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Wo geht's hier zum Kinomuseum? - Unternehmensgruppe Birkholz ...

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Ein Magazin der <strong>Unternehmensgruppe</strong> <strong>Birkholz</strong><br />

3. 2012 | März | 2. Jahrgang<br />

<strong>Wo</strong> geht’s <strong>hier</strong> <strong>zum</strong> <strong>Kinomuseum</strong>?


Verkleidungskünster<br />

PDL Manuela Tesch und HL Aranka Rusch<br />

legen noch einmal Hand an bei der Deko und<br />

sind schon vor Partybeginn bester Stimmung<br />

Verkleidungskünster<br />

Frau Pesch ganz in Verkleidung<br />

Die Stimmung auf den Siedepunkt:<br />

Alle Hände fliegen hoch<br />

Und haben Sie die beiden erkannt?<br />

Aranka Rusch und Anita Böse inkognito<br />

Verehrte Leser,<br />

als Kind habe ich gerne Kinofilme<br />

gesehen. Manches mal habe ich die<br />

Kirche geschwänzt, um mir einen<br />

Film anzusehen. Die Leidenschaft hat<br />

sich mit den Jahren ein wenig gelegt.<br />

Immer waren andere Sachen ein wenig<br />

wichtiger. Musizieren aber, das<br />

spielte in meiner Familie immer eine<br />

große Rolle. Meine Brüder und ich<br />

spielen beispielsweise alle ein Instrument<br />

und unseren Kindern konnten<br />

wir von der Passion für Musik etwas<br />

mitgeben.<br />

Wenn ich auf der Autobahn von Berlin<br />

nach Eisenach oder von Eisenach<br />

nach Berlin bin, läuft immer der Klassiksender.<br />

Ohne das geht es nicht!<br />

Nur die Staumeldungen des Verkehrssenders<br />

stören da so dann und wann.<br />

Aber wie könnte man einen Stau auf<br />

der Autobahn ohne Musik ertragen,<br />

frage ich Sie. Wenn ich Gäste durch Eisenach<br />

führe, können Sie sicher sein,<br />

dass auf dem Tagesplan ein Besuch<br />

in der Georgenkirche ansteht und wir<br />

dann bei einem Orgelkonzert innehalten.<br />

Wenn es sich ergibt, ist auch der<br />

Ein persönliches <strong>Wo</strong>rt<br />

Konzertsaal auf der Wartburg im Besucherprogramm.<br />

Aber was dem einen<br />

die Musik, ist dem anderen eben der<br />

Film.<br />

Die Redakteurin unseres Heimkuriers<br />

kann den Februar im Jahreskalender<br />

kaum abwarten. Warum? In Berlin wird<br />

der Februar seit vielen Jahren von den<br />

Berliner Filmfestspielen, kurz Berlinale,<br />

dominiert. Und Sie müssen sich das<br />

so vorstellen: Jenseits der Stars und<br />

Sternchen und der Glamourwelt, die<br />

sich beim Wettbewerb so tummelt, ist<br />

der Besuch der Festspiele harte Arbeit!<br />

Da steht man dann stundenlang<br />

in einer sc<strong>hier</strong> endlos langen Schlange<br />

mit anderen Filmverrückten, um Karten<br />

zu ergattern. In diesem Jahr konnte<br />

man zwischen annähernd 400 Filmen<br />

wählen. Das erfordert Management,<br />

sage ich Ihnen. Vorab sollte man sich<br />

ein Programm besorgt haben. Dann<br />

schafft man sich einen ersten Überblick<br />

über das Angebot. Das kann<br />

schon mal eine Weile in Anspruch nehmen.<br />

Denn nur mit einem Filmwunsch<br />

sollte man an der Kasse nicht erscheinen.<br />

Während man nämlich so geduldig<br />

Stunde um Stunde wartet, könnte es<br />

sein, das ihr Wunschfilm am Wunschtag<br />

zur Wunschzeit bereits ausverkauft<br />

ist, und dann ist guter Rat teuer! Der<br />

erfahrene Berlinalebesucher hat Plan<br />

B in der Tasche, ein Plan C, wie Sie<br />

sich denken können, ist auch nicht<br />

schlecht. Und glauben Sie ja nicht<br />

mit „einmal in der Schlange stehen“,<br />

kriegen Sie Karten für die<br />

gesamte Länge der Festspiele.<br />

NEIN! Vorverkauf<br />

nur drei Tage im voraus möglich. Aber, so versichert<br />

unsere Redakteurin, das Warten mit vielen<br />

anderen Filmfans sei gar nicht so schlimm.<br />

Denn man komme schnell ins Gespräch mit anderen<br />

Wartenden ringsum und dabei geht es<br />

dann wirklich international zu. Denn mittlerweile<br />

kommen jede Menge Menschen zur Berlinale<br />

aus aller Herren Länder. Und eine Filmvorführung<br />

während der Berlinale ist auch nicht<br />

einfach nur hinsetzen und Film ab. Da springt<br />

vorher jemand auf die Bühne, begrüßt das Publikum<br />

und die anwesenden Akteure des Films<br />

und wünscht viel Spaß. Nach dem Film heißt es<br />

dann „Applaus, Applaus, Applaus“. Regisseur,<br />

Schauspieler und Produzenten werden auf die<br />

Bühne gebeten und stehen dem Publikum für<br />

Fragen zur Verfügung. Dann und wann kommt<br />

man deshalb bei einer all zu engen „Filmtagesplanung“<br />

in Zeitnot. Aber auch das gehört<br />

wohl <strong>zum</strong> Festival dazu. Man rennt von einem<br />

Film <strong>zum</strong> nächsten und ist doch absolut glücklich<br />

dabei. Das nennt man dann wohl wahrhaft<br />

„filmverrückt“.<br />

In unserem Berliner „Haus <strong>Birkholz</strong>“ lebt seit<br />

geraumer Zeit Max Cichocki. Er ist ein Urgestein<br />

der Berliner Kinolandschaft. Auch er ist<br />

beseelt von der Leidenschaft zu alten deutschen<br />

Filmen. In Kreuzberg im Riemer‘s Hofgarten<br />

betrieb er bis 2002 das 1. Berliner <strong>Kinomuseum</strong>.<br />

Der eine oder andere von ihnen wird<br />

sich vielleicht noch erinnern. Lesen Sie darüber<br />

in dieser Ausgabe.<br />

Ich wünsche Ihnen wie immer viel Freunde<br />

beim Lesen<br />

7 Ihr Martin-Michael <strong>Birkholz</strong><br />

Diese schicken Hüte hat Frau Pesch,<br />

ehrenamtlich tätig im Haus <strong>Birkholz</strong>, für<br />

Bewohner und Mitarbeiter angefertigt<br />

Zur Einstimmung wurde es richtig<br />

orientalisch: Sarah Khosravi zeigte ihre<br />

Bauchtanzkünste in tollem blauen Kostüm<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Unternehmensgruppe</strong> <strong>Birkholz</strong><br />

