November 2008 - Barmherzigen Brüder Straubing
November 2008 - Barmherzigen Brüder Straubing
November 2008 - Barmherzigen Brüder Straubing
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Hauszeitung der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Straubing</strong><br />
Einrichtung für Menschen mit Behinderung · Klinikum St. Elisabeth GmbH · Marienheim<br />
Religiöses Leben in der Einrichtung:<br />
Morgengebet<br />
Den Tag anders beginnen<br />
Nicht allen Menschen ist es gegeben, sich<br />
frühmorgens in aller Frische ans Tageswerk<br />
zu machen. Von daher ist es denen hoch anzurechnen,<br />
die sich monatlich einmal, genauer,<br />
am ersten Mittwoch des Monats, treffen, um<br />
sich Zeit zu nehmen, diesen Tag bewusst zu<br />
begehen. Um 6.00 Uhr wird der Meditationsraum<br />
unserer Einrichtung (auf der Orgelempore)<br />
an diesem Tag zum Ort des Morgengebetes.<br />
Gemeinsame Gebetszeiten sind für<br />
das kirchliche Leben von großer Bedeutung<br />
und für das Ordensleben eine notwendige<br />
Struktur. Mit unserem Morgenkreis haben<br />
wir Anteil an diesen kirchlichen Traditionen<br />
und spüren uns selber als Teil dieser Kirche,<br />
die dem Ruf des Herrn folgt, auch wenn es<br />
mal ein bisschen früher als gewohnt ist.<br />
Gedanken in den Tag, Lieder, Texte aus der<br />
Heiligen Schrift, Gebet, Besinnung, Rituale<br />
und Segen lassen die halbe Stunde zu einem<br />
Impuls für die Seele werden, der einfach gut<br />
tut. In den kalten Monaten, wenn es<br />
um diese Zeit noch dunkel ist, liegt im<br />
Schein der Kerzen etwas Heimeliges<br />
und Wohltuendes. Meditationsmusik<br />
lädt dazu ein, anzukommen und sich<br />
tief im Herzen berühren zu lassen. Ja, es ist<br />
eine besondere Zeit und es geht darum, die<br />
<strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />
Oberflächlichkeit des Alltags zu durchbrechen<br />
und wieder offen zu werden für sich,<br />
für andere und vor allem für Gott. Das Gebet<br />
schafft und lebt aus der Gemeinschaft und<br />
so ist es nur zu selbstverständlich, dass man<br />
sich anschließend zum gemeinsamen Frühstück<br />
trifft, bei dem in unbeschwerter und<br />
fröhlicher Runde das Leben besprochen und<br />
auch genossen wird. Menschen begegnen<br />
sich beim Morgenkreis eben in besonderer<br />
Weise, durch das Gebet sensibilisiert und<br />
durch das Mahl gestärkt. Man darf in dieser<br />
Runde erleben, dass Leben nicht selbstverständlich<br />
ist, sondern ein großes Geschenk,<br />
und dafür darf man danken.<br />
Die Gruppe versteht sich aber nicht als exklusiver<br />
Gebetskreis, zu dem es keinen Zutritt<br />
mehr gibt. Jeder ist herzlich eingeladen,<br />
daran teilzunehmen und einen Tag einmal<br />
anders zu beginnen. Für mich ist es ein kleines<br />
Mosaiksteinchen unserer Hausspiritualität,<br />
ein kleines, aber ein kostbares, und<br />
ich freue mich, wenn einzelne schon<br />
Tage vorher fragen, wann es wieder<br />
soweit ist.<br />
Gerhard Kaiser<br />
Pastoralreferent
2 miteinander 11/08<br />
� Klinikum St. Elisabeth GmbH<br />
Trauma-Netzwerk<br />
Ostbayerns im Aufbau<br />
Anerkanntes Trauma-Netzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />
Im September wurden im Klinikum die<br />
Strukturen der Versorgung von Mehrfachverletzten<br />
(sog. Polytrauma-Management)<br />
im Rahmen der Schockraumbehandlung,<br />
notfallmäßiger operativer<br />
Interventionen und Intensivbehandlungsmöglichkeiten<br />
durch DIO-Cert<br />
Mainz im Auftrag des Arbeitskreises<br />
Traumanetzwerke der DGU (AKUT)<br />
auditiert.<br />
Das Klinikum <strong>Straubing</strong> ist Mitglied des<br />
neugebildeten Traumanetzwerkes Ostbayern<br />
(TNO) als regionales Traumazentrum.<br />
Das Traumanetzwerk Ostbayern<br />
unter Führung des Universitätsklinikums<br />
Regensburg als überregionales Traumazentrum<br />
wurde gegründet, um nach den<br />
Vorgaben der Deutschen Gesellschaft<br />
für Unfallchirurgie (DGU) zu einer<br />
deutlichen Verbesserung der Versorgung<br />
von Mehrfachverletzten/Schwerstverletzten<br />
in der Region Ostbayern (Niederbayern/Oberpfalz)<br />
beizutragen.<br />
Das so genannte Weißbuch der Deutschen<br />
Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />
enthält Vorgaben zur Struktur, Ausstattung<br />
und Organisation der Schwerverletztenversorgung.<br />
Traumanetzwerke<br />
sollen über die gesamte Bundesrepublik<br />
Deutschland unter besonderen Kriterien<br />
verteilt, aufgebaut werden. Wesentliche<br />
Inhalte sind Vorgaben für die personelle,<br />
strukturelle und materielle Ausstattung<br />
der Schockräume, der Intensivstationen<br />
und von operativen Kapazitäten in den<br />
Krankenhäusern. Die Kommunikation<br />
zwischen Notärzten, Rettungsleitstellen<br />
und den teilnehmenden Krankenhäusern,<br />
die Verpflichtung zur Aufnahme<br />
und Kriterien zur Versorgung oder Verlegung<br />
von Schwerstverletzten in höher<br />
spezialisierte Krankenhäuser sowie die<br />
Einrichtung von Qualitätszirkeln der<br />
beteiligten Krankenhäuser und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
sind wesentliche<br />
Bestandteile dieses Verbesserungsprozesses.<br />
Die Traumanetzwerke haben ein<br />
