Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 Experimenteller Aufbau<br />
Objektes. Hier werden alle vier Tunnelspitzen in kontrollierter Weise auf engstem<br />
Raum zusammengeführt. Dabei kann es schon passieren, dass die eine oder andere<br />
Tunnelspitze zerstört wird. Mit einem REM kann man die Tunnelspitze mit dem verbogenen<br />
Ende rechtzeitig erkennen und austauschen. Beim Spitzenwechsel verwendet<br />
man das REM, damit man die Spitzenwechselgabel mit dem Präzisionsmanipulator<br />
kontrolliert navigieren kann und keine weitere von den noch intakte Tunnelspitzen<br />
beschädigt werden können. Die Qualitätskontrolle der Tunnelspitzen nach dem Einbau<br />
in eine RTM-Einheit findet ebenfalls mit dem REM statt.<br />
Ein weiterer indirekter Vorteil einer REM/RTM-Kombination ergibt sich aus der<br />
Möglichkeit die Tunnelspitzen beim Aufnehmen der Probentopographie zu sehen.<br />
Ein REM ermöglicht die visuelle Wahrnehmung der abgetasteten Probenoberfläche.<br />
Man kann vergleichsweise die RTM-Topographie als auch ein REM-Bild gegenüberstellen,<br />
sodass man dann sicher gehen kann auf beiden Bildern das gleiche Objekt<br />
der Probenoberfläche aufgenommen zu haben.<br />
Somit stellt sich eine REM/RTM-Kombination als eine besonders effektive Lösung<br />
zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit an Nanostrukturen dar.<br />
2.2.1 Komponenten des Rasterelektronenmikroskops<br />
Bei der Rasterelektronenmikroskopie (REM) verwendet man einen Elektronenstrahl<br />
mit hohen Energien als bildgebende Methode. Die Probenoberfläche wird dabei mit<br />
einem fokussierten Elektronenstrahl zeilenweise gerastert. Die hochenergetischen primären<br />
Elektronen treten beim Eintreffen der Probe mit den Probenatomen in eine<br />
Wechselwirkung. Bei dieser Wechselwirkung der primären Elektronen entstehen die<br />
elastisch gestreuten, unelastisch gestreuten und Sekundärelektronen. Die bildgebende<br />
Information gewinnt man aus der Intensität der Sekundärelektronen. Die Sekundärelektronen<br />
mit Energien bis zu 50 eV treten aus der Probenoberfläche sowie der<br />
oberflächennahen Schichten bis zu 10 nm aus. Die austretenden Sekundärelektronen<br />
werden durch positive Ansaugspannung von bis +200 V des Sekundärelektronen<br />
Detektors (SED) gesammelt, im Detektor vervielfacht und in das Spannungssignal<br />
mit Hilfe des Verstärkers umgewandelt. Die Rate der gefangenen Sekundärelektronen<br />
resultiert somit in die Amplitude des Spannungssignals. Die Amplitude des<br />
Spannungssignals wird anschließend als Helligkeitsinformation des Pixels auf dem<br />
Bildschirm dargestellt. Beim Rastern der Oberfläche erhält man somit eine Abbildung<br />
der Oberfläche. Die Anzahl der durch SED gefangenen sekundären Elektronen<br />
hängt dabei von der lokalen Austrittsarbeit der Probenoberfläche (materialabhän-<br />
34