Georgenstraße 64 · 99817 Eisenach<br />

Telefon: 03691 | 716 – 0<br />

E-Mail: info@birkholz-net.de<br />

Redaktion und Anzeigen<br />

Dagmar Klug-Krögler<br />

Karl-Marx-Straße 156 · 12043 Berlin<br />

Telefon: 030 | 1389 7909<br />

E-Mail: info@klug-kroegler-journalistik.de<br />

Gestaltung<br />

Dagmar Görlitz<br />

Alte Schulstr. 2 · 25746 Lohe-Rickelshof<br />

Telefon: 0481 | 4212173<br />

E-Mail: goerlitz@versanet.de<br />

INHALT • März 2012<br />

Das Unternehmen ganz persönlich<br />

Mobiler Zuwachs in der <strong>Unternehmensgruppe</strong> 4<br />

Mitarbeiter im Porträt<br />

Gordon Urban 5<br />

<strong>Wo</strong> geht’s <strong>hier</strong> <strong>zum</strong> <strong>Kinomuseum</strong>? 6<br />

Nachrichten aus Berlin<br />

Ein tierischer Sonntagsmorgen 8<br />

Nachrichten aus Eisenach<br />

Nachlese <strong>zum</strong> Valentinstag, Helau und Allaf – Fasching „St. Annen“ 9<br />

Erscheinungsweise monatlich.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers<br />

und der Redaktion wieder. Die Redaktion behält<br />

sich die Kürzung und Bearbeitung der Beiträge<br />

vor. Für unverlangt eingesendete Texte, Fotos<br />

und Materalien übernimmt die Redaktion keine<br />

Haftung.<br />

Sorin Romega heizt mit großartiger Musik<br />

Verkleidungskünster<br />

und wunderbarer Stimme den Gästen ein!<br />

2 HeimKurier | März – 2012<br />

März – 2012 | HeimKurier 3<br />

Also das nennt man mal eine Polonaise:<br />

Manuela Tesch führte durch das Café, ins<br />

Foyer, raus auf die Straße und wieder geht es<br />

zurück in Café<br />

Karnevalisten im Gespräch<br />

Tipp für Angehörige<br />

Filmkunst oder was Filme leisten können 10<br />

Veranstaltungstipps aus Berlin und Eisenach 11<br />

Kopftraining 11<br />

Die <strong>Unternehmensgruppe</strong> <strong>Birkholz</strong> 12


Mobiler Zuwachs<br />

in der<br />

<strong>Unternehmensgruppe</strong><br />

Seit wenigen <strong>Wo</strong>chen gehört ein neues<br />

Fahrzeug zu unserem Unternehmen.<br />

Schon länger haben wir damit geliebäugelt,<br />

aber so eine Anschaffung will<br />

gut überlegt und vor allem gut finanziert<br />

sein. Um so größer war die Freude<br />

über ein Angebot, dass wir nicht<br />

ausschlagen konnten.<br />

Der „Neue“ gehört zu der Kategorie<br />

Mercedes Benz Sprinter Minibus und<br />

er hat einiges zu bieten. Hier finden<br />

gleichzeitig sowohl vier Rollstuhlfahrer<br />

Platz als auch 10 weitere Personen<br />

Platz.<br />

Die Ausstattung kann sich mit jedem<br />

Reisebus messen:<br />

c Veloursausstattung<br />

c Klimaanlage<br />

c Mikrophonanlage<br />

c getönte Panoramafenster<br />

c verstellbare Kopfstützen und<br />

Armlehnen<br />

Als Bus ist er nicht der Schnellste<br />

auf Deutschlands Straßen. Maximal<br />

100 km/h sind erlaubt! Aber<br />

was für ein Reisegefühl kommt<br />

da auf! Einige unserer Bewohner<br />

konnten das auch schon genießen.<br />

Unsere Mitarbeiterin Rita<br />

Hein organisierte eine Nachmittagsfahrt<br />

von Berlin nach Potsdam:<br />

Über die Glienicker Brücke<br />

vorbei an den wunderschönen<br />

Häusern des Holländischen Viertels<br />

bis zu den großartigen Holzbauten<br />

der „Alexandria“, dem<br />

ehemaligen russischen Handwerkersiedlung<br />

zu Zeiten Friedrichs<br />

des Großen. Während der Fahrt<br />

entpuppte sich einer der Teilnehmer,<br />

Herr Kempf, als vortrefflicher<br />

Das Unternehmen ganz persönlich<br />

Reiseführer. Er kannte sich mit<br />

der Potsdamer Stadtgeschichte<br />

besonders gut aus. Wie man hört,<br />

hat die Kurzreise hin <strong>zum</strong> <strong>Wo</strong>hnsitz<br />

des Preußischen Königs allen<br />

eine Menge Spaß gemacht.<br />

Aber warum wollen wir eigentlich<br />

so nachdrücklich<br />

diese kleinen historischen<br />

Zeitreisen, Stadtviertelfahrten<br />

durch Berlin oder aber Fahrten<br />

ins Eisenacher Umland für unsere<br />

Bewohner möglich machen?<br />

Mit einem Automobil ist man, wie<br />

das <strong>Wo</strong>rt schon sagt, mobil. Aber<br />

was heißt das, mobil zu sein?<br />

Gesundheit und Bewegungsfähigkeit<br />

haben einen wesentlichen<br />

Anteil an der Sozialen Teilhabe<br />

eines Menschen. Teilhabe bedeutet<br />

nach der WHO ganz allgemein<br />

das „Teilhaben an einer Lebenssituation“.<br />

Je uneingeschränkter<br />

also ältere Menschen in ihrer Mobilität<br />

– sei es zu Fuß, mit dem<br />

eigenen PKW oder aber den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln – sind,<br />

