Referat Prof. Werner Lindner (1.3 MB) - Jena
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Fachwissenschaft<br />
(Disziplin)<br />
Jugend<br />
(sozial)arbeit<br />
Politische<br />
Ebene<br />
(Bund, Länder,<br />
Kommunen)<br />
Themen, Bedarfe<br />
und Interessen<br />
von<br />
Jugendlichen<br />
Praxisebene<br />
(<strong>Prof</strong>ession)
Überblick<br />
1. Anmerkungen zu den aktuellen<br />
Lebenswelten von Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
2. Befunde und Einschätzungen zur<br />
Jugend(sozial)arbeit<br />
3. Neue Jugendpolitik<br />
4. Perspektiven der Jugend(sozial)arbeit
Anmerkungen zu den aktuellen<br />
Lebenswelten von Jugendlichen
Quelle: Vortrag <strong>Prof</strong>. Dr. Olk am 9. Nov. 2011, Berlin
Anstieg der Beschäftigungsunsicherheit<br />
und –risiken durch<br />
- zunehmende Schwierigkeiten beim Übergang in eine<br />
qualifizierende Berufsausbildung<br />
- signifikant verlängerte Suchzeiten nach Verlassen des<br />
(Aus)Bildungssystems<br />
- zunehmende Risiken, zu Beginn des Erwerbslebens flexibel<br />
und prekär beschäftigt zu sein<br />
- erhöhte Risiken wiederkehrender Arbeitslosigkeit<br />
- erhöhte Risiken, eine Anschlussstellung zu finden<br />
- signifikant längere Zeit zur Etablierung am Arbeitsmarkt<br />
Buchholz/ Blossfeld 2011, S. 83
Belastungsindikatoren im Kindesalter
Belastungsindikatoren im Jugendalter
Belastungsindikatoren im Jugendalter<br />
Drei Kinder und Jugendliche pro Tag starben 2009 durch Unfälle,<br />
Gewalt oder Suizid<br />
WIESBADEN - Im Jahr 2009 starben insgesamt 1.076 Kinder und<br />
Jugendliche an den Folgen von Unfällen, Gewalt oder<br />
Selbstverletzungen (Suizid). Wie das Statistische Bundesamt<br />
(Destatis) mitteilt, verloren so 2009 durchschnittlich drei Kinder und<br />
Jugendliche pro Tag ihr Leben. Unfälle, Gewalt aber auch Suizid<br />
zählen somit zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern und<br />
Jugendlichen.
Jugendliche im öffentlich-medialen<br />
Meinungsbild<br />
(Nr. 25/ 2009)
Die ZEIT v. 20. Nov. 2011<br />
„Sind sie die finsteren Kinder der<br />
Einheit?“
5. Mai 2009<br />
DROGEN- UND SUCHTBERICHT<br />
Deutschlands Jugend hat ein Alkoholproblem<br />
Komasaufen nimmt zu<br />
Drogenbericht<br />
04.05.2009
Nachträgliche Sicherungsverwahrung für<br />
Minderjährige:<br />
Junge Schwerverbrecher können für immer weggesperrt<br />
werden (18.07.2007)<br />
6. März 2012:<br />
Koalitionspläne: „Warnschussarrest“ und Erhöhung des<br />
Strafmaßes bei Heranwachsenden für Mord von 10 auf 15<br />
Jahre
Hautkrebs<br />
Solarium-Verbot für<br />
Jugendliche<br />
12. März 2009<br />
Jugendliche sollen bald nicht mehr ins Solarium. Imago<br />
Berlin - Jugendlichen wird bald der Eintritt in Solarien verboten:
Öffentliches Alkoholverbot,<br />
z. B. in:<br />
• Hamburg, München, Freiburg, Frechen, Königsdorf,…..<br />
• Gesetzesentwurf Bundestag (März 2011)
Sachsen-Anhalt: Studie zu Fachkräften<br />
der Jugend(sozial)arbeit (2011)<br />
Quelle: http://www.puwendt.de/files/2011-12-06%20ausgebrannt.pdf
Sachsen-Anhalt: Studie zu Fachkräften<br />
