Eine bewegte Geschichte - Kreissparkasse Rhein-Pfalz
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PRESSEMITTEILUNG<br />
160 Jahre <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
<strong>Eine</strong> <strong>bewegte</strong> <strong>Geschichte</strong><br />
160 Jahre <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong> – das ist nicht nur ein Grund zu<br />
feiern, sondern auch ein Grund auf die <strong>bewegte</strong> <strong>Geschichte</strong> der Sparkasse<br />
zurückzublicken, die zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise<br />
umfasst. Dabei gibt es allerhand spannende Fakten zu entdecken:<br />
Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass der Straßentunnel zwischen<br />
Walzmühle und <strong>Rhein</strong>galerie in Ludwigshafen durch den ehemaligen<br />
Tresorraum des alten Gebäudes der <strong>Kreissparkasse</strong> führt?<br />
Gegründet wurde die <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong> am 15. März 1853 als<br />
„Spar- und Hilfskasse für den Distrikt Mutterstadt“. Anfangs verwaltete<br />
die <strong>Kreissparkasse</strong> gerade einmal 100 Konten. 1855 vergab die Sparund<br />
Hilfskasse erste Darlehen an die Mutterstädter Bevölkerung: Damals<br />
konnte man gegen Ausstellung eines Schuldscheines zwischen fünf und<br />
zehn Gulden leihen – allerdings erst nachdem der zuständige Bürgermeister<br />
das Darlehen befürwortet hatte. 1892 zog die „Spar- und Hilfskasse“<br />
von Mutterstadt nach Ludwigshafen. <strong>Eine</strong> neue Sparkassenordnung,<br />
die für schnellere Abläufe und mehr Kundenorientierung sorgte,<br />
zeigte schnell Erfolg: Innerhalb nur eines Jahres vervierfachte sich das<br />
Einlagevolumen. Bis ins Jahr 1904 hielt dieser Trend an: Das Einlagevolumen<br />
erhöhte sich auf 2,4 Millionen Reichsmark (1888: 31.115 Reichsmark).<br />
Ab 1925 durfte die Sparkasse Wechsel diskontieren sowie Wertpapier-<br />
und Depotgeschäfte durchführen. Erneut ein riesiger Erfolg: Die<br />
Sparkontenanzahl verzehnfachte sich innerhalb von nur drei Jahren.<br />
1927 eröffnete das zwischenzeitlich zur Bezirkssparkasse umbenannte<br />
Institut in den Gemeinden Böhl, Dannstadt, Fußgönheim, Hochdorf und<br />
Neuhofen Annahmestellen für Spareinlagen.
Umzug ins Lichtenbergersche Haus<br />
Am 24. Oktober 1929 brach in den USA die Börse zusammen – der Auftakt<br />
der Weltwirtschaftskrise, die bald auch Europa erreichte. Auf die<br />
Wirtschaftskrise folgte ab 1931 die deutsche Bankenkrise. In diesen<br />
schwierigen Zeiten gab es bei der <strong>Kreissparkasse</strong> aber auch freudige<br />
Ereignisse: 1928, anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens, zog die Sparkasse<br />
in das „Lichtenbergersche Haus“ in der Kaiser-Wilhelm-Straße 28<br />
– das älteste Geschäftsgebäude in Ludwigshafen. Mitte der dreißiger<br />
Jahre vergrößerte sich das Geschäftsgebiet um die Gemeindesparkassen<br />
Mutterstadt, Altrip, Iggelheim und <strong>Rhein</strong>gönheim sowie die Stadtsparkasse<br />
Oggersheim. 1939 erhielt das Institut den Namen Kreisparkasse<br />
Ludwigshafen am <strong>Rhein</strong>.<br />
Komplette Zerstörung<br />
Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Ludwigshafen, gemeinsam mit<br />
Mannheim, zu den am stärksten bombardierten Städten in Süddeutschland.<br />
Fast 80 Prozent der Innenstadt waren zerstört. Auch das „Lichtenbergersche<br />
Haus“ brannte in der Nacht vom 5. auf den 6. September<br />
1943 vollständig nieder. Der Sparkassenbetrieb wurde dennoch fortgesetzt<br />
– im Keller des Gebäudes. Erst im April 1949 war das Haus wieder<br />
