PDF 37.627kB - Hochschule Ulm
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01_2011
Wir suchen Sie als Praktikant/in, Werkstudent/in<br />
oder zur Erstellung Ihrer Abschlussarbeit!<br />
Get ready for boarding!<br />
Diehl Aerosystems ist ein führender deutscher Luftfahrtzulieferer. Als Unternehmen in einer<br />
Zukunftsbranche stellen wir unsere leistungsstarken Mitarbeiter ebenso in den Mittelpunkt<br />
wie ein stabiles und kontinuierliches Wachstum.<br />
Das Portfolio der Unternehmenseinheit Diehl Aircabin GmbH umfasst die Entwicklung, das<br />
Design und die Produktion von Kabinen- und Systemelementen für die internationale Luftfahrtindustrie.<br />
Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Herstellung von exklusiver Ausstattung für<br />
VIP- und Corporate-Jets.<br />
Ihr Praktikum bei uns:<br />
Setzen Sie die in Ihrem Studium erworbenen Kenntnisse anhand konkreter Aufgabenstellungen in<br />
praxis- und marktgerechte Lösungen um. Während Ihrer Zeit bei uns werden Sie eng in die tägliche<br />
Arbeit unserer interdisziplinären Projektteams eingebunden und umfassend betreut. Verlängern Sie<br />
Ihren Stop-over-Aufenthalt bei uns durch eine anschließende Werkstudententätigkeit.<br />
Ihre Abschlussarbeit bei uns:<br />
Ihr individuelles Thema legen Sie in enger Abstimmung mit Ihrem Betreuer fest und werden zur<br />
Bearbeitung in unser internationales Arbeitsumfeld eingebunden. So arbeiten Sie immer gemeinsam<br />
mit erfahrenen Mitarbeitern an aktuellen Unternehmensprojekten.<br />
Sie sind Student/in der Luft- und Raumfahrttechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau,<br />
Kunststofftechnik, Flugzeugbau, Produktions- und Verfahrenstechnik oder Betriebswirtschaft, dann<br />
freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Alle Stellen sind auch auf unserer Homepage www.diehl-aircabin.de nachzulesen.<br />
Erleben Sie mit uns das Abenteuer Luftfahrt<br />
und senden Sie uns Ihre Bewerbung!<br />
Diehl Aircabin GmbH<br />
Sabrina Schuster<br />
Am Flugplatz<br />
D-88471 Laupheim<br />
Email: personalmarketing@diehl-aircabin.de<br />
www.diehl-aircabin.de<br />
Diehl Aerosystems ist ein Teilkonzern der Nürnberger Diehl-Gruppe.<br />
Die Diehl-Gruppe erwirtschaftet mit rund 13.300 Mitarbeitern einen Umsatz<br />
von 2,5 Mrd. Euro. Diehl Aerosystems, ein Gemeinschaftsunternehmen von<br />
Diehl und Thales, bietet der internationalen Luftfahrtindustrie ganzheitliche Lösungen<br />
für die Cockpit-und Kabinenausrüstung.<br />
DIEHL<br />
Aerosystems
I N H A LT<br />
03 smsbildung<br />
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
04 Deutschland-Stipendium<br />
06 Und das wünsche ich mir von<br />
der neuen Landesregierung ...<br />
10 smsfakultäten<br />
S T U D I U M & L E H R E<br />
Auf ein Neues!<br />
Jede <strong>Hochschule</strong> lebt vom Kontakt mit den Menschen, die an ihr teilhaben<br />
und die sie umgeben: Studierende, Professoren, Mitarbeiter, Absolventen,<br />
Unternehmen, Verbände und Vereine, Freunde und Förderer. Der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> ist die Nähe zu ihnen wichtig. Wir wollen sie deshalb gezielter<br />
ansprechen und die Kommunikation mit ihnen lebendiger und aktueller<br />
gestalten. Zu diesem Zweck haben wir die neue Kommunikationslinie KOM-<br />
PAKT ins Leben gerufen. Ihr Kernstück ist das Hochschuljournal gleichen<br />
Namens, das drei Mal im Jahr erscheinen wird und damit häufiger als das<br />
bisherige Hochschulmagazin. Das Journal wird von einem elektronischen<br />
Newsletter begleitet werden, der künftig über unsere Homepage abonniert<br />
werden kann. Alle, die sich für die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> interessieren, können<br />
deshalb wählen, auf welchem Kommunikationsweg sie am aktuellen Geschehen<br />
teilhaben wollen.<br />
12 Produktentwicklung<br />
per Simulation<br />
14 Mit Kate auf Erfolgskurs<br />
15 Soziale Projekte bevorzugt<br />
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
16 Was Roboter so alles können!<br />
18 Wie Roboter mit Köpfchen arbeiten<br />
20 smskooperation<br />
C A M P U S & M E H R<br />
22 War Berblingers Fluggerät fehlerhaft?<br />
26 smspreise<br />
U N T E R U N S<br />
28 Veränderungen<br />
29 EADS-Stiftungsprofessur<br />
29 Die Neuen<br />
32 Impressum<br />
Auch wenn es jeder schon weiß: nichts ist beständiger als der Wandel – dies<br />
gilt für eine <strong>Hochschule</strong> erst recht. In diesem Sinne schlagen wir mit der<br />
ersten Ausgabe von KOMPAKT ein neues Kapitel unserer Hochschulkommunikation<br />
auf.<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor
ifm<br />
setzt Energien frei<br />
Energiedienstleistung Gebäudeautomation Energietechnik<br />
Luft- und Klimatechnik Versorgungstechnik www.gaiser-online.de<br />
in <strong>Ulm</strong> und Heidenheim<br />
Willkommen in der Zukunft – Praktikanten, Diplomanten und Absolventen<br />
bewerben sich jetzt unter: bewerbung@gaiser-online.de
s m s b i l d u n g<br />
Q U A L I T Ä T S P A K T L E H R E<br />
Projekt „Integriertes Lernen“ schafft erste Hürde<br />
Mit dem Projekt „Integriertes Lernen“ war die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> bei der Ausschreibung des Förderprogramms Qualitätspakt<br />
Lehre erfolgreich. Ihrem formlosen Antrag muss<br />
nun ein detaillierter Antrag für die Genehmigung folgen.<br />
Ziel ist es, den traditionellen Unterricht im Hörsaal mit dem<br />
E-Learning zu kombinieren, um leicht zugängliche und<br />
motivierende Kurse zu schaffen; hierfür soll ein bereits<br />
vorhandenes Lernzentrum erweitert werden. Heute schon<br />
gibt es eine Vielfalt an Zugangsberechtigungen für ein Studium<br />
an einer <strong>Hochschule</strong> für Angewandte Wissenschaften.<br />
Die Bedeutung individualisierten Lernens unabhängig von<br />
einer Präsenz wird deshalb angesichts der Heterogenität der<br />
potentiellen Studierenden zunehmen. Die für die Erweiterung<br />
veranschlagten 600 000 Euro Förderung verteilen sich<br />
auf fünf Jahre. Im Rahmen des Qualitätspaktes Lehre wollen<br />
Bund und Länder den <strong>Hochschule</strong>n bis 2020 rund zwei Milliarden<br />
Euro für die Verbesserung der Studienbedingungen<br />
und der Qualitätssteigerung in der Lehre zur Verfügung<br />
stellen. Bei der ersten Ausschreibung waren insgesamt 18<br />
<strong>Hochschule</strong>n des Landes Baden-Württemberg erfolgreich. •<br />
R E K T O R E N K O N F E R E N Z<br />
HAW ins rechte Licht gerückt<br />
Die Fachhochschulen des Landes Baden-Württemberg<br />
heißen seit Sommer 2010 <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte<br />
Wissenschaften (HAW). Der Name ist Programm. Im Mittelpunkt<br />
stehen ein zügiges praxisnahes Studium sowie der<br />
Wissens- und Technologie-Transfer in die wirtschaftliche und<br />
technologische Praxis. Das macht es erst möglich, Kooperationspartnern<br />
Problemlösungen anzubieten, die oftmals<br />
im Rahmen von Abschlussarbeiten erarbeitet werden. Die<br />
<strong>Hochschule</strong>n forschen darüber hinaus eigenständig und<br />
interdisziplinär für und mit Betrieben oder Institutionen. Sie<br />
sind damit ein wichtiger Innovationsmotor für mittelständische<br />
Unternehmen und die gewerbliche Wirtschaft.<br />
Um dies möglichst vielen der potentiellen Studienbewerber<br />
nahe zu bringen, hat die Rektorenkonferenz der <strong>Hochschule</strong>n<br />
(RKH) ein spezielles Informationsportal ins Leben gerufen.<br />
Dort sorgt die Gallionsfigur „Reiner Theorie“ mit ihren<br />
geschraubten Äußerungen dafür, dass die Statements aus<br />
dem Munde echter HAW-Studierender in die Köpfe all jener<br />
dringen, die vor einer Studienentscheidung stehen. •<br />
D A T E N U N D Z A H L E N<br />
Fast 3500 Studierende<br />
Aktuell sind an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> 3426 Studierende eingeschrieben, die<br />
sich auf 16 Bachelor-Studiengänge und vier Master-Studiengänge verteilen.<br />
Einen Master-Abschluss streben 146 Studierende an. Zahlenmäßig am<br />
stärksten belegt ist der Studiengang Maschinenbau. Der Anteil der Studentinnen<br />
liegt mit insgesamt 642 bei circa 19 Prozent, wobei die Spannbreite<br />
weit ist: In der Fahrzeugtechnik sind es nur vier Prozent, im neuen Studiengang<br />
Informationsmanagement im Gesundheitswesen dagegen gut 80<br />
Prozent. 284 Studierende sind Ausländer, darunter nur 46 aus EU-Staaten.<br />
Die stärkste Fraktion stellen mit Abstand die Türken, gefolgt von den Russen<br />
und den Chinesen. •
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Kontakt für Förderer<br />
Privatpersonen und Unternehmen,<br />
die Studierende<br />
durch ein Deutschland-Stipendium<br />
oder anderweitig<br />
unterstützen wollen, wenden<br />
sich an<br />
Dr. Ingrid Horn<br />
CCM//Fundraising<br />
Fon 0731 50 28 279<br />
horn@hs-ulm.de<br />
Kontakt für Bewerber<br />
Fragen zum Bewerbungsverfahren<br />
beantwortet<br />
Sandra Vorndran<br />
Zentrale Studienbetreuung<br />
Fon 0731 50 28 487<br />
vorndran@hs-ulm.de<br />
www.hs-ulm.de/studium/<br />
stipendien<br />
Deutschland braucht eine neue Stipendienkultur.<br />
Von dieser Überzeugung<br />
ließ sich die Bundesministerin für<br />
Bildung und Forschung, Dr. Annette<br />
Schavan, auch nicht abbringen, als ihr<br />
die Länder ihre Beteiligung an diesem<br />
Förderprogramm verweigerten. Inzwischen<br />
stemmt der Bund den Anteil der<br />
öffentlichen Hand alleine und für eine<br />
Idee, der man einen gewissen Charme<br />
nicht absprechen kann.<br />
Mit 150 Euro sind Sie dabei<br />
Die Aktion „Deutschland-Stipendium“<br />
setzt auf ein Zusammenwirken von<br />
privaten Förderern, <strong>Hochschule</strong>n und<br />
der öffentlichen Hand. Der Angelpunkt<br />
sind private Geldgeber, die Studierende<br />
mindests ein Jahr fördern wollen.<br />
Und so funktioniert es: Zu gestifteten<br />
150 Euro pro Monat gibt der Bund<br />
150 Euro dazu. Die Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten erhalten so 300 Euro<br />
monatlich für mindestens zwei Semester.<br />
Für Unternehmen macht es daher<br />
Sinn, mit einem Jahresbeitrag von<br />
mindetens 1800 Euro einzusteigen,<br />
während Privatpersonen auch Teilbeträge<br />
spenden können, die in einen<br />
Pool einfließen. Förderer können den<br />
gestiften Betrag in der Regel steuerlich<br />
geltend machen.<br />
Begabung und Verantwortung zählen<br />
Mit dem Deutschland-Stipendium<br />
sollen gezielt besonders begabte Studierende<br />
gefördert werden. Als potentielle<br />
Bewerber kommen damit nur die<br />
Besten zehn Prozent in Frage. Neben<br />
herausragenden fachlichen Leistungen<br />
sind für die Auswahl auch Faktoren<br />
wie die Bereitschaft, gesellschaftliche<br />
Verantwortung zu übernehmen, oder<br />
besondere Herausforderungen der<br />
eigenen Lebensbiographie zu meistern,<br />
ausschlaggebend. Das Einkommen der<br />
Eltern bzw. das eigene Einkommen<br />
spielen bei der Vergabe keine Rolle.<br />
Für die Vergabe sind die einzelnen<br />
<strong>Hochschule</strong>n verantwortlich, die sich<br />
an dem Programm beteiligen. Hierfür<br />
muss jede <strong>Hochschule</strong> eine Satzung
Die eine Hälfte vom Bund und<br />
und die andere von Ihnen.<br />
Junge Talente fördern kostet jetzt nur noch halb so viel.<br />
Jetzt<br />
kommt es<br />
auf Sie an!<br />
Mit nur 150 Euro monatlich<br />
fördern Sie ein junges Talent<br />
in Deutschland.<br />
deutschland-stipendium.de<br />
• Es geht auch anders!<br />
Roland Baumann, Inhaber der AEROLINE<br />
TUBE SYSTEMS Baumann GmbH, schreibt<br />
seit Einführung der Studiengebühren für<br />
Studierende der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ein Stipendium<br />
in Höhe von 1000 Euro aus. Voraussetzung:<br />
Die Kandidaten müssen einen Studiengang<br />
mit Fachrichtung Energietechnik<br />
gewählt haben. Dieses Jahr konnten sich Sabine<br />
Mäck, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
und Jeanette Rutke, Studiengang<br />
Energiesysteme, über die Unterstützung<br />
freuen. Mit dem Stipendium will Baumann<br />
die Belastungen durch die Studiengebühren<br />
ausgleichen. Zusätzlich erhalten die Stipendiaten<br />
die Möglichkeit, ihr Wissen im Rahmen<br />
von Praktika und Studienarbeiten im<br />
Betrieb zu vertiefen. Angesichts des Fachkräftemangels<br />