Chefärzte des Klinikums: Prof. Dr. Oedekoven, Unfallchirurgie und Leitender Oberarzt<br />
Dr. A. Wolf, Dr. Vogel Anästhesie, Dr. Häuser Radiologie, Dr. Müller von der Neurochirurgie<br />
der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong> Regensburg sowie Auditoren und Pflegemitarbeiter der<br />
Notaufnahme<br />
führendes überregionales Traumazentrum<br />
als Endkopf der Versorgungskette.<br />
Dieses sind in der Regel Krankenhäuser<br />
der Maximalversorgungsstufe<br />
(Universitätsklinika). Diese Netzwerke<br />
sind dann regionalen Traumazentren<br />
(Krankenhäuser der Versorgungsstufe<br />
III – Schwerpunktversorgung) und<br />
Krankenhäusern der Basis-Grundversorgung<br />
zugeordnet. Die Teilnahme ist<br />
für diese Krankenhäuser freiwillig. So<br />
sind für jede der dreistufigen Schwerverletztenversorgung<br />
spezielle Vorgaben<br />
zu Struktur und Qualität gegeben.<br />
Das Traumanetzwerk Ostbayern umfasst<br />
derzeit insgesamt 31 Krankenhäuser,<br />
das überregionale Traumazentrum ist<br />
das Universitätsklinikum Regensburg.<br />
Geplante regionale Traumazentren sind<br />
u.a. das Klinikum Amberg, Klinikum<br />
Deggendorf, Klinikum Landshut, Klinikum<br />
Neumarkt (Oberpfalz), Klinikum<br />
Passau, Krankenhaus der <strong>Barmherzigen</strong><br />
<strong>Brüder</strong> Regensburg, Klinikum St. Elisabeth<br />
<strong>Straubing</strong> und Klinikum Weiden<br />
(Oberpfalz).<br />
Optimale Kommunikation<br />
Das Klinikum <strong>Straubing</strong> verfügt über<br />
einen primären und sekundären Schockraum.<br />
Somit ist die Versorgung von zwei<br />
Schwerstverletzten zeitgleich gegeben.<br />
Das sog. Schockraum-Team umfasst<br />
ärztliches wie nicht ärztliches Personal<br />
aus den Bereichen Unfallchirurgie, Anästhesie<br />
und Radiologie, Allgemeinchirurgie<br />
und ggf. andere Disziplinen bei<br />
Bedarf. Bei Ankunft eines Schwerverletzten<br />
ist das in der Regel ein Personalbedarf<br />
von mindestens 8 – 10 Mitarbeitern<br />
pro Patient. Die Räumlichkeiten<br />
sind so angepasst, dass der Schockraum<br />
sich direkt im Bereich der Radiologie neben<br />
einem Computertomographen(CT)-<br />
Raum befindet.
Diese Situation wurde in <strong>Straubing</strong> ideal<br />
gelöst, auch durch die Anschaffung eines<br />
64-zeiligen Computertomographen vor<br />
einem Jahr. Es ist innerhalb von wenigen<br />
Minuten möglich, ein Gesamtkörpercomputertomogramm<br />
laufen zu lassen.<br />
Durch die telemetrische Vernetzung<br />
mit anderen Kliniken ist es möglich,<br />
die gewonnenen Bilddaten bei Bedarf<br />
der Universität Regensburg oder dem<br />
Krankenhaus Barmherzige <strong>Brüder</strong> Regensburg<br />
zur neuro-chirurgischen Begutachtung<br />
vorzulegen. Diese telemetrische<br />
Verbindung mit hochqualitativen<br />
digitalen Computertomogrammbildern<br />
in kürzester Zeit ermöglicht es, ohne<br />
Transport des Patienten andere Fachrichtungen<br />
in spezialisierten Abteilungen/Krankenhäuser<br />
hinzuziehen.<br />
Blitzschnell einsatzbereit<br />
Natürlich sind nicht nur die räumlichen<br />
und personellen Voraussetzungen wichtig,<br />
es gibt vor allen Dingen andere struk-<br />
turelle Merkmale, die es ermöglichen,<br />
mehrere Verletzte zu versorgen. So verfügt<br />
das Klinikum St. Elisabeth in <strong>Straubing</strong><br />
über einen Alarmierungscomputer,<br />
der automatisiert je nach Meldebild die<br />
Mitarbeiter des Schockraumteams, oder<br />
sogar alle Mitarbeiter des Klinikums (im<br />
Falle eines Massenanfalls von Verletzten<br />
(MANV) alarmieren kann.<br />
Inhaltliches Merkmal des Schockraumkonzeptes<br />
ist es, dass die Aufgaben innerhalb<br />
der Team-Mitglieder festgelegt<br />
sind. Hierzu gehören die Verantwortlichkeiten<br />
im Sinne eines pyramidalen<br />
Führungsprinzipes und ein Kriterienkatalog<br />
für die Ablauforganisation von<br />
Diagnostik, Notfalltherapie und Verlegung<br />
– wenn notwendig – in ein anderes<br />
Krankenhaus. Wir praktizieren das Prinzip<br />
der Ersten - Goldenen – Stunde (Golden<br />
Hour of Shock - der Erstdiagnostik<br />
und Therapie von Schwerstverletzten).<br />
Der Weg zu einem anerkannten Traumanetzwerk<br />
für das TNO ist jetzt beschritten.<br />
Am 03.September <strong>2008</strong> wurde<br />
<strong>Straubing</strong> bleibt bunt<br />
Am 20. September fand in <strong>Straubing</strong><br />
ein Bürgerfest der Toleranz statt. Auf<br />
Einladung des Vereins der Freunde<br />
der Stadt <strong>Straubing</strong> e. V. waren wir<br />
am Nachmittag vor Ort.<br />
In unserem Leitbild heißt es: „Jeder<br />
Mensch, der unserer Sorge anvertraut<br />
ist, ist von seinem gesamten Lebensweg<br />
her in seiner Einzigartigkeit zu<br />
sehen. Krankheit und Alter machen<br />
ihn hilfsbedürftig, mindern jedoch<br />
nicht seine Würde. Durch unsere tägliche<br />
Arbeit machen wir deutlich, dass<br />
wir für diese Würde einstehen und so<br />
unseren Beitrag zu einer menschlichen<br />
Gesellschaft leisten.“<br />
Weil unsere Dienstkleidung Symbol<br />
für unsere tägliche Arbeit ist und<br />
wir tagein tagaus mit Menschen der<br />
verschiedensten Nationen zu tun<br />
haben, tragen wir täglich zu einer<br />
