Konzept vom 22.04.2013 - Stadt Hauzenberg
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Neben den aufgezeigten Beispielen sind sicher noch eine Vielzahl weiterer<br />
Möglichkeiten an objektbezogenen Hochwasserschutz möglich.<br />
Der Einsatz solcher individueller Hochwassersysteme ist jedoch nicht ganz<br />
unproblematisch. Hat zum Beispiel das zu schützende Gebäude eine Drainageleitung<br />
und dazu eine Rollierung unter der Bodenplatte, so entsteht unter der Bodenplatte ein<br />
Wasserdruck, der zum Aufbrechen des Fußbodens führen kann.<br />
Weiteres ist zu bedenken, dass bei der vorhandenen Mischsystementwässerung Verbindungen<br />
zwischen den Leitungen außerhalb und innerhalb des Gebäudes<br />
vorhanden sind, die bei einem wirksamen Hochwasserschutz abgesperrt werden<br />
müssen, wobei eine funktionierende Oberflächenentwässerung zu gewährleisten ist.<br />
Aufgrund der Problematik kann keine allgemein gültige Empfehlung zum individuellen<br />
Hochwasserschutz gegeben werden, da hier wirklich jedes einzelne Gebäude im<br />
Detail, gegebenenfalls unter Hinzuziehung eines Statikers, separat betrachtet werden<br />
muss.<br />
Eine Hochwassersicherung an der Grundstückseinfriedung durch Mauern, Mulden,<br />
Gräben usw. führen in fast allen Fällen zu einer negativen Beeinflussung der<br />
unterhalb liegenden Flächen und Grundstücken. Durch die gezielte Ableitung des<br />
Oberflächenwassers kann eine neue Hochwasserproblematik in der unterhalb<br />
liegender Grundstücke hervorgerufen werden oder es werden bereits vorhandene<br />
Hochwasserabflussprobleme verstärkt.<br />
Eine derartige Lösung der Hochwasserabwehr sollte nur in Erwägung gezogen<br />
werden, wenn dauerhaft ein schadloser Hochwasserabfluss bis zum nächstgelegenen<br />
Vorfluter gewährleistet ist.<br />
Zum anderen stellt sich die Frage, ob ein individueller Hochwasserschutz noch<br />
unbedingt notwendig ist, wenn die in diesem <strong>Konzept</strong> aufgezeigten Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
verwirklicht werden.