je mehr können sie teilhaben am<br />

gesellschaftlichen Leben. Menschen,<br />

die in unseren Einrichtungen<br />

leben, sind oft in ihren<br />

Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt<br />

und auf unsere Hilfe<br />

angewiesen.<br />

Die Gruppenfahrten bedeuten<br />

ein kleines Stück Freiheit,<br />

Abstand vom Alltag in der<br />

Einrichtung.<br />

Mal etwas anderes sehen außerhalb<br />

der alltäglichen Umgebung<br />

ist wichtig, um in Beziehung „mit<br />

der Welt“ zu bleiben. Diese Fahrten<br />

ermöglichen es unseren Bewohnern<br />

mehr von ihrer näheren<br />

und entfernteren Umgebung zu<br />

erleben. Man gewinnt neue Eindrücke<br />

oder bei Fahrten in die<br />

ehemaligen <strong>Wo</strong>hngegenden erinnert<br />

man sich wieder an „die<br />

alten Zeiten“. Man kommt mit<br />

dem Sitznachbarn und Mitarbeitern<br />

ins Gespräch. „Hier habe<br />

ich gewohnt und da vorne an der<br />

Ecke war ein Bolle. Da sind wir<br />

immer <strong>zum</strong> Einkaufen.“ Unsere<br />

Mitarbeiter können immer noch<br />

etwas von den Bewohnern und<br />

über die Bewohnern lernen. Gesellschaftliche<br />

Teilhabe bedeutet<br />

Lebensqualität.<br />

Wir freuen uns, das wir mit<br />

unserem neuen Automobil<br />

unseren Bewohnern<br />

wieder ein Stück mehr<br />

Lebensqualität bieten<br />

können und wünschen<br />

allen gute Fahrt!<br />

Seit vier Monaten hat das<br />

Haus <strong>Birkholz</strong> ein neues<br />

Mitglied im Team:<br />

Gordon Urban.<br />

Er unterstützt den<br />

Sozialdienst.<br />

Seine Arbeit sieht er darin, Menschen<br />

auf das Haus <strong>Birkholz</strong> aufmerksam<br />

zu machen; ihnen zu<br />

zeigen, was <strong>hier</strong> alles möglich ist,<br />

wie man <strong>hier</strong> sein Leben gestalten<br />

kann und welche Unterstützungen<br />

<strong>hier</strong> angeboten werden.<br />

Sein Arbeitsfeld wird gemeinhin<br />

als Belegungsmanagement<br />

bezeichnet.<br />

Doch für Gordon Urban steht dieser<br />

Begriff zu sehr für Betriebswirtschaft,<br />

für Kennzahlen, die zu<br />

erfüllen sind. Belegungsmanagement<br />

lässt sich in einer mathematische<br />

Formel ausdrücken, die<br />

über Erfolg oder Misserfolg der<br />

Arbeit entscheidet. Doch diese<br />

kalkulierte Perspektive ist nicht<br />

das, was ihn antreibt. Gordon Urban<br />

ist kein kühler Rechnerkopf.<br />

Schließlich geht es <strong>hier</strong> um Menschen:<br />

um Menschen, für die er<br />

die bestmögliche neue <strong>Wo</strong>hn- und<br />

Lebenssituation anbieten will.<br />

Oft tritt er als Erster in Kontakt<br />

mit Interessenten. Das passiert<br />

häufig im Krankenhaus. Hier<br />

trifft er auf scheinbar aussichtslose<br />

Situationen. Viele Familien<br />

werden im Krankenhaus von der<br />

Mitteilung überrollt, dass der Angehörige<br />

nicht mehr allein den<br />

Alltag meistern kann. Eine <strong>Wo</strong>che<br />

hat man dann Zeit, sich mit<br />

so etwas Schwierigem wie der<br />

Veränderung einer Lebenssituation<br />

auseinanderzusetzen. Die<br />

Unwissenheit darüber, was zu<br />

tun ist, bringt große Unsicherheit<br />

mit sich, Ängste, mit denen<br />

man nur schwer umgehen kann.<br />

Vorwürfe und Scham, lauter Emotionen,<br />

die Gordon Urban dann<br />

in etwas Positives leiten will, in<br />

Zuversicht und Hoffnung, das<br />

man eine gute Lösung für alle<br />

findet. Mit seinem I-Pad zeigt er<br />

den neuen Film, den Michael Arzt<br />

und er über das Haus <strong>Birkholz</strong> gemacht<br />

haben. Einen Tag lang sind<br />

die beiden durch das Haus und<br />

haben Bewohner und Mitarbeiter<br />

in ihrer Lebens- und Arbeitssituation<br />

eingefangen. Dieser Film<br />

ist ein erster Zugang für Interessenten.<br />

Über diesen Film kommt<br />

man ins Gespräch und Gordon<br />

Urban ist froh über jede Frage,<br />

die gestellt wird und auf die er<br />

eingehen kann. Wenn Angehörige<br />

dann noch einmal vor Ort die<br />

Einrichtung bei einer Führung in<br />

Augenschein nehmen, bezieht er<br />

das ganze Team mit ein. Jeder<br />

<strong>hier</strong> im Haus, sagt er, hat seine<br />

Kompetenz und sein Fachgebiet,<br />

und das sollte man herausstellen,<br />

indem man jeden Mitarbeiter einbezieht.<br />

Gute Pflege und eine gute<br />

<strong>Wo</strong>hnsituation sind immer der<br />

Erfolg eines Teams. Seine Aufgabe<br />

ist die des Koordinators, der<br />

<strong>hier</strong> die verschiedenen Gruppen<br />

miteinander in Verbindung bringt.<br />

Es ist überhaupt die Atmosphäre<br />

im Haus, die ihn völlig überzeugt<br />

hat. Schließlich kam er das erste<br />

Mal noch als Mitarbeiter einer anderen<br />

Einrichtung ins Haus. Den<br />

Wechsel seines Arbeitsplatzes<br />

hat er nicht bereut. Im Gegenteil.<br />

Das er <strong>hier</strong> mit seinen Ideen gehört<br />

wird und auf Interesse stößt,<br />

das gefällt ihm gut. Er findet für<br />

seine Konzepte immer ein offenes<br />

Ohr. Das war in anderen Einrichtungen<br />

nicht immer so. Und<br />

das er für seine Arbeit brennt,<br />

merkt man an der Leidenschaft,<br />

mit der er über seine Aufgaben,<br />

seine Ideen und seine Pläne<br />

spricht.<br />

Mitarbeiter im Porträt<br />

Die Weichen für die Arbeit im Seniorenbereich<br />

hat er schon früh<br />

während seines Studiums gestellt.<br />

Manchmal kann ein Seminar<br />

an der Uni eben doch einen<br />

Lebensweg entscheidend beeinflussen.<br />

In besagtem Seminar<br />

ging es um die Erhaltung von<br />

Selbstständigkeit im Alter. Dann<br />

war alles klar! Im Nebenjob war<br />

er während seines Studiums an<br />

der Rezeption einer Senioreneinrichtung<br />

tätig und das Thema<br />

Alter und Senioren war nicht<br />

mehr nur Theorie an der Uni. Er<br />

sammelte <strong>hier</strong> erste praktische<br />

Erfahrungen.<br />

Seit sechs Jahren nun lebt er in<br />

Berlin und dass er <strong>hier</strong> mittlerweile<br />

zu Hause ist, merkt er besonders<br />

dann, wenn er seine Eltern<br />

in Erfurt besucht. Da ist alles eine<br />

Spur kleiner als in Berlin. Auf<br />

Dauer wäre das wohl nichts mehr<br />

für ihn. Das kulturelle Angebot<br />

der Hauptstadt bestimmt denn<br />

auch seine Freizeit: Cafés, Clubs,<br />

Museen und Musikveranstaltungen.<br />

Hier findet er Entspannung<br />

und manchmal auch neue Ideen<br />

für seine Arbeit. Die Grenze zwischen<br />

Beruf und Freizeit ist bei<br />

Gordon Urban nicht immer so klar<br />

definiert.<br />

4 HeimKurier | März – 2012<br />

März – 2012 | HeimKurier 5


