März - S & D Verlag
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Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke<br />
03 | 2011<br />
DAS ORIGINAL<br />
Diese Ausgabe<br />
wurde von<br />
Ihrer Apotheke<br />
bezahlt<br />
Ginseng –<br />
Wurzel der Kaiser<br />
und Könige<br />
Gesund schlafen –<br />
Probleme draußen<br />
lassen<br />
Bachblüten – wenn<br />
die Seele weint
inhalt<br />
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Titelfoto: © Fotolia<br />
06<br />
Arganöl – kostbar und<br />
vielseitig<br />
Foto: © Wikimedia Foto: © Wikimedia<br />
Foto: © Wikimedia<br />
14<br />
Bachblüten – wenn die<br />
Seele weint<br />
20<br />
Sanfte Entspannung<br />
mit Yoga<br />
Gesunde Nachtruhe – Sorgen<br />
draußen lassen<br />
24<br />
nachgefragt<br />
04 Serie: Die Leber – Kraftwerk und Entgiftungszentrale<br />
Wellness und Gesundheit<br />
06 Arganöl – kostbar und vielseitig<br />
20 Serie: Entspannungsmethoden: Sanfte Entspannung mit Yoga<br />
21 Gewinnspiel<br />
Themen des Monats<br />
22 Nitrat-Nitrit-Nitrosamine<br />
22 Zahl des Monats<br />
22 Was hat jetzt Saison?<br />
22 Serie: Das kleine Rezept: Obstsalat in Joghurtcreme<br />
23 Buchtipp: Die Essensfälscher<br />
23 Vorsicht beim Frühjahrsputz<br />
23 Recht auf sauberes Wasser<br />
Alternative Heilmethoden<br />
14 Bachblüten – wenn die Seele weint<br />
26 Neue Serie: Berühmte Ärzte und Heilkundige:<br />
Samuel Hahnemann – mit Homöopathie zu Weltruhm<br />
28 Wenn der Darm sein Gleichgewicht verliert<br />
29 Tee & mehr aus der Apotheke: Blutwurz<br />
30 Heilpflanze des Monats: Der Bergwohlverleih<br />
30 Naturheilkunde-Wissen:<br />
Traditionelle Tibetische Medizin / Wie funktioniert eine Akupunkturnadel<br />
Ratgeber Gesundheit<br />
08 Serie Kinderkrankheiten:<br />
Röteln – nur einmal im Leben, aber nicht ungefährlich<br />
09 Serie Männergesundheit: Ins Herz getroffen: Warnschuss Herzinfarkt<br />
10 Serie: Oma Hertha`s Hausmittel: Aktiv gegen die Frühjahrsmüdigkeit<br />
11 Serie: Guter Rat aus der Apotheke<br />
1) Nasenspray einatmen! 2) Spritzen will gelernt sein<br />
12 Neue Serie: Traditionelle Chinesische Medizin<br />
Ginseng – die Wurzel des Lebens<br />
18 Serie: Frauengesundheit:<br />
Osteoporose – aktiver Lebensstil und knochengesunde Ernährung Teil 2<br />
24 Gesunde Nachtruhe: Sorgen vor der Türe lassen<br />
Rubriken<br />
16 Kalender mit Poster<br />
25 Rätsel<br />
31 Impressum · Vorschau<br />
32 Apothekentipp: Wieder früh dran – der Heuschnupfen
nachgefragt<br />
Die Leber! Teil 1<br />
und<br />
Die Leber ist die<br />
Schaltzentrale unseres<br />
Stoffwechsels.<br />
Sie entgiftet unseren Körper,<br />
sorgt für Energie und<br />
steuert den Hormon- und<br />
Kohlenhydrathaushalt.<br />
Ohne die größte<br />
menschliche Drüse ist Leben<br />
nicht möglich!<br />
Lebenswichtige Aufgaben<br />
Fast jeder zweite Deutsche weiß nicht, wo<br />
seine Leber sitzt. Dabei ist sie das größte<br />
und schwerste innere Organ und Drüse des<br />
Körpers. Durchschnittlich ist die Leber 1,5<br />
Kilogramm schwer und liegt rechts unterhalb<br />
der Rippen. Das braunrote Organ besteht<br />
aus einem größeren rechten und einem<br />
kleineren linken Lappen, die wiederum<br />
in 50 000 bis 100 000 Leberläppchen unterteilt<br />
sind, die drei Millionen Leberzellen<br />
enthalten. In diesen Zellen finden hochkomplexe<br />
Stoffwechselvorgänge und biochemische<br />
Reaktionen statt.<br />
Eine gesunde Leber ist das Kraftwerk des<br />
Körpers und arbeitet wie eine chemische<br />
Fabrik. Jede Minute fließt ein Viertel des<br />
Blutes, das vom Herzen in den Kreislauf gepumpt<br />
wird, durch das Organ und wird gefiltert.<br />
Verschiedene Substanzen werden hier<br />
umgebaut oder neu gebildet.<br />
Dieses Kraftwerk verfügt über die erstaunliche<br />
Fähigkeit sich zu regenerieren. Bei einer<br />
Änderung der Ernährung oder einem<br />
Verzicht auf Alkohol kann sich das angegriffene<br />
Organ schnell erholen. Muss eine Hälfte<br />
der Leber, wegen einer Erkrankung, entfernt<br />
werden, so kann sie innerhalb weniger<br />
Monate nach Eingriff wieder die alte Größe<br />
erreichen. Diese Regenerationsfähigkeit erleichtert<br />
Lebertransplantationen.<br />
Foto: © Fotolia<br />
4 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Foto: © Schlüterische <strong>Verlag</strong>sgesellschaft<br />
Die Funktionen der Leber können in vier<br />
große Gebiete unterteilt werden:<br />
1. Speicherorgan<br />
In der Leber werden etwa 150 g Kohlenhydrate,<br />
verschiedene Mineralstoffe wie Eisen,<br />
Kupfer und Kobalt und Vitamine und<br />
Provitamine wie Vitamin A, Carotin und Vitamin<br />
B 12 und Folsäure gespeichert. Etwa 20<br />
Prozent der Gesamtblutmenge befindet sich<br />
in der Leber! Überschüssiger Blutzucker<br />
wird in der Leber als Glykogen gespeichert.<br />
Bei Bedarf wird der Speicher rasch wieder<br />
in Traubenzucker umgewandelt und steht<br />
dem Körper als Energie zur Verfügung.<br />
2. Produktionsstätte<br />
Täglich werden etwa ein Liter Gallensaft<br />
produziert, der für die Fettverdauung unerlässlich<br />
ist und für die Aufnahme der fettlöslichen<br />
Vitamine A, D, E und K sorgt. Die Bildung<br />
von Cholesterin für den Aufbau der Sexualhormone,<br />
Bluteiweißstoffe, Blutgerinnungsstoffe,<br />
Ketonkörper, Glucose und Enzyme<br />
geschehen in der Leber. Harnstoff und<br />
Harnsäure werden hier hergestellt, um das<br />
Ammoniak aus dem Eiweißabbau zu binden<br />
und zu entgiften.<br />
Grafiken: © Deutsche Leberstiftung<br />
3. Stoffwechselorgan<br />
Die Leber ist das Kraftwerk des Körpers.<br />
Ohne sie bekommt der Körper keine Energie<br />
und wichtige Funktionen, wie die Blutgerinnung<br />
würden<br />
ausfallen! Das Organ<br />
reguliert den Kohlenhydrat-, Fett-, und Eiweißstoffwechsel<br />
sowie den Mineral- und<br />
Vitaminhaushalt. Die Leber lagert wichtige<br />
Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und<br />
Vitamine ein, beeinflusst die Blutzusammensetzung<br />
und damit weitere Organe im<br />
Organismus.<br />
4. Entgiftungsorgan<br />
Täglich passieren 1500 Liter Blut die Leber.<br />
Das Organ filtert Schadstoffe und Gifte heraus.<br />
Mit dem Essen aufgenommene, nicht<br />
verwertbare oder körperfremde Stoffe,<br />
werden gebunden, umgewandelt oder reduziert.<br />
Erst dann verlassen die Stoffwechselprodukte,<br />
wie Ammoniak oder körperfremde<br />
Substanzen wie Medikamente, Farb- und<br />
Konservierungsstoffe den Organismus über<br />
den Urin.<br />
Im April lesen Sie,<br />
was die Leber krank macht!<br />
Das Leber-Buch<br />
Das Leber-Buch der Deutschen<br />
Leberstiftung beleuchtet ausführlich<br />
und verständlich, wie<br />
die Leber funktioniert, was sie<br />
leistet, welche Erkrankungen<br />
möglich sind und wie wir sie entlasten<br />
können. Dabei erläutern<br />
die Experten der Deutschen Leberstiftung<br />
auch Diagnoseverfahren<br />
und Therapien. Das<br />
ernste Thema wird durch viele<br />
„Text-Boxen“ und zahlreiche<br />
Abbildungen und Cartoons aufgelockert.<br />
Ein Euro pro Exemplar geht als<br />
Spende an die Deutsche Leberstiftung.<br />
Deutsche Leberstiftung (Hrsg.)<br />
Das Leber-Buch<br />
Schlütersche <strong>Verlag</strong>sgesellschaft,<br />
Hannover<br />
ISBN: 978-3-89993-588-2<br />
14,95 Euro<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 5
wellness & gesundheit<br />
Kostbar und vielseitig<br />
Arganöl<br />
Nussig schmeckendes,<br />
goldenes Arganöl begeistert<br />
immer mehr Menschen.<br />
Das flüssige, kostbare<br />
„Gold Marokkos“ gilt als<br />
Geheimtipp in der Küche.<br />
Doch das ist nicht alles!<br />
Lesen Sie, welche Vorzüge<br />
das Öl vom „Baum des<br />
Lebens“ noch hat.<br />
6 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11<br />
Baum des Lebens<br />
Die immergrüne Arganie (Argania spinosa)<br />
kann bis zu 400 Jahre alt werden. Doch das<br />
Seifenholzgewächs ist durch Abholzen und<br />
Überweidung vom Aussterben bedroht. Es<br />
gibt nur noch etwa 20 Millionen Bäume auf<br />
8.000 Quadratkilometern. Daher hat die<br />
UNESCO schon vor Jahren die Arganienregion,<br />
Souss-Massa-Draa, in der Nähe von<br />
Agadir, unter Schutz gestellt und zum<br />
UNESCO-Biosphären-Reservat erklärt.<br />
Seit Jahrhunderten bestimmt der „Baum<br />
des Lebens“ Kultur und Leben der Amazigh-<br />
Berber im Südwesten Marokkos. Das spröde,<br />
harte und schwere Holz der Arganie, das<br />
