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LEBE-Tag 2011: Bänz Friedli in Aktion - Lehrerinnen und Lehrer ...

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6 +7 / <strong>2011</strong><br />

AZB 3001 Bern<br />

<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> <strong>2011</strong>: <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> <strong>in</strong> <strong>Aktion</strong><br />

<strong>LEBE</strong>-DV: Schulleiter warnen vor Lehrkräftemangel<br />

Integrationsserie: So machen es die Basler<br />

www.lebe.ch


2 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

INHALT / CONTENU<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 3<br />

EDITORIAL<br />

Impressum<br />

berner schule<br />

(vormals «Berner Schulblatt»)<br />

144. Jahrgang/144 e année<br />

ISSN 1661-2582<br />

Ersche<strong>in</strong>t monatlich<br />

Auflage / Tirage: 10 295 (WEMF/SW-beglaubigt 10-11)<br />

Herausgeber/Editeur<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern <strong>LEBE</strong><br />

Enseignantes et enseignants Berne <strong>LEBE</strong><br />

Adresse<br />

berner schule<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern <strong>LEBE</strong><br />

Monbijoustrasse 36<br />

Postfach 7163<br />

3001 Bern<br />

Fax 031 326 47 48<br />

E-Mail: bernerschule@lebe.ch<br />

www.lebe.ch<br />

Redaktion<br />

Michael Gerber (MG)<br />

Tel. 031 326 47 57<br />

Layout<br />

Fabian Kramer<br />

Tel. 031 326 47 58<br />

Rédaction francophone<br />

Henri Baumgartner<br />

achebe@romandie.com<br />

Traduction<br />

Elisabeth Kle<strong>in</strong>er<br />

Hofenstrasse 5<br />

3032 H<strong>in</strong>terkappelen<br />

Anzeigenmarket<strong>in</strong>g<br />

Publicitas Publimag AG<br />

Seilerstrasse 8<br />

Postfach<br />

3001 Bern<br />

Tel. 031 387 22 11<br />

Fax 031 387 21 00<br />

E-Mail: bern@publimag.ch<br />

Druck<br />

Büchler Graf<strong>in</strong>o AG<br />

Korrektorat<br />

Renate K<strong>in</strong>zl<br />

Abonnemente/Abonnements<br />

Nichtmitglieder/Non-membres:<br />

Fr. 65.– / Jahr plus Mwst.<br />

Aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Leistungsvere<strong>in</strong>barung<br />

mit der Vere<strong>in</strong>igung der Studierenden<br />

der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch<br />

r<strong>und</strong> 1400 Studierenden zugeschickt.<br />

Bestellungen <strong>und</strong> Adressänderungen<br />

<strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle<br />

Tel. 031 326 47 51<br />

Nächste Ausgabe: 1. September<br />

Procha<strong>in</strong>e édition: 1 septembre<br />

Redaktionsschluss: 19. August, 7.00 Uhr<br />

Délai rédactionnel: 19 août, 7.00 h<br />

TITELBILD (CLAUDIA BAUMBERGER)<br />

1 <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> <strong>2011</strong><br />

CARTE BLANCHE<br />

5 Dank PASSEPARTOUT Spass an der französischen Sprache?<br />

DELEGIERTENVERSAMMLUNG <strong>LEBE</strong><br />

7 Lehrkräftemangel wird e<strong>in</strong> echtes Problem –<br />

das sieht auch Erziehungsdirektor Bernhard Pulver so<br />

<strong>LEBE</strong>-TAG<br />

8 Zwischen Bildungsökonomie <strong>und</strong> Hausmännerlogik:<br />

Wie viel Wert hat e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>? Wie viel e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong>?<br />

9 O-Ton zum <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong><br />

10 <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> <strong>in</strong> Bildern<br />

INTERVIEW ZUM <strong>LEBE</strong>-TAG<br />

12 Frau Sommer, geht es den <strong>Lehrer</strong>n zu gut?<br />

<strong>LEBE</strong>-TAG-RÜCKBLICK<br />

14 Dankeschön, <strong>und</strong> wie weiter?<br />

SCHULLEITUNGSSERIE<br />

15 Junge <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen wollen auf Vertrauen bauen<br />

LOHNINITIATIVE<br />

16 Es droht die lange Bank<br />

<strong>LEBE</strong>-FINANZRATGEBER<br />

18 Kapital oder Rente?<br />

<strong>LEBE</strong>-RATGEBER<br />

19 Wie oft muss ich an Schulterm<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong> der unterrichtsfreien Zeit teilnehmen?<br />

INTEGRATIONSSERIE<br />

20 «Ich wünschte mir e<strong>in</strong>e stärkere öffentliche Diskussion<br />

zum Thema Integration»<br />

ADHS-SERIE TEIL 1<br />

24 ADHS – Dichtung <strong>und</strong> Wahrheit<br />

SCHULPROJEKT<br />

26 Paris, je t’aime – e<strong>in</strong>e Idee erhält Flügel<br />

BÄRNERJUGENDTAG<br />

28 Kl<strong>in</strong>geln <strong>und</strong> Anklopfen für e<strong>in</strong>e gute Sache<br />

DELEGIERTENVERSAMMLUNG DES DLV<br />

29 134 Logopäd<strong>in</strong>nen trafen sich <strong>in</strong> Bern<br />

SANTÉ BERNOISE<br />

30 Exemple d’accompagnement à St-Imier<br />

34 MEINUNG<br />

37 AGENDA<br />

Wer sich aufregt,<br />

kann auch gleich die<br />

Welt verändern!<br />

J<br />

a, auch ich habe mich geärgert, als ich am <strong>Tag</strong> nach dem <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong><br />

die BZ aufschlug <strong>und</strong> las: «Sie jammerten wie e<strong>in</strong>st die Bauern». Hätte<br />

ich die Schlagzeile nach der K<strong>und</strong>gebung vom November 2010 oder nach<br />

der Lancierung der Lohn<strong>in</strong>itiative gelesen, hätte ich es noch verstanden.<br />

Aber warum setzt die grösste Berner Zeitung gerade nach dem <strong>LEBE</strong>-<br />

<strong>Tag</strong> e<strong>in</strong>en solchen Titel? Der 25. Mai war nun wirklich ke<strong>in</strong> Jammer-<strong>Tag</strong>.<br />

Er war e<strong>in</strong> <strong>Tag</strong> zum Auftanken, zum Diskutieren, zum Lachen, zum alte<br />

Bekannte Wiedertreffen <strong>und</strong> neue Lehrmittel Sichten sowie zum Kraftholen<br />

für den Rest des Semesters. Am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> rief <strong>LEBE</strong>-Präsident<br />

Mart<strong>in</strong> Gatti dazu auf, kämpferischer zu werden. Alles andere hätte aber<br />

wohl sehr erstaunt.<br />

Die «berner schule» bat die Autor<strong>in</strong> des BZ-Artikels um e<strong>in</strong> Interview.<br />

Das Gespräch fand statt <strong>und</strong> zeigt, dass es der Journalist<strong>in</strong> darum g<strong>in</strong>g,<br />

e<strong>in</strong>e Diskussion <strong>in</strong> Gang zu br<strong>in</strong>gen. Oder wie sich ihr Vorgesetzter <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Mail an e<strong>in</strong>en Leser ausdrückte, e<strong>in</strong>e Polemik <strong>in</strong> die Welt zu setzen<br />

<strong>und</strong> zu schauen, ob die <strong>Lehrer</strong> darüber lachen können …<br />

Besonders ärgerlich ist, dass mehrere Zehntausend K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

ausnahmsweise am Mittwoch frei hatten <strong>und</strong> ihre Eltern, nach der<br />

Lektüre der Zeitung am Donnerstag, den E<strong>in</strong>druck erhielten, die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> hätten sich nur zum Jammern getroffen. Wer am<br />

<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> dabei war, weiss, dass dies nicht stimmt.<br />

Dieser «berner schule» liegt nochmals e<strong>in</strong> Unterschriftenbogen für die<br />

Initiative für faire Löhne bei. Wer den Bogen unterschreibt <strong>und</strong> rasch<br />

zurückschickt, jammert nicht, sondern macht etwas für die Lehrkräfte<br />

unter 45, die auch e<strong>in</strong>en gesicherten Lohnaufstieg verdient hätten!<br />

E<strong>in</strong> <strong>Tag</strong> im Leben von Doris Rikli <strong>und</strong> David Joss – so heisst das neue<br />

Leporello von <strong>LEBE</strong>, das dieser «berner schule» beiliegt. Die Thuner<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> <strong>und</strong> der Langnauer <strong>Lehrer</strong> liessen sich e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> lang vom<br />

«B<strong>und</strong>»-Fotografen Adrian Moser begleiten. Der Flyer ist entwickelt<br />

worden, um Eltern <strong>und</strong> andere Interessierte über den Lehrberuf zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Weitere Exemplare können Sie jederzeit gratis bei <strong>LEBE</strong> bestellen.<br />

Im Herbst werden wir e<strong>in</strong> zweites Leporello drucken, das aufzeigen<br />

wird, was Lehrpersonen alles neben dem Unterrichten tun müssen, um<br />

überhaupt unterrichten zu können.<br />

Ich wünsche Ihnen e<strong>in</strong>en guten Sommer <strong>und</strong> freue mich, wenn Sie dem<br />

Titel dieses Editorials nachleben – ich versuche es auch immer wieder!<br />

ÄNDERUNG DER EINKOMMENSKATEGORIE – BITTE MELDEN!<br />

Bitte melden Sie uns bis spätestens Ende August <strong>2011</strong> folgende Mutationen:<br />

• E<strong>in</strong>kommenskategoriewechsel<br />

• Austritt schriftlich<br />

• Unbezahlter Urlaub ab e<strong>in</strong>em vollen Schulsemester<br />

• Pensionierung<br />

• Schulhauswechsel<br />

• Schulortwechsel<br />

<strong>Lehrer</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen Bern, Mitgliederverwaltung,<br />

Postfach 7163, 3001 Bern oder susann.gehrig@lebe.ch<br />

oder Fax 031 326 47 48 oder Tel. 031 326 47 51 / 53<br />

Michael Gerber<br />

S’<strong>in</strong>surger…<br />

et changer le monde !<br />

Oui, je me suis aussi énervé quand j’ai ouvert le Berner Zeitung le lendema<strong>in</strong><br />

de la Journée <strong>LEBE</strong> et y ai appris qu’ils « se lamentaient comme<br />

les paysans autrefois ». Si j’avais lu cela après la manifestation de novembre<br />

2010 ou après le lancement de l’<strong>in</strong>itiative salariale, j’aurais encore pu comprendre.<br />

Mais pourquoi donc un tel gros titre paraît-il dans le plus grand<br />

quotidien bernois après la Journée <strong>LEBE</strong> ? Le 25 mai n’a vraiment pas été<br />

le jour des lamentations, mais un jour où on s’est ressourcé, a discuté, ri,<br />

retrouvé de vieilles connaissances, étudié de nouveaux manuels scolaires<br />

et où on a fait le ple<strong>in</strong> d’énergie pour bien f<strong>in</strong>ir le semestre. La Journée<br />

<strong>LEBE</strong> sert aussi à se montrer combatif, a déclaré Mart<strong>in</strong> Gatti, président<br />

de <strong>LEBE</strong>. Mais un autre po<strong>in</strong>t de vue de sa part n’aurait pu que créer la<br />

surprise.<br />

école bernoise a demandé à l’auteure de l’article de lui accorder une <strong>in</strong>terview.<br />

L’entretien a eu lieu et a montré que la journaliste n’avait d’autre<br />

but que d’engager la discussion... ou comme son chef l’a exprimé dans un<br />

courriel à un lecteur de provoquer la polémique et voir si les enseignants<br />

sauraient en rire…<br />

Ce qui est particulièrement énervant, c’est que plusieurs milliers d’enfants<br />

et d’adolescents n’avaient pas cours ce mercredi et que leurs parents après<br />

avoir lu le journal le jeudi mat<strong>in</strong> ont eu l’impression que les enseignants<br />

ne se retrouvaient que pour se lamenter. Mais ceux qui sont venus à cette<br />

Journée <strong>LEBE</strong> savent que ce n’est pas vrai.<br />

Une nouvelle feuille de signatures pour l’<strong>in</strong>itiative salariale est jo<strong>in</strong>te à ce<br />

numéro d’école bernoise. Celui qui appose sa signature sur cette feuille et la<br />

renvoie rapidement à <strong>LEBE</strong> ne se pla<strong>in</strong>t, mais fait quelque chose pour les<br />

enseignants de mo<strong>in</strong>s de 45 ans qui méritent eux aussi une augmentation<br />

de salaire assurée.<br />

Une journée dans la vie de Doris Rikli et David Joss – c’est le titre du<br />

nouveau dépliant de <strong>LEBE</strong> qui est jo<strong>in</strong>t à ce numéro d’école bernoise. Doris<br />

Rikli enseigne à Thoune et David Joss à Langnau. Adrian Moser, photographe<br />

au B<strong>und</strong> les a accompagnés et photographiés pendant toute une<br />

journée. Le flyer a été conçu pour <strong>in</strong>former les parents et tout <strong>in</strong>téressé sur<br />

la profession d’enseignant. Sur demande, <strong>LEBE</strong> vous enverra volontiers<br />

d’autres exemplaires. En automne, <strong>LEBE</strong> sortira un second dépliant qui<br />

montrera tout ce que l’enseignant fait à côté de son activité d’enseignant<br />

pour pouvoir enseigner.<br />

Je vous souhaite un bel été et me réjouis si vous faites vôtre le titre de cet<br />

éditorial – moi, je n’arrête pas d’essayer.<br />

MERCI DE NOUS TRANSMETTRE VOS MUTATIONS !<br />

Veuillez nous annoncer d’ici f<strong>in</strong> août <strong>2011</strong> vos mutations:<br />

• Catégorie de revenu<br />

• Démission par écrit<br />

• Congé non payé à partir d’un semestre scolaire<br />

• Mise à la retraite<br />

• Etablissement scolaire<br />

• Lieu de l’établissement scolaire<br />

Enseignantes et enseignants bernois, Adm<strong>in</strong>istration des membres,<br />

Case postale 7163, 3001 Berne, ou susann.gehrig@lebe.ch<br />

ou fax 031 326 47 48 ou tél. 031 326 47 51 / 53


4 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

SANDROS CARTOON<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 5<br />

CARTE BLANCHE<br />

«Wenn Gott Lehrkräfte rekrutiert», hiess es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitungsartikel über e<strong>in</strong>e Studie der PHBern.<br />

Dank PASSEPARTOUT Spass an<br />

der französischen Sprache?<br />

Nennen wir ihn Meyer. <strong>Lehrer</strong> Meyer. <strong>Lehrer</strong> Meyer aus dem Kanton Bern<br />

erzählte mir an der <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>ung vom 25. Mai <strong>2011</strong> ungefähr Folgendes:<br />

«<br />

Schön. Frühfranzösisch. Très bien. Ich<br />

habe mich ja auch richtig <strong>in</strong>formiert.<br />

Habe den methodisch-didaktischen<br />

Simone Ganguillet<br />

Weiterbildungskurs an der PH besucht, zwar<br />

widerwillig, aber immerh<strong>in</strong>. Aber also das C1,<br />

ne<strong>in</strong>, da helfe ich nicht mit. Das ist jetzt wirklich<br />

zu viel des Guten. Too much, he. Oder eher:<br />

Vraiment trop. Weil schliesslich gebe ich jetzt<br />

doch schon quelques années Französisch, mit<br />

Bonne Chance zwar <strong>und</strong> nicht mit Mille feuilles,<br />

aber so anders kann das ja jetzt auch wieder nicht<br />

se<strong>in</strong>. Sowieso – wieso muss ich plötzlich e<strong>in</strong> C1<br />

haben, wenn die K<strong>in</strong>der ohneh<strong>in</strong> jünger s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />

sicher nicht viel mehr lernen werden als ‹Bonschuur›?<br />

Nur weil es jetzt plötzlich für alles so<br />

e<strong>in</strong>en Europäischen Referenzrahmen braucht?<br />

Und was soll ich eigentlich am Elternabend nach<br />

den Ferien erzählen?»<br />

E<strong>in</strong>ige dieser Ängste <strong>und</strong> Fragen von <strong>Lehrer</strong><br />

Meyer s<strong>in</strong>d durchaus nachvollziehbar, aber nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt berechtigt, selbst wenn die Bildungslandschaft<br />

ab August vor Änderungen nur so<br />

wimmeln wird.<br />

Ab August tritt nicht nur das Dokument: «Lehrplan<br />

für die Volksschule des Kantons Bern.<br />

Änderungen ab 1. August <strong>2011</strong>» <strong>in</strong> Kraft (Achtungachtung:<br />

Anpassungen an das Fach Natur-<br />

Mensch-Mitwelt; geänderte Lektionentafel;<br />

Änderungen im Lehrplan Fremdsprachen), auch<br />

die Projektversion des Fremdsprachenlehrplans<br />

will jetzt berücksichtigt werden. Und bald (also<br />

ungefähr <strong>in</strong> vier Jahren) kommt der Lehrplan<br />

21. Dann wird die Projektversion des Fremdsprachenlehrplans<br />

wieder an den Lehrplan 21<br />

angepasst <strong>und</strong> wir haben eigentlich zwei neue<br />

Lehrpläne (e<strong>in</strong>en jetzt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> bisschen<br />

später). Selbstverständlich gehört zu all diesen<br />

Erneuerungen auch Mille feuilles, das (notabene<br />

neue <strong>und</strong> oben bereits erwähnte) Französischlehrmittel,<br />

<strong>in</strong> das man sich e<strong>in</strong>arbeiten sollte.<br />

Ja. Das sollte man. Aber das hat man ja auch<br />

schon e<strong>in</strong> bisschen gemacht, wenn man, wie<br />

<strong>Lehrer</strong> Meyer, den «Passepartout»-Kurs an der<br />

PH besucht hat. Und ja, der Dschungel an Dokumenten<br />

ist enorm. (Besagte Dokumente tragen<br />

wohlkl<strong>in</strong>gende Namen wie «Aspekte e<strong>in</strong>er<br />

Didaktik der Mehrsprachigkeit» oder «Didaktische<br />

Gr<strong>und</strong>sätze des Fremdsprachenunterrichts<br />

<strong>in</strong> der Volksschule» <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d allesamt e<strong>in</strong>sehbar<br />

auf der Seite der Erziehungsdirektion.)<br />

Aber (<strong>und</strong> hier kommt das grosse ABER) –<br />

niemand erwartet, dass die Jahresplanung<br />

«Französisch 3. Klasse» morgen schon fertig ist.<br />

Und niemand verlangt, dass man «Didaktische<br />

Gr<strong>und</strong>sätze des Fremdsprachenunterrichts»<br />

auswendig lernen muss. Vielleicht tut es aber<br />

gut, e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Blick auf diese Gr<strong>und</strong>sätze<br />

zu werfen <strong>und</strong> festzustellen, dass es <strong>in</strong> der Primarschule<br />

primär e<strong>in</strong>mal darum geht, gute<br />

Gr<strong>und</strong>fähigkeiten zu erlangen. Gr<strong>und</strong>fähigkeiten,<br />

durch die e<strong>in</strong>e kommunikative Kompetenz<br />

ausgebildet werden kann, die je nach späterem<br />

Sprachgebrauch <strong>und</strong> Interesse weiter ausgebaut<br />

wird – oder eben nicht. Ausserdem muss ke<strong>in</strong>e<br />

Fremdsprachenlehrperson bereits am 1. August<br />

im Besitz e<strong>in</strong>es C1-Diploms se<strong>in</strong>; man darf se<strong>in</strong>e<br />

Sprachkompetenzen auch zu e<strong>in</strong>em späteren<br />

Zeitpunkt noch ausbauen. Gilt auch für Kollege<br />

Meyer!<br />

Neu ist die Situation für alle – am Allerneuesten<br />

wohl für die K<strong>in</strong>der selber. Und die freuen sich!<br />

Dies zeigt jedenfalls e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Muri durchgeführte<br />

Umfrage, bei der die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler<br />

ihre Gedanken zum Fach Französisch frei notierten.<br />

So schreibt der Zweitklässler Jean zum Beispiel:<br />

«Frau Ganguillet (okay, korrekt von der Wandtafel<br />

abgeschrieben, aber immerh<strong>in</strong>!) ich freue<br />

mich das wir Euch haben im Französisch. Ich<br />

hofe das ich <strong>in</strong> der 4. e<strong>in</strong>bischen Françaisch<br />

(joli!) kann.»<br />

Und Jules me<strong>in</strong>t:<br />

«Ich freu mich auf Französisch. Ich hofe das<br />

ich <strong>in</strong>der driten schon e<strong>in</strong> bischen französisch<br />

kann. Ich freu mich schon wen ich e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges<br />

Wort kan!»<br />

Jacquel<strong>in</strong>e kann schon jetzt Französisch:<br />

«Ich f<strong>in</strong>des toll weil ich auf Französisch manger<br />

sprechen kann es heist nemlich essen.»<br />

Und auch Jacques ist motiviert:<br />

«Ich freue mich auf das frühfranzösisch weil ich<br />

sicher will lernen. Me<strong>in</strong> ziel ist ke<strong>in</strong>e strafaufgaben<br />

bekomen.»<br />

Julie ist nicht nur motiviert, sondern gar extrem<br />

ambitioniert: «Ich freue mich das wier schon<br />

français lernen. Ich will das wir Ende 4 français<br />

können!»<br />

Unter den zukünftigen Drittklässler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Drittklässlern kl<strong>in</strong>gt es nur so.<br />

Ganz anders lautet der Tenor bei den zukünftigen<br />

Fünftklässler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Fünftklässlern.<br />

Jakob<strong>in</strong>e kann nicht sagen, ob sie sich freut,<br />

denn:<br />

«Französisch ist me<strong>in</strong>e Hassprache!!!» (Man beachte<br />

die Ausrufezeichen.)<br />

Ähnlich formuliert Jack se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellung:<br />

«Ne<strong>in</strong>!!! Ich habe ke<strong>in</strong>e Lust auf Franz!»<br />

Immerh<strong>in</strong> schafft es Jonas, sich diplomatischer<br />

zu äussern:<br />

«Mir st<strong>in</strong>kt das Franz. Fileicht.»<br />

Jael formuliert nur vorsichtig:<br />

«Französisch ist nicht me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gssprache.»<br />

Und Jasper hat e<strong>in</strong>fach Angst:<br />

«Man mus viiiel zuviiiel auswendig lernen.»<br />

Viele der zukünftigen Fünftklässler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Fünftklässler s<strong>in</strong>d alles andere als motiviert. Sie<br />

trauen sich Französisch vielleicht weniger zu<br />

oder haben das e<strong>in</strong>e oder andere Drama zwischen<br />

älteren Geschwistern <strong>und</strong> Französischwörtli<br />

miterlebt.<br />

Tendenziell s<strong>in</strong>d die jüngeren K<strong>in</strong>der der neuen<br />

Fremdsprache gegenüber viel offener e<strong>in</strong>gestellt<br />

als ihre älteren Schulkamerad<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

-kameraden. Auch hier lohnt sich e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong><br />

die «Didaktischen Gr<strong>und</strong>sätze», die genau diesen<br />

Punkt betonen: Jüngere K<strong>in</strong>der teilen sich<br />

gern mit, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bezug auf fremde Sprachen<br />

<strong>und</strong> Kulturen unvore<strong>in</strong>genommen <strong>und</strong> haben<br />

Freude am Sprachhandeln.<br />

Die K<strong>in</strong>der aus me<strong>in</strong>er Umfrage jedenfalls bestätigen<br />

dies. Sie freuen sich. C’est si simple que<br />

ça. Freuen wir uns doch auch e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal<br />

darauf, ihnen e<strong>in</strong>e neue Sprache <strong>und</strong> E<strong>in</strong>blicke<br />

<strong>in</strong> fremde Kulturen zu vermitteln!<br />

Simone Ganguillet<br />

Zur Person<br />

Bild zvg<br />

Simone Ganguillet ist 1986 geboren<br />

<strong>und</strong> hat sich lange dagegen gewehrt,<br />

Primarlehrer<strong>in</strong> zu werden. Sie arbeitet<br />

seit drei Jahren <strong>in</strong> Muri bei Bern, ist froh<br />

darum <strong>und</strong> schätzt die Vielseitigkeit des<br />

Lehrberufes. Sie studiert Mehrsprachigkeitsforschung<br />

<strong>und</strong> -didaktik an der Uni<br />

Fribourg. In ihrer Freizeit beschäftigt sie<br />

sich nicht nur mit Sprachen, sondern<br />

vor allem auch mit Reisen <strong>und</strong> Musik.


6 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

PRESSESPIEGEL<br />

<strong>LEBE</strong><br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 7<br />

DELEGIERTENVERSAMMLUNG <strong>LEBE</strong><br />

AKTUELL<br />

Noch 109 <strong>Lehrer</strong>stellen frei<br />

Die «berner schule» präsentiert ausgewählte Artikel zu Schule <strong>und</strong> Bildung,<br />

die zwischen dem 12. Mai <strong>und</strong> dem 11. Juni <strong>2011</strong> im Kanton Bern erschie nen<br />

s<strong>in</strong>d. Schulen, die via Swisscom mit dem Internet verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d,<br />

beziehen die vollständigen Artikel kostenlos via Schweizerisches Pressearchiv<br />

www.smd.ch. Zusammenstellung: Saskia Habich Lorenz.<br />

Willkommen!<br />

Die <strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle heisst wiederum<br />

zahlreiche <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

<strong>Lehrer</strong> beim Berufsverband willkommen.<br />

In Klammern f<strong>in</strong>den Sie den<br />

Schulort der Neumitglieder.<br />

Lehrkräftemangel wird e<strong>in</strong> echtes<br />

Problem – das sieht auch Erziehungsdirektor<br />

Bernhard Pulver so<br />

Leporello zeigt e<strong>in</strong>e<br />

Seite des Schulalltags<br />

HarmoS im Gesetz verankert<br />

Berner Zeitung vom 11. Juni <strong>2011</strong><br />

Die Berner Volksschulgesetzesrevision 2012<br />

wird im November im Grossen Rat diskutiert.<br />

Mit dem Gesetz will der Regierungsrat die wenigen<br />

noch fehlenden Elemente des HarmoS-<br />

Konkordats <strong>und</strong> Vorhaben aus der Bildungsstrategie<br />

2009 umsetzen. Ab August 2013 sollen<br />

alle K<strong>in</strong>der im Kanton Bern den zweijährigen<br />

K<strong>in</strong>dergarten besuchen können.<br />

Noch 109 <strong>Lehrer</strong>stellen frei<br />

Langenthaler <strong>Tag</strong>blatt vom 11. Juni <strong>2011</strong><br />

Von den 16 000 <strong>Lehrer</strong>stellen an den bernischen<br />

Schulen s<strong>in</strong>d derzeit nur noch 109 offen,<br />

die meisten davon Teilzeitstellen. R<strong>und</strong> 30<br />

Prozent betreffen die Primarstufe <strong>und</strong> knapp<br />

25 Prozent die Heilpädagogik. Verhältnismässig<br />

wenig offene Stellen melden die Regionen<br />

Oberaargau, Emmental, Oberland <strong>und</strong> Berner<br />

Jura.<br />

Ke<strong>in</strong> Kopftuchverbot<br />

Berner Zeitung vom 9. Juni <strong>2011</strong><br />

Der Kanton erlässt ke<strong>in</strong>e Kleiderordnung für<br />

Berner Schulen: Der Grosse Rat lehnte gestern<br />

die Forderung von Erich Hess (SVP) nach e<strong>in</strong>em<br />

Kopftuchverbot ab. Der Erlass e<strong>in</strong>er Kleiderordnung<br />

solle weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kompetenz<br />

von Schulleitungen <strong>und</strong> Lehrpersonen bleiben.<br />

Neuer Vorstoss für M<strong>und</strong>art<br />

im K<strong>in</strong>dergarten<br />

Berner Zeitung vom 9. Juni <strong>2011</strong><br />

Die Unterrichtssprache <strong>in</strong> Berner K<strong>in</strong>dergärten<br />

ist nicht vorgeschrieben. Auf dieser Stufe werde<br />

aber <strong>in</strong> der Regel M<strong>und</strong>art gesprochen, so Erziehungsdirektor<br />

Bernhard Pulver (Grüne) <strong>in</strong><br />

der Antwort auf die Motion von SVP Grossrat<br />

Erich Hess.<br />

Pulver will zurück<br />

zum automatischen Lohnanstieg<br />

Der B<strong>und</strong> vom 9. Juni <strong>2011</strong><br />

Erziehungsdirektor Bernhard Pulver hat sich<br />

an der Delegiertenversammlung des Berufsverbands<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern zum<br />

drohenden <strong>Lehrer</strong>mangel geäussert. «Wir wollen<br />

die <strong>Lehrer</strong>anstellungsgesetzgebung ändern,<br />

um Lehrpersonen wieder e<strong>in</strong>en automatischen<br />

Lohnanstieg zu ermöglichen», sagte er gemäss<br />

Redetext.<br />

Wenn Gott junge <strong>Lehrer</strong> rekrutiert<br />

Berner Zeitung vom 7. Juni <strong>2011</strong><br />

15 Prozent der angehenden <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> Bern verfügen<br />

über «absolute Glaubensgewissheit». Aber<br />

längst nicht alle tun sich schwer damit, Werte zu<br />

vermitteln, die ihren E<strong>in</strong>stellungen zuwiderlaufen.<br />

Das zeigt e<strong>in</strong>e Nationalfondsstudie, welche<br />

die Gläubigen <strong>in</strong> zwei Gruppen e<strong>in</strong>teilt: Typus<br />

I stammt aus Familien, die seit Generationen<br />

e<strong>in</strong>er religiösen Geme<strong>in</strong>schaft verhaftet s<strong>in</strong>d, jedoch<br />

die Neutralität der Schule respektieren. In<br />

der Gruppe II habe die religiöse Praxis «jugendkulturellen<br />

Lifestyle-Charakter», welcher sich<br />

<strong>in</strong> selbstbewusstem <strong>und</strong> modernem Auftreten<br />

manifestiert – auch hier wird die Verpflichtung<br />

der Lehrperson zur Neutralität respektiert.<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantone: Bildungsziele<br />

Der B<strong>und</strong> vom 31. Mai <strong>2011</strong><br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantone wollen die Zahl der Jugendlichen<br />

erhöhen, die nach der obligatorischen<br />

Schulzeit e<strong>in</strong>e weiterführende Schule oder e<strong>in</strong>e<br />

Berufslehre absolvieren. Dies steht <strong>in</strong> den bildungspolitischen<br />

Zielen, die sie geme<strong>in</strong>sam festgelegt<br />

haben.<br />

Die Tabelle der Ungerechtigkeit<br />

Der Sonntag vom 15. Mai <strong>2011</strong><br />

E<strong>in</strong> Genfer Primarlehrer verdient 50 Prozent<br />

mehr als e<strong>in</strong> Tess<strong>in</strong>er, e<strong>in</strong> Zürcher 23 Prozent<br />

mehr als e<strong>in</strong> Berner. Und das für die gleiche<br />

Arbeit. <strong>Lehrer</strong>präsident Beat W. Zemp fordert<br />

nun spürbare Salärerhöhungen.<br />

«Nicht l<strong>in</strong>ks, aber kritisch»<br />

Langenthaler <strong>Tag</strong>blatt vom 13. Mai <strong>2011</strong><br />

Die vier Schulleiter <strong>und</strong> ihre politischen Überzeugungen<br />

– wie wirkt sich das aus? Die vier<br />

Schulzentren <strong>in</strong> Langenthal werden von vier<br />

Männern unterschiedlicher politischer Ausrichtung<br />

geleitet: 2 FDP, 1 SVP, 1 BDP; sie haben<br />

unterschiedliche Haltungen <strong>und</strong> führen <strong>in</strong>tensive<br />

Diskussionen.<br />

«Berufsschüler diskrim<strong>in</strong>iert»<br />

Langenthaler <strong>Tag</strong>blatt vom 12. Mai <strong>2011</strong><br />

Möglichst viele Berufsschüler sollen <strong>in</strong> den Genuss<br />

von zweisprachigem Unterricht kommen.<br />

Zusätzlich zu Deutsch <strong>und</strong> Französisch steht<br />

dabei Englisch im Vordergr<strong>und</strong>. Entsprechende<br />

Pilotversuche seien den bernischen Berufsfachschulen<br />

zu ermöglichen. Lehrpersonen, die bil<strong>in</strong>gual<br />

unterrichten, seien <strong>in</strong> ihrer Weiterbildung<br />

zu unterstützen.<br />

Bern Nord<br />

Nik Frei (Fraubrunnen), Daniel Glauser (Münchenbuchsee),<br />

Rahel Guggisberg (Zollikofen), Nadia<br />

Jaggi (Boll), Kar<strong>in</strong> Junod (Zollikofen), Regula<br />

Kauer Gräser (Boll), Carol<strong>in</strong>e Lüthi, Sera<strong>in</strong>a Stricker<br />

(Mattstetten), Christ<strong>in</strong>e Wacker (Münchenbuchsee)<br />

Bern Stadt<br />

Nick Eser (Bern), Reto Färber, Damaris Gerber<br />

(Bern), Sarah Glaus (Bern), Sarah Alessandra Graf<br />

(Bern), Nicole Richterich Kaita (Bern), Cordula<br />

Schmidt (Bern), Mirjam Wäckerl<strong>in</strong> (Bern)<br />

Bern Süd<br />

Irene Aufschläger (Gümligen), Ueli B<strong>in</strong>ggeli<br />

(Schwarzenburg), Rebekka Eugster (Wabern),<br />

Nora Gautschy (Liebefeld), Anna Gruber (Kaufdorf),<br />

Franziska Joost-Riesen (Kehrsatz), Ivan<br />

Marmet (Rüfenacht), Brigitta Meyer Weibel (Köniz),<br />

Simona Rottermann (Schliern b. Köniz),<br />

Barbara Scheidegger (Rüfenacht), Yvonne Stienen<br />

(Mittelhäusern)<br />

Emmental<br />

Regula Blatter (Bärau), Reto Catani, Ursula Herrmann-Jost<br />

(Sumiswald), Al<strong>in</strong>e Kocher (Burgdorf),<br />

Katr<strong>in</strong> Tanner, Monika Thommen, Nicole Urfer<br />

(Alchenflüh), Lia Walther (Konolf<strong>in</strong>gen)<br />

Oberaargau<br />

Cordula Ackermann (Bützberg), Barbara Brunner<br />

(Langenthal), Therese Mart<strong>in</strong>-Meyer (Herzogenbuchsee),<br />

Katr<strong>in</strong> Obrecht (Aarwangen), Therese<br />

Röthlisberger-Mathys (Gondiswil), Regula Wyssenbach-Müller<br />

(Koppigen)<br />

Oberland Nord<br />

Tonia Brousset-Bürki (Gwatt-Thun), Barbara<br />

Rickli (Thun), Daniela Schwarz (Thun), Katr<strong>in</strong><br />

Schweizer (Thun), Sab<strong>in</strong>e van Meel (Thun)<br />

Oberland Süd<br />

Nicole Grossen (Aeschi b. Spiez), Frédérique Vanetti<br />

Abegglen (Hofstetten), Christ<strong>in</strong>e Wey-Müller<br />

(Spiezwiler)<br />

Seeland<br />

Claudia Aebersold (Brügg), Mal<strong>in</strong> Brühlmann<br />

(Kappelen), Rahel Choquard, Nicole Collioud<br />

(Lyss), Silvia Dünner (Biel/Bienne), Barbara<br />

Gerber (Lyss), Alexandre Roul<strong>in</strong> (Ins), Melanie<br />

Sambuc (Orp<strong>und</strong>), Christoph Schorno (Aarberg),<br />

Christ<strong>in</strong>e Trummer-Buttliger<br />

Die Delegiertenversammlung von <strong>LEBE</strong> stand ganz im Zeichen des Mangels<br />

an qualifizierten Lehrpersonen. Der Schulleiter Roland Santschi aus Langnau<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong> Kollege Ueli Herren aus Aarwangen zeigten auf, mit welchen Problemen<br />

sie beim Besetzen vakanter Stellen zu kämpfen haben. Erziehungsdirektor<br />

Bernhard Pulver bestätigte, dass es Probleme gibt <strong>und</strong> diese sich<br />

wegen der anstehenden Pensionierungswelle noch verschärfen dürften.<br />

Die beiden Schulleiter Roland Santschi <strong>und</strong> Ueli Herren lauschen den Ausführungen von Erziehungsdirektor<br />

