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Viel Spass beim lesen - IFA Freunde Sachsen eV

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Innerhalb von 17 Tagen von der französischen Atlantikküste<br />

über die OMMMA ins tschechische Südböhmen!<br />

Dies alles ist nur mit einem Trabant zu schaffen. Resultat – ca. 4000 km in diesem Zeitraum.<br />

Andreas Köhler- eine wichtige Person aus dem Westen – genauer gesagt- der Chef vom<br />

<strong>Freunde</strong>skreis der Trabantfahrer Hannover, ist ein langjähriger Freund und Sympathisant von<br />

uns und der <strong>IFA</strong> – Szene. Er lud uns ein mitzufahren, denn die Hannoveraner wollten ihr 10 –<br />

jähriges Clubjubiläum mit einer Fahrt in die französische Normandie feiern. Es sollte ein<br />

reiner Trabant- Konvoi werden. Erst zögerten wir, denn der Zeitraum passte uns schlecht, für<br />

uns fällt der „Tag der <strong>Sachsen</strong>“ in Sebnitz ins Wasser, denn wir als Verein <strong>IFA</strong>- <strong>Freunde</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> e.V. sind dort seit seit 9 Jahren Aussteller. Im Nachhinein sagten wir doch „ JA“ zu<br />

der Tour. Wir hatten Lust auf die Normandie, auf Paris und wollten unseren sächs. Club<br />

vertreten.<br />

Der Kilometerzähler bei meinem Trabant stand bei knapp 100.000, einige Reparaturen<br />

waren erforderlich. Ich wechselte die Bremsklötzer, Bremsschläuche, Öldruckgeber,<br />

Motorenöl und Filter sowie die hinteren Reifen. Bei der Probefahrt brach der obere<br />

Kühlerstutzen ab. Welch ein dummes Missgeschick, und das 4 Tage vorm Start. Einen Tag<br />

vor Reisebeginn konnte ich meinen neuen Kühler „ Made in Danmark“ abholen und<br />

einbauen. Jetzt muß ich sagen- welch ein Glück, das es noch zu Hause passierte. Birgit und<br />

ich hatten dadurch nur um wenige Stunden den Start nach hinten verschieben müssen, dafür<br />

aber auf die 4000 km. eine völlige problemlose Fahrt. 4 Std. nach dem Verlassen unseres<br />

Heimatortes Rebesgrün war erst mal <strong>IFA</strong>- Kultur angesagt- im Eisenacher Sparkassengebäude<br />

die Wartburg- Museumsausstellung sowie das etwas traurige Umfeld des ehemaligen<br />

Eisenacher AWE angesehen. Dann Übernachtung südl. der Stadt auf dem Campingplatz am<br />

Altenberger See im mitgebrachten Iglu - Zelt.<br />

Die anderen 6 Trabis kamen aus dem nördl. Teil von Westdeutschland. Gut das man Handys<br />

hat, so konnte man sich absprechen und hatten das Hauptfeld zwischen Aachen und der<br />

belgischen Grenze eingeholt. Einige brachten ihre Ehefrauen mit, und wir waren eine ganz<br />

gute Truppe, ein paar der Leute haben wir schon gekannt.<br />

Der Traum mancher Auto – Enthusiasten ist einmal unter dem Eifelturm in Paris zu stehen,<br />

und das mit dem eigenen Auto, noch dazu wenn das Fahrzeug „Trabant“ heißt. Den Traum<br />

erfüllten wir uns schon 1996 bei unserer Frankreichrundreise, damals standen wir mit<br />

unserem Lada 2101 und Klappfix an diesem spektakulären Punkt. Wir wollten es bei dieser<br />

Gelegenheit wiederholen, vor allem im „ Trabant- Konvoi „ dort unter diesen Welt –<br />

Highlight uns zu präsentieren als Gleichgesinnte, denen ein Trabant bestimmt mehr bedeutet<br />

als manchem Mercedes –Fahrer seine teure Limousine. Und nun kam auch schon der einzige<br />

Tiefpunkt der Reise, was mir tagelang an den Nerven gezehrt hatte. Wir trafen uns in der<br />

City mit Claude Marten, einem wichtigen Vertreter des franz. Trabiclubs „ Euro- Trabi“, der<br />

uns mit seinem 601-er Armeekübel durch die Stadt führen wollte, um zu den wichtigsten<br />

Punkten zu gelangen. Das ging bis zum Triumphbogen auch recht gut, wir machten super<br />

Fotos, die Polizei sperrte für uns ein paar Minuten die äußere Spur ab, jedoch bei der<br />

Weiterfahrt- ich war das hinterste Fahrzeug - haben wir die Trabi – Crew verloren bzw. die<br />

anderen uns. Grund waren die zahlreichen Ampeln. Ich hatte mit meiner Frau keinerlei<br />

Problem uns zurechtzufinden, hatten aber zu den anderen keinen Funkkontakt mehr- alle<br />

waren also weg. So stand der Trabikonvoi ohne uns unterm Eifelturm, zu einem anderen<br />