in der deutschen Industrie,<br />
der sich auch für die aufstrebende nachhaltige<br />
Energiewirtschaft negativ auswirken<br />
könnte, sieht der Stifter in den Stipendien<br />
eine sinnvolle und unternehmensrelevante<br />
Investition. Sein Unternehmen mit Sitz in<br />
Blaustein produziert Verrohrungssysteme<br />
für die Heizungs- und Klimatechnik. •<br />
Deutschland braucht leistungsfähigen Nachwuchs. Deshalb unterstützen der Bund und private<br />
Förderer die Spitzenkräfte von morgen. Zusammen sorgen wir dafür, dass leistungsstarke Studierende<br />
ihr Potential ausschöpfen. Damit investieren wir in die Zukunft Deutschlands. 2011 können schon<br />
tausende Studentinnen und Studenten profitieren. Der Bund will hierfür mehrere Millionen Euro zur<br />
Verfügung stellen. Vorausgesetzt, Sie machen mit: www.deutschland-stipendium.de.<br />
verabschieden und einen Auswahlausschuss<br />
bilden.<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> macht mit<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> wird die ersten<br />
Deutschland-Stipendien zum Wintersemester<br />
2011/12 vergeben. Die Akquise<br />
der Stiftungsmittel ist bereits erfolgreich<br />
angelaufen. Wenn es gelingt, die<br />
Mittel in entsprechender Höhe einzuwerben,<br />
wird der Bund im ersten<br />
Jahr insgesamt 16 Stipendien für die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> kofinanzieren; das<br />
entspricht 0,45 Prozent aller Studierenden.<br />
Ziel ist es, die Studierenden<br />
nach Möglichkeit während der gesamten<br />
Regelstudienzeit zu fördern. Nach<br />
jeweils zwei Semestern überprüft die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> erneut, ob alle Förderkriterien<br />
erfüllt sind und weiterhin<br />
ausreichend private Mittel zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Die Vorteile des Gebens<br />
Ob Privatperson, Unternehmen,<br />
Verband oder Verein - jeder, der das<br />
Deutschland-Stipendium<br />
mit einem Geldbetrag<br />
unterstützt, setzt damit<br />
ein persönliches Zeichen<br />
für soziale Verantwortung.<br />
In einem rohstoff-<br />
Logo über diesem Text einfügen.<br />
(Klick den weißen Bereich)<br />
armen Land ist dies eine<br />
sinnvolle Investition<br />
für dessen Zukunft. Ein<br />
Förderer kann grundsätzlich<br />
auch vorschlagen, welcher<br />
Fachrichtung seine Mittel zufließen sollen.<br />
Für Unternehmen, die mindestens<br />
drei Stipendien finanzieren, bietet sich<br />
somit die Möglichkeit einer gezielten<br />
Förderung.<br />
An der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> werden die<br />
Urkunden den Stipendiaten in einer<br />
Feierstunde überreicht werden. Auf<br />
Wunsch weist die Urkunde den Namen<br />
des Gebenden aus. Zur Feierstunde<br />
werden alle Förderer eingeladen, die<br />
damit auch Gelegenheit haben, die Stipendiaten<br />
persönlich kennenzulernen.<br />
Ingrid Horn
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Für ein Land, dessen wirtschaftliche Dynamik zu einem Großteil auf dem<br />
Innovationspotential seiner <strong>Hochschule</strong>n und Forschungseinrichtungen<br />
gründet, bricht eine neue politische Ära an. Dessen ist sich auch Professor<br />
Dr. Achim Bubenzer, Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und Vorsitzender der Rektorenkonferenz<br />
der <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissenschaften, bewusst.<br />
Und das wünsche ich mir<br />
von der neuen Landesregierung ....<br />
• Ganz in grüner Hand<br />
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst des Landes Baden-Württemberg<br />
wird seit Mai von Theresia Bauer<br />
geleitet. Die Politikwissenschaftlerin, die<br />
außerdem Volkswirtschaft und Germanistik<br />
studierte, ist Mitglied im Landesvorstand<br />
Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg<br />
und seit 2001 Landtagsabgeordnete.<br />
Dort gehörte sie dem Ausschuss für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst an. Sie war<br />
hochschulpolitische Sprecherin, stellvertretende<br />
Fraktionsvorsitzende und parlamentarische<br />
Geschäftsführerin ihrer Partei. •<br />
Im Grunde ist Politik ja ganz einfach: Der <strong>Ulm</strong>er<br />
Oberbürgermeister Ivo Gönner hat es noch vor der<br />
Vereidigung Ministerpräsident Kretschmann auf gut<br />
Schwäbisch mit auf den Weg gegeben: „Ihr müsset<br />
aah-schtändig regiere!“- Das sollte nicht zuletzt für<br />
den Bereich der Hochschulpolitik gelten. Hier sollte<br />
sich die neue Landesregierung im Bereich der<br />
Fachhochschulen, die seit Juli 2010 <strong>Hochschule</strong>n<br />
für Angewandte Wissenschaften (HAW) heißen, auf<br />
folgende vier Bereiche konzentrieren:<br />
Wunsch Nr. 1: Ausbau der HAW<br />
Die Begründung dieser Forderung ist vergleichsweise<br />
einfach: Die Unternehmen des Landes, insbesondere<br />
die kleinen und mittleren Unternehmen sind essentiell<br />
auf die praxisnah ausgebildeten Absolventen der<br />
HAW, insbesondere in den Fachrichtungen Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik<br />
(MINT-Fächer), angewiesen. Die HAW bilden über<br />
50 Prozent dieser Bewerber aus, in den ingenieurwissenschaftlichen<br />
Fächern sogar über 60 Prozent.<br />
Aber bei weitem nicht jeder, der ein Studium an<br />
einer HAW aufnehmen möchte, erhält auch den von<br />
ihm gewünschten Studienplatz. Als Ausweg bieten<br />
sich teilweise reichlich vorhandene und nicht zulassungsbeschränkte<br />
Studienplätze an Universitäten an.<br />
Ein großer Teil dieser Umgeleiteten übersteht jedoch<br />
diesen Weg nicht ohne Schaden: noch immer wird es
Studierende der <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissenschaften nach Fachrichtungen<br />
im Wintersemester 2009/10<br />
Innovationsmotor. Über 50 Prozent der<br />
Studienplätze an HAW entfallen auf die MINT-<br />
Fächer. Dieser Hochschultyp ist damit die tragende<br />
Säule für die Nachwuchssicherung von<br />
Fachkräften, wie sie Industrie und Wirtschaft<br />
fordern. (Daten: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.)<br />
vielfach für unvermeidlich oder gar für einen Qualitätsnachweis<br />
gehalten, wenn weniger als die Hälfte<br />
der Studienanfänger ihr Studium erfolgreich beenden.<br />
Unser Hochschulsystem steht also immer noch<br />
auf dem Kopf: die Forderung, den Anteil der Studienplätze<br />
an Fachhochschulen von rund 30 Prozent<br />
auf über 50 Prozent auszubauen, wurde schon vor<br />
20 Jahren vom Wissenschaftsrat aufgestellt, geschehen<br />
ist wenig.<br />
Wunsch Nr. 2:<br />
Gesellschaftliche Bedeutung der HAW anerkennen<br />
Die <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissenschaften<br />
leisten insbesondere in unserem Land zwei ganz<br />
zentrale gesellschaftliche Aufgaben: Erstens, sie<br />
erschließen Bewerber aus allen Schichten unserer<br />
Gesellschaft. Sie sind der einzige Hochschultyp, dem<br />
es nachweislich gelingt, die in den nächsten Jahren<br />
immer dringender gesuchten Begabungen aus allen<br />
Schichten unserer Gesellschaft zu erschließen- vor<br />
allem für die MINT-Berufe und insbesondere die<br />
begehrten Ingenieure. Die HAW sind daher von je her<br />
auch „Aufsteigerhochschulen“, die vielen Begabten,<br />
die nicht die Förderung eines bildungsbürgerlichen<br />
Elternhauses hatten, den Weg in ein Hochschulstudium<br />
ermöglicht haben.<br />
Zweitens, sie sind die Partner der Wirtschaft und vor<br />
allem der kleinen und mittleren Unternehmen.<br />
Die HAW sind aufgrund ihrer regionalen Verwurzelung<br />
und ihrer angewandten Forschung die zentralen<br />
Hochschulpartner der Wirtschaft und insbesondere<br />
in fast konkurrenzloser Weise die Partner der kleinen<br />
und mittleren Unternehmen (KMU). KMU sind zum<br />
einen in existenzieller Weise auf die Absolventen<br />
der HAW angewiesen, zum anderen stehen ihnen im<br />
Bereich der angewandten Forschung als Hochschulpartner<br />
wiederum fast ausschließlich die HAW zur<br />
Verfügung.<br />
Obwohl die HAW in beiden genannten Bereich zwar<br />
erfolgreich agieren, fahren sie dennoch „mit angezogener<br />
Handbremse“: Sie könnten viel mehr leisten,<br />
wenn ihre Professorinnen und Professoren nicht<br />
übervolle Lehrdeputate von 18 Semesterwochenstunden<br />
(SWS) im Vergleich zu Universitätsprofessoren<br />
mit 9 (!) SWS hätten. Darüber hinaus gibt es an HAW<br />
praktisch keinen die Professoren unterstützenden<br />
Mittelbau. Unter dem Gesichtspunkt, dass eine nennenswerte<br />
Reduzierung des Lehrdeputates der Professorinnen<br />
und Professoren derzeit wohl kaum finanzierbar<br />
sein dürfte, muss zumindest in vier Bereichen<br />
nachgebessert werden:<br />
(1)Die HAW benötigen zur intensiven Betreuung von<br />
Studierenden in den ersten Semestern zusätzliches
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Aktuelle Phase der Befragten, die im Jahr 2004 bzw. 2007 ihren<br />
Abschluss an einer der beteiligten <strong>Hochschule</strong>n erworben haben<br />
einen rein beratenden Beirat. Die Hochschulräte<br />
haben in den vergangenen zehn Jahren an vielen<br />
Stellen die bisher weitgehend in sich geschlossene<br />
und vor der Bologna-Reform vergleichsweise reformresistente<br />
Welt der <strong>Hochschule</strong>n mit Augenmaß für<br />
neue Gedanken geöffnet.<br />
Qualifiziert. Die überwiegende<br />
Mehrheit der HAW-Absolventen<br />
ist gleich nach dem Abschluss erwerbstätig<br />
- ein überzeugendes<br />
Indiz für ein Studienangebot, das<br />
sich am Arbeitsmarkt orientiert.<br />
(Daten: Statistisches Landesamt<br />
Baden-Württemberg)<br />
qualifiziertes Personal. Diese Investition würde sich<br />
aufgrund der damit zu erzielenden erhöhten Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
der Studierenden für den Steuerzahler<br />
mit Abstand rechnen.<br />
(2) Die HAW benötigen für die angewandte Forschung<br />
einen in der <strong>Hochschule</strong> leistungsabhängig<br />
zuzuordnenden akademischen Mittelbau.<br />
(3) Als Perspektive für die besonderen Leistungsträger<br />
müssen die HAW Ressourcen erhalten, um Masterstudiengänge<br />
anzubieten. Derzeit müssen die HAW<br />
die dafür notwendigen Ressourcen aus vorhandenen<br />
knappen Mitteln schöpfen.<br />
(4) Für die besten Absolventen ist ein fairer Zugang<br />
zur Promotion unverzichtbar; der Wissenschaftsrat<br />
hat dies in seinem Gutachten aus dem Jahre 2010<br />
mehr als deutlich angemahnt.<br />
Wunsch Nr. 3: Das LHG pragmatisch novellieren<br />
Eine umfassende Novellierung des Landeshochschulgesetzes<br />
(LHG) ist überfällig. Dies sollte allerdings in<br />
pragmatischer Weise mit Blick auf die praktischen<br />
hochschulpolitischen Anforderungen geschehen. Und<br />
hier fällt eine Aussage des Koalitionsvertrages auf,<br />
der ich an dieser Stelle klar widersprechen möchte:<br />
die Abschaffung der Hochschulräte und Ersatz durch<br />
In gleicher Weise muss die Bologna-Reform mit ihrer<br />
unverzichtbaren Hinwendung zu berufsfeldqualifizierenden<br />
Abschlüssen, Qualitätssicherung in der<br />
Lehre mit sauber strukturierten Lehrzielen und einem<br />
nachvollziehbaren, am studentischen Lernaufwand<br />
orientieren Bewertungssystem unumkehrbar bleiben.<br />
Dieser längst überfällige Öffnungsprozess der <strong>Hochschule</strong>n<br />
darf auf keinen Fall wieder rückgängig<br />
gemacht werden.<br />
Wunsch Nr. 4: Nachhaltigkeit lehren<br />
Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung ist offensichtlich<br />
unverzichtbar für unser aller Zukunft.<br />
Entweder gelingt es uns innerhalb der nächsten zwei<br />
bis drei Jahrzehnte die Interessen künftiger Generationen<br />
in gleicher Weise zu berücksichtigen wie die<br />
unseren oder wir laufen auf eine globale Katastrophe<br />
zu. Lehre und Forschung im Sinne nachhaltiger<br />
Entwicklung ist damit eine zentrale Aufgabe aller<br />
<strong>Hochschule</strong>n.<br />
Hier besteht eine gewisse Analogie mit der Umsetzung<br />
der Ziele der Gleichstellung. Wir sollten dabei<br />
das anwenden, was wir teilweise leidvoll in der<br />
Gleichstellungsdebatte gelernt haben: Der von oben<br />
befohlene Prozess funktioniert nur oberflächlich und<br />
erzeugt dabei Widerstände, die unter dem Strich für<br />
die Zielerreichung mehr schaden als sie nützen. Die<br />
