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PDF-Download Magazin - Hochschule für Technik Rapperswil

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Ästhetisch oder praktisch, Form oder Funktion? An gutem<br />

Design scheiden sich die Geister. Produktdesign ist vielfältig.<br />

Wie diese Vielfalt zum Erfolg führt, demonstriert das IPEK<br />

und erhält da<strong>für</strong> zwei renommierte Design Awards.<br />

Mit Design lebt es sich<br />

besser und schöner<br />

Urs Egger, IPEK Institut <strong>für</strong> Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion<br />

Spätestens seit ein Grossteil der Bevölkerung ein Smartphone<br />

besitzt, sind Designprodukte in aller Munde respektive<br />

an allen Ohren. In Zeiten, in denen Hersteller<br />

abgerundete Ecken patentieren lassen, wird klar, dass<br />

Design beim Grossteil der Bevölkerung angekommen ist.<br />

Nebst der eigentlichen Funktionalität ist es heute ein<br />

schlagendes Verkaufsargument. Doch auch schönes<br />

Design <strong>für</strong> sich ist keine Garantie auf Erfolg. Ein Produkt<br />

ist heute top, morgen ein Flop.<br />

Nicht länger genügen rein technische Leistungsdaten,<br />

sondern der Coolnessfaktor und der Kundennutzen zählen<br />

ebenso. Marketing und Inszenierung sind zum Bestandteil<br />

eines erfolgreichen Produktmanagements geworden.<br />

Für Hersteller von Massengütern wird es immer<br />

schwieriger, ein Produkt zu entwickeln, das den Nerv des<br />

Massenmarkts punktgenau trifft. Paradebeispiele sind<br />

die Mobiltelefonhersteller von einst, die entweder nur<br />

noch eine marginale Rolle spielen oder deren Patente<br />

heute filetiert werden.<br />

Design ist mehr als Form<br />

Wer den Entwicklungsprozess kennt, weiss, wie verschieden<br />

die Ansprüche und Denkwelten von Entwicklern,<br />

Produktmanagern und Marketingverantwortlichen sind.<br />

Sobald ein funktionstüchtiger Prototyp vorhanden ist,<br />

rückt das Design in den Fokus. Die Anforderungen der<br />

Designerinnen und Designer lassen sich aber typischerweise<br />

nicht mit dem Prototyp unter einen Hut bringen.<br />

Das richtige Design zu entwickeln, ist also nicht ausschliesslich<br />

Sache eines Künstlers, der ästhetisch geschwungene<br />

Linien entwirft. Idealerweise fliessen<br />

auch die Betrachtungen der verschiedenen Lebenszyklen<br />

des Produkts in die Gestaltung ein. Das Innere ist<br />

ebenso entscheidend wie das Äussere. Design ist im<br />

Idealfall eine integrierte Komponente im Entwicklungsprozess<br />

und nicht, wie es leider noch häufig der<br />

Fall ist, ein losgelöster Prozess, der einen Prototyp<br />

nachträglich wie ein Geschenk einpackt. Ein gutes Produkt<br />

entsteht aus der Synthese verschiedener Ideen<br />

und Denkweisen, der Tunnelblick einzelner Beteiligter<br />

ist fehl am Platz.<br />

Man muss an dieser Stelle den Begriff «Design» differenzieren.<br />

Im deutschen Sprachbegriff beschreibt er in der<br />

Regel das äussere Aussehen, während «Design» im Englischen<br />

vor allem <strong>für</strong> den Entwurfsprozess und das professionelle<br />

Vorgehen eines Entwicklers an sich steht. Produktdesign<br />

heisst <strong>für</strong> uns Form- und Funktionsgebung.<br />

Aluminium versus Kunststoff<br />

Nehmen wir als Beispiel das Gehäuse einer Taschenlampe.<br />

Die Anwenderin wünscht ein preiswertes, robustes<br />

und optisch ansprechendes Produkt. Der Designer<br />

entscheidet sich wegen der angenehmen Haptik <strong>für</strong><br />

Aluminium. Das Marketing wünscht ebenfalls Aluminium,<br />

weil es sich einfacher als Premiumprodukt platzieren<br />

lässt und die Marge höher ist. Die Konstrukteurin<br />

votiert hingegen <strong>für</strong> Kunststoff, weil sie damit schneller<br />

und einfacher produziert. In einer Lifecycle-Betrachtung<br />

sprechen weitere Faktoren wie der Energieverbrauch <strong>für</strong><br />

die Herstellung, das Transportgewicht und die Entsorgung<br />

ebenfalls <strong>für</strong> ein Kunststoffgehäuse. Was setzt sich<br />

nun durch? Die Kundin oder der Kunde.<br />

Den Weg des grössten Widerstands wählen<br />

Das äussere Aussehen ist idealerweise einer von vielen<br />

Aspekten in der Produktentwicklung, der von Anfang an<br />

8 HSR <strong>Magazin</strong> 2 / 2013

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