menschlichen Gesellschaft bei. Dies<br />
ist geradezu Sinn unserer Arbeit. Am<br />
Infostand verteilten wir Süßigkeiten<br />
an die Kinder und Flyer verschiedener<br />
Abteilungen des Klinikums an Interessierte.<br />
Wir holten uns heißen Kaffee zum<br />
Aufwärmen und waren verblüfft als der<br />
Geschäftsführer von McDonalds uns<br />
miteinander 11/08 3<br />
zunächst das Universitätsklinikum Regensburg,<br />
am 04.September <strong>2008</strong> das<br />
Klinikum St. Elisabeth in <strong>Straubing</strong> und<br />
das Klinikum Deggendorf erfolgreich<br />
auditiert. Die ersten drei Kliniken in<br />
Bayern!<br />
Um insgesamt als zertifiziertes Traumanetzwerk<br />
anerkannt zu werden,<br />
müssen alle 31 Kliniken auditiert werden<br />
und es müssen alle Kliniken entsprechend<br />
ihrer jeweiligen Versorgungsstufe<br />
im Traumanetzwerk alle Vorgaben erfüllen.<br />
Das Traumanetzwerk Ostbayern ist<br />
mit seinen 31 teilnehmenden Kliniken<br />
das Größte in Bayern, wenn nicht sogar<br />
in der Bundesrepublik. Wir sind froh berichten<br />
zu können, dass das Klinikum St.<br />
Elisabeth <strong>Straubing</strong> diese Vorgaben alle<br />
erfüllt hat. Dies ist Dank der engagierten<br />
Chefärzte und Mitarbeiter der Kliniken<br />
für Unfallchirurgie und Orthopädie,<br />
Klinik für diagnostische und interventionelle<br />
Radiologie und dem Institut für<br />
Anästhesie und operative Intensivmedizin<br />
möglich geworden.<br />
30% Rabatt gewährte, als er erfuhr,<br />
dass wir Mitarbeiter des Klinikum<br />
sind.<br />
U. Silberbauer-Jurgasch
4 miteinander 11/08<br />
� Einrichtung für Menschen mit Behinderung<br />
Heimbeiratswahl<br />
Am 25. September fand im Wohn- und<br />
Pflegeheim der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong> in<br />
<strong>Straubing</strong> die Heimbeiratswahl statt. Die<br />
Heimbeiratswahl ist alle vier Jahre.<br />
Insgesamt wurden neun Heimbeiräte<br />
gewählt, als Vorsitzender wurde wieder<br />
Rudi Lobmeier bestätigt, als zweiter<br />
Vorsitzender wurde Josef Winter<br />
gewählt.<br />
Gottfried Hirmer, Helmut Brandl, Heinrich<br />
Mannetstetter, Willi Kölbl, Michael<br />
Lijsen, Melanie Pansky und Johann<br />
Zitzelsberger wurden in den Heimbeirat<br />
gewählt. Marlene Jostock steht dem<br />
Heimbeirat als Assistentin zur Seite.<br />
Anetta Hummel<br />
Im September <strong>2008</strong> gab es zwei wichtige<br />
Wahlen. Zum einen die Heimbeiratswahl<br />
bei den <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong>n<br />
in <strong>Straubing</strong>. Diese Wahl ist für mich als<br />
Heimbewohner wichtig.<br />
Zum anderen die Landtags- und Bezirkstagswahl,<br />
die für mich als Staatsbürger<br />
von großer Relevanz ist.<br />
Zunächst zur Heimbeiratswahl. Schon<br />
im Vorfeld der Wahl spürte man eine<br />
bestimmte Wahlkampfsstimmung. In<br />
den Heimbeirat wurde Rudi Lobmeier<br />
wieder gewählt, der sich durch sein<br />
ausgeglichenes und ruhiges Wesen auszeichnet.<br />
Auch Josef Winter wurde erneut<br />
ein Mitglied des Heimbeirats, was<br />
mich sehr freut und stolz macht.<br />
Als dritten neuen Heimbeirat möchte ich<br />
Gottfried Hirmer nennen, der mir beim<br />
Der neue Heimbeirat<br />
Wahlen, Wahlen, Wahlen<br />
Werkstattfest als Stimmungsgitarrist positiv<br />
aufgefallen ist. An Gottfried schätze<br />
ich seine Hilfsbereitschaft. Als letzten<br />
neuen Heimbeirat möchte ich noch auf<br />
Johann Zitzelsberger eingehen. Er ist<br />
wie ich großer Fußballfan und vielfältig<br />
engagiert, z. B. Fußball, Theater.<br />
Er möchte immer etwas Neues durchsetzen,<br />
sei es in der Wohngruppe oder<br />
in der Arbeit, weshalb ich ihn für einen<br />
sehr engagiertes Heimbeiratsmitglied<br />
halte. Ich bin überzeugt, dass der neue<br />
Heimbeirat gute Arbeit leisten wird,<br />
auf dass sich z.B. Paragraph 2, Punkt 4<br />
des Heimgesetzes erfüllen kann, wo es<br />
heißt: „Zweck des Gesetzes ist es, die<br />
Mitwirkung der Bewohnerinnen und<br />
Bewohner zu sichern.“<br />
Nun zur Landtagswahl. Am Freitag vor<br />
der Wahl fand im Magnobonus Mark-<br />
miller-Saal eine Informations-Veranstaltung<br />
zur Landtags- und Bezirkstagswahl<br />
mit Anton Vetterl und Kerstin Laumer<br />
statt.<br />
In leichtverständlicher Sprache wurde<br />
das Wichtigste zur Landtags- und Bezirkstagswahl<br />
erklärt. Die Kandidaten<br />
der einzelnen Parteien wurden namentlich<br />
und per Bild vorgestellt. Zur Wahl<br />
standen zehn Parteien, bzw. ihre Direktkandidaten.<br />
Gemäß der ersten Prognose<br />
verlor die CSU tatsächlich die absolute<br />
Mehrheit. Gewinner der Wahl sind unter<br />
anderem die Freien Wähler.<br />
Soweit meine Eindrücke zur Heimbeiratswahl<br />
bei den <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong>n<br />
in <strong>Straubing</strong> und zur Landtags- und Bezirkstagswahl<br />
in Bayern.<br />
Gauzzi Luigi
Erster Angehörigenabend im Marienheim<br />
Im September wurde zum Ersten mal im<br />
Marienheim in <strong>Straubing</strong> ein Angehörigenabend<br />
organisiert. Nur wenige Wochen<br />
zuvor waren dazu in einem Altenheim<br />
im Landkreis <strong>Straubing</strong> nur zwei<br />
Gäste erschienen. Die Spannung war<br />