Zeitpunkt wir ohne die anderen unter dem Turm. Kurzentschlossen nahmen wir uns für 3<br />

verbleibende Stunden Zeit für das Schloß Versailles, das wir relativ schnell erreichen<br />

konnten, es befindet sich knapp 20 km südwestl. vom Zentrum Paris .Ein riesiges Areal,<br />

unvergesslich war die Schlossführung. Aber planmäßig 18.00 Uhr traf man sich im 150 km.<br />

entfernten Rouen - der knapp 400.000 Einwohner zählenden Hauptstadt der Normandie vor


der Kathedrale wieder, erwartet von zwei französischen Trabifahrern, die für uns ein paar<br />

Tage Urlaub nahmen, und uns bis zur Atlantikküste mit ihren beiden 601 –ern begleiteten.<br />

Nun bestand unser Konvoi aus 9 Trabis.<br />

Für uns ein traumhaft schönes Erlebnis war die Besichtigung des Automobilmuseums nahe<br />

der Stadt Cormeilles, eine Sammlung von einer unvorstellbaren Menge und <strong>Viel</strong>falt,<br />

zusätzlich auch eine riesige Modellsammlung. Ebenfalls in Cormeilles der Besuch der<br />

Distelle- einer Schnaps- u. Weinbrennerei, alles wurde uns ausführlich erklärt bis hin zur<br />

Verkostung. Unvergesslich die Normandiebrücke, die das Seine- Delta am Atlantik<br />

überspannt und das mittelalterliche Honfleur mit der Hafenstadt LeHavre verbindet.<br />

Beeindruckend für uns war das Zusammentreffen mit der Obrigkeit vom Rathaus in Grand-<br />

Couronne, was die deutsch – französische Städtepartnerschaft gefestigt hat;<br />

(Seelze bei Hannover ist die Partnerstadt). Zum Übernachten dienten uns meist die etwas<br />

preiswerteren Etap- oder Ibis- Hotels, obwohl in Frankreich eigentlich nichts finanziell<br />

günstig ist. Zu Mittag organisierten die Franzosen meist ein Picknick, das wir im Klosterhof<br />

oder in freier Natur bei immer bestem Wetter einnahmen. Als Gegenleistung für die gute<br />

Organisation und das Begleiten von den beiden Franzosen Alan und Nikolas machten ich<br />

und ein Mitfahrer aus Hannover einen ihrer betagten 601-er wieder flott, nach 3<br />

Reparaturstunden waren einige Mängel behoben.<br />

Die Etappenziele Köln -Dorint- Hotel (auch Trabifahrer wollen mal nobel nächtigen) und<br />

Hannover haben wir erreicht, nachdem wir die Fahrtroute wieder über Belgien gewählt hatten.<br />

Bei Wuppertal mussten wir noch mal zum Werkzeug greifen, das Hamburger Trabant- Cabrio<br />

hatte Zündungsprobleme.<br />

Inzwischen wurde Freitag, der 5.9. Gegen 21.30.U. erreichten wir den Elbauenpark in<br />

Magdeburg, auf dem das OMMMA- Treffen stattfindet. ( Ost-Mobil Meeting-Magdeburg).<br />

Dort trifft sich alles, was aus dem Osten kommt, von SR2 bis zum Ural, ähnlich wie <strong>beim</strong><br />

<strong>IFA</strong>- Vogtland- Festival Rebesgrün- Strobel. Zelt aufbauen, einige Bekannte begrüßen, so<br />

ging ein schöner Tag dem Ende entgegen. Die breitgefächerte Palette von Ostfahrzeugen war<br />

Balsam fürs Auge und die Seele. Positive Resonanz von allen Seiten- ob Fahrzeugführer<br />

oder Publikum- ist die Konvoifahrt durch die Landeshauptstadt von <strong>Sachsen</strong>- Anhalt. Dank<br />

der Polizei- Kradmelder kommt der übliche Verkehr zum Erliegen und das Augenmerk ist<br />

gerichtet auf <strong>IFA</strong>- u. RGW- Produkte. Hochgelobt sei der Samstag abend- genannt sei der<br />

Filmvorführwagen H6, aus dem der DEFA- Knüller „ Die Legende von Paul und Paula „<br />

gezeigt wurde – der absolute Sex- Film des Ostens, die Leinewand hing an einem L60-<br />

Ladekran. Ein paar Ecktaten noch zur OMMMA- 550 teilnehmende Fahrzeuge, 240 fuhren<br />

im Konvoi mit, ca. 100 Teilehändler, 7000 Besucher. Ich denke, diese Zahlen sprechen für<br />

sich.<br />

Kurze Verschnaufpause zu hause, dann hieß es Klappfix anhängen, es ging ins tschechisch –<br />

böhmische. Diesmal der Ort des 10. Treffens Albrechtice – 15 km. hinter Pisek gelegen.<br />

