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Broschüre Industrieland Deutschland stärken - BDI

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22 <strong>BDI</strong> – Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

<strong>Industrieland</strong> <strong>Deutschland</strong> stärken<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Soziale Marktwirtschaft und Leitbild der Nachhaltigkeit stärken<br />

Die Wirtschaftsordnung bildet mit ihrem Bündel aus wirtschaftsrelevanter<br />

Gesetzgebung und informellen Regeln die Geschäftsgrundlage für<br />

das Wirtschaftsleben in unserer Volkswirtschaft.<br />

Eine verlässliche Wirtschaftsordnung fördert die Investitionstätigkeit,<br />

schafft langfristiges Konsumentenvertrauen<br />

in die Zukunft und sichert so Wachstum und Beschäftigung<br />

auf hohem Niveau. Die Wirtschaftsordnung für das<br />

<strong>Industrieland</strong> <strong>Deutschland</strong> ist die soziale Marktwirtschaft.<br />

Sie war in den frühen Jahren der Bundesrepublik Garant<br />

für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Heute wird<br />

dieses Konzept mehr denn je in Frage gestellt: Im Juni<br />

2008 hatten 38 Prozent der Deutschen keine gute Meinung<br />

von der sozialen Marktwirtschaft. Die Akzeptanz sinkt.<br />

Offenbar fühlt sich die Mehrheit der Bevölkerung von den<br />

Prozessen und Ergebnissen unserer Wirtschaftsordnung<br />

benachteiligt. Auch die Tatsache, dass die Menschen ihren<br />

Wohlstand zu einem erheblichen Teil der industriellen<br />

Basis unseres Landes verdanken, ist nicht mehr sehr<br />

tief verwurzelt. Damit bröckelt die Geschäftsgrundlage<br />

des Wirtschaftens am Standort <strong>Deutschland</strong>. Die aktuelle<br />

Krise spitzt diesen Befund nochmals zu.<br />

Hinzu kommt, dass das Bild des Unternehmers in<br />

<strong>Deutschland</strong> gelitten hat. Zwar liefern Berichte von Managerprämien<br />

und Massenentlassungen lediglich anekdotische<br />

Evidenz, gleichwohl zeichnet die öffentliche<br />

Meinung ein pauschales Bild von Unternehmenslenkern,<br />

das geprägt ist von Kurzfristorientierung und Profitsucht.<br />

Dass Manager, und in besonderem Maße Familienunternehmer,<br />

eine hohe Verantwortung für ihre Mitarbeiter, für<br />

den Standort und die Region tragen, gerät dabei zu oft in<br />

den Hintergrund. Die Unternehmenslenker in <strong>Deutschland</strong><br />

müssen das Problem selbst in die Hand nehmen: Mit<br />

dem Corporate-Governance-Kodex haben sie sich selbst<br />

Regeln auferlegt – ein erster Schritt zu mehr Transparenz<br />

und mehr Vertrauen in die deutschen Unternehmen.<br />

Überzogene staatliche Eingriffe in die unternehmerische<br />

Handlungsfreiheit, wie etwa die Versuche, die Managervergütung<br />

staatlicherseits zu regeln, weisen dagegen den<br />

falschen Weg.<br />

Der globale Strukturwandel hat den Wohlstand auf der<br />

ganzen Welt gesteigert. Dies ist immer wieder ins Bewusstsein<br />

zu rufen. Die globale Finanzmarktkrise allerdings<br />

hat die Marktwirtschaft schwer geschädigt. Nicht<br />

nur in <strong>Deutschland</strong>, nahezu rund um den Globus nimmt<br />

die Tendenz zu, wieder stärker auf den Staat zu bauen.<br />

Corporate Governance<br />

Corporate Governance bezeichnet den Ordnungsrahmen<br />

für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens unter<br />

Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen von<br />

Eignern und Unternehmensleitung. Während die interne<br />

Corporate Governance auf das Beziehungsgeflecht und<br />

Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat gerichtet<br />

ist, versteht man unter externer Corporate Governance die<br />

rechtlichen und faktischen Verknüpfungen des Unternehmens<br />

mit seinem Umfeld. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen<br />

Bedeutung konzentrieren sich gesetzliche Entwicklungen<br />

häufig auf Unternehmen mit Börsenbezug. Seit Anfang<br />

dieses Jahrhunderts etablierte sich parallel zu gesetzlichen<br />

Reaktionen auf Unternehmenszusammenbrüche der Deutsche<br />

Corporate Governance Kodex. Er enthält Verhaltensempfehlungen<br />

für eine gute Unternehmensführung und<br />

-kontrolle, zu deren Einhaltung sich börsennotierte Unternehmen<br />

jährlich erklären. Der Kodex unterliegt einer regelmäßigen<br />

Weiterentwicklung und wird in hohem Maße von<br />

den Unternehmen anerkannt.<br />

Dies gilt nicht nur für die globalen Finanzmärkte, auch in<br />

der Realwirtschaft wird der Ruf nach dem Staat lauter. So<br />

sehr das rasche und umfassende Handeln des Staates zur<br />

Bewältigung der globalen Krise notwendig war, so wenig<br />

dürfen aber die Vorzüge des Ordnungsrahmens der<br />

sozialen Marktwirtschaft als maßgebliches Leitbild unserer<br />

Wirtschaftsordnung aus dem Blick geraten. Staatseingriffe,<br />

auch unter dem Rubrum der Industriepolitik,<br />

unterliegen in einer Marktwirtschaft stets einem strikten<br />

Begründungszwang. Falls in Interventionen für unverzichtbar<br />

gehalten werden, muss eine Einzelfallbetrachtung<br />

mit nachvollziehbaren Prüfkriterien erfolgen, die auch die<br />

direkten und indirekten Kosten der Maßnahmen berücksichtigt.<br />

Eine globale Interventions- und Subventionsspirale<br />

wäre gerade in der gegenwärtigen Krise das letzte, was<br />

die Weltwirtschaft gebrauchen kann. Dort wo der Staat<br />

sich zur Krisenbewältigung vorübergehend engagieren<br />

muss, sind präzise Ausstiegsszenarien vonnöten.<br />

Das Verhältnis von Staat und Markt darf nicht aus dem<br />

Ruder laufen. Im Leitbild der Sozialen Markt wirtschaft<br />

kommt dem Staat die Aufgabe zu, sich um die Gestaltung<br />

von Rahmenbedingun gen zu kümmern und sich nicht<br />

als Unternehmer zu betätigen. Grundlagen erfolgreichen

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