23.12.2013 Aufrufe

Dichtungssysteme in Deichen - DWA

Dichtungssysteme in Deichen - DWA

Dichtungssysteme in Deichen - DWA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>DWA</strong>-<br />

Themen<br />

<strong>DWA</strong>-Arbeitsgruppe WW-7.3<br />

"<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong>"<br />

<strong>Dichtungssysteme</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

April 2005<br />

ISBN 3-937758-65-8<br />

Herausgeber/ Vertrieb:<br />

Deutsche Vere<strong>in</strong>igung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.<br />

Theodor-Heuss-Allee 17 . D-53773 Hennef . Tel.: + 49 (0) 22 42/ 8 72-3 33<br />

Fax: + 49 (0) 22 42/ 8 72-1 00 . E-Mail: <strong>in</strong>fo@dwa.de . Internet: www.dwa.de


<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Die Deutsche Vere<strong>in</strong>igung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, <strong>DWA</strong>, ist <strong>in</strong> Deutschland Sprecher<br />

für alle übergreifenden Wasserfragen und setzt sich <strong>in</strong>tensiv für die Entwicklung e<strong>in</strong>er sicheren und nachhaltigen<br />

Wasserwirtschaft e<strong>in</strong>. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich<br />

auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.<br />

In Europa ist die <strong>DWA</strong> die mitgliederstärkste Vere<strong>in</strong>igung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche<br />

Kompetenz bezüglich Normung, beruflicher Bildung und Information der Öffentlichkeit e<strong>in</strong>e besondere Stellung<br />

e<strong>in</strong>. Die rund 15.000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen,<br />

Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.<br />

Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt auf der Erarbeitung und Aktualisierung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen technischen<br />

Regelwerkes sowie der Mitarbeit bei der Aufstellung fachspezifischer Normen auf nationaler und<br />

<strong>in</strong>ternationaler Ebene. Hierzu gehören nicht nur die technisch-wissenschaftlichen Themen, sondern auch<br />

die wirtschaftlichen und rechtlichen Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes.<br />

Impressum<br />

Herausgeber/Vertrieb:<br />

Satz und Druck:<br />

<strong>DWA</strong> Deutsche Vere<strong>in</strong>igung für<br />

DPS Vasen, Hennef<br />

Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.<br />

Theodor-Heuss-Allee 17<br />

D - 53773 Hennef<br />

Tel. 02242/872-333<br />

ISBN<br />

Fax: 02242/872-100 3-937758-65-8<br />

E-Mail: vertrieb@dwa.de<br />

Internet: www.dwa.de<br />

Gedruckt auf 100 % Recycl<strong>in</strong>gpapier.<br />

© <strong>DWA</strong> Deutsche Vere<strong>in</strong>igung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Hennef 2005<br />

Alle Rechte, <strong>in</strong>sbesondere die der Übersetzung <strong>in</strong> andere Sprachen, vorbehalten. Ke<strong>in</strong> Teil dieser Publikation<br />

darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form – durch Fotokopie, Mikrofilm<br />

oder irgende<strong>in</strong> anderes Verfahren – reproduziert oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e von Masch<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>sbesondere von Datenverarbeitungsmasch<strong>in</strong>en,<br />

verwendbare Sprache übertragen werden.<br />

Die wissenschaftliche Richtigkeit der Texte, Abbildungen und Tabellen unterliegt nicht der Verantwortung<br />

des Herausgebers.<br />

2 <strong>DWA</strong> April 2005


<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Vorwort<br />

Bestätigt durch Fachleutebefragung <strong>in</strong> den betroffenen Gremien der technisch-wissenschaftlichen Vere<strong>in</strong>igungen<br />

Deutsche Vere<strong>in</strong>igung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (<strong>DWA</strong>),<br />

Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT) und<br />

Hafenbautechnische Gesellschaft e.V. (HTG)<br />

war vor dem H<strong>in</strong>tergrund technischer Weiter- und Neuentwicklung von Bauprodukten und Bauweisen e<strong>in</strong>e<br />