sogenannte Eisenholz, wurde seit jeher von<br />
den Menschen am Rande der Sahara für<br />
Möbel und zur Holzkohlegewinnung genutzt.<br />
Ziegen klettern in der kargen Landschaft auf<br />
die Bäume und ernähren sich von den grünen<br />
Blättern und den Früchten. Diese gelben,<br />
pflaumenförmigen Arganfrüchte, die<br />
zur Ölgewinnung genutzt werden, wachsen<br />
an knorrigen und dornigen Zweigen. Wegen<br />
der großen Trockenheit in Marokko trägt der<br />
Baum meist nur alle zwei Jahre Früchte. Im<br />
Gegensatz zu Olivenbäumen können die<br />
spröden Bäume nicht geschüttelt und wegen<br />
der dornigen Zweige die Früchte auch nicht<br />
gepflückt werden. Die Berberfrauen warten,<br />
bis die Früchte auf den Boden fallen, um sie<br />
aufzusammeln. Während der Erntezeit von<br />
Juli bis September ziehen die Frauen oft<br />
tagelang mit Eseln und Körben durch die<br />
Arganerien. Von jedem Arganbaum können
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
vier bis sechs Kilogramm Früchte geerntet<br />
werden. Um einen Liter Öl in traditioneller<br />
Handarbeit herzustellen, werden etwa 30 Kilogramm<br />
Früchte gebraucht. Im Vergleich –<br />
für einen Liter Olivenöl benötigt man nur<br />
fünf bis zehn Kilogramm Oliven und weit<br />
weniger Zeit.<br />
Arganöl aus dieser traditionellen Handpressung<br />
ist rar und teuer und wird alleine in der<br />
marokkanischen Region Arganeraie in sozialen<br />
Frauenkooperativen produziert, die im<br />
Dachverband UCFA (Union des Coopératives<br />
des Femmes de l’Arganeraie) zusammengeschlossen<br />
ist. Durch die Nachfrage<br />
und den Verkauf von handgepresstem Arganöl<br />
werden die Lebens- und Einkommensbedingungen<br />
ganzer Berberfamilien gesichert.<br />
Soziale Strukturen bleiben erhalten,<br />
die Infrastruktur kann ausgebaut werden<br />
und das weltweit einmalige Biosphärenreservat<br />
wird geschützt und bleibt erhalten.<br />
Daneben existiert in Marokko auch eine industrielle<br />
Pressung von Arganöl. Sie ist<br />
schneller und kostengünstiger. Nur bei der<br />
schonenderen Handpressung bleiben die<br />
wertvollen Inhaltsstoffe des Öls voll erhalten.<br />
Nägel verwendet. In der traditionellen Medizin<br />
wird Arganöl auch vielseitig als Heilmittel<br />
eingesetzt. Die Berber nehmen es bei<br />
Magen- und Darmerkrankungen, zur Anregung<br />
von Herz und Kreislauf sowie zur Stärkung<br />
der Abwehrkräfte ein. Äußerlich soll es<br />
gegen Hautkrankheiten, Hämorrhoiden,<br />
Rheuma und Gelenkschmerzen helfen. Arganöl<br />
ist reich an ungesättigten Fettsäuren,<br />
darunter vor allem die einfach ungesättigte<br />
Ölsäure (43-50 %) und die mehrfach ungesättigte<br />
Linolsäure (30-34 %). Im Vergleich<br />
zu anderen Ölen zeichnet es sich durch seinen<br />
hohen Gehalt an Vitamin E und sekundären<br />
Pflanzenstoffen wie Phytosterolen, Carotinoiden<br />
und Xanthophyllen aus, die für ihre<br />
antioxidative Wirkung bekannt sind und das<br />
Immunsystem des Körpers stärken sollen.<br />
Marokkanische Männer und Frauen haben<br />
Foto: © Paul Offermanns<br />
Fotos: © Wikimedia<br />
Traditionelle<br />
Arganöl-Handpressung<br />
Die gesammelten Früchte werden auf den<br />
Lehmdächern der Häuser getrocknet, um<br />
später leichter das bittere, für den Menschen<br />
nicht genießbare Fruchtfleisch, zu<br />
entfernen. Zum Vorschein kommen zwei<br />
oder drei Kerne. Sie sind etwas größer als<br />
Haselnüsse haben aber extrem harte Schalen.<br />
Faule Kerne werden sofort aussortiert,<br />
da sie das Öl geschmacklich verändern würden.<br />
Erst wenn die Kerne zwischen zwei<br />
Steinen aufgeschlagen werden, kommt eine<br />
zarte Mandel in der Größe eines Sonnenblumenkerns<br />
zum Vorschein. Aus diesen Argan-<br />
Mandeln wird, in mühevoller, traditioneller<br />
Handarbeit, das kostbare Arganöl gewonnen.<br />
Zuerst befreien die Frauen die kleinen Mandeln,<br />
von einer sie umgebenden Schutzhaut,<br />
um sie mild zu rösten. Dadurch entsteht der<br />
typische, nussige Geschmack des Speiseöls.<br />
Das hellere Arganöl, es wird für kosmetische<br />
Zwecke genutzt, entsteht aus ungerösteten<br />
Argan-Mandeln. In Steinmühlen werden<br />
die Mandeln von Hand gemahlen, bis eine<br />
ölige, cremige Paste entsteht. Zu der Paste<br />
kommen kleine Mengen abgekochtes<br />
Wasser. Etwa 30 Minuten müssen die Frauen<br />
die Paste nun mit der Hand kneten, bis sich<br />
das kostbare Arganöl langsam herauslöst.<br />
Arganöl aromatisiert<br />
Das marokkanische Arganöl ist bei Feinschmeckern<br />
und Spitzenköchen genauso<br />
begehrt wie Trüffel und Kaviar. Auch experimentierfreudige<br />
Hobbyköche wollen das<br />
goldgelbe, nussartig schmeckende Öl nicht<br />
mehr missen. Oft genügt nur ein Teelöffel<br />
oder einige Tropfen, um Gerichte zu würzen.<br />
Besonders gut eignet es sich für Salate, Dips<br />
und zum Abrunden fertiger Gerichte. Zum<br />
Schutz der Inhaltsstoffe sollte Arganöl kühl<br />
und lichtgeschützt aufbewahrt und nicht zu<br />
stark erhitzt werden.<br />
Das Anti-Aging-Öl?<br />
Instinktiv wird das wohlriechende Öl von<br />
den Berbern nicht nur zum Kochen und Würzen,<br />
sondern schon seit Jahrhunderten als<br />
Pflegemittel für Gesicht, Körper, Haare und<br />
bis ins hohe Alter eine gesunde und straffe<br />
Haut. Ihr Patentrezept: Sie reiben ihre Haut<br />
mit Arganöl ein und verzehren täglich zwei<br />
bis drei Teelöffel Öl. Durch die reichlich im<br />
Arganöl enthaltenen Antioxidantien kann der<br />
Alterungsprozess der Haut verlangsamt und<br />
dadurch eine Zellverjüngung unterstützt<br />
werden. Damit ist Arganöl das ideale Anti-<br />
Aging-Öl, es beugt Falten vor und ist außerdem<br />
wirksam gegen Cellulite. Klinische Untersuchungen<br />
zeigten, dass der regelmäßige<br />
Genuss von nativem Arganöl einen LDL-<br />
Cholesterin-senkenden Effekt sowie antioxidative<br />
Eigenschaften haben könnte.<br />
Ihr Apotheker berät<br />
Sie gerne zu Fragen rund<br />
ums Arganöl!<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 7
atgeber gesundheit<br />
Serie: Kinderkrankheiten<br />
Foto: © Techniker Krankenkasse<br />
Nur einmal im Leben, aber nicht ungefährlich<br />
Sie werden von Viren<br />
übertragen, treten vor<br />
unmittelbar bevorstehenden ungeliebten<br />
Mathearbeit, sondern an einer Infektion mit<br />
den Röteln.<br />
Schäden hervorrufen. Dazu gehören geistige<br />
Behinderungen, Schädigungen an Gehör<br />
und Auge sowie Herzfehler.<br />
allem bei Schulkindern auf<br />
und sind meist harmlos.<br />
Eine Erstinfektion während<br />
der Schwangerschaft kann<br />
allerdings gefährlich für das<br />
Ungeborene werden.<br />
Das Kind klagt über Kopf- und Gliederschmerzen,<br />
wirkt matt und hat leicht erhöhtes<br />
Fieber. Sind zudem noch die Lymphknoten<br />
hinter den Ohren geschwollen und<br />
leicht schmerzhaft, liegt es nicht an einer<br />
8 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11<br />
Röteln bekommt man normalerweise nur<br />
einmal im Leben. Die Krankheit wird durch<br />
Tröpfchen in der Atemluft übertragen und<br />
bricht ca. zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung<br />
aus. Tückisch: Nur etwa ein Drittel<br />
bis die Hälfte der Infizierten entwickelt auch<br />
Krankheitssymptome, wie etwa einen rosafarbenen<br />
Hautausschlag, der an den Ohren<br />
beginnt und sich innerhalb von 24 Stunden<br />
über den ganzen Körper ausbreitet.<br />
Bei ansonsten gesunden Kindern verläuft<br />
die Krankheit normalerweise ohne Komplikationen<br />
– nach wenigen Tagen ist alles wieder<br />
vorbei. Gefährlich wird es allerdings für<br />
Schwangere, die selber noch keine Röteln<br />
hatten. Denn das Rötel-Virus (Rubella-<br />
Virus) kann beim Ungeborenen schwere<br />
Deshalb gibt es Impfungen gegen die Röteln,<br />
die Mädchen davor bewahren sollen,<br />
sich später während einer Schwangerschaft<br />
zu infizieren.<br />
Um Kindern dabei zu helfen, diese Krankheit<br />
rasch wieder loszuwerden, geben<br />
erfahrene Homöopathen drei Tage lang<br />
Eupatorium purpurea oder alternativ<br />
das Schüßler-Salz Nummer drei, Ferrum<br />
phosphoricum, ebenfalls über drei Tage.<br />
Wenn dann noch das Schüßler-Salz Nummer<br />
eins, Calcium fluoratum aus der Apotheke<br />
gegen die schmerzenden Lymphknoten zum<br />
Einsatz kommt und der kleine Patient ein<br />
wenig Bettruhe hält, ist alles wieder schnell<br />
vorbei.
