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Qualitative und quantitative Analyse von Nährstoffen

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<strong>Qualitative</strong> <strong>und</strong> <strong>quantitative</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Nährstoffen</strong><br />

Farbreaktionen: Sie beruhen auf Komplexbildung, Redoxreaktion, Säure-Base-Reaktion…<br />

Anleitung: Die Nachweise erfolgen in stark verdünnten Lösungen. Man löst eine Spatelspitze<br />

Probensubstanz in wenig Wasser (einige mL) Das Reagenz liegt schon gelöst vor. Man gibt das<br />

Reagenz, wenn nicht anders beschrieben immer tropfenweise zu.<br />

Kohlenhydrate:<br />

Nachweis der Formylgruppe/Aldehydgruppe (CHO) in reduzierenden Zuckern (Glucose,<br />

Maltose, Lactose...) – Die Fehling-Probe:<br />

Man gibt zu einigen Millilitern der Zuckerlösung einige Milliliter <strong>von</strong> einer Mischung zu gleichen<br />

Teilen <strong>von</strong> Fehling I <strong>und</strong> Fehling II <strong>und</strong> erwärmt im Wasserbad. Die blaue Lösung wird rotbraun.<br />

Achtung: Es ist leider kein selektiver Nachweis, da auch andere Substanzen (z.B. auch Fructose, da sie<br />

sich während des Nachweises in Glucose=Aldose umwandelt) durch diesen Test nachweisbar sind!<br />

Nachweis der Carbonylgruppe/Ketogruppe (CO) in Fructose – Die Seliwanoff-Probe:<br />

Die bereitgestellte alkoholische Resorcinlösung wurde bereits mit Salzsäure versetzt. Ca 1mL <strong>von</strong><br />

dieser Lösung gibt man dann zu ca. 2mL der Fructoselösung. Dann wird die Probe (farblos) in einem<br />

siedenden Wasserbad erhitzt. Es entsteht eine eindeutige Rotfärbung der Probe.<br />

Achtung: Bei zu langem Erhitzen, färben sich aber auch Aldosen rot. Damit ist kein eindeutiger<br />

Nachweis auf Ketosen gegeben!<br />

Nachweis der Stärke – Die Lugol-Probe (Iod-Kaliumiodidlösung):<br />

Eine kleine Spatelspitze Stärkepulver wird mit ein paar Tropfen Wasser angerührt <strong>und</strong> unter Rühren in<br />

ein Becherglas mit ca. 10 mL siedendem Wasser gegossen. Die entstehende kolloidale Lösung wird<br />

mit einigen Tropfen verdünnter Iod-Kaliumiodidlösung versetzt. Blau-, Violett- bis<br />

Schwarzfärbung.<br />

Proteine:<br />

Nachweis der Peptidgruppe (NHCO) in Proteinen – Die Biuretreaktion:<br />

Einige mL der Eiweißlösung werden mit dem gleichen Volumen einer ca. 10%igen Natronlauge<br />

versetzt. Man schüttelt, dann gibt man einige Tropfen einer verdünnten Kupfersulfatlösung zu <strong>und</strong><br />

erwärmt leicht. Violettfärbung!<br />

Nachweis der Proteine / Aminosäuren – Die Ninhydrinreaktion:<br />

Einige mL der Eiweiß- / Aminosäurelösung werden mit einigen Tropfen einer Ninhydrinlösung<br />

versetzt <strong>und</strong> im Wasserbad leicht erwärmt. Violettfärbung! Bei geringen Mengen kann man die<br />

Reaktion auch auf einem Filterpapier machen <strong>und</strong> Ninhydrin aus der Sprühflasche aufsprühen.<br />

Triglyceride (Fette):<br />

Nachweis <strong>von</strong> Fett – Die Fettfleckprobe:<br />

Fett oder fetthältiges Lebensmittel (fein zerteilt) mit wenig Aceton / Petrolether versetzen <strong>und</strong> gut<br />

schütteln. Lösung auf ein Stück Filterpapier auftragen <strong>und</strong> Lösungsmittel unter dem Abzug verdunsten<br />

lassen.<br />

Nachweis der Kohlenstoff-Doppelbindung (...en) in ungesättigten Fettsäuren, Fetten mit<br />

ungesättigten Fettsäuren... – Die Baeyer-Probe:<br />

Bei der Baeyer-Probe wird z.B. 1cm hoch Ölsäure (Octadecensäure) in ein Reagenzglas gefüllt. Es<br />

werden einige mL <strong>von</strong> den bereitgestellten Lösungen <strong>von</strong> Natriumcarbonat (farblos) <strong>und</strong><br />

Kaliumpermanganat (violett) im Verhältnis 10 : 1 gemischt. Dann setzt man langsam tropfenweise<br />

A. Schrafl & E. Klemm, 2008 1


dieses Reagens der Probe zu. Man erkennt eine deutliche Farbveränderung <strong>von</strong> violett zu braun bis<br />

farblos.<br />

Achtung: Farbänderung am Anfang schwer zu sehen! Beschleunigt wird die Reaktion durch Erhitzen.<br />

Vitamine:<br />

Nachweis <strong>von</strong> Vitamin C - Tillmann’s Reagenz (2,6-Dichlorphenolindophenol / DCPIP):<br />

Eine Ascorbinsäurelösung wird langsam tropfenweise mit einer verdünnten blauen DCPIP-Lösung<br />

versetzt, bis keine Entfärbung der Lösung mehr eintritt. Wenn der pH-Wert der Lösung unter 4 liegt,<br />

dann färbt sich die Lösung rosa! (Indikatorwirkung!)<br />

Nachweis <strong>von</strong> Provitamin A (Carotin) mit Schwefelsäure:<br />

Einige Tropfen einer Carotinlösung werden mit einigen Tropfen konz. Schwefelsäure versetzt. Es<br />

entsteht eine zuerst eine grünblaue Färbung (Komplexbildung), dann verkohlt das Produkt <strong>und</strong> es wird<br />

schwarz.<br />

Mineral- & Spurenstoffe:<br />

Zweiwertiges Calcium <strong>und</strong> Magnesium - Komplexometrische Titration:<br />

In 100 mL Probe-Lösung wird unter Rühren eine Indikatorpuffertablette aufgelöst <strong>und</strong> ca. 2 mL<br />

Ammoniaklösung zugegeben. Man titriert (Digitalbürette) mit 0,1 molarer Titriplexlösung <strong>von</strong> ROT<br />

nach GRAUGRÜN.<br />

Auswertung: Man erhält die Summe der Calcium- <strong>und</strong> Magnesiumionen! 1mol Titriplex (EDTA)<br />

entspricht 1mol Calcium oder Magnesium!<br />

Dreiwertiges Eisen:<br />

a) Gelbes Blutlaugensalz K 4 [Fe(CN) 6 ] fällt tiefblaues Berlinerblau Fe 4 [Fe(CN) 6 ] 3<br />

b) Thiocyanat (KSCN) gibt in schwach HCl saurer Lösung eine intensive Rotfärbung.<br />

A. Schrafl & E. Klemm, 2008 2

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