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Greenpeace-Forderungen zur Bundestagswahl 2013

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<strong>Greenpeace</strong>-<strong>Forderungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bundestagswahl</strong> <strong>2013</strong><br />

7<br />

• Einsatz auf internationaler Ebene für ein globales Instrument <strong>zur</strong> Unternehmenshaftung: Unternehmen<br />

müssen für von ihnen verursachte ökologische und soziale Schäden weltweit haftbar gemacht<br />

werden. Dies muss die gesamte Lieferkette umfassen.<br />

• Schutz der ökologischen Gemeingüter z.B. durch eine Reform des Eigentums- und Wettbewerbsrechts<br />

(Einführung einer Nachhaltigkeitspflicht für die Nutzung von Eigentum und Berücksichtigung<br />

von Wettbewerbsverzerrungen durch Unternehmen, die Nutzung von Gemeingütern nicht in<br />

ihre Kosten einberechnen.) 4<br />

• Keinem Freihandelsabkommen zustimmen, dass europäische Standards des Umwelt- und Verbraucherschutzes<br />

abschwächt oder aushebelt.<br />

Weiterentwicklung der bestehenden Informationsrechte nach Verbraucher-informationsgesetz<br />

(VIG), Informationsfreiheitsgesetz (IFG) und Umweltinformationsgesetz (UIG) anhand folgender<br />

Kriterien:<br />

• Zusammenfassung der bestehenden Gesetze in einer einzigen weitreichenden Regelung, die sich an<br />

den Transparenzvorgaben des Umweltinformationsgesetzes orientiert. 5<br />

• Umfassende Verankerung aktiver Informationsverpflichten, d.h. Festlegung von Kategorien,<br />

welche Informationen auch ohne Antrag automatisch im Internet zu veröffentlichen sind.<br />

Dies betrifft vor allem:<br />

– Kontroll- und Messergebnisse der Lebensmittelüberwachung, auch ohne Grenzwertüberschreitung<br />

oder unmittelbare Gesundheitsgefährdung;<br />

– Gutachten und Studien im Auftrag der öffentlichen Hand;<br />

– Daten oder Zusammenfassungen von Daten aus der Überwachung von Tätigkeiten, die sich auf<br />

die Umwelt auswirken oder wahrscheinlich auswirken;<br />

– Verträge der öffentlichen Hand im Bereich der Daseinsvorsorge.<br />

• Rechtsprinzip des Public Interest Test anwenden: alle Ausnahmen vom Informationsanspruch, z.B.<br />

aus Gründen des Datenschutzes oder der Wahrung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen, sind<br />

mit dem öffentlichen Interesse an der Freigabe der Information abzuwägen.<br />

• Ausnahmeklauseln eng fassen: Aussnahmen sind grundsätzlich eng zu formulieren und am konkreten<br />

Schutzgut festzumachen, anstelle von vagen und ganze Bereiche ausklammernden Regelungen<br />

wie beim derzeitigen Informationsfreiheitsgesetz.<br />

• Bürgerfreundliche Verfahrensregeln einführen: verbindliche Fristen nach dem Mindeststandard des<br />

Umweltweltinformationsgesetzes, Kostenfreiheit bei Akteneinsicht sowie für die Übermittlung der<br />

ersten 100 Kopien.<br />

• Ombudsregelung einführen: wie beim Informationsfreiheitsgesetz sollte der Bundesdatenschutzbeauftragte<br />

als Vermittler in Konflikten zwischen Ämtern und Antragstellern auch im jetzigen Anwendungsbereich<br />

von Verbraucherinformationsgesetz und Umweltinformationsgesetz zuständig sein.<br />

• Berücksichtigung von Open Data-Prinzipien bei allen Gesetzesvorhaben, die den Informationszugang<br />

betreffen: Daten der Verwaltung müssen in einem Format zugänglich sein, das die elektronische<br />

Weiterverarbeitung zulässt, und es sollte keine lizenzrechtlichen Nutzungsbeschränkungen geben.<br />

Umweltschädlichen Subventionen und Privilegien abbauen sowie Unternehmen stärker an den ökologischen<br />

und sozialen Kosten beteiligen.<br />

• Vorrangig umweltschädliche Subventionen in den Bereichen Energie, Verkehr, Landwirtschaft und<br />

Fischerei abbauen (z.B. Subventionierung von energieintensiven Unternehmen, von Stein- und<br />

Braunkohle sowie Atomkraft, die Steuerbefreiungen des Luftverkehrs, die Subventionierung von<br />

Dieselkraftstoff sowie von Dienstwagen mit hohem Verbrauch, Subventionen für Fischereiflotten,<br />

Tiermastanlagen etc. (Details s.u. unter den jeweiligen Einzelkapiteln).<br />

• Einführung einer Umsatzsteuer auf Finanzgeschäfte (Finanztransaktionssteuer) ab 2014, 6 deren<br />

Einnahmen zu je einem Drittel für nationale Haushaltssanierung sowie Armutsbekämpfung und<br />

Klimaschutz in Entwicklungsländern verwendet werden sollen.<br />

4<br />

Zu näheren Details siehe die Initiative „Nehmen und Geben“ (www.nehmenundgeben.de)<br />

5<br />

Nach dem Vorbild des Entwurfs für ein Bürgerinformationsgesetz, präsentiert von <strong>Greenpeace</strong> im<br />

Dezember 2010; vgl. http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/sonstige_themen/<br />

Buergerinformationsgesetz-Gesetzestext.pdf

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