HPI Savage X4.6 RTR von LRP - VTH
HPI Savage X4.6 RTR von LRP - VTH
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22 TEST Ephraim Lehmann Ephraim Lehmann<br />
Unsterblich?<br />
<strong>HPI</strong> <strong>Savage</strong> <strong>X4.6</strong> <strong>RTR</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>LRP</strong><br />
Vor über zehn Jahren revolutionierte<br />
<strong>HPI</strong> mit dem <strong>Savage</strong> 21 den<br />
Markt, das Modell selbst fand jedoch<br />
immer nur Stück für Stück zu seiner<br />
heutigen Form. Genau diese sukzessive<br />
Evolution macht ihn offenbar so<br />
erfolgreich. Denn viele Teile sind<br />
untereinander kompatibel und die daraus<br />
entstandene Verfügbarkeit am<br />
Markt sucht ihresgleichen.<br />
Das ist neu<br />
Den technischen Stand des aktuellen Modells liefert<br />
das 2011er Fahrzeug, welches erstmals mit vier<br />
Big-Bore-Dämpfern ausgestattet wurde. Neu sind<br />
die Farbkombinationen Silber/Schwarz und Silber/Gunmetal<br />
für die GT-3-Karosserie. Die Farbauswahl<br />
wirkt weniger verspielt und verleiht dem<br />
Fahrzeug ein stimmiges Gesamtbild.<br />
Neu ist außerdem der Rotostarter, mit einem<br />
durchaus interessantes Design; auch wenn es bereits<br />
Starter im Pistolen-Look gibt, hebt sich dieses<br />
System durch den Akkuschacht unterhalb der<br />
Grifffläche deutlich ab. In der Hand liegend ergibt<br />
sich je nach Akkutyp eine ausgeglichene und<br />
angenehme Gewichtsbalance. Und gerade beim<br />
Thema Stromversorgung hat man nun die Möglichkeit<br />
geschaffen, auch eckige Lipos als Stromspender<br />
zu nutzen. Aber auch die Starterwelle<br />
wurde überarbeitet, ist nun im vorderen Bereich<br />
abgedreht und bietet ein klein wenig mehr Bewegungsspielraum<br />
für den Startvorgang durch<br />
die hintere Dämpferbrücke. Und jetzt zum eigentlichen<br />
und wirklich interessanten Update an diesem<br />
Rotostarter, wobei die neue Detaillösung ei-
www.amt-racing.de<br />
gentlich im Motor zu finden ist. Das vor der Backplate<br />
sitzende Freilauflager sorgt in vielen Fahrzeugen<br />
immer wieder für nervige Startausfälle.<br />
Denn ist das Freilauflager im Seilzugstarter oder<br />
Rotostarter verölt oder ansatzweise verschlissen,<br />
hat sich die Ausfahrt mit dem Modell meist erledigt.<br />
Aber wie funktioniert das neue System? Von<br />
außen fällt nur auf, dass der Mitnehmer nun in<br />
der Mitte der Backplate angeordnet ist. Ein Blick<br />
in die Explosionszeichnung offenbart eine Überarbeitung<br />
der Welle für den Seilzugstarter. Diese<br />
Welle war bisher mittels steckbarer Verbindung<br />
fest mit der Kurbelwelle verbunden und erst das<br />
Nadellager außerhalb des Motors ließ die höheren<br />
Drehzahlen beim Betrieb des Motors verpuffen.<br />
Nun sitzt der Mitnehmer für die Elektrostarterwelle<br />
fest auf der besagten Welle. Sie ist nun<br />
nicht mehr fest mit der Kurbelwelle verbunden,<br />
sondern verfügt auf ihrer Planfläche über eine<br />
ansteigende Nut, die nur in einer Drehrichtung<br />
die Mitnahme der Kurbelwelle ermöglicht. Ein<br />
kleiner Stift in der Kurbelwelle wird mittels Feder<br />
beim Startvorgang in entgegengesetzter Drehrichtung<br />
an den Absatz am Ende der Nut gedrückt<br />
und stellt die Kraftübertragung sicher. Auf diese<br />
Weise entsteht der gleiche Effekt wie bei einem<br />
herkömmlichen Nadellager. Jedoch ist diese Bauweise<br />
wesentlich unabhängiger <strong>von</strong> äußeren Einflüssen<br />
oder Schmierstoffen. Aufgrund der direkten<br />
Kraftübertragung vom Mitnehmer zur Kurbelwelle<br />
musste das für den Elektromotor notwendige<br />
Untersetzungsgetriebe in den Kopf des Handstarters<br />
wandern. Dieser ist, wie ein Akkuschrauber,<br />
mit einer 7-stufigen Rutschkupplung ausgestattet.<br />
Den E-Motor im Starter wird es freuen,<br />