Bernhard Pulver. Kurzfristig wird er ihr Problem nicht lösen. <br />

Bild MG<br />

Michael Gerber<br />

Vor allem an der Oberstufe <strong>und</strong> bei den<br />

Speziallehrkräften ist die Situation dramatisch.<br />

«Ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige brauchbare Bewerbung<br />

habe ich für e<strong>in</strong>e 7.–9. Klasse <strong>in</strong> Langnau<br />

erhalten», <strong>in</strong>formierte Schulleiter Roland<br />

Santschi. «Wenn sich jemand bewirbt mit dem<br />

H<strong>in</strong>weis, se<strong>in</strong>e Frau sei <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>, dann ist das<br />

für mich ke<strong>in</strong>e genügende Qualifikation», sagte<br />

der Langnauer Schulleiter <strong>und</strong> erntete dabei e<strong>in</strong><br />

Lachen bei den Delegierten. Auch der H<strong>in</strong>weis<br />

e<strong>in</strong>es Metzgers, er sei selber gerne <strong>in</strong> die Schule<br />

gegangen, dürfte diesen nicht ausreichend qualifizieren.<br />

Santschi ist es sehr wichtig, gegenüber<br />

den Eltern ehrlich <strong>und</strong> aufrichtig zu se<strong>in</strong>. «Lieber<br />

ke<strong>in</strong>e Anstellung als e<strong>in</strong>e Person im Schulzimmer,<br />

die auch mit grosser Unterstützung nicht<br />

reüssieren kann», sagte Roland Santschi, der mit<br />

vierzig bis fünfzig Pensionierungen <strong>in</strong> den nächsten<br />

zehn Jahren an se<strong>in</strong>er Schule rechnet.<br />

Für Schulleiter Ueli Herren aus Aarwangen ist<br />

die Situation besonders schwierig, weil die angrenzenden<br />

Kantone deutlich bessere Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

offerieren. «Wenn ich die<br />

offenen Stellen nicht mit ausreichend qualifizierten<br />

Personen besetzen kann, wird die Schulentwicklung<br />

zur Farce», sagte Herren.<br />

Erziehungsdirektor Bernhard Pulver, eben zum<br />

Regierungspräsidenten gewählt, gab unumw<strong>und</strong>en<br />

zu, dass der Kanton Bern e<strong>in</strong> Problem hat.<br />

600 bis 800 Lehrpersonen müssten <strong>in</strong> nächster<br />

Zeit pro Jahr ersetzt werden. Die demografische<br />

Entwicklung führe zu vermehrten Pensionierungen.<br />

Pulver will dem drohenden Lehrkräftemangel<br />

mit drei Massnahmen begegnen: 1.<br />

Wertschätzung <strong>und</strong> Anerkennung, 2. Genügend<br />

attraktive Ausbildungsplätze bereitstellen<br />

<strong>und</strong> auch Quere<strong>in</strong>stiege ermöglichen, 3. Die<br />

Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen attraktiver gestalten.<br />

Der Erziehungsdirektor sprach sich ganz klar<br />

für die Wiedere<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es automatischen<br />

Lohnaufstieges aus.<br />

Wie viele Klassen im August tatsächlich ohne<br />

qualifizierte Lehrperson se<strong>in</strong> werden, weiss<br />

heute noch niemand. Klar ist aber, dass sich<br />

landauf <strong>und</strong> landab die Schulleitungen die F<strong>in</strong>ger<br />

w<strong>und</strong> telefonieren werden, um irgendwie zu<br />

e<strong>in</strong>er geeigneten Lehrkraft zu kommen.<br />

Revidierte Statuten <strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternen<br />

Vernehmlassung<br />

An der Delegiertenversammlung von <strong>LEBE</strong><br />

wurden die Jahresrechnung <strong>und</strong> die Jahresberichte<br />

genehmigt. Zudem kündete Vizepräsident<br />

Bruno Rupp den Start der Vernehmlassung<br />

der revidierten Statuten an.<br />

Nach wie vor gibt es viele Vorurteile über<br />

die Arbeit der <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>.<br />

Wer den Schulalltag nur aus zweiter<br />

Hand, also aus der Perspektive der K<strong>in</strong>der,<br />

kennt, oder noch immer der längst vergangenen<br />

eigenen Schulzeit nachhängt, kann ke<strong>in</strong> objektives<br />

Bild haben. <strong>LEBE</strong> hat darum e<strong>in</strong> erstes Leporello<br />

entwickelt: Der «B<strong>und</strong>»-Fotograf Adrian<br />

Moser begleitete e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> lang die Thuner<br />

Primarlehrer<strong>in</strong> Doris Rikli <strong>und</strong> den Langnauer<br />

Reallehrer David Joss. Entstanden s<strong>in</strong>d zwei <strong>Tag</strong>esabläufe<br />

von engagierten <strong>und</strong> begeisternden<br />

Lehrpersonen. Sie erhalten e<strong>in</strong> Exemplar des<br />

Leporellos mit dieser «berner schule». Weitere<br />

Exemplare können Sie gratis bei <strong>LEBE</strong> beziehen<br />

(<strong>in</strong>fo@lebe.ch).<br />

Der Flyer kann am Elternabend abgegeben oder<br />

auf anderem Weg Müttern, Vätern <strong>und</strong> weiteren<br />

Partnern der Schule zugestellt werden.<br />

Nur e<strong>in</strong> Teil der Arbeit von Lehrpersonen f<strong>in</strong>det<br />

während der Unterrichtszeit statt. Um die übrige<br />

Tätigkeit aufzuzeigen, wird <strong>LEBE</strong> bis zum<br />

Herbst e<strong>in</strong> zweites Leporello entwickeln, produzieren<br />

<strong>und</strong> drucken. Hier wird es dann um die<br />

Zeit gehen, die für Schulkonferenzen, Elterngespräche,<br />

für die Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung, die<br />

Schuljahresplanung, das Korrigieren, das E<strong>in</strong>geben<br />

der Beurteilung, die Weiterbildung etc.<br />

aufgewendet wird. Lassen Sie sich überraschen!<br />

Obwohl sich <strong>in</strong> den letzten Jahren das Bild der<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

stark verändert hat, bestehen immer noch viele<br />

Vorurteile. Der Berufsverband ist dankbar,<br />

wenn Sie bei der realitätsnahen Darstellung des<br />

Schulalltages mithelfen. <br />

pd


8 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

<strong>LEBE</strong>-TAG<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 9<br />

O-TON ZUM <strong>LEBE</strong>-TAG<br />

Raffael Br<strong>in</strong>a,<br />

Musiklehrer<br />

Ich erlebe Wertschätzung<br />

fast täglich, <strong>und</strong> zwar im<br />

Umgang mit den Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schülern. Sie kommen<br />

fast immer pünktlich<br />

<strong>in</strong> die St<strong>und</strong>e, <strong>und</strong> dies zeigt<br />

mir, dass sie gerne kommen.<br />

Zurzeit führen wir e<strong>in</strong> Musical<br />

auf. 200 Schüler arbeiten<br />

zusammen mit den Lehrpersonen – das macht<br />

Spass. Wir arbeiten oft von 7.00 bis 23.00 Uhr,<br />

<strong>und</strong> dies stört niemanden – auch das wirkt wertschätzend.<br />

Ich b<strong>in</strong> zum ersten Mal am <strong>LEBE</strong>-<br />

<strong>Tag</strong>. Die ersten beiden Referate fand ich sehr<br />

spannend. Auch die Zwischenspiele von Faberhaft<br />

<strong>und</strong> Guth haben mich bee<strong>in</strong>druckt.<br />

Michael Rüegger,<br />

Musik <strong>und</strong> Sprachen an der Oberstufe<br />

<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> fand ich sehr<br />

lebendig. Auch die Zwischenspiele<br />

gefallen mir.<br />

Den Aufruf von Herrn<br />

Gatti fand ich gut. Wichtig<br />

ist se<strong>in</strong>e Bereitschaft,<br />

gewerkschaftlich mehr<br />

Druck zu machen. Von<br />

Herrn Pulver erwarte<br />

ich, dass er die Forderungen von <strong>LEBE</strong> aufnimmt<br />

<strong>und</strong> uns Lehrpersonen ernst nimmt.<br />

Unser Kerngeschäft, das Unterrichten, muss<br />

wieder im Mittelpunkt stehen. An me<strong>in</strong>er Arbeit<br />

schätze ich immer wieder die spannende<br />

Zusammenarbeit mit den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schülern.<br />

Susanne Flück,<br />

Musiklehrer<strong>in</strong> an der Primarstufe<br />

Ich b<strong>in</strong> sehr zufrieden <strong>und</strong><br />

f<strong>in</strong>de, es ist e<strong>in</strong> guter Mix<br />

an Referent<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Referenten.<br />

Mir haben die Statements<br />

von <strong>LEBE</strong>-Präsident<br />

Mart<strong>in</strong> Gatti gut gefallen,<br />

der auf die schwierige Situation<br />

von uns Lehrpersonen<br />

aufmerksam gemacht hat.<br />

Weil ich auch selber Musik mache, b<strong>in</strong> ich vom<br />

Referat von Graziella Contratto sehr begeistert.<br />

<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> fand ich lustig. Mich <strong>in</strong>teressiert,<br />

welche Perspektiven Bernhard Pulver im Interview<br />

aufzeigt, welche Visionen <strong>und</strong> Ideen er<br />

hat. Zudem möchte ich wissen, wie er sich im<br />

Grossen Rat durchsetzen will.<br />

Immer wieder e<strong>in</strong>drücklich: Kurz vor neun Uhr strömen Tausende von Lehrpersonen zur Berner Festhalle. <br />

Zwischen Bildungsökonomie <strong>und</strong> Hausmännerlogik:<br />

Wie viel Wert hat e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>? Wie viel e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong>?<br />

5000 bis 6000 Personen nahmen am 7. <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>tag von <strong>LEBE</strong> teil. Während viele Schulhäuser im Kanton<br />

Bern für e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> geschlossen waren, erlebten die Lehrpersonen <strong>in</strong> Bern e<strong>in</strong>en abwechslungsreichen Weiterbildungstag,<br />

bei dem der gewerkschaftliche Input nicht fehlen durfte. Erziehungsdirektor Bernhard Pulver nutzte e<strong>in</strong>mal mehr die<br />

Gelegenheit, um se<strong>in</strong>er Wertschätzung gegenüber den bernischen Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Pädagogen Ausdruck zu verleihen.<br />

«<br />

Herr Pulver, wie viel Wert hat der<br />

Erziehungsdirektor für die e<strong>in</strong>zelne<br />

Schüler<strong>in</strong>, den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Michael Gerber<br />

Schüler?» Das war nur e<strong>in</strong>e von vielen Fragen,<br />

die Bernhard Pulver gegen Ende des <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen-<br />

<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>tages beantworten musste.<br />

Vorgängig hatten sich der Bildungsökonom<br />

Stefan Wolter, der PHBern-Rektor Mart<strong>in</strong><br />

Schäfer, die Dirigent<strong>in</strong> Graziella Contratto<br />

<strong>und</strong> der Hausmann der Nation, <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong>,<br />

auf ganz unterschiedlichen Ebenen zum Thema<br />

geäussert. <strong>LEBE</strong>-Präsident Mart<strong>in</strong> Gatti hielt<br />

e<strong>in</strong> Plädoyer für e<strong>in</strong> starkes gewerkschaftliches<br />

Engagement <strong>und</strong> rief <strong>in</strong> den Saal: «Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Kollegen – wir jammern nicht – aber<br />

wir kämpfen selbstbewusst für die Erhaltung<br />

der bernischen Bildungsqualität.» Gatti gab<br />

bekannt, dass <strong>LEBE</strong> bereits r<strong>und</strong> 7000 Unterschriften<br />

für die Volks<strong>in</strong>itiative für faire Löhne<br />

gesammelt hat <strong>und</strong> mit vollem Engagement<br />

weitersammelt.<br />

<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> <strong>und</strong> die Schulleitbilder<br />

Bild Claudia Baumberger<br />

«<strong>Lehrer</strong> s<strong>in</strong>d dann wertvoll, wenn es ihnen<br />

gel<strong>in</strong>gt, ihre Begeisterung fürs Lernen <strong>und</strong><br />

für die Themen dieser Welt auf die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler überspr<strong>in</strong>gen zu lassen.» So<br />

könnte man die Werte-Def<strong>in</strong>ition von <strong>Bänz</strong><br />

<strong>Friedli</strong> kurz zusammenfassen. <strong>Friedli</strong> hatte den<br />

5000 bis 6000 Personen <strong>in</strong> der BEA-Festhalle<br />

schonungslos aufgezeigt, wie manche Elaborate<br />

der Schule bei ihm als Vater ankommen.<br />

Besonders allergisch sei er – so betonte <strong>Bänz</strong><br />

<strong>Friedli</strong> –, wenn er als «Elternteil» an e<strong>in</strong>en<br />

Anlass e<strong>in</strong>geladen werde. Auch manche Schulleitbilder<br />

seien unverdaulich <strong>und</strong> strotzten vor<br />

Allgeme<strong>in</strong>plätzen.<br />

Graziella Contratto zeigte am Beispiel des Dirigenten<br />

Carlos Kleiber auf, wie der begnadete<br />

Künstler <strong>in</strong> jungen Jahren Mühe hatte,<br />

mit dem Orchester zu kommunizieren, ihm<br />

dies später viel besser gelang <strong>und</strong> so zusammen<br />

mit den Musizierenden grossartige Aufführungen<br />

entstanden. So ähnlich sei es auch <strong>in</strong> der<br />

Schule, wo der Funken zwischen Lehrperson<br />

<strong>und</strong> Schulk<strong>in</strong>d spr<strong>in</strong>gen könne, wenn Tradition,<br />

Wissen <strong>und</strong> das unterbewusst wirkende<br />

Charisma kunstvoll zusammenkämen.<br />

Mart<strong>in</strong> Schäfer zeigte anhand der vier Buchstaben<br />

W E R T auf, was es braucht, damit e<strong>in</strong>e<br />

Lehrperson wertvoll wird. Zuerst müsse der<br />

Wunsch vorhanden se<strong>in</strong>, überhaupt den Lehrberuf<br />

zu ergreifen. Dann folge das Erlernen des<br />

Berufes, das F<strong>in</strong>den der Rolle <strong>und</strong> schliesslich<br />

die Tätigkeit selbst. Schäfer zeigte sich überzeugt,<br />

dass der Wert e<strong>in</strong>er Lehrperson <strong>in</strong> ihrer<br />

Wirksamkeit liege <strong>und</strong> diese im Verlaufe der<br />

Zeit gesteigert werden könne.<br />

Der Bildungsökonom Stefan Wolter zeigte auf,<br />

wie Löhne (z. B. jene der Lehrpersonen), die<br />

nicht durch den Marktwert bestimmt werden,<br />

festgelegt werden. «Gute Lehrpersonen werden<br />

nicht wegen des Lohns <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> oder <strong>Lehrer</strong><br />

– aber bei e<strong>in</strong>em schlechten Lohn werden<br />

(zu) viele nicht <strong>Lehrer</strong>», sagte Wolter.<br />

Auf www.lebe.ch f<strong>in</strong>den Sie die Referate <strong>und</strong> Präsentationen<br />

vom <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>. Den Vortrag von <strong>Bänz</strong><br />

<strong>Friedli</strong> können Sie ebenso nachhören wie das Interview<br />

mit Erziehungsdirektor Bernhard Pulver.<br />

Tobias Blatter,<br />

Klassenlehrer 9. Klasse Real<br />

<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> hat mir gut gefallen.<br />

Genial, wie er wechseln<br />

kann zwischen Humor<br />

<strong>und</strong> sachlicher Ause<strong>in</strong>andersetzung.<br />

Wertschätzung<br />

bekomme ich im<br />

Alltag als <strong>Lehrer</strong> e<strong>in</strong>erseits<br />

von den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schülern, aber auch von<br />

den Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen. Ich freue mich<br />

jeweils, wenn mir jemand e<strong>in</strong>en Merci-Zettel<br />

aufs Pult legt, nachdem ich geholfen habe. Von<br />

Erziehungsdirektor Bernhard Pulver erwarte<br />

ich, dass er auf die Lohnsituation <strong>und</strong> den <strong>Lehrer</strong>mangel<br />

e<strong>in</strong>geht.<br />

Mart<strong>in</strong> Egli,<br />

Mittelstufe<br />

<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> hat mich überrascht<br />

<strong>und</strong> richtig fasz<strong>in</strong>iert.<br />

Er konnte die Leute<br />

packen. Mit dem Vortrag<br />

von Graziella Contratto<br />

hatte ich eher Mühe. Die<br />

Ansprüche an die Lehrpersonen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren stark gestiegen.<br />

Wertschätzung, etwa von den Eltern, gibt es<br />

schon manchmal, aber eher selten. Natürlich<br />

freue ich mich, wenn jemand me<strong>in</strong>e Arbeit gut<br />

f<strong>in</strong>det. Erziehungsdirektor Pulver ist <strong>in</strong> der<br />

Rolle des Arbeitgebers, der zum Teil ausbaden<br />

muss, was se<strong>in</strong> Vorgänger angerichtet hat. Ich<br />

erwarte von ihm, dass er die Situation <strong>in</strong> der<br />

Schule beruhigt. Mir ist aber auch klar, dass man<br />

das Rad nicht zurückdrehen kann.<br />

Stefan Zurflüh,<br />

<strong>Lehrer</strong> an e<strong>in</strong>er 5. Klasse<br />

Ich erlebe Wertschätzung<br />

durch die K<strong>in</strong>der, ihre<br />

leuchtenden Augen oder<br />

ihr Lachen spornt mich an.<br />

Auch die Eltern der K<strong>in</strong>der<br />

danken immer wieder für<br />

die Arbeit, <strong>und</strong> auch von<br />

den Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen<br />

spüre ich viel Wertschätzung.<br />

Was erwarte ich von Herrn Pulver?<br />

Früher war ich Klassenlehrer, jetzt nur noch<br />

Teilpensenlehrer, was mich extrem entlastet. Ich<br />

f<strong>in</strong>de es krass, dass man als Klassenlehrer nur<br />

e<strong>in</strong>e Lektion entlastet wird. Hier sollte Pulver<br />

handeln.<br />

Tania Esp<strong>in</strong>oza-Haller,<br />

Schul<strong>in</strong>pektor<strong>in</strong><br />

Mir hat die Leichtigkeit<br />

von <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> gefallen<br />

<strong>und</strong> dass er betont hat, wie<br />

wichtig es sei, dass Lehrpersonen<br />

mit Freude unterrichten,<br />

die K<strong>in</strong>der gernhaben<br />

<strong>und</strong> die Beziehungen<br />

stimmen. Ich denke, es gibt<br />

verschiedene Formen, wie<br />

man dirigieren <strong>und</strong> unterrichten kann. Graziella<br />

Contratto hat diese gut aufgezeigt. Entscheiden,<br />

präsent se<strong>in</strong>, den Überblick für das Ganze behalten<br />

– das f<strong>in</strong>de ich sehr wichtig, gerade auch<br />

im Lehrberuf. Als Schul<strong>in</strong>spektor<strong>in</strong> erlebe ich<br />

Wertschätzung <strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit den<br />

Behörden, den Schulleiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schulleitern<br />

sowie auch mit den Lehrpersonen <strong>und</strong> den<br />

Eltern.<br />

Felix Br<strong>in</strong>er,<br />

Musiklehrer an der Oberstufe<br />

Ich b<strong>in</strong> am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>,<br />

um Network<strong>in</strong>g für e<strong>in</strong><br />

neues Lehrmittel zu machen.<br />

Ich erlebe sehr viel<br />

Wertschätzung von K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>und</strong> Eltern – da ist<br />

es sicher e<strong>in</strong> Vorteil, dass<br />

ich Musik lehrer <strong>und</strong> nicht<br />

Klassenlehrer b<strong>in</strong>. So habe<br />

ich weniger mit Problemen zu kämpfen. Ich b<strong>in</strong><br />

überzeugt, dass die meisten K<strong>in</strong>der gerne <strong>in</strong> den<br />

Musikunterricht kommen, <strong>und</strong> ich schätze dies<br />

auch. Sehr viel Wertschätzung bekomme ich,<br />

wenn ich Konzerte organisiere. Herr Pulver<br />

wird ja fast <strong>in</strong> jeder zweiten «berner schule»<br />

<strong>in</strong>terviewt. Ich nehme nicht an, dass ich da etwas<br />

völlig Neues hören werde.<br />

Sel<strong>in</strong>a Fiechter,<br />

Mittelstufe<br />

Bis zur Pause war der<br />

<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> sehr kurzweilig.<br />

<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> <strong>und</strong> auch die<br />

humoristischen Auftritte<br />

von FaberhaftGuth wie<br />

auch den Vortrag der Dirigent<strong>in</strong><br />

Graziella Contratto<br />

fand ich sehr spannend. Ich<br />

erwarte von Erziehungsdirektor<br />

Pulver, dass er auf die Forderungen des<br />

<strong>LEBE</strong>-Präsidenten e<strong>in</strong>geht. Der Szenenapplaus<br />

für Mart<strong>in</strong> Gatti zeigte, dass se<strong>in</strong> Referat die<br />

Leute berührt hat.<br />

Die Umfrage fand am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> am Mittag<br />

statt.<br />

Interviews <strong>und</strong> Fotos Claudia Baumberger


10 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 11<br />

<strong>LEBE</strong>-TAG IN BILDERN<br />

1<br />

3<br />

5 6<br />

4<br />

2<br />

«Welchen Wert hat Ihre Wertschätzung?» Dies war e<strong>in</strong>e der Fragen an die Adresse von Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Interviewt wurde er von Gérald<strong>in</strong>e Eicher (Radio DRS) <strong>und</strong> Michael Gerber (<strong>LEBE</strong>). Am Vormittag hatte der PHBern-Rektor Mart<strong>in</strong> Schäfer (1) über den Wert von Lehrpersonen referiert. Der Uni-Professor Stefan Wolter<br />

stellte den ökonomischen Wert der Lehrpersonen dar (2). Die Dirigent<strong>in</strong> Graziella Contratto zeigte, dass es zwischen dem Führen e<strong>in</strong>es Orchesters <strong>und</strong> der Situation <strong>in</strong> der Schulstube Parallelen gibt (3). Das Duo FaberhaftGuth führte durch den <strong>Tag</strong> <strong>und</strong> war fabelhaft komisch (4). <strong>LEBE</strong>-Präsident Mart<strong>in</strong> Gatti feuerte gewerkschaftlich e<strong>in</strong> (5),<br />

<strong>und</strong> <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong>, der Hausmann der Nation, zeigte gleich zu Beg<strong>in</strong>n des Anlasses auf, wie schwierig es heute ist, e<strong>in</strong> «Elternteil» zu se<strong>in</strong>. Bilder Claudia Baumberger


12 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 13<br />

INTERVIEW ZUM <strong>LEBE</strong>-TAG<br />

Frau Sommer, geht es den <strong>Lehrer</strong>n zu gut?<br />

Am <strong>Tag</strong> nach dem <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Donnergrollen durch die bernischen <strong>Lehrer</strong> zimmer.<br />

Anstatt über die Referate <strong>und</strong> das Interview mit dem Erziehungsdirektor zu berichten,<br />

stellte die BZ-Journalist<strong>in</strong> Andrea Sommer die Lehrpersonen <strong>in</strong> corpore <strong>in</strong> die Jammerecke.<br />

Gr<strong>und</strong> genug, die Redaktor<strong>in</strong> zum Interview mit der «berner schule» zu bitten.<br />

Frau Sommer, wie würden Sie auf die<br />

Schlagzeile «Journalisten jammern<br />

wie die Bauern» reagieren?<br />

Andrea Sommer: Ich würde den Artikel lesen,<br />

mich allenfalls darüber aufregen, <strong>und</strong> ich würde<br />

sicher über den Inhalt des Artikels nachdenken.<br />

Wollten Sie mit Ihrem Artikel «<strong>Lehrer</strong><br />

jammern wie e<strong>in</strong>st die Bauern» Emotionen<br />

auslösen?<br />

Ne<strong>in</strong>, eher Diskussionen. Es ist me<strong>in</strong>e Aufgabe<br />

als Journalist<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>erseits Realitäten abzubilden<br />

<strong>und</strong> auf der anderen Seite auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur<br />

Diskussion zu leisten.<br />

Waren Sie überrascht von den empörten<br />

Reaktionen auf Ihren Artikel?<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Warum s<strong>in</strong>d Sie nicht <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> geworden?<br />

Diese Frage hat sich mir nie gestellt. Ich g<strong>in</strong>g nie<br />

gerne zu Schule. Erst später habe ich gemerkt,<br />

wie wertvoll die Schule eigentlich ist.<br />

Ihr Artikel hat sehr viele Lehrpersonen getroffen.<br />

In den letzten Monaten <strong>und</strong> Jahren<br />

hat sich <strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung der<br />

Lehrpersonen e<strong>in</strong>iges geändert. Ihre Arbeit<br />

wird wieder vermehrt als wichtig anerkannt<br />

<strong>und</strong> gilt als anspruchsvoll. Ihr Artikel war<br />

nun für viele e<strong>in</strong>e Art Rückfall, wie e<strong>in</strong> Fieberschub<br />

nach e<strong>in</strong>er Grippe, die man glaubte,<br />

auskuriert zu haben. Wollten Sie die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> kränken?<br />

Natürlich nicht. Wie gesagt, es g<strong>in</strong>g mir darum,<br />

e<strong>in</strong>en Diskussionsbeitrag zu leisten. Me<strong>in</strong>e Redaktionskollegen<br />

<strong>und</strong> ich, wir haben auch privat<br />

Kontakt zu <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>n. Dabei<br />

fällt uns auf, dass sich viele am Jammern ihrer<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen stören. E<strong>in</strong>er sagte:<br />

«Das Gejammer im Kollegium geht mir auf die<br />

Nerven <strong>und</strong> zieht mich runter. Dabei habe ich<br />

so e<strong>in</strong>en tollen Job, b<strong>in</strong> der Fachmann fürs Lernen.<br />

Den Kanton brauche ich nur, wenn ich nicht<br />

mehr weiterweiss. Sonst b<strong>in</strong> ich sehr frei <strong>und</strong><br />

führe quasi selbständig e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Unternehmen.<br />

Ich mag mir die Freude am Beruf nicht dauernd<br />

durch die anderen vermiesen lassen.» Andere<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> fürchten um ihren Ruf,<br />

weil dauernd nur gejammert wird. Natürlich gibt<br />

es D<strong>in</strong>ge, die verbessert werden müssen. Offenbar<br />

möchten aber viele <strong>Lehrer</strong> nicht mehr nur<br />

als Jammerer wahrgenommen werden. Deshalb<br />

<strong>in</strong>teressierte uns, was <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong><br />

zu ihrem Jammer-Image sagen. Und mit dieser<br />

Frage g<strong>in</strong>g ich an den <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>. Übrigens habe<br />

ich vorgängig im Medienarchiv recherchiert <strong>und</strong><br />

festgestellt: Wenn <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> den Medien auftauchen,<br />

dann fast immer, weil sie unzufrieden s<strong>in</strong>d<br />

<strong>und</strong> für etwas kämpfen. Ich will allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

behaupten, dass es im Lehrberuf ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten<br />

gibt.<br />

Andrea Sommers Artikel über den <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> war am<br />

26. Mai Gesprächsthema <strong>in</strong> vielen <strong>Lehrer</strong>zimmern.<br />

<br />

Bilder Fabian Kramer<br />

Die Medien funktionieren doch gerade so,<br />

dass sie vor allem an den negativen News <strong>in</strong>teressiert<br />

s<strong>in</strong>d. Warum haben Sie nicht e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong>e Reportage über e<strong>in</strong>e glückliche <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong><br />

gemacht, um die andere Seite zu<br />

zeigen?<br />

Ich befragte am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> spontan e<strong>in</strong>ige <strong>Lehrer</strong><br />

zu ihrem Image <strong>und</strong> dazu, was am Lehrberuf gut<br />

sei. Dabei habe ich festgestellt, dass viele gar nicht<br />

auf diese Fragen e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>gen, sondern nur das Negative<br />

hervorkehrten. Wenn ich mich streng an<br />

e<strong>in</strong> Konzept gehalten hätte, dann wäre der Artikel<br />

aus Ihrer Sicht wohl noch negativer ausgefallen.<br />

Ich habe aber etliche Male nachgehakt, sodass ich<br />

e<strong>in</strong>ige <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> mit den Aussagen<br />

zitieren konnte, dass ihnen ihr Beruf Spass mache.<br />

Wann können Ihre Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser e<strong>in</strong>e<br />

Reportage über e<strong>in</strong>e zufriedene <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

der BZ lesen?<br />

Ich kann mir das durchaus vorstellen. Wir berichten<br />

im Übrigen ständig <strong>und</strong> <strong>in</strong>tensiv über<br />

die Volksschule. Beispielsweise haben wir die<br />

Abstimmung <strong>in</strong> der Stadt Bern über die Vielfalt<br />

der Schulmodelle eng begleitet <strong>und</strong> uns als<br />

Zeitung für deren Erhalt ausgesprochen. Me<strong>in</strong>e<br />

Kollegen <strong>und</strong> ich waren schon oft <strong>in</strong> Schulen,<br />

haben vor Ort recherchiert.<br />

Ich habe den E<strong>in</strong>druck, dass Sie an den<br />

<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> g<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> den Jammer-Artikel<br />

schon fixfertig im Kopf hatten.<br />

Das stimmt nicht. Ich hatte e<strong>in</strong>e Idee, stellte<br />

Fragen <strong>und</strong> bekam Antworten.<br />

Was hätte es am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> gebraucht, damit<br />

Sie positiv über den Anlass berichtet hätten?<br />

Andere Gesprächspartner. Zudem habe ich ja<br />

auch über <strong>Lehrer</strong> geschrieben, die Freude am<br />

Beruf haben.<br />

Aber der Titel ist klar negativ: «Jammern wie<br />

e<strong>in</strong>st die Bauern». Das ist e<strong>in</strong> Hammer, <strong>und</strong><br />

als Hammerschlag ist der Artikel auch bei den<br />

Lehrpersonen angekommen. Nochmals, was<br />

hätte es gebraucht, damit Sie Ihre These von<br />

den andauernd jammernden <strong>Lehrer</strong>n revidiert<br />

hätten?<br />

Nochmals: Ich hatte Fragen <strong>und</strong> habe geschrieben,<br />

wie es war.<br />

Jammern die <strong>Lehrer</strong>, weil sie e<strong>in</strong>en Berufsverband<br />

haben, der jammert, oder jammert<br />

der Berufsverband, weil die <strong>Lehrer</strong> von Natur<br />

aus «Jammeri» s<strong>in</strong>d?<br />

In me<strong>in</strong>em Artikel g<strong>in</strong>g es nicht um den Verband.<br />

Die Frage nach dem Ursprung kann ich<br />

so nicht beantworten. Möglich, dass es mit dem<br />

Verband zu tun hat, dass man die <strong>Lehrer</strong> als<br />

Jammerer wahrnimmt. Wenn Sie so fragen,<br />

dann muss ich sagen: E<strong>in</strong> Berufsverband soll<br />

sich für se<strong>in</strong>e Leute e<strong>in</strong>setzen. Wie er das tut,<br />

ist se<strong>in</strong>e Sache.<br />

Sie könnten ja e<strong>in</strong> Streitgespräch unter verschiedenen<br />

Lehrpersonen durchführen <strong>und</strong> so<br />

die verschiedenen Facetten des Berufes aufzeigen.<br />

Nehmen Sie das auf?<br />

Ich nehme alles auf. Nur ist unser Platz beschränkt<br />

<strong>und</strong> es gibt auch noch andere Themen.<br />

Angenommen, Sie würden für <strong>LEBE</strong><br />

arbeiten. Wie würden Sie den Berufsverband<br />

öffentlich positionieren, um vom Jammer-<br />

Image wegzukommen?<br />

Ich würde es vielleicht nicht anders machen.<br />

Me<strong>in</strong>e Rolle ist jedoch jetzt e<strong>in</strong>e andere.<br />

Geht es den <strong>Lehrer</strong>n zu gut?<br />

Ne<strong>in</strong>, es geht ihnen nicht zu gut, aber es geht ihnen<br />

auch nicht so schlecht, wie man manchmal<br />

me<strong>in</strong>en könnte. So gibt es andere Branchen, die<br />

seit zehn Jahren ke<strong>in</strong>e Reallohnerhöhung hatten.<br />

Und wer sonst wo arbeitet, muss beispielsweise<br />

über Auffahrt e<strong>in</strong>en Ferientag nehmen,<br />

wenn er die Brücke machen will.<br />

In den letzten Jahren wurden die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

ganz klar verschlechtert. G<strong>in</strong>g es<br />

den Lehrpersonen vorher zu gut? Ist man im<br />

Volk neidisch <strong>und</strong> Sie nehmen als Journalist<strong>in</strong><br />

dieses Empf<strong>in</strong>den auf, so nach dem Motto,<br />

den <strong>Lehrer</strong>n g<strong>in</strong>g es lange zu gut <strong>und</strong> jetzt<br />

geht es ihnen endlich angemessen schlecht?<br />

E<strong>in</strong>e Diskussion wollte Sommer auslösen. Dies ist<br />

ihr gelungen.<br />

Ob es diesen Neid so gibt, weiss ich nicht. Das<br />

<strong>in</strong>teressiert mich auch nicht. Aber die Frage, ob<br />

es den <strong>Lehrer</strong>n früher zu gut g<strong>in</strong>g, könnte e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>teressanter Diskussionsansatz se<strong>in</strong>. Vielleicht<br />

lässt sich die Situation der <strong>Lehrer</strong> tatsächlich<br />

mit jener der Bauern vergleichen. Durch massive<br />

gesellschaftliche Veränderungen waren auch sie<br />

gezwungen, sich neu zu orientieren. Diejenigen,<br />

die es schafften umzudenken, können von der<br />

neuen Situation profitieren. Für mich s<strong>in</strong>d das<br />

spannende Fragen, über die es sich zu diskutieren<br />

lohnt.<br />

Man könnte auch die These aufstellen, dass<br />

<strong>LEBE</strong> politisch e<strong>in</strong> starker Akteur ist <strong>und</strong> es<br />

Ihnen darum g<strong>in</strong>g, diesen Berufsverband <strong>in</strong><br />

die Schranken zu weisen. Ist das auch e<strong>in</strong>e Intention<br />

der BZ?<br />

Das ist Blöds<strong>in</strong>n.<br />

Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wer<br />

eigentlich aus Ihrer Sicht durch das Jammern<br />

nervt, die <strong>Lehrer</strong> oder der Berufsverband?<br />

Mich nervt niemand.<br />

Geht es der BZ darum, den starken Berufsverband<br />

zurückzub<strong>in</strong>den?<br />

Wie kommen Sie darauf?<br />

Es könnte ja e<strong>in</strong> Zeichen von Stärke für<br />

<strong>LEBE</strong> se<strong>in</strong>, wenn die grösste Zeitung des<br />

Kantons den Verband mit fast 10 000 Mitgliedern<br />

zurückb<strong>in</strong>den will.<br />

Wir b<strong>in</strong>den niemanden zurück, sondern berichten<br />

über das Geschehen im Kanton Bern.<br />

Adrian Zurbriggen, der Nachrichtenchef der<br />

BZ, schrieb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mail an e<strong>in</strong>en empörten<br />

Leser, die BZ habe mit dem Artikel e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong>e Polemik auslösen wollen, der man mit e<strong>in</strong>em<br />

Lachen hätte begegnen können. An welcher<br />

Stelle Ihres Artikels hätten die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> lachen sollen?<br />

Das müssen Sie Adrian Zurbriggen fragen.<br />

F<strong>in</strong>den Sie Ihren Artikel gut <strong>und</strong> würden Sie<br />

ihn wieder so schreiben?<br />

Ja, ich würde ihn wieder so schreiben.<br />

Besonders wütend hat gemacht, dass Sie den<br />

<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>, für den <strong>LEBE</strong> viele sehr positive<br />

Rückmeldungen erhielt, nutzen, um die Lehrpersonen<br />

<strong>in</strong> den Dreck zu ziehen. Zudem<br />

bleibt Ihr Artikel mit den wenigen Statements<br />

völlig an der Oberfläche.<br />

Ich habe niemanden <strong>in</strong> den Dreck gezogen, sondern<br />

Fragen gestellt <strong>und</strong> geschrieben, was ich<br />

erlebt habe. Was die Tiefe angeht: Man kann bei<br />

jedem Thema immer noch tiefer gehen. Bildung<br />

ist bei der BZ e<strong>in</strong>es der Schwerpunktthemen,<br />

vor allem die Volksschule ist uns sehr wichtig.<br />

Wir s<strong>in</strong>d aber e<strong>in</strong>e <strong>Tag</strong>eszeitung, die sich auf<br />

die politischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Aspekte<br />

konzentriert, <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Fachzeitschrift.<br />

Die BZ-Journalist<strong>in</strong> plant e<strong>in</strong>en Artikel zur Frage,<br />

wie die Zufriedenheit der Lehrpersonen verbessert<br />

werden könnte.<br />

Wie gehen Sie damit um, dass Sie nun für<br />

viele Lehrpersonen e<strong>in</strong> rotes Tuch s<strong>in</strong>d?<br />

Auf der beruflichen Ebene muss ich damit leben<br />

können, dass nicht alle Leute alle me<strong>in</strong>e Artikel<br />

toll f<strong>in</strong>den. Ich stelle mich der Diskussion, darum<br />

mache ich auch bei diesem Interview mit. Auf der<br />

persönlichen Ebene verletzt es mich manchmal<br />

schon, wenn man mir vorwirft, me<strong>in</strong> Artikel sei<br />

dümmlich, <strong>und</strong> ich dabei merke, dass man sich<br />

nicht wirklich mit dem Thema ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

will. Diesen Umgang mit Kritik f<strong>in</strong>de ich<br />

schwach. Vor allem, wenn er von Lehrpersonen<br />

kommt. Sie s<strong>in</strong>d es doch, die stets betonen, wie<br />

wichtig es ist, aus K<strong>in</strong>dern selbständig denkende,<br />

mündige <strong>und</strong> kritische Bürger zu formen.<br />

Was schreiben Sie als Nächstes über die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> im Kanton Bern?<br />

Ich plane e<strong>in</strong>en Artikel zur Frage, wie man bei<br />

den heutigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen die Zufriedenheit<br />

der <strong>Lehrer</strong> verbessern könnte.<br />

<br />

Interview Michael Gerber<br />

Auf www.lebe.ch unter dem Menüpunkt Aktuell<br />

f<strong>in</strong>den Sie den Artikel von Andrea Sommer <strong>und</strong><br />

weitere Medienberichte über die Arbeit von <strong>LEBE</strong>.