<strong>Wo</strong> geht’s<br />

<strong>hier</strong> <strong>zum</strong><br />

<strong>Kinomuseum</strong>?<br />

In den frühen Tagen der laufenden<br />

Bilder gehörte Berlin zu den<br />

Filmstädten in Europa: Die UFA<br />

Studios in Berlin-Tempelhof, die<br />

Filmstudios in Potsdam Babelsberg,<br />

die heute von Hollywood<br />

wiederentdeckt werden, oder die<br />

weniger bekannten Mosaik Synchronisationsstudios<br />

in Berlin-<br />

Lankwitz. Filmschaffende fanden<br />

zu jener Zeit in Berlin alles,<br />

was es <strong>zum</strong> Filme machen eben<br />

brauchte. Vor dem Krieg existierten<br />

in Berlin sage und schreibe<br />

an die 600 „Lichtspielhäuser“,<br />

wie Kinos in diesen Tagen hießen.<br />

Es gab also auch ein Publikum,<br />

das an Filmen interessiert<br />

war. Selbstverständlich gab es zu<br />

dieser Zeit noch keine Fernsehgeräte<br />

in deutschen <strong>Wo</strong>hnzimmern.<br />

Aber die Besucherzahlen von damals<br />

wünschten sich manche<br />

Kinobetreiber heute. In den 50er<br />

Jahren war dann der Wiederaufbau<br />

der deutschen Filmindustrie<br />

auf dem Plan, aber die Golden<br />

Zwanziger und Dreißiger Jahre<br />

blieben unerreicht. Ab 1962<br />

sorgte dann ein Mann in Kreuzberg<br />

in der Großbeerenstraße dafür,<br />

dass der „Nostalgische Glanz<br />

wieder auf die Leinwand gezaubert“<br />

wurde. Der Mann der Stunde<br />

hieß Max Cichocki. Dieser<br />

Rückblick in das goldene Zeitalter<br />

des Film fiel ausgerechnet in eine<br />

Zeit, in der sich junge deutsche<br />

Filmemacher zusammentaten<br />

und in Oberhausen das Manifest<br />

<strong>zum</strong> neuen Deutschen Film formulierten.<br />

Die Franzosen mit der<br />

Nouvelle Vague hatten es vorgemacht.<br />

Die jungen Filmemacher<br />

wollten Filme wie „Außer Atem“<br />

von Jean-Lus Godard machen.<br />

Doch Max Cichocki, Jahrgang<br />

1928, scheute sich nicht das<br />

1. Berliner <strong>Kinomuseum</strong> zu eröffnen.<br />

Im Kino fanden fast 40<br />

Besucher Platz. Sein Kino lief<br />

zeitlebens ohne Konkurrenz. Unabhängig<br />

von jeder Kinoförderung,<br />

die sicher manchmal einiges<br />

leichter gemacht hätte,<br />

konnte er sein Spielprogramm<br />

so gestalten, wie er wollte. Seine<br />

Leidenschaft für Filme war<br />

bereits in jungen Teenagerjahren<br />

ausgeprägt. Er sammelte schon<br />

während der letzten Kriegsjahre<br />

Filmplakate, Programmhefte,<br />

Filmrollen und Filmprojektoren.<br />

Sein besonderes Interesse<br />

galt den Projektoren der Zeit von<br />

1895 bis 1945. Er war technisch<br />

begabt und machte schon mal<br />

aus drei schadhaften Projektoren<br />

einen funktionstüchtigen Apparat.<br />

Im <strong>Kinomuseum</strong> standen<br />

zwei Projektoren aus den Jahren<br />

1908 und 1919. Unter Sammlern<br />

und auf Flohmärkten in Berlin war<br />

er bekannt wie ein bunter Hund.<br />

Jeder Händler, der irgendwo altes<br />

Filmmaterial auftat, wusste<br />

in Max Cichocki einen dankbaren<br />

Abnehmer.<br />

Sein Hauptinteresse galt alten<br />

deutschen Filmen. Noch heute,<br />

wenn man mit ihm ins Gespräch<br />

kommt, sprudelt es nur so aus<br />

ihm heraus. Er kennt sich aus mit<br />

den alten Produktionen und den<br />

damaligen Machern. Viele von ihnen<br />

hat er persönlich kennengelernt.<br />

Gerne saßen da auch mal<br />

Filmgrößen in seinem Kino. Grete<br />

Weiser kam gerne ins <strong>Kinomuseum</strong>,<br />

um sich „alte Schinken“ anzuschauen.<br />

Leider gab sie nicht<br />

so gerne Autogramme <strong>zum</strong> Unmut<br />

anwesender Filmfans.<br />

Das Spielprogramm umfasste<br />

Stumm- und Tonfilme. Egal ob Filmklassiker<br />

von Fritz Lang oder Friedrich<br />

Wilhelm Murnau oder Stummfilme<br />

mit Laurel und Hardy (später<br />

liefen sie als „Dick und Doof“ in<br />

deutschen Fernsehen), Filme mit<br />

Hans Albers, Heinz Rühmann, Marlene<br />

Dietrich oder Lilian Harvey,<br />

sie alle liefen sehr erfolgreich.<br />

Finanziert hat Max Cichocki das<br />

alles selber. Jeden Pfennig hat er<br />

in sein Museum investiert. Er hat<br />

hauptberuflich als Umrollgehilfe<br />

oder Filmvorführer in den Neuköllner<br />

Ili-Lichtspielen gearbeitet,<br />

bei Siemens war er tätig oder als<br />

Kleindarsteller in Filmen hat er<br />

mitgemacht. Wenn Sie einmal die<br />

Möglichkeit haben sollten, den<br />

Film „Prüfstand 7“ von Robert<br />

Bramkamp zu sehen, werden sie<br />

auch das Berliner <strong>Kinomuseum</strong><br />

und Max Cichocki als Kinobetreiber<br />

wiedererkennen.<br />

Außerdem hat Max Cichocki gemeinsam<br />

mit Ingeborg Jessulat<br />

einige Bücher veröffentlicht u. a.<br />

„Du warst mein schönster Liebestraum.<br />

Lilian Harvey und Willy<br />

Fritsch (1973). Exemplare davon<br />

lassen sich heute noch über die<br />

ZVAB (Zentrales Verzeichnis Antiquarischer<br />

Bücher) finden.<br />

Am 15. November 2002 fiel dann<br />

der letzte Vorhang im <strong>Kinomuseum</strong>.<br />

Neue Investoren für das Areal<br />

rund um den Riemer's Hofgarten<br />

hatten sich gefunden und die<br />

„Rund-um-Sanierung“ trieb, wie<br />

heute an vielen Stellen in Berlin,<br />

die Mieten eklatant in die Höhe.<br />

Das war dann das Ende einer<br />

40-jährigen Kinotradition. Viele<br />

der Projektoren und Filmrollen<br />

landeten dann auf dem Dachboden<br />

und warten da auf Wiederbelebung<br />

einer alten Tradition.<br />

Tipp für Interessenten<br />

und Freunde des Films:<br />

Berliner Filmmuseum<br />

Deutsche Kinemathek –<br />

Museum für Film und Fernsehen<br />

Potsdamer Straße 2 | 10785 Berlin<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Sonntag<br />

von 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Donnerstag von 10.00 bis 20.00 Uhr<br />

Montags geschlossen<br />

Filmmuseum Potsdam<br />

Institut der Hochschule für Film und<br />

Fernsehen „Konrad <strong>Wo</strong>lf”<br />

Breite Straße 1A / Marstall am<br />

Lustgarten | 14467 Potsdam<br />

Telefon 0331 | 27181 – 0<br />

Fax 0331 | 27181 – 26<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Sonntag<br />

von 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Montags geschlossen<br />

Filmpark Babelsberg<br />

Besuchereingang:<br />

Großbeerenstraße | 14482<br />

Potsdam-Babelsberg<br />

Öffnungszeiten Saison 2012:<br />

01.04. – 04.11.2012, täglich*<br />

von 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

*September montags geschlossen,<br />

Dienstag bis Freitag<br />

von 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Samstag bis Sonntag<br />