Serie<br />
Männergesundheit<br />
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Ins Herz getroffen<br />
„Warnschuss Herzinfarkt“<br />
Schlägt das Herz erst Alarm, ist es meist<br />
schon zu spät. Aber ein Infarkt kommt<br />
nicht grundlos. Nach den ersten lebensrettenden<br />
Maßnahmen im Krankenhaus<br />
sollte „Mann“ in seinem Leben einiges<br />
ändern.<br />
Bei einem Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt oder Herzmuskelinfarkt<br />
genannt, verschließen sich – meist durch<br />
ein Blutgerinnsel – die Herzkranzgefäße (Koronararterien),<br />
die das Herz mit Nährstoffen und Sauerstoff<br />
versorgen. Die Sauerstoffversorgung eines Teils der<br />
Herzmuskulatur bricht ab. Die Folge ist ein akuter<br />
Herzinfarkt. Laut Statistiken gilt der Herzinfarkt in<br />
den Industrieländern als die häufigste Todesursache.<br />
Etwa 21 Prozent der Deutschen sterben an den Folgen<br />
eines Herzinfarkts.<br />
Damit es gar nicht so weit kommt, und erst recht nach<br />
einem überstandenen Infarkt gilt: Schonen Sie Ihr Herz.<br />
Nikotinverzicht und regelmäßige Bewegung durch<br />
tägliche Spaziergänge von mindestens 30 Minuten Dauer<br />
kosten nichts und sind schon ein großes Plus im Kampf<br />
gegen den Infarkt. Bei der Ernährung sollten Sie besonders<br />
darauf achten, wenig tierisches Fett und wenig<br />
zuckerhaltige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Besser<br />
sind stattdessen Obst und Gemüse. Um den Stoffwechsel<br />
des Organismus nicht übermäßig zu belasten, empfehlen<br />
sich verdünnte Obstsäfte oder Gemüsesäfte<br />
statt zuckerhaltiger Limonaden. Zudem lieber Hausmannskost<br />
als Fast Food essen! Risikopatienten wie<br />
Raucher, Diabetiker und Menschen mit Bluthochdruck,<br />
starkem Übergewicht oder erhöhten Cholesterinwerten<br />
sollten zudem sehr regelmäßig von ihrem Arzt einen<br />
Gesundheits-Check(EKG, Kontrolle der Blutwerte usw.)<br />
durchführen lassen.<br />
Ganz wichtig: ein stressfreies Leben. Drosseln Sie<br />
öfters mal das Tempo, und sehen Sie den Dingen gelassener<br />
entgegen. Oder wie es ein kluger Mensch formulierte:<br />
„Man(n) soll im Leben vieles wichtig, aber nichts<br />
völlig ernst nehmen“...<br />
Foto: © Wikimedia<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 9
atgeber gesundheit<br />
Serie: Oma Hertha’s Hausmittel<br />
Foto: © Fotolia<br />
Aktiv gegen die<br />
Frühjahrsmüdigkeit<br />
Jeder kennt es: Kaum kommen<br />
die ersten ernstzunehmenden<br />
Schönwetterperioden, stellen<br />
sich bei vielen Menschen Wetterfühligkeit,<br />
Abgeschlagenheit und<br />
Unlustgefühle ein, zudem Kreislaufschwäche,<br />
Schwindel und<br />
Gereiztheit. All diese Symptome<br />
werden großzügig unter dem<br />
Phänomen der „Frühjahrsmüdigkeit“<br />
zusammengefasst.<br />
Der Grund für das Auftreten von Frühjahrsmüdigkeit<br />
ist bisher immer noch nicht gänzlich<br />
erforscht. Denn verwunderlich bei der<br />
Frühjahrsmüdigkeit ist vor allem die Tatsache,<br />
dass die Müdigkeit ausgerechnet dann<br />
10 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11<br />
einsetzt, wenn die Sonne gerade wieder vermehrt<br />
zu scheinen beginnt. Dieses Phänomen<br />
könnte durch die im Frühjahr typischen<br />
Wetterwechsel zu erklären sein. Die haben<br />
nämlich einen starken Einfluss auf wichtige<br />
Bereiche unseres Nervensystems: Bei warmem<br />
Wetter kann es zu einer schnellen<br />
Weitstellung der Blutgefäße kommen. Diese<br />
Weitstellung hat einen raschen Blutdruckabfall<br />
zur Folge, der sich in den typischen Symptomen<br />
der Frühjahrsmüdigkeit zeigt.<br />
Um der Frühjahrsmüdigkeit aktiv zu begegnen,<br />
ist es vor allem wichtig, den Körper und<br />
die Seele zu entlasten. Der „klassische“ Rat<br />
lautet natürlich immer noch: Treiben Sie<br />
Sport. Denn sportliche körperliche Betätigung<br />
bringt den Organismus auf Trab und<br />
löst auch psychische Blockaden im Hirn. Jeder,<br />
der sich nach einem stressigen Bürotag<br />
beim Sport mal so richtig „ausgepowert“<br />
hat, kann das bestätigen. Neben einer ausgewogenen<br />
Ernährung ist es oft hilfreich,<br />
seinen Alltag etwas entspannter zu strukturieren<br />
und auch mal „Nein“ sagen zu können<br />
- man muss nicht jede Verpflichtung eingehen,<br />
um seinen Mitmenschen die eigene<br />
Leistungsfähigkeit zu beweisen.<br />
Wenn der eigene Körper also nach der langen,<br />
dunklen Winterpause auf „Sommerbetrieb“<br />
umschaltet, braucht er in dieser Zeit<br />
besonders viel Pflege und Aufmerksamkeit.<br />
Ihre Apotheke hilft Ihnen gerne, im Frühling<br />
gesund durchzustarten.
Serie: Guter Rat aus Ihrer Apotheke<br />
Spritzen will gelernt sein<br />
Es gibt Arzneimittel (Parenteralia), die sich Patienten selbst spritzen müssen.<br />
Vom Patienten selbst gespritzt werden vor allem Wirkstoffe, die aus Proteinen<br />
bestehen, wie Insulin für Diabetiker, Heparin gegen Blutgerinnsel, verschiedene<br />
Hormone oder Antikörper, die u.a. gegen Krebserkrankungen eingesetzt werden.<br />
Je nach Wirkstoff werden Arzneimittel meist in das Fettgewebe unter der Haut<br />
(subkutan) oder in den Muskel (intramuskulär) gespritzt.<br />
Wie schmerzhaft eine Injektion ist, kann der Patient selbst beeinflussen.<br />
Subkutane Injektionen in den Bauch oder Oberschenkel tun weniger weh<br />
als solche in den Oberarm. Einige Arzneimittel, die in getrockneter Form<br />
vorliegen, müssen vor dem Spritzen gelöst werden. Viele Parenteralia müssen<br />
kühl aufbewahrt werden.<br />
Foto: © ABDA<br />
Nasenspray<br />
einatmen!<br />
Arzneimittel können über die Nasenschleimhaut Wirkungen<br />
im ganzen Körper erzielen. Dazu gehören<br />
auch einige hormonartig wirkende Medikamente. Aus<br />
hygienischen Gründen sollten Nasensprays und –<br />
tropfen immer nur von einer Person benutzt werden.<br />
Alle Teile, die in die Nase eingeführt werden, sollten<br />
nach jedem Gebrauch mit einem sauberen Taschentuch<br />
abgewischt werden. Wie ein Nasenspray richtig<br />
angewendet wird, hängt von der Art des Fläschchens<br />
ab. Die richtige Anwendung kann der Apotheker demonstrieren.<br />
Dosierfläschchen müssen vorher<br />
mehrmals betätigt werden, damit sich das Dosiersystem<br />
mit der Arzneimittellösung füllt. Knautschbare<br />
Quetschflaschen werden kurz und kräftig zusammengedrückt<br />
und noch zusammengedrückt aus<br />
der Nase gezogen. Am besten verteilen sich Sprays,<br />
wenn während des Sprühens eingeatmet wird.<br />
Informieren Sie sich über die richtige<br />
Spritztechnik, Hygieneregeln und<br />
Lagerungsvorschriften in Ihrer Apotheke!<br />
Patienten, die Nasentropfen nehmen, sollten sich nach<br />
dem Einträufeln für ein bis zwei Minuten nach vorne<br />
beugen. Die Nasentropfen verteilen sich besser, wenn<br />
dabei der Kopf geschüttelt wird. Gelangen die Tropfen<br />
in den Rachen, sollten sie ausgespuckt werden.<br />
>> Das gilt besonders für Kinder!