14 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

<strong>LEBE</strong> KONTAKT<br />

<strong>LEBE</strong>-TAG RÜCKBLICK<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 15<br />

SCHULLEITUNGSSERIE<br />

Geschäftsstelle<br />

Monbijoustrasse 36<br />

Postfach 7163<br />

3001 Bern<br />

Fax 031 326 47 48<br />

<strong>in</strong>fo@lebe.ch 031 326 47 47<br />

Kommunikation / berner schule<br />

Michael Gerber<br />

michael.gerber@lebe.ch 031 326 47 57<br />

Dankeschön, <strong>und</strong> wie weiter?<br />

E<strong>in</strong> grosses Dankeschön allen <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen, <strong>Lehrer</strong>n,<br />

Schulleitungen <strong>und</strong> Gästen, die am 25. Mai <strong>in</strong> der BEA-<br />

Halle waren. Danke auch für 1500 Rückmeldungen.<br />

Junge <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen wollen auf Vertrauen bauen<br />

Was erwarten junge Lehrpersonen von ihrer Schulleitung? Wie viel Freiheit brauchen sie? In welchen Fällen<br />

ist Unterstützung besonders wichtig? Die «berner schule» befragte vier <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen, die noch nicht<br />

25 s<strong>in</strong>d. Wichtig ist das gegenseitige Vertrauen <strong>und</strong> das Wissen, jederzeit fragen zu dürfen.<br />

Fabian Kramer (Layout <strong>und</strong> Grafik)<br />

fabian.kramer@lebe.ch 031 326 47 58<br />

Gewerkschaft<br />

Christoph Michel<br />

christoph.michel@lebe.ch 031 326 47 30<br />

Pädagogik<br />

Etienne Bütikofer<br />

etienne.buetikofer@lebe.ch 031 326 47 46<br />

Franziska Schwab («schulpraxis»)<br />

franziska.schwab@lebe.ch 031 326 47 45<br />

Weiterbildung<br />

Doris Hochheimer<br />

doris.hochheimer@lebe.ch 031 326 47 49<br />

Elisabeth Morasch<strong>in</strong>elli (Adm<strong>in</strong>istration)<br />

elisabeth.morasch<strong>in</strong>elli@lebe.ch 031 326 47 41<br />

Beratung<br />

Roland Amstutz<br />

roland.amstutz@lebe.ch 031 326 47 40<br />

Anne Studer<br />

anne.studer@lebe.ch 031 326 47 36<br />

Zentrale Dienste<br />

Franziska Zahnd (Leitung)<br />

franziska.zahnd@lebe.ch 031 326 47 50<br />

Saskia Habich-Lorenz (Sekretariat)<br />

saskia.habich@lebe.ch 031 326 47 42<br />

Iris K<strong>in</strong>fe (Sekretariat)<br />

iris.k<strong>in</strong>fe@lebe.ch 031 326 47 42<br />

Theres Schnegg (Sekretariat)<br />

theres.schnegg@lebe.ch 031 326 47 43<br />

Susann Gehrig (Mitgliederverwaltung)<br />

susann.gehrig@lebe.ch 031 326 47 51<br />

Verena Schlüchter (Buchhaltung)<br />

verena.schluechter@lebe.ch 031 326 47 52<br />

Blendi Bajraktari (Lernender)<br />

blendi.bajraktari@lebe.ch 031 326 47 59<br />

Präsident<br />

Mart<strong>in</strong> Gatti<br />

Hohlestrasse 28<br />

3123 Belp<br />

mart<strong>in</strong>.gatti@lebe.ch 031 819 22 52<br />

Vizepräsident<br />

Bruno Rupp<br />

Parkstrasse 7<br />

3014 Bern<br />

bruno.rupp@lebe.ch 079 340 90 65<br />

Danke auch für die 874 Bemerkungen,<br />

die Sie den Rückmeldungen beigefügt<br />

haben. Hier e<strong>in</strong>ige Orig<strong>in</strong>alzitate:<br />

Doris Hochheimer<br />

• «Danke für den gelungenen <strong>Tag</strong>, der mich<br />

e<strong>in</strong>mal mehr motiviert, <strong>in</strong> diesem Beruf zu<br />

bleiben.»<br />

• «Merci! Es war me<strong>in</strong> erster ‹Massenanlass› –<br />

<strong>und</strong> ich werde wiederkommen.»<br />

• «Es tut immer wieder gut, die Kraft<br />

von mehreren tausend <strong>Lehrer</strong>n<br />

zu spüren.»<br />

• «Die Schule war heute<br />

weit weg, ich habe den<br />

<strong>Tag</strong> sehr genossen!»<br />

• «Das Programm war<br />

sehr abwechslungsreich,<br />

e<strong>in</strong>e spannende<br />

Mischung:<br />

humorvoll, ernsthaft,<br />

aber nicht<br />

moralisierend <strong>und</strong><br />

jammernd, spritzig,<br />

bee<strong>in</strong>druckend, berührend<br />

…»<br />

Was wir beibehalten werden<br />

Wir werden auch <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> der Halle ke<strong>in</strong>e<br />

Verpflegungsmöglichkeiten anbieten <strong>und</strong> den<br />

Ausstellern ke<strong>in</strong>e Plätze zur Verfügung stellen.<br />

Wir werden auch 2013 die Kantonalbank Bern<br />

bitten, uns m<strong>in</strong>destens 3000 Äpfel zu sponsern.<br />

Gut geklappt hat auch die Zusammenarbeit mit<br />

Bernmobil.<br />

Woran wir arbeiten werden<br />

Am häufigsten wurden die fehlenden Sitzplätze<br />

beanstandet. Wir verstehen den Ärger<br />

<strong>und</strong> kennen das Problem der fehlenden Sitzgelegenheiten<br />

<strong>in</strong> der BEA-Halle, haben aber<br />

bis anh<strong>in</strong> noch ke<strong>in</strong>e befriedigende Lösung<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

Aus feuerpolizeilichen Gründen ist es uns nicht<br />

gestattet, mehr als knapp 4000 Sitzgelegenheiten<br />

zur Verfügung zu stellen. <strong>LEBE</strong> hat grössere<br />

Räumlichkeiten gesucht <strong>und</strong> geprüft (Zelt,<br />

grössere Halle, Wankdorf-Stadion etc.), musste<br />

aber leider feststellen, dass es ke<strong>in</strong>e alternativen<br />

Möglichkeiten gibt. Entweder s<strong>in</strong>d die Räumlichkeiten<br />

zu kle<strong>in</strong>, oder die Kosten übersteigen<br />

<strong>in</strong> hohem Masse unsere Möglichkeiten. Vielleicht<br />

könnten wir das Platzproblem lösen, wenn<br />

wir E<strong>in</strong>tritt für den <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> verlangen oder<br />

wenn wir nur <strong>LEBE</strong>-Mitgliedern den Zutritt<br />

gewähren? Wir suchen weiterh<strong>in</strong> nach kreativen<br />

Lösungen.<br />

Die Bildübertragung hat bei e<strong>in</strong>igen <strong>LEBE</strong>-<br />

<strong>Tag</strong>-Teilnehmenden zu Kritik Anlass gegeben.<br />

Es wurde der Wunsch geäussert, auf beiden<br />

Bildschirmen dasselbe Bild zu projizieren.<br />

Hier ergibt sich für uns e<strong>in</strong><br />

Dilemma, wenn die Referierenden<br />

Folien zeigen<br />

wollen. Zeigen wir<br />

die Folien auf beiden<br />

Bildschirmen, können<br />

wir die referierende<br />

Person nicht zeigen.<br />

Wir werden uns für<br />

die Zukunft überlegen,<br />

ob wir den Referenten<br />

die Vorgabe<br />

machen ohne Folien<br />

zu referieren, oder ob<br />

die Firma, welche die<br />

Die Ergebnisse der Onl<strong>in</strong>e-Rückmeldungen (Gesamte<strong>in</strong>druck)<br />

40% Ausgezeichnet 56% Gut 3% Ausreichend, zufriedenstellend 1% Ungenügend<br />

Technik e<strong>in</strong>richtet, mehr Bildschirme aufhängen<br />

soll. Das wiederum würde jedoch für<br />

<strong>LEBE</strong> Mehrkosten verursachen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Kritikpunkt waren die langen<br />

Warteschlangen bei den Damentoiletten. E<strong>in</strong><br />

bei allen Grossanlässen (<strong>und</strong> nicht nur dort) bekanntes<br />

Thema. Auch dieses Problem ist jedoch<br />

nur mit Mehrkosten (Mobitoi oder ToiToi) zu<br />

lösen.<br />

Dass es leider zu wenig Kaffeestationen gab, war<br />

e<strong>in</strong>e Fehlplanung des Cater<strong>in</strong>gs, welches wir mit<br />

der Aufgabe betraut haben. Wir werden uns<br />

für 2013 darum bemühen, der Cater<strong>in</strong>gfirma<br />

verb<strong>in</strong>dlichere Vorgaben zu machen.<br />

Zusammenfassend schauen wir mit Freude <strong>und</strong><br />

Stolz auf e<strong>in</strong>en sehr erfolgreichen <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong><br />

zurück. Die nötigen Verbesserungen s<strong>in</strong>d zum<br />

Teil mit massiven Mehrkosten verb<strong>und</strong>en. Hier<br />

gilt es abzuwägen, was wir uns tatsächlich leisten<br />

können <strong>und</strong> wo wir Kompromisse machen<br />

müssen.<br />

Die Autor<strong>in</strong> war Projektleiter<strong>in</strong><br />

des <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>es <strong>2011</strong><br />

«<br />

Für mich ist es ganz entscheidend, dass<br />

ich die Gewissheit <strong>und</strong> die Sicherheit<br />

habe, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er heiklen Situation von<br />

Michael Gerber<br />

me<strong>in</strong>er Schulleiter<strong>in</strong> unterstützt zu werden.»<br />

Dies ist die wichtigste Erwartung, die Rahel<br />

Schläfli an die Adresse ihrer Schulleiter<strong>in</strong> hat.<br />

Schläfli unterrichtet <strong>in</strong> Aeschi bei Spiez <strong>und</strong><br />

kann auf drei Jahre Berufserfahrung zurückblicken,<br />

<strong>in</strong> denen sie drei verschiedene Schulleitungen<br />

hatte. Die junge <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> unterrichtet<br />

abwechselnd e<strong>in</strong>e 5. <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e 6. Klasse <strong>und</strong> ist<br />

im Zusammenhang mit den Übertritten <strong>und</strong><br />

heiklen E<strong>in</strong>igungsgesprächen dankbar, dass es<br />

e<strong>in</strong>e Instanz gibt, die ihr den Rücken stärkt <strong>und</strong><br />

viel Vertrauen hat. Zudem erwartet sie, dass die<br />

Schulleitung den Überblick über das Gesamtgeschehen<br />

an der Schule hat <strong>und</strong> die Lehrpersonen<br />

entlastet.<br />

Sehr ähnlich argumentiert auch die 22-jährige<br />

Lea Kaufmann, die <strong>in</strong> Mürren unterrichtet: «Ich<br />

erwarte von me<strong>in</strong>er Schulleitung, dass sie mich<br />

dort unterstützt, wo ich Hilfe brauche. Falls <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er Klasse oder mit Eltern Schwierigkeiten<br />

auftauchen, erwarte ich, dass man mich stützt<br />

<strong>und</strong> zu 100 Prozent h<strong>in</strong>ter mir steht. E<strong>in</strong>e Schulleitung<br />

soll von me<strong>in</strong>er Arbeit überzeugt se<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> mir vertrauen.<br />

Rahel Schläfli ergänzt, dass sie natürlich auch<br />

bereit sei, Kritik von der Schulleitung entgegenzunehmen.<br />

Wenn ihr e<strong>in</strong> grober Fehler unterliefe,<br />

hätte sie auch Verständnis, wenn die<br />

Schulleitung für die Eltern Partei ergreifen<br />

würde.<br />

Damaris Zurbriggen, die im oberaargauischen<br />

Grasswil unterrichtet, erwartet von der Schulleitung<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Ermutigung im<br />

Schulalltag, konstruktive Kritik <strong>und</strong> Lob.<br />

Welche Unterstützung braucht es?<br />

Was erwarten junge Lehrpersonen von ihrer Schulleitung?<br />

Vor allem Vertrauen <strong>und</strong> Unterstützung <strong>in</strong><br />

heiklen Situationen.<br />

Natürlich stellt sich auch die Frage, welche Hilfe<br />

die jungen <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen von ihren Schulleitungen<br />

konkret bereits erfahren haben. Neben der<br />

Unterstützung <strong>in</strong> heiklen Situationen geht es<br />

auch darum, e<strong>in</strong>e Ansprechperson zur Seite zu<br />

haben, die jederzeit <strong>und</strong> ohne schlechtes Gewissen<br />

angefragt werden kann. Für Lea Kaufmann<br />

s<strong>in</strong>d dabei das Telefon <strong>und</strong> die E-Mail-Verb<strong>in</strong>dung<br />

von Mürren nach Stechelberg wichtig. Der<br />

Schulleiter arbeitet unten im Tal <strong>und</strong> ist darum<br />

nur selten vor Ort.<br />

Zu viel Kontrolle <strong>und</strong> mangelnder Handlungsspielraum<br />

dürften nicht das Problem von Kaufmann<br />

se<strong>in</strong>: «Bis jetzt durfte ich unglaublich frei<br />

agieren. Der Schulleiter hat bisher nie e<strong>in</strong>gegriffen<br />

oder mich mit se<strong>in</strong>en Ideen <strong>und</strong> Handlungen<br />

e<strong>in</strong>geschränkt.» Auch Rahel Schläfli fühlt<br />

sich nicht beh<strong>in</strong>dert: «Wir haben e<strong>in</strong>e sehr gute<br />

Schulleiter<strong>in</strong> <strong>und</strong> ich fühle mich <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Art<br />

<strong>und</strong> Weise e<strong>in</strong>geschränkt.»<br />

Anders sieht es e<strong>in</strong>e gleichaltrige Kolleg<strong>in</strong>,<br />

die nicht namentlich genannt werden möchte:<br />

«Manchmal wage ich kaum, die Schulleitung zu<br />

fragen, da sie oft im Stress ist. Zeitweise fühle<br />

ich mich auch zu stark kontrolliert. Zudem sollten<br />

Lob <strong>und</strong> Kritik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Verhältnis<br />

zue<strong>in</strong>ander stehen.»<br />

Berufse<strong>in</strong>führung ist sehr wichtig<br />

Bei den befragten jungen <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

<strong>Lehrer</strong>n ist die Berufse<strong>in</strong>führungsphase noch<br />

nicht abgeschlossen oder liegt nicht lange zurück.<br />

Rahel Schläfli hat ihre Berufslaufbahn<br />

vor drei Jahren <strong>in</strong> Aeschi begonnen. Um <strong>in</strong><br />

den ersten Monaten über die R<strong>und</strong>en zu kommen,<br />

baute sie sich e<strong>in</strong> privates Unterstützungsnetz<br />

auf. Idealerweise würde die Schule<br />

aber e<strong>in</strong> Mentorat zur Verfügung stellen, also<br />

e<strong>in</strong>e Person aus dem Kollegium, die unterstützend<br />

hilft, <strong>und</strong> dies mit grosser Motivation<br />

<strong>und</strong> Herzblut. «Es ist besser, wenn diese Aufgabe<br />

nicht von der Schulleitung übernommen<br />

wird», ist Rahel Schläfli überzeugt. So bleibe<br />

diese als unabhängige, übergeordnete Instanz<br />

erhalten.<br />

Wurden Sie <strong>in</strong> der Berufse<strong>in</strong>führungsphase genügend<br />

unterstützt? Diese Frage wird von drei<br />

der vier Befragten bejaht. E<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> me<strong>in</strong>t<br />

aber kritisch: «Ne<strong>in</strong>! Ich hätte mir gerne etwas<br />

mehr Unterstützung gewünscht, was aber nicht<br />

heisst, dass diese nur von der Schulleitung kommen<br />

müsste. Was das Unterrichten, den Umgang<br />

mit Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern angeht,<br />

<strong>und</strong> die fächerspezifischen D<strong>in</strong>ge, davon haben<br />

wir an der PH viel gehört <strong>und</strong> gelernt. Damit<br />

hatte ich ke<strong>in</strong>e Probleme. Die Probleme lagen<br />

<strong>und</strong> liegen bei mir im Bereich des Organisatorischen.»<br />

Die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> liefert auch Beispiele:<br />

• E<strong>in</strong>e Unfallmeldung ausfüllen. Ich wusste<br />

nicht, dass <strong>und</strong> wie ich das machen musste,<br />

suchte also zuerst selbst im Internet.<br />

• Wie füllt man e<strong>in</strong> Stellvertretungsformular<br />

aus, wenn man im Spital liegt?<br />

• Die Informationen zum Lohn habe ich mir bei<br />

<strong>LEBE</strong> geholt. Ich hatte vorher ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

• Unterrichtsdokumentationen. Ich wusste<br />

nicht, was ich schreiben musste.<br />

• E<strong>in</strong>e Mutter möchte ihr K<strong>in</strong>d abklären lassen.<br />

Was muss ich tun?<br />

• Welche Term<strong>in</strong>e muss ich e<strong>in</strong>halten? (Notenschluss<br />

/ Elternabende / Elterngespräche /<br />

Kündigungen / St<strong>und</strong>enpläne für das neue<br />

Schuljahr / Übertrittsentscheide)<br />

• Materialbestellungen / Wer bezahlt, wenn ich<br />

etwas für den Unterricht kaufe? Wie bekomme<br />

ich das Geld?<br />

«Als Neu-Lehrperson hat man genügend zu<br />

tun. Ich wünschte mir, dass ich <strong>in</strong> den organisatorischen<br />

D<strong>in</strong>gen von der Schulleitung unterstützt<br />

würde, ohne dass ich alles erfragen muss.<br />

Ich b<strong>in</strong> genügend ausgelastet mit dem Unterrichten<br />

an sich», <strong>in</strong>formiert die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> über<br />

ihre nicht e<strong>in</strong>fache Situation am Anfang ihres<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nenlebens. Dabei wird klar, dass die<br />

Schulleitung e<strong>in</strong>e sehr wichtige Aufgabe hat,<br />

aber auch die «Chemie» zwischen den beiden<br />

Seiten stimmen muss.


16 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

LOHNINITIATIVE<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 17<br />

NEUE SCHULPRAXIS<br />

AKTUELL<br />

Es droht die lange Bank<br />

Anstehende Sparprogramme verzögern unsere Anliegen<br />

<strong>LEBE</strong> hat sich zusammen mit den anderen Berufsverbänden zum Ziel gesetzt,<br />

die nötigen Unterschriften für die Lohn<strong>in</strong>itiative möglichst schnell beisammenzuhaben.<br />

Bereits s<strong>in</strong>d über 8000 Unterschriften auf der <strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle<br />

e<strong>in</strong>getroffen. Weitere Anstrengungen s<strong>in</strong>d aber nötig. Bitte schicken<br />

Sie die ausgefüllten Unterschriftenkarten bis Ende Juni zurück an <strong>LEBE</strong>.<br />

Der <strong>Aktion</strong>stag <strong>in</strong> den Kollegien zum<br />

Sammelauftakt zeigte Wirkung. Noch<br />

s<strong>in</strong>d wir aber nicht am Ziel. <strong>LEBE</strong> ist<br />

Christoph Michel<br />

der grösste bernische Berufsverband. Auch<br />

wenn wir das vorgesehene Kont<strong>in</strong>gent der Anzahl<br />

Unterschriften erreicht haben, gilt es nochmals<br />

zuzulegen. So kann gegenüber der Politik<br />

e<strong>in</strong>drücklich dargestellt werden, <strong>in</strong> welchem<br />

Personalbereich schnellstens Verbesserungen<br />

bei den Gehältern vorzunehmen s<strong>in</strong>d.<br />

Steuergeschenke s<strong>in</strong>d verheerend<br />

Wegen voreiliger <strong>und</strong> unnötiger Steuersenkungsaktionen<br />

der Grossratsmehrheit, E<strong>in</strong>nahmenausfall<br />

bei der Nationalbank, der Senkung<br />

der Motorfahrzeugsteuer <strong>und</strong> der Kostenentwicklung<br />

im Krankenkassenbereich wird der<br />

Kanton zum Sparen gezwungen. Auch wenn<br />

der Grosse Rat <strong>in</strong> der Novembersession <strong>2011</strong><br />

Vernunft beweist <strong>und</strong> bereit ist, die Schuldenbremse<br />

für e<strong>in</strong> Jahr auszuhebeln, ist klar, dass<br />

e<strong>in</strong> Sparpaket geschnürt wird, von dem auch<br />

Christoph Michel ist Leiter Gewerkschaft von <strong>LEBE</strong>.<br />

<br />

Bild zvg<br />

die Bildung betroffen ist. Statt endlich <strong>in</strong> die<br />

Bildung zu <strong>in</strong>vestieren, drohen weitere fatale<br />

Verteilungskämpfe zwischen verschiedenen bildungspolitisch<br />

berechtigten Anliegen. <strong>LEBE</strong><br />

warnt seit Jahren vor e<strong>in</strong>er solchen Entwicklung.<br />

Doch selbst wenn der Grosse Rat e<strong>in</strong>sichtig ist<br />

<strong>und</strong> die Lohnentwicklung nicht weiter kürzt,<br />

gerät die bernische Bildungsqualität weiter <strong>in</strong>s<br />

Wanken. Zunehmend steuert die Grossratsmehrheit<br />

auf den Bildungsbankrott zu.<br />

Neues Gesetz kommt frühestens 2014<br />

Bereits heute ist entschieden, dass die von Regierungspräsident<br />

Pulver <strong>in</strong> Aussicht gestellten<br />

erfreulichen Änderungen der Lohngesetzgebung<br />

statt 2013 frühestens 2014 umgesetzt werden. So,<br />

wie sich die F<strong>in</strong>anzsituation zur Zeit darstellt <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> welche f<strong>in</strong>anzpolitische Richtung gesteuert<br />

wird, ist zu befürchten, dass die letzth<strong>in</strong> wohlwollenden<br />

Äusserungen der grossrätlichen Mehrheit<br />

zu Lippenbekenntnissen verkommen. Unsere<br />

Lohnanliegen werden e<strong>in</strong>mal mehr auf die lange<br />

Bank geschoben. <strong>LEBE</strong> hat an der erfolgreichen<br />

K<strong>und</strong>gebung letzten November klargemacht,<br />

dass Verzögerungen nicht akzeptiert werden. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> wurde die Lohn<strong>in</strong>itiative lanciert.<br />

Sie soll jenen Politiker<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Politikern den<br />

Rücken stärken, die sich für unsere berechtigten<br />

Anliegen <strong>in</strong> der Regierung <strong>und</strong> im Parlament<br />

engagieren <strong>und</strong> gleichzeitig gewährleisten, dass<br />

dieses Thema auf dem politischen Parkett bleibt.<br />

Taten statt schöne Worte. Die Lohn<strong>in</strong>itiative soll<br />

dies absichern <strong>und</strong> den Weg für andere, genauso<br />

zentrale Forderungen bei den Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

ebnen.<br />

Die erfolgreiche Lancierung der Lohn<strong>in</strong>itiative<br />

ist wichtiger denn je. Die Sammlung geht weiter.<br />

Suchen Sie <strong>in</strong> Ihrem persönlichen Umfeld<br />

Personen, die diese Initiative ebenfalls noch<br />

unterzeichnen. Bisherige Rückmeldungen zeigen,<br />

dass unser Anliegen auf breites Verständnis<br />

stösst. Setzen wir e<strong>in</strong> machtvolles Zeichen<br />

für Bildungs<strong>in</strong>vestitionen <strong>und</strong> gegen e<strong>in</strong>en Bildungsbankrott.<br />

Beiliegende Unterschriftenkarte bitte vor den<br />

Sommerferien zurücksenden!<br />

<br />

Vielen Dank!<br />

Weniger Stress, mehr Kühe!<br />

Stellen Sie sich<br />

vor, Sie werden<br />

von e<strong>in</strong>em Fliegenschwarm<br />

belästigt.<br />

Wie reagieren Sie?<br />

Schliessen Sie die Augen<br />

<strong>und</strong> warten, bis<br />

Sie nicht mehr umschwärmt<br />

werden?<br />

Falls ja, dann s<strong>in</strong>d<br />

Haben Sie ke<strong>in</strong>e<br />

Ahnung von<br />

Schach, aber<br />

trotzdem Lust, das<br />

Spiel im Unterricht<br />

zu <strong>in</strong>tegrieren? Oder<br />

s<strong>in</strong>d Sie Schach-Liebhaber<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> möchten<br />

das Spiel auch den<br />

Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schülern bei- <strong>und</strong><br />

näherbr<strong>in</strong>gen? Planen<br />

Sie Schach <strong>in</strong><br />

Sie gelassen wie die Kuh auf dem Titelbild der<br />

neuen Ausgabe der «schulpraxis». Falls ne<strong>in</strong>,<br />

können Sie Gelassenheit allenfalls noch lernen.<br />

Tipps <strong>und</strong> Strategien f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> der beiliegenden<br />

«schulpraxis». Aber auch ganz kuhle Bilder.<br />

Wenn Sie nicht lesen mögen, mischen Sie sich<br />

unter die Kühe, legen Sie sich auf die Weide,<br />

käuen Sie wieder <strong>und</strong> lernen Sie Gelassenheit am<br />

Vorbild. Gut: Versichern Sie sich zuerst, ob der<br />

Muni schon im Stall ist.<br />

Sonderausgabe «schulpraxis» –<br />

Schach im Schulunterricht<br />

den Unterricht mit e<strong>in</strong>. Die Sonderausgabe der<br />

«schulpraxis» liefert Fachwissen, konkrete Umsetzungstipps<br />

<strong>und</strong> Kopiervorlagen für verschiedene<br />

Fächer, den fächerübergreifenden <strong>und</strong><br />

den <strong>in</strong>dividualisierenden Unterricht. Sie ist für<br />

Hochbegabte <strong>und</strong> alle anderen auch gedacht.<br />

Das Heft wird dem Schulhausversand vom August<br />

beiliegen <strong>und</strong> kann bei <strong>LEBE</strong> ab Mitte Juli<br />

für 6.45 Franken pro Exemplar bezogen werden<br />

(<strong>in</strong>kl. MwSt., plus Porto), 1–2 Exemplare nur gegen<br />

Vorauszahlung (PC 30-107-7). Zudem wird<br />

die Sonderausgabe Mitte August allen <strong>LEBE</strong>-<br />

Vertretungen zugeschickt.<br />

Er darf! Sie auch! Und ich?<br />

Der Weg zum<br />

Stimm- <strong>und</strong> Wahlrecht<br />

Die E<strong>in</strong>führung des Stimm- <strong>und</strong> Wahlrechts<br />

für Frauen feiert dieses Jahr das<br />

40-jährige Jubiläum. Aus diesem Anlass<br />

bietet die Pädagogische Hochschule Bern, <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsfachstellen<br />

von Kanton <strong>und</strong> Stadt Bern, der Frauenzentrale<br />

Bern <strong>und</strong> dem Vere<strong>in</strong> Frau <strong>und</strong> Politik,<br />

e<strong>in</strong>en Stadtr<strong>und</strong>gang für Schulklassen der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

I <strong>und</strong> II zum Thema Gleichstellung<br />

an.<br />

Der R<strong>und</strong>gang, welcher <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

beg<strong>in</strong>nt <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Gegenwart endet, wurde<br />

von Studierenden der PHBern gestaltet. Von der<br />

Reitschule zum Rathaus bis h<strong>in</strong> zum Bärenplatz<br />

haben sie Aspekte des Themas geschickt verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> so e<strong>in</strong>en stufengerechten Rück- <strong>und</strong><br />

Ausblick entstehen lassen. Die Jugendlichen sollen<br />

zum Denken <strong>und</strong> konkreten Handeln, wie<br />

etwa durch e<strong>in</strong>e Umfrage <strong>in</strong> der Bevölkerung,<br />

animiert werden. So erhalten sie e<strong>in</strong>en spannenden<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Geschichte des Kampfes um<br />

politische Gleichstellung.<br />

Dieser Exkurs <strong>in</strong> die nahe <strong>und</strong> doch aktuelle<br />

Vergangenheit steht allen <strong>in</strong>teressierten Klassen<br />

offen. Der R<strong>und</strong>gang wird von August bis Oktober<br />

<strong>2011</strong> angeboten, dauert r<strong>und</strong> 90 M<strong>in</strong>uten<br />

<strong>und</strong> wird von Studierenden der PHBern geleitet.<br />

Anmeldungen für den R<strong>und</strong>gang unter www.<br />

r<strong>und</strong>gangfrauenstimmrecht.ch<br />

pd<br />

INITIATIVE SALARIALE<br />

Progression des salaires remise<br />

aux calendes grecques ?<br />

Nos sollicitations prennent du retard à cause du programme<br />

de rigueur économique<br />

<strong>LEBE</strong> s’est fixé pour objectif avec les autres associations professionnelles<br />

de récolter le plus vite possible les signatures nécessaires pour<br />

l’<strong>in</strong>itiative salariale. Plus de 8000 signatures sont déjà arrivées au<br />

Bureau de <strong>LEBE</strong>. Mais il faut encore donner un coup de collier. Renvoyez<br />

les cartes de signatures remplies à <strong>LEBE</strong> jusqu’à f<strong>in</strong> ju<strong>in</strong>.<br />

La Journée d’action dans les collèges<br />

d’enseignants a été efficace. Mais nous<br />

n’avons pas encore atte<strong>in</strong>t notre but.<br />

Christoph Michel<br />

<strong>LEBE</strong> est la plus grande association professionnelle<br />

bernoise. Même si nous avons rempli<br />

notre cont<strong>in</strong>gent de signatures, il faut faire un<br />

effort supplémentaire. Nous devons expliquer<br />

clairement aux politiques dans quelle catégorie<br />

de gestion du personnel les améliorations salariales<br />

sont urgentes.<br />

Les cadeaux fiscaux sont dévastateurs<br />

Le canton est obligé d’économiser à cause des<br />

actions irréfléchies et <strong>in</strong>utiles de la majorité<br />

du Grand Conseil en matière de baisse des<br />

impôts, des pertes de recettes de la Banque<br />

nationale, de la baisse des impôts sur les véhicules<br />

et du développement des coûts dans le<br />

doma<strong>in</strong>e des caisses-maladie. Même si le Grand<br />

Conseil se montre raisonnable à la session de<br />

novembre <strong>2011</strong> et qu’il soit prêt à neutraliser<br />

le fre<strong>in</strong> aux dépenses pendant une année, il<br />

est clair que tout nouveau plan d’économies<br />

touchera aussi la formation. Au lieu d’<strong>in</strong>vestir<br />

enf<strong>in</strong> dans la formation, de graves conflits de<br />

répartition entre divers centres d’<strong>in</strong>térêt – tous<br />

justifiés – se profilent à l’horizon. Même si le<br />

Grand Conseil se montre compréhensif et que<br />

la trajectoire du développement salarial n’est<br />

pas <strong>in</strong>terrompue, la qualité de la formation dans<br />

le canton de Berne est très fragilisée. La majorité<br />

du Grand Conseil va droit à la banqueroute<br />

de la formation.<br />

Nouvelle loi au plus tôt en 2014<br />

La décision a déjà été prise de remettre à 2014<br />

au plus tôt (<strong>in</strong>itialement 2013) l’application des<br />

modifications salariales que le Président du gouvernement<br />

Pulver avait laissé entrevoir. La façon<br />

dont la situation f<strong>in</strong>ancière se présente actuellement<br />

et le cap suivi en matière de f<strong>in</strong>ances ; il est<br />

à cra<strong>in</strong>dre que les déclarations bienveillantes de<br />

la majorité des députés resteront sans suite. Nos<br />

requêtes en matière de salaire seront remises<br />

une fois de plus aux calendes grecques. <strong>LEBE</strong><br />

a signalé clairement à sa manifestation réussie<br />

de novembre dernier qu’elle n’accepterait pas<br />

de retards. C’est pourquoi elle a lancé l’<strong>in</strong>itiative<br />

salariale. <strong>LEBE</strong> doit renforcer la position<br />

des politiciennes et des politiciens siégeant au<br />

gouvernement et au parlement qui soutiennent<br />

ses revendications justifiées pour que ce thème<br />

ne soit pas balayé de la scène politique. Des<br />

actes plutôt que de belles paroles. L’<strong>in</strong>itiative<br />

populaire doit soutenir nos arguments et aplanir<br />

le chem<strong>in</strong> pour d’autres revendications importantes<br />

dans le doma<strong>in</strong>e des conditions d’emploi.<br />

La réussite du lancement de l’<strong>in</strong>itiative salariale<br />

est plus importante que jamais. La collecte de<br />

signatures cont<strong>in</strong>ue. Trouvez des personnes<br />

qui pourraient aussi signer. Les échos que nous<br />

avons reçus jusqu’à ma<strong>in</strong>tenant montrent que<br />

nous sommes sur la bonne voie. Réaffirmons<br />

notre soutien à la formation et non à sa banqueroute.<br />

En annexe la carte de signatures à renvoyer à<br />

<strong>LEBE</strong> avant les vacances d’été !<br />

Merci !