Politik sollte daher auch hier mehr motivieren, belohnen<br />
und informieren. Zusätzliche externe Institutionen<br />
oder Metastrukturen zur Implementierung von<br />
Nachhaltigkeit an den <strong>Hochschule</strong>n dürften kostspielig<br />
sein, dagegen aber wenig nutzen.<br />
Hochschulpolitik ist letztendlich zentrales Element<br />
des „aaschtändig Regierens“ und Basis jeder nachhaltigen<br />
Entwicklung im Lande. Denn unsere <strong>Hochschule</strong>n<br />
bereiten in unumkehrbarer Weise die Grundlage<br />
für unser aller Zukunft. Es ist daher wahrlich<br />
der Mühe wert, mit allen Akteuren um eine gute<br />
Hochschulpolitik zu ringen. Die <strong>Hochschule</strong>n für<br />
Angewandte Wissenschaften werden in dieser Hochschulpolitik<br />
zwangsläufig eine zentrale Rolle spielen.<br />
Achim Bubenzer
Sehen, was drin steckt mit<br />
KARL STORZ Endoskope<br />
Perspektive im internationalen Umfeld!<br />
Wir sind ein international führender Hersteller von hochwertigen Spezialprodukten der Medizintechnik. In über 30 Ländern beschäftigen<br />
wir weltweit mehr als 5.300 Mitarbeiter in mehreren Produktionsstätten sowie Vertriebs- und Servicegesellschaften, davon 2.200 am<br />
Hauptsitz in Tuttlingen.<br />
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Stellen für Hochschulabsolventen (m/w) an.<br />
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Personalabteilung. Haben Sie noch Fragen? Dann steht Ihnen Frau Yvonne Bucher gerne auch<br />
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s m s f a k u l t ä t e n<br />
I N F O R M A T I K<br />
Gute Bewertung für Wirtschaftsinformatik<br />
Im aktuellen Ranking des Centrums für <strong>Hochschule</strong>ntwicklung (CHE) reiht<br />
sich der Studiengang Wirtschaftsinformatik mit einer durchweg guten Bewertung<br />
unter die besten 15 Studiengänge dieser Fachrichtung ein. Die Studierenden<br />
bewerteten vor allen Dingen die Studierbarkeit, den Berufsbezug<br />
und den Kontakt zu den Studierenden als besonders positiv. Auch bei der Internationalität<br />
konnte der Studiengang punkten und erreichte eine Position<br />
in der Spitzengruppe. Entscheidend dazu beigetragen hat, dass die Fakultät<br />
Informatik ihre Studierenden seit Jahren ermuntert, Auslandsaufenthalte in<br />
das Studium einzuplanen. Wichtig hierfür sind das Fördern von Sprachkompetenz<br />
und Anerkennen von Studienleistungen an Partnerhochschulen. •<br />
D I G I T A L M E D I A<br />
Mit Jakobs Welt<br />
auf der <strong>Ulm</strong>er Tourismus-Homepage<br />
Maximilian Girndt, Studiengang Digital Media, hat als Abschlussarbeit<br />
einen interaktiven Führer über <strong>Ulm</strong> konzipiert<br />
und realisiert, der Historisches und Touristisches miteinander<br />
verbindet. »Jakobs Welt« handelt vom <strong>Ulm</strong>er Gerbergesellen<br />
Jakob, den Girndt selbst spielt. Er gelangt auf einer Zeitreise<br />
aus dem Jahr 1810 ins Jahr 2010 und erkundet die moderne<br />
Stadt. Jakob erlebt dabei Überraschungen und muss einige<br />
Aufgaben lösen, um wieder in seine Zeit zurückkehren<br />
zu können. Der Film soll das Interesse an <strong>Ulm</strong> und seiner<br />
Geschichte wecken und mehr Menschen zu einem Besuch<br />
anregen. Wolfgang Dieterich (links), Geschäftsführer der<br />
<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> Touristik GmbH (UNT) war von dem Ergebnis<br />
begeistert. Seitdem läuft der Film auf der UNT-Homepage<br />
unter http://tourismus.ulm.de/tourismus/de/index.php.<br />
Maximilian Girndt (Mitte) hat ihn nach den Gesichtspunk-<br />
ten des »Interactive Storytelling« gestaltet. Es erlaubt dem<br />
Zuschauer, an bestimmten Punkten den Ablauf der Handlung<br />
selbst zu entscheiden. Durch diesen spielerischen<br />
Umgang können Informationen wesentlich lebendiger und<br />
effektiver kommuniziert werden. »Interactive Storytelling« ist<br />
ein eigenständiges Fach, das von Professor Manfred Gaida<br />
(rechts) gelehrt wird. ih<br />
F A H R Z E U G S Y S T E M T E C H N I K<br />
Mittel für Prüfstände freigegeben<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hat dem Institut für Fahrzeugsystemtechnik 800.000<br />
Euro für die Anschaffung eines neuen Motorenprüfstandes zugewiesen.<br />
Weitere 410.000 Euro werden in den Erwerb eines Rollenprüfstandes investiert.<br />
Die Mittel stammen vom Land Baden-Württemberg, das diese nach<br />
einer positiven Begutachtung des Großgeräteantrages durch die Deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft freigegeben hat. Damit ist die Finanzierung für<br />
die wichtigsten Prüfstände im fakultätsübergreifenden Automotive Center<br />
sichergestellt. Das im Aufbau befindliche Automotive Center verfügt bereits<br />
über einen Mobilhydraulik-Prüfstand, den das Unternehmen Bosch Rexroth<br />
im Rahmen eines Kooperationsvertrages bereitgestellt hat. •<br />
10
HAM – Ihr kompetenter Partner<br />
in der Präzisionswerkzeug-Technologie<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
HARTMETALL-WERKZEUGFABRIK<br />
ANDREAS MAIER GMBH<br />
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Iveco zählt zu den größten und innovativsten Nutzfahrzeug-Herstellern weltweit. In<br />
<strong>Ulm</strong> befindet sich einer der bedeutendsten Iveco Standorte für Forschung,<br />
Entwicklung und Produktion. Insgesamt sind in Deutschland knapp 3.900 Mitarbeiter<br />
bei Iveco beschäftigt.<br />
Iveco Magirus AG • Personalabteilung<br />
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11
S T U D I U M & L E H R E<br />
Für den neuen Studiengang „Computational<br />
Science and Engineering“<br />
bündeln die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und die<br />
Universität <strong>Ulm</strong> ihre Kompetenzen in<br />
Sachen Wissenschaftliches Rechnen,<br />
Modellbildung und Technik.<br />
Produktentwicklung per Simulation<br />
Mathematische Modellbildung und Simulation gewinnen<br />
in den Entwicklungsabteilungen der Industrie<br />
immer mehr an Bedeutung. Das gilt auch für<br />
mittelständische Unternehmen, denn mit diesen Instrumenten<br />
lassen sich Zeit und Geld bei der Produktentwicklung<br />
beispielsweise im Maschinenbau sparen.<br />
Die IHK <strong>Ulm</strong> hatte deshalb von Anfang an ein starkes<br />
Interesse an der Einrichtung des Bachelor-Studiengangs<br />
„Computational Science and Engineering<br />
(CSE)“. Das Gesamtkonzept hatte denn auch vor gut<br />
einem Jahr die Geldgeber überzeugt. 500 000 Euro<br />
stellen die Stiftung Mercator und die Volkswagen-<br />
Stiftung im Rahmen der Initiative „Bologna - Zukunft<br />
der Lehre“ bereit, damit das Konzept umgesetzt<br />
werden kann.<br />
Die Väter des Studiengangs<br />
Professor Dr. Günter Gramlich lehrt an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> das Fach Mathematik fakultätsübergreifend<br />
und ist Leiter des Instituts<br />
für Angewandte Forschung.<br />
Professor Dr. Karsten Urban ist Direktor<br />
des Instituts für Numerische Mathematik<br />
an der Universität <strong>Ulm</strong> und Leiter des <strong>Ulm</strong>er<br />
Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen<br />
(UZWR).<br />
Eine neuartige Kooperation<br />
Zum Wintersemester 2011/12 werden die ersten<br />
Studenten mit dem Studium beginnen, das die Universität<br />
<strong>Ulm</strong> und die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gemeinsam<br />
gestalten. „Beide Seiten bringen ihre ausgewiesenen<br />
Stärken in den Studienplan ein, der inhaltlich Mathematik<br />
und Informatik mit einer soliden ingenieur-<br />
und naturwissenschaftlichen Basis verbindet“, so<br />
Professor Dr. Karsten Urban, Direktor des Instituts für<br />
Numerische Mathematik der Uni <strong>Ulm</strong> und einer der<br />
beiden „Väter“ des Studiengangs. Der zweite ist Professor<br />
Dr. Günter Gramlich, ebenfalls Mathematiker<br />
und Leiter des Instituts für Angewandte Forschung<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Aufgrund der Prognosen aus<br />
der Wirtschaft rechnet er mit einem hohen Bedarf<br />
an CSE-Absolventen. Jedes Jahr können 45 Studienanfänger<br />
aufgenommen werden. Das Regelstudium<br />
dauert sechs Semester. Die Bewerbung zum CSE-Studium<br />
erfolgt über das Bewerbungsportal der Universität<br />
<strong>Ulm</strong>.<br />
Die Nähe zur Wirtschaft ist erwünscht<br />
Für alle, die bereits während des Studiums Praxiserfahrung<br />
sammeln wollen, besteht die Möglichkeit<br />
auf ein Praxissemester als siebtes Semester. Ohnehin<br />
ist der Praxisbezug ein Markenzeichen dieses Studiengangs.<br />
Hier paaren sich auf besondere Weise die<br />
Tradition der praxisnahen Ausbildung, wie sie für die<br />
12
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> als <strong>Hochschule</strong> für Angewandte Wissenschaften<br />
typisch ist, mit den Forschungsprojekten,<br />
die das Uni-Institut für Numerische Mathematik gemeinsam<br />
mit Unternehmen betreibt. Folglich stehen<br />
die Chancen gut, dass viele der Bachelor-Arbeiten<br />
praktische Fragestellungen aus den Unternehmen<br />
behandeln werden.<br />
CSE ist sexy<br />
Die einzigartige Kombination aus Mathematik, Informatik<br />
und Technik dürfte auch für Frauen attraktiv<br />
sein, so hoffen zumindest Uni-Präsident und Hochschulrektor.<br />
Beide <strong>Hochschule</strong>n sind bestrebt, den<br />
Frauenanteil in diesen männerdominierten Disziplinen<br />
zu steigern. Und aus Erfahrung weiß man an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, dass Studiengänge, die auf schlüssige<br />
Weise Technik oder Informatik mit Betriebswirtschaft<br />
oder medizinbezogenen Fächern kombinieren,<br />
tatsächlich sexy sind. ih<br />
• Neues Messfahrzeug<br />
Mit Unterstützung der Daimler AG, Stuttgart, hat die Fakultät<br />
Maschinenbau und Fahrzeugtechnik einen Vito 115 CDI<br />
erhalten, der inzwischen mit modernster Fahrzeugelektronik<br />
ausgestattet worden ist. Mit dem Kleinbus unternehmen die<br />
Studierenden Messfahrten, um das Fahrzeug-Verhalten im<br />
realen Verkehr unter verschiedenen Einsatzbedingungen zu<br />
analysieren. Das Bild zeigt Manfred Rommel (links), Leiter der<br />
Mercedes-Benz-Niederlassung <strong>Ulm</strong>/Schwäbisch Gmünd bei<br />
der Übergabe des Wagens an Professor Dr.-Ing. Günter Wilmerding.<br />
•<br />
Neu im <strong>Ulm</strong>er Modell: WI / WL<br />
Unterschriftsreif. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages<br />
zwischen der Universität <strong>Ulm</strong> und der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
fand in der IHK <strong>Ulm</strong> statt, die als Geburtshelfer des Studiengangs<br />
fungierte. Stehend von links nach rechts: Prof. Dr.<br />
Karsten Urban, IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle und Prof.<br />
Dr. Günter Gramlich; sitzend Prof. Dr. Karl Joachim Ebeling,<br />
Präsident der Universität <strong>Ulm</strong>, und Prof. Dr. Achim Bubenzer,<br />
Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>.<br />
Das Duale Studium nach dem <strong>Ulm</strong>er Modell, das zwei<br />
Abschlüsse bietet, wird erweitert auf die Studiengänge<br />
Wirtschaftsingenieurwesen (WI) und Wirtschaftsingenieurwesen/Logistik<br />
(WL). Ab Wintersemester 2011/12<br />
startet das neue Studienangebot, das gemeinsam von der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und der <strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong> getragen<br />
wird. Als Ausbildungsberuf wird der/die Industriemechaniker/-in<br />
oder der/die Industriekaufmann/-frau<br />
gewählt. Die Abschlussprüfung für die Berufsausbildung<br />
wird nach 2,5 Jahren vor der IHK abgelegt. Nach insgesamt<br />
4,5 Jahren ist das kooperative Studium mit dem<br />
Bachelor of Engineering abgeschlossen. Durch die Doppelqualifikation<br />
erhalten die Studierenden zusätzliche<br />
soziale Kompetenzen, die für spätere Führungsaufgaben<br />
unerlässlich sind.<br />
f d<br />
Partner beim Dualen Studium nach dem <strong>Ulm</strong>er Modell<br />
kann jede Firma sein, die in einem der beiden Berufe<br />
ausbildet und Bewerber mit entsprechender Hochschulzugangsqualifikation<br />
auswählt. Mit diesem Modell<br />
können sich Firmen frühzeitig den Nachwuchs sichern<br />
und in Grenzen Einfluss auf die praktische Ausbildung<br />
nehmen. Weitere Informationen unter<br />