atgeber gesundheit<br />
Neue Serie Traditionelle Chinesische Medizin<br />
Die Wurzel des Lebens<br />
Fotos: © Wikimedia<br />
Chinesisches Apothekenzeichen<br />
Geschäft für Ginseng-Produkte<br />
Im Alten China war sie den Königen und Kaisern vorbehalten.<br />
Wertvoller als Gold, galt und gilt die Ginsengwurzel<br />
in Asien auch heute noch als das Sinnbild für Gesundheit und<br />
ein langes Leben.<br />
Der Ginseng wurde schon vor 7000 Jahren in<br />
der Traditionellen Chinesischen Medizin als<br />
Heilmittel verwendet. Im Chinesischen nennt<br />
man die Ginsengwurzel „Jen Shen“, was so<br />
viel wie „Die Kraft der Erde in der Form eines<br />
Menschen“ bedeutet. In Korea wird sie auch<br />
„Wurzel des Lebens“ genannt. Und immer<br />
12 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11<br />
noch wird der Ginseng in der asiatischen<br />
Medizin hoch geschätzt. Schon in frühester<br />
Zeit behandelte man mit der Wurzel dieser ca.<br />
50 Zentimeter großen Staudenpflanze Krankheiten<br />
wie Durchblutungsstörungen, Hypotonie<br />
(zu niedriger Blutdruck), Appetitlosigkeit,<br />
Gewichtsverlust, Angstzustände, Unfruchtbarkeit,<br />
Nervenschmerzen und Schlaflosigkeit.<br />
In Nord- und Zentralchina wird Ginseng<br />
traditionell seit jeher eingenommen, um die<br />
harten, strengen und langen Winter ohne gesundheitliche<br />
Schäden zu überstehen. Bei<br />
uns wurde die Ginsengwurzel erst im<br />
17. Jahrhundert populär. Zwar haben schon
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Chinesisches Medizinbuch<br />
weitaus früher arabische Seeleute diese<br />
Pflanze ins maurische Spanien gebracht, sie<br />
geriet aber dort im Lauf der Jahrhunderte<br />
wieder in Vergessenheit. Es waren holländische<br />
Händler und Seefahrer, die sie in Europa<br />
später wieder bekannt und gebräuchlich<br />
machten.<br />
Wissenschaftlich belegt<br />
In wissenschaftlichen Studien wurde mittlerweile<br />
die Wirksamkeit dieser „Wurzel des<br />
Lebens“ für Symptome wie Müdigkeits- und<br />
Schwächegefühl und bei nachlassender<br />
Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit nachgewiesen.<br />
Und was in China seit Jahrtausenden<br />
praktisch angewendet wird, ist nun auch<br />
bei uns wissenschaftlich nachgewiesen: Die<br />
Fähigkeit dieser Wurzel, die körpereigenen<br />
Abwehrkräfte zu stärken. Leichte funktionelle<br />
Störungen werden dabei sofort und ohne<br />
Nebenwirkungen wieder normalisiert.<br />
In Studien konnte die immunstärkende Wirkung<br />
der Ginsengwurzel nachgewiesen<br />
werden, indem einer Gruppe Freiwilliger<br />
zusätzlich zu einer Grippeschutzimpfung<br />
12 Wochen lang ein Ginsengpräparat oder ein<br />
Scheinmedikament („Placebo“) verordnet<br />
wurde. In anschließenden Bluttests hatte die<br />
„Ginseng-Gruppe“ weitaus mehr Antikörper<br />
und eine größere Aktivität der „Killerzellen“<br />
aufzuweisen als die „Placebo-Gruppe“. Auch<br />
waren die mit Ginseng behandelten Personen<br />
auffällig seltener an Grippe erkrankt als ihre<br />
„Placebo-Kollegen“.<br />
zum Gehirn. Dadurch steigert diese Pflanzenwurzel<br />
die Gedächtnisleistung und beugt<br />
übermäßiger Müdigkeit vor. Ein netter „Nebeneffekt“<br />
dieser asiatischen Kostbarkeit:<br />
Auch einen morgendlichen „Kater“ kann man<br />
mit der Ginsengwurzel in den Griff kriegen.<br />
Um die heilenden und gesundheitsfördernden<br />
Eigenschaften des Ginseng richtig zu<br />
nutzen, ist es ratsam, einige wichtige Dinge<br />
zu beachten. So sollten schwangere und<br />
stillende Frauen mangels wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse von der Einnahme von Ginsengpräparaten<br />
absehen. Das Gleiche gilt für<br />
Personen, die an Diabetes leiden oder auf<br />
gerinnungshemmende Arzneimittel (z. B. Betablocker)<br />
angewiesen sind. Sie sollten vor<br />
der ersten Einnahme auf jeden Fall ärztlichen<br />
Rat einholen. Vor Operationen ist Ginseng<br />
grundsätzlich rechtzeitig abzusetzen.<br />
Damit Sie dieses Jahrtausende alte chinesische<br />
Heilwissen auch für sich nutzen können<br />
und für jeden Zweck auch das Richtige finden,<br />
hält Ihre Apotheke eine Vielzahl von Ginsengpräparaten<br />
in den unterschiedlichsten<br />
Formen, als Pastillen, Kapseln oder Tropfen<br />
für Sie bereit.<br />
Ginseng im Alltag<br />
Aber Ginseng kann noch mehr: Durch seine<br />
immunfördernde Wirkung erhöht er auch die<br />
individuelle gesundheitliche Belastbarkeit im<br />
Alltag. Eine regelmäßige Einnahme stärkt den<br />
Herzmuskel und verbessert die Blutzufuhr<br />
Ginseng-Pflanze<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 13
alternative heilmethoden<br />
Mehr als lediglich „Tröster in allen Lebenslagen“,<br />
können Bachblüten helfen, die Heilung<br />
von Krankheiten mit psychischen Ursachen<br />
zu unterstützen – die Beschäftigung des Patienten<br />
mit sich selbst vorausgesetzt.<br />
– wenn die Seele weint<br />
Sie hat ebenso viele Anhänger wie Gegner –<br />
die Bachblütentherapie, oder richtiger<br />
„Blütentherapie nach Dr. Bach“. Denn<br />
abweichend von der schulmedizinischen<br />
Lehre geht es bei der Bachblütentherapie<br />
zunächst um die Findung des seelischen<br />
Gleichgewichts des Patienten, um die<br />
Selbstheilungskräfte des Körpers zu<br />
aktivieren.<br />
Der englische Arzt Dr. Edward Bach, 1886 in<br />
der Nähe von Birmingham geboren, beschäftigte<br />
sich nach seinem Medizinstudium und<br />
einer erfolgreichen Zeit als praktizierender<br />
Arzt sehr intensiv mit den verschiedenen<br />
negativen Gemütszuständen des Menschen,<br />
die er als eigentliche Ursache für die<br />
Entstehung von Krankheiten ansah.<br />
Seiner eigenen Intuition folgend, fand er<br />
insgesamt 38 Blüten heraus, die in der Lage<br />
sind, eine blockierende Gemütslage aufzulösen<br />
– nebenwirkungsfrei. Weil sich Bach<br />
mit seiner eigenen Lehrmeinung über die<br />
Behandlung von Krankheiten zunehmend<br />
von der gängigen Haltung der Schulmedizin<br />
seiner Zeit entfernte, riskierte er immer<br />
wieder den Entzug seiner Zulassung als Arzt.<br />
Das System der Bachblütentherapie stützt<br />
sich auf 38 verschiedene Substanzen, denen<br />
jeweils unterschiedliche Gemütsverfassungen<br />
zugeordnet werden. Durch weiteres<br />
Mischen der einzelnen Essenzen kann man<br />
einem Mittel, das genau auf den momentanen,<br />
individuellen Gemütszustand passt,<br />
sehr nahe kommen.<br />
14 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Die einzelnen Blüten beziehen<br />
sich auf unterschiedliche Empfindungen,<br />
wie z. B.:<br />
Fotos: © Wikmedia<br />
Senf (Mustard):<br />
Resignation, Freudlosigkeit,<br />
negative Erwartungshaltung.<br />
Doldiger Milchstern<br />
(Star of Bethlehem):<br />
Verlust, Schock, Trauer<br />
Hainbuche (Hornbeam):<br />
Versagensängste, Vor-sich-her-<br />
Schieben von Aufgaben und<br />
Verpflichtungen<br />
Springkraut (Impatiens):<br />
Gehetztes Wesen, Belastung<br />
durch vermeintlichen Zeitdruck<br />
Wilder Wein(Vine):<br />
Herumkommandieren,<br />
Kompromisslosigkeit, Egoismus<br />
Grundlage für die Erarbeitung einer jeweils<br />
„passenden“ Essenz ist die genaue Analyse<br />
der eigenen momentanen Gefühlslage. Das<br />
kann man entweder selber machen, oder man<br />
sucht einen qualifizierten und erfahrenen<br />
Bachblüten-Berater auf, um sich die eigene<br />
Situation in einem oder mehreren klärenden<br />
Gesprächen zu verdeutlichen. Hat man das<br />
seelische Kernproblem gefunden, wählt man<br />
die entsprechende Bach-Blüte oder Blütenmischung,<br />
um die mentale Blockade aufzulösen<br />
und seine innere Ausgewogenheit<br />
wiederherzustellen.<br />
Neben den 38 Grundessenzen stellte Bach<br />
noch eine mittlerweile sehr bekannte Blütenmischung<br />
zusammen, die als „Notfalltropfen“<br />
(„Rescue Remedy“) in vielen belastenden<br />
Lebenslagen eine erste seelische Hilfe sind,<br />
um wieder zu sich selbst zu finden.<br />
Die Notwendigkeit der Schaffung einer ausgeglichenen<br />
Seelenlage als Grundvoraussetzung<br />
zur Heilung ist übrigens gar nicht so weit<br />
hergeholt: In zahlreichen wissenschaftlichen<br />
Studien konnte bewiesen werden, dass zufriedene,<br />
ausgeglichene Menschen seltener<br />
krank und weitaus weniger stressanfällig sind<br />
als ewig unzufriedene Zeitgenossen.<br />
Felsquellwasser (Rock Water):<br />
übermäßiger Perfektionismus,<br />
perfektionistische<br />
Erwartungshaltung an andere<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 15
<strong>März</strong> 2011<br />
28 Montag Februar 07 Montag Rosenmontag 14 Montag<br />
21 Montag<br />
28 Montag<br />
01 Dienstag <strong>März</strong> 08 Dienstag<br />
15 Dienstag<br />
22 Dienstag<br />
29 Dienstag<br />
02 Mittwoch<br />
09 Mittwoch Aschermittwoch 16 Mittwoch<br />
23 Mittwoch<br />
30 Mittwoch<br />
03 Donnerstag<br />
10 Donnerstag<br />
17 Donnerstag<br />
24 Donnerstag<br />
31 Donnerstag<br />
04 Freitag<br />
11 Freitag<br />
18 Freitag<br />
25 Freitag<br />
01 Freitag April<br />
05 Samstag<br />
12 Samstag<br />
19 Samstag<br />
26 Samstag<br />
02 Samstag<br />
06 Sonntag<br />
13 Sonntag<br />
20 Sonntag<br />
27 Sonntag<br />
03 Sonntag<br />
16 | Naturheilkunde & Gesundheit | 10 | 10<br />
Foto: © Fotolia
Naturheilkunde & Gesundheit • Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
11 | 10 | Naturheilkunde & Gesundheit | 17
atgeber gesundheit<br />
–––––<br />
–––––<br />
Teil 2<br />
Serie: Frauengesundheit<br />
Foto: © DAK<br />
Osteoporose<br />
Aktiver Lebensstil<br />
Die Geschwindigkeit des<br />
Knochenabbaus kann<br />
gebremst werden!<br />
Eine ausreichende Bewegung<br />
an der frischen Luft und<br />
eine knochengesunde<br />
Ernährung sind der<br />
18 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11<br />
beste Schutz!<br />
Aktiver Lebensstil<br />
Das Muskelsystem und körperliche Bewegung<br />
haben möglicherweise einen größeren<br />
Einfluss auf die Entwicklung des Skeletts, als<br />
die Höhe der Kalziumaufnahme. Wissenschaftler<br />
haben inzwischen festgestellt - Bewegungsmangel<br />
lässt Muskeln und Knochen<br />
schwinden.<br />
Jeder, der mal ein gebrochenes Bein hatte<br />
oder mehrere Wochen im Krankenbett liegen<br />
musste weiß, die ruhiggestellten Muskeln<br />
müssen erst wieder aufgebaut werden. Auch<br />
die Knochenmasse nimmt in der Ruhephase<br />
einige Prozent ab. Im Umkehrschluss bedeutet<br />
dies: Bewegung lohnt sich immer! Durch<br />
einen aktiven Lebensstil, mit mindestens<br />
und knochengesunde<br />
einer Stunde Bewegung am Tag, können<br />
Sie den Knochenabbau bremsen. Bewegung<br />
signalisiert dem Körper, dass die Knochen<br />
noch gebraucht werden und daher funktionstüchtig<br />
bleiben müssen. Zur Osteoporose-<br />
Vorbeugung eignen sich viele Sportarten wie<br />
Muskelaufbau- bzw. Krafttraining, Walking,<br />
Nordic Walking, Joggen, Wandern, Radfahren,<br />
Golf, Tennis, Tanzen, Schwimmen<br />
und Gymnastik in vielen Variationen. Auch<br />
im hohen Alter kann über gezieltes und schonendes<br />
Training ein Knochenabbau aufgehalten<br />
werden. Noch besser ist es, wenn Sport<br />
draußen in der freien Natur getrieben wird.<br />
Denn Sonnenlicht kurbelt die Produktion von<br />
Vitamin D an, das den Körper beim Kalziumstoffwechsel<br />
unterstützt.