18 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 19<br />

<strong>LEBE</strong>-FINANZRATGEBER<br />

<strong>LEBE</strong>-RATGEBER<br />

Kapital oder Rente?<br />

E<strong>in</strong> Dauerbrenner <strong>in</strong> der Beratungspraxis des <strong>LEBE</strong>-F<strong>in</strong>anzplaners: Soll die Altersleistung der BLVK<br />

vollständig als Rente oder teilweise <strong>in</strong> Kapitalform bezogen werden? Die Antwort auf diese Frage<br />

ist so unterschiedlich wie die Ausgangslage <strong>und</strong> die Bedürfnisse der angehenden Pensionierten.<br />

Oliver Grob<br />

Nebst den objektiven, rechnerischen Kriterien<br />

ist bei dieser wichtigen Weichenstellung<br />

auch das «Bauchgefühl» sehr<br />

Oliver Grob<br />

wichtig. Menschen, die <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziellen Belangen<br />

möglichst e<strong>in</strong>fache Lösungen suchen <strong>und</strong> sich<br />

nicht gerne mit Geldfragen beschäftigen, s<strong>in</strong>d<br />

tendenziell mit der Pensionskassenrente gut bedient.<br />

Wer die höchstmögliche lebenslängliche<br />

E<strong>in</strong>kommenssicherheit sucht ebenfalls. Bei der<br />

BLVK ist e<strong>in</strong> Teilkapitalbezug von maximal 50<br />

Prozent des Altersguthabens möglich, sofern die<br />

versicherte Person e<strong>in</strong> entsprechendes schriftliches<br />

Gesuch bis spätestens 1 Jahr vor dem festgelegten<br />

Rentenbeg<strong>in</strong>n stellt. Zudem können<br />

Mitglieder, welche über e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Sparkonto<br />

verfügen, entscheiden, ob sie dieses <strong>in</strong> Kapital-<br />

oder Rentenform beziehen möchten. Für<br />

den Kapitalbezug des <strong>in</strong>dividuellen Sparkontos<br />

muss ke<strong>in</strong>e Meldefrist e<strong>in</strong>gehalten werden. Wer<br />

den oben genannten Teil des BLVK-Altersguthabens<br />

gerne <strong>in</strong>nerhalb der Familie sichern möchte<br />

<strong>und</strong> sich daran stört, dass bei se<strong>in</strong>em Tod e<strong>in</strong><br />

Teil oder das ganze Kapital zugunsten der Pensionskasse<br />

verloren geht, ist tendenziell mit dem<br />

Kapitalbezug besser bedient. Und für all jene,<br />

die Unabhängigkeit <strong>und</strong> Planungsfreiraum oder<br />

Steuervorteile suchen, gilt dasselbe.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Frage der Lebenserwartung<br />

Bild zvg<br />

Im E<strong>in</strong>zelfall gibt es auch etliche andere Aspekte,<br />

die den Ausschlag geben können. Versicherte mit<br />

Kapitalbezug: Gut zu wissen!<br />

BLVK-Anmeldefrist 1 Jahr vor Rentenbeg<strong>in</strong>n<br />

• Der Ehepartner muss beim Kapitalbezug e<strong>in</strong>verstanden se<strong>in</strong> <strong>und</strong> mitunterzeichnen<br />

• Teilpensionierung: Gestaffelter Bezug br<strong>in</strong>gt Steuervorteile<br />

• Für den Satz der Kapitalsteuer s<strong>in</strong>d die Höhe der Auszahlung <strong>und</strong><br />

der Wohnort im Zeitpunkt der Auszahlung massgebend<br />

• Frühere Vorbezüge bei Scheidung oder Wohneigentum bee<strong>in</strong>flussen<br />

die Höhe des Kapitalbezuges<br />

• Achtung! Steuerliche Folgen, sofern e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kauf <strong>in</strong> den letzten<br />

3 Jahren vor dem Teilkapitalbezug erfolgt ist<br />

• Vor- <strong>und</strong> Nachteile: Blättern Sie <strong>in</strong> unserer Sem<strong>in</strong>arbroschüre zu den Folien<br />

unter Ziffer 6 www.glauserpartner.ch/project/fbr/<br />

• Ehe- <strong>und</strong> erbrechtliche Regelung überprüfen – e<strong>in</strong> Teil des Kapitalbezugs<br />

geht bei Tod <strong>in</strong> den Nachlass <strong>und</strong> allenfalls an übrige Erben,<br />

<strong>und</strong> nicht <strong>in</strong> Rentenform zum überlebenden Ehepartner!<br />

• Bezogenes Kapital flexibel <strong>und</strong> steuergünstig anlegen: Alternativen wie<br />

Leibrenten, Zeitrenten, Wertschriftenlösungen vergleichen<br />

e<strong>in</strong>em wesentlich jüngeren Ehepartner, welcher <strong>in</strong><br />

ihrem Todesfall möglicherweise noch sehr lange<br />

von e<strong>in</strong>er Ehegattenrente profitieren könnte, sollten<br />

e<strong>in</strong>en Kapitalbezug auch unter diesem Aspekt<br />

beleuchten. Dasselbe gilt für Personen, die im Ruhestand<br />

noch Anspruch auf K<strong>in</strong>derrenten hätten.<br />

K<strong>in</strong>derrenten gibt es bis zum vollendeten 18. Altersjahr<br />

<strong>und</strong>, sofern das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ausbildung ist,<br />

maximal bis zum 25. Altersjahr. Bei e<strong>in</strong>em Teilkapitalbezug<br />

fallen diese Renten entsprechend<br />

tiefer aus. Bei e<strong>in</strong>em Ehepaar mit zwei Pensionskassen<br />

stellt sich zudem die Frage, bei welchem der<br />

beiden der Bezug erfolgen soll.<br />

Gibt es Anzeichen dafür, dass die Lebenserwartung<br />

stark e<strong>in</strong>geschränkt ist? Da die Berechnung<br />

der Altersrente von der durchschnittlichen Lebenserwartung<br />

der Versicherten ausgeht, wäre dies<br />

e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>, der für den Kapitalbezug spricht. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist dieses Kriterium nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen<br />

e<strong>in</strong>e Entscheidungshilfe. Wer kann (oder will)<br />

schon abschätzen, wann die letzte St<strong>und</strong>e schlagen<br />

könnte.<br />

Wie risikofähig s<strong>in</strong>d Sie?<br />

Natürlich spielt auch die f<strong>in</strong>anzielle Gesamtsituation<br />

e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. Versicherte <strong>in</strong><br />

sehr knappen wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

tendieren <strong>in</strong> der Regel zur sichersten Variante.<br />

Das wäre zweifelsohne die Rente. Wer im Ruhestand<br />

noch auf andere f<strong>in</strong>anzielle Mittel zurückgreifen<br />

kann <strong>und</strong> damit sogenannt «risikofähiger»<br />

ist, kommt für e<strong>in</strong>en Kapitalbezug<br />

eher <strong>in</strong> Frage. Dies gilt auch für diejenigen, die<br />

mit e<strong>in</strong>er hohen Steuerprogression zu kämpfen<br />

haben. Der steuerliche Vorteil des Kapitalbezuges<br />

liegt dar<strong>in</strong>, dass dieser zu e<strong>in</strong>em reduzierten<br />

Satz (Vorsorgetarif) <strong>und</strong> getrennt vom restlichen<br />

E<strong>in</strong>kommen besteuert wird. Die Rente<br />

h<strong>in</strong>gegen muss e<strong>in</strong> Leben lang zu 100 Prozent<br />

versteuert werden. Seitdem der Kanton Bern<br />

per 1. Januar <strong>2011</strong> die Kapitalsteuer zusätzlich<br />

gesenkt hat, schenkt die Steuerdifferenz noch<br />

stärker e<strong>in</strong> als früher.<br />

Auch wenn e<strong>in</strong> Teilkapitalbezug aus steuerlicher<br />

Sicht Vorteile br<strong>in</strong>gt, ist dies nicht das alle<strong>in</strong>ige<br />

Kriterium. Wichtig ist es, die E<strong>in</strong>nahmen den<br />

Ausgaben gegenüberzustellen <strong>und</strong> anhand dieses<br />

Verhältnisses zu entscheiden, wie viel das<br />

«sichere» E<strong>in</strong>kommen betragen soll <strong>und</strong> auf wie<br />

viel Rente zugunsten e<strong>in</strong>es Kapitalbezuges verzichtet<br />

werden kann. Unsere Erfahrung zeigt,<br />

dass e<strong>in</strong> sicheres Sockele<strong>in</strong>kommen aus der Pensionskasse<br />

im Alter zunehmend geschätzt wird.<br />

Für alle, die sich mit dem Entscheid schwertun,<br />

könnte der pragmatische Mittelweg e<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>nvolle Lösung se<strong>in</strong>: e<strong>in</strong> Teilkapitalbezug von<br />

beispielsweise 25 Prozent. Damit lassen sich die<br />

Vorteile e<strong>in</strong>es garantierten lebenslänglichen<br />

Rentene<strong>in</strong>kommens mit dem Reiz e<strong>in</strong>es frei<br />

verfügbaren Kapitals komb<strong>in</strong>ieren. Sicherheit,<br />

Planbarkeit, Flexibilität <strong>und</strong> Steuervorteile: Mit<br />

e<strong>in</strong>er f<strong>und</strong>ierten <strong>und</strong> cleveren Planung ist dies<br />

alles möglich.<br />

Der Autor ist eidg. dipl. F<strong>in</strong>anzplanungsexperte <strong>und</strong><br />

Kaufmann HKG von Glauser+Partner, dem offiziellen<br />

<strong>LEBE</strong>-F<strong>in</strong>anzberater. Weitere Infos: www.<br />

glauserpartner.ch<br />

Wie oft muss ich an<br />

Schulterm<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der unterrichtsfreien<br />

Zeit teilnehmen?<br />

Fragen r<strong>und</strong> um die Thematik «Wie oft kann ich verpflichtet<br />

werden» werden uns oft gestellt. Die Antwort ist nicht e<strong>in</strong>fach,<br />

gilt es doch auch bei dieser Fragestellung, e<strong>in</strong>en Kompromiss<br />

zu f<strong>in</strong>den, der möglichst allen Bedürfnissen gerecht wird.<br />

Zum besseren Verständnis hier zuerst e<strong>in</strong>ige Gr<strong>und</strong>lagen aus<br />

der Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte (LAV).<br />

A<br />

rt.<br />

40 LAV: Die Jahresarbeitszeit der<br />

Lehrkräfte entspricht r<strong>und</strong> 1930 St<strong>und</strong>en<br />

(bei e<strong>in</strong>er 100-Prozent-Anstellung)<br />

Anne Studer<br />

<strong>und</strong> setzt sich zusammen aus der Unterrichtszeit<br />

sowie aus der für die übrigen Bereiche des Berufsauftrags<br />

aufzuwendenden Arbeitszeit.<br />

Art. 60 LAV sagt s<strong>in</strong>ngemäss aus, dass 85 Prozent<br />

der Jahresarbeitszeit für das Unterrichten,<br />

Beraten <strong>und</strong> Begleiten e<strong>in</strong>gesetzt werden sollen,<br />

12 Prozent für die Mitarbeit <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

im Kollegium <strong>und</strong> 3 Prozent für die Weiterbildung.<br />

Art. 61 LAV sagt s<strong>in</strong>ngemäss aus, dass Schulleitungen<br />

die Lehrkräfte während der unterrichtsfreien<br />

Zeit zu maximal 5 Arbeitstagen<br />

pro Schuljahr aufbieten können (Unterrichtsplanung,<br />

Schulentwicklung, Weiterbildung …).<br />

Die Daten müssen m<strong>in</strong>destens 9 Monate vor<br />

dem Term<strong>in</strong> bekanntgegeben werden.<br />

Wenn die Lehrkräfte Kenntnis über diese gesetzlichen<br />

Vorgaben haben <strong>und</strong> ausrechnen, wie<br />

Anne Studer ist Berater<strong>in</strong> von <strong>LEBE</strong>.<br />

viele Arbeitsst<strong>und</strong>en bei ihrem<br />

Pensum anfallen, dann haben<br />

sich ihre Fragen oft schon geklärt.<br />

Um beim Beispiel der Fragesteller<strong>in</strong><br />

zu bleiben: Pro Arbeitsjahr s<strong>in</strong>d das ca. 492<br />

St<strong>und</strong>en Unterrichten, 69 St<strong>und</strong>en Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> 17 St<strong>und</strong>en Weiterbildung.<br />

Häufig ist es tatsächlich so, dass die im Gesetz<br />

geforderten St<strong>und</strong>en nicht überschritten werden,<br />

vor allem beim Thema der bei uns oft<br />

genannten Team- oder Kollegiumssitzungen<br />

(Zusammenarbeit).<br />

Arbeitszeiterfassung schafft Klarheit<br />

Wir von <strong>LEBE</strong> empfehlen Ihnen als Lehrkraft,<br />

über e<strong>in</strong>e längere Zeit e<strong>in</strong>e Arbeitszeiterfassung<br />

durchzuführen. Dies gibt Ihnen e<strong>in</strong>erseits Auskunft<br />

über den tatsächlichen Aufwand, den Sie<br />

haben, <strong>und</strong> andererseits wichtige Fakten für die<br />

Diskussion im MAG oder <strong>in</strong> der Teamsitzung mit<br />

Ihrer Schulleitung. Nutzen Sie unser Arbeitszeiterfassungsprogramm<br />

(siehe www.lebe.ch).<br />

Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Schulleitungen<br />

alle Lehrpersonen gleich behandeln<br />

«Ich arbeite als <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

Teilpensum von 30 Prozent. Ich habe das<br />

bewusst so gewählt, weil ich noch andere<br />

Aufgaben habe, privat <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Freiwilligenarbeit.<br />

Nun fordert die Schulleitung, dass<br />

ich an allen schulischen Term<strong>in</strong>en teilnehme, im<br />

gleichen Ausmass wie die Lehrkräfte mit grossen<br />

Beschäftigungsgraden. Zu me<strong>in</strong>em Erstaunen<br />

muss das me<strong>in</strong> Kollege, der <strong>in</strong> der unterrichtsfreien<br />

Zeit privat Fremdsprachenunterricht gibt,<br />

nicht im gleichen Ausmass. Ist das <strong>in</strong> Ordnung?»<br />

Bild MG<br />

<strong>und</strong> dass<br />

e<strong>in</strong>e Lösung gef<strong>und</strong>en wird, die transparent<br />

<strong>und</strong> nachvollziehbar ist <strong>und</strong> auch klar kommuniziert<br />

wird.<br />

Die Vorgaben, an welchen Anlässen <strong>und</strong> wie<br />

die Lehrkräfte mit kle<strong>in</strong>en Pensen entsprechend<br />

entlastet werden können <strong>und</strong> an welchen Term<strong>in</strong>en<br />

es zw<strong>in</strong>gend ist, dass alle da s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d<br />

zu regeln. E<strong>in</strong>e nicht e<strong>in</strong>fache Aufgabe für die<br />

Schulleitungen.<br />

Dass Lehrkräfte mit e<strong>in</strong>er bezahlten Nebenbeschäftigung<br />

anders behandelt werden als<br />

solche, die Familien- oder Freiwilligenarbeit<br />

leisten, ist nicht <strong>in</strong> Ordnung. Dies geschieht<br />

aber aus unserer Erfahrung leider noch (zu) oft.<br />

Es darf ke<strong>in</strong>e Rolle spielen, wie der Mitarbeiter<br />

oder die Mitarbeiter<strong>in</strong> die Zeit verbr<strong>in</strong>gt,<br />

<strong>in</strong> der er oder sie nicht angestellt <strong>und</strong> bezahlt<br />

ist. Hier s<strong>in</strong>d die Schulleitungen, ja die Gesellschaft<br />

gefordert umzudenken <strong>und</strong> beiden<br />

«Lebensplänen» <strong>und</strong> Aufgaben das gleiche Gewicht<br />

zu geben.<br />

Suchen Sie, wie <strong>in</strong> allen Fällen von sich anbahnenden<br />

Konflikten, früh genug <strong>und</strong> sachlich<br />

das Gespräch mit der Schulleitung. Nachvollziehbare<br />

<strong>und</strong> gut kommunizierte Regeln helfen<br />

viele Diskussionen vermeiden – zum Wohle<br />

aller Beteiligten.<br />

Haben Sie e<strong>in</strong>e Frage?<br />

Unser Beratungsteam ist für Sie da.<br />

Schriftliche Auskunft erhalten Sie <strong>in</strong><br />

der Regel <strong>in</strong>nerhalb von fünf <strong>Tag</strong>en.<br />

Anne Studer:<br />

anne.studer@lebe.ch<br />

Tel. 031 326 47 36<br />

Roland Amstutz:<br />

roland.amstutz@lebe.ch<br />

Tel. 031 326 47 40


20 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

INTEGRATIONSSERIE<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 21<br />

«Ich wünschte mir e<strong>in</strong>e stärkere öffentliche Diskussion zu m Thema Integration»<br />

Peter Keimer leitet das Projekt «Förderung <strong>und</strong> Integration an der Volksschule Basel- Stadt». Wie die Reform umgesetzt werden soll <strong>und</strong> welche Stolperste<strong>in</strong>e<br />

man <strong>in</strong> Basel-Stadt umgehen will, sagt er im Gespräch mit der «berner schule».<br />

Stolperste<strong>in</strong>e!<br />

Herr Keimer, Sie s<strong>in</strong>d wohl sehr stressresistent,<br />

dass Sie die Projektleitung von «Förderung<br />

<strong>und</strong> Integration an der Volksschule» des<br />

Kantons Basel-Stadt übernommen haben.<br />

Peter Keimer: Ja, ich b<strong>in</strong> ziemlich stressresistent.<br />

Bisher hatte ich <strong>in</strong> diesem Projekt aber<br />

noch gar nicht so viel Stress.<br />

Wieso nicht?<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich, weil wir bisher noch nicht<br />

wirklich zur Basis gelangt s<strong>in</strong>d. Zu den Lehrpersonen<br />

kommt das Projekt erst 2012. Momentan<br />

schaffen wir Bed<strong>in</strong>gungen, die nötig s<strong>in</strong>d, damit<br />

es nicht zuviel Stress gibt bei der Umsetzung.<br />

Warum denken Sie, ist die Integration für<br />

unsere Gesellschaft e<strong>in</strong> wichtiges Projekt?<br />

Das, was die Gesellschaft ideell zusammengehalten<br />

hat, hat an Bedeutung verloren. Zum Beispiel<br />

die Orientierung an religiösen Werten oder<br />

das politische Aufbauprojekt nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Damals ist e<strong>in</strong> genereller Konsens<br />

zwischen Bürgerlichen <strong>und</strong> Sozialdemokraten<br />

errungen worden, die geme<strong>in</strong>same Wohlfahrt<br />

zu fördern, die Sozialwerke e<strong>in</strong>zurichten. Heute<br />

s<strong>in</strong>d die gesellschaftlichen Strebungen sehr viel<br />

heterogener. Parallel dazu s<strong>in</strong>d die Anforderungen<br />

der Wirtschaft an die Arbeitnehmenden<br />

gewachsen <strong>und</strong> differenzierter geworden. Das<br />

heisst auch, dass gezielter auf eng def<strong>in</strong>ierte Anforderungsprofile<br />

h<strong>in</strong> ausgebildet wird. Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler, die Mühe haben, diese<br />

Anforderungsprofile zu erfüllen, können sich<br />

<strong>in</strong> diesem Rahmen nicht entwickeln. Für sie hat<br />

man – der Verdacht liegt m<strong>in</strong>destens nahe –<br />

Sonderlösungen getroffen, nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

wegen ihnen, sondern um das System zu entlasten.<br />

Damit man stroml<strong>in</strong>ienförmiger auf die<br />

Anforderungen der Wirtschaft h<strong>in</strong> ausbilden<br />

kann. Der Höhepunkt dieser Entwicklung ist<br />

aber bereits überschritten. In der Berufsbildung<br />

beg<strong>in</strong>nt man, wieder breiter auszubilden. Da<br />

gibt es e<strong>in</strong>en Bezug zum Thema Integration:<br />

die Vielfalt wieder zusammennehmen, die unterschiedlichen<br />

Talente wieder e<strong>in</strong>bauen <strong>in</strong> die<br />

Berufsprofile, sie zulassen, aber sie nicht reglementieren.<br />

Bei der <strong>Lehrer</strong>ausbildung gilt aber Spezialisierung.<br />

Ja, das macht uns Probleme bei der Konzeption<br />

der pädagogischen Teams. Je zahlreicher die<br />

Spezialist<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Spezialisten im Team s<strong>in</strong>d,<br />

desto schwieriger ist es für sie, e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dende<br />

Sprache <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>same Term<strong>in</strong>e zu f<strong>in</strong>den.<br />

Me<strong>in</strong> Wunsch wäre, Spezialitäten vermehrt zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren.<br />

Möchten Sie e<strong>in</strong> eigenes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierende<br />

Schule schicken?<br />

E<strong>in</strong>e unserer Töchter g<strong>in</strong>g im Schulversuch<br />

Bern West zur Schule. Es war e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Bildungskarriere, vor allem auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Persönlichkeitsbildung. Wir Eltern haben den<br />

Schulversuch als sehr gut erlebt. Die Tochter hat<br />

gemischte Er<strong>in</strong>nerungen daran. Das erste Jahr<br />

im Gymnasium war eher schwierig für sie, weil<br />

der Frontalunterricht <strong>und</strong> das relativ anonyme<br />

Schulklima neu für sie waren.<br />

Was haben Sie bisher <strong>in</strong> Bezug auf Integration<br />

vor allem gelernt?<br />

Dass Integration auch <strong>in</strong> Basel von vielen nicht<br />

nur als Ideal gesehen wird; <strong>in</strong> der <strong>Lehrer</strong>schaft<br />

gibt es dazu noch ke<strong>in</strong>en breiten Konsens. Dass<br />

die Reform Befürchtungen auslöst <strong>in</strong> der Basis.<br />

Die Synode (Gewerkschaft) hat zwar zugestimmt,<br />

trotzdem s<strong>in</strong>d Ängste da.<br />

Und Sie nehmen diese Ängste ernst.<br />

Ja. Ob wir sie ernst genug nehmen, wird sich bei<br />

der Umsetzung weisen. Was wir sicher im S<strong>in</strong>n<br />

haben, ist, auf die unterschiedlichen Bef<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

Rücksicht zu nehmen. Es gibt e<strong>in</strong> paar<br />

Inseln, wo Begeisterung zu spüren ist. Aber das<br />

Feuer spr<strong>in</strong>gt noch nicht auf das ganze Schulsystem<br />

über. Wir müssen darauf achten, dass wir<br />

uns nicht nur an den Begeisterten orientieren.<br />

Sie sollen nicht gebremst werden, aber vor allem<br />

geht es uns darum, für die Abwartenden <strong>und</strong><br />

die Skeptiker Möglichkeiten zu schaffen, damit<br />

sie e<strong>in</strong>en nächsten Schritt machen können, der<br />

für sie befriedigend ist. Das heisst zum Beispiel,<br />

dass die Integrationsplanung auf jedes Kollegium<br />

zugeschnitten werden muss. Auf dessen<br />

Bedürfnisse, auf se<strong>in</strong>en Entwicklungsstand.<br />

Auf jedes Schulhaus zugeschnitten?<br />

Ja.<br />

Wie viele Schulhäuser haben Sie <strong>in</strong> Basel-<br />

Stadt?<br />

Es s<strong>in</strong>d 21 teilautonome Schulen der Primarstufe<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bis drei Schulhäusern <strong>und</strong> zwei<br />

bis elf K<strong>in</strong>dergärten <strong>und</strong> zehn Schulen der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

I.<br />

Und die Schulleitungen tragen das Ganze.<br />

Die Schulleitungen zusammen mit dem Kollegium.<br />

Zwischen <strong>2011</strong> <strong>und</strong> 2013 werden die<br />

Schulleitungen mit ihren Kollegien e<strong>in</strong>e mittelfristige<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsplanung<br />

machen. Diese wird anschliessen an das,<br />

was sie bisher zum Thema <strong>in</strong>tegrative Förderung<br />

bereits aufgebaut haben.<br />

Also zuerst Weiterbildung <strong>und</strong> dann die<br />

Umsetzung?<br />

Wir möchten beides verschränken. Wir gehen<br />

davon aus, dass kursorische Weiterbildung von<br />

E<strong>in</strong>zelpersonen ausserhalb der Schule nicht<br />

sehr wirksam ist, sondern dass es effizienter<br />

ist, kollegiums<strong>in</strong>terne Weiterbildung anzubieten.<br />

Diese br<strong>in</strong>gt dann am meisten, wenn<br />

Inhalte vom Kollegium bestimmt werden können.<br />

Parallel dazu wird die Teamentwicklung<br />

<strong>in</strong> den pädagogischen Teams durch Coach<strong>in</strong>g<br />

unterstützt.<br />

Gemäss e<strong>in</strong>er kürzlich von <strong>LEBE</strong> durchgeführten<br />

Umfrage zum Stand der Integrations-D<strong>in</strong>ge<br />

belastet die Umsetzung der<br />

Integration 73 Prozent der Lehrpersonen.<br />

Wie wollen Sie <strong>in</strong> Basel diesen Anteil<br />

kle<strong>in</strong>er halten?<br />

Wir s<strong>in</strong>d jetzt mit den Ges<strong>und</strong>heitsbeauftragten<br />

der Schulen daran, Zusammenarbeitsmöglichkeiten<br />

zum Thema <strong>Lehrer</strong>ges<strong>und</strong>heit zu<br />

f<strong>in</strong>den. Es geht ums Thema Belastung <strong>und</strong><br />

Überlastung durch die Reformen. Ich kann<br />

nicht ausschliessen, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Phase<br />

der Umsetzung die Belastung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Lehrperson grösser se<strong>in</strong> wird als der persönliche<br />

Nutzen. Wir hoffen aber, dass e<strong>in</strong>zelne<br />

Elemente des Projekts letztlich zu e<strong>in</strong>em entlastenden<br />

Faktor werden. Zum Beispiel das<br />

pädagogische Team. Anfangs wird die Arbeit<br />

im Team, gemäss Aussagen aus anderen Kantonen,<br />

zwar oft als mühsam erfahren. Aus äusseren<br />

Gründen, weil Arbeit im Team zeitlich<br />

e<strong>in</strong>schränkt. Und aus sozialen Gründen, weil<br />

e<strong>in</strong> Grossteil der Lehrpersonen sich nicht gewohnt<br />

ist, mit Kollegen so eng zusammenzuarbeiten.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass wir die<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbeauftragten im System haben, die<br />

unter anderem auch den Auftrag haben, auf<br />

das Wohlergehen der <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong><br />

zu achten. Sie können e<strong>in</strong>erseits präventiv<br />

wirken. Zugleich sollen ihre Beobachtungen<br />

an die Schulleitung <strong>und</strong> an die Projektleitung<br />

zurückfliessen, damit bei der Projektsteuerung<br />

die Belastungsfähigkeit des Kollegiums berücksichtigt<br />

wird.<br />

Gibt es Ansätze, die Sie von Bern<br />

übernehmen wollen?<br />

Wir beleuchten zum Beispiel auch die Stolperste<strong>in</strong>e.<br />

Die Gefahr besteht, dass die Promotoren<br />

e<strong>in</strong>es Projekts die potenziellen Schwierigkeiten<br />

zwar sehen, diese <strong>in</strong> der öffentlichen Kommunikation<br />

aber ausblenden, damit das Projekt attraktiv<br />

dasteht. Ich möchte es anders machen.<br />

Ich möchte m<strong>in</strong>destens <strong>in</strong>nerhalb des Schulsystems<br />

auch die Risiken diskutieren <strong>und</strong> mit<br />

den Lehrpersonen <strong>und</strong> der Synode geme<strong>in</strong>sam<br />

schauen, was wir unternehmen können, um sie<br />

zu m<strong>in</strong>imieren. Oder besprechen, wie wir uns<br />

auf den Fall vorbereiten, dass die Risiken e<strong>in</strong>treten.<br />

Konkret habe ich angeregt, dass man<br />

im Basler Schulblatt auch e<strong>in</strong>e Integrationsserie<br />

lanciert, wie Sie sie <strong>in</strong> der «berner schule» gestalten.<br />

Welche Berner Stolperste<strong>in</strong>e werden Sie<br />

umgehen?<br />

Bei der Projektierung war die Weiterbildung<br />

bereits e<strong>in</strong>geplant. Zusammen mit dem Projekt<br />

Schulharmonisierung wurden für Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> Coach<strong>in</strong>g acht Millionen Franken<br />

reserviert. Mit der Planung der Weiterbildung<br />

s<strong>in</strong>d wir so früh dran, dass sie bereitstehen wird,<br />

wenn die Reform umgesetzt wird.<br />

Peter Keimer ist Supervisor <strong>und</strong> Organisationsberater der Gruppe TRaK sowie Projektleiter «Förderung <strong>und</strong><br />

Integration an der Volksschule Basel-Stadt».<br />

Bild Fabian Kramer<br />

Bauste<strong>in</strong>e!<br />

Wie sieht es aus mit e<strong>in</strong>em Leitfaden?<br />

Es stellt sich die Frage, welche Art von Leitfaden<br />

geme<strong>in</strong>t ist. Es wird Leitfäden <strong>und</strong> Verordnungen<br />

für Massnahmen zur Unterstützung<br />

der <strong>in</strong>tegrativen Schule geben, die schon relativ<br />

weit gediehen s<strong>in</strong>d. In Bezug auf die alltägliche<br />

Schulpraxis der Regellehrpersonen haben wir<br />

nicht im S<strong>in</strong>n, viele Leitfäden zu machen. Wir<br />

s<strong>in</strong>d jetzt daran, die Arbeit im pädagogischen<br />

Team zu beschreiben. Von der Schule her spüren<br />

wir e<strong>in</strong>e Erwartung, dies möglichst differenziert<br />

zu tun.<br />

Sie machen es eher wie im Verkehr.<br />

Lieber weniger Schilder, dafür klare?<br />

Das möchte ich gerne. Ob wir dem Druck widerstehen<br />

können, b<strong>in</strong> ich nicht sicher. Vielfach<br />

wird beklagt, dass die Bildungsverwaltung e<strong>in</strong>en<br />

Haufen Vorschriften mache. Jetzt s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong><br />

der Situation, wo wir eigentlich noch die Wahl<br />

hätten, entweder differenziert oder allgeme<strong>in</strong><br />

zu regulieren <strong>und</strong> den Rest der Praxis zu überlassen.<br />

Viele wollen, dass wir sehr detailliert<br />

beschreiben. Täten wir dies, kämen E<strong>in</strong>wände<br />

von der Seite, die zu Recht sagen würde, das<br />

passe nicht auf ihre Situation.<br />

Sie setzen auf Autonomie.<br />

Ich möchte gerne auf allgeme<strong>in</strong>er Ebene bleiben,<br />

nur so konkret <strong>und</strong> exemplarisch, dass erkennbar<br />

wird, was geme<strong>in</strong>t ist. Dann sollen die teilautonomen<br />

Schulen dies stufen- <strong>und</strong> standortgerecht<br />

mite<strong>in</strong>ander umsetzen <strong>und</strong> sich fragen:<br />

Was bedeutet das für uns? Das bed<strong>in</strong>gt Arbeit.<br />

Sie muss so oder so geleistet werden. Entweder<br />

braucht es Aufwand, um selber zu gestalten oder<br />

um sich gegen die Vorschriften aufzulehnen. Ich<br />

me<strong>in</strong>e, selber gestalten sei wirksamer.<br />

E<strong>in</strong>e grosse Mehrheit der Lehrpersonen im<br />

Kanton Bern kritisiert – gemäss erwähnter<br />

Umfrage – die fehlenden Ressourcen. Bezahlte


22 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

INTEGRATIONSSERIE (FORTSETZUNG)<br />

AKTUELL<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 23<br />

THEATERMACHER UELI REMUND<br />

Zeit für Absprachen, Teamteach<strong>in</strong>g-Lektionen,<br />

evtl. das Vieraugenpr<strong>in</strong>zip, mehr<br />

Räume, kle<strong>in</strong>ere Klassen. Wie sieht es im<br />

Kanton Basel-Stadt mit Ressourcen aus?<br />

Wenn Sie die Synode fragen, hat es nicht<br />

genügend. Ich b<strong>in</strong> zuversichtlicher. Der Primarschule<br />

werden etwa die Hälfte mehr Ressourcen<br />

zur Verfügung stehen, als sie für die<br />

e<strong>in</strong>fache Belegung der St<strong>und</strong>entafel braucht.<br />

