Gemeindebrief Juli August September - Pauluskirche
Gemeindebrief Juli August September - Pauluskirche
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I n t e r v i e w m i t P f a r r e r J ä g e r<br />
Haben Sie daran gedacht, im Paulusviertel zu<br />
bleiben?<br />
Die Frage hat sich nicht gestellt. Wir haben<br />
ja schon in den 80er Jahren dieses Haus in<br />
Pfungstadt gekauft, als meine Frau noch lebte,<br />
und der Plan war, im Alter dorthin zu ziehen.<br />
Wollen Sie ehrenamtlich für die Kirche weiter<br />
arbeiten?<br />
Das sehe ich im Moment nicht.<br />
Wollen Sie – wie viele Senioren – noch einmal<br />
studieren?<br />
Ach, ich habe so schrecklich viele Bücher und<br />
so viele Fragen.<br />
Sie haben sich auch in der Initiative Paulusplatz<br />
eingebracht. Wie geht es damit weiter?<br />
Das muss ich noch genau überlegen. Ich hoffe,<br />
dass es zum Zeitpunkt meines Wechsels zu<br />
einem Abschluss des ersten Bauabschnitts<br />
kommt. Das könnte eine Zeit sein, wo ich<br />
sage, ich gehe aus dem Vorstand raus, bleibe<br />
aber Mitglied in der Initiative.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft der Kirche?<br />
Ich glaube, dass wir kirchengeschichtlich betrachtet<br />
in goldenen Zeiten leben. Dass wir<br />
unglaublich große Spielräume haben und dass<br />
unsere Selbstwahrnehmung falsch ist. Gleichzeitig<br />
glaube ich, dass wir uns überschätzen,<br />
dass die Evangelische Kirche viel mehr glaubt<br />
sagen zu müssen, als sie tatsächlich sagen<br />
kann. Ich bin skeptisch, ob es diese institutionelle<br />
Gestalt in 50 Jahren so noch geben wird.<br />
Mein Leitbild für die Kirche der Zukunft ist - das<br />
Pilzgeflecht! Eine „unterirdische“ Verbundenheit<br />
von Menschen ähnlich wie bei den Pilzen.<br />
Von Zeit zu Zeit kommt dann ein Fruchtstand<br />
heraus, der eine Krone ausbildet, das wären<br />
unsere Kirchtürme und Kirchen... Entscheidend<br />
ist das lebendige Wesen, das Verbindungen<br />
schafft.<br />
Gibt es ein paar Dinge, die Sie uns rückblickend<br />
ans Herz legen möchten?<br />
„Sapere aude“, wage zu denken! Fordern Sie<br />
das bitte von sich selber und auch von den<br />
Kollegen. Dazu gehört, auch ungeklärte Dinge<br />
zuzugeben. Der KV ist ein Juwel dieser Gemeinde.<br />
Ich wünsche Ihnen, dass es produktiv<br />
weitergeht. Was ich mir auch wünschen<br />
würde: das Erbe, das mit der Bekennenden<br />
Kirche zusammenhängt, sollte nicht vergessen<br />
werden.<br />
Eine Pause für den Kindergottesdienst<br />
Mit den von Zeit zu Zeit stattfindenden Familiengottesdiensten, aber auch den Gottesdiensten<br />
mit den Kindergartenkindern und ihren Eltern machen wir gute Erfahrungen! Doch der sonntags<br />
gefeierte Kindergottesdienst ist seit Jahren ein „Sorgenkind“. Obwohl er liebevoll und mit viel<br />
Einsatz vorbereitet wird, kommen nur noch sehr wenige Kinder, manchmal gar keine. Die Gründe<br />
hierfür erscheinen uns vielfältig; eine Änderung der Lage ist kurzfristig nicht zu erreichen. Um<br />
Spielraum für einen Neuanfang zu schaffen, hat der Kirchenvorstand beschlossen den Kindergottesdienst<br />
für eine Übergangszeit auszusetzen. Es war keine leichte Entscheidung und selbstverständlich<br />
soll ein Neuanfang möglichst bald gemacht werden.<br />
Dem Kindergottesteam unter der Leitung von Frau Dr. Hammerschmitt danken wir für das große<br />
Engagement.