von 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

6 HeimKurier | März – 2012<br />

März – 2012 | HeimKurier 7


Nachrichten aus Berlin<br />

Nachrichten aus Eisenach<br />

Ein tierischer Sonntagmorgen<br />

In der Trinitatiskirche auf dem Karl-August-Platz in Charlottenburg<br />

fand am 26. Februar wieder ein gemeinsamer Gottesdienst für<br />

Menschen mit Demenz und die Kirchengemeinde statt.<br />

Der diesjährige Gottesdienst stand<br />

ganz im Zeichen der Tiere. Pate stand<br />

die Geschichte der Arche Noah aus<br />

dem 1. Buch Mose, Genesis 6, 13 ff.<br />

Aber lassen sie uns am Anfang beginnen.<br />

Ich bin schon zeitig vor der<br />

Trinitatiskirche in Charlottenburg<br />

erschienen. Ich will einige Fotos machen,<br />

die Stimmung vor der Kirche einfangen.<br />

Um 9.30 Uhr stehen tatsächlich die Taxi-<br />

Transporter oder die einrichtungseigenen<br />

Automobile Stoßstange an Stoßstange<br />

vor dem Eingang zur Kirche. Man ahnt<br />

schon, dass die Kirche heute nicht leer<br />

bleiben wird. Als die beiden Busse unserer<br />

Einrichtung vorfahren, ist die Schlange<br />

so lang, dass man ein Stück weiter<br />

vor der Kirche Stellung beziehen muss.<br />

Doch kein Problem! Einige ehrenamtlich<br />

Tätige waren gekommen. Sie hatten sich<br />

bereit erklärt, heute, am Sonntagmorgen,<br />

die Kirchgänger zu begleiten. Deshalb<br />

waren reichlich helfende und unterstützende<br />

Hände da, um die Bewohner<br />

in die Kirche zu begleiten. Hier fanden<br />

sich auch noch gute Plätze, wo Bewohner<br />

und Begleiter gemeinsam Platz nehmen<br />

konnten. Und wie der Autostau vor der<br />

Kirche schon vermuten ließ, die Kirche<br />

war bis auf den letzten Platz belegt.<br />

Pfarrerin Marlis Schultke und ihr<br />

Team hatten wieder einmal mit<br />

viel Liebe <strong>zum</strong> Detail die Vorbereitungen<br />

getroffen. Die Tische<br />

für das anschließende „Kaffee<br />

und Kuchen“ waren liebevoll eingedeckt.<br />

Links und rechts vom<br />

Altar hingen große Bilder von der<br />

Decke herab, die das Thema der<br />

Arche Noah abbildeten. Auch die<br />

kleinen Gesangsheftchen, die die<br />

Mitarbeiterinnen am Eingang verteilt<br />

hatten, waren mit verschiedenen<br />

Tierbildern versehen. Arche<br />

Noah wohin man blickte. Auf<br />

die Visualisierung der im Gottesdienst<br />

angesprochenen Themen<br />

wird immer großen Wert gelegt.<br />

Für viele Besucher am heutigen<br />

Tag ist die Bildwelt der eigentliche<br />

Zugang <strong>zum</strong> Thema.<br />

Und auch die Musikauswahl war<br />

ganz auf die Tierwelt abgestimmt:<br />

Der Königsmarsch der Löwen von<br />

Saint-Saens stimmte die Besucher<br />

auf die Messe ein. Und wer<br />

nun die wage Vorstellung hat,<br />

dass ein Gottesdienst für Menschen<br />

mit Demenz von großer<br />

Unruhe getragen ist, der hat sich<br />

wahrlich getäuscht. Das Innere<br />

der Trinitatiskirche ist hell und<br />

freundlich und in diesen frühen<br />

Morgenstunden des Sonntagmorgen<br />

erlaubte sich die Sonne ein<br />

„Stelldichein“. Einige Strahlen fielen<br />

durch die wunderbaren bunten<br />

Glasfenster an der oberen Galerie<br />

und tauchte den Kirchraum<br />

immer wieder für einige magische<br />

Augenblicke in buntes Licht.<br />

Die Stimmung während des Gottesdienstes<br />

war relativ entspannt.<br />

Auf jeden Fall so entspannt, dass<br />

die reizende Frau Schleicher für<br />

einen kurzen Augenblick während<br />

des Orgelspiels ein nickte. Und<br />

wie es schon ganz Brauch ist,<br />

werden <strong>zum</strong> Abendmahl Brotkörbe<br />

mit Brotstücken durch die Reihen<br />

gereicht und anschließend<br />

kleine Gläschen mit Apfelsaft<br />

verteilt. Da wurde dem Sitznachbarn<br />

auch mal zugeprostet. Und<br />

ebenfalls schon Brauch bei diesen<br />

Gottesdiensten ist die kleine<br />

Überraschung, die am Ende an<br />

alle Besucher verteilt wird. Zur Erinnerung<br />

wurden diesmal kleine<br />

aus Holz geschnitzte Tierfiguren<br />

verteilt: Giraffen, Hähne, Kühe,<br />

Schweine.<br />

Während der Kaffeerunde ging es<br />

dann im Kirchraum ein bisschen<br />

lauter zu als sonst: „Reichst Du<br />

mir mal die Milch?“, „Kann ich<br />

von dem Kuchen vor deiner Nase<br />

was haben?“ „Gibt es auch<br />

Zucker <strong>zum</strong> Kaffee?“ Klar gab es<br />

den! Die Mitglieder der Frauengruppe<br />