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Knochengesunde Ernährung<br />
in jedem Alter<br />
Es ist wichtig, schon in jungen Jahren einen<br />
soliden Knochenaufbau zu schaffen. Bewegung<br />
ist eine Säule, ebenso wichtig ist eine<br />
knochengesunde Ernährung.<br />
Die Kalziumaufnahme sollte ca. 1000 mg betragen,<br />
Heranwachsende und Stillende benötigen<br />
mehr. Kalzium ist besonders in Milch<br />
und Milchprodukten, wie Käse, Joghurt, Buttermilch<br />
und Quark enthalten. Der Tagesbedarf<br />
wird schon mit ½ Liter Milch und 40 g<br />
Emmentaler gedeckt. Wer Milch ablehnt oder<br />
nicht verträgt, kann den Bedarf zu einem großen<br />
Teil auch mit pflanzlichen Lebensmitteln<br />
decken. Da Kalzium aus Pflanzen schlechter<br />
aufgenommen wird, als aus tierischen<br />
Lebensmitteln, muss dann mehr auf die<br />
Auswahl und Zusammenstellung der Speisen<br />
geachtet werden. Relativ kalziumreich sind<br />
Hülsenfrüchte, Getreide und Gemüsesorten<br />
wie Brokkoli, Endivien, Fenchel, Grünkohl,<br />
Staudensellerie, Kohlrabi, Lauch, Kartoffeln<br />
und Wirsing. Die Mahlzeiten sollten mit vielen<br />
frischen Kräutern und mit Nüssen und<br />
Mandeln ergänzt werden. Auch Mineralwas-<br />
Bundesselbsthilfeverband<br />
für Osteoporose e.V.<br />
Kirchfeldstraße 149<br />
40215 Düsseldorf<br />
Telefon 0211 301314-0<br />
Telfax 0211 301314-10<br />
Info@Osteoporose-Deutschland.de<br />
www.Osteoporose-Deutschland.de<br />
Foto: © DAK<br />
auch bei Kindern bekannt, die sich hauptsächlich<br />
von Cola, Softdrinks, Süßigkeiten und<br />
Fast Food ernähren und sich kaum bewegen.<br />
Oxalsäurereiche Lebensmittel wie Rhabarber,<br />
Rote Bete, Spinat, Mangold, Kakao, Schokolade<br />
und Nuss-Nougat-Produkte, sollten<br />
nicht in großen Mengen gegessen werden.<br />
Oxalsäure bindet Kalzium zu Kalziumoxalat<br />
und verringert die Kalziumaufnahme vom<br />
Körper. Koffein ist nicht nur in Kaffee,<br />
sondern auch in schwarzem Tee und in Cola<br />
enthalten und erhöht, wie auch zu viel Eiweiß,<br />
Alkohol und Kochsalz die Kalziumausscheidung<br />
über den Urin. Kalzium steht dem<br />
Körper dadurch nicht zur Verfügung.<br />
Phytin steckt in Getreide, vor allem in den<br />
Randschichten des Getreidekorns (von Hafer,<br />
Weizen, Roggen) und hemmt dadurch die<br />
Kalziumaufnahme. Vollkornprodukte enthalten<br />
zwar Phytin, haben aber gleichzeitig einen<br />
höheren Kalziumgehalt und andere wichtige<br />
Nährstoffe, und sind daher empfehlenswert.<br />
Außerdem wird durch geeignete Verarbeitungsschritte<br />
wie Keimen, Einweichen oder<br />
Backen, der Phytingehalt in Vollkornprodukten<br />
gesenkt.<br />
Ernährung<br />
ser ist ein guter Kalziumlieferant. Empfehlenswert<br />
ist Wasser mit einem Kalziumgehalt<br />
ab 150 mg/l.<br />
Es gibt Stoffe, die blockieren und hemmen<br />
und andere fördern eine Aufnahme von Kalzium<br />
in den Körper. Eine knochengesunde Ernährung<br />
sollte möglichst wenig an Phosphaten,<br />
Oxalsäure, Koffein und Phytinen enthalten.<br />
Sie hemmen die Kalziumaufnahme.<br />
Phosphate, reichlich in Cola, Wurst, Schmelzkäse,<br />
Fleischextrakt (Suppenwürfel, Fertiggerichte)<br />
oder Tiefkühl-Backwaren (ofenfrische<br />
Backwaren), Backpulver und in einigen<br />
Konservierungsstoffen enthalten, bilden mit<br />
Kalzium Komplexe, die der Körper nicht aufnehmen<br />
kann. Osteoporose ist inzwischen<br />
Netzwerk-Osteoporose e.V.<br />
Karin G. Mertel<br />
Ludwigstraße 22<br />
33098 Paderborn<br />
Telefon und Telefax 05251 28 05 86<br />
mobil: 0172 83 78 965<br />
buero@netzwerk-osteoporose.de<br />
www.netzwerk-osteoporose.de<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Kalzium wird bei gesunden Menschen, besser<br />
aufgenommen und eingebaut, wenn dem Körper<br />
gleichzeitig genügend Vitamin C, Vitamin<br />
D und K sowie Laktose, Laktat und Zitrat zur<br />
Verfügung stehen. Die UV Bestrahlung im<br />
Freien regt die Vitamin D Produktion an. Ungünstig<br />
auf den Kalziumstoffwechsel und die<br />
Knochendichte wirkt sich ein zu hoher Eiweißund<br />
Fettkonsum, mit zu vielen tierischen Produkten<br />
aus. Essen Sie weniger Fleisch und<br />
Wurst und dafür mehr Vollkornprodukte, Gemüse,<br />
Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchte. Ergänzen<br />
Sie Ihre Mahlzeiten mit Milch, Milchprodukten<br />
und geringen Mengen Fisch und Eiern.<br />
Mit einer vollwertigen und abwechslungsreichen,<br />
basisch betonten Ernährung, bleiben<br />
Ihre Knochen stark. Marita Offermanns<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 19
wellness & gesundheit<br />
Sanfte Entsp<br />
mit Yoga<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Mindestens 3 Millionen Menschen praktizieren in Deutschland regelmäßig<br />
Yoga, darunter etwa achtzig Prozent Frauen. Sie wissen – Yoga bringt<br />
Entspannung und Lebensqualität und ist mehr als Fitness und Körpertraining.<br />
Foto: © DAK<br />
20 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11
Serie: Entspannungsmethoden<br />
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Ursprünglich stammt Yoga aus Indien und ist Eine verbesserte Vitalität und gleichzeitig<br />
eine philosophische Lehre, die körperliche eine Haltung der inneren Gelassenheit soll<br />
Übungen, Atemtechniken, Konzentrationshaltungen<br />
und Meditation umfasst. Das Sanskrit-<br />
ausgleichende Wirkung, kann entspannen<br />
erreicht werden. Das hat eine beruhigende,<br />
wort „Yoga“ bedeutet: „anschirren“, „anspannen“.<br />
Traditionell, in den klassischen tät, Muskelausdauer und Gleichgewichtssinn<br />
und Stress entgegenwirken. Kraft, Flexibili-<br />
annun<br />
Schulen, ist Yoga eine spirituelle Wegbe- werden bei den Asanas trainiert. Hier können<br />
schreibung, eine spezielle Lebensführung<br />
und durch Übungen können die Balance von<br />
Körper und Seele bis hin zum kosmischen Bewusstsein<br />
erreicht werden. Wer sich für das<br />
ursprüngliche Yoga entscheidet, wählt einen<br />
ganzheitlichen Lebensstil.<br />
Moderner Yoga<br />
Es gibt viele verschiedene Formen des Yoga.<br />
Einige legen ihren Schwerpunkt auf die geistige<br />
Konzentration, andere mehr auf körperliche<br />
Übungen, Positionen und Atemübungen.<br />
In Westeuropa und Nordeuropa denkt man<br />
bei dem Begriff Yoga meist nur an körperliche<br />
Übungen, den Asanas. Es gibt zahlreiche Yoga-Arten<br />
und es entstehen immer wieder<br />
neue, wie Poweryoga, Bikram-Yoga, ein körperlich<br />
fordernder Yoga bei hohen Raumtemperaturen,<br />
Hormon-Yoga gegen Wechseljahresbeschwerden<br />
oder der dynamische<br />
Jivamukti Yoga. Dazu gibt es Mischformen wie<br />
Yogilates, ein Mix aus Yoga und Pilates.<br />
Foto: © Techniker Krankenkasse<br />
auch einfache Hilfsmittel eingesetzt werden,<br />
um auch Ungeübten das Ausführen der Übungen<br />
zu erleichtern. Außerdem wird durch die<br />
Aktivierung von Muskeln, Sehnen, Bänder,<br />
Blut- und Lymphgefäße die Durchblutung verbessert.<br />
Die Rückenmuskulatur wird gekräftigt,<br />
dies kann zu einer besseren Körperhaltung<br />
führen. Yoga sollte nicht aus einem Buch<br />
heraus gelernt werden. Falsch ausgeführte<br />
Übungen und Überbelastungen können eher<br />
schaden. Einfacher und besser wird Yoga unter<br />
Anleitung eines qualifizierten Yogalehrers<br />
eingeübt. Er achtet darauf, wie die Übungen<br />
ausgeführt werden, macht Korrekturen und<br />
weiß welche Übungen bei bestehenden Beschwerden<br />
auf keinen Fall gemacht werden<br />
dürfen. Yoga kann in Volkshochschulen, anderen<br />
öffentlichen Bildungseinrichtungen oder<br />
bei privaten Yogalehrern erlernt werden. Die<br />
Kurse werden teilweise, im Rahmen einer<br />
Prävention, von den meisten Krankenkassen<br />
erstattet. „YogalehrerIn“ ist keine geschützte<br />
Naturheilkundliche<br />
Alternativen<br />
Wir verlosen 10 Ratgeber „Naturheilkunde<br />
für Schwangere und Säuglinge“, der amerikanischen<br />
Autorin und Leiterin des Wise<br />
Women Centers, Susun Weed. Sie gibt Frauen<br />
vielfältige Anregungen zu den Themen<br />
Fruchtbarkeit und Verhütung, Schwangerschaft<br />
und Geburt. Die bei uns als „grüne<br />
Hexe“ bekannte Kräuterheilkundige, behandelt<br />
Probleme rund um die Schwangerschaft,<br />
aber auch alltägliche Gesundheitsstörungen<br />
wie Krampfadern, Sodbrennen,<br />
hoher Blutdruck oder Blasenentzündung.<br />
Neben den zuverlässigen naturheilkundlichen<br />
Alternativen für werdende Mütter geht<br />
