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Technik<br />
Fig. 3 – Eingangsreaktanz einer<br />
dicken Dipolantenne<br />
tenne im Resonanzpunkt, so darf man<br />
sich nicht verwundern, wenn eine mit<br />
dünnem Draht gewickelte Spule zum<br />
Wärmestrahler wird. Es beweist auch<br />
den eigentlich sehr niedrigen Strahlungswiderstand.<br />
Das durch den Rückstrom<br />
verstimmte Zuleitungskabel täuscht uns<br />
einen falschen Reflexionsfaktor vor. So<br />
wird die Sendeenergie im Koaxialkabel<br />
verbraten, anstatt über die Antenne<br />
auszustrahlen. Man wundert sich: 100<br />
Watt, gutes Stehwellenverhältnis und<br />
keine warme Spule. Nur die Gegenstation<br />
spricht von einem erbärmlich schwachen<br />
Signal. Wo ging die Leistung hin? Jetzt<br />
wissen wir es!<br />
Im Grunde genommen ist die E-H<br />
Antenne nichts anderes, als eine ganz<br />
gewöhnlich verkürzte Antenne mit einer<br />
Ladespule. Jeder Amateur weiss, dass<br />
nur der Strombauch strahlt. Die Enden<br />
mit der hohen Spannung tragen dazu<br />
nichts bei. Um einen hohen Strom zu<br />
gewährleisten muss eine verkürzte<br />
Antenne unbedingt im Resonanzpunkt<br />
betrieben werden. Als Faustregel entstehen<br />
in einem 20x kürzeren Dipol 20x<br />
höhere Ströme. Das bedeutet bei 100<br />
Watt Sendeleistung ca. 28 Ampère. Es<br />
braucht deshalb sehr dicke Drähte, sehr<br />
kleine Übergangswiderstände und ein<br />
perfektes Kopplungsnetzwerk. Verkürzte<br />
Antennen sind sehr schmalbandig und<br />
können deshalb nur im kommerziellen<br />
Bereich auf einer festen Frequenz betrieben<br />
und schon gar nicht mit einem<br />
Tuner auf eine andere Frequenz abgestimmt<br />
werden.<br />
Ted Hart liess sich durch den gemessenen<br />
hohen Abstrahlwiderstand<br />
täuschen. Aber auch Maxwell ist nicht<br />
ganz unschuldig. Durch die Definition<br />
der Radiowelle als elektromagnetische<br />
Welle hat er mitgeholfen. Das damalige<br />
Verständnis führte zu der Annahme, dass<br />
nur eine elektrische Spannung einen<br />
Strom erzeugen kann. Also musste<br />
folgerichtig das wechselnde Magnetfeld<br />
zuerst eine Spannung bewirken. Ein direkter<br />
Einfluss auf die Elektronen wurde<br />
ausgeschlossen, denn das statische<br />
Magnetfeld bewirkt keinen Druck auf<br />
nicht bewegte geladene Teilchen. Es<br />
gibt keinen Gleichstromtrafo! Vorbeifliegende<br />
Teilchen werden dagegen<br />
je nach elektrischer Ladung von einem<br />
Magneten abgelenkt. Massgebend für<br />
die Spannung (unhomogene Verteilung<br />
der Elektronen) ist das Bewegen eines<br />
Leiters durch die Magnetfeldlinien oder<br />
umgekehrt. Elektromagnetische Strahlung<br />
ist gleichzeitig Welle und Teilchen. Die<br />
Wirkung eines statischen magnetischen<br />
oder elektrischen Feldes nach aussen in<br />
den Raum ist äusserst gering. Von der<br />
Vorstellung einer elektromagnetischen<br />
Welle müssen wir daher langsam Abstand<br />
nehmen, obwohl diese Annahme<br />
für das Verständnis und die Berechnung<br />
von Radiowellen von bahnbrechender<br />
Bedeutung war und immer noch ist.<br />
Sende- und Empfangsantennen sind<br />
wie Primär- und Sekundärwicklungen<br />
eines Trafos. Massgebend ist nur die<br />
Änderung des Magnetfeldes. Bei der<br />