vollständig aufgebaut und die <strong>Kreissparkasse</strong> konnte ihren normalen<br />
Betrieb aufnehmen. Nach dem Krieg war die Sparneigung verständlicherweise<br />
zurückhaltend, da der Wiederaufbau im Vordergrund stand.<br />
Nichtsdestotrotz gelang es der <strong>Kreissparkasse</strong> ihre Bilanzsumme bis<br />
1953 auf zehn Millionen D-Mark zu steigern. 1969 überschritten die Gesamteinlagen<br />
erstmals die 100-Millionen-Mark-Grenze.<br />
Neue Hauptstelle am Berliner Platz<br />
1971 zog die <strong>Kreissparkasse</strong> erneut um, diesmal an den Berliner Platz.<br />
Das „Lichtenbergersche Haus“ fiel einem Großbauprojekt der Stadt<br />
Ludwigshafen zum Opfer. „Wenn Sie heute von der Walzmühle zur<br />
<strong>Rhein</strong>galerie fahren, führt der Tunnel direkt durch unseren ehemaligen<br />
Tresorraum“, erzählt Rainer Übel, Mitarbeiter der Marktfolge Aktiv der<br />
<strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Er begann seine Lehre, wie es damals noch<br />
hieß, 1970 bei der <strong>Kreissparkasse</strong>. Auch das Geschäftsgebiet der<br />
<strong>Kreissparkasse</strong> vergrößerte sich in den Siebzigern erneut: 1978 über-
nahm sie die Geschäftsstellen Maxdorf, Birkenheide und Rödersheim<br />
von den Sparkassen Grünstadt und Bad Dürkheim, 1979 eröffnete sie<br />
eine Geschäftsstelle in Beindersheim. Später kamen noch Geschäftsstellen<br />
in Hessheim und Schauernheim dazu, sodass die <strong>Kreissparkasse</strong> nun<br />
an 21 Standorten vertreten war. Im Jahr 1990 gelang es der<br />
<strong>Kreissparkasse</strong>, die Bilanzsumme auf über eine Milliarde Mark zu erhöhen,<br />
nur sechs Jahre später wurde die Zwei-Milliarden-Marke geknackt.<br />
Bis heute konnte die <strong>Kreissparkasse</strong> das Ergebnis noch einmal kräftig<br />
steigern: Aktuell liegt die Bilanzsumme bei 3,1 Milliarden Euro. Seit dem<br />
Jahr 2004, als der damalige Landkreis Ludwigshafen in <strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong>-<br />
Kreis umbenannt wurde, trägt das Institut den Namen <strong>Kreissparkasse</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
Die tiefgreifendste Veränderung: der Computer<br />
Fragt man Rainer Übel und andere Mitarbeiter, die bereits seit den siebziger<br />
Jahren bei der <strong>Kreissparkasse</strong> arbeiten, was ihr Berufsleben am<br />
stärksten geprägt hat, sind sich alle einig: die flächendeckende Einführung<br />
von Computern. „Als ich angefangen habe, haben wir die Zinsen<br />
noch mit der Hand ausgerechnet und eingetragen. Die einzelnen Kontenseiten<br />
mussten mit so genannten Buchhalternasen entwertet werden“,<br />
erinnert sich Rainer Übel. „Es hat auch sonst alles länger gedauert.<br />
Wir mussten sämtliche Dokumente mit der Post schicken, denn Fax und<br />
E-Mail gab es noch nicht“, fügt Hans-Peter May, heute Leiter der Abteilung<br />
Firmenkredite und stellvertretendes Vorstandsmitglied, hinzu.<br />
Auch das Kundenverhältnis hat sich seit den Siebzigern grundsätzlich<br />
gewandelt: „Heute stehen die Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunk.<br />
Gerade im Firmenkundengeschäft ist es sehr wichtig, dass ein Kunde<br />
einen persönlichen Ansprechpartner hat und dieser sich Zeit für ihn<br />
nimmt“, berichtet Hans-Peter May. Um diesem veränderten Kundenbedürfnis<br />
gerecht zu werden, renovierte die <strong>Kreissparkasse</strong> in den vergangenen<br />
Jahren zahlreiche Geschäftsstellen – zuletzt die „Gründungsgeschäftsstelle“<br />
in Mutterstadt.<br />
Ludwigshafen, den 5. April 2013