24.12.2013 Aufrufe

Der Lehrende als Lernberater

Der Lehrende als Lernberater

Der Lehrende als Lernberater

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

fachlich-inhaltliche Unterstützung ebenso bedeutsam wie individuelle Unterstützung<br />

und personenbezogene Beratung. Dies wird im Folgenden konkretisiert.<br />

Zuerst soll jedoch eine Einführung in die noch kurze Geschichte des Konzepts<br />

"Lernberatung" gegeben werden.<br />

2. Lernberatung -ein junges Konzept<br />

Ein kurzer Rückblick zeigt, wie jung der Ansatz "Lernberatung" ist. Lange<br />

Zeit gehörte Beratung eher in das sozialpädagogische oder psychologische Feld<br />

(ausgenommen die Weiterbildungs- oder Laufbahnberatung- <strong>als</strong>o die Beratung<br />

im Vorfeld von Maßnahmen). Als sich die Situation am deutschen Arbeitsmarkt<br />

verschärfte und zunehmend sog. bildungsferne Schichten an der öffentlich finanzierten<br />

Weiterbildung teilnahmen, wurde erstm<strong>als</strong> 1982 bis 1988 ein umfangreicher<br />

Modellversuch zum Thema "Lernberatung" durchgeführt, der in die<br />

Bereiche Umschulung, Fortbildung und berufliche Rehabilitation der öffentlich<br />

geförderten beruflichen Erwachsenenbildung eingebettet war. Hier stellten Vorbeugung,<br />

Früherkennung und Verringerung von Lernproblemen zentrale Punkte<br />

dar, weil in den genannten Bereichen ein Anstieg des Anteils vorher arbeitsloser<br />

Teilnehmer/innen und solcher mit schwierigen Behinderungsarten kennzeichnend<br />

war. Bezogen auf die Erwachsenenbildung hatte insgesamt Beratung aber<br />

auch weiterhin einen eher geringen Stellenwert.<br />

ln den frühen 1990er Jahren wurde der Transfer des Konzepts Lernberatung<br />

von der Benachteiligtenförderung (Aiphabetisierung) in die allgemeine<br />

Weiterbildung geleistet. Im Projekt "Soziale und personale Kompetenzen <strong>als</strong><br />

Basisqualifikation" (Fuchs-Brüninghoff/Pfirrmann 1991) wurde eine Beratungsausbildung<br />

entwickelt, die sich in der Folge an <strong>Lehrende</strong> und Leitende in der<br />

Erwachsenenbildung richtete. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde zunehmend<br />

diskutiert, dass <strong>Lehrende</strong> auch Beratung zu leisten haben. Mittlerweile gewinnt<br />

man den Eindruck, Lehren spiele eigentlich gar keine Rolle mehr, es gehe nur<br />

noch ums Beraten und Ermöglichen (vgl. Antons/Götz 2000).<br />

ln der allgemeinen Praxis der Erwachsenenbildung steht demgegenüber<br />

nach wie vor die Lehre im Mittelpunkt. Dies gründet sowohl auf dem Aufgabenverständnis<br />

der Erwachsenenbildner wie auf der Erwartungshaltung der Teilnehmenden.<br />

Für individuelle Beratung ist häufig wenig Zeit, Lernenden fällt es<br />

außerdem schwer, ein solches Angebot angemessen zu nutzen, und schließlich<br />

haben <strong>Lehrende</strong> bislang häufig wenig Erfahrung mit dieser Aufgabe- die erforderlichen<br />

Kompetenzen sind in aller Regel nicht ausgebildet. Wesentlich ist<br />

aber auch, dass für einen derartigen Aufgabenzuschnitt die Finanzierungsgrundlage<br />

fehlt- Beratungsleistungen werden von den Zuwendungsgebern nicht an-<br />

124

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!