Überarbeitung der DVWK-Merkblätter<br />

Nr. 215/1990: Dichtungselemente im Wasserbau<br />

Nr. 221/1992: Anwendung von Geotextilien im Wasserbau<br />

Nr. 223/1992: Asphaltdichtungen für Talsperren und Speicherbecken<br />

Nr. 225/1992: Anwendung von Kunststoffdichtungsbahnen im Wasserbau und für den Grundwasserschutz<br />

Nr. 237/1996: Deponieabdichtungen <strong>in</strong> Asphaltbauweisen<br />

dr<strong>in</strong>gend erforderlich. Hierzu wurde im Juli 2002 der Fachausschuss/Arbeitskreis "<strong>Dichtungssysteme</strong> im<br />

Wasserbau" unter kooperativer Obmannschaft als Fachausschuss WW-7 im <strong>DWA</strong> bzw. als Arbeitskreis<br />

AK-5.4 <strong>in</strong> der DGGT mit paralleler Anb<strong>in</strong>dung an die Arbeitsgremien der HTG gegründet. Hierdurch wird<br />

den sich bei diesem Thema überschneidenden Arbeitsfeldern von <strong>DWA</strong>, DGGT und HTG Rechnung getragen.<br />

Der Fachausschuss/Arbeitskreis begann se<strong>in</strong>e Arbeit unmittelbar <strong>in</strong> zwei Untergruppen/Arbeitsgruppen<br />

WW-7.1 Innen-/Untergrunddichtungen (Leitung: Dr.-Ing. Kleist)<br />

WW-7.2 Oberflächendichtungssysteme (Leitung: BOR Dipl.-Ing. Fleischer)<br />

Auf der Basis aktueller Erkenntnisse, besonders aus der Katastrophenflut im Elbegebiet im August 2002,<br />

dass viele Deiche der Belastung nicht standhielten oder akut <strong>in</strong> ihrer Standsicherheit gefährdet waren,<br />

müssen sehr viele Deiche kurzfristig ertüchtigt oder ggf. neu gebaut werden. Aufgrund der hierdurch gegebenen<br />

Aktualität wurde der Fachausschuss WW-7 / AK-5.4 beauftragt, das Spezialthema "<strong>Dichtungssysteme</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Deichen</strong>" <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zusätzlich zu gründenden weiteren Untergruppe vorrangig zu bearbeiten, um zügig<br />

für die Praxis e<strong>in</strong> Werk herauszubr<strong>in</strong>gen, das sich speziell mit den <strong>Dichtungssysteme</strong>n <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong> befasst<br />

und jüngste Erfahrungen aus Erkundung, Entwurf und Bauausführung berücksichtigt.<br />

Da das DVWK-Merkblatt 210 "Flussdeiche" zur Zeit vom <strong>DWA</strong>-Fachausschuss WW-4 "Talsperren und<br />

Flusssperren" (Obmann: Prof. Dr.-Ing. Th. Strobl) <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe WW-4.3 überarbeitet wird, wurde<br />

der vorliegende Text zu <strong>Dichtungssysteme</strong>n <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong> zwischen den Fachausschüssen WW-4 und WW-7<br />

abgestimmt, um bei der Neufassung des Merkblattes 210 auf das WW-7.3-Werk direkt zurückgreifen zu<br />

können.<br />

<strong>DWA</strong> April 2005 3


<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Bei der Erstellung des Berichtes haben die folgenden Mitglieder <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe WW-7.3 "<strong>Dichtungssysteme</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Deichen</strong>" mitgewirkt:<br />

Dipl.-Ing. Eckehard Bielitz<br />

Dipl.-Ing. Jens Breitenste<strong>in</strong><br />

BOR Dipl.-Ing. Petra Fleischer<br />

Dr.-Ing. Jörg Franke<br />

Dipl.-Ing. Ronald Haselste<strong>in</strong>er<br />

Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten<br />

Akad. Dir. Dr.-Ing. Dirk Heyer<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. H.-B. Horlacher<br />