Zusätzlich werden über das pädagogische Team<br />

für geme<strong>in</strong>same Lerngruppen aus Parallelklassen<br />

Synergieeffekte möglich. Das sche<strong>in</strong>en mir<br />

günstige Voraussetzungen. Es gibt Forderungen<br />

aus der Literatur, die besagen, es müssten<br />

200 Prozent se<strong>in</strong>. Das wäre schön, ist aber<br />

politisch nicht zu realisieren. Die Ressourcen<br />

für die Unterrichtsgestaltung s<strong>in</strong>d relativ gut<br />

dotiert. E<strong>in</strong> zusätzlicher Aufwand entsteht für<br />

die Unterrichtsvorbereitung <strong>und</strong> die Koord<strong>in</strong>ation.<br />

Dafür ist e<strong>in</strong>e Lektion pro Klasse für<br />

die Kooperation vorgesehen. Bei der Vorbereitung<br />

waren die Lehrpersonen bisher zeitlich<br />

flexibel. Das wird sich ändern, weil sie sich mit<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen absprechen müssen.<br />

Es könnte se<strong>in</strong>, dass diese Absprachen am<br />

Anfang des Projekts als zusätzlicher Aufwand<br />

gesehen werden. Die Perspektive müsste se<strong>in</strong>,<br />

dass die geme<strong>in</strong>same Unterrichtsvorbereitung<br />

e<strong>in</strong>en Teil des <strong>in</strong>dividuellen Aufwands ersetzt<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig e<strong>in</strong>e Bereicherung bedeutet.<br />

Diejenigen, die diese Erfahrung bereits gemacht<br />

haben, sehen das, die anderen können es<br />

sich noch nicht vorstellen.<br />

Sie haben drei Wünsche frei – im Zusammenhang<br />

mit Ihrer Aufgabe. Welche s<strong>in</strong>d es?<br />

Ich wünschte mir e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>itiative, die das<br />

Projekt <strong>in</strong>haltlich begleiten würde, damit nicht<br />

nur Vorbehalte <strong>und</strong> Bedenken im Raum stehen,<br />

sondern das Projekt auch ideellen Schub erhält.<br />

Im S<strong>in</strong>n von: Geht noch weiter, probiert mehr<br />

aus, wir müssen die Schule neu erf<strong>in</strong>den!<br />

E<strong>in</strong> realistischerer Wunsch wäre dieser: Wir<br />

schreiben bald Erfahrungsschulen, Schulversuche,<br />

aus. Ich wünsche mir, dass wir überflutet<br />

werden mit pfiffigen Projekten. Die Erfahrungsschulen<br />

sollen die Möglichkeit haben,<br />

Speziallehrpersonen: Bitte Arbeitszeit erfassen!<br />

<strong>LEBE</strong> bittet alle Speziallehrpersonen,<br />

das Arbeitszeiterfassungsformular, das<br />

die Erziehungsdirektion auf ihrer Homepage<br />

aufgeschaltet hat, auszufüllen. Die<br />

Erziehungsdirektion geht von folgender<br />

Arbeitsaufteilung (100%-Pensum) aus:<br />

Unterrichten, beraten, begleiten 85%;<br />

Zusammenarbeit 12%; Weiterbildung 3%.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Schulen handhaben diese<br />

Aufteilung aber sehr unterschiedlich,<br />

was zu Ungerechtigkeiten – <strong>und</strong> somit zu<br />

Nachfragen beim Berufsverband – führt.<br />

<strong>LEBE</strong> benötigt die Ergebnisse, um im<br />

S<strong>in</strong>ne der Mitglieder argumentieren<br />

ausserhalb der gewohnten Strukturen kreativ<br />

Schulmodelle auszuprobieren.<br />

Und schliesslich würde ich mir e<strong>in</strong>e stärkere öffentliche<br />

Diskussion zum Thema «Förderung<br />

<strong>und</strong> Integration» wünschen. In Basel läuft diese<br />

im Moment auf kle<strong>in</strong>em Feuer. Die SVP ist mit<br />

ihrem rückwärtsgewandten Schulprogramm<br />

schweizweit aktiv. Darauf reagieren die Bildungsverwaltungen<br />

<strong>und</strong> die Lehrpersonen <strong>und</strong><br />

ihre Verbände eher defensiv oder mit Nichtbeachtung.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e zukunftsgerichtete Diskussion.<br />

Was wir jetzt umsetzen, s<strong>in</strong>d Ergebnisse<br />

der Bildungsdiskussion aus den Achtzigerjahren.<br />

Was wäre Ihr Zukunftsprojekt?<br />

Es gibt neben den grossen Projekten Schulharmonisierung<br />

<strong>und</strong> der Förderung <strong>und</strong> Integration<br />

noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres: Schule als Lebensraum.<br />

In diesem Projekt steckt die Chance, Bildung,<br />

Integration <strong>und</strong> das soziale Lernen <strong>in</strong> der Schule<br />

zu gestalten. In Basel gibt es Quartiere, wo sehr<br />

viele Eltern nicht mehr als Sozialisationsagenten<br />

fungieren können, weil sie die Gesellschaft auch<br />

nicht verstehen <strong>und</strong> selber Mühe haben, sich<br />

zurechtzuf<strong>in</strong>den. Da hat nach me<strong>in</strong>er Ansicht<br />

die Schule e<strong>in</strong>e Aufgabe. Im S<strong>in</strong>n der Schule<br />

als öffentlicher Erziehungs- <strong>und</strong> Lebensraum.<br />

Das wäre e<strong>in</strong>e Vision, die auch gesellschaftlich<br />

attraktiv ist, weil sie vieles auffangen könnte, das<br />

momentan ke<strong>in</strong>en Platz hat. In Basel gibt es e<strong>in</strong><br />

Projekt, das an diesem Thema arbeitet <strong>und</strong> sich<br />

mit verschiedenen Institutionen im Quartier<br />

vernetzt. Es geht um geme<strong>in</strong>same Verantwortung<br />

für e<strong>in</strong>en Lebensraum. Aber das bedeutet<br />

natürlich, die Schule anders zu verstehen als<br />

bisher <strong>und</strong> Berufsbilder neu zu erf<strong>in</strong>den. Wir<br />

müssen vom negativen Cliché der Schule als Reparaturwerkstatt<br />

für die Gesellschaft wegkommen<br />

<strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Vision entwickeln:<br />

Die Schule als Lernfeld für alle, <strong>in</strong> dem K<strong>in</strong>der<br />

mit unterschiedlichen geistigen, körperlichen,<br />

kulturellen <strong>und</strong> sozialen Voraussetzungen<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsständen lernen, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

ebenso heterogenen Gesellschaft selbstbewusst<br />

<strong>und</strong> verantwortungsvoll zurechtzuf<strong>in</strong>den.<br />

<br />

Interview Franziska Schwab<br />

<strong>und</strong> fordern zu können, wenn es um die<br />

gerechte(re), realistische(re) Aufteilung<br />

der Arbeitszeit von Speziallehrpersonen<br />

geht. Bitte schicken Sie die ausgefüllten,<br />

anonymisierten Formulare (M<strong>in</strong>imum:<br />

vier Wochen erfasste Arbeitszeit) an<br />

<strong>LEBE</strong> (<strong>in</strong>fo@lebe.ch). Besten Dank!<br />

L<strong>in</strong>k zum Arbeitszeiterfassungsformular:<br />

www.erz.be.ch/erz/de/<strong>in</strong>dex/k<strong>in</strong>dergarten<br />

_volksschule/k<strong>in</strong>dergarten_volks<br />

schule/<strong>in</strong>tegration_<strong>und</strong>_besondere<br />

massnahmen/spezialunterricht/<br />

arbeitszeiterfassung.html<br />

Verstärkte Kulturvermittlung<br />

kann beg<strong>in</strong>nen<br />

Die Kulturvermittlung an den bernischen<br />

Schulen wird gezielt gestärkt: Im Schuljahr<br />

<strong>2011</strong>/2012 startet das Programm Bildung <strong>und</strong><br />

Kultur. Kulturgutsche<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong>e Internetplattform<br />

<strong>und</strong> die Begleitung von Schulklassen durch<br />

Kulturschaffende sollen K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

dabei unterstützen, ihr kreatives Potenzial<br />

zu entdecken <strong>und</strong> auszuschöpfen.<br />

pd<br />

Schulen beSonnen:<br />

Erfolgreiches Start-Event<br />

<strong>LEBE</strong> startet e<strong>in</strong> Schul-Solarprojekt <strong>und</strong> das<br />

Interesse ist gross (vgl. «berner schule» vom<br />

Mai <strong>2011</strong>). Am 9. Juni kamen 20 <strong>in</strong>teressierte<br />

Lehrkräfte <strong>in</strong> die <strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle, um<br />

mehr über das Pilotprojekt zu erfahren. Als<br />

Gast wurde Urs Muntwyler begrüsst, der als<br />

Solarpionier <strong>und</strong> Dozent an der Fachhochschule<br />

Burgdorf die vielen technischen Fragen beantworten<br />

konnte <strong>und</strong> grosse Erfahrung hat <strong>in</strong> der<br />

Durchführung solcher Projekte. Nun ist es an<br />

den Lehrkräften abzuklären <strong>und</strong> zu prüfen, ob<br />

ihr Schulgebäude geeignet <strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>de<br />

mit dem Solarprojekt e<strong>in</strong>verstanden ist.<br />

Weitere Infos: jonas.studer@lebe.ch<br />

Forscherkiste<br />

Überraschenderweise hat es noch verfügbare<br />

Wochen der Forscherkiste <strong>in</strong> diesem Jahr:<br />

DIN-Wochen 33, 34, 38, 39, 42, 43.<br />

Im Jahr 2012 s<strong>in</strong>d schon jetzt wieder sechzehn<br />

Schulwochen ausgebucht.<br />

Weiteres unter www.forscherkiste.ch<br />

«Die Fiktion war immer schon me<strong>in</strong>e Leidenschaft»<br />

Ueli Rem<strong>und</strong> war <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> Laupen, Kolumnist der «berner schule» <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Leben lang theaterbegeistert.<br />

Nun <strong>in</strong>szeniert er im Emmental den «Schulmeister», e<strong>in</strong> Stück, dessen Geschichte Rem<strong>und</strong><br />

vom zweiten Roman des Dichters <strong>und</strong> Pfarrers Jeremias Gotthelf entlehnt hat.<br />

Ueli Rem<strong>und</strong> auf der «Bühne» se<strong>in</strong>er neuesten Inszenierung <strong>in</strong> Lütiwil bei Arni. <br />

50<br />

Erwachsene <strong>und</strong> 24 K<strong>in</strong>der spielen <strong>in</strong><br />

diesem Sommer den «Schulmeister»<br />

vor dem alten Schulhaus von Lütiwil<br />

Michael Gerber<br />

bei Arni. Mit Leib <strong>und</strong> Seele dabei <strong>und</strong> treibende<br />

Kraft ist der Regisseur <strong>und</strong> Autor Ueli<br />

Rem<strong>und</strong> aus Laupen. «Als K<strong>in</strong>d lebte ich ebenso<br />

stark <strong>in</strong> der Vorstellungswelt wie <strong>in</strong> der Realität»,<br />

berichtet Rem<strong>und</strong>.<br />

Bis zur Pensionierung im Jahr 2002 war er <strong>in</strong><br />

Laupen als Oberstufenlehrer tätig <strong>und</strong> setzte<br />

dabei auch manches Stück mit den Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> Szene.<br />

Die Theatertruppe Lützelflüh kennt Ueli Rem<strong>und</strong><br />

seit 1999, als diese se<strong>in</strong> Stück «Body and<br />

Soul» auf die Bühne brachte. Dieses Stück ist<br />

e<strong>in</strong>er Reportage von Niklaus Meienberg nachempf<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> zeigt das dekadente Leben von<br />

Führungskräften, die ihren Bezug zur Realität<br />

längst verloren haben. Später hat Rem<strong>und</strong> unter<br />

anderem zwei Romane von Gotthelf adaptiert<br />

<strong>und</strong> auf die Bühne gebracht. «Aus dieser Zeit<br />

stammt auch me<strong>in</strong> Gotthelf-Brand<strong>in</strong>g», me<strong>in</strong>t<br />

der pensionierte Pädagoge schalkhaft.<br />

Vielgespielter Theaterautor<br />

Im Jahr 1963 war Ueli Rem<strong>und</strong> als <strong>Lehrer</strong> nach<br />

Laupen gewählt worden. Hier engagierte er sich<br />

auch politisch, half beim Aufbau des Kellertheaters<br />

mit, schrieb Kabarettprogramme <strong>und</strong><br />

begann irgende<strong>in</strong>mal auch damit, Theaterstücke<br />

zu verfassen: «Fürs Schultheater gab es<br />

damals kaum brauchbare Stücke.» Was lag da<br />

für den Theaterbegeisterten näher, als eigene<br />

zu schreiben? Diese kamen bei der Schulwarte<br />

<strong>in</strong> den Verleih <strong>und</strong> wurden später gar vom Elgg-<br />

Verlag <strong>in</strong>s Programm aufgenommen. Fast etwas<br />

belustigt über den eigenen Erfolg erzählt Ueli<br />

Rem<strong>und</strong>, dass e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er Stücke über 120 Mal<br />

gespielt worden sei, <strong>und</strong> zwar vor allem im Berner<br />

Oberland. Reich geworden ist der Stückeschreiber<br />

dabei nicht, immerh<strong>in</strong> gab es hie <strong>und</strong><br />

da e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung zur Premiere oder auch mal<br />

zwei Flaschen We<strong>in</strong> für den Autor.<br />

Soziale Kontakte s<strong>in</strong>d wieder erwünscht<br />

Kunst kommt von können – <strong>und</strong> ist meist mit<br />

viel Arbeit verb<strong>und</strong>en. Für die Inszenierung<br />

des «Schulmeister» leitet Ueli Rem<strong>und</strong> mehr<br />

als 70 Proben. Dabei freut er sich sehr über die<br />

Zusammenarbeit mit den kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> grossen<br />

Schauspielern. «In den letzten Jahren als <strong>Lehrer</strong><br />

hatte ich oft e<strong>in</strong>e ‹Überdosis› sozialer Kontakte<br />

– heute arbeite ich sehr gerne mit Menschen<br />

zusammen, besonders, wenn sie so motiviert<br />

s<strong>in</strong>d wie die Leute vom Theater Lützelflüh»,<br />

schwärmt Rem<strong>und</strong>.<br />

«Gotthelf hat die Menschen sehr gut gekannt,<br />

se<strong>in</strong>e Romane s<strong>in</strong>d dem echten Leben Mitte<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts nachempf<strong>und</strong>en. Diese<br />

Echtheit begeistert auch heute noch», ist der<br />

Regisseur überzeugt. Im Stück «Schulmeister»<br />

wird die Misere im Schulwesen schonungslos<br />

zum Thema gemacht. Gleichzeitig enthält das<br />

Stück auch e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte, die ans Herz<br />

geht. «Für mich als Theatermacher s<strong>in</strong>d die<br />

Gotthelf-Texte wie e<strong>in</strong> riesiger Ste<strong>in</strong>bruch»,<br />

sagt Ueli Rem<strong>und</strong>, dem es wichtig ist, e<strong>in</strong>e<br />

Gotthelf-Variante auf die Bühne zu br<strong>in</strong>gen, die<br />

dramaturgisch von hoher Qualität ist <strong>und</strong> ohne<br />

Klamauk auskommt. Wann ist das Stück e<strong>in</strong><br />

Erfolg? «Wenn die Zuschauer begeistert s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong><br />

Scharen kommen <strong>und</strong> mit dem E<strong>in</strong>druck gehen,<br />

sie hätten nicht Theater, sondern Leben gesehen»,<br />

sagt Ueli Rem<strong>und</strong> <strong>und</strong> fährt zur nächsten<br />

Probe nach Lütiwil.<br />

Lösungswort heisst «Emmentaler»<br />

In der letzten «berner schule» wurde e<strong>in</strong><br />

Quiz mit Fragen zum «Schulmeister» abgedruckt.<br />

Wir gratulieren den Gew<strong>in</strong>ner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>nern von je zwei Freikarten:<br />

• Andrea Casutt, Uetendorf<br />

• Dorothea Marti, Schwarzenburg<br />

• Christoph Scheurer, Bern<br />

• Margrit Stalder, Wynigen<br />

• Claudia Streit, Stettlen<br />

Das Stück «Schulmeister» wird<br />

beim alten Schulhaus Lütiwil <strong>in</strong><br />

der Nähe von Arni aufgeführt.<br />

Premiere: 13. Juli <strong>2011</strong><br />

Derniere: 19. August <strong>2011</strong><br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Reservation:<br />

www.theater-luetzelflueh.ch<br />

Bild zvg


24 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 25<br />

ADHS-SERIE TEIL I<br />

ADHS – Dichtung <strong>und</strong> Wahrheit<br />

Was ist ADHS? E<strong>in</strong>e Verhaltensorig<strong>in</strong>alität oder e<strong>in</strong>e neurobiologische Funktionsstörung?<br />

Um das Phänomen der Aufmerksamkeitsstörung ranken sich viele Vorurteile. Klar ist:<br />

Lehrpersonen müssen mehr darüber wissen, damit sie angemessen reagieren können,<br />

wenn betroffene K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren Klassen sitzen oder eben «herumhypern».<br />

Sie s<strong>in</strong>d faul, frech, laut <strong>und</strong> klettern auf<br />

Büchergestelle: ADHS-K<strong>in</strong>der. Für Eltern<br />

<strong>und</strong> Lehrpersonen bedeuten sie e<strong>in</strong>e echte<br />

Herausforderung. In Wirklichkeit leiden viele<br />

der betroffenen K<strong>in</strong>der an e<strong>in</strong>er Selbstwertproblematik.<br />

Wegen nonkonformen, oft störenden<br />

Verhaltens stossen sie häufig auf Widerstand,<br />

s<strong>in</strong>d regelmässig mit Vorwürfen, Verboten <strong>und</strong><br />

aus ihrer Perspektive kaum erfüll baren Forderungen<br />

konfrontiert. Aber eigentlich können<br />

K<strong>in</strong>der mit ADHS dank ihrer Orig<strong>in</strong>alität<br />

<strong>und</strong> Kreativität e<strong>in</strong>e Gruppe durchaus bereichern.<br />

Sie haben die Fähigkeit, ihre Umgebung<br />

<strong>in</strong> Farbe zu tauchen <strong>und</strong> vor Begeisterung zu<br />

strahlen.<br />

Neue Symptomatik?<br />

Susanna Stuber<br />

1845 beschrieb der Frankfurter Psychiater<br />

He<strong>in</strong>rich Hoffmann zum ersten Mal<br />

die typischen Zeichen des Zappelphilipp-/<br />

Struwwelpeter- Syndroms. In den 1970er-Jahren<br />

erkannten Fachleute die obligat im K<strong>in</strong>desalter<br />

beg<strong>in</strong>nende Verhaltens- <strong>und</strong> Lernstörung,<br />

die seitdem unter dem amerikanischen<br />

Begriff Attention Deficit (Hyperactivity)<br />

Disorder ADHD oder ADD (siehe Kasten)<br />

bekannt ist <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en rasanten Anstieg von<br />

Neue Serie: AD(H)S<br />

Nicht e<strong>in</strong>mal Fachleute s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig<br />

über Ursachen <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten<br />

des AD(H)S-Syndroms. Lehrpersonen<br />

müssen aber mehr über die<br />

Störung wissen, damit sie angemessen<br />

reagieren können, wenn betroffene K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> ihren Klassen sitzen oder eben<br />

«herumhypern». Deshalb beschreibt<br />

die «berner schule» AD(H)S <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Artikelserie. Thematisiert werden aktuelle<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse,<br />

Abklärungswege, die Medikation <strong>und</strong><br />

alternative Behandlungsmethoden. In<br />

verschiedenen Porträts werden K<strong>in</strong>der,<br />

Erwachsene <strong>und</strong> Lehrpersonen vorgestellt,<br />

die mit dem Syndrom leben oder<br />

täglich zu tun haben. Schliesslich soll der<br />

Frage auf den Gr<strong>und</strong> gegangen werden,<br />

was die Schule braucht, um betroffenen<br />

K<strong>in</strong>dern gerecht werden zu können.<br />

Diagnosestellungen zur Folge hatte. «Modediagnose»<br />

hat sich heute als Begriff im<br />

Sprachgebrauch e<strong>in</strong>geschlichen. Oft hört<br />

man, diese Symptomatik sei früher doch gar<br />

nicht aufgetreten. Dazu ist zu sagen, dass<br />

früher e<strong>in</strong> ADHS <strong>in</strong> den meisten Fällen<br />

nicht als solches erkannt wurde. In den<br />

früher klaren Familienstrukturen mit<br />

ihren überschaubaren Arbeitsbereichen<br />

fiel ADHS weit weniger auf. Jedes<br />

Familienmitglied hatte bei der Arbeitsverrichtung<br />

se<strong>in</strong>e klar def<strong>in</strong>ierte<br />

Aufgabe, das Erziehungssystem war<br />

rigide <strong>und</strong> die soziale Kontrolle gross.<br />

Ablenkungsmöglichkeiten gab es wenig,<br />

Konzentrations- <strong>und</strong> Aufmerksamkeitsstörungen<br />

fielen nicht so<br />

stark <strong>in</strong>s Gewicht wie heute. Vermutlich<br />

gab es sogar mehr Raum <strong>und</strong> Zeit<br />

für die positiven Seiten von ADHS.<br />

«Tüftler» <strong>und</strong> Erf<strong>in</strong>der hatten die Möglichkeit,<br />

ihre kreativen Lösungen für<br />

Arbeitsprobleme <strong>in</strong> die Tat umzusetzen.<br />

Die Hektik, die Reizüberflutung, die ständig<br />

zu verarbeitende Informationsfülle, der<br />

Leistungsdruck <strong>und</strong> der psychosoziale Stress<br />

begünstigen heute die ADHS-Symptomatik.<br />

Auch stille Mädchen betroffen<br />

Gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

s<strong>in</strong>d 5 bis 10 Prozent aller K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ihre persönliche <strong>und</strong> schulische Entwicklung<br />

gefährdenden Ausmass von AD(H)S<br />

betroffen. Die Störung früh zu erkennen, ist<br />

wichtig, damit unterstützende Massnahmen<br />

e<strong>in</strong>geleitet werden können. Bei e<strong>in</strong>er Behandlung<br />

steigen die Chancen, Stärken entfalten<br />

zu können. E<strong>in</strong>e unerkannte AD(H)S kann<br />

sich verheerend auswirken. Nicht selten s<strong>in</strong>d<br />

Depressionen, Sucht- <strong>und</strong> Angsterkrankungen<br />

die Folge.<br />

Noch bis <strong>in</strong> die 1990er-Jahre wurde AD(H)S<br />

als e<strong>in</strong>e auf das K<strong>in</strong>desalter beschränkte Entwicklungsstörung<br />

betrachtet. Heute weiss<br />

man, dass das Störungsbild oft bis <strong>in</strong>s Erwachsenenalter<br />

bestehen bleibt. Aktuelle Studien<br />

zeigen, dass Jungen öfter als Mädchen e<strong>in</strong>e<br />

ADHS-Diagnose erhalten. Mädchen zeigen<br />

e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere hyperaktiv-impulsive Problematik<br />

als Jungen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d somit häufiger<br />

dem unaufmerksamen Typ zuzuordnen. Aber:<br />

Nicht nur laute, hyperaktive <strong>und</strong> provozierende<br />

Jungen, sondern auch stille, verträumte,<br />

vergessliche <strong>und</strong> ängstliche Mädchen können<br />

an e<strong>in</strong>er AD(H)S leiden.<br />

Informationscrash<br />

auf der<br />

Gehirnfestplatte<br />

In Fachkreisen wird heute als AD(H)S-Ursache<br />

e<strong>in</strong>e vorwiegend genetisch bed<strong>in</strong>gte,<br />

neurobiologische Funktionsstörung angenommen.<br />

Betroffen s<strong>in</strong>d die für die Informationsverarbeitung<br />

zuständigen Regionen<br />

im Frontalhirn. Weil die Störung im Bereich<br />

der zerebralen Steuerungs- <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ationsaufgaben<br />

wirkt, fehlt dem Gehirn<br />

die Fähigkeit, unwichtige <strong>in</strong>nere <strong>und</strong> äussere<br />

Reize <strong>und</strong> Impulse zu filtern oder zu<br />

hemmen. All die Reize, die ununterbrochen<br />

auf uns e<strong>in</strong>strömen, werden im Normalfall<br />

nach Prioritäten selektioniert. Im AD(H)S-<br />

Hirn entgehen dieser Selektion zu viele Informationen<br />

<strong>und</strong> verursachen auf der Gehirnfestplatte<br />

e<strong>in</strong>en Informationscrash.<br />

Neuere Untersuchungen<br />

zeigen e<strong>in</strong>e Hypoaktivität<br />

<strong>und</strong> Dysregulation <strong>in</strong> gewissen<br />

Bereichen der Neurotransmittersysteme. Es<br />

kommt zu Störungen bei der Reizübertragung<br />

zwischen den Nervenzellen. Die Neurotransmitter<br />

(Botenstoffe) Dopam<strong>in</strong>, Noradrenal<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> Seroton<strong>in</strong> bestimmen wesentlich unser<br />

Fühlen <strong>und</strong> unsere Bef<strong>in</strong>dlichkeit. Noradrenal<strong>in</strong><br />

hat e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Aufmerksamkeit<br />

<strong>und</strong> Aktivität, während Seroton<strong>in</strong> für die<br />

Stimmung <strong>und</strong> die Impulskontrolle zuständig<br />

ist. Dopam<strong>in</strong> steuert den Antrieb <strong>und</strong> die<br />

Motivation. Wissenschaftler konnten Störungen<br />

sowohl am Dopam<strong>in</strong>rezeptor als auch am<br />

Dopam<strong>in</strong>-Transporter-Gen nachweisen. Damit<br />

lässt sich die Wirkung des mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Wirkstoffs Methylphenidat bei der Medikation<br />

bei AD(H)S erklären. Stimulanzien (Amphetam<strong>in</strong>e)<br />

erhöhen den Dopam<strong>in</strong>spiegel <strong>und</strong> sorgen<br />

somit für e<strong>in</strong>en Ausgleich.<br />

Motivation nur bei Lustgew<strong>in</strong>n<br />

Die Symptome wie Ablenkbarkeit, Impulsivität<br />

<strong>und</strong> Zappeligkeit s<strong>in</strong>d unmittelbare Folgen des<br />

genannten Ungleichgewichts. Bei AD(H)S-<br />

Betroffenen wirkt sich die mangelhafte<br />

Impulshemmung <strong>und</strong> Reizfilterung unter<br />

anderem beim Lösen von Aufgaben aus.<br />

Es gel<strong>in</strong>gt nur bei subjektiv <strong>in</strong>teressanten<br />

Aufgaben, die Konzentration aufrechtzuerhalten.<br />

Kle<strong>in</strong>ste Aussenreize führen<br />

zu e<strong>in</strong>er Ablenkung.<br />

Die Normabweichung im Dopam<strong>in</strong>stoffwechsel<br />

kann sich stark auf den<br />

Antrieb <strong>und</strong> die Motivation auswirken.<br />

Tätigkeiten, die nicht e<strong>in</strong>en sofortigen<br />

Lustgew<strong>in</strong>n versprechen, zum Beispiel<br />

Hausaufgaben erledigen, können für e<strong>in</strong><br />

unbehandeltes AD(H)S-K<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em<br />

schier unüberw<strong>in</strong>dbaren Problem werden.<br />

Es ist ihm nicht möglich, die Motivation<br />

willentlich zu bee<strong>in</strong>flussen. Hier helfen<br />

nebst <strong>in</strong>tensiver Begleitung <strong>und</strong> konsequenter<br />

Kontrolle viel Bestätigung sowie die Aussicht<br />

auf e<strong>in</strong>e Belohnung – abgesehen davon wohl<br />

auch gute Nerven, viel Wohlwollen <strong>und</strong> Verständnis<br />

dem K<strong>in</strong>d gegenüber.<br />

Gene, Umwelt oder beides?<br />

Die Fachwelt ist sich im Grossen <strong>und</strong> Ganzen<br />

e<strong>in</strong>ig, dass psychosoziale E<strong>in</strong>flüsse bei e<strong>in</strong>er<br />

AD(H)S als alle<strong>in</strong>ige Ursache ausgeschlossen<br />

werden können. Negative Erfahrungen <strong>in</strong> der<br />

K<strong>in</strong>dheit können allerd<strong>in</strong>gs den Schweregrad<br />

<strong>und</strong> den Verlauf bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Wie bei den meisten psychiatrischen Störungen<br />

werden bei AD(H)S multifaktorielle, das<br />

heisst genetische <strong>und</strong> umweltbed<strong>in</strong>gte Ursachen<br />

angenommen. Schwangerschafts- <strong>und</strong><br />

Geburtskomplikationen (Sauerstoffmangel unter<br />

der Geburt), Suchtmittelkonsum während<br />

der Schwangerschaft sowie ungünstige psychosoziale<br />

Bed<strong>in</strong>gungen werden <strong>in</strong> der Fachliteratur<br />

diskutiert. Ob Umweltfaktoren AD(H)S<br />

verursachen können <strong>und</strong> <strong>in</strong>wiefern ihre Wirkstärke<br />

die Entwicklung von AD(H)S bee<strong>in</strong>flusst,<br />

ist noch nicht abschliessend geklärt.<br />

Das AD(H)S-Gen gibt es nicht. Aktuelle wissenschaftliche<br />

Studien konnten bis jetzt ke<strong>in</strong>e<br />

AD(H)S verursachenden Genvarianten e<strong>in</strong>deutig<br />

bestätigen. Gründe dafür mögen e<strong>in</strong>erseits<br />

<strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>en Fallzahl der bisher durchgeführten<br />

Studien liegen. Sehr wahrsche<strong>in</strong>lich jedoch<br />

können verschiedene Genvarianten unabhängig<br />

vone<strong>in</strong>ander oder verschiedene Konstellationen<br />

aus Gen- <strong>und</strong> Umweltfaktoren AD(H)S<br />

verursachen. In der Fachwelt hat die Idee der<br />

sogenannten Gen-Umwelt-Interaktion grosses<br />

Interesse hervorgerufen. Es wird angenommen,<br />

dass die genetische Anfälligkeit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des nur<br />

dann zu AD(H)S führt, wenn es zusätzlich e<strong>in</strong>em<br />

ungünstigen Umweltfaktor ausgesetzt ist.<br />

Bis dah<strong>in</strong> kann AD(H)S nicht, wie etwa e<strong>in</strong>e Viruserkrankung,<br />

via e<strong>in</strong>en Test ermittelt werden.<br />

Es bleibt vorläufig bei e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Diagnose,<br />

die mittels detaillierter Befragungen ergänzt <strong>und</strong><br />

mittels neuropsychologischer Tests zustande<br />

kommt.<br />

Kurz <strong>und</strong> bündig<br />

AD(H)S ist e<strong>in</strong>e psychiatrische Diagnose<br />

<strong>und</strong> steht für Aufmerksamkeits-<br />

Defizit-(Hyperaktivitäts)-Störung. Die<br />

Hauptmerkmale e<strong>in</strong>er AD(H)S s<strong>in</strong>d:<br />

• ADS: Unaufmerksamkeit <strong>und</strong> Impulsivität:<br />

«Hans-guck-<strong>in</strong>-die-Luft»<br />

(Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit,<br />

Ablenkbarkeit)<br />

• ADHS: Zu e<strong>in</strong>er ADS kann die Hyperaktivität<br />

h<strong>in</strong>zukommen: «Zappel philipp»<br />

(motorische Unruhe, übermässiges<br />

Reden, störendes Verhalten)<br />

Die Störungen lassen sich <strong>in</strong> allen<br />

möglichen Komb<strong>in</strong>ationen beobachten<br />

(Mischtypen).<br />

POS steht für Psycho-Organisches<br />

Syndrom <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>e schweizerische<br />

Bezeichnung. Sofern die Diagnose vor<br />

dem 9. Geburtstag erfolgt ist, wird POS<br />

von der Invalidenversicherung IV als<br />

Geburtsgebrechen anerkannt <strong>und</strong> ist<br />

folglich unterstützungsberechtigt.<br />

Weitere Informationen:<br />

• http://www.elpos.ch/pos_adhs.htm<br />

• http://www.sfg-adhs.ch/<br />

adhs-pos/<strong>in</strong>dex.html,<br />

• http://www.adhs.ch/previews/<br />

ADHS-AufE<strong>in</strong>enBlick.html<br />

Buchh<strong>in</strong>weis:<br />

Gawrilow, Cater<strong>in</strong>a: ADHS, UTB Profile,<br />

Ernst Re<strong>in</strong>hardt Verlag, 2009


26 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

SCHULPROJEKT<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 27<br />

AKTUELL<br />

Paris, je t’aime – e<strong>in</strong>e Idee erhält Flügel<br />

Mit e<strong>in</strong>er 7.–9. Realklasse für fünf <strong>Tag</strong>e nach Paris? E<strong>in</strong>e verrückte Idee? Mag se<strong>in</strong>, aber die<br />

beiden Reallehrer Matthias Hofmann <strong>und</strong> Matthias Stucki, die an der Dorfschule Landiswil<br />

unterrichten, machen es möglich – mit ihrem erfrischend ansteckenden Engagement.<br />

Die Paris-Reise wurde durch viele Eigenleistungen f<strong>in</strong>anziert. Das Bild zeigt<br />

Jasm<strong>in</strong> Küpfer <strong>und</strong> Angela Kobel beim heiklen Transport von 400 belegten<br />

Brötchen, die 800 Franken <strong>in</strong> die Reisekasse brachten.<br />

Zugegeben, die beiden <strong>Lehrer</strong> haben e<strong>in</strong>en<br />

Vorteil: Sie unterrichten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Dorfschule im Emmental. Bei der<br />

Isabelle Keller<br />

Anreise atmen die Besucher Landluft e<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

der Kopf wird frei. Hier gehen K<strong>in</strong>der von der<br />

4. bis 9. Klasse zur Schule. Wenn sie aus dem<br />

Fenster schauen, sehen sie Wiesen <strong>und</strong> Hügel.<br />

Man kennt sich. Landiswil ist überschaubar.<br />

Genau deshalb ist es möglich, e<strong>in</strong>e durchaus<br />

gewagte Idee umzusetzen. Ende Juni besuchen<br />

die 19 Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler der 7.–9. Klasse<br />

zusammen mit ihren beiden <strong>Lehrer</strong>n <strong>und</strong> drei<br />

weiteren Begleitpersonen Paris. Die Reise ist der<br />

Höhepunkt e<strong>in</strong>es Jahresthemas. «Die Idee entstand<br />

bei e<strong>in</strong>em Bier, am Ende des letzten Schuljahres»,<br />

erzählt Matthias Stucki, der gleichzeitig<br />

Co-Schulleiter ist. «Wir haben uns überlegt,<br />

wie wir die Neuntklässler für die Fremdsprache<br />

<strong>und</strong> für Frankreich motivieren könnten.» Doch<br />

bei e<strong>in</strong>er Bieridee ist es nicht geblieben. Die<br />

beiden <strong>Lehrer</strong>, die sich bestens verstehen <strong>und</strong><br />

sprudeln vor Energie, haben das Projekt vorangetrieben<br />

<strong>und</strong> ihm im Laufe der Konkretisierung<br />

viele Facetten verliehen.<br />

E<strong>in</strong>e Idee schlägt Wurzeln<br />

E<strong>in</strong> so grosses Projekt braucht Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />

Darum machten sie Paris zum Jahresthema ihrer<br />

Klasse <strong>und</strong> erstellten e<strong>in</strong> Budget. «Als wir<br />

konkreter wurden, stand bald e<strong>in</strong>mal fest, dass<br />

es nur funktionieren kann, wenn wir die Eltern<br />

damit f<strong>in</strong>anziell nicht übermässig belasten. Sie<br />

werden e<strong>in</strong>en Beitrag von 150 Franken leisten»,<br />

sagt Matthias Hofmann. Doch damit lässt sich<br />

gerade mal der TGV bezahlen. Paris ist aber<br />

teuer. Und wenn schon, dann sollen E<strong>in</strong>tritte <strong>in</strong><br />

Museen, U-Bahn-Fahrten, e<strong>in</strong>e Bootsfahrt auf<br />

der Se<strong>in</strong>e <strong>und</strong> die Besteigung des Eiffelturms<br />

möglich se<strong>in</strong>, ganz abgesehen von e<strong>in</strong>em Hotel,<br />

der Verpflegung <strong>und</strong> den Spesen für die Begleitpersonen.<br />

Rechnet man alle Ausgaben zusammen,<br />

so kommt man auf den stolzen Betrag von<br />

21 116 Franken. Für die beiden <strong>Lehrer</strong> stand von<br />

Anfang an fest, dass jedes E<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> der Klasse<br />

mithelfen muss <strong>und</strong> soll, um Geld zu beschaffen:<br />

mit e<strong>in</strong>em Sport-Sponsor<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Zehnkampf, e<strong>in</strong>er<br />

Weihnachtsaktion, e<strong>in</strong>em Pausenkiosk, e<strong>in</strong>er<br />

Brötchenaktion anlässlich e<strong>in</strong>er Modeschau,<br />

Konzerten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Schultheater. Das Theater<br />

gehört ebenfalls zum Jahresthema Paris <strong>und</strong><br />

beschäftigt die Klasse derzeit fast mehr als die<br />

Reise <strong>in</strong> die Metropole von Frankreich.<br />

Bühne frei für Paris<br />

«Ziel war es, dass die Schüler ihr Theaterstück<br />

selber entwickeln <strong>und</strong> bis zum fixfertigen<br />

Drehbuch selber schreiben», erzählt Matthias<br />

Hofmann. «Das war e<strong>in</strong> grosses Stück Arbeit<br />

<strong>und</strong> wir mussten viel coachen. Aber es entstand<br />

e<strong>in</strong>e unglaubliche Dynamik, <strong>und</strong> nun stecken<br />

wir mitten <strong>in</strong> den Proben <strong>und</strong> dem Aufbau der<br />

Bühne, bei der übrigens viele Eltern tatkräftig<br />

mitmachen.» «Die Unterstützung der Eltern,<br />

der Schulkommission <strong>und</strong> der Inspektor<strong>in</strong>, die<br />

unser Projekt bewilligt hat, ist wirklich gross»,<br />

«Diebe <strong>in</strong> der Stadt der Liebe», hiess das Theaterstück, das die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler der Realklasse Landiswil vor der Reise aufführten, bevor sie selber<br />

<strong>in</strong> die Stadt der Liebe reisen.<br />

sagt Matthias Stucki. Er sei sich bewusst, dass<br />

es von Vertrauen zeuge, dass Eltern die Idee<br />

geschlossen mittragen. Dies sei eben der Vorteil<br />

e<strong>in</strong>er Landschule. Das Theaterstück heisst<br />

übrigens «Diebe <strong>in</strong> der Stadt der Liebe» <strong>und</strong><br />

handelt vom Raub e<strong>in</strong>es Gemäldes aus dem<br />

Louvre. Ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er hängen selber gemalte<br />

Mona Lisas an den Wänden im Klassenzimmer.<br />

Das Thema Paris zieht sich wie e<strong>in</strong> roter Faden<br />

durch alle Fächer: von Gestalten über NMM<br />

bis Informatik. Baustile wurden untersucht, Geschichtliches<br />

recherchiert, <strong>und</strong> sogar die Metropläne<br />

mussten die Schüler lesen lernen. In<br />

Paris werden sie ihr Wissen aktiv e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

können bei allerlei witzigen Aufträgen, die ihre<br />

<strong>Lehrer</strong> für sie vorbereitet haben. «Wir haben<br />

im Vorfeld Paris besucht <strong>und</strong> uns <strong>in</strong>spirieren<br />

lassen vom Zauber der Stadt.» Dass ihnen das<br />

Präpen Spass gemacht hat, sieht man ihren verschmitzten<br />

Gesichtern an. Strahlend zeigen sie<br />

den Souvenir-Eiffelturm <strong>und</strong> die Porträtzeichnungen<br />

vom Montmarte, <strong>und</strong> sie freuen sich<br />

jetzt schon, ihren Schützl<strong>in</strong>gen unvergessliche<br />

<strong>Tag</strong>e zu bereiten.<br />

Bald gehts los<br />

Das Geld haben sie <strong>in</strong>zwischen dank zahlreichen<br />

grossen <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>en Unterstützungsbeiträgen<br />

<strong>und</strong> den erfolgreichen <strong>Aktion</strong>en der<br />

Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler beisammen. «Ne<strong>in</strong>,<br />

wir haben nicht im S<strong>in</strong>n, nächstes Jahr wieder<br />

e<strong>in</strong> so grosses Projekt zu veranstalten», sagen sie<br />

unisono. Sie hätten es mit genau dieser Klasse<br />

wagen können, <strong>und</strong> es sei e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges, aber<br />

auch anstrengendes Erlebnis. Ende Juni also<br />

tauschen die Realschüler von Landiswil ihren<br />

gewohnten ländlichen Blick <strong>in</strong>s Grüne gegen<br />

das Grau e<strong>in</strong>er Grossstadt. Wir wünschen: Bon<br />

voyage <strong>und</strong> melden uns heute schon an für e<strong>in</strong>en<br />

weiteren Besuch <strong>in</strong> Landiswil: Wir wollen<br />

schliesslich wissen, wie es war.<br />

Die beiden engagierten <strong>Lehrer</strong> <strong>und</strong> Paris-Fans: Matthias Hofmann (l<strong>in</strong>ks) <strong>und</strong> Matthias Stucki. Bilder zvg<br />

Theaterfrühl<strong>in</strong>g <strong>2011</strong><br />

mitten im Sommer<br />

Vom 27. Juni bis 1. Juli <strong>2011</strong> f<strong>in</strong>det im Kulturhof Schloss Köniz der<br />

17. Theaterfrühl<strong>in</strong>g statt – das Theatertreffen der Schulklassen des Kantons<br />

Bern. Fünfzehn Gruppen von 8- bis 17-jährigen Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern<br />

werden der Öffentlichkeit ihre Inszenierungen zeigen – der E<strong>in</strong>tritt ist gratis.<br />

Fünfzehn Klassen des 2. bis 10. Schuljahres<br />

wurden ausgewählt, um ihre Bühnenproduktionen<br />

zum Thema «verdreht» zu<br />

präsentieren. Die thematische Vorgabe ist e<strong>in</strong><br />

Spielelement, das die verschiedenen Produktionen<br />

mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>det <strong>und</strong> das gleichzeitig<br />

aufzeigt, wie verschieden mit diesem Thema gearbeitet<br />

werden kann. Es gibt sowohl Theaterproduktionen<br />

von selbst entwickelten Stücken<br />

als auch bereits bestehende Stücke oder freie<br />

Bearbeitungen von Geschichten.<br />

Das Programm<br />

Für K<strong>in</strong>der ab der Vorschulstufe (5 / 6 j.) geht es<br />

auf der Bühne zum Thema «verdreht» turbulent<br />

zu <strong>und</strong> her: In «Wo isch d Schuel?›» verschw<strong>in</strong>det<br />

e<strong>in</strong> Schulhaus, <strong>in</strong> «Hotel E<strong>in</strong>grotte im Unglück»<br />

läuft plötzlich alles verkehrt, <strong>und</strong> die Flöhe aus<br />

«Marias Flohzirkus» kämpfen gegen e<strong>in</strong>en Riesen.<br />

K<strong>in</strong>der ab 7 / 8 Jahren geniessen e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm: Sie können sich ansehen,<br />

wie es zu <strong>und</strong> her geht, wenn plötzlich die<br />

Erwachsenen zur Schule gehen <strong>und</strong> die K<strong>in</strong>der<br />

arbeiten müssen – dank «Hexe Furufara». Sowohl<br />

die Schildbürger mit «Kluge Dummheiten<br />

aus Schilda» als auch «Momo» für K<strong>in</strong>der ab 8<br />

Jahren von Michael Ende haben nie ausgedient –<br />

das e<strong>in</strong>e witzig, das andere poetisch-märchenhaft.<br />

«Bandenfieber», e<strong>in</strong> selber entwickeltes Stück,<br />

verspricht mit zwei K<strong>in</strong>derbanden auf der Suche<br />

nach dem wertvollen Schatz viel Spannung.<br />

K<strong>in</strong>der ab 10 Jahren haben die Qual der Wahl sogar<br />

zwischen fünf Angeboten: In «Crazy World»<br />

geraten sich zwei junge Künstlergruppen <strong>in</strong> die<br />

Haare, <strong>in</strong> «Der Laden» s<strong>in</strong>d Arme plötzlich reich,<br />

das Tanztheater «Schau!» vermischt Realität <strong>und</strong><br />

Fiktion <strong>und</strong> sorgt dabei für Verwirrung. Im modernen<br />

«Rotkäppchen <strong>2011</strong>» heisst das Mädchen<br />

natürlich Redcap <strong>und</strong> rappt wie ihre Grossmama,<br />

<strong>und</strong> im selbst entwickelten Tanztheater «Es liegt<br />

was <strong>in</strong> der Luft» haben es die Berner mit der<br />

Angst zu tun: E<strong>in</strong> Zeitungsbericht kündet an,<br />

dass e<strong>in</strong>e Riesenwolke – die «Cumulomagneticus<br />

gigantus» – sich der Stadt nähert!<br />

Für Jugendliche ab 12 Jahren steht «Monde fou –<br />

vie folle; oder anders!» auf dem Programm – e<strong>in</strong><br />

philosophisches Stück über den S<strong>in</strong>n des Lebens<br />

– e<strong>in</strong>e Geschichte über die Flucht <strong>in</strong> den Park.<br />

Ausserdem: «Diamanten im Müll», e<strong>in</strong> rätselhaftes<br />

<strong>und</strong> geheimnisvolles selbst entwickeltes Stück,<br />

<strong>und</strong> schliesslich: «Die schöne Fata von Morgana»,<br />

die mit der fortschreitenden Umweltzerstörung<br />

die «wüste Sah(a)ra» wird. E<strong>in</strong> modernes<br />

Stück, das sich mit der gesellschaftlichen Realität<br />

unserer Zeit beschäftigt.<br />

Chömet cho luege!<br />

K<strong>in</strong>der, Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene s<strong>in</strong>d zum<br />

Vorstellungsbesuch e<strong>in</strong>geladen. Auch grössere<br />

Gruppen wie Schulklassen s<strong>in</strong>d herzlich<br />

willkommen. Jeden <strong>Tag</strong> f<strong>in</strong>den jeweils drei bis<br />

vier Vorstellungen statt. Man kann sich e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>zelne ansehen oder aber sich gleich e<strong>in</strong>en<br />

Theater(halb-)tag mit mehreren Vorstellungen<br />

vornehmen. Nicht nur auswärtiges Publikum,<br />

sondern auch die spielenden Gruppen werden<br />

sich die Aufführungen der anderen Teilnehmenden<br />

anschauen, sodass e<strong>in</strong> reger Austausch über<br />

Gespieltes <strong>und</strong> Gesehenes entstehen kann. Das<br />

Projekt wird u. a. vom Kanton Bern sowie von der<br />

Geme<strong>in</strong>de Köniz unterstützt. Der E<strong>in</strong>tritt ist für<br />

alle Zuschauer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Zuschauer gratis.<br />

Das Rahmenprogramm<br />

Im Innenhof des Schlosses wird für Unterhaltung<br />

zwischen den Vorstellungen gesorgt. Ausserdem<br />

f<strong>in</strong>den Schnupper-Theaterworkshops<br />

für K<strong>in</strong>der statt, <strong>und</strong> <strong>in</strong>teressierte Erwachsene<br />

<strong>und</strong> Lehrpersonen s<strong>in</strong>d zur Impulsveranstaltung<br />

e<strong>in</strong>geladen, <strong>in</strong> der es um Fragen r<strong>und</strong> ums<br />

Umsetzen von Schultheater-Projekten geht.<br />

Infos zu Reservation <strong>und</strong> Programm:<br />

www.theaterfruehl<strong>in</strong>g.ch


28 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

BÄRNERJUGENDTAG<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 29<br />

DELEGIERTENVERSAMMLUNG DES DLV<br />

Kl<strong>in</strong>geln <strong>und</strong> Anklopfen für e<strong>in</strong>e gute Sache<br />

Sie macht Spass, br<strong>in</strong>gt Geld e<strong>in</strong> <strong>und</strong> hilft, besondere Projekte zu f<strong>in</strong>anzieren.<br />

Die Sammlung von <strong>und</strong> für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche des «BärnerJugend-<br />

<strong>Tag</strong>». An der Schule Bühl-Walperswil hat die <strong>Aktion</strong> Tradition.<br />

134 Logopäd<strong>in</strong>nen trafen sich <strong>in</strong> Bern<br />

Ende Mai lud der Deutschschweizer Logopäd<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> Logopädenverband (DLV) zur Delegiertenversammlung<br />

im Berner Rathaus. 134 vorwiegend weibliche Delegierte aus 13 Kantonen <strong>und</strong> aus Liechtenste<strong>in</strong><br />

reisten <strong>in</strong> die B<strong>und</strong>eshauptstadt. Unter der Leitung von Christ<strong>in</strong>e Zahn-Fischer organisierte Logopädie<br />

Bern, der Berufsverband der bernischen Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden, diesen Grossanlass.<br />

«Würden Sie auch etwas spenden für den Bäner Jugendtag?» An der Schule Bühl-Walperswil hat die<br />

Sammlung Tradition <strong>und</strong> nützt auch den Jugendlichen selbst. <br />

Bild Hildegard Netos<br />

Hildegard Netos<br />

Es ist kurz nach 10 Uhr, die Morgenpause<br />

an der Schule Bühl-Walperswil ist vor über.<br />

Die Jugendlichen der 6. <strong>und</strong> 7. Klasse haben<br />

sich an ihre Pulte gesetzt, plaudern ausgelassen.<br />

Sie wissen, dass sie jetzt bis zum Mittag <strong>in</strong><br />

den beiden Dörfern Bühl <strong>und</strong> Walperswil für den<br />

«BärnerJugend<strong>Tag</strong>» sammeln gehen. Acht Zweiergruppen<br />

werden zu Fuss oder mit dem Velo<br />

unterwegs se<strong>in</strong>. Ihr Klassenlehrer, He<strong>in</strong>z Zwicky,<br />

verteilt den Teams zwei Blätter. E<strong>in</strong>e Liste, <strong>in</strong> die<br />

sie den Geldbetrag <strong>und</strong> den Namen der Person,<br />

die spendet, e<strong>in</strong>tragen, sowie e<strong>in</strong>en Dorfplan, auf<br />

dem die Gruppen sehen, welche Quartiere <strong>und</strong><br />

Strassen ihnen zugeteilt s<strong>in</strong>d. Auch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Kartonschachtel mit Post-it-Blöckli, die als Dankeschön<br />

abgegeben werden, erhalten die Jugendlichen.<br />

He<strong>in</strong>z Zwicky gibt letzte Anweisungen:<br />

«Denkt daran, fre<strong>und</strong>lich aufzutreten, zu erklären,<br />

worum es geht, <strong>und</strong> euch für die Spende zu<br />

bedanken.» Er er<strong>in</strong>nert die Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

auch noch e<strong>in</strong>mal daran, dass e<strong>in</strong> Teil der E<strong>in</strong>nahmen<br />

mithelfen wird, die Landschulwoche am<br />

Bodensee zu f<strong>in</strong>anzieren. «Da 20 Prozent der von<br />

uns e<strong>in</strong>genommenen Spenden <strong>in</strong> die Schulkasse<br />

gehen, erwarte ich, dass die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schüler für die <strong>Aktion</strong> auch e<strong>in</strong>en Teil ihrer Freizeit<br />

geben.» E<strong>in</strong> Drittel Schulzeit <strong>und</strong> zwei Drittel<br />

Freizeit sei dabei <strong>in</strong> etwa der Verteiler.<br />

He<strong>in</strong>z Zwicky f<strong>in</strong>det den «BärnerJugend<strong>Tag</strong>»<br />

e<strong>in</strong>e gute Sache, sowohl für die eigene Schule<br />

wie auch für die F<strong>in</strong>anzierung von K<strong>in</strong>der-, Jugend-<br />

<strong>und</strong> Schulprojekten im ganzen Kanton.<br />

Er arbeitet im Amt Nidau im Bezirksausschuss<br />

der Organisation mit. «Die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

erfahren durch die Sammlung, dass<br />

Ideen, die ihnen etwas bedeuten, 1:1 unterstützt<br />

werden.» Er bedauert, dass <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

weniger Schulen an der Sammlung teilnehmen.<br />

Den Aufwand bezeichnet er als ger<strong>in</strong>g, den Erfolg<br />

als sehr erfreulich. In den letzten zehn Jahren<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Dörfern Bühl <strong>und</strong> Walperswil<br />

laut He<strong>in</strong>z Zwicky pro Sammlung 2000 bis 2500<br />

Franken zusammengekommen.<br />

Los gehts<br />

R<strong>und</strong> 500 Haushalte besuchen die Jugendlichen<br />

der Schule Bühl-Walperswil <strong>in</strong>nerhalb von zehn<br />

<strong>Tag</strong>en. Ist jemand nicht zu Hause, ist die Regel,<br />

es zu e<strong>in</strong>er anderen <strong>Tag</strong>eszeit e<strong>in</strong> zweites Mal<br />

zu versuchen. Die Sechstklässler<strong>in</strong> Mia <strong>und</strong> der<br />

Sechstklässler Joel sammeln im Quartier r<strong>und</strong><br />

um das Schulhaus. «Ich mache das gerne», sagt<br />

Joel, «wir haben ke<strong>in</strong>e Schule <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d an der<br />

frischen Luft.» Den ersten Halt machen die beiden<br />

bei e<strong>in</strong>em Zweifamilienhaus. Joel kl<strong>in</strong>gelt,<br />

gespanntes Warten bis jemand öffnet. «So, ihr<br />

wollt Geld von mir?», fragt die Frau lachend.<br />

Sie möchte spenden, hat aber ke<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>geld,<br />

<strong>und</strong> Joel <strong>und</strong> Mia können nicht auf die Fünfzigernote<br />

herausgeben. «Ke<strong>in</strong> Problem», f<strong>in</strong>det<br />

die Frau, «kommt e<strong>in</strong>fach noch e<strong>in</strong>mal vorbei,<br />

wenn ihr Münz habt.» Am nächsten Haus gehen<br />

die beiden gezielt vorbei, dort sei im Moment<br />

niemand daheim, erklären sie, denn beide Autos<br />

seien weg. Im Verlauf der nächsten St<strong>und</strong>e kl<strong>in</strong>geln<br />

oder klopfen die beiden an nahezu zwanzig<br />

Haustüren. «Guten <strong>Tag</strong>, wir sammeln für den<br />

Berner Jugendtag», beg<strong>in</strong>nt Joel stets fre<strong>und</strong>lich,<br />

wenn jemand die Türe öffnet. Weitere<br />

Erklärungen braucht es dann meistens nicht.<br />

Die e<strong>in</strong>zige Frage, die mehrmals gestellt wird,<br />

ist: «Kann man denn geben, so viel man will?»<br />

Man kann.<br />

Viele kennen die beiden Jugendlichen, die für<br />

e<strong>in</strong>en guten Zweck sammeln, begrüssen sie<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> spenden gerne. Über die Sammlung<br />

<strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d viele, weil im Dorf seit e<strong>in</strong><br />

paar <strong>Tag</strong>en Plakate über die <strong>Aktion</strong> hängen.<br />

Darauf aufgeführt s<strong>in</strong>d auch Projekte <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>en Bühl <strong>und</strong> Walperswil, die vom «BärnerJugendtag»<br />

seit dem Jahr 2004 unterstützt<br />

wurden. Zum Beispiel e<strong>in</strong> Beitrag an e<strong>in</strong>en Jugendkeller,<br />

an e<strong>in</strong> Zirkusprojekt, e<strong>in</strong>en Skaterpark<br />

oder an das Projekt Radio Chico.<br />

Erster Kassensturz<br />

Mia <strong>und</strong> Joel, die beide <strong>in</strong> der Nähe wohnen,<br />

kommen kurz vor Mittag <strong>in</strong>s Schulhaus zurück.<br />

Vierzehn Personen waren zu Hause <strong>und</strong> haben<br />

zusammen 135 Franken gespendet. Vor ihnen<br />

waren zwei Schüler beim Klassenlehrer, die fast<br />

90 Franken abgegeben haben. «Sie wollten nicht<br />

so viel Geld bei sich haben», erzählt He<strong>in</strong>z Zwicky.<br />

Wenn die <strong>Aktion</strong> weiterh<strong>in</strong> so erfolgreich<br />

ist, werden die Jugendlichen ihr Ziel, nämlich<br />

wiederum 2500 Franken zu sammeln, erreichen.<br />

BärnerJugend<strong>Tag</strong><br />

Der BärnerJugend<strong>Tag</strong> ist e<strong>in</strong>e Sammlung<br />

von <strong>und</strong> für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Seit über 80 Jahren wird er von Schulen<br />

im Kanton Bern durchgeführt. Jedes<br />

Jahr kommen so – <strong>in</strong> ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit – durchschnittlich 250 000 Franken<br />

zusammen. Der BärnerJugend<strong>Tag</strong><br />

fördert mit diesen Geldern K<strong>in</strong>der-,<br />

Jugend- <strong>und</strong> Schulprojekte im Kanton<br />

Bern <strong>und</strong> vergibt Ausbildungsbeiträge<br />

an junge Erwachsene unter 25 Jahren.<br />

Bei der Verwendung der Beiträge wirken<br />

die Jugendlichen aktiv mit. Der BärnerJugend<strong>Tag</strong><br />

ist als geme<strong>in</strong>nütziger<br />

Vere<strong>in</strong> organisiert. Die Sammlung wird<br />

vom Regierungsrat des Kantons Bern<br />

empfohlen <strong>und</strong> von den Regierungsstatthalterämtern<br />

mitgetragen. Weitere Informationen:<br />

www.baernerjugendtag.ch<br />

Susanne Enggist<br />

Die Anwesenheit von Erziehungsdirektor<br />

Bernhard Pulver, Peter Wüthrich, Vertreter<br />

der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Fürsorgedirektion<br />

(GEF), sowie dem frischgebackenen<br />

Professor für Logopädie, Prof. Dr. Erich Hartmann<br />

von der Universität Fribourg, unterstrich<br />

die Bedeutung des Anlasses im altehrwürdigen<br />

Berner Rathaus. Berns Stadtpräsident, Alexander<br />

Tschäppät, bot <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grusswort e<strong>in</strong>en<br />

unterhaltsamen statistischen Überblick über<br />

Bern. Se<strong>in</strong> Nachredner, Peter Wüthrich, bemerkte<br />

neidvoll: «Wenn wir nur so gesicherte<br />

Zahlen hätten!» Er orientierte über die Teilprojekte<br />

der Strategie Sonderschulung 2010–2015:<br />

Die Optimierung der <strong>in</strong>tegrativen Schulung,<br />

die neue Verordnung zur Regelung des sonderpädagogischen<br />

Bereichs, die Erarbeitung des<br />

Konzepts Sonderpädagogik gemäss den Übergangsbestimmungen<br />

zum neuen F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

(NFA) <strong>und</strong> die Prüfung, ob der Kanton<br />

Bern e<strong>in</strong>em Sonderschul-Konkordat beitreten<br />

soll. Von den Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden<br />

wünschte er sich, «dass sie im W<strong>in</strong>d der Veränderungen<br />

bereit s<strong>in</strong>d, nicht Mauern, sondern<br />

W<strong>in</strong>dmühlen zu bauen!»<br />

Der Erziehungsdirektor, Bernhard Pulver, betrat<br />

das Rednerpult im Ratssaal für e<strong>in</strong>mal nicht,<br />

um «bildungspolitisches Ungemach» zu verh<strong>in</strong>dern,<br />

wie er selber scherzte, sondern um für das<br />

aktive Mittragen des Integrationsprozesses zu<br />

danken. In se<strong>in</strong>er Rede lobte er die Bemühungen<br />

der Berner Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden,<br />

die Qualitätssicherung speziell im Bereich der<br />

freien Praxen voranzutreiben. «Bildung heisst<br />

für mich eigentlich, den K<strong>in</strong>dern Vertrauen <strong>in</strong><br />

sich selbst, <strong>in</strong> ihre eigenen Fähigkeiten, <strong>in</strong> ihre<br />

eigene Zukunft, <strong>in</strong> ihr eigenes Potenzial <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

das Vertrauen zu anderen Menschen mitzugeben»,<br />

sagte Pulver.<br />

Er wertschätzte die logopädischen Praxen als<br />

wichtiges Angebot <strong>und</strong> die Logopädie im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

als e<strong>in</strong>en wichtigen Teilbereich der<br />

Volksschule.<br />

Die ganze Integration habe e<strong>in</strong>e starke Veränderung<br />

des Systems Schule mit sich gebracht. Er<br />

dankte den Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden für<br />

das aktive <strong>und</strong> geduldige Mittragen dieses Prozesses.<br />

Der Integrationsprozess verlange aber<br />

auch nach neuen Formen, denn die Logopäd<strong>in</strong>,<br />

der Logopäde nehme e<strong>in</strong>e andere Rolle im Gefüge<br />

der Schule e<strong>in</strong>.<br />

Erich Hartmann, seit dem 1. April dieses Jahres<br />

Professor für Logopädie an der Uni Fribourg,<br />

Die Berner Delegation an der Delegiertenversammlung der Deutschschweizer Logopäd<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> Logopäden.<br />

Bild zvg<br />

QualitätsOrdner<br />

Im August 2010 lancierte Logopädie<br />

Bern e<strong>in</strong>en QualitätsOrdner, basierend<br />

auf den Qualitätsrichtl<strong>in</strong>ien des DLV. Der<br />

Ordner ist nicht nur bei freischaffenden<br />

Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden auf<br />

grosses Interesse gestossen. Er bef<strong>in</strong>det<br />

sich nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen Testphase<br />

<strong>und</strong> wird Ende <strong>2011</strong> überarbeitet.<br />

Verbands<strong>in</strong>tern wird e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Form der Zertifizierung von Praxen derzeit<br />

diskutiert <strong>und</strong> überprüft. Weitere<br />

Infos unter: www.logopaedie-bern.ch<br />

stellte se<strong>in</strong> Kurzreferat unter das Thema «Logopädie<br />

lohnt sich».<br />

«Wir wissen, dass Sprachbeh<strong>in</strong>derungen bei<br />

K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen oder Erwachsenen e<strong>in</strong><br />

signifikantes Risiko für e<strong>in</strong>e unharmonische<br />

persönliche, soziale, schulische <strong>und</strong> berufliche<br />

Entwicklung darstellen. Deshalb ist es nur folgerichtig,<br />

dass sich die Logopädie <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Berufspolitik dafür e<strong>in</strong>setzen, diesen<br />

Risiken dezidiert entgegenzutreten! Sei es mit<br />

beraterischen, präventiven, pädagogischen oder<br />

therapeutischen Massnahmen, wobei immer<br />

der Mensch im Mittelpunkt der Bemühungen<br />

steht.»<br />

Verschiedene Forschungsergebnisse hätten e<strong>in</strong>deutig<br />

die Wirksamkeit logopädischer Interventionen<br />

bewiesen, auch wenn noch viele Fragen<br />

offen seien. Er appellierte an die Bildungsverantwortlichen,<br />

dass sich der Nutzen von<br />

Logopädie nur wirklich e<strong>in</strong>stellen könne, wenn<br />

gewisse Rahmenbed<strong>in</strong>gungen erfüllt seien.<br />

Dank Vorstössen aus der Berufspolitik sei zudem<br />

die <strong>in</strong> der Deutschschweiz lang ersehnte<br />

Professur für Logopädie endlich möglich geworden.<br />

Er freue sich auf die grosse Arbeit <strong>und</strong><br />

Verantwortung, die ihn nun im Bereich der<br />

akademischen Forschung, der Berufspolitik, der<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung erwarte.<br />

Mit 360 Mitgliedern, davon 20 stimmberechtigten<br />

Delegierten, ist Logopädie Bern der zweitgrösste<br />

Mitgliedsverband des DLV <strong>und</strong> wird<br />

präsidiert von Ruth Wasser-Jost. Logopädie<br />

Bern ist e<strong>in</strong> aktiver <strong>und</strong> engagierter Mitgliedsverband<br />

des DLV. Dies drückt sich auch dadurch<br />

aus, dass mit Susanne Krebs als Präsident<strong>in</strong>,<br />

Michelle Schaad <strong>und</strong> der neu gewählten Rita<br />

Götschmann drei der fünf Vorstandsmitglieder<br />

des DLV aus dem Kanton Bern kommen.


30 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

SANTÉ BERNOISE<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 31<br />

DAS BUCH<br />

Exemple d’accompagnement à St-Imier<br />

Santé bernoise est une fondation, partenaire des écoles, que nous connaissons<br />

souvent mal, notamment si nous n’avons pas eu beso<strong>in</strong> de faire appel à<br />

ses services. Cependant, plutôt que de rester enfermé dans nos éventuels problèmes,<br />

nous devrions sans doute parfois faire un pas dans sa direction.<br />

Berns moderne Zeit – wie modern ist Bern?<br />

In der Reihe «Berner Zeiten» ist der fünfte Band, «Berns moderne Zeit», erschienen. Im Zentrum<br />

steht die Geschichte des Kantons Bern im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert – mit wichtigen Themen<br />

wie liberale <strong>und</strong> radikale Bewegungen, die Lage der Arbeiterschaft <strong>und</strong> die wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

kulturellen Entwicklungen. Die Präsentation bietet auch viele Anregungen für den Unterricht.<br />

Rappelons brièvement que Santé bernoise<br />

est à même d’<strong>in</strong>tervenir dans une grande<br />

variété de cas détériorant l’ambiance<br />

d’une classe voire d’une école : harcèlement entre<br />

élèves, tabac, alcool, drogue, violence, <strong>in</strong>dépendances<br />

diverses… Les conseillers viennent en<br />

aide de plusieurs façons, par exemple au niveau<br />

d’une leçon ciblée, de rencontres avec les parents<br />

et de gestion directe du problème. A ce propos,<br />

on reçoit de l’aide pour l’élaboration et l’application<br />

de règles, si nécessaire la mise en place de<br />

sanctions. Mais il est clair que le premier <strong>in</strong>tervenant<br />

est le maître de classe, lui qui observe<br />

les comportements des élèves, quand ils attirent<br />

l’attention d’une façon ou d’une autre. Cependant<br />

il n’est pas nécessaire que l’on soit confronté<br />

à un ou des cas particuliers, un mauvais climat<br />

en classe peut aussi faire l’objet d’une sollicitation.<br />

La participation de Santé bernoise ne se<br />

limite pas au milieu scolaire, elle peut également<br />

concerner un couple, une famille ou un groupe<br />

voire un <strong>in</strong>dividu. La f<strong>in</strong>alité étant de développer<br />

des équilibres, de protéger et de conseiller en<br />

faveur d’une vie sa<strong>in</strong>e.<br />

Plan M à St-Imier<br />

Henri Baumgartner<br />

M vient de mobb<strong>in</strong>g, ce plan offre à des enseignants<br />

un accompagnement dans des cas de harcèlement<br />

entre élèves. A l’école primaire du lieu,<br />

certa<strong>in</strong>es relations entre élèves se sont dégradées<br />

à tel po<strong>in</strong>t qu’une <strong>in</strong>tervention dans une classe<br />

de 5 e année s’est avérée nécessaire. Précédemment,<br />

la médiatrice du collège et la Croix rouge<br />

étaient <strong>in</strong>tervenues, en mettant sur pied des activités<br />

de prévention dans la perspective de mieux<br />

vivre ensemble. Santé bernoise a été sollicitée<br />

en septembre 2010, il fallait cibler les choses<br />

car on vivait des problèmes pas simples, soit des<br />

actes de harcèlement entre élèves essentiellement<br />

en dehors de la classe af<strong>in</strong> de se soustraire<br />

au maximum au regard de l’enseignante (ce qui<br />

est d’ailleurs une caractéristique du processus<br />

de harcèlement). Quatre élèves avaient pris le<br />

contre-pied de ce qu’on tentait de leur <strong>in</strong> culquer,<br />

il y avait beaucoup de cibles qui parfois réagissaient<br />

de la même façon qu’elles avaient été attaquées.<br />

Ces victimes pouvaient ensuite adhérer<br />

au contexte négatif, même si ce n’était pas leur<br />

volonté de départ, au cas où on aurait laissé se<br />

dégrader la situation. Elles ont par ailleurs assez<br />

vite rectifié leur comportement suite aux <strong>in</strong>terventions<br />

amenées et soutenues par les experts de<br />

Le « groupe d’<strong>in</strong>tervention » grâce auquel l’ambiance de la classe s’est lentement améliorée: Nicole Perrenoud<br />

de Santé bernoise, Laura Rohrbach, maîtresse de classe, Luc Bass<strong>in</strong>, enseignant, et Valérie Rytz,<br />

médiatrice.<br />

Santé bernoise. C’est au travers d’une démarche<br />

structurée que le redressement de la situation<br />

s’est opéré.<br />

Démarche et mesures<br />

Ça commence par une entrevue et une analyse<br />

avec les enseignants et la médiatrice. Puis on<br />

discute avec les parents de façon <strong>in</strong>dividuelle<br />

d’abord et ensuite lors d’une séance générale.<br />

Une certa<strong>in</strong>e peur s’est fait ressentir chez<br />

quelques-uns, liée à une mauvaise réception<br />

des <strong>in</strong>formations et une idée de perte de temps.<br />

En plus, l’effet fut mo<strong>in</strong>dre auprès de ceux qui<br />

étaient vraiment concernés. Mais l’<strong>in</strong>formation<br />

mise à plat a fait perdre du pouvoir aux enfants<br />

meneurs. La situation de deux élèves a cependant<br />

dégénéré et la direction les a placés dans<br />

d’autres classes. Ces exclusions ont permis de<br />

renverser la dynamique négative et une certa<strong>in</strong>e<br />

sérénité est revenue. Il importait alors de trouver<br />

d’autres façons pour les élèves concernés de se<br />

dist<strong>in</strong>guer… que mettre à la place du harcèlement?<br />

Rappelons que les harceleurs sont fragiles,<br />

souvent ils expriment leur souffrance et<br />

vont en sens <strong>in</strong>verse, soit qu’ils harcèlent pour<br />

éviter de l’être eux-mêmes. Une lente amélioration<br />

s’est produite, pas l<strong>in</strong>éaire, avec une<br />

sollicitation permanente de la prof. Il s’agissait<br />

pour elle de ne rien lâcher jusqu’à ce qu’elle<br />

ressente la confiance s’<strong>in</strong>troduire. En plaçant un<br />

cadre, l’expression d’<strong>in</strong>sécurité s’en est allée. Si<br />

bien qu’actuellement, donc après de nombreux<br />

mois, la situation est acceptable, on vit bien, mais<br />

toujours sur le qui-vive, avec encore quelques<br />

événements négatifs. Les élèves se sont pris en<br />

ma<strong>in</strong>, ils font de la quasi médiation entre eux,<br />

ils ont repris confiance et certa<strong>in</strong>s osent enf<strong>in</strong><br />

parler de leur ressenti et se positionner.<br />

Quelles conséquences ?<br />

C’est notamment l’avance dans le programme<br />

scolaire qui souffre d’une telle situation. Il a<br />

fallu à de nombreuses occasions, par exemple<br />

au retour d’une récréation, consacrer une leçon<br />

pour remettre les choses en place, il fut donc<br />

difficile de tenir le rythme. Et les parents ne<br />

se rendent pas compte des éventuelles conséquences<br />

sur la future orientation de leurs enfants<br />

pour l’école secondaire. Ils ont par contre demandé<br />

un retour, qui paraîtra sous la forme d’un<br />

petit journal, lequel présentera le suivi et l’évolution.<br />

Ils ont par ailleurs été sécurisés par la prise<br />

en charge du problème à relativement grande<br />

échelle. Pour les profs, le fait d’être accompagné<br />

et conseillé dans de tels cas donne armes et<br />

courage. A St-Imier, « le groupe d’<strong>in</strong>tervention »<br />

a très bien fonctionné, parce qu’on a sans cesse<br />

cru à la possibilité de succès et que chacun a fort<br />

bien rempli son rôle. Ce fut exemplaire, car on a<br />

su prendre ses responsabilités. D’ailleurs, on ne<br />

peut pas juste porter un problème sur les autres,<br />

serait-ce Santé bernoise, qui soutient soit, mais<br />

ne se substitue pas aux enseignants et ne dicte<br />

pas. Enf<strong>in</strong>, rappelons que nous pouvons consulter<br />

au Centre Jura bernois – Seeland à Bienne et<br />

que les offres de cet organisme sont très variées.<br />

Information, documentation, soutien, conseil,<br />

accompagnement ou formation sont au catalogue,<br />

avec notamment un accent contre le harcèlement<br />

à l’école.<br />

Nach den Bänden «Berns mutige Zeit»<br />

(13. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert), «Berns grosse<br />