der Jugend(sozial)arbeit (2011)<br />
Quelle: http://www.puwendt.de/files/2011-12-06%20ausgebrannt.pdf
Sachsen-Anhalt: Studie zu Fachkräften<br />
der Jugend(sozial)arbeit (2011)<br />
Quelle: http://www.puwendt.de/files/2011-12-06%20ausgebrannt.pdf
Sachsen-Anhalt: Studie zu Fachkräften<br />
Jugend(sozial)arbeit (2011)<br />
Quelle: http://www.puwendt.de/files/2011-12-06%20ausgebrannt.pdf
Jugend(sozial)arbeit<br />
Sicherung der „Basics“<br />
Lebensbewältigung<br />
(sozialpädagogische)<br />
Bildung<br />
Freizeit/ Freiräume
Berlin, 24./ 25. November 2011
Jugend(sozial)arbeit: Tradition 1 (!)<br />
„Die in den letzten Jahrzehnten erfolgte<br />
Veränderung der Erwerbsverhältnisse<br />
mit ihren nachteiligen Einflüssen (…) hat<br />
einen größeren Teil unserer<br />
heranwachsenden Jugend in eine Lage<br />
gebracht, die ihr leibliches und mehr<br />
noch ihr sittliches Gedeihen aufs<br />
schwerste gefährdet.<br />
Immer ernster wird daher die allgemeine<br />
Durchführung von Maßnahmen<br />
gefordert, welche dem<br />
heranwachsenden Geschlecht ein<br />
fröhliches Heranreifen (…) ermöglichen.“<br />
Preußischer Jugendpflegeerlass 1913
Erosion der<br />
Jugend(sozial)arbeit<br />
Diffusion von Arbeitsprofilen durch<br />
Missachtung sozialpädagogischer<br />
Basics: Verlust fachlicher<br />
Grundprinzipien<br />
Diffusion von Stellenprofilen durch<br />
Mischformen mit Schulsozialarbeit,<br />
Streetwork, Jugendschutz etc.<br />
Erosion durch Stellenabbau plus<br />
Umwandlung von Vollzeitstellen in<br />
Teilzeit-Stellen (Prekarisierung)
Jugend(sozial)arbeit: Tradition 2 (?)
Empirische Entwicklungen der Kinder- und Jugendarbeit<br />
(KOMDat 2012)
Empirische Entwicklungen der Kinder- und Jugendarbeit<br />
(KOMDat 2012)<br />
Einrichtungen: pro 100.000 der 6 – 21Jährigen<br />
Beschäftigte: pro 10.000 der 6 – 21Jährigen<br />
Ausgaben: pro 6 – 21Jährigen
Fachwissenschaft<br />
(Disziplin)<br />
Jugend<br />
(sozial)arbeit<br />
Politische<br />
Ebene<br />
(Bund, Länder,<br />
Kommunen)<br />
Themen, Bedarfe<br />
und Interessen<br />
von<br />
Jugendlichen<br />
Praxisebene<br />
(<strong>Prof</strong>ession)
„Politisierung ist diejenige<br />
Tätigkeit, die unhinterfragte<br />
Sachverhalte hinterfragt und<br />
einer politischen Entscheidung<br />
und damit dem Dissens<br />
zugänglich machen will.“<br />
(Rüb 2011, S. 82)
„Die neue Eigenständige<br />
Jugendpolitik!“ (BMFSFJ)<br />
Wird jetzt alles anders?<br />
Wird jetzt alles besser?
Nachfragen:<br />
Ist das wirklich ernst gemeint ?<br />
Überschreitung von Ressortgrenzen?<br />
Länder und Kommunen als Mitspieler?<br />
Neue (alte) Vernetzung? Oder mehr?<br />
Rhetorik/ Programmatik versus Empirie?
Es geht nicht mehr nur (vornehmlich)<br />
darum, die Jugend(sozial)arbeit<br />
lediglich innerhalb der rechtlich und<br />
politisch gesetzten Rahmungen<br />
umzusetzen und zu verbessern,<br />
sondern darum,<br />
die Rahmungen selbst zum Thema zu<br />
machen und sie einer kritischen<br />
Überprüfung auszusetzen.
„Unpolitisch sein<br />
heißt politisch zu<br />
sein, ohne es zu<br />
merken.“<br />
Rosa Luxemburg