Dr.-Ing. Frank Kleist<br />

Dipl.-Ing. Christian Schmutterer<br />

Dr.-Ing. Barbara Tönnis<br />

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Pirna<br />

RMD Wasserstraßen GmbH, München<br />

Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Karlsruhe<br />

IGB Ingenieurgesellschaft mbH, Hamburg<br />

TU München, Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft,<br />

München<br />

Naue GmbH & Co. KG, Espelkamp<br />

TU München, Zentrum Geotechnik, München (Sprecher)<br />

TU Dresden, Institut für Wasserbau und Technische<br />

Hydromechanik, Dresden<br />

Ingenieurbüro SKI, München<br />

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Pirna<br />

Hydroprojekt Ingenieurgesellschaft mbH, Bad Vilbel<br />

Dresden/Lübbecke, im Dezember 2004<br />

Prof. Dr.-Ing. H.-B. Horlacher<br />

(Obmann für <strong>DWA</strong>)<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Heerten<br />

(Obmann für DGGT/HTG)<br />

4 <strong>DWA</strong> April 2005


<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Inhalt<br />

Vorwort 3<br />

Abbildungsverzeichnis 6<br />

Tabellenverzeichnis 7<br />

1 E<strong>in</strong>führung 8<br />

2 Erkundung von Deich und Untergrund 9<br />

2.1 Allgeme<strong>in</strong>es 9<br />

2.2 Zustandserfassung und Erkundungsziele 9<br />

2.3 Aufschlüsse 10<br />

2.4 Grundwasserverhältnisse 11<br />

2.5 Geophysikalische Verfahren zur Erkundung 12<br />

3 E<strong>in</strong>wirkungen auf Dichtungen <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong> 13<br />

3.1 Beschreibung von E<strong>in</strong>wirkungen und Zuordnung zu den Lastfällen der<br />

DIN 19712 13<br />

3.2 E<strong>in</strong>flüsse auf die Wahl und Bemessung von <strong>Dichtungssysteme</strong>n 14<br />

4 Anforderungen an Dichtungen und Auswahl-kriterien 16<br />

4.1 Permittivität 16<br />

4.2 Weitere Anforderungen 16<br />

4.3 Auswahlkriterien für Dichtungen 17<br />

5 Anordnung von Dichtungen <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong> 18<br />

6 Wasserseitige Oberflächendichtungen 20<br />

6.1 Allgeme<strong>in</strong>es 20<br />

6.2 M<strong>in</strong>eralische Dichtungen 20<br />

6.3 Geosynthetische Tondichtungsbahnen 22<br />

7 Innenliegende Dichtungselemente 24<br />

7.1 Allgeme<strong>in</strong>es 24<br />

7.2 Spundwand 24<br />

7.3 E<strong>in</strong>phasenschlitzwand 25<br />

7.4 Schmalwand 25<br />

7.5 Bodenvermörtelung 26<br />

<strong>DWA</strong> April 2005 5


<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

8 Maßnahmen bei hydraulisch ungünstiger Untergrundbeschaffenheit<br />

28<br />

8.1 Allgeme<strong>in</strong>es 28<br />

8.2 Landseitiger Auflastfilter 28<br />

8.3 Abdichtung des Vorlandes 28<br />

8.4 Vollkommene/Unvollkommene Abdichtung des Untergrundes 29<br />

8.5 Verr<strong>in</strong>gerung der Durchlässigkeit des Untergrundes 29<br />

8.6 Landseitiger Sickerschlitz (Entlastungsschlitz) 29<br />

9 Fallbeispiele 30<br />

9.1 M<strong>in</strong>eralische Oberflächenabdichtung 30<br />

9.2 Oberflächendichtung mit geosynthetischer Tondichtungsbahn 32<br />

9.3 Spundwand 34<br />

9.4 Schmalwand 35<br />

9.5 Fräs-Misch-Injektions-Verfahren 37<br />

9.6 MIP-Verfahren 40<br />

Literatur 43<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 3.1: Sickerl<strong>in</strong>ie bei fallendem Wasserstand 15<br />

