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Die Lage der Arbeitnehmer der besetzten arabischen Gebiete

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Vorwort<br />

Gemäß dem Mandat <strong>der</strong> Internationalen Arbeitskonferenz habe ich erneut eine<br />

Mission entsandt, um einen Bericht über die <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong> <strong>der</strong> <strong>besetzten</strong> <strong>arabischen</strong><br />

<strong>Gebiete</strong> auszuarbeiten. Wie in <strong>der</strong> Vergangenheit besuchte die Mission das Westjordanland,<br />

einschließlich Ostjerusalem, Gaza, Israel und den <strong>besetzten</strong> syrischen Golan.<br />

Wie im letzten Jahr konnte sie die Arabische Republik Syrien nicht besuchen.<br />

<strong>Die</strong> Mission führte ausführliche Gespräche mit Vertretern <strong>der</strong> Palästinensischen<br />

Behörde, <strong>der</strong> Regierung Israels, <strong>der</strong> Verbände <strong>der</strong> Arbeitgeber und <strong>der</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong> in<br />

Palästina und Israel, syrischen Bürgern des <strong>besetzten</strong> syrischen Golan und Vertretern <strong>der</strong><br />

Vereinten Nationen sowie internationaler und nichtstaatlicher Organisationen. Sie alle<br />

lieferten Informationen, die in die Ausarbeitung dieses Berichts eingeflossen sind. <strong>Die</strong><br />

Mission hat auch eine Reihe von Vor-Ort-Besuchen durchgeführt.<br />

Ich bin sehr dankbar für die <strong>der</strong> Mission von allen ihren Gesprächspartnern<br />

gewährte Unterstützung, die erneut deutlich macht, dass die Werte <strong>der</strong> Internationalen<br />

Arbeitsorganisation breite Unterstützung finden. Wie immer hat die Mission ihre Tätigkeit<br />

mit dem Ziel durchgeführt, eine umfassende, genaue und unparteiische Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong> in den <strong>besetzten</strong> <strong>arabischen</strong> <strong>Gebiete</strong>n vorzunehmen.<br />

<strong>Die</strong> diesjährige Mission war die erste seit <strong>der</strong> Anerkennung Palästinas als Beobachterstaat<br />

ohne Mitgliedschaft durch die Generalversammlung <strong>der</strong> Vereinten Nationen im<br />

November 2012. Der Bericht beschreibt eine Situation großer Unsicherheit, bei <strong>der</strong> die<br />

reale Gefahr einer Abwärtsspirale besteht, die alle wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften<br />

zunichtemachen könnte, die die internationale Gemeinschaft in den zwei<br />

Jahrzehnten nach den Oslo-Abkommen unterstützt hat. Im letztjährigen Bericht wurde<br />

vor einem gefährlichen politischen Stillstand gewarnt. Seinerzeit gab es jedoch noch<br />

immer gewisse Fortschritte bei wirtschaftlichem Wachstum, <strong>der</strong> Beschäftigung, dem<br />

sozialen Dialog und <strong>der</strong> Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter im palästinensischen Arbeitsmarkt.<br />

<strong>Die</strong> schon damals empfindliche Wachstumsdynamik ist jetzt jedoch zum Stillstand<br />

gekommen, und eine fiskalische Krise verwandelt sich in eine wirtschaftliche und<br />

soziale Krise.<br />

Wird nicht von allen Beteiligten in <strong>der</strong> Region und darüber hinaus entschlossen<br />

gehandelt, werden die Verheißungen des Friedensprozesses in weite Ferne rücken. <strong>Die</strong><br />

fiskalische Krise <strong>der</strong> Palästinensischen Behörde ist nicht allein auf die Entscheidung<br />

Israels zurückzuführen, nach dem Beschluss <strong>der</strong> Generalversammlung <strong>der</strong> Vereinten<br />

Nationen zumindest vorübergehend die Zahlung von Zolleinnahmen einzustellen.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass Geber weiterhin ihre Verpflichtungen und Zusagen nicht<br />

eingehalten haben.<br />

Es wird auch immer offensichtlicher, dass die sich aus <strong>der</strong> anhaltenden Besatzung<br />

und den zunehmenden Siedlungsaktivitäten ergebenden Restriktionen die palästinensische<br />

Wirtschaft und vor allem ihren Privatsektor daran hin<strong>der</strong>n, weitere Fortschritte zu<br />

machen. In dieser angespannten <strong>Lage</strong> besteht die Gefahr, dass das Vertrauen in die<br />

ILC.102/DG/APP<br />

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