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Praxishelfer 1.pdf - BLLV

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Lernen und Unterricht<br />

I 2<br />

<strong>Praxishelfer</strong>­1<br />

<strong>Praxishelfer</strong>­1<br />

6 7<br />

Lernen und Unterricht<br />

I 3<br />

schen, bei denen ausprobiert<br />

und getüftelt wird.<br />

Manchmal geht es auch einfach<br />

nur darum, etwas zu<br />

sammeln. Typische Jahreszeiten-Hausaufgabe<br />

dieser Art:<br />

„Sammle Gegenstände, die<br />

mit dem Thema ‚Herbst‘ zu<br />

tun haben!“. Bitte darauf achten,<br />

dass die Kinder nicht<br />

überfordert werden. Derartige<br />

Hausaufgaben sollte das Kind<br />

weitgehend allein machen<br />

können.<br />

Auch hier gilt: Wenn die mitgebrachten<br />

Gegenstände verwendet<br />

und gewürdigt werden,<br />

wenn mit den erforschten<br />

Ergebnissen gearbeitet wird,<br />

steigert das die Motivation und<br />

Schüler erkennen Hausaufgaben<br />

als sinnvoll.<br />

Sandra Austgen<br />

Volker Morbe<br />

Hausaufgaben stellen,<br />

kontrollieren und auswerten<br />

Hausaufgaben sind zentraler<br />

Bestandteil des Lernprozesses.<br />

Lehrkräfte sollten<br />

sie deshalb gut planen und<br />

wohl überlegt einsetzen.<br />

Eine sinnvoll gestaltete<br />

Hausaufgabenpraxis kann<br />

Schüler, Eltern und Lehrer<br />

entlasten. Im Folgenden<br />

geben wir Ihnen Hinweise<br />

zum Stellen, Betreuen und<br />

Kontrollieren von Hausaufgaben.<br />

Dauer<br />

Hausaufgaben sollten im 1.<br />

und 2. Schuljahr nicht mehr<br />

als 30 Minuten in Anspruch<br />

nehmen, im 3. und 4. Schuljahr<br />

maximal 60 Minuten, im<br />

5. und 6. Schuljahr bis zu 90<br />

Minuten. Vom 7. bis zum 10.<br />

Schuljahr sollten sie maximal<br />

120 Minuten dauern. Es ist<br />

sinnvoll, sich mit Kollegen<br />

abzusprechen und besondere<br />

Anlässe wie größere Probearbeiten,<br />

Ausflüge und dergleichen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Stellen<br />