Abbildung 6.1: Deichquerschnitt mit m<strong>in</strong>eralischer Dichtung 21<br />

Abbildung 6.2: Deichquerschnitt mit geosynthetischer Tondichtungsbahn 22<br />

Abbildung 9.1: Elbdeich bei Riesa 30<br />

Abbildung 9.2: Deichbruch und Kolk nach Ablaufen der Hochwasserwelle <strong>in</strong> der Elbe 31<br />

Abbildung 9.3: Instand gesetzter Deich luftseitig (l<strong>in</strong>ks) und wasserseitig (rechts) 31<br />

Abbildung 9.4: K<strong>in</strong>zigdeiche mit GTD 32<br />

Abbildung 9.5: Verlegte GTD-Bahnen vor dem Aufbr<strong>in</strong>gen der Deckschichten 33<br />

Abbildung 9.6: Verlegte GTD-Bahnen mit Deckschichten 33<br />

Abbildung 9.7: Hochwasserschutz Aiterach, Stadt Straub<strong>in</strong>g, Bayern 34<br />

Abbildung 9.8: W<strong>in</strong>terdeiche an Rhe<strong>in</strong> und Ma<strong>in</strong> 35<br />

Abbildung 9.9: Vorlaufgraben und Schmalwandgerät im E<strong>in</strong>satz 36<br />

Abbildung 9.10: Rüttelbohle mit Trägergerät 36<br />

Abbildung 9.11: Deich an der Mangfall 37<br />

Abbildung 9.12: Vorbereitetes Arbeitsplanum für Dichtwand und bereit gestellte<br />

Stahlträger 38<br />

Abbildung 9.13: Herstellung der FMI-Wand 39<br />

Abbildung 9.14: Deich an der Donau 40<br />

6 <strong>DWA</strong> April 2005


<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Abbildung 9.15: Lage der Entspannungsschlitze 41<br />

Abbildung 9.16: E<strong>in</strong>bau von Sickerschlitzen <strong>in</strong> die bestehende Oberflächendichtung 42<br />

Abbildung 9.17: E<strong>in</strong>bau der MIP-Wand 42<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 3.1: Übersicht Lastfälle ............................................................................................. 14<br />

Tabelle 5.1: Wirksamkeit verschiedener Dichtungen – dargestellt anhand der<br />

stationären Durchströmungszustände ............................................................... 19<br />

<strong>DWA</strong> April 2005 7


<strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

1 E<strong>in</strong>führung<br />

Der vorliegende Bericht behandelt aus aktuellen Gründen das Thema der <strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong>.<br />

Kennzeichnend für <strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong> ist, dass sie nur zeitweilig e<strong>in</strong>gestaut s<strong>in</strong>d. Ziel des Berichts<br />

ist es, e<strong>in</strong>e Hilfestellung bei der Planung und Ausführung von <strong>Dichtungssysteme</strong>n bei Deichbaumaßnahmen<br />

im Rahmen des Hochwasserschutzes an den Fließgewässern <strong>in</strong> Deutschland zu geben, wobei<br />

das Dichtungssystem aus der Dichtung an sich und den zusätzlichen angrenzenden Drän-, Filter- oder<br />