www.hs-ulm.de/Studium/<strong>Ulm</strong>er Modell<br />
13
S T U D I U M & L E H R E<br />
RoboCup-Vizemeister. Die<br />
SmartBots@<strong>Ulm</strong> wurden mit<br />
dem Serviceroboter Kate Vizemeister<br />
in der Kategorie<br />
@Home beim RoboCup<br />
German Open, der 2011 in<br />
Magdeburg stattfand. Von<br />
links nach rechts: Benoit<br />
Sauts, Markus Stowasser,<br />
Manuel Wopfner, Jonas Brich<br />
und Markus Stix (rechts vorn).<br />
Nicht auf dem Bild das sechste<br />
Mitglied Andreas Falk.<br />
Mit „Kate“ auf Erfolgskurs<br />
SmartBots@<strong>Ulm</strong> nennt sich das Team<br />
aus sechs Studenten des Master-Studiengangs<br />
Informationssysteme, die sich<br />
seit Sommer letzten Jahres auf den<br />
RoboCup-Wettbewerb in Magdeburg<br />
vorbereitet haben. Im Mittelpunkt der<br />
Aktion steht Kate, ein Serviceroboter<br />
der Sonderklasse. In dem Wettstreit mit<br />
anderen Servicerobotern hat er nun<br />
bewiesen, was in ihm steckt.<br />
Die Systemabstimmung macht‘s<br />
In der Kategorie @Home ging es um die<br />
Entwicklung von Technologien, die den<br />
zuverlässigen Einsatz von Servicerobotern<br />
im häuslichen und alltäglichen<br />
Leben erlauben. Dabei galt es folgende<br />
Aufgaben zu bewältigen: Zielobjekt<br />
erkennen, ansteuern und ergreifen;<br />
einer Person folgen; bekannte und<br />
unbekannte Personen erkennen, Befehle<br />
entgegennehmen und ausführen;<br />
Einkaufen gehen. Um solche Aufgaben<br />
präzise auszuführen, muss ein Serviceroboter<br />
mit verschiedenen, sich ergänzenden<br />
informationsliefernden und<br />
-verarbeitenden Systemen ausgestattet<br />
sein, die entsprechend aufeinander abgestimmt<br />
werden. Darin liegt die Leistung<br />
des Teams. Um beispielsweise Gesten<br />
zu erkennen und richtig zu deuten,<br />
wird eine spezielle Kamera mit einem<br />
stochastischen Modell kombiniert.<br />
Kate gegen NimbRo<br />
Kate lies ihre „Väter“ nicht im Stich.<br />
Während des viertägigen Wettbewerbs<br />
hatte sie sogar anfänglich ganz vorne<br />
gelegen. Letztlich musste sie sich im<br />
Endspurt nur NimbRo, ihrem Rivalen<br />
von der Universität Bonn, geschlagen<br />
geben. In der Kategorie @Home<br />
wetteiferten insgesamt acht Hochschulteams<br />
aus Deutschland und den<br />
Niederlanden um den Sieg. Das <strong>Ulm</strong>er<br />
Studententeam konnte mit der hervorragenden<br />
Platzierung an den Erfolg<br />
seiner Vorgänger aus 2010 anknüpfen.<br />
SmartBots@<strong>Ulm</strong> wird betreut von Professor<br />
Dr. Christian Schlegel, der auch<br />
Sprecher des Zentrums für Angewandte<br />
Forschung (ZAFH) Servicerobotik ist. ih<br />
14
Soziale Projekte bevorzugt!<br />
Projektmanagement lässt sich auf vielerlei Weise vermitteln<br />
und erproben, wie eine entsprechende Wahlvorlesung<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zeigt. Der Praxisbezug<br />
wird dabei durch die Aufgabe hergestellt, dass die<br />
Studierenden ein Projekt mit karitativem Hintergrund<br />
planen und umsetzen. Und den Ideen sind dabei<br />
keine Grenzen gesetzt: ein Blick hinter die Kulissen<br />
beim VfB Stuttgart für Kinder aus sozial schwachen<br />
Familien, Muffin-Backen mit Kindergarten-Kindern<br />
für die Vesperkirche, Blutspende-Aktion in Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Roten Kreuz oder der<br />
Auftritt von Zauberern auf einer Station der Uni-Kinderklinik,<br />
um nur ein paar Beispiele zu nennen.<br />
Bereits die Planung kann eine echte Herausforderung<br />
sein. Terminabsprachen, Verpflegung, Transport,<br />
Verantwortliche, Finanzierung - Licht in das Chaos<br />
bringen Meilensteine. Sie definieren Zwischenziele,<br />
an denen sich der Projektfortschritt erkennen und<br />
optimieren lässt. Der<br />
aktuelle Planungsprozess<br />
interagiert dabei<br />
mit den theoretischen<br />
Vorlesungsinhalten. Die<br />
verschiedenen Projektgruppen<br />
haben dadurch<br />
die Möglichkeit, die<br />
Strukturierung des Projektes<br />
fortlaufend zu verbessern.<br />
Auf diese Weise<br />
wird ein Projektantrag<br />
erarbeitet, der genehmigt<br />
werden muss. Ist diese<br />
Hürde genommen, geht<br />
es an die Umsetzung. Es<br />
müssen der karitative<br />
Partner, die Sponsoren<br />
und die Location gefunden werden. Die Belohnung<br />
für alle ist dann letztlich die gelungene Aktion.<br />
Wenn 95 Kinder des Kindergartens Heilig Kreuz über<br />
100 Muffins backen und diese für die Vesperkirche<br />
<strong>Ulm</strong> spenden, ist dies ebenso einem ausgereiften<br />
Projektmanagement zu verdanken, wie wenn eine<br />
Gruppe Kinder und Jugendlicher samt Betreuer und<br />
Projektleiter nach Stuttgart fährt, um den Wirtschaftsbetrieb<br />
VfB kennenzulernen und die Arena-Luft ihrer<br />
Idole zu schnuppern. Für die Studierenden ist es erst<br />
ein Anfang - ein erster wichtiger Schritt in Sachen<br />
Projektplanung und -organisation, die sich im Beruf<br />
noch weit vielschichtiger gestalten werden. ih<br />
Joko oder Klaas?<br />
Wer ist der Beste<br />
für unser Girokonto?<br />
16.000 Geschäftsstellen, 25.000 Geldautomaten<br />
und viele Service-Extras<br />
wie Mobile-Banking<br />
der neuesten Generation.**<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.<br />
<br />
<br />
<br />
15
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
Das Programm des 4. Robotertags zeigte es auf einen Blick: Ob Medizintechnik,<br />
Pharma-Industrie oder Haushalt - kaum eine Branche kommt heute<br />
ohne Roboter-Einsatz aus. Zwei Beispiele stehen für die Vielfalt.<br />
Was Roboter so alles können!<br />
Sicherheit wird in der Robotertechnik<br />
groß geschrieben. Deshalb ist dieses<br />
Thema auf jedem <strong>Ulm</strong>er Robotertag<br />
präsent gewesen - so auch 2011. Die<br />
Kollision mit einem herkömmlichen<br />
Industrieroboter bedeutet eine ernsthafte<br />
Verletzungsgefahr, weshalb die<br />
Maschinenrichtlinie für den Einsatz<br />
von Robotertechnik laufend aktualisiert<br />
wird. Schutzwände und die<br />
Überwachung des Aktionsraumes mit<br />
speziellen Sicherheitssystemen minimieren<br />
das Gefährdungspotential.<br />
Bislang war aber ein direkter Kontakt<br />
zwischen einem agierenden Roboterarm<br />
und dem Mensch undenkbar. Dr.<br />
Peter Post, Forschungsleiter bei dem Esslinger<br />
Unternehmen Festo, präsentierte<br />
den Zuhörern eine faszinierende Lösung<br />
dieses Problems.<br />
Sicherheit durch Nachgiebigkeit<br />
Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut<br />
für Produktion und Automatisierung<br />
(IPA) hat sein Team einen hochflexiblen<br />
Roboterarm entwickelt. Der Clou<br />
daran: Statt aus Metall besteht er aus<br />
leichtem Kunststoff und dank Druckluft<br />
und Steuerungstechnik ist er in hohem<br />
Maße nachgiebig. Aufgrund dieser<br />
Eigenschaften ist der sogenannte Bionische<br />
Handling-Assistent in Industrie<br />
• Trainingswelten<br />
Wer als Serviceroboter ein zuverlässiger<br />
Helfer im Alltag sein<br />
will, muss einiges können und<br />
bereit sein zu lernen. Software<br />
und Algorithmen, wie sie am<br />
Zentrum für Angewandte Forschung<br />
(ZAFH) Servicerobotik<br />
entwickelt und getestet werden,<br />
unterstützen ihn dabei.<br />
Sie sorgen dafür, dass der Serviceroboter<br />
Sprache versteht,<br />
sich räumlich zu orientieren<br />
vermag, Gegenstände erkennt,<br />
und dank künstlicher Intelligenz<br />
Handlungsabläufe erlernt<br />
und optimiert. Das Bild zeigt die<br />
komplexe Alltagswelt, nachgebildet<br />
im Testlabor an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>, aufgenommen mit<br />
dem Kamera-Auge eines Roboters.<br />
Ganz oben bewegt sich<br />
ein humanoider Roboter mit<br />
einem Einkaufswagen durch<br />
den Raum. •<br />
16
Oben. Der Bionische Handling-Assistent<br />
erhielt 2010<br />
den Deutschen Zukunftspreis.<br />
Unten. Knickarm-Roboter<br />
steuert Kamerakapsel durch<br />
den Magen-Darm-Trakt (Versuchsaufbau).<br />
und Haushalt gefahrlos einsetzbar. Ein<br />
Mensch kann bedenkenlos aus dem<br />
speziellen Drei-Finger-Greifer eine Apfelsine<br />
in Emfang nehmen oder diesem<br />
übergeben.<br />
Dem Elefanten auf den Rüssel geschaut<br />
Doch wie kommt man zu solch einer<br />
Lösung? „Indem wir von der Natur<br />
lernen“, so Peter Post. Den Ingenieuren<br />
von Festo diente der Rüssel als Vorbild,<br />
mit dem ein Elefant sowohl die<br />
zartesten Blätter aus jeglicher Richtung<br />
von Bäumen pflücken als auch<br />
schwere Holzstämme tragen kann. Mit<br />
seinen 11 Freiheitsgraden übertrifft der<br />
Festo-Rüssel den Aktionsradius eines<br />
herkömmlichen Industrieroboterarms<br />
bei weitem, und er kann mehr als sein<br />
Vorbild. Dank Luftkammern vermag er<br />
sich sogar zu verlängern.<br />
Seine Existenz verdankt der Bionische<br />
Handling-Assistent letztlich einer<br />
Symbiose aus verschiedenen Querschnittstechnologien.<br />
Neben Bionik,<br />
Pneumatik und Mechatronik spielt<br />
die sogenannte generative Fertigung<br />
eine wichtige Rolle. Mit ihr lassen sich<br />
lasergestützt Strukturen schichtweise<br />
aus Polymerpulver aufbauen und damit<br />
normalerweise nichtbaubare natürliche<br />
Strukturen eins zu eins erzeugen.<br />
Der Industrieroboter als HIWI<br />
Auf ein ganz anderes Terrain führte die<br />
Teilnehmer am 4. <strong>Ulm</strong>er Robotertag Dr.<br />
Sebastian Schostek von novineon. Das<br />
Unternehmen koordinierte das EU-Forschungsprojekt<br />
VECTOR, das die Kapselendoskopie<br />
als schonende Diagnostik<br />
für die Früherkennung von Darmkrebs<br />
weiterentwickeln sollte. Ziel ist es, die<br />
wenig patientenfreundlichen starren<br />
Endoskope durch eine Kamerakapsel<br />
ablösen zu können, die auf eine Inspektionsreise<br />
durch den Magen-Darm-<br />
Trakt geschickt wird und Bilddaten per<br />
Funk und in Echtzeit übermittelt.<br />
Vertraut man bei der Fortbewegung<br />
allein auf die Peristaltik des Magen-<br />
Darm-Traktes, käme dies quasi einem<br />
Blindflug der Kapsel gleich. Eine<br />
Steuerungslösung ist gefragt, und hier<br />
kommt der Industrieroboter als Forschungsplattform<br />
ins Spiel „Wir haben<br />
uns für einen der kleinen Knickarm-Roboter<br />
von Mitsubishi Electric<br />
entschieden“, so Schostek. Dieser ist<br />
flexibel einsetzbar, mobil, steuert in<br />
Echtzeit und kann in starken Magnetfeldern arbeiten. Und das ist<br />
der kreative Ansatz: Aufgrund von Sensordaten aus dem Endoskop<br />
kann der Roboter die Kapsel verfolgen. Um nun eine verdächtige<br />
Stelle der Organwand aus allen Blickwinkeln betrachten zu können,<br />
wird der Roboterarm mit einem Magnetzylinder ausgestattet; durch<br />
dessen Drehung vermag er die als Stabmagnet fungierende Kapsel<br />
in alle Richtungen zu steuern. Auf diese Weise gelang die Entwicklung<br />
einer semi-autonomen Steuerung des Kapselendoskops und<br />
die automatische Ortung der Kapsel. Damit hat der Roboter dazu<br />
beigetragen, die Grundlagen für die nun anstehende Produktentwicklung<br />
zu erarbeiten. Ingrid Horn<br />
Beispielhafte Kooperation<br />
Der <strong>Ulm</strong>er Robotertag ist eine Initiative von Professor Dr.-Ing. Manfred Wehrheim,<br />
Prorektor Forschung und Transfer der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Er hatte ihn gemeinsam<br />
mit Wolfram Zielke, Key Account Manager von Mitsubishi Electric<br />
Europe, 2008 ins Leben gerufen. Seit 2009 ist auch Professor Dr. Christian<br />
Schlegel als Sprecher des Zentrums für Angewandte Forschung an Fachhochschulen<br />
(ZAFH) Servicerobotik mit von der Partie. Jedes Jahr nehmen etwa 150<br />
Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft an der ganztägigen Veranstaltung<br />
teil, die von einer kleinen Industrieausstellung begleitet wird.<br />
17
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
Wie Roboter mit<br />
„Köpfchen“ arbeiten<br />
Roboter können den Menschen an Fähigkeiten wie Tragkraft,<br />
Reichweite, Genauigkeit und Ausdauer übertreffen, bislang<br />
aber nicht hinsichtlich Intelligenz und Kreativität. Die künstliche<br />
Intelligenz schafft jedoch heute schon in Kombination mit<br />
Kameratechnik und Sensorik die Voraussetzungen, dass die<br />
technischen Ausführungen von Robotern Handlungsweisen des<br />
