18.12.2013 Aufrufe

DAV Panorama

„Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit …“ Der erste weiße Anstrich von Mitte Oktober hat sich in höheren Lagen gehalten, winteraktiven Bergsteigern macht das Appetit auf mehr. Echten Mehrwert bieten da unsere Tourenvorschläge im Kleinwalsertal (S.16), die nicht nur schön, sondern auch naturverträglich sind. Das Gebiet gilt als Schneeloch – auch abseits der Beschneiungsanlagen, die wie überall eine möglichst große Ausbeute an lohnenden Pistentagen garantieren sollen. Dabei sieht es in den Bayerischen Alpen mittelfristig düster aus für die Skigebietsbetreiber. Eine vom DAV in Auftrag gegebene Studie zur Schneesicherheit (S. 70) prognostiziert in zwanzig Jahren selbst bei weiterem Hochrüsten mit Schneekanonen nur noch in 50 bis 70 Prozent der bayerischen Skigebiete scheinbar ungetrübten Pistenspaß. Zeit also, um über alternative Tourismuskonzepte nachzudenken, die für Natur und Mensch langfristig tragbar sind.

„Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit …“ Der
erste weiße Anstrich von Mitte Oktober hat sich in höheren Lagen gehalten,
winteraktiven Bergsteigern macht das Appetit auf mehr. Echten
Mehrwert bieten da unsere Tourenvorschläge im Kleinwalsertal (S.16),
die nicht nur schön, sondern auch naturverträglich sind. Das Gebiet gilt
als Schneeloch – auch abseits der Beschneiungsanlagen, die wie überall
eine möglichst große Ausbeute an lohnenden Pistentagen garantieren
sollen. Dabei sieht es in den Bayerischen Alpen mittelfristig düster aus
für die Skigebietsbetreiber. Eine vom DAV in Auftrag gegebene Studie zur
Schneesicherheit (S. 70) prognostiziert in zwanzig Jahren selbst bei weiterem
Hochrüsten mit Schneekanonen nur noch in 50 bis 70 Prozent der
bayerischen Skigebiete scheinbar ungetrübten Pistenspaß. Zeit also, um
über alternative Tourismuskonzepte nachzudenken, die für Natur und
Mensch langfristig tragbar sind.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bergromantik: Wolken strömen aus dem Rheintal herein<br />

und fließen über die Felskante des Ifenmassivs wie ein<br />

Wasserfall zu Tal – Zauberstunde am Hahnenköpfle. Die<br />

kuschelig verschneiten Hütten bei der Neuhornbachalpe<br />

erreicht man bei der Runde durch das Pulverparadies für<br />

Kenner hinter dem Steinmanndl. Doch auch die freien<br />

Hänge des Grünhorns können höchsten Skigenuss offerieren<br />

– ausreichend Schnee dazu liegt hier oft genug.<br />

die bei Firn oder Pulverschnee pure Lebensfreude<br />

serviert. Zur Rast lädt das<br />

sonnenverwöhnte Neuhornbachhaus ein,<br />

am Rückweg wird das Steinmandl mitgenommen.<br />

Bei der dritten Runde erreicht<br />

man das Grünhorn, das Richtung Baad<br />

zumindest bis zur Waldgrenze Skigenuss<br />

Die Abfahrt durch wochenlang<br />

konservierten Pulverschnee<br />

schließt die Tourenrunde.<br />

vom Feinsten bietet. Wer will, steigt von<br />

der Starzelalpe dann zur Litzescharte auf<br />

und pflügt durch den dort über Wochen<br />

konservierten Pulverschnee zurück ins<br />

Schwarzwassertal.<br />

Baad liegt im hintersten Winkel des<br />

Kleinwalsertales. Selbst in normalen Wintern<br />

lassen sich die Häuser des Weilers<br />

von der Straße aus nur erahnen. „Hüüffawiisch<br />

Schnee“, was im Walser Dialekt<br />

„haufenweise Schnee“ heißt, verspricht<br />

die Winterbroschüre 2014 des Tourismusverbandes.<br />

Darauf kann man sich hier<br />

trotz Klimawandel wohl noch eine Weile<br />

verlassen, denn das Tal gilt zu Recht als<br />

Schneeloch. Über Baad ragen die Bergflanken<br />

furchterregend steil in den Himmel,<br />

bei Lawinengefahr bleibt demnach<br />

nur das nette Café in der Ortsmitte.<br />

Höchste Tourenzeit ist dagegen, wenn<br />

20 <strong>DAV</strong> 6/2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!