Bekannt ist das Treffen unter dem Namen „ Internationales <strong>IFA</strong> – Treffen des AICE Plzen<br />

„. Nur das sich jährlich der eigentliche Austragungsort ändert – sprich im Umkreis von Plzen<br />

fand das Treffen schon in jeder Himmelsrichtung statt, für Abwechslung also immer gesorgt.<br />

Der Platz des Geschehens diesmal schön und ruhig gelegen, Essen gut und sehr preiswert- im<br />

Gegensatz zur vorher absolvierten Frankreichfahrt. Abends war die übliche<br />

Orientierungsrallye angesagt, bei der mehr oder wenige Teilnehmer problemlos zurück zum<br />

Ziel fanden. Die <strong>IFA</strong>- <strong>Freunde</strong> <strong>Sachsen</strong> wurden außer von mir und meiner Frau noch von<br />

einer Merseburger Wartburg-Besatzung vertreten. Außer ca. 12 deutschen Teams waren<br />

diesmal die Tschechen in der Überzahl.<br />

Gute Idee von den Organisatoren war die Samstags-Ausfahrt Die Etappen waren das<br />

Kernkraftwerk Temelin, im dortigen Filmvorführsaal fand eine zweisprachige, ausführliche<br />

Erläuterung zu den Geschehnissen im dortigen Standort. Nächste Etappe war Schloß<br />

Hluboka (das böhmische Neuschwanstein genannt). Dann über Budweiß in die zum Unesco-


Weltkulturerbe erklärten Stadt Cesky Krumlov. Wenn ich an die Anfangsjahre der 80- er<br />

denke, als wir damals in Krumlov waren, was hat sich dort alles getan. Nach dem<br />

abendlichen Geschicklichkeitsfahren auf dem Gelände ging es zum Abendessen, dann zum<br />

offiziellen Teil des Abends über, einem Wissensquiz und zur Siegerehrung für mehrere<br />

Bereiche. Es gab Preise und Souveniere fürs Rallye- u. Geschicklichkeitsfahren, sowie eine<br />

Art „ Treueprämie „ für diejenigen, welche am meisten an den alljährlich im September<br />

stattfindenden Treffen anwesend waren. Es war ja ein Jubiläumstreffen – das 10.<br />

Höhepunkt war Sonntag vormittag – im Polizeikonvoi (mit 2 Skodas) ging’s auf den<br />

Marktplatz von Pisek, der tschechische Rundfunk, das Fernsehen und Presse waren vertreten,<br />

für die ca. 50 <strong>IFA</strong> – Fahrzeuge und die vielen Besucher trat eine junge talentierte<br />

Mädchentanzgruppe auf, die uns ein 30- minütiges Showprogramm darbot. Über<br />

Lautsprecher wurden vier Ehepaare, unter anderem wir- Michael und Birgit Groß<br />

aufgefordert, in den Ratssaal zum Bürgermeister zu kommen. Zusammen mit der<br />

tschechischen Obrigkeit des Rathauses sowie der AICE – Vorstände ( Allgemeiner <strong>IFA</strong>- Club<br />

Europa) aus Plzen und aus Deutschland lauschten wir der Festrede des Bürgermeisters von<br />

Pisek, welche uns ins deutsche übersetzt wurde. Denn wir geladenen Gäste gehörten zu den<br />

Gründungsleuten, die 1994 den Landesverband in der CSFR ins Leben gerufen hatten, und<br />

seitdem eine gute deutsch – tschechische Beziehung und Freundschaft besteht. Mit einem<br />

Glaß Sekt und einem Blick vom Rathausbalkon auf den mit Trabant-Wartburg-und Barkas<br />

übersähten Marktplatz wurde es Mittag. Alle Leute schritten zum letzten gemeinsamen<br />

Essen. Dann war Abschied angesagt, jeder fuhr in seine Himmelsrichtung, in einem Jahr<br />

kehren die meisten bestimmt wieder zurück.<br />

Abschließend ein Rückblick auf das Jahr: Neben zahlreichen <strong>IFA</strong>-u. Oldtimertreffen mit<br />

Trabant und Moskwitsch, auf denen unzählige Fotos entstanden sind, einer 3- wöchigen<br />

Urlaubsreise nach Kroatien ( Zadar u. Insel Pag) mit Lada Samara und Intercamp, sowie<br />

dieser beschriebenen Touren, war es ein sehr schöner Zeitabschnitt. Zu erwähnen sei auch<br />

noch der <strong>IFA</strong>- Szene- Stammtisch am 8. 11. in Jena, ein guter gemeinsamer Ausklang eines<br />

recht erfolgreichen Jahres. Dieser Termin wird von immer mehr Leuten wahrgenommen.<br />

Wir hoffen, dass unserer Planung für April kommenden Jahres- mit Trabant und Dachzelt<br />

nach Tunesien- nichts im Wege steht!<br />

Michael Groß

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