Deutsch (12.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-14 - 30 -<br />
2.3 Absenkdiagramme<br />
Um die vertikalen Bewegungen eines Punktes der Erdkruste<br />
graphisch darzustellen, kann, wie z.B. VAN HINTE<br />
(1978) zeigt, die Methode der sogenannten Absenkdiagramme<br />
angewendet werden. Dabei handelt es sich im wesentlichen<br />
um mit Hilfe von bekannten (und abgeschätzten)<br />
Mächtigkei ten der Sedimente rekonstruierte Subsidenzkurven<br />
(Absenkkurve , siehe Figur 3). Generell wird<br />
hier das Auf und Ab der Basis eines betrachteten Zeitraumes<br />
dargestellt, in unserem Fall die 1I 0 bereozäne<br />
Peneplain". Vorzüglich eignet sich diese Methode der<br />
Dynamisierung eines stratigraphischen Profils für Bohrungen.<br />
Neuerdings hat FUNK (1985) eine detaillierte Studie zur<br />
Subsidenzgeschichte des helvetischen Ablagerungsraumes<br />
in der Ostschweiz präsentiert.<br />
So hat LEMCKE (1974) seine Ueberlegungen zu den "Vertikalbewegungen<br />
des vormesozoischen Sockels im nördlichen<br />
Alpenvorland vom Perm bis zur Gegenwart" gerade mit<br />
dieser Methode der Absenkdiagramme veranschaulicht. Er<br />
demonstriert die Konstruktion eines Absenkungsdiagrammes<br />
und geht auch auf die wesentlichsten dami t zusammenhängenden<br />
Probleme ein. Auf einem geologischen<br />
Längsprofil durch die Erdölbohrungen des Molassebeckens<br />
von der Westschweiz bis nach Ostbayern wird gezeigt,<br />
welche zusätzlichen Informationen mit den Absenkdiagrammen<br />
gewonnen werden können.<br />
Ausgehend von den Ergebnissen LEMCKES hat LAUBSCHER<br />
(1974) sozusagen als Ergänzung zur Fernschubhypothese<br />
eine kombinierte Betrachtung von vertikalen und horizontalen<br />
Bewegungen geliefert (basement uplift und<br />
decollementi siehe Fig. 2, Abschnitt 2.3.1.3).<br />
Die postmolassischen Hebungen im Mittelland und im Jura<br />
werden da in einem einfachen Modell als Zusammenspiel<br />
von vertikalen Bewegungen im kristallinen Grundgebirge<br />
mit den horizontalen, eine positive Massenbilanz und<br />
deshalb generell Hebung verursachenden Schub während<br />
der Juraauffaltung dargestellt.<br />
Diese Arbeiten LEMCKES und LAUBSCHERS werden unter anderen<br />
als Diskussionsbasis für die Interpretation der<br />
hier vorliegenden Untersuchung betrachtet. Um ein Bild<br />
vorn Bewegungsablauf zu erhalten, welcher im Raum Nordschweiz<br />
zwischen dem Eozän und heute stattgefunden hat,<br />
muss über das ganze Gebiet ein zusammenhängendes Netz<br />
von geologischen Profilen gelegt werden (Beilage 1).<br />
Diese können dann mit Hilfe von Absenkdiagrammen dynamisiert<br />
und dreidimensional als Raum/Zeit-Schaubilder<br />
dargestellt werden (siehe 2.3.3).