daher groß, als Angehörige und Betreuer<br />
in das Marienheim eingeladen wurden.<br />
Mehr als 30 Gäste konnten von Silvia<br />
Schroll, Heimleiterin, begrüßt werden.<br />
Das Schwerpunktthema Biographie und<br />
Biographiearbeit ist auf großes Interesse<br />
gestoßen. Sr. M. Sabine Heeg, Altenpflegerin<br />
im Marienheim, hat dieses Thema<br />
als Projektarbeit im Rahmen ihrer Weiterbildung<br />
zur Gerontopsychiatrischen<br />
Fachkraft gewählt. Wie wichtig es ist,<br />
möglichst viele biographische Daten<br />
der Bewohner und Bewohnerinnen zur<br />
Verfügung zu haben, wurde im Laufe<br />
des Abends allen Teilnehmern deutlich.<br />
Nur so kann eine individuelle und ganzheitliche<br />
Pflege möglich sein.<br />
Neuordnung des Qualitätsmanagements<br />
Im Klinikum St. Elisabeth ist die Stabsabteilung<br />
„Qualitätsmanagement“ seit<br />
September <strong>2008</strong> hauptamtlich besetzt.<br />
Barbara Elsner, bisher tätig im Stationssekretariat<br />
und Dr. med. Frank Murphy,<br />
bisher Leiter des Medizincontrollings,<br />
sind nun für den Bereich Qualitätsmanagement<br />
zuständig. Bisher war das<br />
Qualitätsmanagement durch Dr. rer.<br />
nat. Hermann Plötz, Leiter der Apotheke<br />
und Franz Strohmeier, Techni-<br />
Viele Fragen der Gäste zeugten von dem<br />
großen Interesse an diesem Thema.<br />
Für die nächsten Angehörigenabende ist<br />
ebenso eine rege Teilnahme zu erwarten;<br />
sche Abteilung, nebenamtlich besetzt<br />
gewesen. Aufgrund der Erweiterung<br />
des Tätigkeitsfeldes von Dr. rer. nat.<br />
Hermann Plötz, übernahm Dr. Murphy<br />
Anfang dieses Jahres die Begleitung des<br />
Gründungs- und Zertifizierungsprozesses<br />
des Darmzentrums am Klinikum St.<br />
Elisabeth <strong>Straubing</strong>. Die nun anstehende<br />
Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />
für das gesamte Klinikum<br />
erfordert eine intensivere Betreuung, so<br />
Im Gespräch . . .<br />
miteinander 11/08 5<br />
Marienheim �<br />
bereits jetzt wurden Wünsche nach Themen<br />
und Inhalten gesammelt.<br />
Silvia Schroll, Heimleiterin<br />
Klinikum St. Elisabeth GmbH �<br />
dass eine hauptamtliche Besetzung der<br />
Abteilung notwendig wurde.<br />
Die Aufgabe der Abteilung Qualitätsmanagement<br />
ist die Koordination und<br />
Unterstützung aller Maßnahmen im<br />
Qualitätsmanagement. Darunter fällt die<br />
Begleitung der Organversorgungszentren<br />
(Brustzentrum, Darmzentrum) und<br />
jetzt die Einführung eines hausübergreifenden<br />
Qualitätsmanagementsystems<br />
mit der geplanten Zertifizierung nach<br />
pro Cum Cert/Kooperation und Transparenz<br />
für Qualität im Gesundheitswesen<br />
(pCC/KTQ). Innerhalb des Krankenhausverbundes<br />
der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong><br />
Bayern werden die Aktivitäten im<br />
Bereich Qualitätsmanagement durch Dr.<br />
med. Andreas Kestler, Geschäftsführer<br />
im Krankenhaus der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong><br />
in Regensburg, koordiniert. Alle<br />
Abteilungen im Bereich Qualitätsmanagement<br />
arbeiten Hand in Hand, um<br />
Kräfte und Ideen im Verbund ideal zu<br />
nutzen.<br />
Dr. Frank Murphy
6 miteinander 11/08<br />
� Klinikum St. Elisabeth GmbH<br />
Liebe Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter,<br />
Für die offene, herzliche Aufnahme,<br />
die ich im Klinikum seit meinem<br />
Arbeitsbeginn am 1.10.08 erfahren<br />
habe, möchte ich mich bei allen Personen,<br />
die ich bereits kennenlernen<br />
konnte, bedanken.<br />
Denjenigen, denen ich noch nicht<br />
begegnet bin, möchte ich auf diesem<br />
Weg meine Wertschätzung und mein<br />
Interesse an Ihren Vorschlägen zur<br />
Verbesserung und Weiterentwicklung<br />
unseres Krankenhauses ausdrücken.<br />
Dank Internet habe ich bereits vor<br />
Monaten, als ich noch in Saarbrücken<br />
tätig war, das Leitbild des Klinikums<br />
St. Elisabeth in <strong>Straubing</strong> gelesen,<br />
ein Leitbild das für alle Mitarbeiter<br />
des Krankenhauses (auch für Geschäftsführer!)<br />
Geltung hat.<br />
Das von Ihnen erarbeitete Leitbild<br />
gefällt mir sehr gut – es gibt Orientierung<br />
und stellt eine gemeinsame<br />
Basis für unser Handeln dar.<br />
Erlauben Sie mir daher, stichwortartig<br />
und in Anlehnung an die Struktur<br />
des Leitbildes, als erstes Grußwort<br />
einige persönliche Gedanken zu<br />
unserem gemeinsamen Leitbild zu<br />
formulieren.<br />
1. Wie wir uns verstehen<br />
Die Tradition des Evangeliums auf<br />
das sich das Krankenhaus im ersten<br />
Satz des Leitbildes beruft, ist eine<br />
Tradition der Einladung und der Hoffnung.<br />
Die im Leitbild erwähnten Heilige (hl.<br />
Elisabeth von Thüringen und hl. Johannes<br />
von Gott) sind Vorbilder in ihren<br />
Diensten an Kranke und Bedürftige.<br />
2. Was wir wollen<br />
Wenn wir die im ersten Abschnitt des<br />
Leitbildes erwähnten hehren Ziele nicht<br />
tagtäglich verraten und diskreditieren<br />
wollen, so muss es unser gemeinsames<br />
Ziel sein, die Qualität der Patientenbehandlung<br />
und Betreuung ständig zu<br />
verbessern und uns mit dem bereits erreichten<br />
nicht zufrieden zu geben.<br />