denn einer regelmäßigen Überlastung, z.B. bei
TEST<br />
Ephraim Lehmann<br />
abgesoffenem Motor, wird damit aus dem Weg<br />
gegangen.<br />
Das mittig liegende 2-Gang-Getriebe mit einstellbarer Rutschkupplung am Hauptzahnrad. Unter dem Gummideckel<br />
ist die Madenschraube für den Schaltpunkt in den 2. Gang zu finden.<br />
In der Empfängerbox findet neben 2,4-GHz-Empfänger und Servo auch der Empfängerakku ausreichend Platz.<br />
Bekannt, bewährt, beliebt<br />
Aus der Verpackung befreit, zeigt sich der <strong>Savage</strong><br />
in gewohnter Form. TVP-Chassis mit einem<br />
mittig sitzenden 2-Gang-Getriebe und baugleicher<br />
Vorder- und Hinterachse. Wie schon beim<br />
Vorgängermodell, gibt es aktuell nur noch einen<br />
Big-Bore-Stoßdämpfer pro Schwinge. Jegliche<br />
Kraft-übertragenden Verbindungen werden,<br />
wie schon beim 2011er Modell, über herkömmliche<br />
Antriebsknochen gewährleistet – und für<br />
den nötigen Vorschub sorgt <strong>HPI</strong>s 4,6-cm³-Big-<br />
Block-Verbrennungsmotor. Eine Beschreibung<br />
bis ins letzte Detail möchte ich den Lesern an dieser<br />
Stelle ersparen, da die Konstruktion hinreichend<br />
bekannt sein müsste. Und dennoch will ich<br />
auf ein paar Details näher eingehen. Aufgefallen<br />
sind zum einen die noch zusätzlich beiliegenden<br />
14-mm-Radmitnehmer. Schaut man sich nach einem<br />
neuen Satz Reifen um, wird man schnell<br />
feststellen, dass der Markt 17-mm- bzw. sogar<br />
24-mm-Radmitnehmer bevorzugt. Der <strong>Savage</strong><br />
bedient mit seinen bereits montierten 17-mm-<br />
Radmitnehmern auch diese Baugröße. Da die<br />
Felgen für die aus dem Buggysektor bekannten<br />
Achsaufnahmen mit dicker Radachse kompatibel<br />
sind, wird die Felge nur vom 6-Kant-Mitnehmer<br />
zentriert. Die Zentrierung mittig auf der Radachse<br />
erfolgt erst über die Radmutter mit abgesetztem<br />
Flansch. Diese Bauart ermöglicht die Verwendung<br />
verschiedener Felgentypen.<br />
Da es bei den Testfahrten oft gröber zugeht, entschied<br />
ich mich zunächst, den Schutzbügel für<br />
den Kühlkörper des Verbrennungsmotors zu<br />
montieren. Ich musste jedoch feststellen, dass<br />
der Bügel wenig Abstand zum Motorkopf hat<br />
und in Zusammenhang mit dem weichen Material<br />
keinen allzu großen Schutz darstellen würde.<br />
Außerdem hätte die GT-3-Karosserie im Bereich<br />
der Heckscheibe ausgeschnitten werden müssen.<br />
Somit wäre der Karosserie die Stabilität genom-<br />
Die massiv aufgebaute Vorderachse mit Stoßfänger und nur einem Öldruckstoßdämpfer<br />
je Querlenker.<br />
Die montierte 17-mm-Radaufnahme und die im Beutel beiliegenden 14-mm-Radmitnehmer.<br />
Beide Systeme sind ohne Umbau der Radachsen nutzbar.
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men und im Falle einer Dachlandung eine Beschädigung<br />
vorprogrammiert. Also habe ich wieder<br />
zurückgebaut – und beim Blick in die Bedienungsanleitung<br />
kam der ein oder andere Tipp zu<br />
Wartungsarbeiten zum Vorschein. So ist das Getriebe<br />
nach sieben zu lösenden Schrauben zugänglich<br />
und auch die Differenziale sind mit acht<br />
zu lösenden Schrauben recht einfach erreichbar.<br />
Ein durchaus überschaubarer Aufwand für diese<br />
Baugruppen.<br />
Und in der Praxis?<br />
Nachdem der <strong>Savage</strong> seine Einlaufphase hinter<br />
sich hatte, konnte ich mich an die Einstellung<br />
des Vergasers machen. Hier zeigte sich<br />
Servicefreundlich: Die Bedienungsanleitung erklärt,<br />
wie mit wenigen Handgriffen das Getriebe<br />
für Wartungszwecke geöffnet werden kann.<br />
Die gelochte Doppelscheibenbremse ist ausreichend dimensioniert,<br />
um das 5 kg schwere Monster unter Kontrolle zu halten.<br />
Dank den Twin Vertical Plates hält der <strong>Savage</strong><br />
seit Jahren seine schlanke Bauweise.