sie auch auf naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten<br />
von Säuglingen ein. Detailliert<br />
stellt sie in der Pflanzenapotheke<br />
Heilpflanzen, ihre Wirkungsweise und verschiedene<br />
Anwendungsbereiche vor.<br />
Schreiben Sie bis zum 31.03.11 eine ausreichend<br />
frankierte Postkarte mit dem<br />
Lösungswort aus dem Rätsel auf Seite 25<br />
und der Adresse der Apotheke, von der Sie<br />
„Naturheilkunde & Gesundheit“, erhalten<br />
an:<br />
Foto: © Orlanda <strong>Verlag</strong><br />
Gewinnspiel<br />
Foto: © DAK<br />
Was bewirkt Yoga<br />
Yoga wird oft in Unterrichtseinheiten vermittelt<br />
und verfolgt oft einen ganzheitlichen Ansatz,<br />
der Körper, Geist und Seele in Einklang<br />
bringen soll. Die Übungen kombinieren Asanas,<br />
Phasen der Tiefenentspannung, Atemübungen<br />
sowie Meditationsübungen.<br />
Berufsbezeichnung. Die Ausbildungswege<br />
unterscheiden sich erheblich. Daher erkennen<br />
Krankenkassen nicht jedes Zertifikat eines<br />
Yogalehrers an. Sinnvoll ist es, sich vorher<br />
bei der Krankenkasse zu erkundigen und<br />
beim Yogaunterricht eine Schnupperstunde<br />
zu vereinbaren.<br />
S & D <strong>Verlag</strong> GmbH<br />
Stichwort: Naturheilkunde<br />
Postfach 1213<br />
47592 Geldern<br />
Per Fax oder E-Mail eingesandte Lösungen werden nicht berücksichtigt.<br />
Mehrfachsendungen führen zum Ausschluss.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinne sind nicht<br />
übertragbar und werden nicht in bar ausgezahlt. Die Gewinner<br />
werden persönlich benachrichtigt. Die Preise wurden gestiftet<br />
vom Orlanda <strong>Verlag</strong>, Berlin<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 21
themen<br />
des<br />
monats<br />
Serie!<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Nitrat –<br />
Nitrit-Nitrosamine<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Nitrat selbst, ist in natürlichen Mengen,<br />
nicht gesundheitsschädlich. Der eigentliche<br />
Problemstoff ist Nitrit, der aus Nitrat, mit<br />
Hilfe von Bakterien gebildet werden kann.<br />
Nitrit ist besonders für Säuglinge gefährlich,<br />
weil es die Sauerstoffaufnahme im Blut<br />
hemmt (Blausucht). Stark nitratbelastetes<br />
Trinkwasser oder Spinat stellen ein Risiko<br />
dar. Eine weitere Gesundheitsgefährdung<br />
geht von den Nitrosaminen aus, die aus Nitrit<br />
gebildet werden können. Sie stehen in<br />
Verdacht stark krebserregend zu sein.<br />
Durch den Kauf von saisonal und ökologisch<br />
angebautem Gemüse kann die Nitrataufnahme<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Zahl des Monats<br />
Das durchschnittliche Verhältnis von Männern<br />
zu Frauen liegt in Europa bei 100 zu 105.<br />
Die Esten rangieren<br />
am oberen Ende mit einem Verhältnis<br />
von 100 männlichen zu<br />
117,1 weiblichen Einwohnern.<br />
Isländer sind hingegen in der Mehrzahl<br />
männlich ( 100 zu 97,1 ).<br />
Was hat<br />
jetzt<br />
Saison?<br />
Obst und Gemüse der<br />
Saison schmeckt besser,<br />
enthält mehr Vitamine und<br />
Mineralstoffe, weniger<br />
Schadstoffe und ist dazu<br />
auch preiswerter als Treibhausgemüse<br />
und Importware!<br />
Das Angebot im <strong>März</strong> an Gemüse aus Lagerbeständen<br />
(Kohl und Wurzelgemüse) wird<br />
jetzt knapper. Da locken Radieschen, Spinat,<br />
Rucola, Salate, Kräuter, die ersten Kohlrabi,<br />
Rhabarber, Spargel und Erdbeeren auf<br />
Märkten und in den Gemüseabteilungen.<br />
Doch das zarte Gemüse hält meistens nicht<br />
das, was es optisch verspricht!<br />
Das Frühjahrsgemüse und -obst kommt entweder<br />
aus dem Treibhaus oder stammt aus<br />
Importen. Frisches Grün ist teuer und nicht<br />
nur geschmacklich müssen Abstriche gemacht<br />
werden. Treibhausgemüse enthält<br />
weniger Vitamine, Mineralstoffe, dafür aber<br />
höhere Nitratwerte und Spritzrückstände.<br />
Verbraucherschützer warnen im Frühling<br />
vor Rückständen!<br />
Das kleine Rezept:<br />
Obstsalat in Joghurtcreme<br />
Zutaten:<br />
1 EL Zitronensaft<br />
1 EL Akazienhonig<br />
1 Messerspitze gemahlene Vanille<br />
150 g Joghurt<br />
2 Äpfel<br />
2 Bananen<br />
2 Orangen<br />
Zubereitung:<br />
Zitronensaft mit Honig und Vanille verrühren,<br />
bis der Honig sich aufgelöst hat. Joghurt<br />
unterrühren. Äpfel waschen, trocken reiben,<br />
vierteln und in Würfel schneiden. Bananen<br />
schälen und in Scheiben schneiden. Orangen<br />
schälen, auch das Weiße entfernen und<br />
die Früchte würfeln. Obst sofort mit der Joghurtcreme<br />
mischen.<br />
Tipp:<br />
Schmeckt auch schon zum Frühstück!<br />
Wer mag, kann zusätzlich Getreideflocken<br />
unterrühren.<br />
Foto: © Paul Offermanns<br />
22 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Recht<br />
auf<br />
sauberes<br />
Wasser<br />
Vorsicht<br />
beim Frühjahrsputz<br />
Die Vereinten Nationen (UN) machen mit<br />
dem Weltwassertag, am 22. <strong>März</strong> auf eines<br />
der zentralen Umwelt- und Entwicklungsprobleme,<br />
weltweit aufmerksam. Im Jahr<br />
2011 lautet das Motto „Wasserbewirtschaftung<br />
in der Stadt“. Wasser ist die Basis für<br />
das Leben auf der Erde. Eine schlechte Wasserqualität<br />
beeinträchtigt nicht nur die Umwelt,<br />
sondern auch die Gesundheit der Menschen.<br />
Etwa eine Milliarde Menschen weltweit<br />
haben keinen Zugang zu sauberem<br />
Trinkwasser, und mehr als 2,5 Milliarden<br />
Menschen leben ohne ein angemessenes<br />
Abwassersystem. Durch die Folgen des Klimawandels,<br />
mit Überschwemmungen und<br />
anhaltende Trockenheit, wird es immer<br />
schwieriger für sauberes Wasser zu sorgen.<br />
Das hat dramatische Folgen. Täglich sterben<br />
rund 6000 Kinder an Cholera, Typhus, Gelbsucht<br />
und Durchfall.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.unesco.de/wassertag.html<br />
Die Essensfälscher<br />
Der Autor und Gründer der Verbraucherorganisation<br />
foodwatch, Thilo Bode, deckt in<br />
gewohnter Manier auf, wie wir beim Einkaufen<br />
nach Strich und Faden belogen werden.<br />
Nahrungsmittelproduzenten und -händler<br />
täuschen uns Verbraucher mit angeblicher<br />
Spitzenqualität und verführen uns durch raffinierte<br />
Werbung zum Kauf von Mogelpackungen,<br />
Käse- und Schinkenimitate oder<br />
„functional food“. Das Buch zeigt, wie die<br />
große Irreführung der Essensfälscher funktioniert<br />
und fordert Verbraucher auf, nicht<br />
zu resignieren. Beschwerden lohnen sich<br />
und das einfachste Mittel der Gegenwehr ist<br />
das Nichtkaufen! Dafür muss der mündige<br />
Verbraucher umfassend, über die ausgeklügelten<br />
Tricks der Industrie, informiert sein.<br />
Foto: © Fischer <strong>Verlag</strong><br />
Thilo Bode<br />
Die Essensfälscher<br />
Fischer <strong>Verlag</strong>, Frankfurt, 14,95 EUR<br />
ISBN 978-3-10-004308-5<br />
Hanta-Viren treten weltweit auf und sind in<br />
Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Im<br />
letzten Jahr konnte das Robert Koch-Institut<br />
in Berlin einen rasanten Anstieg verzeichnen.<br />
Typische Krankheitssymptome sind,<br />
nach einer Inkubationszeit von zwei bis fünf<br />
Wochen: plötzlich auftretendes Fieber,<br />
Übelkeit und Gelenkschmerzen. Symptome<br />
die auch bei einer Grippe vorkommen. Doch<br />
was mit grippeähnlichen Symptomen beginnt,<br />
kann tödlich enden. Komplikationen<br />
können lebensbedrohliche Lungen- und<br />
Nierenentzündungen sein. Eine sichere Diagnose<br />
bringt nur eine Blutuntersuchung.<br />
Übertragen wird der Virus durch den Speichel,<br />
Kot und Urin infizierter Nager, die in<br />
Geräteschuppen, Gartenhäuser, im Keller<br />
und auf Dachböden leben.<br />
Als Überträger ist die heimische Rötelmaus<br />
bekannt, die sich im letzten Jahr prächtig<br />
vermehrt hat und so für einen Anstieg der<br />
Infektionen sorgte. Um das Ansteckungsrisiko<br />
so gering wie möglich zu halten, sollten<br />
Sie beim Frühjahrsputz im Keller oder<br />
Gartenhaus einige Vorsichtmaßnahmen<br />
einhalten. Wir raten: Lüften Sie die betroffenen<br />
Räume gut durch. Schützen Sie sich<br />
mit Overall, Handschuhen und Mundschutz.<br />
Feuchten Sie die zu reinigende Fläche an,<br />
damit Sie keinen Staub aufwirbeln und einatmen.<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 23
atgeber gesundheit<br />
Guter Schlaf ist eines der<br />
wichtigsten „Werkzeuge“ für<br />
Ihre Gesundheit, aber auch<br />
eine Wunderwaffe bei der<br />
Bekämpfung einer Krankheit.<br />
Unregelmäßiger, unruhiger und<br />