Das ist – vielleicht besonders aus dem<br />
Management kommend - leicht und<br />
schnell gesagt – was kann es aber konkret<br />
in Zeiten personeller und finanzieller<br />
Knappheit bedeuten?<br />
Je knapper die Ressourcen, umso<br />
schwerer werden Entscheidungen<br />
hier oder dort, personell oder finanziell<br />
zu investieren – denn das hier<br />
investierte Geld wird wahrscheinlich<br />
schmerzlich an anderer Stelle<br />
fehlen.<br />
Deshalb werden wir vermutlich in<br />
Zukunft uns noch verstärkt um Ergebnisqualität<br />
(und ihre Messung)<br />
kümmern müssen, um so unsere<br />
Ressourcen so einzusetzen, dass sie<br />
für Patienten, Mitarbeiter und Gesellschaft<br />
einen (messbaren) Unterschied<br />
machen.<br />
3. Was wir leisten<br />
Die sich immer schneller entwickelnde<br />
Medizintechnik und das<br />
sich rasch wandelnde gesundheitspolitische<br />
Umfeld erfordern von uns<br />
persönlich und als Organisation die<br />
Bereitschaft, kontinuierlich zu Lernen<br />
und unser Tun kritisch zu hinterfragen<br />
- und da wo sinnvoll - zu<br />
verbessern.<br />
4. Wie wir miteinander arbeiten<br />
Schauen Sie sich den Abschnitt vier<br />
des Leitbildes an und lassen sie uns<br />
gemeinsam nach diesen Regeln handeln!<br />
Ihr Christoph Scheu,<br />
Geschäftsführer
Mit 130 000 Kolleginnen<br />
und Kollegen vor dem<br />
Brandenburger Tor<br />
Die Mitarbeiterinnen der Cafteria und des Kiosk im Demooutfit<br />
40 Mitarbeiter aus dem Klinikum und<br />
sechs Kolleginnen aus Schwandorf<br />
machten sich in aller Herrgottsfrühe,<br />
um drei Uhr morgens, auf den Weg nach<br />
Berlin. Am späten Vormittag wurde das<br />
Ziel erreicht. Eine Sightseeingtour führte<br />
die Truppe quer durch Berlin. Am frühen<br />
Abend besuchten wir Ernst Hinsken<br />
MdB im Paul-Löbe-Haus. Als die Diskussion<br />
gerade gut ins Laufen kam, bekam<br />
Ernst Hinsken leider Zeitprobleme.<br />
Er begleitete uns in den Reichstag und<br />
wir genossen die Aussicht von der Kuppel.<br />
Ein Nachtspaziergang „Unter den<br />
Linden“, lies den Tag ausklingen und<br />
wir fuhren bratfertig ins Hotel. Die Stille<br />
im Bus war geradezu meditativ, die Eindrücke<br />
schwirrten noch in den Köpfen<br />
und alle wollten nur noch schlafen.<br />
Unser Zeitplan war perfekt, erst fünf<br />
Busse waren an der Siegessäule, als<br />
wir ankamen, damit blieben noch zwei<br />
Stunden Zeit für einen Abstecher in die<br />
Stadt. Viele machten sich auf den Weg<br />
zu Madame Tussauds, einige zum KaDe-<br />
We und zum Sony-Center und einzelne<br />
gingen zum Holocoust-Denkmal. Alle<br />
Mitarbeiter haben Urlaub genommen,<br />
um bei der größten Demonstration in<br />
der Geschichte des Gesundheitswesens<br />
dabei sein zu können. Nach offiziellen<br />
Polizeiangaben wurden 130.000 Teilnehmer<br />
gezählt. Ein breites Bündnis<br />
zur Rettung der Krankenhäuser füllte die<br />
„Fanmeile“ vom Brandenburger Tor bis<br />
zur Siegessäule.<br />
Christian Ude sprach als Präsident des<br />
Deutschen Städtetages vielen aus den<br />
Herzen: „Ich staune jeden Tag, wie<br />
viel Geld angeblich für kranke Banken<br />
da ist. Ein Bruchteil davon würde den<br />
Krankenhäusern doch schon reichen.“<br />
Im Namen der deutschen Städte fordert<br />
Münchens Oberbürgermeister: „Macht<br />
Schluss mit einer Krankenhauspolitik,<br />
die unvermeidbar immer mehr Krankenhäuser<br />
an den Rand ihrer Existenz drängt<br />
und durch Überlastung des Personals zur<br />
Vernachlässigung der Patientinnen und<br />
Patienten führt!“. Denn auf der Strecke<br />
bleiben dabei die Menschen, um die es<br />
geht: „die Patientinnen und Patienten<br />
und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
deren Beruf es ist, zu helfen“.<br />
Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft, formulierte:<br />
Wir vertreten hier nicht Sonderinteressen,<br />
sondern die Bedürfnisse der<br />
gesamten Bevölkerung“. Denn „jeder<br />
miteinander 11/08 7<br />
Klinikum St. Elisabeth GmbH �<br />
kann morgen einen Angehörigen im<br />
Krankenhaus haben. Die deutschen<br />
Krankenhäuser bräuchten endlich „umfassende<br />
finanzielle Hilfe“, denn sie<br />
„erbringen gerne die erwarteten hochwertigen<br />
Leistungen an sieben Tagen<br />
in der Woche und 24 Stunden rund um<br />
die Uhr, aber wir erwarten auch, dass<br />
diese Leistungen ausreichend finanziert<br />
werden.“ Leider verwehre die Politik<br />
den Kliniken „die Achtung vor dieser<br />
Leistung“.<br />
Wir standen unmittelbar vor dem<br />
Brandenburger Tor mit 130.000 Kolleginnen<br />
und Kollegen im Nacken, das<br />
ist ein Wahnsinnsgefühl, waren sich<br />
die Teilnehmer einig. Alle spürten die<br />
Solidarität, die Kraft, die diese große<br />
Gemeinschaft hat. Das hat es so noch<br />
nie gegeben: Krankenhaus-Direktoren,<br />
Gewerkschaftler, Pflegerat, Bundesärztekammer,<br />
Spitzenverbände der Krankenhausträger,<br />
Deutscher Städtetag,<br />
Deutscher Landkreistag, öffentlich und<br />
kirchlich, freigemeinnützig und private<br />
Krankenhausvertreter – gemeinsam in<br />
einem Bündnis. Ärzte, Schwestern, Pfleger,<br />
Schüler, Hebammen, Klinikchefs,<br />
Verwaltungsleiter, alle Berufsgruppen<br />
waren vertreten.