TEST<br />
Ephraim Lehmann<br />
Der neue Rotostarter kann<br />
auch mit einem kantigen<br />
LiPo betrieben werden.<br />
wieder, warum der Motor und damit der <strong>Savage</strong><br />
so beliebt ist. Mit der Bedienungsanleitung<br />
ist es selbst für einen unerfahrenen RC-Piloten<br />
keine unlösbare Aufgabe, zum ersehnten Fahrvergnügen<br />
zu kommen. Absolut zuverlässig und<br />
leistungsstark präsentiert sich das 4,6 cm³ große<br />
Aggregat. Und da machte auch das neue Rotostartsystem<br />
keine Ausnahme. Die der Bauform<br />
entsprechende Handhabung lässt sich jedoch<br />
nur zum Start in erhöhter Fahrzeugposition beibehalten.<br />
Für den Start am Boden hielt ich den<br />
Rotostart verkehrt herum mit vier Fingern an der<br />
Rückseite des Griffs und den Handballen am Akkufach.<br />
Mit dem Daumen den Startknopf betätigt,<br />
lässt sich der Motor problemlos starten. Sicher<br />
nicht im Sinne des Erfinders, jedoch angenehmer,<br />
als zum Start sich auf den Boden zu begeben.<br />
Das Fahrwerk mit bekanntem Aufbau bietet gewohnt<br />
gutmütiges Handling und bleibt auch mit<br />
dem kraftvollen 4,6-cm³-Big-Block stets kontrollierbar.<br />
Dämpfung und Reifen konnten bei losem<br />
und unebenem Untergrund im Steinbruch<br />
ebenfalls ihren Teil zum Fahrvergnügen beisteuern.<br />
Hier weckte der Truck auch bei der weniger<br />
Modellbau-begeisterten Freundin schnell<br />
Vertrauen und so konnte ich einige Szenen im<br />
Bild festhalten. Ein immer noch aktuelles Thema<br />
hingegen ist das verbaute Lenkservo. Für einen<br />
Truck dieser Größe und Leistung ist es schon unterdimensioniert<br />
(allerdings ist es, wie auch das<br />
Gasservo, „waterproof“). Zwar merzt <strong>HPI</strong> durch<br />
das Angebot an Tuningteilen diese und andere<br />
„Schwächen“ aus, jedoch ist die Liste allein an<br />
sinnvollem Tuning wie Lenkservo, CVDs, 17-mm-<br />
Hex-Hubs, Aludämpfer etc. schon recht kostspielig.<br />
Aber auch ohne Tuning ist der <strong>Savage</strong><br />
ein absolut empfehlenswertes Modell, denn den<br />
grenzenlosen Fahrspaß liefert <strong>HPI</strong> stets serienmäßig.<br />
Technische Daten<br />
<strong>HPI</strong> <strong>Savage</strong> <strong>X4.6</strong> <strong>RTR</strong> <strong>von</strong> <strong>LRP</strong><br />
Maßstab: 1:8<br />
Klasse: 4WD-Monstertruck<br />
Länge: 534 mm<br />
Breite: 427 mm<br />
Höhe: 254 mm<br />
Radstand: 336,5 mm<br />
Raddurchmesser (v/h): 159/159 mm<br />
Radbreite (v/h): 85,5/85,5 mm<br />
Getriebe: 2-Gang-Automatik<br />
(Schaltpunkt einstellbar)<br />
Bodenfreiheit: max. 98 mm, einstellbar<br />
Gewichtsverteilung (v/h): 50/50<br />
Nachlaufwinkel: 5°<br />
Nachlauf: 9 mm<br />
Spreizung: 0°<br />
Lenkrollradius: 9 mm<br />
Sturz (v/h): 0°, nur mit optionalen<br />
Sturzstangen einstellbar<br />
Ausstattung des Testmodells<br />
Fernsteuerung: <strong>HPI</strong> TF-40 2,4 GHz<br />
Motor: <strong>HPI</strong> Big Block 4,6 cm³<br />
Lenkservo: SF-20W<br />
Gasservo: SF-10w<br />
Tank: 160 cm³<br />
Karosserie: <strong>HPI</strong> GT-3 fertig lackiert,<br />
ausgeschnitten und beklebt<br />
Gewicht: 5.050 g fahrfertig<br />
Hersteller/Vertrieb: <strong>HPI</strong>/<strong>LRP</strong><br />
Bezug: Fachhandel<br />
Lieferumfang: Betriebsbereit aufgebauter RC-<br />
Car mit Verbrennungsmotor, Elektrostarter,<br />
2,4-GHz-Fernsteuerung, Zubehör und Bedienungsanleitung<br />
Empf. Verkaufspreis: 539,90 €<br />
Die Konstruktion<br />
Chassis: Twin Vertical Plates aus<br />
2,5-mm-Aluminium<br />
Vorderachsaufhängung: Einzelradaufhängung<br />
an doppelten Querlenkern, Spur einstellbar<br />
Hinterachsaufhängung: Einzelradaufhängung<br />
an doppelten Querlenkern, Spur einstellbar<br />
Getriebe: dreistufig mit 2-Gang-Automatik<br />
Differenzial: Kegelraddifferenziale an<br />
Vorder- und Hinterachse<br />
Kupplung: Dreibacken-Fliehkraftkupplung mit<br />
einstellbarem Slipper<br />
Pro & Contra<br />
+ leistungsstarker und zuverlässiger Motor<br />
+ neuer Rotostarter<br />
+ Fahrleistungen und Handling<br />
+ hohe Teilequalität<br />
+ 2,4-GHz-Fernsteuerung<br />
- schwaches Lenkservo<br />
- Tuning/Umbau auf Brushless (Flux) recht teuer