um Marlis Schultke hatten<br />

alles im Griff und wirbelte zwischen<br />

Tischen, Rollstühlen und<br />

Rollatoren hin und her.<br />

Im Übrigen war das Ehepaar<br />

Schäfer am heutigen Tag ganz besonders<br />

guter Dinge. Vier Generationen<br />

ihrer Familie hatten sich<br />

<strong>zum</strong> Gottesdienst eingefunden.<br />

Der jüngste Familienvertreter gerade<br />

einmal wenige <strong>Wo</strong>chen alt.<br />

Das kommt auch nicht alle Tage<br />

vor!<br />

Wir sind Pfarrerin Schultke und<br />

ihrem Team dankbar für das<br />

fortwährende Engagement und<br />

die liebevolle Fürsorge.<br />

Passend <strong>zum</strong> „Tag der Verliebten“ hatten unsere<br />

Betreuungskräfte am 14. Februar den<br />

Saal des Hauses wiederum herrlich ausgeschmückt.<br />

Die Tische waren mit roten Tischdecken<br />

und kleinen rosa Herzen geschmückt, Herzgirlanden<br />

waren im Saal aufgespannt und auf jedem Platz lag<br />

ein großes, aufklappbares Herz mit einem Spruch<br />

kluger Leute rund um die Liebe.<br />

Nun konnten unsere Heimbewohner einmarsc<strong>hier</strong>en.<br />

Sie waren nicht schlecht erstaunt. Gerade hatten<br />

alle Platz genommen, betrat der Drehorgelmann den<br />

Saal und „drehte“ sogleich ein paar unterhaltsame<br />

Melodien, die sofort für gute Stimmung sorgten. Und<br />

während der Drehorgelmann diese gute Stimmung<br />

in jede Etage unseres Hauses brachte, wurde im<br />

Saal die Kaffeetafel bereitet, es gab Windbeutel gefüllt<br />

mit Sahne und Herzkirschen – eine Köstlichkeit.<br />

So gestärkt wurden nun bunt durcheinander von den<br />

Bewohnern die Sprüche der Überraschungsherzen<br />

verlesen. Das war ein Gaudi, was da von dem einzelnen<br />

Bewohner für ein passender oder auch unpassender<br />

Spruch verlesen wurde, das Gelächter war<br />

groß. Kleine Geschichten und auch Witzchen fielen<br />

Nachlese <strong>zum</strong> Valentinstag<br />

da so manch einem Bewohner noch ein und wurden<br />

<strong>zum</strong> Besten gegeben. Als der Drehorgelmann zurück<br />

in den Saal kam, war die gute Stimmung auf dem<br />

Höhepunkt, und er konnte ohne Mühe mit seinen<br />

Melodien anknüpfen. Zum Abschluss dieses vergnüglichen<br />

Nachmittages gab es für alle noch einen<br />

„Liebestrank“, einen Eierpunsch mit Sahnehäubchen<br />

und einem kleinen Schokoherzchen.<br />

7 Renate Voss<br />

Helau und Allaf –<br />

Fasching im Haupthaus<br />

„St. Annen“<br />

Wie angekündigt, fand am Faschingsdienstag<br />

unsere diesjährige Faschingsfeier im<br />

großen Saal statt. Ab 14.30 Uhr erfolgte<br />

bereits der „Einmarsch“ unserer Bewohner in den<br />

fantastisch geschmückten Saal. Gemäß unserem<br />

diesjährigen Motto grüßten von den Wänden große<br />

Disney Figuren, Girlanden schwebten durch den<br />

Saal und auf den Tischen schlängelten sich bunte<br />

Papierschlangen zwischen ganz viel Konfetti – herrlich.<br />

Beim „ Einmarsch“ erhielt jeder Bewohner einen<br />

Anstecker mit einer Disney Figur, ein passendes<br />

Hütchen und eine Papiertüte. So gerüstet konnte<br />

die Feier beginnen. Die Eröffnung übernahm natürlich<br />

Donald Duck persönlich alias Frau Plaß. Mit Helau<br />

und Allaf, Konfetti und zünftiger Faschingsmusik<br />

unseres Alleinunterhalter Carli Gerorge begrüßte<br />

„Donald“ alle Anwesenden – und es waren 35 Bewohner!<br />

in den Saal gekommen – und wünschte einen<br />

schönen Nachmittag. Bei rheinländischer Faschingsmusik<br />

ließ man sich natürlich erst einmal<br />

ein paar Kameruner und Pfannkuchen mit einem<br />

schönen Tässchen Kaffee munden. Und dann ging<br />

die Post ab, es wurde geschunkelt, gesungen und<br />

sogar getanzt. In den kurzen Tanz- und Schunkelpausen<br />

erzählte unsere Alleinunterhalter lustige Gags,<br />

die jeweils mit einem kräftigen „tut“ aus den Papiertrompeten<br />

honoriert wurden. Die Stimmung war<br />

großartig, was die Bewohner immer wieder durch<br />

ihren Beifall und ausgelassenes Mitmachen kundtaten.<br />

Aber, aber alles hat ein Ende nur die Wurst<br />

hat zwei, und so fand auch dieser Nachmittag ein<br />

Ende bei gemeinsamen Verzehr von „Hamburgern“<br />

und Schnittchen.<br />

7 Renate Voss<br />

8<br />

HeimKurier | März – 2012<br />

März – 2012 | HeimKurier<br />

9


Filmkunst<br />

oder was Filme leisten können<br />

Filme, die sich mit Alter oder Krankheit auseinandersetzen, waren lange Zeit<br />