Menschen sehr nahe kommen.<br />
Aufgabenteilung. Die Delta-Roboter gruppieren die Teile,<br />
der SCARA-Roboter setzt die Gruppen in die Verpackung. Die<br />
Verpackungsstraße ist hier in der Draufsicht geteilt dargestellt.<br />
(Quelle: IMT Robot AG)<br />
Ein Roboter gilt als intelligent, wenn er gemäß der<br />
Definiton von künstlicher Intelligenz über vielfältige<br />
Sensoren Informationen aus seinem Umfeld erhält<br />
und diese verwendet, um den Programmablauf bzw.<br />
seine Handlungsweise selbstständig anzupassen. Die<br />
Sensoren sind in der Lage, Messdaten durch Computersysteme<br />
entsprechend zu interpretieren. Mit Hilfe<br />
der Bildverarbeitung beispielsweise vermag der Roboter<br />
Teile zu erkennen, ihre Lage zu bestimmen und zu<br />
vermessen. Hierzu benötigt er Kamera, Graphikkarte<br />
und PC; jedoch kommt heute bereits häufig eine „intelligente<br />
Kamera“ zum Einsatz, die mit einem integrierten<br />
Rechner ausgestattet ist. Mit ihr lassen sich<br />
Aufgaben wie die Identifikation eines Barcodes ohne<br />
weitere Hilfsmittel lösen.<br />
Wie ein Roboter Wellenenden einpasst<br />
Eine häufig gestellte Aufgabe ist das Einlegen von<br />
Rundteilen wie Zahnräder oder Nocken in Pressen<br />
oder Automaten im Zuge der Weiterverarbeitung.<br />
Wichtig ist dabei, dass der Roboter die Drehlage des<br />
zu positionierenden Teils erkennt. Er nutzt hierzu<br />
die Informationen, die ihm eine intelligente Kamera<br />
durch Bildverarbeitung im Vorbeifahren vermittelt.<br />
An der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ist ein solches Szenario für<br />
das Einpassen einer Vielkeilwelle in den Prüfautomaten<br />
für Pumpen im Einsatz.<br />
Wie Roboter Lebensmittel verpacken<br />
Das Verpacken von Lebensmitteln stellt hohe Ansprüche<br />
an Genauigkeit, Qualität, Schnelligkeit und Typenerkennung.<br />
Der Ablauf gestaltet sich wie folgt: Die<br />
Lebensmittel, beispielsweise Würste, werden der Verpackungsstraße<br />
mit dem Förderband zugeführt und<br />
passieren das Kamerasystem zur Erkennung. Anhand<br />
der Messdaten planen die den Robotern zugeordneten<br />
Rechner das Verpacken. Zwei Roboter sind zuständig<br />
für das Gruppieren, einer für das Einlegen der<br />
gruppierten Teile in die Verpackung. Durch entspre-<br />
18
Roboter können selbst Fügen und Positionieren<br />
Robotertechnisch noch anspruchsvoller ist das Handhaben<br />
und Fügen biegeschlaffer Teile wie Kupferlitzen,<br />
Kontaktfolien, O-Ringe, Gummidichtungen.<br />
Sie lassen sich sehr schwierig vollautomatisch sicher<br />
positionieren, weshalb häufig der Mensch mit dem<br />
Roboter kooperiert. Einwandfrei gelingt dagegen das<br />
Verdrahten von Schaltschränken, indem der Roboter<br />
die elektrischen Kupferleitungen verlegt. Er bringt<br />
die Kabel fachgerecht in die einzelnen Kanäle ein und<br />
steckt die Enden in die richtige Klemme. Mit einem<br />
Werkzeug im Greifer gelingt selbst die Abisolation<br />
und das Trennen der Kupferdrähte.<br />
chendes Programmieren können die Roboter weitere<br />
Aufgaben wie das Sortieren durch Ausschließen nach<br />
Größe, Krümmung oder Dicke erfüllen. Selbst das<br />
Ablegen nach Gewicht ist möglich, wenn eine Waage<br />
in das Greifersystem des Roboters integriert wird.<br />
Wie ein Roboter Tangram spielt<br />
Das Tangram-Spiel ist ein Legespiel, das aus sieben<br />
Plättchen in einfachen geometrischen Formen besteht.<br />
Aus diesen Plättchen können zahllose Formen<br />
gelegt werden, wobei alle Teile verwendet werden<br />
müssen. Eine Studienarbeit an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
beschäftigte sich mit der Frage, wie es einem Roboter<br />
gelingen kann, schwarze Bauteile in geometrisch einfachen<br />
Formen zu vorgegebenen Zielbildern zusammenzufügen.<br />
Der Mensch löst die Aufgabe durch Probieren<br />
und Abschätzen der passenden Dunkelfelder.<br />
Dem Roboter muss einmal der Lösungsweg gezeigt<br />
werden, wobei er die Fläche durch ein Bildverarbeitungssystem<br />
in die Grundelemente zerlegt, um sie im<br />
Wiederholungsfall nach den Vorgaben zusammenzusetzen.<br />
Ähnlich verhält sich ein Roboter, wenn er das<br />
Mosaik für ein Schwimmbad nach einem eingescannten<br />
Foto erzeugen soll.<br />
Um beim Fügen und Positionieren eine sehr hohe<br />
Genauigkeit zu erzielen, werden mehrere Kameras<br />
eingesetzt. Die Beladung einer Doppelseiten-<br />
Waferpoliermaschine beispielsweise geschieht in<br />
zwei Stufen. Zuerst wird über eine Deckenkamera die<br />
Grobposition der Nester in der Maschine gesucht. Mit<br />
einer zweiten Kamera am Sauggreifer kann der Wafer<br />
mit einer Genauigkeit von unter 0,25 mm in einem<br />
Nest anschließend positioniert werden. Je nach Bauteilgröße<br />
und Anforderungen lassen sich mit Roboter<br />
und Kameratechnik sogar Genauigkeiten unter 10<br />
µm erzielen. Dies wurde durch das Forschungsprojekt<br />
„Feinstmontage“ der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> im Bereich der<br />
Medizin- und Sensortechnik erhärtet. Diese wenigen<br />
Beispiele zeigen bereits, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten<br />
intelligenter Roboter sind. Und sie haben<br />
einen immensen Vorteil. Sie operieren auch unter<br />
extremen Bedingungen wie Hitze, Kälte, Lärm oder<br />
Gefahr dauerhaft. Peter Konold<br />
LabTour führt ins Roboter-Labor<br />
Zum Programm des Robotertages gehört traditionsgemäß ein<br />
Besuch der mit Robotik befassten Labore an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>. Professor Peter Konold (Mitte) erläutert den Teilnehmern<br />
eine Montage-Einheit mit einem SCARA-Roboter. Er selbst ist<br />
Mitglied der Fakultät Produktionstechnik und Produtionswirtschaft<br />
und lehrt die Fächer Produktionsverfahren und Robotertechnik.<br />
Als Mitglied des Instituts für Angewandte Forschung<br />
(IAF) ist er an zahlreichen Kooperationsprojekten mit Industrieunternehmen<br />
beteiligt.<br />
19
s m s k o o p e r a t i o n<br />
N U T Z F A H R Z E U G B A U<br />
Prof. Kröger im CNS Vorstand<br />
Prof. Jürgen Pickard (links)<br />
nach der Überreichung der<br />
Ernennungsurkunde durch<br />
Rektor Prof. Dr. Achim<br />
Bubenzer.<br />
F A H R Z E U G T E C H N I K<br />
Honorarprofessur verliehen<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Pickard, ehemals leitender Konstruktionsingenieur<br />
bei der Daimler Benz AG und<br />
heute als freier technischer Berater tätig, ist in<br />
Anerkennung seiner langjährigen Lehrtätigkeit für<br />
die Fakultät Maschinenbau und Fahrzeugtechnik zum<br />
Honorarprofessor ernannt worden. Der Geehrte lehrt<br />
seit 11 Jahren auf dem Gebiet der Fahrzeuggetriebe-<br />
Technik und leistet damit einen wesentlichen Beitrag<br />
zur praxisnahen Ingenieurausbildung.<br />
Der Vorstand des Cluster Nutzfahrzeuge Schwaben (CNS)<br />
hat sich neu konstituiert. Professor Dr.-Ing. Claus Kröger,<br />
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, vertritt<br />
nunmehr die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Als Experte für Elektromobilität<br />
steht er für einen wichtigen Trend in der Nutzfahrzeugbranche,<br />
dessen Umsetzung der scheidende CNS-Vorsitzende<br />
Gottfried Mahn für die Region bereits angemahnt<br />
hat. Der Großraum <strong>Ulm</strong> als forschungsstarker Standort für<br />
die Elektromobilität müsse dieses Wissen nun auch auf die<br />
Straße bringen, so sein Vermächtnis an seinen Nachfolger<br />
Jürgen Fischer. Ein erstes Treffen zu dieser Thematik wird in<br />
der 2. Hälfte des Jahres an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> unter der<br />
Leitung von Kröger stattfinden.<br />
Neu im Vorstand ist außerdem Ludger Markman, Reinz.<br />
Außerdem gehören dem Vorstand Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK <strong>Ulm</strong>, und der Vorsitzende der Innovationsregion<br />
<strong>Ulm</strong> e.V., Oberbürgermeister Ivo Gönner, kraft<br />
ihres Amtes an. •<br />
Nach seinem Maschinenbau-Studium an der Technischen<br />
Universität Fridericiana in Karlsruhe trat<br />
Pickard als Konstrukteur in die Daimler-Benz AG ein.<br />
Dort war er 32 Jahre lang in verschiedenen leitenden<br />
Positionen in den Bereichen Getriebeautomatisierung<br />
sowie Konstruktion von Lenkanlagen, Bremsen<br />
und Pedalanlagen tätig. Seine erfolgreiche Laufbahn<br />
belegen allein 21 Patente aus dieser Zeit. Damit hat<br />
er die Getriebeentwicklung vom Schaltgetriebe zum<br />
Automatikgetriebe mit Sieben-Gang-Schaltung entscheidend<br />
mitgestaltet. Sein umfangreiches Wissen<br />
auf diesem Gebiet gibt er in Vorlesungen und durch<br />
die Betreuung von Studien- und Abschlussarbeiten<br />
an die Studierenden weiter.<br />
F Ö R D E R F O R U M<br />
Neuer Fachkreis Energie-Effizienz<br />
Das Thema Energie ist schon seit längerem eines der Top-<br />
Themen unserer Zeit und eine Domäne der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>.<br />
Auf Grund der Dringlichkeit und Wichtigkeit dieses Themas<br />
hat das Förderforum der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e. V. den Fachkreis<br />
„Effiziente Energienutzung in der Produktion“ ins Leben gerufen.<br />
Unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Georg Kleiser,<br />
Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft, soll<br />
die Kooperation zwischen <strong>Hochschule</strong> und Wirtschaft auf<br />
diesem Gebiet intensiviert werden.<br />
Sicher ist, dass durch die Verknappung der Energieträger<br />
und die Maßnahmen der Politik die Energiekosten langfristig<br />
weiter steigen werden. Die deutschen Industrieunternehmen<br />
stehen dadurch vor großen Herausforderungen. Die Umsetzung<br />
neuer Energie- und Umweltgesetze, die Einführung von<br />
Energiemanagementsystemen und das Begleiten neuer Technologien<br />
generieren aber auch Chancen, um im Wettbewerb<br />
von morgen zu bestehen. Die Wichtigkeit des Themas wurde<br />
bei der Kick-Off-Veranstaltung, an der rund 20 Vertreter aus<br />
<strong>Hochschule</strong>, Industrie und Wirtschaft teilnahmen, mit einem<br />
ersten Praxisbericht und angeregten Diskussionen untermauert.<br />
Wer sich für eine Mitwirkung an den Fachkreisen<br />
interessiert, kann sich an das Förderforum der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> e.V. unter foerderforum@hs-ulm.de wenden. •<br />
20
M E C H A T R O N I K<br />
RoCC in <strong>Ulm</strong><br />
Um eine Heavy-Metal-Band ging es nicht, als sich im April<br />
eine Gruppe von Menschen auf dem Campus Albert-Einstein-<br />
Allee einfand. Professor Dr.-Ing. Thomas Walter, Fakultät<br />
Mechatronik und Medizintechnik, begrüßte vielmehr die Vertreter<br />
der Partner im Projekt RoCC zu einer Arbeitssitzung.<br />
Das Kürzel steht für Radar on Chip for Cars. Hier arbeiten<br />
Daimler, BMW, Bosch, Continental und Infineon sowie neben<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Universitäten und <strong>Hochschule</strong>n aus<br />
Berlin, Bochum, Bremen und Erlangen-Nürnberg gemeinsam<br />
daran, hochintegrierte und kosteneffiziente Automobilradare<br />
für sicherheitsrelevante Fahrzeugfunktionen zu entwickeln.<br />
Gleichzeitig geht es dabei auch um die Ausweitung des Frequenzbereiches<br />
für SiGe-basierte Schaltkreise mit dem Ziel,<br />
Terahertz-Elektronik zu etablieren.<br />
Das Projekt RoCC wird vom Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung gefördert. Es ist auf drei Jahre angelegt und<br />
hat ein Budget von 17 Millionen Euro. In diesem Verbund ist<br />
die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Unterauftragnehmer der Robert Bosch<br />
GmbH. •<br />
B M B F - P R O J E K T D E S M O N A T S<br />
Wachsame Mitfahrer<br />
In seinem Informationsblatt stellte das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) im April das Forschungsprojekt<br />
RADAMES von Professor Dr.-Ing. Thomas Walter,<br />
Fakultät Mechatronik und Medizintechnik, als Projekt des<br />
Monats vor. Dabei geht es um die Weiterentwicklung der<br />
Radarsensorik von Fahrerassistenzsystemen, damit komplexe<br />
Verkehrsszenarien detailliert und zuverlässig erfasst werden<br />
können.<br />
Grundlage ist dabei das so genannte Multiple-Input-Multiple-Output<br />
(MIMO)-Prinzip. Im Mittelpunkt steht die Trennfähigkeit<br />