Schutzschichten besteht. Es werden zunächst e<strong>in</strong>gehend Art und Umfang der geotechnischen Erkundung<br />

behandelt. Neben den konventionellen Aufschlussverfahren s<strong>in</strong>d H<strong>in</strong>weise zu geophysikalischen Erkundungsmethoden<br />

enthalten. Im Weiteren werden die für die Auswahl und Bemessung von <strong>Dichtungssysteme</strong>n<br />

bei Deichbaumaßnahmen relevanten E<strong>in</strong>wirkungen und die daraus resultierenden Lastfälle angesprochen<br />

sowie Ausführungsbeispiele beschrieben.<br />

E<strong>in</strong>en Schwerpunkt des Berichts bildet die Behandlung von wasserseitigen und von <strong>in</strong>nenliegenden Dichtungen.<br />

Bei den wasserseitigen Dichtungen werden m<strong>in</strong>eralische Dichtungen und geosynthetische<br />

Tondichtungsbahnen unterschieden. Zu den <strong>in</strong>nenliegenden Dichtungen zählen u. a. Spundwände, Schlitzund<br />

Schmalwände sowie Bodenvermörtelungen. Im Bericht werden die deichbauspezifischen Eigenschaften<br />

der <strong>Dichtungssysteme</strong> diskutiert.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus erfolgt e<strong>in</strong>e Beschreibung unterschiedlicher Anordnungen von Dichtungen im Deich und<br />

Untergrund sowie möglicher Verbesserungsmaßnahmen des Untergrundes. Erosions- und Suffosionsersche<strong>in</strong>ungen<br />

im Deichuntergrund und Sohlaufbrüche im Deichh<strong>in</strong>terland s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e häufige und kritische<br />

Gefahrenquelle, so dass neben dem Deich an sich auch dem Untergrund und se<strong>in</strong>er ggf. erforderlichen<br />

Verbesserung e<strong>in</strong> besonderes Augenmerk geschenkt werden muss.<br />

In den vergangenen Jahren s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Vielzahl mobiler Hochwasserschutzsysteme entwickelt worden, die<br />

auch auf Deichkronen zum E<strong>in</strong>satz kommen können. Die daraus resultierenden zusätzlichen statischen<br />

Belastungen und veränderten hydraulischen Gegebenheiten s<strong>in</strong>d bei der Planung von <strong>Deichen</strong> zu berücksichtigen.<br />

Die Aufnahme und Abtragung der auf e<strong>in</strong> mobiles Hochwasserschutzsystem wirkenden Kräfte<br />

und der damit erzeugten Momente s<strong>in</strong>d nachzuweisen. Dabei ist auch die Gesamtstandsicherheit des Deiches<br />

zu betrachten. Die konstruktiven Elemente zur Befestigung oder Lagerung von mobilen Hochwasserschutzsystemen<br />

s<strong>in</strong>d so zu gestalten, dass sie die Funktionsfähigkeit des Deiches nicht bee<strong>in</strong>trächtigen. In<br />

diesem Bericht werden mobile Hochwasserschutzsysteme ausgenommen. Detaillierte H<strong>in</strong>weise zu dieser<br />

Thematik enthält das Merkblatt 6 des Bundes der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und<br />

Kulturbau (BWK) e.V. „Mobile Hochwasserschutzsysteme, Grundlagen für Planung und E<strong>in</strong>satz“ [1].<br />

Im vorliegenden Bericht wird die Notsicherung von <strong>Deichen</strong> im Zuge von Hochwasserereignissen und deren<br />

Wieder<strong>in</strong>standsetzung ebenfalls nicht behandelt. Auch s<strong>in</strong>d die Qualitätssicherung und Bauüberwachung<br />

von Deichbaumaßnahmen nicht Gegenstand dieses Berichts. Daher bleibt die Kenntnis und Beachtung<br />

weiterer <strong>in</strong>sbesondere auch deichspezifischer Regelwerke wie DIN 19712 [10] und das DVWK-<br />

Merkblatt 210 „Flussdeiche“ [11] von dem hier vorliegenden Bericht über <strong>Dichtungssysteme</strong> <strong>in</strong> <strong>Deichen</strong><br />

unberührt.<br />

8 <strong>DWA</strong> April 2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!