8 miteinander 11/08<br />
� Einrichtung für Menschen mit Behinderung<br />
Workshop in Bremen auf<br />
dem Werkstätten-Tag<br />
Beschäftigte von Förderstätte und Werkstätte lernen gemeinsam<br />
Ende September gestalteten wir - Katharina<br />
Werner und Anna Rieg-Pelz - auf<br />
dem Werkstätten-Tag in Bremen einen<br />
Workshop zu diesem Themenbereich<br />
der Erwachsenenbildung. Für unsere<br />
Themenstellung wählten wir zwei Aspekte<br />
aus:<br />
- Didaktische Aspekte: Hilfreiche<br />
Rahmenbedingungen gemeinsamer<br />
Bildung<br />
- Inklusive Aspekte: Die Erweiterung<br />
des Bildungsangebotes auf Gemeindeebene<br />
Hier ist ein Auszug aus unserem Workshop-Programm:<br />
Persönlichkeitsbildung in Förderstätte<br />
und Werkstätte<br />
„Selbstbestimmung und Teilhabe am<br />
Leben in der Gesellschaft sind nach §1<br />
SGB IX die wesentlichsten Aufgaben<br />
und Ziele der Eingliederungshilfe.”<br />
Laut § 136 des SGB IX hat die WfbM<br />
die Aufgabe, behinderten Menschen<br />
„zu ermöglichen, ihre Leistungs- oder<br />
Erwerbungsfähigkeit zu erhalten, zu<br />
entwickeln, zu erhöhen oder wiederzu-<br />
gewinnen und dabei ihre Persönlichkeit<br />
weiterzuentwickeln.“<br />
In manchen Bundesländern sind Förderstätten<br />
(Tagesstätten) in die Werkstatt<br />
integriert, in anderen (wie z.B. Bayern)<br />
gibt es sehr unterschiedliche Organisationsformen.<br />
Unabhängig dieser strukturellen<br />
Gegebenheiten, sehen wir es<br />
als Aufgabe der Förderstätte und der<br />
Werkstatt an, Bildungsmöglichkeiten<br />
für alle Beschäftigten anzubieten mit<br />
dem übergeordneten Zielen der Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe.<br />
Während „berufliche“ Bildung – in einem<br />
engeren Sinne – sich meist stärker<br />
auf (leistungsorientierte) Qualifizierung<br />
für bestimmte Tätigkeiten bezieht, sehen<br />
wir in Formen der Erwachsenenbildung<br />
gute Umsetzungsmöglichkeiten für die<br />
Weiterentwicklung der Persönlichkeit.<br />
Im Bildungsprogramm unseres Arbeitsbereichs<br />
bieten wir dazu gemeinsame<br />
Kurse für Beschäftigte aus Förderstätte<br />
und Werkstatt an. Zum einen fördern<br />
wir dadurch das Zusammenarbeiten von<br />
Menschen mit ganz unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten und auch das gegenseitige<br />
Verständnis. In der Erweiterung des Bildungsangebotes<br />
mit anderen Bildungsträgern<br />
wie z.B. VHS sehen wir einen<br />
wichtigen Schritt zur gesellschaftlichen<br />
Teilhabe. „Vorsichtig“ formuliert: einen<br />
Schritt in Richtung inklusiver Erwachsenenbildung.<br />
Hilfreiche didaktische Aspekte<br />
Das Foto veranschaulicht das didaktische<br />
„Geflecht“, das es bei Planung<br />
und Durchführung zu berücksichtigen
gilt, da sich die Variablen gegenseitig<br />
beeinflussen.<br />
Inklusive Aspekte<br />
Mit der Erweiterung des Bildungsangebots<br />
verfolgen wir das Ziel der Teilhabe<br />
am gesellschaftlichen Leben.<br />
Erste Schritte auf unserem „inklusiven<br />
Weg“:<br />
• Angebot und Etablierung von Bildungsangeboten<br />
außerhalb der Einrichtung<br />
auf Gemeindeebene und mit<br />
anderen Bildungsinstitutionen. Derzeit<br />
machen wir gemeinsame Angebote mit<br />
der Volkshochschule <strong>Straubing</strong> und<br />
dem Gesundheitsamt.<br />
miteinander 11/08 9<br />
• Bei unseren Projekten auf europäischer<br />
Ebene – den Lernpartnerschaften –<br />
nahmen Menschen aus verschiedenen<br />
Ländern aus Förderstätten und Werkstätten<br />
teil.<br />
• Bei der Gestaltung des Mahnmals nahmen<br />
ebenfalls Menschen unterschiedlichen<br />
Alters, Frauen und Männer,<br />
Arbeitende und Rentner, Beschäftigte<br />
und Mitarbeiter teil.<br />
Noch ist es ein weiter Weg bis in unserer<br />
Gesellschaft gemeinsames Lernen ein<br />
fester Bestandteil des allgemeinen Bildunsangebotes<br />
ist. Machen wir „Schritt<br />
für Schritt“ …<br />
Anna Rieg-Pelz<br />
Katharina Werner<br />
Erfolgreiche Gründungsversammlung des Förderverein<br />
für die Johannes Grande-Schule<br />
Am 18.09.<strong>2008</strong> wurde der Förderverein<br />
für die Johannes Grande-Schule<br />
gegründet. Astrid Hausladen, Gerhard<br />
Till und Anton Vetterl hatten gute Vorarbeit<br />
geleistet und die Satzung für den<br />
Förderverein erarbeitet.<br />
Im Besprechungsraum der Fachschule<br />
konnte Versammlungsleiterin Astrid<br />
Hausladen 13 interessierte Gäste zur<br />
Gründungsversammlung begrüßen. Eingangs<br />
wurde der Ablauf der Gründungsversammlung<br />
besprochen und dann die<br />
Satzung vorgestellt.<br />
Der neue Verein soll die Fachschule ideell<br />
und finanziell unterstützen. Neben<br />
Bereitstellung von Geld und Sachspenden<br />
ist dem Verein die Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die Organisation von Vorträgen,<br />
Veranstaltungen und die Einbeziehung<br />
von Personen, die an den Belangen der<br />
Fachschule interessiert sind, wichtig.<br />
Nach dem die Satzung den Anwesenden<br />
vorgestellt und von den Gründungsmitgliedern<br />
beschlossen wurde, konnte die<br />
Vorstandschaft des Fördervereins für die<br />
Johannes-Grande Schule gewählt werden.<br />
Vorsitzende wurde Martina Mohr, ihre<br />
Stellvertreterin Diana Jäger, Schriftfüh-<br />
rerin Astrid Hausladen, Kassier Anton<br />
Vetterl, Rechnungsprüfer Gerhard Till<br />
und Veloria Will.<br />
Ebenfalls der Vorstandschaft gehört der<br />
Schulleiter Hans Greipl an, außerdem<br />
wird in der Schülerversammlung ein<br />
Fachschüler als beratendes Mitglied<br />
bestimmt.<br />
Frau Martina Mohr bedankte sich für<br />
die Wahl zum 1. Vorstand.<br />