bei der Abstands-, Geschwindigkeits- und Winkelbestimmung,<br />
wenn die Kenndaten von vorausfahrenden wie<br />
von Fahrzeugen auf der Nebenspur erfasst und analysiert<br />
werden sollen. Die Winkelbestimmung beispielsweise soll<br />
dabei durch einen schwenkbaren Radarstrahl mit Hilfe einer<br />
entsprechend schaltbaren Antennenkonfiguration erfolgen.<br />
Das BMBF unterstützt das Projekt RADAMES im Rahmen der<br />
Förderlinie „FHprofUnt“ mit rund 220.000 Euro. •<br />
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C A M P U S & M E H R<br />
<strong>Ulm</strong> feiert 2011 das Berblinger-Jahr und damit<br />
einen lange verkannten Sohn und Bürger seiner<br />
Stadt. Ein Nachbau von Albrecht Berblingers<br />
Flugapparat - einst als untauglich verspottet und<br />
inzwischen als visionäre Technik rehabilitiert -<br />
schmückt das Foyer der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> auf dem<br />
Campus Prittwitzstraße.<br />
War Berblingers Fluggerät fehlerhaft?<br />
Zweihundert Jahre ist es her, dass für<br />
Albrecht Ludwig Berblinger der Traum<br />
vom Fliegen jäh zerplatzte. Am 31. Mai<br />
1811 stürzte er mit seinem Fluggleiter<br />
bei einem Schaufliegen zu Ehren König<br />
Friedrichs von Württemberg mitten in<br />
die Donau. Der Schneider von <strong>Ulm</strong>,<br />
lange Zeit als Gescheiterter von aller<br />
Welt verspottet, ging inzwischen in die<br />
Fluggeschichte ein. Otto Lilienthal hat<br />
Berblingers Vorstellungen etwa 100<br />
Jahre später erfolgreich umgesetzt,<br />
und die modernen Drachenflieger, die<br />
sich mit Leidenschaft aus Bergeshöhen<br />
in die Lüfte tragen lassen, sind eine<br />
weitere Bestätigung für Berblingers<br />
flugtechnischen Ansatz. Dennoch ist<br />
es immer wieder interessant, der Frage<br />
• ABHEBEN - Die Vision vom Fliegen<br />
Die Ausstellung zum Berblinger-Jahr 2011<br />
beschäftigt sich mit der Entwicklung der<br />
Flugtechnik von den Anfängen bis heute. Die<br />
Vision des Schneiders von <strong>Ulm</strong> vom Gleitflug<br />
spielt dabei eine wichtige Rolle. Zu sehen ist<br />
die Ausstellung im <strong>Ulm</strong>er Stadthaus auf dem<br />
Münsterplatz bis einschließlich 30.11.2011.<br />
nachzugehen, ob nicht doch ein technischer<br />
Fehler des Fluggerätes an dem<br />
historischen Versagen Schuld war. Eine<br />
Ausstellung im <strong>Ulm</strong>er Stadthaus spürt<br />
dem auf anschauliche Weise nach.<br />
Ausreichend groß und tragfähig<br />
„Heute sind uns die physikalischen<br />
Voraussetzungen für das Fliegen bestens<br />
bekannt“, erläutert Professor Dr.<br />
Joachim Werner, Dekan der Fakultät<br />
Grundlagen an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />
die Situation. „Um fliegen zu können,<br />
brauchen wir Auftrieb, der dem<br />
Gewicht des Flugapparates entgegenwirkt.“<br />
Der Physiker gehörte zum wissenschaftlichen<br />
Beraterstab der Ausstellungsmacher.<br />
Der Auftrieb hängt<br />
unter anderem von der Flügelgröße,<br />
der Flügelform und der Strömungsgeschwindigkeit<br />
der Luft ab, die den Flügel<br />
umströmt. Berblingers Apparat war<br />
danach groß genug, um bei normalen<br />
Windverhältnissen genügend Auftrieb<br />
zu erzeugen.<br />
Auch Berblingers Körpergewicht kann<br />
den Absturz nicht verursacht haben,<br />
22
wie ein Vergleich der Tragflächenbelastung<br />
verschiedener Flugmaschinen<br />
nahelegt. Diese beträgt bei Berblingers<br />
Flugapparat 15 Kilogramm pro Quadratmeter<br />
Fläche. Ein Paragleiter bringt<br />
es auf vier Kilogramm, ein Segelflugzeug<br />
dagegen auf 40 Kilogramm pro<br />
Quadratmeter Fläche. Und Berblinger<br />
als Schneider seiner Zeit dürfte leichter<br />
gewesen sein als ein durchschnittlicher<br />
Flugpassagier unserer Tage.<br />
Technisch korrekt konstruiert<br />
„Soweit wir die Konstruktion kennen,<br />
lässt sich auch kein technischer<br />
Fehler nachweisen“, meint Werner<br />
weiter. Am 1986 erstellten Nachbau<br />
des Berblinger Flugapparates im Foyer<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ist deutlich das<br />
gebogene Fügelprofil zu erkennen. Es<br />
begünstigt das Erzeugen von Auftrieb.<br />
Spannseile unterhalb und oberhalb des<br />
Flügels fixieren die Krümmung. Solche<br />
Spannseile finden sich heute noch bei<br />
Delta-Flugdrachen. Die Position des<br />
Piloten sorgt dafür, dass der Flugapparat<br />
einen niedrigen flugstabilisierenden<br />
Schwerpunkt besitzt. Selbst das Material,<br />
aus dem die Flügel gefertigt sind, ist<br />
nicht zu beanstanden. „Die Nachbauten<br />
beweisen jedoch, dass sie lediglich im<br />
eingeschränkten Sinne Berblingers<br />
flugtauglich sind.“, erklärt der <strong>Ulm</strong>er<br />
Physiker weiter. „Sie können einen<br />
Menschen nur dann tragen, wenn dieser<br />
unter geeigneten Startbedingungen<br />
wie günstigem Wind und angemessener<br />
Hangneigung startet“.<br />
Vorausgesetzt per Anlauf in den Wind<br />
Die Hangneigung ist ein entscheidender<br />
Aspekt. Denn um abheben zu können,<br />
muss eine Flugmaschine eine Mindestgeschwindigkeit<br />
erreichen. Nur dann<br />
wird der Winkel zwischen der Anströmung<br />
und der Profilsehne des Flügels<br />
ausreichend groß, um genügend Auftrieb<br />
zu erzeugen. Berblinger gelang dies bei<br />
seinen Flugversuchen, indem er am Michelsberg<br />
den Hang hinablief. An seinem<br />
schicksalhaften Tag startete er jedoch von<br />
einer Plattform am Wasser aus. Und dies<br />
war in mehrfacher Hinsicht nachteilig.<br />
Erstens konnte er so nicht ausreichend<br />
Anlauf nehmen; zweitens sorgt das kühle<br />
Flusswasser eher für Abwind als für Aufwind,<br />
und drittens konnte er sich nicht<br />
nach dem Wind ausrichten, weil sein Ziel<br />
das gegenüberliegende Donauufer war.<br />
Denn Starts erfolgen vorzugsweise in den<br />
Wind und nicht mit dem Wind.<br />
Ob der Schneider von <strong>Ulm</strong> unter günstigeren<br />
Startbedingungen tatsächlich das<br />
andere Ufer der Donau erreicht hätte,<br />
ist dennoch nicht garantiert. Die Nachbauten<br />
aus den 80er Jahren hatte man<br />
nämlich genau diesem Test ausgesetzt.<br />
Allerdings wurde in weiser Voraussicht<br />
statt einer Plattform eine Rampe mit<br />
angemessener Neigung am <strong>Ulm</strong>er Donauufer<br />
aufgebaut. Die meisten Piloten<br />
landeten auch damals im kühlen Naß,<br />
doch gelegentlich näherte sich der eine<br />
oder andere dem Neu-<strong>Ulm</strong>er Ufer, wenn<br />
auch landetechnisch noch etwas unausgereift.<br />
So setzte 1986 nur Holger Rochelt<br />
auf der bayrischen Seite auf, wie Professer<br />
Werner, der ehrenamtlich das Institut<br />
für Technikgeschichte an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> leitet, zu berichten weiß - wenn<br />
auch mit ausgekugelter Schulter, aber belohnt<br />
mit dem Berblinger-Preis für seinen<br />
Mut und die Schmerzen. Ingrid Horn<br />
Schönster Nachbau. <strong>Ulm</strong>er<br />
Pfadfinder haben 1986 den<br />
Bauwettbewerb mit dem im<br />
Foyer schwebenden Fluggerät<br />
gewonnen. Martin Beckert allerdings<br />
legte im Flugwettbewerb<br />
mit ihm einen veritablen<br />
Fehlstart hin, der ihn nach<br />
fünf Metern fast senkrecht in<br />
die Donau stürzen ließ: Der<br />
Anstellwinkel war zu gering.<br />
Klappt‘s? Berblingers Fluggerät<br />
war in den 80er Jahren für<br />
junge Männer eine Herausforderung<br />
sich im Wettbewerb<br />
flugtechnisch zu beweisen.<br />
23
C A M P U S & M E H R<br />
Vorsitz beim Berblinger-Preis<br />
In einem Berblinger-Jahr darf natürlich<br />
ein Flugwettbewerb nicht fehlen.<br />
Deshalb lobte die Stadt <strong>Ulm</strong> auch<br />
2011 einen mit 100 000 Euro dotierten<br />
Berblinger Preis für Innovationen<br />
in der Luftfahrt aus. Vorsitzender der<br />
Wettbewerbsjury, die 36 Anmeldungen<br />
zu bewerten und zuzulassen hatte, war<br />
Professor Dr.-Ing. Otto Künzel, ehemaliger<br />
Dekan der Fakultät Informatik<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Er ist selbst<br />
leidenschaftlicher Segelflieger und begeistert<br />
sich in seiner Freizeit außerdem<br />
für Technikgeschichte. Vor diesem persönlichen<br />
Hintergrund war er garedezu<br />
prädestiniert für den Vorsitz.<br />
Von den 36 Anmeldungen erfüllten<br />
24 die Zulassungskriterien, aber nur<br />
13 Fluggeräte kamen letztlich ins Ziel.<br />
Unter ihnen auch der Sonderpreisträger<br />
Manfred Ruhmer, der mit seinem<br />
Swift-light Electric einen Ultraleichtflieger<br />
entwickelt hatte, der den Traum<br />
vom Fliegen auch für kleinere Budgets<br />
in Erfüllung gehen lässt. Das Bild zeigt<br />
Otto Künzel (rechts) bei der Preisverleihung<br />
an Ruhmer. Zu den Gratulanten<br />
gehörte selbstverständlich auch Oberbürgermeister<br />
Ivo Gönner (links). ih<br />
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24
Small PV Applications<br />
• 10 Jahre EEEfCOM<br />
Traditionsgemäß im Mai und das zum zehnten Mal in Folge<br />
fand auf dem Campus Albert-Einstein-Allee der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> die Messe „EEEfCOM - Hochfrequenzelektronik, Komponenten,<br />
Module, EMV, Medizintechnik und drahtlose Sensortechnik“<br />
statt. Das erfolgreiche Konzept, das der Veranstalter<br />
GEROTRON Communications entwickelt hat, beruht auf<br />
einer Kombination aus Fachmesse, Workshop und Entwicklerforum<br />
und fördert den Wissens- und Meinungsaustausch<br />
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. •<br />
Zum zweiten Mal war<br />
die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Treffpunkt der internationalen<br />
Photovoltaik-<br />
Szene. Wie 2009 stand<br />
dabei die Elektrifizierung<br />
des ländlichen Raums<br />
mit Hilfe solarer Inselsysteme<br />
in Asien, Afrika<br />
und Lateinamerika im Mittelpunkt. Die Veranstaltung,<br />
die unter dem Vorsitz von Dr. Hansjörg Gabler,<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung,<br />
Stuttgart, und Professor Dr. Shahidul I. Khan,<br />
Bangladesh University, Dhaka, stattfand, hatte das<br />
Ostbayrische Technologie-Transfer-Institut im Vorfeld<br />
zur Intersolar in München organisiert. Die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> war im Programmkomitee durch die Professoren<br />
Dr. Walter Commerell und Peter Adelmann vertreten.<br />
Commerells Kompetenz liegt vor allem in der<br />
elektrotechnischen Optimierung von Energie- und<br />
Speichersystemen, während Adelmann sich der Anwendung<br />
solarer Inselsysteme verschrieben hat. ih<br />
Auch wenn wir die Mittel<br />
dazu hätten…<br />
wir werten nicht nur<br />
messbare Erfolge.<br />
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25
s m s p r e i s e<br />
V D I - P R E I S<br />
Lenksystem und Bilddatenoptimierung<br />
Der Preis des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) für die<br />
Absolventen des Wintersemesters 2010/11 ging an zwei<br />
Ingenieurinnen. Leonie Diesch, Studiengang Maschinenbau,<br />
konnte ihn für ihre Arbeit über ein redundantes fehlertolerantes<br />
Hinterachslenksystem aus Händen von Dipl.-Ing.<br />
Thomas Grassmann, Vorstandsmitglied der VDI-Donau-Iller-<br />
Gruppe, in Empfang nehmen. Ihre Aufgabe war es ein Lenksystem<br />
zu entwerfen, das trotz Auftreten von ein bis zwei<br />
Fehlern das Weiterlenken der Hinterachsen über einen oder<br />
mehrere Notfallkreisläufe erlaubt. Dabei untersuchte sie das<br />
Verhalten des Lenksystems im Fehlerfall und ermittelte seine<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit. Ihre Erkenntnisse führten zu einer<br />
neuartigen Sicherheitsbetrachtung von elektrohydraulischen<br />
Lenkungen. Die Firma Liebherr, bei der die Diplomarbeit<br />
angefertigt worden war, wird das Konzept für mehrachsige<br />
große Mobilkrane weiterverfolgen. Die Arbeit wurde betreut<br />
von Professor Dr.-Ing. Josef Kurfess, <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, und<br />
Erwin Morath, Firma Liebherr.<br />
Die zweite Preisträgerin war Susanne Will, Studiengang<br />
Medizintechnik. Ihr gelang es, die Bilddaten aus Magnetresonanzaufnahmen<br />
von Ratten- und Mäusegehirnen zu<br />
optimieren und mit Hilfe eines selbstgeschriebenen MatLab-<br />
Programmes weiterzubearbeiten. Dadurch ist es möglich,<br />
sowohl das Blutvolumen ausgewählter Areale im normalen<br />
