Umwelt_und_Naturkindergarten_Maeder.pdf - Vorarlberg Online
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Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Jean Piaget (1896 – 1980)<br />
Nach Jean Piaget ist<br />
Entwicklung ein konstruktiver,<br />
spontaner <strong>und</strong><br />
selbstgerichteter Vorgang,<br />
den der Mensch<br />
eigenverantwortlich gestaltet<br />
<strong>und</strong> steuert. So ist<br />
das Kind „Akteur seiner<br />
Entwicklung“. Er fordert<br />
nicht, dass Kinder alles<br />
tun können, was sie wollen, verlangt aber,<br />
dass sie das wollen, was sie tun.<br />
Maria Montessori (1870 – 1952)<br />
„Das Kind ist Baumeister<br />
des Menschen“. Nach<br />
Maria Montessori formen<br />
nicht Erwachsene das<br />
Kind, sondern das Kind<br />
entwickelt sich von<br />
Geburt an nach seinem<br />
inneren Bauplan. Kinder<br />
müssen ihre Tätigkeit frei wählen können, ihren<br />
Spielpartner, ihr Tempo sowie die Dauer der<br />
Beschäftigung selbst bestimmen <strong>und</strong> außerdem<br />
in ihrer <strong>Umwelt</strong> Materialien vorfinden, mit<br />
denen sie sich selbstständig handelnd auseinander<br />
setzen können.<br />
Margarete Schörl (1912 – 1991)<br />
Nach Margarete Schörl ist<br />
dem Kleinkind sein Tun<br />
wichtiger als das Ziel<br />
seines Tuns. Darum sollen<br />
Kinder immer neu mit<br />
Spielraum, Spielbedingungen<br />
<strong>und</strong> Spielideen<br />
experimentieren können<br />
<strong>und</strong> nicht mit Spielzeug<br />
abgefertigt <strong>und</strong> beschäftigt werden.<br />
Schörl weist vielfach auf die Spontanaktivität<br />
des Kindes hin <strong>und</strong> sagt: „Kein Erzieher oder<br />
Lehrer kann Spontanaktivität im Kind ersetzen.“<br />
Jedoch können viele Verbote, Gebote,<br />
Anleitungen <strong>und</strong> Einstellungen Spontanaktivität<br />
verhindern.<br />
Janusz Korczak (1878 – 1942)<br />
Korczak lag es fern<br />
ein pädagogisches<br />
System aufzubauen.<br />
Vielmehr<br />
suchte er nach<br />
dem Wesentlichen<br />
in einer Situation –<br />
<strong>und</strong> versuchte den Menschen in seiner<br />
Einmaligkeit zu entdecken <strong>und</strong> zu<br />
beschreiben. Für ihn war der oberste<br />
Gr<strong>und</strong>satz die uneingeschränkte Liebe zum<br />
Kind <strong>und</strong> die Achtung der kindlichen<br />
Persönlichkeit.<br />
Er sagt: „Wir sollten Achtung haben vor der<br />
gegenwärtigen St<strong>und</strong>e, vor dem heutigen<br />
Tag. Wie soll das Kind imstande sein, morgen<br />
zu leben, wenn wir ihm heute nicht gestatten,<br />
ein vertrauensvolles, bewusstes Leben zu<br />
führen?“<br />
Wir sind offen für zeitgerechte<br />
pädagogische Ansätze.<br />
2. Veränderte Rolle des Kindergartenpersonals<br />
Entsprechend dem veränderten Bild vom Kind<br />
stellt Beobachten den Gr<strong>und</strong>stein der Arbeit<br />
im Kindergarten dar: Aufgabe der Pädagogin<br />
ist es, Kinder in ihren Tätigkeiten <strong>und</strong> Handlungen<br />
intensiv <strong>und</strong> gezielt zu beobachten<br />
<strong>und</strong> dies zu dokumentieren. Im Gespräch mit<br />
Kolleginnen werden Beobachtungsergebnisse<br />
<strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten diskutiert, reflektiert<br />
sowie für weitere methodisch-didaktische<br />
Planungsschritte verwertet.<br />
Die Kindergartenpädagogin ist Fachperson für<br />
die verschiedensten Aspekte der Begleitung<br />
von Kindern <strong>und</strong> Eltern .<br />
Zu ihrem Aufgabenfeld gehören weiters die<br />
Kooperation mit dem Träger, die Vernetzung<br />
mit der Gemeinde sowie institutionsübergreifendes<br />
Arbeiten.<br />
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