20.12.2013 Aufrufe

Zentralisierung im zweischichtigen Bibliothekssystem der Universität ...

Zentralisierung im zweischichtigen Bibliothekssystem der Universität ...

Zentralisierung im zweischichtigen Bibliothekssystem der Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• die zunehmende Interdisziplinarität <strong>der</strong> Forschungsansätze und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

steigenden Ansprüche nach effizienter, schneller Informationsversorgung 30<br />

• die zunehmende Standardisierung von Arbeitsabläufen sowie die Erleichterung <strong>der</strong><br />

Erwerbungs- und Katalogisierungskooperationen durch den Einsatz von Bibliotheksverwaltungssystemen<br />

in Verbünden („Integration durch Automatisierung“) 31<br />

• die zusätzlichen Möglichkeiten zum Aushandeln verbesserter Liefer- und Leistungsbedingungen<br />

gegenüber den Medienlieferanten und <strong>der</strong> daraus resultierende Kaufkraftgewinn<br />

<strong>im</strong> Erwerbungsetat 32<br />

• die quantitative und qualitative Expansion elektronischer Informationsquellen und <strong>der</strong> mit<br />

diesem Angebot verbundene, erhöhte Beratungs-, Pflege-, Wartungs- und Verwaltungsbedarf.<br />

33<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> permanente Ausbau des Angebotes an elektronischen Informationsquellen<br />

erscheint auf den ersten Blick ein Katalysator zu sein, um die Integration von Universitätsbibliothek<br />

und dezentralen bibliothekarischen Einheiten zu för<strong>der</strong>n, da <strong>der</strong> Hauptstreitpunkt bei <strong>der</strong> Erwerbungsabst<strong>im</strong>mung<br />

– <strong>der</strong> Konflikt um den richtigen Standort <strong>der</strong> analogen Medien – bei dem Zugriff auf<br />

elektronische Medien keine vorrangige Rolle spielt. 34 Die Bereitstellung und Akzeptanz elektronischer<br />

Medien als fachwissenschaftliche Informationsressource bedarf einer stabilen, möglichst störungsresistenten<br />

technischen Infrastruktur und daher <strong>der</strong> permanenten Wartung und Pflege – eine<br />

Bedingung, die in <strong>Bibliothekssystem</strong>en mit vielen dezentralen bibliothekarischen Einrichtungen<br />

schwieriger zu realisieren ist als in solchen mit wenigen, größeren Bibliotheken. Neben dem erhöhten<br />

Schulungs- und Weiterbildungsbedarf des Bibliothekspersonals, <strong>der</strong> zum überwiegenden Teil nur<br />

durch zentrale Einrichtungen wie Universitätsbibliotheken o<strong>der</strong> Rechenzentren zu leisten ist 35 ,<br />

erzwingt <strong>der</strong> spezifische Rechtscharakter digitaler Medien (statt „Kauf“ Erwerb von Lizenzen als<br />

befristete, auf best<strong>im</strong>mte Gruppen beschränkte Nutzungsrechte) und <strong>der</strong>en hohe Kosten die Bündelung<br />

finanzieller Ressourcen und zentralisierter Entscheidungs- und Verantwortungsverhältnisse –<br />

insbeson<strong>der</strong>e, wenn Lizenzrechte übergreifend von mehreren lokalen <strong>Bibliothekssystem</strong>en (konsortial)<br />

erworben werden. 36<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Bündelung finanzieller Ressourcen für den Ausbau resp. Erhalt elektronischer<br />

Ressourcen erweist sich in den <strong>zweischichtigen</strong> <strong>Bibliothekssystem</strong>en in <strong>der</strong> Praxis als problematisch:<br />

unter dem Spardiktat ihrer Unterhaltsträger fehlt es den dezentralen bibliothekarischen Einheiten an<br />

<strong>der</strong> Bereitschaft, die fachwissenschaftlich relevanten elektronischen Ressourcen, die die zentrale<br />

Universitätsbibliothek anbietet, mitzufinanzieren, indem die durch Abbestellung konventioneller<br />

30 Halle, <strong>Zentralisierung</strong>, S.42.<br />

31 Vgl. Halle, Strukturwandel, S.269, und Barth, Kooperative Einschichtigkeit, S.516f; Zitat ebd.<br />

32 Bonte, Heidelberg, S.300.<br />

33 Bonte, Heidelberg, S.304; Halle, <strong>Zentralisierung</strong>, S.43.<br />

34 Dugall, Informationsversorgung, S.208; vgl. Halle, <strong>Zentralisierung</strong>, S.43.<br />

35 Dugall, Informationsversorgung, S.212f.<br />

36 Nolte-Fischer, Darmstadt, S.288; vgl. Dugall, Informationsversorgung, S.213.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!