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Albvereinsblatt_2012-4.pdf

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Uli Führe<br />

Himmel us Stei<br />

1. Wieviel Lüt hän dra gschafft ohni sichtbares End<br />

Wieviel Chöpf, wie viel Läbe, wie viel flißigi Händ<br />

Ob Dütsch, Italiener oder Franzos<br />

Fast alli sin sie namelos<br />

Und noch tausende vo Arbetsstunde<br />

Eifach in de Zit verschwunde.<br />

Himmel us Stei<br />

Glasfarbeliecht<br />

Alli hän ge für e Gwinn<br />

Und drüber thront e löchrige Durm<br />

D Sunne gheit dri und es rüttlet de Wind<br />

Und s Münster verströmt si Sinn<br />

2. De Joseph schlat de Ochs, will dä d Windle uffrißt<br />

Und die Heilige werde gfoltert, damit kein s Credo vergisst<br />

Da Maria isch schön und des Teufeli lacht<br />

So chunnt eweng Liächt in die finstersti Nacht<br />

D Dämone sin längst in de Sandstei iigsperrt<br />

Und sie sprütze hüt no ihre s Wasser uf de Märt<br />

3. D Bombe sin gfloge im November uff d Nacht<br />

D Mensche sin gstorbe, im Münster hets nüt gmacht<br />

Hüt chaflet d Luft am rötliche Stei<br />

Und s Brotmass wird näbe de Werbig ganz chlei<br />

Morn simmer furt, wärde Erde und Staub<br />

Bis me villicht emol spöter e Münster us uns baut.<br />

Uli Führe ist einer der besten alemannischen Liedermacher, ja,<br />

wenn nicht einer der besten in ganz Baden-Württemberg. Er<br />

wurde 1957 in Lörrach geboren, studierte Schul- und Popularmusik<br />

in Stuttgart und lebt heute in Buchenbach bei Freiburg.<br />

Hauptberuflich ist er als freier Kursleiter in den Bereichen Liedpädagogik,<br />

Stimmbildung für Chorleiter, Gesangspädagogen,<br />

Musiklehrer und Erzieherinnen unterwegs. Seine Kurse führen<br />

ihn durch die halbe Welt, u.a. durch Deutschland, Schweiz,<br />

Österreich, Italien, Luxemburg, Frankreich, Niederlande, Litauen,<br />

Brasilien und Island. Seine vielseitigen Kompositionen haben<br />

längst ihren Weg in die Chöre und in den Schulalltag gefunden.<br />

Die Jazzkanons sind fester Bestandteil von Sing- und Chorbüchern<br />

im In- und Ausland. Von 1982 bis 1998 hatte er verschiedene<br />

Lehraufträge für Musikpädagogik in Stuttgart, Freiburg<br />

und Basel. Seit 1997 unterrichtet er an der Musikhochschule<br />

Freiburg Improvisation im Fachbereich Rhythmik.<br />

Seit 1976 tritt er mit seinem badischen Kleinkunstprogramm<br />

vor allem im süddeutschen Raum auf, aber auch immer wieder<br />

in der Schweiz und im Elsass. Bekannt wurde er vor allem für<br />

seine witzigen und ironischen Lieder, die den Menschen und das<br />

Zeitgeschehen unter die Lupe nehmen. Ihm gelingt es glänzend,<br />

humorvolle Unterhaltung mit anspruchsvollen musikalischen<br />

Kompositionen zu vereinen. Er erhielt mehrere Preise, darunter<br />

den Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg. 2007 erhielt<br />

er in Berlin den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik<br />

für seine CD »Ikarus«, die Komposition und Improvisation<br />

mit zeitgenössischer Lyrik von Markus Manfred Jung vereint.<br />

Mit »Himmel us Stei« ist ihm eine der schönsten CDs der<br />

letzten Jahre gelungen. Er beschreibt da wunderbar poetisch<br />

den Bau des Freiburger Münsters. Er singt vom Land und seinen<br />

Leuten. Da ist das Gerücht vom neuen Wagen des Nachbars,<br />

das von A bis Z gelogen ist. In »Single sucht Singelin« oder<br />

»Beim Zahnarzt« gelingen ihm witzig-humorvolle Lieder.<br />

Wir sind stolz, dass Uli Führe die Künstler-Riege bei unseren<br />

Mundartbühnen bereichert. Helmut Pfitzer<br />

28 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 4 /<strong>2012</strong>

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