Hans Greipl bedankte sich für die gute<br />
Vorarbeit und wünschte dem Verein<br />
alles Gute.<br />
Astrid Hausladen<br />
Wohnheimleiterin
10 miteinander 11/08<br />
� Einrichtung für Menschen mit Behinderung<br />
Teilhabe von Menschen<br />
mit schwerer geistiger und<br />
mehrfacher Beeinträchtigung<br />
Unterricht über Basale Angebote im Mittelkurs an der Johannes Grande-Schule<br />
In ihrer Dissertation (Leipzig 2001) formulierte<br />
Angelika Rothmayr folgende<br />
Schutzrechte für Menschen mit umfassender<br />
Behinderung, um ihre Würde zu<br />
gewährleisten.<br />
• Das Recht auf die körperliche Nähe,<br />
um andere Menschen wahrnehmen zu<br />
können, welches einen sensiblen Umgang<br />
mit adäquater Nähe und Distanz<br />
beinhaltet und einer körperlichen Isolation<br />
vorbeugt.<br />
• Das Recht auf Menschen, die ihnen<br />
die Umwelt auf einfachste Weise<br />
nahe bringen, die sich mit der Lebenswirklichkeit<br />
von Menschen mit<br />
umfassender Behinderung auseinandersetzen<br />
und sich methodisch-didak-<br />
tische Vorgehensweisen aneignen, die<br />
„Umwelt“ begreifbar zu gestalten und<br />
werden zu lassen.<br />
• Das Recht auf andere Menschen, die<br />
ihnen Fortbewegung und Lageveränderung<br />
ermöglichen, was beinhaltet,<br />
dass eine interdisziplinäre Arbeitsweise<br />
nötig ist.<br />
• Das Recht auf andere Menschen, die<br />
sie auch ohne Sprache verstehen und<br />
ihnen kommunikative Angebote machen.<br />
• Das Recht auf andere Menschen, die<br />
sie zuverlässig versorgen und pflegen,<br />
was neben pflegerischen Fähigkeiten<br />
und interdisziplinärer Zusammenar-<br />
Selbsterfahrung des Gleichgewichtssinn, mit einem Stehbrett im Unterricht<br />
beit die Fähigkeit zum Perspektivwechsel<br />
voraussetzt.<br />
Diese „Schutzrechte“ dienen als Perspektive<br />
und sind Motive für die Vermittlung<br />
der Konzepte: Basale Kommunikation<br />
und Basale Stimulation im Unterricht<br />
an der Johannes- Grande-Schule, die im<br />
Folgenden kurz dargestellt werden. Das<br />
Wort „Basal“ wird im Sinne von einer<br />
Basis schaffend, grundlegend und gleichzeitig<br />
voraussetzungslos, verstanden.<br />
Basale Stimulation nach<br />
Andreas Fröhlich<br />
Das Konzept der Basalen Stimulation<br />
wurde in den 70er Jahren von Prof. Dr.
Andreas Fröhlich in der Zusammenarbeit<br />
mit mehrfach beeinträchtigten Kindern<br />
entwickelt. Basale Stimulation will<br />
den Mangel an Eigenerfahrung, Eigenbewegung<br />
und Auseinandersetzung mit<br />
der Umwelt kompensieren. Sie will eine<br />
Umgebung schaffen, in der Entwicklung<br />
stattfinden kann. Basale Stimulation<br />
versteht sich als Einladung, sich und<br />
die Welt zu erkunden, am besten im<br />
Alltag, so wie jede und jeder Einzelne<br />
ihn leben kann.<br />
Grundlegend ist immer die Orientierung<br />
an der Lebenswelt des jeweiligen Menschen,<br />
wobei ein besonderes Augenmerk<br />
auf der Entwicklung der Wahrnehmung<br />
des Menschen mit schwerer geistiger<br />
Beeinträchtigung liegt. Im Kontakt mit<br />
der Person sowie im Dialog werden Bewegungen,<br />
Anregungen, Stimulationen<br />
entwickelt und durchgeführt.<br />
Vibratorische, vestibuläre (den Gleichgewichtssinn<br />
betreffende) und somatische<br />
(auf den ganzen Körper bezogene)<br />
Stimulationen bilden das Herzstück der<br />
Basalen Stimulation. Dies orientiert sich<br />
an den Reizen, die ein Mensch bereits<br />
im Mutterleib erfährt.<br />
Basale Kommunikation nach Winfried<br />
Mall<br />
Das Konzept der Basalen Kommunikation,<br />
wurde von dem Heilpädagogen<br />
Winfried Mall entwickelt. Es richtet<br />
sich an Fachkräfte, die mit Menschen<br />
mit schwerer geistiger Behinderung, mit<br />
ausgeprägt autistischem Verhalten, im<br />
Wachkoma bzw. apallischem Syndrom<br />
oder an Demenz Erkrankten arbeiten.<br />
Jeder Mensch lebt im Austausch mit seiner<br />
Umwelt. Für Begleiter von Menschen<br />
mit schwerer und mehrfacher Beeinträchtigung<br />
kommt es darauf an, auch<br />
kleinste – meist ganz körperbezogene<br />
– Ansätze von Kommunikation wahrnehmen<br />
zu lernen. Erst dann gelingt es,<br />
angemessen darauf zu antworten. Damit<br />
wird die Erfahrung aufgegriffen, die<br />
für uns alle Entwicklung erst ermöglicht<br />
hat: „Da ist jemand, der mich versteht<br />
und auf mich eingeht, so wie ich bin“.<br />
Basale Kommunikation zeigt einen konkreten<br />
Weg, mit einem Menschen mit<br />
schwersten Beeinträchtigungen, frei von<br />
Basale Kommunikation<br />
Anforderungen, einen wechselseitigen<br />
Austausch zu erleben.<br />
Winfried Mall<br />
Winfried Mall bietet den Grundkurs Basale<br />
Kommunikation von 19.- 20. Januar<br />
2009 in den Räumen der Fachschule an.<br />
Nähere Informationen dazu finden Sie<br />
im Fortbildungsprogramm 2009 der<br />
<strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong> Kostenz.<br />
Ziele dieser Fortbildung sind:<br />
•<br />
•<br />
Die Bedeutung gelingender Kommu-<br />
nikation für die gesamte Entwicklung<br />
zu verstehen<br />
Die Kommunikation der betreffenden<br />
Menschen besser zu verstehen<br />
miteinander 11/08 11<br />
• Die Sensibilität für die Wahrnehmung<br />
körperlicher Ausdruckweisen bei sich<br />
und beim Partner zu steigern<br />
• Mit dem Ansatz „Basale Kommunikation“<br />
einen Weg zu erleben, Kommunikationsstörungen<br />
zu vermeiden<br />
Literatur (in der Fachschulbibliothek<br />
verfügbar):<br />
Fröhlich, A.: Basale Stimulation.<br />
Das Konzept. Selbstbestimmtes<br />
Leben: Düsseldorf, 1999,<br />
Fröhlich A.: u.a (Hrsg.).: Schwere<br />