nicht wirklich angesagt, wahrscheinlich galten sie als wenig „sexy“ und<br />

deshalb als finanzieller Selbstmord. In Hollywood stöhnen Darstellerinnen<br />

schon mit jungen 40 (!) Jahren, nur noch wenig geeignete Rollen zu finden.<br />

Langsam aber weitet sich der Horizont und Filmemacher entdecken das Alter.<br />

Der einzige Film, der auf der diesjährigen<br />

Berlinale aus Uruguay zu<br />

sehen war, war denn auch ein außergewöhnlicher<br />

Film <strong>zum</strong> Thema<br />

Demenz.<br />

Eine Tochter, alleinerziehende<br />

Mutter von drei Kindern, Heimarbeiterin<br />

ohne Sozial- und Krankenversicherung<br />

lebt gemeinsam<br />

mit Kindern und dem an Demenz<br />

erkrankten Vater in einer kleinen<br />

<strong>Wo</strong>hnung. Das <strong>Wo</strong>rt Demenz fällt<br />

im Film nicht ein einziges Mal.<br />

Es heißt immer „Der Vater wird<br />

vergesslich!“ Mit ganz unprätentiösen<br />

und klaren Bildern zeigt<br />

der Regisseur die Belastung der<br />

Familie und die Unfähigkeit des<br />

staatlichen Sozialnetzes, individuelle<br />

Hilfestellung zu leisten.<br />

Und die Tochter sucht mit scheinbar<br />

unmenschlicher Geste nach<br />

einer guten Lösung für alle. Und<br />

am Ende bleibt dann doch alles<br />

beim Alten. Ein Film, der zu Recht<br />

den mit 3000 Euro dotieren Jurypreis<br />

der Tagesspiegel-Leser erhalten<br />

hat.<br />

Ein Film, der im Übrigen noch einmal<br />

deutlich machte, dass<br />

das Thema, wie gehe ich<br />

mit an Demenz erkrankten<br />

Angehörigen um, ein globales<br />

Thema ist. In Deutschland<br />

sind derzeit 1,1 Millionen<br />

Menschen von dieser<br />

Krankheit betroffen, Tendenz<br />

steigend, und die<br />

meisten von Ihnen werden<br />

immer noch in der eigenen<br />

Häuslichkeit gepfl egt. Das man im<br />

Augenblick wieder mehr darüber<br />

spricht und öffentlich diskutiert,<br />

ist Rudi Assauer, dem ehemaligen<br />

Schalke 04-Manager, zu verdanken.<br />

Diese Öffentlichkeit wird<br />

gebraucht, um das Thema endlich<br />

aus der Tabuzone herauszufegen!<br />

Auch so großartige Filme wie<br />

„Mein Vater“ mit Götz George<br />

und Klaus J. Behrendt aus dem<br />

Jahr 2002 sorgen für Öffentlichkeit,<br />

doch man kann sich des<br />

Eindrucks nicht erwehren, dass<br />

nach kürzester Zeit die Ansätze<br />

einer gesellschaftlichen Diskussion,<br />

die solche Filme möglich machen<br />

könnten, verpuffen.<br />

Ein wichtiges filmisches Informationsangebot<br />

für Angehörige<br />

und Pfl egekräfte <strong>zum</strong><br />

Thema Demenz, das seit Ende<br />

2010 vorliegt, ist eine DVD-Box,<br />

die über den Onlineshop des KDA<br />

zu beziehen ist.<br />

„Das KDA erweitert deshalb jetzt<br />

sein umfangreiches Informationsangebot<br />

<strong>zum</strong> Thema Demenz und<br />

nimmt die DVD-Box „Demenz-<br />

Filmratgeber für Angehörige“ in<br />

Tipp für Angehörige<br />

sein Onlineshopangebot auf. Die<br />

DVD-Box beinhaltet den Spielfilm<br />

„Eines Tages...“, zwei weitere<br />

DVDs mit 12 Themenfilmen<br />

(360 Min.) sowie eine CD-ROM<br />

mit Materialien. Initiiert und gefördert<br />

wurde das Filmprojekt<br />

vom Landschaftsverband Rheinland,<br />

dem Ministerium für Arbeit,<br />

Gesundheit und Soziales des<br />

Landes NRW und den nordrheinwestfälischen<br />

Pfl egekassen mit<br />

fachlicher Unterstützung u.a. des<br />

Kuratoriums Deutsche Altershilfe.<br />

Der Spielfilm „Eines Tages...“ mit<br />

Horst Janson, Annekathrin Bürger,<br />

Heinrich Schafmeister u.v.a. beschreibt<br />

in drei miteinander verwobenen<br />

Episoden die Entwicklung<br />

einer Demenzerkrankung in<br />

ihren unterschiedlichen Phasen.<br />

Regie: Iain Dilthey, Produktion:<br />

Ester.Reglin.Film<br />

Ziel des Medienangebotes ist es,<br />

Angehörigen von Demenzkranken<br />

aber auch ehrenamtlich und professionell<br />

Betreuenden konkrete<br />

Hilfestellung zu bieten. In den 12<br />

Themenfilmen geben Ärzte, Pfl e-<br />

gekräfte, Experten und Angehörige<br />

ihre Erfahrungen mit dem<br />

Thema in zahlreichen Interviews<br />

weiter. Dazwischen zeigen Spielfilmszenen<br />