Zeit» (15. Jahrh<strong>und</strong>ert), «Berns mächtige<br />

Zeit» (16. <strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert) <strong>und</strong> «Berns<br />

goldene Zeit» folgt nun «Berns moderne Zeit».<br />

Der neue Band ist nach ähnlichen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

wie die vier bisher erschienenen Bände aufgebaut:<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong>e Sammlung von<br />

über 150 Kurzbeiträgen von mehrheitlich jüngeren<br />

Autor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Autoren aus den Fachgebieten<br />

Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie,<br />

Wirtschaft, Natur-, Mediz<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Literaturgeschichte.<br />

Der Herausgeber Peter Martig <strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong> Team haben den Bogen weit gespannt. In<br />

vier Abschnitten gelangen die Themenkreise<br />

«Politik, Verwaltung, Justiz <strong>und</strong> Militär», «Gesellschaft»,<br />

«Umwelt <strong>und</strong> Wirtschaft» sowie<br />

«Bildung, Wissenschaft, Religion, Kunst <strong>und</strong><br />

Architektur» zur Darstellung. Jeder Abschnitt<br />

wird <strong>in</strong> der Regel durch e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>in</strong> das jeweilige Thema eröffnet. E<strong>in</strong>zelne<br />

Beiträge werden als «Brennpunkte <strong>und</strong><br />

Schlaglichter» herausgehoben, beispielsweise<br />

«nationalsozialistische Umtriebe», «die Berner<br />

Prozesse um die ‹Protokolle der Weisen von<br />

Zion›» (e<strong>in</strong>e antisemitische Fälschung) oder<br />

zum Schulhausbau im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert; ferner<br />

f<strong>in</strong>den wir «Lebensbilder», beispielsweise zu<br />

Philipp Emanuel von Fellenberg von Hofwil,<br />

Ferd<strong>in</strong>and Hodler <strong>und</strong> Meret Oppenheim.<br />

Die grosse Zahl von Beiträgen macht die Übersicht<br />

nicht immer leicht. Im Abschnitt «Gr<strong>und</strong>züge<br />

der politischen Geschichte» f<strong>in</strong>det man<br />

unter dem Titel «Dom<strong>in</strong>anz des Freis<strong>in</strong>ns von<br />

FPV<br />

Freie<br />

Pädagogische<br />

Vere<strong>in</strong>igung<br />

des<br />

Daniel V. Moser-Léchot<br />

Kantons<br />

Bern<br />

1846 bis 1920» (Birgit Stalder) nur wenige Informationen<br />

zur Entwicklung der FDP, dafür<br />

umso mehr über Ueli Dürrenmatts konservative<br />

Volkspartei. Zur Gründung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

der Bauern-, Gewerbe- <strong>und</strong> Bürgerpartei<br />

(heute SVP) s<strong>in</strong>d erst dem Kapitel «Politische<br />

Entwicklungsl<strong>in</strong>ien seit dem Ersten Weltkrieg»<br />

(Mart<strong>in</strong> Fenner) wichtige Informationen zu<br />

entnehmen, <strong>und</strong> über SP <strong>und</strong> Gewerkschaften<br />

lesen wir später im nächsten Abschnitt «Gesellschaft»<br />

im Kapitel «Berner Arbeiterbewegung»<br />

(Adrian Zimmermann).<br />

E<strong>in</strong>e Darstellung der Berner Geschichte birgt<br />

– wie jede Kantonsgeschichte – die Gefahr e<strong>in</strong>er<br />

lokalpatriotischen Nabelschau. Vielen Autor<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Autoren ist es <strong>in</strong>dessen gelungen,<br />

die bernischen Ereignisse <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

<strong>in</strong> den grösseren historischen Zusammenhang<br />

der nationalen <strong>und</strong> der <strong>in</strong>ternationalen Geschichte<br />

zu stellen. Das liegt bei Themen wie<br />

«politische Flüchtl<strong>in</strong>ge», «Bern im nationalen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationalen Umfeld», «Demografie<br />

<strong>und</strong> Lebensformen» (mit Auswanderung) <strong>und</strong><br />

bei wirtschaftshistorischen Kapiteln nahe. Bei<br />

Themen aus dem kulturellen Leben <strong>und</strong> dessen<br />

E<strong>in</strong>richtungen ist dies weniger selbstverständlich.<br />

Daneben f<strong>in</strong>den wir auch Beiträge,<br />

die kaum über den lokalen Horizont h<strong>in</strong>ausgehen,<br />

wie beispielsweise diejenigen zur Bieler<br />

Stadtverwaltung <strong>und</strong> dem öffentlichen Verkehr<br />

<strong>in</strong> Biel (Tobias Kästli) oder zur Industrie <strong>in</strong> Langenthal<br />

(Jürg Hünerwadel).<br />

E<strong>in</strong> Werk für die Schule?<br />

Frischprodukt oder Konserve?<br />

Die Kraft des Augenblicks im Unterricht!<br />

66. Übungs- <strong>und</strong> Studienwoche<br />

zum pädagogischen Impuls Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />

Trubschachen <strong>2011</strong><br />

vom 9. bis 14. Oktober <strong>2011</strong><br />

mit Florian Osswald, Toni Wagner, Valent<strong>in</strong> Wember<br />

sowie vielen sem<strong>in</strong>aristischen Arbeitsgruppen<br />

<strong>und</strong> künstlerischen Übungskursen:<br />

Erzählen, Kreatives Schreiben, Zirkuspädagogik, Biografie als<br />

Schöpfungsprozess, Ste<strong>in</strong>hauen, Sternk<strong>und</strong>e, Menschenk<strong>und</strong>e,<br />

Malen, Zeichnen, Bewegen, Schaukelfee <strong>und</strong> Klettermax, Szenische<br />

Improvisationen, Sprach- <strong>und</strong> Matheunterricht, Kreistanz u.v.m.<br />

weitere Infos bei Ruth Bigler, Tel. 031 301 22 48 oder über www.fpv.ch<br />

Wie weit kann der Band «Berns moderne Zeit»<br />

für die Unterrichtsvorbereitung genutzt werden?<br />

Die liberale Verfassung von 1831, Parteien,<br />

Verbände, Auswanderung, Tourismus,<br />

Industrialisierung, Wirtschaftswandel u. a.<br />

s<strong>in</strong>d verschiedene Stichworte, die wir auch im<br />

Lehrplan für die Volksschule f<strong>in</strong>den. Für die<br />

Unterrichtsvorbereitung zu diesen Themen<br />

eignen sich <strong>in</strong>sbesondere die Beiträge <strong>in</strong> den<br />

Abschnitten «Gesellschaft», «Politik, Verwaltung,<br />

Justiz, Militär» <strong>und</strong> auch «Landschaft <strong>und</strong><br />

Natur». Wie bereits <strong>in</strong> den früheren Bänden<br />

f<strong>in</strong>den wir hier viele Beiträge zu regional- oder<br />

ortsgeschichtlichen Themen, die bestens für<br />

Unterrichtsbezüge <strong>in</strong> der Nähe des Schulortes<br />

verwendet werden können, wie die bereits<br />

erwähnten Artikel zu Biel <strong>und</strong> Langenthal,<br />

aber auch zu Meir<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> zur Stadt Bern.<br />

Die meisten Artikel verzichten auf e<strong>in</strong>en spezifischen<br />

Fachjargon <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d entsprechend gut<br />

verständlich.<br />

«Berns moderne Zeit» bietet neben den Texten<br />

mit dem Bildmaterial e<strong>in</strong>e willkommene Unterstützung<br />

für die Unterrichtsvorbereitung.<br />

Aus dem reichen Angebot des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

an Stichen, Fotografien <strong>und</strong> Plakaten<br />

haben die Bildredaktor<strong>in</strong>nen (Charlotte Gutscher<br />

<strong>und</strong> Sandra Hübeli) e<strong>in</strong>e sehr gute Auswahl<br />

getroffen <strong>und</strong> <strong>in</strong> hervorragender Qualität<br />

publiziert. Die Bildlegenden vermitteln die für<br />

die Arbeit mit Bildquellen im Unterricht notwendigen<br />

Informationen. Das ausführliche Literaturverzeichnis<br />

lädt zur Weiterarbeit an den<br />

Themen e<strong>in</strong>.<br />

Der Band «Berns moderne Zeit» schliesst die<br />

Reihe der «Berner Zeiten» ab. Die Lehrpersonen<br />

f<strong>in</strong>den hier zahlreiche ergänzende Informationen<br />

zu den Themen, wie sie beispielsweise<br />

<strong>in</strong> den Lehrmitteln «Geschichte 2» <strong>und</strong> «Geschichte<br />

9» dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>in</strong> die Transaktionsanalyse, 101 Kurs<br />

8.–10. August <strong>2011</strong>:<br />

Friedensbrücke: Streit-<strong>und</strong> Gewaltprävention<br />

• Eigene Me<strong>in</strong>ungen <strong>und</strong> Gefühle mitteilen,<br />

• andere Sichtweisen anhören<br />

• Geme<strong>in</strong>sam Lösungen suchen<br />

• Abmachungen<br />

Kursort: Bern, Campus Muristalden<br />

Nähere Angaben unter: http://www.hansjoss.ch/<br />

downloads/ta.html<br />

TS11_Inserat.<strong>in</strong>dd 1<br />

5.5.<strong>2011</strong> 14:39:07 Uhr


32 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

UNTERSTÜTZUNGSPROJEKTE AUF CABO VERDE<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 33<br />

AKTUELL<br />

Santa Isabel –<br />

e<strong>in</strong>e Bergschule auf der Insel<br />

Santo Antão wird renoviert<br />

Antonia lebt mit ihrer Familie im Nordosten der Insel Santo Antão, im Ribeira<br />

do Paúl, dem fruchtbarsten Tal der Kapverdischen Inseln. Die steilen Berge s<strong>in</strong>d<br />

teilweise terrassiert, um Anbauflächen für Bananenpflanzen, Kaffeesträucher,<br />

Papayas, Zuckerrohr <strong>und</strong> Mais zu gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> die Hänge vor Bodenerosion<br />

zu schützen. Schmale Pfade schlängeln sich die Berge empor <strong>und</strong> dienen<br />

den E<strong>in</strong>heimischen oft als e<strong>in</strong>zige Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Siedlungen.<br />

Die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> Antonia <strong>und</strong> ihre Schulk<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d dankbar, wenn ihr Schulhasu demnächst mit Unterstützung<br />

aus der Schweiz renoviert werden kann.<br />

Bilder Bruno Bachmann<br />

Seit drei Jahren unterrichtet Antonia die acht<br />

K<strong>in</strong>der der 1. <strong>und</strong> 2. Klasse im Schulhaus<br />

von Santa Isabel, e<strong>in</strong>er hoch über dem Tal<br />

Bruno Bachmann<br />

gelegenen Streusiedlung. Etwa 25 K<strong>in</strong>der besuchen<br />

hier die 1.–6. Klasse <strong>und</strong> werden von drei<br />

jungen Lehrpersonen betreut. Antonia berichtet,<br />

dass seit längerer Zeit e<strong>in</strong> Projekt zur dr<strong>in</strong>gend<br />

nötigen Renovation des Schulhauses von Santa<br />

Isabel vorliegt. Das Dach konnte bereits saniert<br />

werden, für weitere Arbeiten fehlt jedoch das<br />

Geld. Das Gebäude ist weder mit fliessendem<br />

Wasser noch mit Elektrizität ausgerüstet <strong>und</strong> besitzt<br />

ke<strong>in</strong>e funktionierenden Toiletten. E<strong>in</strong>e vorhandene<br />

Zisterne ist <strong>und</strong>icht. Sämtliches Wasser<br />

muss aus dem Tal hochgetragen werden.<br />

In der kle<strong>in</strong>en Schulküche bereitet die Köch<strong>in</strong><br />

Maria auf e<strong>in</strong>em Gaskocher für die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong><br />

warmes Mittagessen zu. Gemäss Angaben von<br />

Antonia ist dies für viele K<strong>in</strong>der die e<strong>in</strong>zige<br />

warme Mahlzeit pro <strong>Tag</strong>.<br />

Fünf Mal pro Woche steigt Antonia den steilen<br />

gepflasterten Fussweg hoch, der sich durch<br />

das enge Seitental <strong>in</strong> die Höhe w<strong>in</strong>det. Für den<br />

Aufstieg benötigt sie zwei St<strong>und</strong>en, den Rückweg<br />

schafft sie dann <strong>in</strong> weniger als e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

St<strong>und</strong>en. Antonias Kollegen wohnen mit ihren<br />

Familien auch unten im Tal, meistens eilen sie<br />

geme<strong>in</strong>sam zum Schulhaus hoch <strong>und</strong> am späteren<br />

Nachmittag wieder h<strong>in</strong>unter.<br />

Nach dem anstrengenden Aufstieg wechselt Antonia<br />

ihre leichte Sportbekleidung <strong>und</strong> zieht sich<br />

Jeans <strong>und</strong> Pullover an. Antonia wünscht sich,<br />

dass als Erstes die <strong>und</strong>ichten Fenster <strong>und</strong> Türen<br />

ersetzt werden – <strong>und</strong> dann erst die alten Wandtafeln.<br />

Der häufig <strong>und</strong> rasch auftretende Passatnebel<br />

– aus dem die Pflanzen mit fe<strong>in</strong>en Blättern<br />

oder Nadeln die Feuchtigkeit gew<strong>in</strong>nen –,<br />

lässt nämlich die Temperaturen auf empf<strong>in</strong>dliche<br />

10–15 Grad s<strong>in</strong>ken. In den W<strong>in</strong>termonaten<br />

s<strong>in</strong>d auf den Gipfeln sogar Temperaturen um<br />

den Gefrierpunkt möglich. Die K<strong>in</strong>der tragen<br />

meistens ke<strong>in</strong>e ausreichende Kleidung, sie frieren,<br />

<strong>und</strong> an konzentrierten Unterricht ist nicht<br />

mehr zu denken.<br />

Die «Stiftung Bildung für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

<strong>in</strong> Afrika» prüft, e<strong>in</strong>en Teil der anstehenden<br />

Renovationsarbeiten zu f<strong>in</strong>anzieren. E<strong>in</strong> entsprechender<br />

Kostenvoranschlag der Verantwortlichen<br />

der Geme<strong>in</strong>e Paúl liegt ihr vor.<br />

Die Stiftung Bildung für<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

<strong>in</strong> Afrika hilft vor Ort<br />

Die «Stiftung Bildung für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendliche <strong>in</strong> Afrika» wurde 2004<br />

gegründet <strong>und</strong> führt die seit 1988 bestehenden<br />

Projekte e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe von<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern (<strong>LEBE</strong>) auf<br />

den Kapverdischen Inseln weiter. Die Stiftung<br />

bezweckt die Unterstützung von Bildungsprojekten<br />

für mittellose K<strong>in</strong>der durch Spendengelder<br />

<strong>und</strong> kooperiert eng mit der kapverdischen<br />

Stiftung «Infância Felíz» (glückliche<br />

K<strong>in</strong>dheit). Diese Organisation unterhält <strong>und</strong><br />

betreut K<strong>in</strong>dergärten <strong>und</strong> Schulen. Sie bemüht<br />

sich um die Re-Integration von Strassenk<strong>in</strong>dern,<br />

organisiert Stützkurse sowie kulturelle<br />

Anlässe <strong>und</strong> berät Lehrpersonen <strong>und</strong> Eltern <strong>in</strong><br />

Erziehungsfragen.<br />

Die Stiftung hilft im Weiteren mit, e<strong>in</strong>en Bibliotheksbus<br />

auf der Insel Santo Antão fahrtüchtig<br />

zu halten <strong>und</strong> mit Büchern neu auszustatten.<br />

Der Bus besucht abgelegene Dörfer <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gt<br />

Erwachsenen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dern den für sie sonst<br />

unerschw<strong>in</strong>glichen Lesestoff.<br />

Zudem wird e<strong>in</strong> Projekt unterstützt, das zehn<br />

mittellosen Jugendlichen aus der Geme<strong>in</strong>de<br />

Paúl (Insel Santo Antão) ermöglicht, die Schule<br />

der Sek<strong>und</strong>arstufe I <strong>und</strong> II zu besuchen, <strong>in</strong>dem<br />

die Kosten für das Internat des Gymnasiums<br />

von Ribeira Grande übernommen werden.<br />

Daneben sollen weitere Kle<strong>in</strong>projekte mit Spendengeldern<br />

unterstützt werden, wie beispielsweise<br />

die dr<strong>in</strong>gend notwendigen Reparaturen<br />

am Schulhaus der Bergschule von Santa Isabel<br />

auf der Insel Santo Antão.<br />

Die Republik Cabo Verde<br />

Die Republik Cabo Verde ist seit ihrer Unabhängigkeit<br />

1975 politisch stabil <strong>und</strong> gilt als<br />

entwicklungspolitisches Musterland mit wenig<br />

Korruption. Mit e<strong>in</strong>em Bruttosozialprodukt<br />

von $ 1930 pro Kopf (2008) zählt Cabo Verde<br />

heute nicht mehr zur Gruppe der ärmsten,<br />

sondern zu den armen Entwicklungsländern.<br />

Das grosse Wirtschaftswachstum der letzten<br />

Jahre g<strong>in</strong>g vor allem auf den Tourismus <strong>und</strong><br />

die Investitionen der geschätzten 700 000 Emigrant<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Emigranten zurück. Das Land<br />

selbst verfügt kaum über eigene wirtschaftliche<br />

Ressourcen – mit Ausnahme der Menschen.<br />

Immer noch leben über 30% der r<strong>und</strong> 500 000<br />

E<strong>in</strong>wohner <strong>und</strong> E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen unter der Armutsgrenze,<br />

die Gegensätze zwischen «arm»<br />

<strong>und</strong> «reich», aber auch zwischen Stadt <strong>und</strong><br />

Land verschärfen sich.<br />

Die E<strong>in</strong>schränkungen der Migrationsmöglichkeiten<br />

durch die Industriestaaten führten <strong>in</strong><br />

den letzten Jahren auf den Inseln zu e<strong>in</strong>em<br />

starken Anstieg der Bevölkerungszahlen. R<strong>und</strong><br />

50% der Menschen s<strong>in</strong>d unter 18 Jahre alt.<br />

Die Republik Cabo Verde setzte bereits <strong>in</strong> den<br />

ersten Jahren der Unabhängigkeit besonderes<br />

Gewicht auf die Entwicklung des Schulwesens<br />

<strong>und</strong> erreichte bald e<strong>in</strong>e der höchsten Beschulungsquoten<br />

Afrikas. In den nächsten Jahren soll<br />

die obligatorische Schulzeit (Primarschule) von<br />

sechs auf acht Schuljahre verlängert werden. Auf<br />

den Sek<strong>und</strong>arstufen I <strong>und</strong> II werden Schulgelder<br />

verlangt, <strong>und</strong> das Schulmaterial muss durch<br />

die Eltern bezahlt werden. Die Privatisierung<br />

des Transportwesens verteuerte die Schultransporte.<br />

Das Schulsystem der Republik zeichnet sich<br />

nach wie vor durch hohe Quoten von Wiederholungen<br />

e<strong>in</strong>es Schuljahrs von Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schülern <strong>und</strong> durch harte Selektion aus. In der<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>ausbildung werden die<br />

künftigen Lehrpersonen wenig auf den Umgang<br />

mit «schwierigen» K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

vorbereitet.<br />

Als grosser Mangel wird das völlige Fehlen e<strong>in</strong>es<br />

Berufsbildungssystems erkannt; dieses soll<br />

<strong>in</strong> den nächsten Jahren entwickelt werden. BB<br />

Stiftung Bildung für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche <strong>in</strong><br />

Afrika, Postfach 7925, 3001 Bern<br />

PC 60-302333-8<br />

Weitere Informationen zum Stiftungsrat <strong>und</strong> zu<br />

den Projekten: www.bildungafrika.ch<br />

Macht die Schule Spass? Oder die Pause?<br />

Neue zweijährige Gr<strong>und</strong>bildung<br />

im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

Das Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen des<br />

Kantons Bern führt im August <strong>2011</strong><br />

neu e<strong>in</strong>e zweijährige Gr<strong>und</strong>bildung mit<br />

eidgenössischem Berufsattest (EBA) e<strong>in</strong>. «Assistent/<strong>in</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales EBA» richtet<br />

sich wie die zweijährigen Gr<strong>und</strong>bildungen <strong>in</strong><br />

anderen Branchen speziell an Jugendliche <strong>und</strong><br />

junge Erwachsene mit abgeschlossener obligatorischer<br />

Schulzeit, die e<strong>in</strong>e vorwiegend praktische<br />

Tätigkeit suchen <strong>und</strong> aus unterschiedlichen<br />

Gründen ke<strong>in</strong>en Zugang zu e<strong>in</strong>er Gr<strong>und</strong>bildung<br />

mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ)<br />

haben oder e<strong>in</strong>e solche abgebrochen haben. Von<br />

der neuen Ausbildung angesprochen s<strong>in</strong>d auch<br />

Erwachsene, die e<strong>in</strong>en Zugang zum Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Sozialwesen suchen oder die nach<br />

langjähriger Tätigkeit <strong>in</strong> diesen beiden Branchen<br />

e<strong>in</strong>en formalen Abschluss erlangen möchten.<br />

Assistent/<strong>in</strong>nen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales arbeiten<br />

im Spital, im Alters-, Pflege- oder Beh<strong>in</strong>dertenheim,<br />

<strong>in</strong> der psychiatrischen Kl<strong>in</strong>ik, im<br />

Rehabilitationszentrum oder bei der Spitex. Sie<br />

pflegen <strong>und</strong> betreuen Menschen aller Altersstufen<br />

gemäss Auftrag <strong>und</strong> unterstützen sie bei der<br />

Bewältigung ihres Alltags. Während der Ausbildung<br />

besuchen die Lernenden e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> <strong>in</strong> der<br />

Woche die Berufsfachschule <strong>und</strong> an <strong>in</strong>sgesamt<br />

24 <strong>Tag</strong>en die überbetrieblichen Kurse (ÜK). Da<br />

<strong>LEBE</strong> Oberland Nord<br />

YOGA zum «Zmittag»<br />

die Ausbildung vom Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

geme<strong>in</strong>sam angeboten wird, erhalten die<br />

Lernenden Wissen aus beiden Bereichen vermittelt.<br />

Nach Abschluss ihrer Ausbildung können<br />

sie deshalb im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> im Sozialwesen<br />

tätig se<strong>in</strong>.<br />

Im ersten Jahr wird «Assistent/<strong>in</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Soziales EBA» im Kanton Bern noch als Pilotprojekt<br />

geführt. 2012 wird die Gr<strong>und</strong>bildung<br />

schweizweit e<strong>in</strong>geführt. Im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

löst sie ab jenem Zeitpunkt die e<strong>in</strong>jährige Ausbildung<br />

«Pflegeassistent/<strong>in</strong>» ab. Gr<strong>und</strong> dafür<br />

ist das neue Berufsbildungsgesetz (BBG), das<br />

ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährigen Gr<strong>und</strong>bildungen mehr zulässt,<br />

sowie die Tatsache, dass die Pflegeassistenz-Ausbildung<br />

die verlangte Durchlässigkeit<br />

zu den weiteren Ausbildungen der Branche nicht<br />

gewährleistet. Assistent/<strong>in</strong>nen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Soziales h<strong>in</strong>gegen können bei guter Leistung<br />

direkt im Anschluss an ihre Ausbildung oder zu<br />

e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

das EFZ als Fachfrau/Fachmann Ges<strong>und</strong>heit<br />

oder im Sozialwesen das EFZ als Fachfrau/<br />

Fachmann Betreuung <strong>in</strong>nert zwei anstatt drei<br />

Ausbildungsjahren erlangen.<br />

<br />

pd<br />

Mehr Informationen f<strong>in</strong>den Sie unter www.odages<strong>und</strong>heit-bern.ch<br />

<strong>und</strong> www.oda-soziales-bern.ch<br />

Die Regionalkonferenz <strong>LEBE</strong> Oberland Nord unterstützt e<strong>in</strong>en attraktiven YOGA-<br />

Kurs für Lehrpersonen <strong>und</strong> sponsert die Miete des Gymnastikraums.<br />

Yoga ist e<strong>in</strong>e jahrtausendealte Diszipl<strong>in</strong>, die im <strong>in</strong>dischen Raum entwickelt wurde.<br />

Das Ziel ist es, den Menschen e<strong>in</strong>en ganzheitlichen Weg zum <strong>in</strong>neren <strong>und</strong> äusseren<br />

Frieden zu weisen. Yoga kann unabhängig von Alter, Geschlecht <strong>und</strong> Religion<br />

erlernt werden. Der Unterricht richtet sich an ges<strong>und</strong>e Menschen <strong>und</strong> zeichnet sich<br />

durch e<strong>in</strong>e präzise Körperarbeit aus.<br />

Jeweils am Mittwoch 12.30–13.45 Uhr<br />

Leitung: Brigitte Handsch<strong>in</strong>, Iyengar-Yogalehrer<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ausbildung<br />

Ort: Gymnastikraum Turnhalle Eiger, Stockhornstrasse 23, 3600 Thun<br />

Der Raum <strong>und</strong> das nigelnagelneue Material bieten den idealen Rahmen<br />

für attraktive Yogast<strong>und</strong>en.<br />

Kosten: 15.– Fr. pro 75 M<strong>in</strong>. Unterricht; Schnuppern 5.– Fr.<br />

Schnuppern / Auskunft: Melde dich bei: brigitte.handsch<strong>in</strong>@primthun.ch<br />

oder 079 547 55 53, Teilnehmerzahl beschränkt


34 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

MEINUNG<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 35<br />

Vorfall <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>: Offener Brief des Kollegiums<br />

des Gymnasiums Köniz-Lerbermatt<br />

Sehr geehrter Herr Regierungsrat Pulver, sehr geehrter Herr Professor Schmid<br />

Nach dem Vorfall <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den Schüler<br />

unseres Gymnasiums <strong>in</strong>volviert waren,<br />

haben Sie <strong>in</strong> den vergangenen <strong>Tag</strong>en <strong>und</strong><br />

Hans Peter Wenger, Markus Weibel<br />

Wochen Entscheide gefällt, die wir respektieren,<br />

aber nicht verstehen können. Unser Rektor, Herr<br />

Hanspeter Rohr, hat schon vor e<strong>in</strong>igen Wochen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an den Erziehungsdirektor se<strong>in</strong>er<br />

Besorgnis über die Gewährung der aufschiebenden<br />

Wirkung Ausdruck verliehen. Wir solidarisieren<br />

uns ausdrücklich mit diesem Brief wie auch<br />

mit den Äusserungen Herrn Rohrs gegenüber der<br />

«Berner Zeitung» vom 3. Mai <strong>2011</strong>. Auch aus pädagogischer<br />

Sicht ist nämlich die Differenzierung<br />

im Strafmass, die die Erziehungsdirektion vornimmt,<br />

nicht nachvollziehbar.<br />

Dass Schüler, die derartige Regelverstösse zu verantworten<br />

haben, jetzt zur Reifeprüfung zugelassen<br />

werden, diskreditiert unsere Stellung als Lehrkräfte<br />

<strong>und</strong> unsere pädagogischen Anliegen. Das<br />

Verhalten dieser Schüler hat auf negative Art <strong>und</strong><br />

Weise unsere Schule <strong>in</strong> die Schlagzeilen gebracht.<br />

Es hat zulasten der öffentlichen Hand Tausende<br />

von Franken an Kosten verursacht; seitens der<br />

Schulleitung, des Sekretariats <strong>und</strong> des Kollegiums<br />

war <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong> Mehraufwand von H<strong>und</strong>erten von<br />

Arbeitsst<strong>und</strong>en zu leisten. Die Entscheide der Erziehungsdirektion<br />

<strong>und</strong> der Maturitätskommission<br />

empf<strong>in</strong>den wir denn auch als Schlag <strong>in</strong>s Gesicht<br />

all derer, die von der Schule <strong>und</strong> den Behörden<br />

das E<strong>in</strong>stehen für soziale Verantwortung fordern.<br />

Sehr grossen Anstoss nehmen wir am Umstand,<br />

dass Ihre Entscheide e<strong>in</strong>er breiteren Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> unserer Schulgeme<strong>in</strong>schaft den E<strong>in</strong>druck vermitteln,<br />

das Maturitätszeugnis könne man trotz<br />

acht Wochen Fernbleibens vom Unterricht erwerben.<br />

Acht Wochen machen r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Viertel der<br />

Unterrichtszeit der Prima aus; im 2. Semester ist<br />

klar mehr als die Hälfte der unterrichtswirksamen<br />

Zeit tangiert.<br />

Der Diskurs der Juristen bemüht immer wieder den<br />

Term<strong>in</strong>us der Rechtsgleichheit. Unser Kollegium<br />

war schon im Herbst 2009 befremdet, als zwei der<br />

Mogelei überführte Schüler unter Berufung auf<br />

das Pr<strong>in</strong>zip der Rechtsgleichheit die Prüfung im<br />

Ergänzungsfach Sport wiederholen durften. Wir<br />

s<strong>in</strong>d nicht Juristen. In unserer täglichen Bildungsarbeit<br />

haben wir aber e<strong>in</strong> Rechtsempf<strong>in</strong>den entwickelt,<br />

das sensibel auf offensichtliche Ungerechtigkeiten<br />

reagiert. Wie soll e<strong>in</strong>e Klassenlehrkraft<br />

für gefehlte Lektionen der Absenzenordnung<br />

Nachachtung verschaffen, wenn e<strong>in</strong>zelnen Schülern<br />

nach acht Wochen Absenz die Matur offensteht?<br />

Wie erklären wir unseren Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schülern, dass wegen der Verfehlungen e<strong>in</strong>zelner<br />

Mitschüler Reglemente für e<strong>in</strong>en ganzen Jahrgang<br />

angepasst werden müssen? Ist es <strong>in</strong> Ordnung <strong>und</strong><br />

dem Schulbetrieb dienlich, wenn wegen solcher<br />

Ereignisse immer weniger Lehrpersonen sich für<br />

das Amt der Klassenlehrkraft zur Verfügung stellen?<br />

Ihre Entscheide stellen nicht nur unsere pädagogische<br />

Glaubwürdigkeit <strong>in</strong> Frage, sondern leisten<br />

<strong>in</strong>direkt auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur Unattraktivität<br />

des Lehrberufs <strong>und</strong> der gymnasialen Ausbildung.<br />

Wie attraktiv ist e<strong>in</strong>e Schule, deren Lehrkräfte<br />

auf Exkursionen <strong>in</strong>s Ausland verzichten, weil sie<br />

im H<strong>in</strong>blick auf allfällige Vorfälle Angst vor der<br />

Blossstellung durch die Juristen haben?<br />

Warum lassen Sie e<strong>in</strong>e Situation zu, die die Lehrkräfte<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Dilemma doppelter Befangenheit<br />

verstrickt? Schaffen die betroffenen Schüler die<br />

Prüfung, setzen wir uns dem Verdacht der «Kuschelpädagogik»<br />

aus, von der aber nur die negativ<br />

auffälligen Schüler profitieren. Resultiert jedoch<br />

e<strong>in</strong> Misserfolg, riskieren wir den Vorwurf der Vore<strong>in</strong>genommenheit.<br />

Abschliessend wollen wir e<strong>in</strong>en gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Gedanken äussern:<br />

In Artikel 5 des MAR (Maturitätsanerkennungsreglement)<br />

wird für Maturanden <strong>und</strong> Maturand<strong>in</strong>nen<br />

als e<strong>in</strong>es der wesentlichen Bildungsziele<br />

verlangt (s<strong>in</strong>ngemäss):<br />

Sensibilität <strong>in</strong> ethischen Bereichen zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> die Bereitschaft, Verantwortung gegenüber<br />

sich selbst, den Mitmenschen <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />

wahrzunehmen.<br />

Wenn nun angehende Maturanden auf e<strong>in</strong>er Exkursion<br />

mit unguten Absichten unterwegs s<strong>in</strong>d,<br />

dann s<strong>in</strong>d sie aus unserer Sicht nicht berechtigt,<br />

schon jetzt das Reifezeugnis zu erhalten – ganz<br />

unabhängig davon, wie weit sie ihre Absichten ausführen<br />

konnten.<br />

Unsere hohe Wertschätzung Ihnen gegenüber,<br />

Herr Erziehungsdirektor Pulver <strong>und</strong> Herr Professor<br />

Schmid, beruht auch darauf, dass Sie die oben<br />

genannten ethisch-pädagogischen Bildungsziele<br />

hochhalten.<br />

Umso weniger verstehen wir Ihre derzeitigen<br />

Entscheidungen, die diesen pädagogischen Zielen<br />

alle Nachachtung nehmen. Wie sollen wir damit<br />

umgehen?<br />

Wir bitten Sie um e<strong>in</strong>e schriftliche Stellungnahme.<br />

Selbstverständlich s<strong>in</strong>d wir gerne bereit,<br />

zu e<strong>in</strong>em Gespräch zu ersche<strong>in</strong>en.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichem Gruss<br />

