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TWINCORE, Zentrum für experimentelle und klinische ...

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WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | <strong>TWINCORE</strong>, <strong>Zentrum</strong> für Experimentelle <strong>und</strong> Klinische Infektionsforschung GmbH<br />

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Genotypen, die zu unterschiedlichen Infektionsstadien<br />

selektioniert werden, soll uns helfen, neue erfolgsversprechende<br />

Therapiestrategien zu entwickeln. P. aeruginosa<br />

produziert neben zwei gut charakterisierten Homoserinlakton-Signalmolekülen<br />

ein drittes interbakterielles Signal -<br />

molekül, das Pseudomonas Quinolone Signal (PQS). PQS<br />

reguliert in Abhängigkeit von der Zelldichte - ebenso wie<br />

die Homoserinlaktone – die Produktion von Virulenzfaktoren<br />

<strong>und</strong> ist essentiell an der Etablierung von P. aeruginosa-<br />

Biofilmen beteiligt. Der molekulare Mechanismus der<br />

Umsetzung des PQS Signals in ein bakterielles Verhalten<br />

auf Einzelzellebene ist allerdings weitgehend unbekannt.<br />

Ein Enzym, das von pqsE, dem letzten Gen auf dem PQS<br />

Biosynthese-Operon, kodiert ist, scheint dabei eine zentrale<br />

Rolle zu spielen. Die Aufklärung der Funktion von PqsE ist<br />

ein Foschungsschwerpunkt unserer Arbeitsgruppe.<br />

Die Arbeitsgruppe von Prof. Michael Ott (v. l. n. r.): Johan Waern,<br />

Michael Rothe, Martin Pacher, Michael Ott, Urda Rüdrich,<br />

Gesa Riedel, Quinggong Yuan, Ina Rittelmeyer (es fehlt Michael<br />

Bock). Foto: Twincore/HZI<br />

Prof. Susanne Häußler während einer Besprechung mit ihren<br />

Mitarbeitern (v. l. n. r.): Vera Nöding, Kathi Klimmek, Susanne<br />

Häußler, Mathias Müsken, Andrea Blanka Foto: Twincore/HZI<br />

Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Michael Ott |<br />

ott.michael@mh-hannover.de Wir entwickeln zell- <strong>und</strong><br />

gentherapeutische Verfahren für die Behandlung von ver -<br />

erbbaren Leberkrankheiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />

die Entwicklung eines Mausmodells mit chimärem Lebergewebe<br />

vom Menschen/von der Maus <strong>und</strong> dem menschlichen<br />

Immunsystem zur Erforschung von Impfstrategien gegen<br />

HIV <strong>und</strong> HCV. Die Repopulation der Leber mit menschlichen<br />

Leberzellen <strong>und</strong> die Transplantation von menschlichen<br />

Stammzellen in Mäusen mit einem Imm<strong>und</strong>efekt stellen<br />

weiterhin eine große Herausforderung an die Wissenschaft<br />

dar. Um an der alb-uPA-transgenen, imm<strong>und</strong>efizienten<br />

(RAGγc) Maus Impfstrategien erforschen zu können, ist der<br />

Einsatz von menschlichen Zellen eines Spenders zur<br />

Repopulation in der Maus erforderlich. Dort, wo Primärgewebe<br />

als Ausgangsmaterial verwendet wird, ist die<br />

Isolierung der beiden Zellpopulationen nur unter Verwendung<br />

von Lebergewebe aus Föten möglich. Bei unseren<br />

Transplantationsexperimenten hat sich herausgestellt, dass<br />

die Transplantation von Fötushepatoblasten eindeutig<br />

ineffizienter ist als die Transplantation von primären<br />

Hepatozyten von Erwachsenen. Alternativ dazu konnte die<br />

Forschungsgruppe zum ersten Mal die Transplantation von<br />

Lebergewebe menschlicher Föten unter die Kapsel der zu<br />

testenden Leber des Empfängers durchführen. Die ersten<br />

kombinierten Transplantationen von menschlichen<br />

Blutstammzellen <strong>und</strong> von Fötuslebergewebe in einen neu<br />

entwickelten Mausstamm sollen bald stattfinden. Aufgr<strong>und</strong><br />

der mangelnden Verfügbarkeit von primärem menschlichen<br />

Zellmaterial zur Humanisierung des Mausmodells sowie<br />

zur Zelltherapie beim Menschen führt die Forschungsgruppe<br />

umfangreiche Untersuchungen zur Erschließung alternativer<br />

Quellen für die Bereitstellung von Zellmaterial durch.<br />

In Zusammenarbeit mit anderen MHH-Gruppen <strong>und</strong><br />

internationalen Partnern wird zurzeit an hepatischen<br />

Differenzierungsprotokollen für embryonale Stammzellen<br />

<strong>und</strong> iPS-Zellen geforscht. Ein anderes Projekt analysiert die<br />

Risiken der Insertionellen Mutagenese beim lentiviralen<br />

Gentransfer. Durch eine Serientransplantation von ex vivo<br />

genetisch modifizierten Hepatozyten lässt sich die Inzidenz<br />

von Lebertumoren in Abhängigkeit von der Anzahl der<br />

lentiviralen Insertionen untersuchen. Desweiteren leitet die<br />

Forschungsgruppe eine <strong>klinische</strong> Studie über Zelltransplantation<br />

bei Patienten mit einer Harnstoffzyklusstörung. Mit<br />

diesem Projekt wird die weltweit erste kontrollierte Studie<br />

über die Zelltherapie bei erblich bedingten Leberstoffwechselkrankheiten<br />

durchgeführt.<br />

Schlüsselpublikationen von <strong>TWINCORE</strong> Im Jahr 2010<br />

konnten von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern am<br />

<strong>TWINCORE</strong> insgesamt 54 Artikel publiziert werden. In 2011<br />

sind 24 Artikel entweder bereits veröffentlicht oder<br />

befinden sich im Druck (siehe „Vollständige Liste aller von<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern am <strong>TWINCORE</strong> in 2010<br />

<strong>und</strong> 2011 veröffentlichter <strong>und</strong> in Druck befindlicher<br />

Publikationen“). Besonders wichtige Forschungsergebnisse<br />

sind auf den folgenden Gebieten erarbeitet worden:

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