flacher Schlaf dagegen gibt<br />
dem Körper und der Seele keine<br />
Möglichkeit, sich nach einem<br />
anstrengenden Tag ausreichend<br />
zu erholen.<br />
Das Wichtigste für eine gesunde Nachtruhe<br />
ist die Fähigkeit, sich innerlich von den Problemen<br />
und Geschehnissen des Tages zu<br />
lösen, um dem Körper den Weg in die Entspannung<br />
zu weisen. Denn übermäßiges<br />
Grübeln und Sinnieren bringt außer langem<br />
Wachliegen meist nichts. Rufen Sie sich kurz<br />
vor dem Einschlafen lieber die angenehmen<br />
Dinge des vergangenen Tages noch einmal<br />
in Erinnerung – das entspannt, und die Seele<br />
kommt schneller zur Ruhe.<br />
Gehen Sie mit einem<br />
Lächeln zu Bett.<br />
Wenn Sie bemerken, dass Ihre Gesichtsmuskulatur<br />
verspannt ist, oder dass Sie die<br />
Zähne vor Stress fest aufeinander beißen,<br />
kann die folgende Übung hilfreich sein: Setzen<br />
Sie sich aufrecht, aber bequem auf<br />
einen Stuhl, schließen Sie die Augen und<br />
atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Ziehen<br />
Sie nun die Stirn kräftig in Falten, als ob Sie<br />
angestrengt über etwas nachdenken. Halten<br />
Sie die Spannung für einige Sekunden, bevor<br />
Sie Ihr Gesicht wieder entspannen und<br />
freundlich in sich hineinlächeln. Ihr inneres<br />
Lächeln darf sich auch ruhig auf Ihrem<br />
Gesicht sehen lassen. Wenn Sie diese<br />
Übung einige Male wiederholen, spüren Sie,<br />
wie das Lächeln Ihre Anspannung löst und<br />
Sie besser einschlafen können.<br />
Und noch ein Tipp:<br />
Stellen Sie vor dem Einschlafen den Wecker<br />
mit dem Zifferblatt zur Wand. So vermeiden<br />
Sie im Falle eines nächtlichen Erwachens<br />
die Anspannung, dass „es jetzt sowieso<br />
nichts mehr mit dem Schlaf wird“.<br />
Unterstützend für eine gesunde<br />
und erholsame Nachtruhe gibt<br />
es in Ihrer Apotheke eine Vielzahl<br />
an sanften Einschlafhilfen auf<br />
pflanzlicher oder homöopathischer<br />
Basis, die Ihnen helfen, entspannt<br />
in den Schlaf zu gleiten.<br />
Foto: © Techniker Krankenkasse<br />
TRENDIG, AKTUELL, ANDERS<br />
„frau & gesundheit“ das Magazin für die moderne Frau<br />
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24 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 25
alternative heilmethoden<br />
Serie: Berühmte Ärzte und Heilkundige<br />
Samuel<br />
Hahnemann<br />
Foto: © Wikimedia<br />
mit Homöopathie zu Weltruhm<br />
Nicht zuletzt durch Medienberichte<br />
ist die Homöopathie<br />
eines der bekanntesten Naturheilverfahren<br />
überhaupt.<br />
Samuel Hahnemann,<br />
ihr Begründer, war schon zu<br />
Lebzeiten ein fortschrittlicher<br />
und streitbarer „Geist“.<br />
26 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Foto: © Fotolia<br />
Geboren am 10. April 1755 in Meißen, wuchs Hahnemann<br />
in eher ärmlichen Verhältnissen heran.<br />
Sein Vater, Christian Gottfried Hahnemann, ernährte<br />
seine Familie mit seiner Arbeit als Porzellanmaler<br />
in der berühmten Meißener Porzellanmanufaktur.<br />
Unter schwierigen, nicht zuletzt wirtschaftlichen<br />
Verhältnissen nahm Samuel Hahnemann ein Medizinstudium<br />
auf, das er 1779 an der Friedrichs-<br />
Universität in Erlangen als Arzt abschloss. In den<br />
weiteren Jahren hielt es den unsteten Arzt,<br />
Schriftsteller und Übersetzer nie lange an einem<br />
Ort. Stationen seines unsteten „Wanderlebens“<br />
waren u. a. Göttingen, Pyrmont, Wolfenbüttel,<br />
Braunschweig und Königslutter.<br />
Eine erste wichtige Station auf dem Weg zur Homöopathie<br />
war für den jungen Arzt die Stadt Erfurt.<br />
Dort wurde er 1791 in die „Churfürstlich<br />
Mayntzische Academie nützlicher Wissenschaften“<br />
aufgenommen, wo er begann, eine Vielzahl<br />
wissenschaftlicher Abhandlungen zu seiner Art<br />
und Weise der Behandlung von Kranken zu verfassen.<br />
Mit seinen Ausführungen stieß er bei der Ärzteschaft<br />
jedoch auf heftige Ablehnung; der Patient<br />
wurde zu dieser Zeit immer noch als „biologischer<br />
Apparat“ betrachtet, dessen Funktionen oder<br />
Krankheiten einzeln und ausschließlich, sozusagen<br />
gemäß der Reparatur einer Maschine, zu behandeln<br />
seien. Vor allem der häufig angewendete<br />
„Aderlass“, bei dem einem Kranken damals oft<br />
nicht unerhebliche Mengen Blut abgenommen<br />
wurden, um eine Krankheit gewissermaßen „auszuschwemmen“,<br />
führte durch übermäßigen Blutverlust<br />
immer wieder zum Tod des Patienten.<br />
Auch an Kindern wurde diese gefährliche Methode<br />
häufig praktiziert, was Hahnemann immer wieder<br />
heftig anfeindete.<br />
„Ähnliches werde durch<br />
Ähnliches geheilt“<br />
Im Jahre 1810 veröffentlichte Hahnemann in Hufelands<br />
„Journal der practischen Arzneykunde“<br />
einen Artikel zu einem Selbstversuch, bei dem er<br />
nach Einnahme von Chinarinde in gesundem Zustand<br />
plötzlich Symptome der Malaria an sich fest-<br />
stellte. Hahnemann schloss daraus, dass es möglich<br />
sein müsse, mit einem Medikament, das am<br />
Gesunden bestimmte Symptome hervorruft, einen<br />
Patienten mit einer ähnlichen Krankheit zu<br />
heilen. Dies hielt er auch in seinem berühmten<br />
Leitsatz der Homöopathie fest: „Similia similibus<br />
curentur“ – „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“.<br />
Hahnemann erforschte nun weitere Substanzen,<br />
im Selbstversuch, an seiner Familie und<br />
seinen Studenten, und er beobachtete jedes Mal<br />
das gleiche Phänomen: Ein Mittel, das am Gesunden<br />
bestimmte Symptome hervorruft, ist in der<br />
Lage, eine Krankheit mit ähnlichen Symptomen zu<br />
heilen.<br />
„Leipziger Dispensierstreit“<br />
In die Zeit nach dieser Entdeckung und mit dem<br />
Aufkommen der Homöopathie als erfolgreiche<br />
Therapiemethode fiel im Oktober 1820 auch der<br />
„Leipziger Dispensierstreit“: Hahnemann, der<br />
über umfangreiche chemische und pharmazeutische<br />
Kenntnisse verfügte, bestand darauf, seine<br />
homöopathischen Arzneien selbst zubereiten zu<br />
dürfen, worauf ihn drei Leipziger Apotheker verklagten,<br />
da –übrigens bis heute- einzig die Apotheker<br />
das Privileg inne hatten, Arzneimittel herzustellen.<br />
Der Streit endete mit einem Kompromiss:<br />
Die Apotheker behielten ihr hergebrachtes<br />
„Dispensierrecht“, Hahnemann durfte jedoch in<br />
Notfällen selbst Medikamente zubereiten, insbesondere<br />
auf dem Land, wo es damals nur wenige<br />
Mediziner zur Versorgung der Bevölkerung gab.<br />
Als nunmehr berühmter Arzt seiner Zeit verbrachte<br />
Hahnemann ab 1835 mit seiner achtköpfigen<br />
Familie die letzten Jahre in Paris, wo er am 2. Juli<br />
1843, vermutlich in Folge einer Lungenentzündung,<br />
verstarb.<br />
In Ihrer Apotheke finden<br />
sich heute mehr denn je<br />
wirksame Beweise für seine<br />
ganzheitliche Heilungsmethode –<br />
der Geist Hahnemanns in<br />
Tropfenform und kleinen<br />
weißen Kügelchen.<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 27
alternative heilmethoden<br />
Wenn der<br />
sein Gleichgewicht verliert<br />
Häufige Blähungen, Übelkeit und<br />
Erbrechen ohne erkennbare Ursache<br />
können auf ein Reizdarm-<br />
Syndrom hindeuten. Bisher sind<br />
die therapeutischen Möglichkeiten<br />
eingeschränkt, aber neue<br />
Forschungen lassen auf wirksame<br />
Hilfe hoffen.<br />
Oft sind Stress und Ärger die Auslöser für<br />
gelegentliche oder auch andauernde<br />
schmerzhafte und quälende Symptome.<br />
Nach Einschätzungen der Wissenschaftler<br />
leiden rund 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung<br />
im Laufe ihres Lebens unter einem<br />
Reizdarmsyndrom. In Deutschland geht man<br />
bisher von etwa fünf Millionen Betroffenen<br />
aus.<br />
28 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11<br />
Für das Reizdarm-Syndrom (RDS, auch Colon<br />
irritabile) sind die genauen Ursachen<br />
bisher noch nicht geklärt. Ärzte sprechen<br />
von einer sogenannten „funktionellen“ Erkrankung.<br />
Das bedeutet, dass sich keine körperlichen<br />
Ursachen im Darm für die Beschwerden<br />
finden. Es sind lediglich bestimmte<br />
Abläufe im Verdauungssystem gestört,<br />
aber der Darm selbst ist dabei nicht<br />
krankhaft verändert.<br />
Neue Forschungen weisen jetzt darauf hin,<br />
dass bestimmte Probiotika, also lebende Mikroorganismen<br />
im Darm, eine positive Wirkung<br />
auf die Bekämpfung des Reizdarm-Syndroms<br />
haben. Probiotika finden sich in unserer<br />