<br />

<br />

Hans Peter Wenger<br />

Markus Weibel<br />

Dieses Schreiben wird mit getragen von 105 Personen,<br />

die am Gymnasium Köniz-Lerbermatt tätig<br />

s<strong>in</strong>d<br />

NACHGEFRAGT BEIM ERZIEHUNGSDIREKTOR<br />

<br />

Kontakt: markus.weibel@koeniz-lerbermatt.ch<br />

«Autorität der Lehrkräfte darf nicht von e<strong>in</strong>em<br />

Entscheid der Erziehungsdirektion abhängig se<strong>in</strong>»<br />

Herr Pulver, offenbar besteht e<strong>in</strong>e Kluft zwischen<br />

dem Primat der Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong><br />

der Umsetzung notwendiger pädagogischer<br />

Massnahmen. Sie haben mit Ihren Entscheiden<br />

Massnahmen der Schulleitung <strong>und</strong> der<br />

Schulkommission massgeblich revidiert. Lässt<br />

sich Ihr Entscheid auch pädagogisch rechtfertigen?<br />

Bernhard Pulver: In Bezug auf den am meisten<br />

am Vorfall beteiligten Schüler habe ich den<br />

12-wöchigen Schulausschluss bestätigt. Er hat<br />

<strong>in</strong> der Nacht e<strong>in</strong> ihm fremdes Paar bedroht <strong>und</strong><br />

mit e<strong>in</strong>em Fusstritt zu Fall gebracht. Bei den<br />

drei anderen Schülern habe ich die Dauer des<br />

Schulausschlusses auf 8 bzw. 4 Wochen reduziert,<br />

da diese Schüler nicht tätlich geworden<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er bei der Bedrohungssituation<br />

nicht direkt beteiligt war.<br />

Ich f<strong>in</strong>de, es gibt gerade auch pädagogische<br />

Gründe dafür, Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler nicht<br />

e<strong>in</strong>fach pauschal, sondern <strong>in</strong>dividuell zu sanktionieren.<br />

Zu beachten ist auch, ob sie vor diesem<br />

<strong>in</strong>akzeptablen, aber mit München nicht zu vergleichenden<br />

Vorfall je diszipl<strong>in</strong>arisch aufgefallen s<strong>in</strong>d.<br />

Für die drei Schüler, die sich zuvor diszipl<strong>in</strong>arisch<br />

nie etwas zuschulden kommen liessen, erachte ich<br />

den Schulausschluss von 12 Wochen als e<strong>in</strong>e sehr<br />

strenge pädagogische Massnahme. Aus rechtlicher<br />

Sicht drängt sich e<strong>in</strong>e Differenzierung auf.<br />

Aber die Pädagogik ist ke<strong>in</strong>e exakte Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> ich anerkenne, dass es pädagogisch unterschiedliche<br />

Sichtweisen geben kann.<br />

Viele Gymnasiallehrkräfte sehen ihre Autorität<br />

durch die Entscheide der ERZ bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

Was raten Sie e<strong>in</strong>er Lehrkraft, die Bedenken<br />

hat, mit e<strong>in</strong>er Klasse e<strong>in</strong>e Exkursion<br />

durchzuführen?<br />

Es wäre nicht gut, wenn die Autorität der Lehrkräfte<br />

von e<strong>in</strong>em Entscheid der ERZ abhängig<br />

wäre. Ich denke, dass ich <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

das Selbstbewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> die Autorität der<br />

Lehrkräfte <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie gestärkt <strong>und</strong> nicht<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt habe.<br />

Aber es gehört nun mal zu me<strong>in</strong>er Aufgabe als<br />

«oberster Chef aller Schulen», dass ich auch<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Entscheid e<strong>in</strong>er Schule als Rekurs<strong>in</strong>stanz<br />

ändern muss. Ich wurde nicht von der<br />

Bevölkerung gewählt, um jeden Entscheid jeder<br />

Schule immer zu stützen. Auch Schüler <strong>und</strong> Eltern<br />

haben gewisse Rechte. Das schwächt nicht<br />

Starke Jugendliche stärken Jugendliche!<br />

Multiplikator/-<strong>in</strong>nen-Kurs für Schüler/-<strong>in</strong>nen des 7. Schuljahrs im Kanton Bern<br />

däts it<br />

Schüler/-<strong>in</strong>nen unterrichten Schüler/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Suchtprävention<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

der Stadt Bern<br />

däts it - MultiplikatorInnen-Kurs für Schüler/-<strong>in</strong>nen des 7. Schuljahres im Kanton Bern<br />

SchülerInnen unterrichten SchülerInnen <strong>und</strong> bestärken sie <strong>in</strong> ihrer Haltung, ihr Leben ohne<br />

Sucht(mittel) zu gestalten.<br />

o Schulung von zwei SchülerInnen pro Klasse<br />

Kursteil 1: 22. – 25. November <strong>2011</strong><br />

Kursteil 2: 6. – 9. März 2012<br />

o Durchführung e<strong>in</strong>es Elternabends<br />

o Information <strong>und</strong> Sensibilisierung des <strong>Lehrer</strong>Innenkollegiums über däts it <strong>und</strong> weitere Möglichkeiten<br />

der Suchtprävention / Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

MultiplikatorInnen-Kurse werden seit über 15 Jahren mit Erfolg <strong>in</strong> Schulen des Kantons Bern durchgeführt<br />

<strong>und</strong> evaluiert.<br />

Das Angebot ist kostenlos. Anmeldung bis spätestens am 18. Oktober <strong>2011</strong>.<br />

Auskunft <strong>und</strong> Unterlagen:<br />

o Für Schulen des Kantons Bern (ohne Stadt Bern):<br />

Berner Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Marco Mart<strong>in</strong>oia, Postfach, 2501 Biel, 032 329 33 70<br />

marco.mart<strong>in</strong>oia@beges.ch,<br />

oder www.beges.ch<br />

o Für Schulen der Stadt Bern:<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst der Stadt Bern<br />

Hans Glauser, Postfach 6262, 3001 Bern, 031 321 69 30<br />

hans.glauser@bern.ch<br />

oder www.schulprojekte.bern.ch<br />

die Autorität der Lehrkräfte, sondern gehört<br />

zum schweizerischen Rechtsstaat.<br />

Sehen Sie Möglichkeiten für die Erweiterung<br />

des diszipl<strong>in</strong>arischen Instrumentariums seitens<br />

der Schulleitung? Was halten Sie z. B.<br />

von der Idee, bei schweren Verfehlungen die<br />

Promotion zu verweigern? (Dem Rechtspr<strong>in</strong>zip<br />

der Gewährung e<strong>in</strong>er zweiten Chance<br />

wäre mit der Repetition des Schuljahrs Genüge<br />

getan.)<br />

Über solche D<strong>in</strong>ge müssen wir sicher nachdenken.<br />

Ich habe <strong>in</strong>tern e<strong>in</strong>en Auftrag erteilt, mir<br />

mögliche Optionen e<strong>in</strong>er Revision der Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />

aufzuzeigen.<br />

Wie werden Sie gegenüber dem Kollegium des<br />

Gymnasiums Köniz-Lerbermatt, das von Ihrem<br />

Entscheid enttäuscht ist, reagieren?<br />

Selbstverständlich werde ich das Gespräch suchen.<br />

Ich habe bereits e<strong>in</strong>e Aussprache im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Lehrer</strong>konferenz vorgesehen. Der<br />

Fall hat die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> der Schule<br />

stark aufgewühlt. Da ist verständlich, dass die<br />

Emotionen hochgehen. Auch die Schulleitung<br />

war <strong>in</strong> den letzten Monaten stark belastet. Me<strong>in</strong>e<br />

Wertschätzung gegenüber den Lehrkräften<br />

be<strong>in</strong>haltet natürlich auch, solche Situationen<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> zu verstehen.<br />

Trotzdem muss ich sagen, dass mich die Reaktionen<br />

e<strong>in</strong>zelner Lehrkräfte <strong>in</strong> Mails mit nicht<br />

Anmeldungen bitte möglichst<br />

über Internet<br />

www.bernerges<strong>und</strong>heit.ch<br />

Anmeldungen bitte möglichst<br />

über Internet<br />

www.schulprojekte.bern.ch<br />

adäquatem Ton beschäftigt haben. Ich habe <strong>in</strong><br />

den letzten fünf Jahren mit grossem E<strong>in</strong>satz<br />

versucht, Vertrauen <strong>und</strong> Wertschätzung <strong>in</strong> die<br />

Bildungspolitik zu br<strong>in</strong>gen. Da dürfte e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner<br />

Entscheid von mir, der vielleicht nicht<br />

<strong>in</strong>s Konzept e<strong>in</strong>er Schule passt, nicht gleich dazu<br />

führen, dass man den Stab über mich bricht.<br />

Aber das gehört wohl beim Job e<strong>in</strong>es Politikers<br />

e<strong>in</strong>fach dazu.<br />

Grossrat Löffel fragt nach den Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />

für die Zusatzprüfungen, die für die<br />

Angehörigen der Schule zum Teil mit erheblicher<br />

Gratisarbeit verb<strong>und</strong>en waren. Wie hätte<br />

die ERZ reagiert, wenn die betroffenen Lehrkräfte<br />

die Mitarbeit verweigert hätten?<br />

Ich war ehrlich gesagt auch überrascht über die<br />

nun angeordneten Zusatzprüfungen. Ich habe<br />

acht Wochen Schulausschluss angeordnet, nicht<br />

e<strong>in</strong>e Sonderbehandlung. Aber offenbar ergibt<br />

sich dieser Anspruch aus den Vorgaben der Kantonalen<br />

Maturitätskommission, die sich auf die<br />

entsprechenden Rechtsgr<strong>und</strong>lagen abstützen.<br />

Dieser Zusammenhang ist ebenfalls Bestandteil<br />

unserer <strong>in</strong>ternen Aufarbeitung des Falls. Ich<br />

verstehe, wenn diese Zusatzprüfungen wegen<br />

der zusätzlichen Arbeit Unmut ausgelöst haben.<br />

Aber die Mitarbeit der Lehrkräfte gehört letztlich<br />

zu ihrem Berufsauftrag.<br />

<br />

Interview Michael Gerber<br />

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<strong>in</strong>serat-lch-a5.<strong>in</strong>dd 1 05.02.2009 14:47:04


36 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

MEINUNG<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 37<br />

AGENDA<br />

Gewerkschaftsdemokratie versus<br />

pädagogische Position<br />

Replik zum Standpunkt von <strong>LEBE</strong> zum Übertritts verfahren<br />

<strong>und</strong> zum Diskussionsanlass «Kontrollprüfung statt E<strong>in</strong>igungsgespräch»<br />

<strong>in</strong> der «berner schule» vom Mai <strong>2011</strong>.<br />

R<strong>und</strong> drei Viertel der betroffenen <strong>Lehrer</strong>schaft<br />

an der Mittelstufe befürwortet<br />

die Abschaffung des E<strong>in</strong>igungsgesprächs<br />

Emanuel Dettwiler Reist<br />

zugunsten e<strong>in</strong>er Kontrollprüfung. Dass <strong>LEBE</strong><br />

nach diesem e<strong>in</strong>deutigen Verdikt noch e<strong>in</strong>en<br />

Diskussionsanlass lanciert hat, ist ihm hoch anzurechnen.<br />

Immerh<strong>in</strong> konnte man so von Max<br />

Suter, Vorsteher des Amtes für K<strong>in</strong>dergarten<br />

<strong>und</strong> Volksschule, e<strong>in</strong> differenziertes Bild der<br />

möglichen Folgen von Massnahmen an dieser<br />

Selektionsschnittstelle bekommen. Ob die Umfrage<br />

aufgr<strong>und</strong> solcher Informationen anders<br />

herausgekommen wäre, werden wir kaum erfahren.<br />

Am Diskussionsanlass war die Kontrollprüfung<br />

jedenfalls sehr umstritten. Wie stark die<br />

<strong>Lehrer</strong> mit der Kontrollprüfung <strong>in</strong> neue Zwickmühlen<br />

geraten, will <strong>LEBE</strong> nun offenbar zeitlich<br />

befristet ausprobieren. Wer mehr erwartet<br />

hat, wird mit e<strong>in</strong>er Karikatur <strong>und</strong> dem Angebot<br />

e<strong>in</strong>er längerfristigen Gr<strong>und</strong>satzdiskussion über<br />

den S<strong>in</strong>n der Selektion abgespiesen.<br />

Man darf Zweifel an der Bereitschaft von <strong>LEBE</strong><br />

haben, auf absehbare Zeit hier aktiv zu werden.<br />

Man spürt im <strong>LEBE</strong>-Standpunkt zwar die Vorbehalte<br />

e<strong>in</strong>er Kontrollprüfung gegenüber; ich<br />

vermisse aber e<strong>in</strong>e klare pädagogische Position.<br />

Der Berufsverband möchte Personal<strong>in</strong>teressen<br />

<strong>und</strong> Pädagogik unter e<strong>in</strong>en Hut br<strong>in</strong>gen, leider<br />

auch dort, wo es offenbar nicht möglich ist.<br />

Er publiziert zwar viel Pädagogisches, aber das<br />

bleibt – so schön es ist – weitgehend unverb<strong>in</strong>dlich.<br />

Wäre es also nicht ehrlicher, <strong>LEBE</strong> würde sich<br />

von der Pädagogik verabschieden oder diesen<br />

Bereich wenigstens sichtbar vom gewerkschaftlichen<br />

abtrennen? Dann kann <strong>LEBE</strong> e<strong>in</strong>deutige<br />

Positionen beziehen, so wie sie das <strong>in</strong> Lohnfragen<br />

engagiert tut. <strong>LEBE</strong> PÄDAGOGIK könnte<br />

dann umgehend die Selektionsdiskussion angehen,<br />

anstatt sie auf die lange Bank zu schieben.<br />

Die Crux:<br />

Lieber Pädagoge als Funktionär<br />

Mit se<strong>in</strong>em Zwiespalt bildet <strong>LEBE</strong> den Grossteil<br />

se<strong>in</strong>er Basis ab. Es ist die Crux, dass <strong>Lehrer</strong><br />

gerne Pädagogen s<strong>in</strong>d, die möglichst ungestört<br />

fördern wollen, sich aber nicht gerne mit ihrer<br />

Rolle als Funktionäre ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

<strong>und</strong> ebenso ungern die Auswirkungen selektiver<br />

Prozesse <strong>in</strong> ihrem Schulalltag reflektieren<br />

oder gar diskutieren. Die etwa 6,5 Millionen<br />

Noten, die jedes Jahr <strong>in</strong> schweizerischen Schulklassen<br />

gemacht werden, sprechen Bände. Das<br />

Thema wird aber am liebsten ausgeblendet<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss auf die pädagogische Arbeit<br />

f<strong>und</strong>amental unterschätzt. Übrig bleiben bestenfalls<br />

e<strong>in</strong> ungutes Gefühl <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e defensive<br />

Gr<strong>und</strong>haltung. Somit wird nur der Druck wahrgenommen,<br />

der aus dieser Diskrepanz entsteht.<br />

Man flieht lieber, als Lösungen zu suchen <strong>und</strong><br />

Chancen wahrzunehmen. Wenn <strong>LEBE</strong> mehr<br />

se<strong>in</strong> will, als e<strong>in</strong>e Gewerkschaft, dann hätte sie<br />

hier e<strong>in</strong> Betätigungsfeld. Nur hat sie auch den<br />

Mut dazu?<br />

An sich e<strong>in</strong> gutes Verfahren<br />

So ist das jetzige Übertrittsverfahren nicht nur –<br />

wie auch <strong>LEBE</strong> betont – qualitativ höherwertig,<br />

es bietet darüber h<strong>in</strong>aus auch Chancen, die seit<br />

se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung kaum genutzt wurden.<br />

So haben <strong>Lehrer</strong>schaft <strong>und</strong> Schulen den Spielraum,<br />

der das geltende Verfahren prägt, oft noch<br />

e<strong>in</strong>geschränkt. Das Kreuz <strong>und</strong> die Unterschrift,<br />

die auch die K<strong>in</strong>der unter das Übertrittsprotokoll<br />

setzen sollen, wurden selten ernst genommen,<br />

<strong>und</strong> die Notenfreiheit im Bericht dürfte<br />

viele Lehrpersonen eher verunsichert haben <strong>und</strong><br />

wurde von etlichen Schulen <strong>in</strong>tern mit Notenbezifferungen<br />

ergänzt. Statt die guten Ansätze<br />

<strong>in</strong> Richtung wertfreier Kompetenzbeschreibung<br />

weiterzuentwickeln, hat man, m<strong>in</strong>destens<br />

unbewusst, weiter mit dem Schema guter Schüler<br />

= Sek, schlechter Schüler = Real hantiert.<br />

E<strong>in</strong>e Kontrollprüfung ist daraus die logische<br />

Konsequenz.<br />

Man darf annehmen, dass e<strong>in</strong> knappes Viertel<br />

der bernischen Lehrpersonen auf der Mittelstufe<br />

aber versucht hat, diese Chancen zu nutzen.<br />

Möglicherweise s<strong>in</strong>d viele darunter, die<br />

bereits bei der damaligen neuen Schülerbeurteilung<br />

zurückgepfiffen wurden. Es wäre schön,<br />

solche Lehrkräfte fänden sowohl bei <strong>LEBE</strong> wie<br />

auch bei der ERZ mehr Unterstützung.<br />

Verspielte Lösungsansätze<br />

Die Kontrollprüfung markiert den b<strong>in</strong>ären<br />

Code genügend / ungenügend wie e<strong>in</strong> Leuchtturm<br />

<strong>und</strong> zwar <strong>in</strong> beide Richtungen: Weit<br />

h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> die Mittelstufe <strong>und</strong> weit h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong><br />

die Sek<strong>und</strong>arstufe, wo <strong>in</strong> der Realklasse diejenigen<br />

K<strong>in</strong>der sitzen werden, die diese Kontrollprüfung<br />

nicht bestanden haben oder gar<br />

nicht hätten bestehen können. Damit sche<strong>in</strong>t<br />

die Spreu vom Weizen wieder sauber getrennt,<br />

aber auch jeder Ansatz verspielt, die Realklassen<br />

aufzuwerten. Abgesehen davon, dass nur offene<br />

<strong>in</strong>tegrative Modelle dem Anspruch optimaler<br />

Förderung gerecht werden dürften, gibt es nur<br />

e<strong>in</strong>e Möglichkeit, Realklassen wirklich aufzuwerten:<br />

wenn das K<strong>in</strong>d die Zuteilung nicht als<br />

Abstufung wahrnimmt <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Selbstwertgefühl<br />

<strong>in</strong>takt bleibt. Alles andere ist Propaganda,<br />

die von den Jugendlichen schnell durchschaut<br />

wird.<br />

<strong>LEBE</strong> bedauert hierzu <strong>in</strong> der Stellungsnahme<br />

nur, dass e<strong>in</strong>e Besserung nicht <strong>in</strong> Sicht ist. Das<br />

ist zu wenig. <strong>LEBE</strong> sollte für e<strong>in</strong>e echte Aufwertung<br />

der Realklassen kämpfen, umso mehr, als<br />

mit der Umsetzung der Integration grosse Herausforderungen<br />

besonders auf die Realklassen <strong>in</strong><br />

geschlossenen Schulmodellen zukommen.<br />

Emanuel Dettwiler Reist ist <strong>Lehrer</strong> an der Mittel<strong>und</strong><br />

Oberstufe Schulzentrum Rebacker Müns<strong>in</strong>gen<br />

<br />

Kontakt: emdett@vtxmail.ch<br />

<strong>LEBE</strong>-WEITERBILDUNG<br />

WBB<strong>2011</strong>.02<br />

Visuelle Förderung für K<strong>in</strong>der mit Lese-Rechtschreib-Schwäche<br />

Neue Studien belegen, dass K<strong>in</strong>der mit Lese-Rechtschreib-Schwächen<br />

gehäuft unter Störungen des visuellen Systems leiden. Auch K<strong>in</strong>der mit<br />

ADS / ADHS s<strong>in</strong>d oftmals davon betroffen. In diesem Kurs lernen Sie <strong>in</strong><br />

Theorie <strong>und</strong> Praxis, Defizite im visuellen System bei K<strong>in</strong>dern zu erkennen<br />

<strong>und</strong> im Alltag richtig damit umzugehen. Wir zeigen Ihnen e<strong>in</strong>e neue<br />

Messmethode, wie mit modernster Technik Augenbewegungen beim Lesen<br />

e<strong>in</strong>es Textes erfasst <strong>und</strong> ausgewertet werden können. Sie erfahren,<br />

welche Vorteile e<strong>in</strong> optometrisches Visual-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bietet <strong>und</strong> erhalten<br />

Anregungen für die tägliche Arbeit.<br />

Leitung: Raymond E. Wälti, M.S. Optom. / Visual-Tra<strong>in</strong>er, Kontaktl<strong>in</strong>sen-Spezialist<br />

SBAO<br />

Kursort: Thun, Optilens (Spezialgeschäft für Optometrie)<br />

Stufe: US, MS, OS<br />

Kurs 1: Mittwoch, 24. August <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr, 3 St<strong>und</strong>en oder<br />

Kurs 2: Mittwoch, 26. Oktober <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr, 3 St<strong>und</strong>en<br />

(ke<strong>in</strong> Fortsetzungskurs)<br />

<strong>LEBE</strong>-Mitglieder: Fr. 90.–, Nichtmitglieder: Fr. 140.–<br />

Materialkosten: Fr. 7.–<br />

Anmeldung Kurs 1 bis 4. Juli <strong>2011</strong>, Kurs 2 bis 9. September <strong>2011</strong><br />

WBB<strong>2011</strong>.09<br />

Kle<strong>in</strong>e Inputs – grosse Wirkung<br />

Oft hören wir, dass Lehrpersonen klagen, dass sie Zeit im Unterricht<br />

verlieren …<br />

… weil K<strong>in</strong>der zu spät <strong>in</strong>s Zimmer here<strong>in</strong>kommen.<br />

… weil K<strong>in</strong>der nicht zuhören.<br />

… weil K<strong>in</strong>der mite<strong>in</strong>ander streiten.<br />

… weil K<strong>in</strong>der ihr Arbeitsmaterial nicht f<strong>in</strong>den.<br />

… weil …<br />

Wie viel Zeit geht so pro Unterrichtslektion verloren?<br />

Jede Störung, die verh<strong>in</strong>dert wird, spart viel Zeit.<br />

Die Teilnehmenden:<br />

• setzen sich mit pädagogischen Gr<strong>und</strong>haltungen ause<strong>in</strong>ander;<br />

• bearbeiten schwierige Unterrichtssituationen;<br />

• erhalten hilfreiche Ideen <strong>und</strong> Strategien, die sie <strong>in</strong> ihrem Schulalltag<br />

sofort e<strong>in</strong>setzen können.<br />

Leitung: Andrea Bühler-Burri <strong>und</strong> Christ<strong>in</strong>e Gross,<br />

www.schule-mite<strong>in</strong>ander.ch<br />

Kursort: Bern<br />

Stufe: KG, US, MS<br />

Mittwoch, 31. August / 14. September <strong>2011</strong>, 14–17.15 Uhr, 6 St<strong>und</strong>en<br />

<strong>LEBE</strong>-Mitglieder: Fr. 70.–, Nichtmitglieder: Fr. 120.–<br />

Anmeldung bis 7. Juli <strong>2011</strong><br />

UNTERWEGS ZUM NATÜRLICHEN LERNEN<br />

Kommission für Mehrklassenanliegen von <strong>LEBE</strong><br />

Institut für Weiterbildung der PHBern<br />

K<strong>in</strong>dgerechte Pädagogik <strong>in</strong> altersgemischten Klassen<br />

Samstag, 10. September <strong>2011</strong>, 9.00–16.30 Uhr<br />

Hotelfachschule Thun, Mönchstrasse 37, 3602 Thun<br />

Kosten <strong>in</strong>kl. Mittagessen: Fr. 60.–<br />

Anmeldung bis 20. August: www.phbern.ch/weiterbildung/tagungen<br />

Jedem K<strong>in</strong>d ermöglichen, <strong>in</strong> der Schule so weiterzulernen, wie es vom<br />

ersten Lebenstag weg gelernt hat: selbstbestimmt <strong>und</strong> kooperativ. Dass<br />

<strong>und</strong> wie dies möglich ist, erfahren wir <strong>in</strong> den Ateliers von Ulrike Kegler<br />

von der Montessori-Gesamtschule Potsdam, von Alfred H<strong>in</strong>z, dem ehemaligen<br />

Leiter der Bodenseeschule Friedrichshafen, <strong>und</strong> von Regula Enderle,<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> an der Mosaikschule Sek Alterswilen TG. Drei Schulen<br />

mit je ganz eigenem Gesicht. Geme<strong>in</strong>sam ist allen das Bestreben, die<br />

K<strong>in</strong>der hungrig zu machen <strong>und</strong> nicht satt: neugierig aufs Leben, aktiv <strong>und</strong><br />

wissbegierig auch noch auf der Sek<strong>und</strong>arstufe I. E<strong>in</strong>en frischen Blick auf<br />

die Schule ermöglicht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Atelier auch Xavier Monn, der anhand<br />

von Spielfilmsequenzen anregt zu ungewohnten Lehr- <strong>und</strong> Lernarrangements.<br />

Und nicht zuletzt: Wir <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> f<strong>in</strong>den Gefallen<br />

daran, nie ans Ziel zu kommen, dauernd unterwegs zu se<strong>in</strong>, weil jedes<br />

K<strong>in</strong>d, ob schwierig oder pflegeleicht, die Schule verändert.<br />

Programm:<br />

9.30–10.00 Uhr: Begrüssung<br />

Anklang mit Filmsequenz (Xavier Monn)<br />

10.00–10.30 Uhr: Regula Enderle, Alfred H<strong>in</strong>z <strong>und</strong> Ulrike Kegler im<br />

Gespräch, Moderation: Paul Michael Meyer<br />

10.30–11.30 Uhr: Individualisieren durch Jahrgangsmischung<br />

11.30–11.45 Uhr: Ateliers vorstellen <strong>und</strong> wählen<br />

11.45–13.15 Uhr: Mittagessen<br />

13.15–14.15 Uhr: Ateliers Block 1<br />

• U. Kegler: E<strong>in</strong>e Schule, die sich verändert<br />

• R. Enderle: Altersgemischtes Lernen<br />

nach dem EWA-Pr<strong>in</strong>zip<br />

• A. H<strong>in</strong>z: K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d anders,<br />

also muss Schule anders se<strong>in</strong><br />

• X. Monn: Neue Lehr– <strong>und</strong> Lernarrangements<br />

14.30–15.30 Uhr: Ateliers Block 2<br />

15.45–16.00 Uhr: Edw<strong>in</strong> Achermann stellt se<strong>in</strong> neues Buch vor<br />

16.00–16.15 Uhr: Ausklang mit Filmsequenz<br />

16.15–16.30 Uhr: Danken <strong>und</strong> verabschieden<br />

PHBERN, INSTITUT FÜR BILDUNGSMEDIEN<br />

Workshop Medienprojekte<br />

Mittwoch, 17. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />

Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />

Kursleitung: Richard Vetterli, Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />

Anmeldung bis Freitag, 12. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />

oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />

Workshop camera obscura Teil 1<br />

Bau e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Lochkamera; Anleitung <strong>und</strong> Praxis<br />

Mittwoch, 17. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />

Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />

Kursleitung: Bernhard Jörg<br />

Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />

Anmeldung bis Freitag, 12. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />

oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />

Workshop camera obscura Teil 2<br />

Fotografieren mit der Lochkamera. Entwickeln der Bilder im Schwarz/<br />

Weiss-Labor<br />

Mittwoch, 24. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />

Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />

Kursleitung: Bernhard Jörg<br />

Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />

Anmeldung bis Freitag, 19. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />

oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />

Workshop Hörspiel<br />

Beispiele, Anregungen <strong>und</strong> technische Informationen<br />

Mittwoch, 24. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />

Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />

Kursleitung: Mart<strong>in</strong> Gygax<br />

Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />

Anmeldung bis Freitag, 19. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />

oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />

HANS JOSS<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Transaktionsanalyse, 101-Kurs<br />

Montag–Mittwoch, 8. bis 10. August <strong>2011</strong><br />

Kursort: Bern, Campus Muristalden<br />

Nähere Angaben unter: http://www.hansjoss.ch/downloads/ta.html


38 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

AGENDA<br />

Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 39<br />

BEzugsquEllEn<br />

PAPPERLA PEP<br />

Weiterbildung für Lehrpersonen an K<strong>in</strong>dergarten <strong>und</strong> Unterstufen<br />

<strong>in</strong> Bern – Körper <strong>und</strong> Gefühle im Dialog<br />

26. Oktober <strong>2011</strong> / 18. Januar / 14. März / 23. Mai 2012, Mittwochnachmittag,<br />

14–18.00 Uhr<br />

Ort: Gartenraum, Schanzeneckstrasse 25, 3012 Bern<br />

Kosten: Fr. 360.– (Publikation ist im Kursbeitrag <strong>in</strong>begriffen, Fr. 48.–)<br />

Anmeldung: papperlapep@pep<strong>in</strong>fo.ch, www.pep<strong>in</strong>fo.ch<br />

CENTRE INTERRÉGIONAL DE PERFECTIONNEMENT<br />

Ch. des Lovières 13, 2720 Tramelan<br />

Informations : 032 486 06 06, mathieu.chaignat@cip-tramelan.ch<br />

www.cip-tramelan.ch<br />

Renseignements : 032 486 06 44, culture@cip-tramelan.ch<br />

Chasse aux trésors et portes ouvertes au CIP<br />

DI 3 juillet <strong>2011</strong><br />

Dès 18 h 00 : Résultat de la chasse au trésor, Barbecue Party<br />

Lieu : CIP, Tramelan<br />

Rencontre avec Florent Troillet, va<strong>in</strong>queur de la Patrouille des glaciers<br />

MA 5 juillet <strong>2011</strong><br />

Lieu : CIP, Tramelan, Heure : 17 h 00<br />

BEZUGSQUELLEN<br />

Basteln / Handarbeiten<br />

Museen<br />

www.filzwolle.ch<br />

Planung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtung von schulraum<br />

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Conférence et repas spectacle : les 7 défis qui attendent le manager<br />

de dema<strong>in</strong><br />

ME 6 juillet <strong>2011</strong><br />

Lieu : CIP, Tramelan, Heure : 17 h 00<br />

Prix : conférence entrée libre / repas spectacle sur <strong>in</strong>scription (56 CHF)<br />

Schule<strong>in</strong>richtungen / Mobiliar<br />

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Musik<strong>in</strong>strumente<br />

Rencontre avec une illustratrice : Haydé, auteur du chat Milton<br />

ME 6 juillet <strong>2011</strong><br />

Haydé Ardalan est l’auteure et l’illustratrice des aventures du chat Milton.<br />

En participant à l’atelier de dess<strong>in</strong>, les enfants vont pouvoir découvrir<br />

et dess<strong>in</strong>er l’histoire extraord<strong>in</strong>aire de Milton.<br />

15 h 00–17 h 00 : Atelier de dess<strong>in</strong> (pour enfants de 5 à 10 ans)<br />

17 h 30–18 h 30 : Dédicaces<br />

Lieu : CIP, Tramelan<br />

Débat ApériCIP : Arc jurassien, une région apprenante : mythe ou<br />

réalité ?<br />

JE 7 juillet <strong>2011</strong>, Heure : 11 h 30 à 13 h 00<br />

Magie et Mystères, repas spectacle<br />

VE 8 juillet <strong>2011</strong><br />

Lieu : CIP, Tramelan, Heure : dès 19 h 00<br />

Prix : 28 CHF repas et spectacle<br />

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CH-8630 Rüti ZH<br />

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Fax 041 340 56 83<br />

E-Mail: f_faehndrich@bluew<strong>in</strong>.ch<br />

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Berufswahl<br />

Diverse<br />

Djembe, Cajon, Didgeridoo,Conga,<br />

Cajonbausatz usw ; Musikhaus Digi Drum,<br />

Könizstrasse 161, 3097 Liebefeld-Bern<br />

Tel. 031 971 75 32 www.digidrum.ch; digidrum@bluew<strong>in</strong>.ch<br />

Berufswahl-Portfolio<br />

NEU: webbasiert <strong>und</strong> erweitert<br />

www.berufswahl-portfolio.ch<br />

Rencontre avec la technologie automobile : conférence, expositions<br />

et démonstrations<br />

SA 9 juillet <strong>2011</strong><br />

Cette journée, placée sous l’égide du décolletage, permettra aux visiteurs<br />

de comprendre comment notre région est devenue l’un des acteurs <strong>in</strong>contournables<br />

de l’<strong>in</strong>dustrie automobile. Expositions, conférence, démonstrations…<br />

et des automobiles anciennes et futuristes ! Un petit souvenir<br />

des 20 ans du CIP vous attend…<br />

09 h 00 à 16 h 00 : Exposition de voitures / Présentation et explications autour<br />

d’un bloc moteur / Portes ouvertes des ateliers CIP-CTDT<br />

Lieu : CIP, Tramelan<br />

Exposition : Coglau, pe<strong>in</strong>tures, et Annick Glauser,<br />

dess<strong>in</strong>s et gravures<br />

Du 13 août au 16 septembre <strong>2011</strong><br />

Lieu : CIP - Centre <strong>in</strong>terrégional de perfectionnement, 2720 Tramelan<br />

Erlebnisunterricht<br />

Muhlernstr. 9, Haberhuus, Schloss Köniz, 3098 Köniz<br />

Museum 031 971 04 07, Kontakt K. Hofer 031 971 20 40<br />

Schulmuseum Bern <strong>in</strong> Köniz<br />

Historisches Schulzimmer um 1940<br />

Sonderausstellungen: Bis 03.07.11 «Geometrie mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand»<br />

Ab 18.08.11 - 05.07.12 «K<strong>in</strong>dergarten zwischen Tradition <strong>und</strong> Fortschritt»<br />

Historische Schreib- <strong>und</strong> Mathematiklektionen<br />

Führungen auch ausserhalb der Öffnungszeiten<br />

Ausleihe: historische Lehrmittel, altes Schulmobiliar usw.<br />

Besuchen Sie das Museum mit Ihrer Klasse oder Ihrem Kollegium!<br />

Öffnungszeiten: Mi <strong>und</strong> Sa 14-17 Uhr / So 13-16 Uhr, E<strong>in</strong>tritt frei<br />

www.schulmuseumbern.ch<br />

www.talens.ch<br />

www.bastelkoenig.ch


40 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />

Jugendliche <strong>und</strong> Sex ist nur e<strong>in</strong>es von vielen<br />

Themen r<strong>und</strong> um Schule, Erziehung <strong>und</strong> Freizeit.<br />

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Liebe <strong>Lehrer</strong><br />

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