Workshop - arthur
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Chemische Evolution<br />
Entwicklung einfachster<br />
organischer Moleküle zu<br />
Makromolekülen aus Komponenten<br />
der Uratmosphäre<br />
und der Urmeere der Erde<br />
Stanley Miller<br />
(1930 – 2007) = amerik.<br />
Biologe und Chemiker, führte<br />
1953 die ersten Experimente<br />
mit "Ursuppen" durch<br />
Schwarze Raucher<br />
heiße vulkanische Quellen<br />
in der Tiefsee mit hohem<br />
Gehalt an Sulfiden und<br />
Schwermetallen<br />
Protobionten<br />
(griech. protos = erster;<br />
griech. bios = Leben) =<br />
die mit der Fähigkeit zur<br />
Selbstvermehrung<br />
Biologische Evolution<br />
Entwicklung der Lebewesen<br />
von den Protobionten über<br />
die Prokaryoten zu den<br />
Eukaryoten<br />
System<br />
Einheit aus mehreren<br />
Elementen, die miteinander<br />
in Beziehung stehen; das<br />
System kann belebt oder<br />
unbelebt sein;<br />
Die ältesten bekannten Lebensspuren auf unserer Erde<br />
sind 3,8 Milliarden Jahre alt. Es ist daher anzunehmen,<br />
dass sich nach der Entstehung der Erdkruste vor etwa<br />
4,5 Milliarden Jahren Vorgänge abgespielt haben, die<br />
zur Bildung einfachster lebender Strukturen aus leblosen<br />
Stoffen führten. Als gängige Hypothese gilt heute,<br />
dass im Zuge einer chemischen Evolution die ersten<br />
organischen Moleküle entstanden sind.<br />
Unter den damals herrschenden Bedingungen (u. a.<br />
extrem hohe UV-Strahlung, Hitze und elektrischen-<br />
Entladungen) sollen sich im Ozean aus anorganischen<br />
Verbindungen wie Kohlenstoffdioxid, Methan<br />
und Ammoniak die ersten organischen Moleküle<br />
(z. B. Aminosäuren) gebildet haben. Im Rahmen der<br />
Miller’schen Versuche, in denen diese Bedingungen<br />
nachgebildet wurden, konnten alle wesentlichen<br />
Bausteine der Lebewesen erzeugt werden.<br />
Als Entstehungsort werden meist flache, warme Meeresbuchten<br />
vermutet. Die Bildung erster Zellbausteine<br />
könnte auch an den so genannten Schwarzen<br />
Rauchern – verbreitete vulkanische Quellen in der<br />
Tiefsee – stattgefunden haben.<br />
1 Kennzeichen der Lebewesen<br />
Abb. 29: Alle Lebewesen verbinden die Kennzeichen des<br />
Lebens<br />
Folgende Kennzeichen charakterisieren das Phänomen<br />
Leben:<br />
Aktive Bewegung: Plasmabewegung, Geißelbewegung<br />
und Flimmerbewegung sind beispielsweise typisch<br />
für Einzeller ( S. XY), Muskelbewegung für Wirbellose<br />
und Wirbeltiere, Turgor- und Wachstumsbewegung<br />
für Pflanzen.<br />
Fortpflanzung: Leben geht immer aus anderem Leben<br />
hervor – dieses Grundphänomen heißt Biogenese. Dabei<br />
werden die Erbanlagen weitergegeben, die bei allen<br />
Lebewesen in der DNA gespeichert sind.<br />
Als erste Vorstufen der Zellen gelten einfache, hohle<br />
„Membrankugeln“ – die Protobionten. Sie bestanden<br />
vermutlich aus einer Nucleotidmembran, abiotisch<br />
gebildeten Proteinen und Nucleinsäuren sowie einem<br />
einfachen Apparat zur Energiegewinnung und<br />
zur Informationsübertragung. Die Voraussetzung für<br />
die Bildung der ersten „echten“ Zellen schufen jedoch<br />
die Proteinbiosynthese ( S. XY) und die Mechanismen<br />
der Vererbung. Deren Entstehung ist derzeit<br />
noch ungeklärt, jedoch waren sie wesentlich für<br />
den Beginn der biologischen Evolution.<br />
Abb. 27: Protobionten<br />
Abb. 28: Schwarze Raucher<br />
Stoffwechsel: Stoffe werden aus der Umgebung aufgenommen<br />
und mit Hilfe von Enzymen um-, auf- und<br />
wieder abgebaut und ausgeschieden. Zellen sind offene<br />
Systeme, weil sie mit ihrer Umgebung Stoffe und<br />
Energie austauschen. Ein Strom von Stoffen fließt durch<br />
den Körper (Fließgleichgewicht). Der Stoffwechsel ist so<br />
geregelt, dass die Zelle innerhalb bestimmter Grenzen<br />
eine konstante Zusammensetzung hat. Diese Aufrechterhaltung<br />
des Gleichgewichts nennt man Homöostase.<br />
Energieumsatz: Energie wird aufgenommen, umgewandelt<br />
und wieder abgegeben. Durch den Abbau energiereicher<br />
Stoffe wird Energie freigesetzt, die für die<br />
Organismen nutzbar ist. Ein Teil dient als chemische Energie<br />
den Stoffwechselreaktionen, ein anderer Teil wird<br />
als Wärme frei.<br />
Wachstum und Entwicklung: Wachstum bedeutet die<br />
Vermehrung der Körpermasse durch den Aufbau körpereigener<br />
Stoffe. Im Zuge der evolutionären Anpassung<br />
werden neue Formen und Eigenschaften ausgebildet.<br />
Diese Prozesse sind nicht umkehrbar!<br />
Reizbarkeit: Organismen reagieren in bestimmter Weise<br />
auf Reize ihrer Umwelt. Sie antworten auf Einflüsse<br />
von außen und können sich dadurch auf veränderte<br />
Umweltbedingungen einstellen (Selbstregulation).<br />
Systemcharakter: Zellen sind belebte Systeme, d. h. die<br />
einzelnen Teile einer Zelle sind isoliert nicht lebensfähig.<br />
Erst ihr Zusammenwirken ermöglicht Eigenschaften,<br />
die wir als Kennzeichen des Lebendigen bezeichnen<br />
können. Alle diese Eigenschaften des Lebens ergeben<br />
sich bei Organismen aus dem hochgradig geordneten<br />
System der Lebewesen.<br />
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