Ernährung vor allem in Form von<br />
Milchsäurebakterien und Hefen. Gelangen<br />
jedoch zu wenige dieser stoffwechselfördernden<br />
Bakterien über die Nahrung in den<br />
Darm, besiedeln stattdessen schädliche<br />
Keime die Darmschleimhaut, und die Symptome<br />
des RDS stellen sich ein. Das Geheimnis<br />
eines gesunden Darms liegt also in<br />
einem ausgewogenen Gleichgewicht zwischen<br />
positiven Darmbakterien und solchen,<br />
die die Darmflora schädigen. Da aber<br />
viele probiotische Keime erst gar nicht in<br />
den Darm gelangen, sondern bereits im Magen<br />
inaktiviert werden, ist für eine gesunde<br />
Darmflora auf eine ausreichende Zufuhr von<br />
darmfördernden Mikroorganismen zu achten.<br />
Ist die Verdauung aus der Balance, finden<br />
Sie in Ihrer Apotheke hochwirksame<br />
probiotische Zubereitungen, die Ihrem<br />
Darm helfen, sein Gleichgewicht wieder zu<br />
finden.<br />
Foto: © Wikimedia
Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Blutwurz, Potentilla tormentilla<br />
aus der Apotheke<br />
Foto: © Fotolia<br />
Foto: © Wikipedia<br />
Heilkräftige Inhaltsstoffe<br />
15 % Gerbstoff<br />
Auch wenn die Blutwurz keineswegs wie<br />
eine Rose aussieht, so gehört sie dennoch<br />
in die Familie der Rosengewächse.<br />
So klein die Pflanze auch ist, es steckt eine<br />
große Heilkraft in ihren Wurzeln. Wer<br />
jedoch aufgrund ihres Namens, der übrigens<br />
vom kräftig roten Wurzelstock<br />
herrührt meint, die Heilpflanze hätte<br />
blutstillende Eigenschaften, der irrt.<br />
Die Tormentilla, wie die Blutwurz auch<br />
genannt wird, ist die wichtigste und ergiebigste<br />
Gerbstoffdroge Deutschlands<br />
und wird auch als die Gerbstoffdroge<br />
Nr. 1 bezeichnet. Von daher leitet sich<br />
ihr spezifisches Anwendungsgebiet ab:<br />
nämlich die Durchfallerkrankung, auch<br />
Diarrhö genannt.<br />
Die Wurzeln der Blutwurz werden als Antidiarrhoikum,<br />
was nichts anderes heißt<br />
als Antidurchfallmittel bezeichnet, und<br />
in der Praxis mit Erfolg eingesetzt.<br />
Bei hartnäckiger, chronischer Erkrankung<br />
ist die Wirkung grundsätzlich geringer<br />
als im akuten Fall.<br />
Indikationen<br />
Sommerdurchfälle,<br />
akute Enteritis (entzündliche<br />
Erkrankung des Dünndarms),<br />
akute Kolitis (entzündliche<br />
Erkrankung des Dickdarms),<br />
Alle Durchfallerkrankungen, für die eine<br />
antibiotische Behandlung nicht in Frage<br />
kommt, sind für die Behandlung mit<br />
Blutwurz geeignet.<br />
Darreichungsformen<br />
Als Tee: Man setzt einen Teelöffel der<br />
Droge mit einer Tasse kaltem Wasser an<br />
und bringt den Tee kurz zum Sieden; er<br />
soll nicht mehr ziehen und sofort abgeseiht<br />
werden. Es wird empfohlen, dreimal<br />
täglich eine Tasse warmen Tee<br />
schluckweise zu trinken.<br />
Die angegebenen Empfehlungen basieren<br />
auf Aussagen von Prof. Dr. med. Fintelmann<br />
aus dem „Lehrbuch der Phytotherapie“<br />
Hippokrates <strong>Verlag</strong>. Die hier<br />
beschriebenen Wirkungsweisen ersetzen<br />
keinesfalls die Diagnose durch<br />
einen Arzt oder Behandler, sondern dienen<br />
nur der allgemeinen Information.<br />
von Hildegard<br />
Willms-Beyàrd<br />
Gesundheitsberaterin<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 29
Fotos: ® Wikimedia<br />
Der Bergwohlverleih<br />
(Arnica montana)<br />
Schon die volkstümlichen Bezeichnungen<br />
„Fallkraut“ oder<br />
„Wundkraut“ weisen auf seine<br />
Verwendung hin. Die unscheinbare<br />
Pflanze aus den<br />
Bergen ist ein wahres „Zauberkraut“<br />
bei Blessuren aller<br />
Art.<br />
Der Bergwohlverleih, besser unter seinem<br />
lateinischen Namen „Arnica“ bekannt,<br />
wird vermutlich bereits seit dem<br />
Mittelalter als Heilpflanze benutzt. Die<br />
Naturheilkunde-Wissen<br />
wohl früheste Erwähnung findet sich bei<br />
Hildegard von Bingen (um 1098 bis<br />
1179). Denn bei der in ihren Büchern als<br />
„Wolfsgelegena“ bezeichneten Pflanze<br />
handelt es sich sehr wahrscheinlich um<br />
Arnika. Sicher nachgewiesen ist die Verwendung<br />
des Bergwohlverleih jedoch<br />
spätestens seit dem 18. Jahrhundert.<br />
Neben Blutergüssen und allgemeinen<br />
Verletzungen wurden auch Krampfadern,<br />
Venenentzündungen, Gicht und<br />
Rheuma mit Arnica behandelt. Aber die<br />
Wirkstoffe dieser Pflanze, die sich<br />
hauptsächlich in den Blütenständen befinden,<br />
wurden nicht nur heilend eingesetzt,<br />
sondern oft auch zu Schwangerschaftsabbrüchen<br />
und Abtreibungen<br />
missbraucht.<br />
Heutzutage findet sich diese unscheinbare<br />
Pflanze in vielen Cremes, Salben<br />
und Tinkturen wieder. Zwar wissenschaftlich<br />
noch nicht eindeutig belegt,<br />
lehrt doch die Erfahrung, dass die Ver-<br />
wendung von Arnica bei stumpfen Verletzungen<br />
wie z. B. bei Verstauchungen,<br />
Prellungen, bei Blutergüssen, Gelenkschmerzen<br />
und rheumatischen Gelenkbeschwerden<br />
oft eine verblüffende Wirkung<br />
zeigt. Wichtig für eine erfolgreiche<br />
Heilung ist dabei die möglichst rasche<br />
Anwendung dieser Heilpflanze gleich<br />
nach dem ersten Auftreten von Symptomen,<br />
z. B. nach einem Sturz. Besonders<br />
erfolgreich wird Arnica in Form von homöopathischen<br />
Zubereitungen (Globuli<br />
oder Tropfen) in der Zahnheilkunde eingesetzt,<br />
denn es beschleunigt erfahrungsgemäß<br />
die Heilung der Wunde, die<br />
ein gezogener Zahn hinterlässt.<br />
Zur Behandlung von „Alltagsblessuren“<br />
finden Sie in Ihrer Apotheke Arnica in<br />
vielen Heilmitteln,<br />
die einen Sturz oder<br />
eine kleine Wunde<br />
schnell wieder<br />
vergessen lassen.<br />
Was ist Traditionelle Tibetische Medizin?<br />
Die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) ist eine aus den<br />
asiatischen Hochgebirgen stammende, eigenständige Heilkunde,<br />
die viele Behandlungsarten aus anderen Kulturkreisen in ihr<br />
Therapiesystem übernommen hat. Die Lehre der TTM kennt<br />
1.600 verschiedene Krankheiten, gegen die es 2.293 verschiedene<br />
Kräutermischungen gibt. Die hochdifferenzierte Tibetische<br />
Medizin kennt insgesamt 84.000 Störungen bei 404 Krankheitstypen,<br />
die wiederum in vier Großgruppen eingeteilt werden.<br />
Wie funktioniert eine Akupunkturnadel?<br />
Im Gegensatz zu einer Spritze, deren Nadel (Kanüle) die Haut<br />
durchsticht und somit das Gewebe der Haut und der darunterliegenden<br />
Gewebsschichten zerstört, ist eine Akupunkturnadel<br />
so spitz und fein, dass sie die Gewebszellen der<br />
Einstichstelle lediglich zur Seite schiebt. Nach entfernen der<br />
Akupunkturnadel schließt sich die Einstichstelle wieder<br />
unbeschädigt, das richtige, fachkundige Setzen der Nadel<br />
vorausgesetzt.<br />
30 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 11
IMPRESSUM:<br />
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auf die April-Ausgabe<br />
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Geschäftsführer:<br />
Manfred P. H. Gleske (v.i.S.d.P.)<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Oecotrophologin Marita Offermanns,<br />
Karsten Kulms,<br />
Ursula Grabow,<br />
Prof. Dr. med. Dr. med.<br />
habil. Wolfgang Remy,<br />
Hildegard Willms-Beyàrd<br />
Konzept und Grafikdesign:<br />
Diplom Grafikdesigner Jürgen Kahlert<br />
Rätsel: Hannelore von Berg<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Marcus H. Thielen, Tel.: (0 28 31) 13 00 42<br />
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Nr. 19/ 2011 (gültig ab 01.01.2011)<br />
Copyright:<br />
2011 by S & D <strong>Verlag</strong> GmbH<br />
Nachdrucke sind – auch auszugsweise –<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
<strong>Verlag</strong>es gestattet und honorarpflichtig.<br />
Bezug: Nur über Apotheken.<br />
Naturheilkunde & Gesundheit erscheint<br />
jeweils am Monatsanfang. Namentlich<br />
gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manu skripte<br />
und Bilder wird keine Gewähr übernommen.<br />
Rück sen dungen oder die Beant wortung<br />
sonstiger Zuschriften kann nur erfolgen,<br />
wenn ausreichendes Porto beiliegt.<br />
Druck:<br />
Senefelder Misset<br />
NL Doetinchem<br />
Rätsel-<br />
Auflösung<br />
der Seite 25<br />
Allergien – wenn der<br />
Nase was blüht<br />
Die Natur erwacht – worüber sich andere freuen,<br />
lässt Allergikern die Augen tränen und die<br />
Nase laufen. Aber es gibt Abhilfe.<br />
03 | 11 | Naturheilkunde & Gesundheit | 31
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