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Albvereinsblatt_2002-4.pdf

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Neue Wege im Naturschutz<br />

Eine ältere<br />

NSG-Tafel im<br />

Schopflocher<br />

Moor enthält<br />

noch strengere<br />

Verbote als die<br />

heutigen<br />

Schilder.<br />

Planung von neuen Naturschutzgebieten (NSG). Wenn Grundbesitzer<br />

erst aus der Zeitung erfahren, dass ihre Wiese, ihr Wald<br />

als NSG vorgesehen ist, dann ist der Konflikt schon im Vorfeld<br />

unvermeidlich. Hinzu kommen die unausrottbar falschen<br />

Vorstellungen über die zulässigen Handlungen in einem NSG.<br />

Die Leute meinen, es sei ihnen dann verwehrt, auf der eigenen<br />

Wiese zu heuen u. ä.. Hier wünsche ich mir einen Ansatz von der<br />

positiven Seite: Deine Wiese, Heide... ist so schön und wertvoll,<br />

dass sie als NSG ausersehen ist. Die Schutzwürdigkeit muss in<br />

einer verständlichen Sprache deutlich gemacht werden.<br />

Schutzgebiete gegen Einheimische durchzusetzen, geht in der<br />

Regel schief!<br />

Abgedroschene Phrasen von<br />

„Gefährdung“ will niemand mehr hören<br />

Am allerwenigsten wird verstanden,<br />

wenn ein Gebiet nur wegen einer einzigen<br />

Tier- oder Pflanzenart geschützt<br />

werden soll und wenn die Art dann<br />

auch noch recht unscheinbar und völlig<br />

unbekannt ist (aus jüngster Zeit z. B.<br />

Spelz-Trespe oder Brachsenkraut). Hier<br />

muss der Schutz in einen größeren<br />

Zusammenhang gestellt werden. Zeitungsüberschriften<br />

wie „Ganze Badestrände am<br />

Titisee wegen Brachsenkraut gesperrt“ sind<br />

kontraproduktiv! Wenn sich auf zufälligen<br />

Sekundärbiotopen plötzlich Rote-Liste-Arten<br />

ansiedeln und der Neubau eines Instituts<br />

dadurch verhindert werden soll, dann ist das<br />

negative Ansehen des Naturschutzes nachhaltig<br />

zementiert. Immer ist alles gefährdet – das ist so<br />

abgedroschen, das rüttelt niemanden mehr auf.<br />

Auch manche schwerwiegende Gefährdung wurde in<br />

den letzten Jahrzehnten vom Naturschutz zu dramatisch<br />

gesehen. Selbst das Waldsterben muss hier<br />

genannt werden: Zu Beginn der 1980er-Jahre war ich<br />

von der globalen Gefährdung unserer Wälder mehr<br />

betroffen als von allen anderen Umweltgefährdungen,<br />

und ich rede es auch heute nicht klein; gottlob trafen aber<br />

Hochrechnungen von 1983 nicht zu, nach denen für das<br />

Jahr 2000 nur noch Buschwald aus wenigen widerstandsfähigen<br />

Arten vorausgesagt wurde.<br />

Erste Schritte in die richtige Richtung<br />

alle: TP<br />

Mit großer Hoffnung für die Sache des Naturschutzes<br />

registriere ich seit wenigen Jahren eine Gegenbewegung bei<br />

privaten Naturschutzverbänden, auch bei staatlichen Einrich-<br />

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