Wenn der Lehrer die Hausaufgabe<br />

stellt, müssen sich die<br />

Schüler ganz darauf konzentrieren.<br />

Am besten wird die<br />

Aufgabenstellung in den<br />

Unterricht integriert. Die Aufgaben<br />

schreibt man an die<br />

Tafel, notiert sie auf einer<br />

Wortkarte oder auf einer Folie<br />

und bespricht sie mit den<br />

Schülern. Wichtig ist, die Aufgaben<br />

deutlich zu formulieren<br />

und die Schüler stets zu Rückfragen<br />

aufzufordern. Fragen<br />

sollten in Ruhe beantwortet<br />

werden können – also genügend<br />

Zeit einplanen! Die<br />

Schüler müssen die Aufgabenstellung<br />

wiederholen und<br />

aufschreiben. Die nötige Einsicht<br />

erhält man, wenn man<br />

hin und wieder den Sinn von<br />

Hausaufgaben erläutert.<br />

Kontrolle<br />

Hausaufgaben erscheinen<br />

Kindern nur dann sinnvoll,<br />

wenn sie möglichst zeitnah<br />

gewürdigt werden. Das ist<br />

nicht nur durch einen Stempel<br />

oder ein Sternchen zu erreichen.<br />

Kinder, die ihr Bestes<br />

geben und kein Zeichen<br />

bekommen, sind schnell<br />

demotiviert. Das Abhaken der<br />

Hausaufgaben in der Klasse<br />

kann nur bedeuten, dass der<br />

Lehrer kontrolliert hat, dass<br />

die Aufgaben gemacht wurden.<br />

Für eine Rückmeldung<br />

über das Wie bleibt bei dieser<br />

Form kaum Zeit. Deshalb sollten<br />

Lehrer Hausaufgaben in<br />

den Übungsphasen genauer<br />

eingesehen oder auch mit<br />

nach Hause genommen<br />

haben. Man muss nicht jeden<br />

Tag die Hausaufgaben aller<br />

Schüler korrigieren. Wer aber<br />

jeden Tag eine Bankreihe oder<br />

einen Gruppentisch kontrolliert,<br />

hat am Ende der Woche<br />

jeden Schüler beurteilt.<br />

Dabei gilt:<br />

Ein kurzer persönlicher Kommentar<br />

motiviert mehr als ein<br />

Stempel. Schüler, die stets<br />

Schwierigkeiten mit ihren<br />

Hausaufgaben haben oder sie<br />

nicht immer ordnungsgemäß<br />

erledigen, sollten selbstverständlich<br />

öfter kontrolliert werden.<br />

Schüler können in Formen der<br />

Selbst-, und Partnerkontrolle<br />

in die Hausaufgabenkontrolle<br />

eingebunden werden. So kann<br />

eine Geschichte in einer<br />

Schreibkonferenz bearbeitet,<br />

eine Mathematikaufgabe mit<br />

dem Banknachbar kontrolliert<br />

werden. Gelungene Lösungen<br />

dürfen gerne hervorgehoben,<br />

korrekturbedürftige sollten<br />

angesprochen werden. Den<br />

Eltern sollte vermittelt werden,<br />

dass Hausaufgaben nicht fehlerlos<br />

sein müssen, weil sie<br />

sonst nicht mehr als Signal für<br />

den Lehrer taugen. Auch die<br />

Kinder sollten sich zu Umfang<br />

und Schwierigkeitsgrad der<br />

Hausaufgaben äußern dürfen.<br />

Eine Hausaufgabenampel<br />

kann solche Rückmeldung<br />

erleichtern: grün = leicht, gelb<br />

= mittel, rot = schwer. So<br />

bekommt der Lehrer eine persönliche<br />

Einschätzung der<br />

Kinder und kann die Hausaufgaben<br />

individueller gestalten.<br />

Verweigerungshaltung<br />

Legt ein Schüler wiederholt<br />

Tipps für die Elternarbeit<br />

Hausaufgaben bilden die<br />

Nahtstelle zwischen Elternhaus<br />

und Schule. Deshalb<br />

können sie auch im Rahmen<br />

eines Elternabends thematisiert<br />

werden. Hier wird man<br />

die eigenen Vorstellungen<br />

über Hausaufgaben darstellen,<br />

den rechtlichen Rahmen<br />

ansprechen, auf den<br />

Sinn von Hausaufgaben aufmerksam<br />

machen und betonen,<br />

wie wichtig sie sind. Es<br />

kann sinnvoll sein, den Erziehungsberechtigten<br />

Tipps<br />

zu geben, wie sie ihren Kindern<br />

beim Erledigen der<br />

Hausaufgaben helfen können.<br />

- Hausaufgaben sollten an<br />

dem Tag erledigt werden,<br />

an dem sie gestellt wurden.<br />

Dann sind die Inhalte noch<br />

präsent.<br />

- Der Arbeitsplatz sollte<br />

geräumig und gut belichtet<br />

sein.<br />

- Ruhige Atmosphäre! Hausaufgaben<br />

sollten nicht bei<br />

laufendem Fernseher oder<br />

bei Musik gemacht werden.<br />

Spielende Geschwister lenken<br />

ab.<br />

- Keine Hausaufgaben mit<br />

ähnlichem Inhalt oder Stoffgebiet<br />

(Mathematik und<br />

Physik) nacheinander erledigen;<br />

zwischendurch andere<br />

Bereiche einschieben.<br />

- Alle Unterlagen und Materialien<br />

am Arbeitsplatz bereit<br />

legen, um Unterbrechungen<br />

zu vermeiden. Spielsachen<br />

und andere schulferne<br />

Dinge gehören nicht an den<br />

Arbeitsplatz. Falls dieser<br />

auch von anderen Familienmitgliedern<br />

genutzt wird,<br />

richtet man dem Kind am<br />

besten ein eigenes Schubfach<br />

oder ein kleines Regal<br />

ein.<br />

- Ergonomische Sitzhaltung.<br />

keine Hausaufgaben vor,<br />

sollte man zunächst mit ihm<br />

selbst sprechen, und herausfinden,<br />

woran es liegt. Den<br />

Grund „hab’s vergessen“ kann<br />

man durch Aufschreiben der<br />

Hausaufgaben leicht beheben.<br />

Werden die Aufgaben nicht<br />

verstanden, sollte man herausfinden,<br />

warum nicht. Sollte<br />

es häufiger vorkommen, muss<br />

man dringend die Eltern zur<br />

Mitarbeit einladen. Manchmal<br />

ist das Elternhaus dazu nicht<br />

in der Lage. Dann kann das<br />

Kind die Hausaufgaben vielleicht<br />

mit einem anderen<br />

Schüler zusammen erledigen<br />

oder in einer Hausaufgabenbetreuung.<br />

Kinder verweigern<br />

Hausaufgaben auch, wenn sie<br />

das Gefühl haben, dass sie<br />

nicht gewürdigt werden.<br />

„Strafarbeit“<br />

Hausaufgaben sollten auf keinen<br />

Fall als „Strafarbeit“<br />

gestellt werden. Schüler sollen<br />

in der Schule erfahren, dass<br />

Lernen sinnvoll ist, sie weiterbringt<br />

und obendrein Spaß<br />

machen kann. „Strafarbeiten“<br />

bewirken das Gegenteil.<br />

Umgekehrt sollte man einen<br />

Hausaufgabenerlass nicht als<br />

Belohnung einsetzen.<br />

JL<br />

Stuhl und Tisch müssen auf<br />

die Größe der Kinder ausgerichtet<br />

sein. Ist elektrisches<br />

Licht nötig, darauf<br />

achten, dass die Lampe bei<br />

Linkshändern rechts, bei<br />

Rechtshändern links aufgestellt<br />

ist.<br />

- Mit leichten Aufgaben<br />

anfangen, dann kann sich<br />

das Gehirn „aufwärmen“.<br />

- Jedes Kind lernt auf seine<br />

Weise. Das eine macht die<br />

Hausaufgaben direkt nach<br />

der Schule, das andere<br />

braucht erst eine Pause.<br />

Gleich nach dem Essen<br />

sollte man jedoch keinesfalls<br />

anfangen. Auch am<br />

Abend sollten Hausaufgaben<br />

nicht erledigt werden.<br />

Am besten man macht mit<br />

dem Kind feste Zeiten aus.<br />

Dabei kann ein Hausaufgabenvertrag<br />

helfen.<br />

- Nie unter Zeitdruck lernen!<br />

So verlieren beide Seiten<br />

schnell die Nerven.<br />

- Bei Erledigung der Hausaufgaben<br />

zwischen schriftlichen<br />

und mündlichen Aufgaben<br />

wechseln.<br />

JL

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