wie im tumorkranken Gehirn als auch die Gefäßdichte und<br />
die Gefäßgröße eindeutig zu beschreiben. Die Arbeit wurde<br />
betreut von den Professoren Dr. Klaus Paulat und Dr. Peter<br />
Lachmann. •<br />
S I E M E N S - P R E I S<br />
Energieeffizienz und Funktionsanalyse<br />
Der Förderpreis der Firma Siemens für die beste Abschlussarbeit<br />
der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
ging an zwei Preisträger. Tommy Beckmann, Studiengang<br />
Fahrzeugelektronik, entwickelte eine besonders energieeffiziente<br />
Erweiterungselektronik mit Bus-Anbindung für Kühlgeräte.<br />
Die Bachelor-Arbeit wurde betreut von den Professoren<br />
Dr.-Ing. Norbert Normann und Dr.-Ing. Richard Böker.<br />
Dennis Müller, Studiengang Nachrichtentechnik, entwickelte<br />
ein spezielles Mikrocontroller-System für Mobiltelefone.<br />
Mit ihm lassen sich charakteristische Zeitverläufe des Stromverbrauchs<br />
erfassen und mit deren Hilfe Nutzung und Fehlverhalten<br />
von Handy-Funktionen analysieren. Dieser Ansatz<br />
soll künftig in die Qualitätssicherung von Neuentwicklungen<br />
auf dem Sektor der Mobiltelefone einfließen. Die Bachelorarbeit<br />
wurde betreut von den Professoren Dr.-Ing. Wolfgang<br />
Schroer und Dr.-Ing. Roland Münzner. •<br />
S P A R K A S S E N - P R E I S<br />
Internationale Wirtschaft<br />
Der Förderpreis der Sparkasse <strong>Ulm</strong> für herausragende<br />
Leistungen in den Zusatzqualifikationen „Internationale<br />
Wirtschaft“ und „Entrepreneurship“ wurde ebenfalls zweimal<br />
vergeben. Er ging an Mathias Nothelfer und Stefan Ruoff,<br />
die beide die Zusatzqualifikation „Internationale Wirtschaft“<br />
belegt hatten. •<br />
I F K O M - P R E I S<br />
Software Defined Radio-Systeme<br />
Den IfKom-Preis, den der Verband Ingenieure für Kommunikation,<br />
Bezirk Württemberg, für besondere Leistungen<br />
auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik verleiht,<br />
erhielten Matthias Düll und André Burkard, beide Studiengang<br />
Nachrichtentechnik. Beide beschäftigten sich mit<br />
der Kopplung digitaler und analoger Signalverarbeitung bei<br />
der Funkübertragung. Düll erarbeitete, implementierte und<br />
testete eine vollständig automatisierte Rapid Prototyping<br />
Toolchain für Software Defined Radio (SDR)-Systeme. Burkard<br />
implementierte und optimierte ein Analog-Frontend für<br />
die Funkübertragung bei 433 MHz und charakterisierte es<br />
vollständig. Das Analog-Frontend ist die universelle Schnittstelle<br />
zwischen der digitalen Signalverarbeitung und der<br />
Funkübertragung bei SDR-Systemen. Beide Arbeiten wurden<br />
Von links nach rechts: Prof. Dr. Frowin Derr, Matthias Düll,<br />
IfKom-Vorstand Kurt Wörtz, André Burkard und Rektor Prof. Dr.<br />
Achim Bubenzer.<br />
am Institut für Kommunikationstechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
unter der Betreuung durch die Professoren Dr. Frowin Derr<br />
und Dr. Roland Münzner angefertigt. •<br />
26
P H O T O V O LT A I K - P R E I S<br />
Straßenlampe auf Platz Eins<br />
Solare Inselsysteme stehen im Mittelpunkt eines<br />
Wahlpflichtfaches, das von Professor Peter Adelmann<br />
geleitet wird. Praktische Projektarbeit bildet dabei einen<br />
Schwerpunkt. Die besten Arbeiten wurden jetzt im<br />
Rahmen einer Abendveranstaltung über Photovoltaik<br />
in Afrika ausgezeichnet. Johannes Germ, Geschäftsführer<br />
von Asantys und Preisstifter, überreichte die<br />
Preise. Über Platz Eins konnten sich Michael Päzold,<br />
Studiengang Mechatronik, Patrick Zylka, Studiengang<br />
Maschinenbau, und Catherine Adelmann, Studiengang<br />
Wirtschaftsingenieurwesen, freuen. Bei ihrem Projekt<br />
ging es um die Entwicklung einer solar versorgten<br />
Straßenlampe, die durch einen neuartigen Akku und<br />
eine neuartige Dimmregelung in Kombination mit<br />
hocheffizienten LEDs überzeugte. Den zweiten Platz<br />
erzielten Martin Senger, Studiengang Maschinenbau,<br />
und Thorsten Kassel, Studiengang Mechatronik, mit<br />
einem Hybridkühlgerät, das auf effektive Weise Verdunstungskühlung<br />
und Peltierelement kombiniert. Platz<br />
drei ging an Manuel Gollmann und Danny Friedrich,<br />
beide Studiengang Mechantronik, für einen Li-Ionen-<br />
Akku-Laderegler. •<br />
N E W B I Z C U P<br />
Mit SolarLum auf Platz Zwei<br />
Catherine Adelmann, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
und Patrick Zylka, Studiengang Maschinenbau – waren<br />
nochmals erfolgreich. Sie belegten beim landesweiten<br />
Businessplan-Wettbewerb NewBizCup den zweiten Platz. Im<br />
Mittelpunkt ihrer Präsentation stand die High-Tech-Solarlaterne<br />
„SolarLum“, die weltweit ohne Erdkabel im Außenbereich<br />
wie Parkanlagen, Kindergärten oder Bushaltestellen<br />
eingesetzt werden kann und besonders langlebig ist.<br />
Diese Gründungsidee, der Businessplan, der erste Prototyp<br />
und die Präsentation des Teams haben die Jury überzeugt.<br />
Der Wettbewerb wurde vom Wirtschaftsministerium aus<br />
Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie von der L-Bank<br />
unterstützt. An der fünften Ausschreibung des NewBizCup<br />
hatten sich mehr als 1.000 Studierende aus 17 baden-württembergischen<br />
<strong>Hochschule</strong>n beteiligt. •<br />
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27
U N T E R U N S<br />
Prorektoren wiedergewählt<br />
Professor Dr.-Ing. Klaus-Peter Kratzer und Professor Dr.-Ing.<br />
Manfred Wehrheim sind als Prorektoren wiedergewählt<br />
worden. Für beide ist es die zweite Amtszeit. Diese beginnt<br />
am 01. September 2011 und endet am 31. August 2014.<br />
Professor Kratzer wird weiterhin für die Bereiche Studium<br />
und Internationale Beziehungen verantwortlich sein, während<br />
Professor Wehrheim die Geschäfte für den Bereich<br />
Forschung und Transfer führen wird. Sie unterstützen damit<br />
gemäß des Landeshochschulgesetzes den Rektor in seiner<br />
Amtsführung. •<br />
In neuer Funktion (1)<br />
Professor Dr.-Ing. Christian Dietrich ist vom Deutschen Verband<br />
für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS) zum<br />
Prüfer für die klebtechnische Ausbildung nach DVS-Richtlinien<br />
ernannt worden. Dietrich ist an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> unter<br />
anderem für die Zusatzqualifikationen „Klebpraktiker“ und<br />
„Klebfachkraft“ verantwortlich. •<br />
Neuer TAU-Geschäftsführer<br />
Ralf Pinzer wird künftig das<br />
Weiterbildungsangebot der<br />
Technischen Akademie <strong>Ulm</strong><br />
(TAU) e.V. vermarkten und<br />
weiterentwickeln. Die TAU führt<br />
im Auftrag der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> Kurse zur Weiterqualifizierung<br />
von Berufstätigen durch.<br />
Der 43jährige hat bereits als Geschäftsführer zweier<br />
Volkshochschulen Erfahrung im Weiterbildungsbereich<br />
gesammelt. Nach dem Abitur war er in die Bundeswehr<br />
als Zeitsoldat eingetreten und zehn Jahre lang Offizier<br />
im Truppendienst. Während dieser Zeit studierte er<br />
an der Bundeswehr-Universität München Berufs- und<br />
Wirtschaftspädagogik. Nach seinem Ausscheiden war<br />
er zunächst für verschiedene KMU tätig, bevor er die<br />
Leitung einer Volkshochschule übernahm. Als TAU-Geschäftsführer<br />
wird Pinzer eng mit der Graduate School<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zusammenarbeiten, die für den<br />
Bereich Weiterbildung strategisch und konzeptionell<br />
zuständig ist. •<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
In neuer Funktion (2)<br />
Mit der Auflösung der Koordinierungsstelle für Wissenschaftliche<br />
Weiterbildung (KWW) hat Dr. Klaus Dieter Häberle<br />
die Leitung des Career Centers / Zentrale Studienberatung<br />
übernommen. Dem ehemaligen KWW-Leiter wurden damit<br />
wesentliche Aufgaben aus dem Bereich Studierenden-Marketing<br />
übertragen, insbesondere die aktive Betreuung der<br />
Schnittstelle Schule-<strong>Hochschule</strong>. Er ist unter anderem verantwortlich<br />
für die Organisation des jährlichen Schülerinformationstages<br />
und für die Präsentation der <strong>Hochschule</strong> auf lokalen<br />
Bildungsmessen und an Schulen. Ein weiteres Geschäftsfeld<br />
ist die Beratung der Studierenden auf ihrem Weg in die Berufswelt<br />
und in eine selbständige Berufstätigkeit. •<br />
In Memoriam<br />
In den vergangenen Monaten hat die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> verdiente<br />
ehemalige Mitglieder ihres Lehrkörpers verloren.<br />
Im November 2010 verstarb Professor Arnold Führer, der<br />
von 1972 bis 2007 an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
lehrte. Besonders verdient gemacht hat er<br />
sich beim Aufbau des Labors Mikroelektronik. Als Repräsentant<br />
der modernen Chipentwicklung war Führer außerdem<br />
Mitbegründer und lange Jahre Sprecher der Multiprojekt-<br />
Chip-Gruppe (MPC) Baden-Württemberg.<br />
Im Januar 2011 verstarb Professor Dr.-Ing. Paul Gotterbarm.<br />
Er lehrte von 1971 bis 1991 am Fachbereich Maschinenbau,<br />
dem er 11 Jahre lang als Fachbereichsleiter vorstand. In dieser<br />
Funktion hatte er die Entwicklung des Maschinenbaus als<br />
einer prägenden Fachrichtung der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> maßgeblich<br />
beeinflusst und vorangebracht. •<br />
28
EADS-Stiftungsprofessur ist besetzt<br />
Modellbasierte Systementwicklung ist eine Fachrichtung,<br />
von der Industrie und Wirtschaft viel erwarten.<br />
Auch in der Fahrzeugsystemtechnik und der Industrielektronik<br />
setzt man auf Verfahren, die Kosten senken<br />
und Entwicklungszeiten verkürzen. Modellbildung<br />
und Simulation sind hierfür ideale Instrumente. Entsprechend<br />
groß ist der Bedarf an Experten. Die IHK<br />
<strong>Ulm</strong> und die <strong>Ulm</strong>er EADS-Niederlassung haben sich<br />
deshalb zusammengetan und die Mittel für eine Stiftungsprofessur<br />
auf diesem Gebiet an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> bereit gestellt.<br />
Im April konnte der Dekan der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik Vollzug vermelden:<br />
Dirk Bank hat seine Tätigkeit als Professor in Sachen<br />
Modellbasierte Systementwicklung aufgenommen.<br />
Für ihn ist die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> kein unbekanntes<br />
Terrain. Vor 15 Jahren war er dort bereits als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Angewandte<br />
Forschung „Automatisierungssysteme“ tätig gewesen.<br />
Dirk Bank wird den Studierenden die<br />
modellbasierte Systementwicklung<br />
näher bringen.<br />
Anschließend wechselte er ans Forschungsinstitut für<br />
Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW),<br />
wo er sich der Robotik widmete. Um diese Thematik<br />
drehte sich auch seine Doktorarbeit, mit der er an der<br />
Fakultät für Informatik der Uni <strong>Ulm</strong> promovierte. Seine<br />
nächste Station war das <strong>Ulm</strong>er Forschungszentrum<br />
der Daimler AG. Hier standen die Umfeldsensorik im<br />
Kraftfahrzeug im Hinblick auf Fahrerassistenzsysteme<br />
und eine verbesserte aktive Sicherheit im Mittelpunkt.<br />
Von Daimler ging es zum Radar-Bereich der EADS in<br />
<strong>Ulm</strong>. Mit viel Projekterfahrung im Gepäck ist er nun<br />
an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zurückgekehrt. ih<br />
DIE NEUEN<br />
Dr. Robert Watty<br />
Professur für Konstruktion<br />
und Maschinenbau<br />
Dr. Hubert Mantz<br />
Professur für Mathematik<br />
und Physik für Ingenieure<br />
Von der Dualen <strong>Hochschule</strong> Baden-Württemberg wechselte<br />
der Maschinenbau-Ingenieur Robert Watty zum Sommersemester<br />
an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Sein Maschinenbau-Studium<br />
absolvierte er an der RWTH Aachen; promoviert wurde er an<br />
der Universität Stuttgart. Zwischenzeitlich bildete er sich zum<br />
Diplom-Kaufmann weiter und legte zusätzlich das 2. Staatsexamen<br />
für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ab. Der<br />
44jährige Düsseldorfer bringt vielfältige Berufserfahrung mit.<br />
Von Braas Dachsysteme, wo er im Entwicklungsbereich und<br />
im Qualitiätsmangement tätig war, ging er als Dozent an die<br />
