Viel Spass beim lesen - IFA Freunde Sachsen eV
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höherlegen zulassen. Mit etwas Widerwillen habe ich mich dazu auch überreden lassen. Ohne<br />
Grube und ohne Hebebühne- auf fußsteigähnlicher Dreckfläche wurden die Hinterfedern<br />
ausgebaut, sie zum so genannten Schmied auf der anderen Straßenseite gebracht und was ich<br />
bis heute nicht verstehe- von einer anderen Spiralfeder wurden je 4 Windungen elektrisch an<br />
meine beiden Federn geschweißt. Nun waren die Federn so lang, das das Einbauen zur Tortur<br />
wurde, und das bei fast 40 Grad. Bei der Gelegenheit habe ich meine hinteren Dunlop-<br />
Allwetterreifen gegen zwei mitgeführte 20 Jahre alten Pneumant - Winterreifen ausgetauscht.<br />
Dazu waren die noch runderneuert, hatten aber gutes griffiges Winterprofil für den Sand, im<br />
Gegensatz zu den Dunlop, die auf inzwischen 5000 km das Profil fast eingebüßt hatten. Das<br />
Problem lag aber darin, das wir bis zur Sandpiste noch über 200 km zu fahren hatten. Das<br />
haben die alten Pneumant bei der Belastung und dem heißen Asphalt nicht ausgehalten.<br />
Innerhalb von 70 km flogen uns beide Reifen mörderisch um die Ohren- total zerfetzt. Im<br />
Endeffekt haben uns unsere abgefahrenen Dunlop bis nach Banjul gebracht und man soll es<br />
nicht glauben- die Schweißnähte der Federn haben auch gehalten und in der Wüste sind wir im<br />
Gegensatz zu vielen anderen kein Mal stecken geblieben. Auf der Vorderachse haben uns die<br />
original russischen Radialsommerreifen bis zum Endziel gebracht, ohne das geringste Problem,<br />
wobei die Profiltiefe in Gambia nicht mehr dem deutschem TÜV entsprochen hätte. Auf der<br />
Wüstenpiste, die ca. 700 km betrug, begleiteten uns 3 mauretanische Wüstenführer, ohne sie<br />
hätte es Orientierungsprobleme gegeben. 4 Tage kein Dorf, keine Tankstelle, keine<br />
Möglichkeit zum Essen oder Trinkwasser bunkern. Die Mittagstemperaturen stiegen auf gut 45<br />
Grad. Wegen oft verspäteter Starts und ständigem einsanden verschiedener Fahrzeuge hatten<br />
wir bis Mittag oft erst wenige Kilometer zurückgelegt. Trotzdem befahlen die Führer um die<br />
Mittagszeit 2 Std. Pause, auch weil die Reifen zu heiß wurden. Manche Passagen bestanden<br />
auch nur aus Steinen - so weit das Auge blickt, da gab es kein Ausweichen. Ein Wunder, dass<br />
es nicht mehr Reifenpannen gab. 50 km Atlantik-Strandpiste waren zu meistern. Das heißt,<br />
dass die letzten Kilometer, bevor wir wieder auf Asphalt kamen, wir bei Ebbe am Meer fahren<br />
mussten, denn weiter landeinwärts war der Sand zu tief. Mit Ausweichen ist nichts drin und die<br />
Flut wartet auch nicht wegen uns. Wir hatten Zeitdruck, denn wir fuhren auf dem Sandstreifen,<br />
der bei Flut unter Wasser steht, und eine Badepause im März bei ca. 23 Grad<br />
Wassertemperatur konnten wir uns auch nicht entgehen lassen.<br />
Als wir die größte Stadt Mauretaniens, Nouakchott erreicht hatten, standen uns noch 250 km<br />
bevor bis zur Grenze in den Senegal, somit waren wir dann in Schwarzafrika. Die Stadt hat uns<br />
eigentlich völlig schockiert. Mindestens 10 km in allen Richtungen empfängt einen jeden<br />
Nouakchott mit Müll und Dreck. So was von Armut ist unvorstellbar. Die zu hunderten<br />
fahrenden Renault R 12 – bei uns noch als Dacia bekannt, sind als Alltagsfahrzeuge in einem<br />
Zustand, wie wir sie nie auf einem Schrottplatz finden würden. Ab hier mussten wir täglich<br />
unsere Malaria – Tabletten einnehmen – zum Glück ohne Nebenwirkungen, ebenfalls ständig<br />
unser Trinkwasser mit Entkeimungstabletten versehen. Am Grenzstreifen zu Senegal fuhren<br />
wir 90 km katastrophale Dreckpiste, dann musste der Senegalfluß mittels einer Brücke<br />
überquert werden und am 17. Tag hatten wir das wichtigste wirtschaftliche Zentrum<br />
Westafrikas, die Metropole Dakar am östlichen Stadtausläufer gestriffen. Zuvor aber noch – im<br />
Norden von Senegal, verweilten wir zwei Tage in St. Louis. Der dortige Campingplatz liegt in<br />
einem Palmenhain, ist von viel Grün umgeben und befindet sich unter Schweizer Führung. Im<br />
Militärkonvoi ging es ab der Gambianischen Grenze in die nur 100.000 Einwohner zählende<br />
Hauptstadt Banjul, das heißt aber nur bis zum nördlichen Flussufer des Gambia-Rivers. Die<br />
Mündung des Flusses in den Atlantik ist dort wie ein Delta und so breit, dass die Überfahrt nur<br />
mittels Fähre möglich ist. Am südl. Flussufer liegt Banjul. Die gesamten Fährkosten übernahm<br />
die Gambianische Polizei. Dort erreichten wir unsere Lodge – in der wir einquartiert waren –<br />
gegen Mitternacht. Der zentrale Anlaufpunkt in der Nähe von der Hauptstadt war eine<br />
deutschähnliche Gaststätte, in der uns der Gambianische Polizeipräsident empfing und das<br />
dortige Polizeiorchester für uns aufspielte. Ebenfalls fand dort unsere Ankunfts- bzw.<br />
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