Antenne bewirkt der Raumwiderstand<br />
von ca. 377 Ohm je nach Antennenart<br />
und Einspeisepunkt einen grösseren<br />
oder kleineren Wirkwiderstand. Wird<br />
der Antenne durch äussere Einflüsse<br />
Sekundärenergie entzogen, so sinkt wie<br />
in einem normalen Trafo der primäre<br />
Wirkwiderstand. Allfällige Empfangsantennen<br />
in respektabler Entfernung<br />
haben dagegen kaum Einfluss.<br />
Das Funktionieren einer guten Antenne<br />
hängt also nur davon ab, wie viele<br />
Elektronen wir im Raum beschleunigen<br />
können. Grob gesagt, empfängt eine<br />
20x kürzere Antenne auch eine 20x<br />
kleinere Leistung, Das stört nicht weiter,<br />
weil der Störpegel ebenfalls tiefer<br />
ist. Beim Senden sind eigentlich nur<br />
Stromstärke in Funktion des Strahlers<br />
sowie die Anpass- und Kupferverluste<br />
massgebend. Grundsätzlich können<br />
stark verkürzte Antennen nur über eine<br />
mechanische Änderung der Kapazität<br />
oder Induktivität abgestimmt werden.<br />
Neben der Resonanzfrequenz sinkt der<br />
Strom drastisch und damit auch der<br />
Wirkungsgrad. Die Abstrahlcharakteristik<br />
von verkürzten Antennen wird<br />
nierenförmig, d.h. es wird etwas mehr<br />
im 45° Winkel abgestrahlt.<br />
Mit dem Anpassnetzwerk und dem<br />
Betrieb neben der Resonanzfrequenz<br />
wird die E-H Antenne breitbandig. Man<br />
erkauft sich diese Vorteile aber mit<br />
einem miserablen Wirkungsgrad. Die<br />
Antenne wird durch die Anspeiseimpedanz<br />
des Zuleitungskabels bedämpft.<br />
Einigermassen gute Resultate werden<br />
durch Miteinbezug des Zuleitungskabels<br />
als Strahler erzielt. Durch den höheren<br />
Antennenwiderstand sinkt auch der<br />
Strom im oberen verkürzten Dipolteil.<br />
Der untere Dipolteil kann dabei ruhig<br />
weggelassen werden. Wichtig ist das<br />
Anbringen einer Mantelwellensperre<br />
bei γ/4 der Zuleitung. Damit haben wir<br />
jedoch den Vorteil einer verkürzten<br />
Antenne wieder verlassen.<br />
Es ist ruhig geworden um die E-H<br />
Antenne. Sie wird immer noch kommerziell<br />
angeboten. Viele verkaufte<br />
oder selbst gebastelte Antennen sind<br />
inzwischen als Zeugen einer visionären<br />
Idee wieder im Abstellkeller gelandet.<br />
Anmerkung des Verfassers: Es ist etwas<br />
unkonventionell, die elektromagnetische<br />
Welle in Frage zu stellen. Die<br />
Formeln von Maxwell sind nach wie<br />
vor gültig, sie stimmen aber besonders<br />
in der Quantentechnik nicht mehr<br />
vollumfänglich überein. Im Übrigen<br />
übt gerade das statische magnetische<br />
Feld keinen Druck auf Elektronen aus.<br />
Dagegen werden Elektronen durch<br />
ihre negative Polarität vom statischen<br />
positiven Teil eines elektrischen Feldes<br />
angezogen. In einem Transformator spielt<br />
aber das elektrische Feld im Gegensatz<br />
zum magnetischen für die Übertragung<br />
von Leistung auf die Sekundärseite<br />
keine Rolle. Eine umfassende Erklärung<br />
würde den Rahmen eines Beitrages<br />
im HBradio sprengen. Der Artikel ist<br />
bewusst polemisch gehalten. Er soll<br />
zu Gegenreaktionen führen. Bis anhin<br />
wurden solche Artikel, obwohl von<br />
vielen OMs gewünscht, unterdrückt.<br />
www.eh-antenna.com/EH _ maxwell.pdf<br />
HBradio 4 - 2011 33