Technikerschule in Euskirchen und von dort als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an das Institut für Konstruktionstechnik<br />
und Technisches Design der Universität Stuttgart. Dort war<br />
fast 10 Jahre tätig, zuletzt als Akademischer Oberrat, bevor<br />
er als Professor an die Duale <strong>Hochschule</strong> berufen wurde.<br />
Sein Rüstzeug für seine berufliche Laufbahn hat Hubert<br />
Mantz an der Universität <strong>Ulm</strong> erworben, wo er die Fächer<br />
Mathematik, Physik und Informatik studierte. 2003 ging<br />
der 35jährige als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das<br />
Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart. Dort<br />
beschäftigte er sich mit der Entwicklung von Algorithmen zur<br />
Bildanalyse. An der Universität Saarbrücken wurde er 2007<br />
in der Experimentalphysik mit dem Thema Adsorption von<br />
Biofilmen auf Oberflächen promoviert. Vor seiner Berufung<br />
an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zum Sommersemester war er bei Carl<br />
Zeiss in Oberkochen in der Entwicklung von Rasterelektronenmikroskopen<br />
tätig. Hubert Mantz hat auch eine musische<br />
Seite. Er spielt Klavier in der <strong>Ulm</strong>er Jazzband „Jazzhype“<br />
und im Kabarettduo „EinlaufBitte!“<br />
29
U N T E R U N S<br />
Dr.-Ing. Thomas Mayer<br />
Professur für Thermodynamik<br />
und Strömungslehre<br />
Dr.-Ing. Thomas Engleder<br />
Professur für Technische Mechanik<br />
und Finite Element Methode<br />
Thomas Mayer, geboren in Ostfildern, studierte in den<br />
90er Jahren Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität<br />
Stuttgart. Sein Studienschwerpunkt lag bereits damals auf<br />
der Thermodynamik. Seine Promotionsarbeit erstellte er in<br />
der Motorenforschung bei DaimlerChrysler in Stuttgart-Untertürkheim.<br />
Er beschäftigte sich darin mit der Simulation<br />
von Verbrennungsvorgängen und der Schadstoffbildung<br />
bei Ottomotoren. Anschließend war er beim Stuttgarter<br />
Automobilkonzern als Berechnungsingenieur tätig, zunächst<br />
in der Motorsportentwicklung und später in der Pkw-Serienmotorenentwicklung.<br />
Seit dem Sommersemester ist<br />
Thomas Mayer nun Mitglied der Fakultät Maschinenbau und<br />
Fahrzeugtechnik. Privat liebt der 39jährige das Wandern und<br />
Reisen sowie das Badminton-Spielen. Er ist verheiratet und<br />
Vater einer Tochter.<br />
Bei Thomas Engleder dreht sich beruflich alles um Modellbildung<br />
und Simulation - und das seit Beginn seines Studiums.<br />
Der gebürtige Karlsruher studierte Bauingenieurwesen an seiner<br />
Heimat-Universität. Danach arbeitete er als wissenschaftlicher<br />
Angestellter am Institut für Mechanik, wo er seine Promotionsarbeit<br />
zum Einsatz der Finite-Elemente-Methode bei<br />
nicht glatten dymanischen Systemen anfertigte. Vor seiner<br />
Berufung an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> war der 42jährige acht Jahre<br />
lang bei der Hilti AG in Schaan (Liechtenstein) in leitender<br />
Funktion in der Grundlagenforschung, Methodenentwicklung<br />
und Produktentwicklung sowie zuletzt als technischer<br />
Produkt-Manager tätig. Thomas Engleder ist verheiratet und<br />
Vater eines Sohnes. In seiner Freizeit zieht es ihn in die Berge<br />
zum Klettern oder auf den Rücken der Pferde.<br />
DIE NEUEN<br />
Dr. Ursula Weiß<br />
Professur für Mathematik<br />
und Datenverarbeitung<br />
Dr.-Ing. Christian Dettmann<br />
Professur für Strömungslehre und<br />
Thermodynamik<br />
Ursula Weiß ist seit Herbst 2010 Mitglied der Fakultät<br />
Grundlagen. Sie ist in Amberg, Oberpfalz, geboren und<br />
studierte Mathematik mit Nebenfach Physik an der Universität<br />
Regensburg und an der Brandeis University, USA. Ihre<br />
Doktorarbeit schrieb sie über Kommutative Algebra. Nach<br />
ihrer Promotion arbeitete sie fünf Jahre lang bei der Firma<br />
Tieto Enator, Regensburg, im Bereich Verschnittoptimierung<br />
von Papier und Karton. Es folgten zehn abwechslungsreiche<br />
Jahre im Finanzsektor mit dem Schwerpunkt Risikomanagement.<br />
Zuletzt leitete Ursula Weiß das Team Risk<br />
Measurement and Model Validation bei der Clariden Leu AG<br />
in Zürich, einer Tochtergesellschaft der Credit Suisse. Ihre<br />
Freizeit verbringt sie am liebsten in der Natur beim Wandern<br />
und Radfahren. Außerdem reist sie gerne in ferne Länder<br />
und interessante Städte.<br />
Nach acht Jahren als Entwicklungsingenieur im Bereich<br />
Vorentwicklung von Dieselmotoren und Brennstoffzellen bei<br />
AUDI in Neckarsulm kam Christian Dettmann an die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>. Seit Herbst 2010 ist er Mitglied der Fakultät<br />
Maschinenbau und Fahrzeugtechnik. Dass er neben Englisch<br />
auch fließend Französisch spricht, verdankt er einem<br />
Auslandsstudium an der Ecole Nationale Supérieure d‘Arts et<br />
Métiers in Paris und Aix-en-Provence, wo er seine Diplomarbeit<br />
anfertigte. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Technische Thermodynamik<br />
der Universität Karlsruhe. Dort fertigte er auch seine Doktorarbeit<br />
an, bei der Entwicklung und Bau einer Apparatur zur<br />
Bestimmung von Wärmekapazität und Exzessenthalpie bei<br />
Gemischen im Mittelpunkt stand. Der 40jährige ist verheiratet,<br />
kocht gerne und hält sich mit Laufen und Radfahren fit.<br />
30
Dr. Dominik Stöckle<br />
Professur für<br />
Industrieautomatisierung<br />
Dr. Malte Groß<br />
Professur für Messung und<br />
Verarbeitung physiologischer und<br />
technischer Signale<br />
Nach zehn Jahren Industrietätigkeit entschloss sich Dominik<br />
Stöckle die Seiten zu wechseln. Seit Herbst 2010 ist er<br />
Mitglied der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Der Physiker, der in München, Freiburg<br />
und Stuttgart studierte und am Max-Planck-Institut für<br />
Metallforschung seine Doktorarbeit anfertigte, begann seine<br />
berufliche Laufbahn bei Robert Bosch in Stuttgart. Dort war<br />
er in der Software-Entwicklung für Diesel-Einspritzsysteme<br />
tätig. Zwei Jahre später ging er zu Voith Turbo nach Heidenheim,<br />
wo er zuletzt die Entwicklungsabteilung im Bereich<br />
Elektronik für Schienenfahrzeuge leitete. Dort verantwortete<br />
er die Entwicklung einer neuen speicherprogrammierbaren<br />
Steuerung, die 2008 für den Schienenverkehr zugelassen<br />
wurde. Der 43jährige ist verheiratet und Vater zweier Kinder.<br />
In seiner Freizeit treibt er gerne Sport und spielt Orgel.<br />
Den gebürtigen Münchner Malte Groß hatte es bereits in<br />
seiner Jugend nach Berlin verschlagen, wo er Physik studierte<br />
und an der Freien Universität Berlin 1992 promovierte.<br />
Anschließend forschte er als wissenschaftlicher Assistent an<br />
der Freien Universität Berlin und als Forschungsingenieur<br />
am Commisariat à l‘énergie atomique in Grenoble. Von dort<br />
wechselte er zu Fresenius Medical Care in Schweinfurt, wo<br />
er zwölf Jahre lang als Entwicklungsingenieur für Dialysetechnik<br />
und zuletzt in leitender Funktion tätig war. Seit 2010<br />
ist Malte Groß Mitglied der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Der 45jährige ist verheiratet<br />
und genießt seine Freizeit mit Bergwandern, Radfahren und<br />
Reisen.<br />
DIE NEUEN<br />
Dr. Mario Adamschik<br />
Professur für<br />
Automatisierungstechnik und<br />
Grundlagen Elektrotechnik<br />
Dr.-Ing. Georg Kleiser<br />
Professur für rationellen und<br />
regenerativen Energieeinsatz<br />
in der Produktion<br />
Mario Adamschik ist durch und durch ein <strong>Ulm</strong>er: in <strong>Ulm</strong><br />
geboren, in <strong>Ulm</strong> studiert, in <strong>Ulm</strong> gearbeitet und seit 2009 an<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> in der Fakultät für Maschinenbau und<br />
Fahrzeugtechnik tätig. Nach seiner Ausbildung zum elektrotechnischen<br />
Assistenten studierte er Elektrotechnik an der<br />
Universität <strong>Ulm</strong>, wo er auch promovierte. Danach trat er<br />
2001 bei EvoBus als Entwicklungsingenieur im Center Elektrik/Elektronik<br />
ein. Dort übernahm er bald die Leitung eines<br />
Teams, das für Aufbau- und Komfortsysteme wie Fahrerassistenzsysteme,<br />
Klimatisierungssysteme und Infotainmentsysteme<br />
zuständig war. Später kam die Verantwortung für<br />
einen interdisziplinären Arbeitskreis für Sicherheitskonzepte<br />
und -strategien hinzu. Elektrotechnik bedeutet für den überzeugten<br />
<strong>Ulm</strong>er nicht nur Beruf sondern auch Leidenschaft.<br />
Ihr widmet er sich in seiner Freizeit, in der er außerdem<br />
gerne Tennis spielt, Rad fährt und Bücher liest.<br />
Georg Kleiser wurde 2009 an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> berufen.<br />
Zuvor war er fast zehn Jahre lang bei Voith Paper in Heidenheim<br />
in verschiedenen Positionen tätig gewesen. Zuletzt<br />
leitete er die Abteilung Pressentechnik, bei der die Optimierung<br />
der Energieeffizienz eine zentrale Aufgabenstellung<br />
war. Kleiser hatte in der 90er Jahren an der Universität Karlsruhe<br />
Verfahrenstechnik studiert und dort auch promoviert.<br />
Bevor er nach Heidenheim ging, beschäftigt er sich an der<br />
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut in Karlsruhe<br />
mit Wasseraufbereitungsanlagen und ihrem Energieaufwand.<br />
Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Als solcher<br />
liegt ihm die Sicherung der Zukunft für nachkommende<br />
Generationen am Herzen, wofür er sich auch außerberuflich<br />
engagiert, beispielsweise als Mitglied im Vorstand des <strong>Ulm</strong>er<br />
Initiativkreises für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (unw).<br />
31
Impressum<br />
Das Journal der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Herausgeber<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />
Konzept und Redaktion<br />
Corporate Communications & Marketing<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Prittwitzstraße 10<br />
89075 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 50 28 279<br />
Fax (0731) 50 28 476<br />
ccm@hs-ulm.de<br />
Chefredaktion Dr. Ingrid Horn (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionsassistenz Doris Pellkofer<br />
Bildredaktion CCM / Schirmer Medien<br />
Gestaltung<br />
CCM / Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
DeskTopPublishing CCM<br />
Titelseite<br />
Vielkeilwelle<br />
Foto Peter Konold<br />
Gestaltung Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
Abbildungen<br />
S. 5 Baumann GmbH, Blaustein<br />
S. 7, 8 <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissen<br />
schaften in Baden-Würrtemberg 2010<br />
Hochschulrektorenkonferenz BW, 2011<br />
S. 10 Neu-<strong>Ulm</strong>er Zeitung, anbr<br />
S. 12 <strong>Ulm</strong>er Zentrum für Wissenschaftliches<br />
Rechnen, Springer<br />
S. 13 IHK <strong>Ulm</strong> (links)<br />
S. 17 Festo AG, Esslingen (oben)<br />
S. 17 Mitsubishi Electric Europe (unten)<br />
S. 23 Südwestpresse, Bildarchiv<br />
S. 24 Monika Jakobi<br />
S. 25 Gerotron Communications (links)<br />
S. 26 Ifkom<br />
S. 29-31 privat<br />
sonst <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Herstellung<br />
Schirmer Medien GmbH & Co. KG<br />
Boschstraße 16<br />
89079 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 9 46 88-0<br />
info@schirmer-druck.de<br />
Anzeigenwerbung<br />
VMK Verlag für Marketing und Kommunikation<br />
GmbH & Co. KG<br />
Faberstraße 17<br />
67590 Monsheim<br />
Fon (06243) 909-0<br />
info@vmk-verlag.de<br />
Auflage 3000<br />
ISSN 2192-7464<br />
Preis 3,00 Euro<br />
Nächster Redaktionsschluss 30.09.2011<br />
Die Meinungen der Autoren müssen nicht mit der<br />
Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Nachdruck<br />
nur mit Genehmigung.<br />
32
angewandte<br />
für Praktika<br />
zu Bachelorund<br />
Masterarbeiten<br />
T R I E S G m b H + C o . K G<br />
H y d r a u l i k - E l e m e n t e<br />
E h i n g e n<br />
R ö n t g e n st r a ß e 1 0<br />
D - 8 9 5 8 4 E h i n g e n<br />
F o n 0 7 3 9 1 - 5 8 0 9 - 0<br />
F a x 0 7 3 9 1 - 5 8 0 9 - 5 0<br />
e - m a i l : i n f o @ t r i e s . d e<br />
h t t p : / / w w w . t r i e s. d e
Das Titelbild zeigt eine<br />
Vielkeilwelle bei<br />
entsprechender Ausleuchtung,<br />
um Drehlage und<br />
Position im Roboter greifer<br />
vor dem Fügen optisch<br />
exakt zu bestimmen.