typisches Verhalten,<br />

bringen Konflikte auf den Punkt<br />

und weisen Lösungswege. Die<br />

Mischung aus Fiktion und realen<br />

Erlebnisberichten ermöglicht vielschichtige<br />

Einblicke in den Alltag<br />

mit Demenz und gibt wertvolle<br />

Hinweise für die häusliche<br />

Betreuung. Medizinische<br />

und rechtliche Informationen<br />

ergänzen die Themenpalette.<br />

Die CD-ROM mit<br />

Materialien gibt Textinformationen<br />

zu den Themenfilmen,<br />

enthält Dokumente,<br />

Checklisten, wichtige<br />

Adressen und Links.“ (aus<br />

der Presseerklärung vom<br />

23.09.2010)<br />

Veranstaltungstipps<br />

Veranstaltungen<br />

Berlin<br />

Ankündigung April 2012<br />

Vorhang auf<br />

für die neue<br />

Theatergruppe<br />

Veranstaltungen<br />

Eisenach<br />

17. März 2012<br />

Sommergewinn in Eisenach<br />

Das Motto<br />

„Eisenacher Schlossgeschichten“<br />

Der große Festumzug startet am um 14.00 Uhr in<br />

der Adam-Opel-Straße. Über die Frankfurter Straße,<br />

Ehrensteig, Katharinenstraße, Sophienstraße,<br />

Karlsplatz und die Schmelzerstraße kommt<br />

er <strong>zum</strong> Markt, wo gegen 16.30 Uhr das Streitgespräch<br />

zwischen Frau Sunna und Herrn Winter<br />

stattfi ndet. Der Zug besteht aus über 1.100 Mitwirkenden,<br />

zehn Kapellen und Spielmannszügen,<br />

42 Festwagen und Kutschen und 117 Zugtieren<br />

wie Pferden und Eseln.<br />

Also dann „Gut Ei und Kikeriki“.<br />

Der Vorhang<br />

öffnet sich<br />

am Ostermontag,<br />

9. April 2012,<br />

16.00 Uhr<br />

Frühlingsfest im „Haus <strong>Birkholz</strong>“<br />

am 30. April 2012<br />

um 16.00 Uhr<br />

im Café.<br />

Das Motto „Tanz in den Mai“<br />

Kopftraining<br />

Entdeckergeist<br />

gefragt<br />

Suchen Sie im Gitter<br />

die folgenden <strong>Wo</strong>rte:<br />

z x k j u r d c m a<br />

c n s k a s s e p e<br />

s i t f g u s t o w<br />

h d m u s i k w p i<br />

k s k u l l s q c b<br />

w ü o p e t r i o s<br />

q f w v x h k f r a<br />

m i j o p n i e n a<br />

g l k l i m n t w l<br />

o m s p r i o n u h<br />

10 HeimKurier | März – 2012<br />

März – 2012 | HeimKurier 11<br />

Musik<br />

Kasse<br />

Popcorn<br />

Film<br />

Saal<br />

Kino<br />

h a l e k b i e m s<br />

r l a u r e b u f e<br />

r i d h f i u q r r<br />

ü c s r d l a t ü p<br />

p h s i s b e r h i<br />

l t o c m ä r z j s<br />

n g n d ä w d f a t<br />

e b n w a r i n h n<br />

s z e i t f j o r u<br />

q h c i w t o p s t<br />

Uhr<br />

Zeit<br />

Frühjahr<br />

Licht<br />

Sonne<br />

März


Jeder<br />

ist aufgefordert,<br />

sich an diesem neuen<br />

Heft zu beteiligen! Haben Sie<br />

Anregungen, Hinweise, Tipps oder<br />

Wünsche? Wir nehmen diese gerne<br />

entgegen. Schicken Sie eine E-Mail an<br />

die Redaktion unter<br />

info@klug-kroegler-journalistik.de<br />

j<br />

Die<br />

<strong>Unternehmensgruppe</strong><br />

<strong>Birkholz</strong><br />

<strong>Unternehmensgruppe</strong> <strong>Birkholz</strong><br />

Inhaber: Martin-Michael <strong>Birkholz</strong><br />

Georgenstraße 64 | 99817 Eisenach<br />

Telefon 03691 | 716 – 0<br />

Fax 03691 | 716 – 220<br />

E-Mail info@birkholz-net.de<br />

Internet www.birkholz-net.de<br />

Seniorenpflege „Haus <strong>Birkholz</strong>“<br />

Gervinusstraße 40 | 10629 Berlin<br />

Telefon 030 | 38 39 58 – 011<br />

Verwaltung:<br />

Seniorenpflege „Haus <strong>Birkholz</strong>“<br />

Dahlmannstraße 31 | 10629 Berlin<br />

Telefon 030 | 38 39 58 – 0<br />

Fax 030 | 38 39 58 –13<br />

E-Mail berlin@birkholz-net.de<br />

Pflegenetzwerk St. Annen GmbH<br />

„Haus St. Annen“<br />

Georgenstraße 64 | 99817 Eisenach<br />

Telefon 03691 | 716 – 0<br />

Fax 03691 | 716 – 220<br />

Haben Sie Fragen<br />

<strong>zum</strong> Heimaufenthalt?<br />

Mehr Informationen erhalten Sie<br />

im „Haus <strong>Birkholz</strong>“ (Berlin)<br />

bei Petra Engling<br />

E-Mail engling@birkholz-net.de<br />

Telefon 030 | 38 39 58 – 008<br />

im „Haus St. Annen“ (Eisenach)<br />

bei Diana Pohl<br />

E-Mail sozialdienst@birkholz-net.de<br />

Telefon 03691 | 716 – 2066

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