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Stenografischer Bericht: 114. Sitzung - Deutscher Bundestag

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10344 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 15. Wahlperiode – <strong>114.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 17. Juni 2004<br />

Friedrich Ostendorff<br />

(A) – diese sind zu süß oder zu salzig, enthalten zu viele Ka- (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Der meinte (C)<br />

lorien, sind zu ballastarm, zu fett, zu vitaminarm und<br />

auch zu teuer – vorsetzt?<br />

ihn doch gar nicht, sondern uns!)<br />

(Beifall der Abg. Ulrike Höfken [BÜND-<br />

NIS 90/DIE GRÜNEN])<br />

Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN):<br />

1 Kilogramm konventionell angebaute Kartoffeln<br />

kostet 30 Cent, 1 Kilogramm Biokartoffeln 50 Cent, eine<br />

Tüte Chips, 200 Gramm, 99 Cent; heute Morgen noch<br />

im Edeka-Markt gesehen. Das heißt, die konventionell<br />

angebauten Kartoffeln, legt man den Preis der Tüte<br />

Chips zugrunde, kosten pro Kilogramm 4,95 Euro.<br />

Danke, Herr Tauss, für diesen Hinweis. Ich denke,<br />

dass wir hier einen sehr wichtigen Baustein dafür setzen,<br />

um unsere Kinder wieder an die Ernährung mit frischen<br />

und gesunden Produkten zu gewöhnen. Wir erleben,<br />

dass gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

Ganztagsschulen – hier spreche ich aus eigener Erfahrung;<br />

denn unser Betrieb beliefert seit vielen Jahren Kin-<br />

Unsere guten, frischen Produkte müssen wieder zurück<br />

auf die Speisekarte, auch deshalb, weil sie viel<br />

preiswerter sind. Richtige Ernährung ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe. Hier geht Aufklärung vor Gewinnmaximierung;<br />

denn die Folgekosten müssen wir<br />

alle tragen.<br />

Meine Damen und Herren, rot-grüne Agrar-, Ernährungs-<br />

und Verbraucherpolitik will nicht nur regionale<br />

und verbrauchernahe Lebensmittelproduktion, sondern<br />

auch den Umgang mit guten Lebensmitteln fördern.<br />

Deshalb brauchen wir die Ernährungsplattform. Neben<br />

der auch sehr wichtigen Frage des Bewegungsmangels<br />

– hier gilt für uns alle: Jeder Gang macht schlank – sind<br />

dertagesstätten und Schulen mit Produkten von unserem<br />

Hof – für die Vermittlung der Bedeutung von gesunden<br />

und frischen Nahrungsmitteln sehr wichtig sind; denn<br />

die Küchenleiterinnen und -leiter sind in der Regel sehr<br />

engagiert. Sie sind wichtige Multiplikatoren und sorgen<br />

dafür, dass auch die Kinder, die von zu Hause nicht genügend<br />

an diesem Punkt mitbekommen, angehalten werden,<br />

sich mit der Frage, wie sie sich richtig ernähren<br />

können, auseinander zu setzen.<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

und bei der SPD sowie des Abg. Hans-Michael<br />

Goldmann [FDP])<br />

frische Lebensmittel sicherlich ein entscheidender Hebel,<br />

einer falschen Ernährung durch Fertigprodukte zu<br />

begegnen.<br />

Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner:<br />

Ich schließe die Aussprache.<br />

(B)<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

und bei der SPD)<br />

Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner:<br />

Die Entschließungsanträge auf den Drucksachen<br />

15/3323 und 15/3324 sollen zur federführenden Beratung<br />

an den Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung<br />

und Landwirtschaft und zur Mitberatung an den<br />

Sportausschuss, den Ausschuss für Familie, Senioren,<br />

(D)<br />

Zu einer Kurzintervention gebe ich das Wort an den Frauen und Jugend, den Ausschuss für Gesundheit und<br />

Kollegen Jörg Tauss.<br />

Soziale Sicherung und an den Ausschuss für Bildung,<br />

Forschung und Technikfolgenabschätzung überwiesen<br />

werden. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall.<br />

Dann sind die Überweisungen so beschlossen.<br />

Jörg Tauss (SPD):<br />

Lieber Herr Kollege, ich freue mich sehr, dass auch<br />

unser Ganztagsschulprogramm gewürdigt worden ist.<br />

Die Würdigung des Ganztagsschulprogramms unter dem<br />

Gesichtspunkt der Einrichtung von Schulküchen, die<br />

dazu führen, dass die Schülerinnen und Schüler gesund<br />

ernährt werden, wäre doch möglicherweise der geeignete<br />

Anlass für die Opposition, endlich ihre diskriminierende<br />

Definition des Ganztagsschulprogramms als Suppenküchenprogramm<br />

aufzugeben.<br />

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN)<br />

Ich glaube, es wäre höchste Zeit, hier wieder die Kirche<br />

ins Dorf zu stellen, sich für diese Polemik zu entschuldigen<br />

und deutlich zu machen, dass die Ganztagsschule<br />

selbstverständlich auch dazu da ist, die vernünftige Ernährung<br />

von Kindern sicherzustellen. Wenn wir davon in<br />

Zukunft ausgehen könnten, hätten wir in diesem Punkt<br />

schon einmal Einigkeit erzielt.<br />

(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wir sind für<br />

Kirchen im Dorf!)<br />

Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner:<br />

Herr Kollege Ostendorff, Sie können antworten.<br />

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf<br />

Drucksache 15/3310 an die in der Tagesordnung aufgeführten<br />

Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit einverstanden?<br />

– Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung<br />

so beschlossen.<br />

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 4 sowie Zusatzpunkt<br />

6 auf:<br />

4 Erste Beratung des von den Abgeordneten Uwe<br />

Schummer, Werner Lensing, Katherina Reiche,<br />

weiteren Abgeordneten und der Fraktion der<br />

CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes<br />

zur Modernisierung der dualen Berufsausbildung<br />

in Deutschland durch Novellierung<br />

des Berufsbildungsrechts<br />

– Drucksache 15/2821 –<br />

Überweisungsvorschlag:<br />

Ausschuss für Bildung, Forschung und<br />

Technikfolgenabschätzung (f)<br />

Rechtsausschuss<br />

Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit<br />

Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union<br />

Haushaltsausschuss

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