Behinderung in Praxis und Theorie-<br />
ein Blick zurück nach vorn. Texte<br />
zur Körper- und Mehrfachbehindertenpädagogik.<br />
Selbstbestimmtes<br />
Leben: Düsseldorf, 2001.<br />
Mall, W.: Kommunikation ohne<br />
Voraussetzungen mit Menschen<br />
mit schwersten Beeinträchtigungen.<br />
Winter: Heidelberg, 2004.<br />
Mall, W.: Sensomotorische Lebensweisen.<br />
Wie erleben Menschen mit<br />
geistiger Behinderung sich und<br />
ihre Umwelt? Winter: Heidelberg,<br />
2003.<br />
Maria Gangl<br />
Dozentin an der Fachschule
12 miteinander 11/08<br />
� Berufsfachschule für Krankenpflege<br />
„Pilotprojekt erfolgreich<br />
beendet“<br />
- Examensfeier der Bundeswehr an der Berufsfachschule für Krankenpflege<br />
24 Absolventen des Examenskurses der<br />
Bundeswehr konnten sich am Donnerstag,<br />
11.09.<strong>2008</strong> über ihr erfolgreich abgelegtes<br />
Examen zu Gesundheits- und<br />
Krankenpfleger freuen. Zu diesem Anlass<br />
begrüßte Geschäftsführer Uwe Wilfert<br />
die Absolventen sowie zahlreiche<br />
Ehrengäste im Haus Franziskus des<br />
Kloster Azlburg.<br />
Uwe Wilfert:<br />
Trotz anfänglicher Reibungspunkte<br />
habe man sich gegenseitig Vertrauen<br />
geschenkt, wodurch dieser erste Ausbildungskurs<br />
der Bundeswehr-Schüler<br />
erfolgreich verlief, so Geschäftsführer<br />
Uwe Wilfert in seiner Begrüßungsansprache.<br />
Diese „andere“ Klasse stellte<br />
auch die Lehrer vor zusätzliche Herausforderungen,<br />
die es zu meistern galt –<br />
unterschiedlichste Ausbildungsziele,<br />
aber vor allem auch ein zusätzlicher<br />
Kurs ohne zusätzliche Lehrer. Uwe<br />
Wilfert dankte allen Beteiligten für ihr<br />
Engagement und wünschte den Absolventen<br />
viel Erfolg für ihr zukünftiges<br />
Berufsleben.<br />
Dr. Gert Müller:<br />
Nach anfänglicher Skepsis habe sich<br />
seine Haltung gegenüber dem Bundeswehr-Kurs<br />
geändert, betonte Ärztlicher<br />
Schulleiter Dr. Gert Müller in seiner<br />
Ansprache an die Absolventen. Es galt,<br />
so Dr. Gert Müller weiter, eine Klasse<br />
auszubilden, die unterschiedlichste<br />
Lebensläufe besaß und zudem von verschiedenen<br />
Motivationen und Zielen geprägt<br />
war. Durch die Ausbildung wurde<br />
allen Schülern Halt gegeben, Fürsorge<br />
Impressum:<br />
Einrichtung für Menschen mit<br />
Behinderung und Marienheim:<br />
H. Emmert (verantwortlich),<br />
S. Kerbl, A. Müller, K. Laumer<br />
Klinikum St. Elisabeth GmbH:<br />
Dr. C. Scheu,<br />
C. Reichmann, B. Korber,<br />
U. Silberbauer-Jurgasch<br />
Redaktionsschluss/-sitzung:<br />
03.11.<strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />
Büro Kerstin Laumer<br />
und Geduld sowie Wertschätzung gegenüber<br />
den Patienten wurde den Absolventen<br />
vermittelt. Zum Ende seiner<br />
Ansprache wünschte Dr. Gert Müller<br />
den Absolventen viel Glück und dass<br />
sie ihre Haltung bewahren mögen.<br />
Jan Hügelschäffer:<br />
Schülersprecher Hauptfeldwebel Jan<br />
Hügelschäffer dankte allen an der Ausbildung<br />
Beteiligten – vor allem den<br />
Lehrkräften und den Krankenschwestern-<br />
und Pflegern auf den Stationen.<br />
Sie alle trugen dazu bei, dass die unterschiedlichen<br />
Charaktere, Wünsche und<br />
Vorstellungen in den Schul- und Pflegealltag<br />
integriert wurden. Mit Sonnenblumen<br />
und kleinen Präsenten bedankten<br />
sich die Absolventen bei ihren Lehrern,<br />
Dozenten und Praxisanleitern.<br />
Dr. Herbert Meinzel:<br />
Nun gelte es, das Gelernte in der Praxis<br />
anzuwenden, begann Medizinaldirektor<br />
Dr. Herbert Meinzel seine Worte an die<br />
Absolventen. Sie hätten sich zwar bereits<br />
viel Wissen angeeignet, doch Fortbildung<br />
sei vor allem auch für den Beruf<br />
Erscheinungsdatum nächste Ausgabe:<br />
Dezember <strong>2008</strong><br />
Druck: Marquardt, Regensburg<br />
Fotos: (1) G. Kaiser, (2) C. Reichmann,<br />
(3) U. Silberbauer-Jurgasch, (4) A. Hummel, (5) M. Adam,<br />
C. Reichmann, (6) C. Reichmann,<br />
(7) U. Silberbauer-Jurgasch, (8) Bereich Arbeit,<br />
(9) A. Loibl, (10/11) W. Mall, S. Strasser, (12) B. Korber<br />
der Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
unerlässlich, so Dr. Herbert Meinzel<br />
weiter. Er dankte allen Verantwortlichen<br />
und gab den Absolventen den Rat mit<br />
auf den Weg, stets den Mut zur gesunden<br />
Selbstfürsorge zur haben, denn nur so<br />
erhalte man sich die Liebe zum Beruf.<br />
Eduard Kriegl:<br />
Im Anschluss an die Zeugnisvergabe<br />
beglückwünschte Schulleiter Eduard<br />
Kriegl die Absolventen zu diesem<br />
wichtigen Schritt in ihrer persönlichen<br />
Entwicklung. Er wünschte Ihnen Glück,<br />
Zufriedenheit und viele gute Erinnerungen<br />
an die Zeit in <strong>Straubing</strong>, vor<br />
allem auch bei zukünftigen Einsätzen<br />
im Ausland. Der abschließende Dank<br />
von Eduard Kriegl galt nochmals den<br />
Lehrern, Dozenten und Pflegekräften,<br />
die durch ihren Einsatz den Schülern<br />
eine gute Ausbildung ermöglichen.<br />
Die Examensfeier wurde durch das<br />
Streichquartett des Anton-Bruckner-<br />
Gymnasiums unter Leitung von Gerold<br />
Huber musikalisch umrahmt.<br />
Barbara Korber<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird<br />
auf die ausführliche Schreibweise "-er und -innen"<br />
verzichtet. Generell werden stattdessen die Begriffe<br />
stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter)<br />
verwendet. Dies versteht sich als Synonym für alle<br />
männlichen und weiblichen Personen, die damit<br />
selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen<br />
werden.