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1 Reise<br />
Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />
WINTER 2013<br />
Ausgabe 40<br />
2,50 Euro<br />
0 1 5 9 9 0 9 0 1 5
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Die Unersetzliche für schnee UnD eis
4 Editorial<br />
Foto: DAV Summit Club<br />
Wie plane ich eine<br />
Expedition? Das ist nur<br />
einer von 28 Vorträgen<br />
am 30. November in<br />
München (mehr auf<br />
Seite 27). Alle Filialevents<br />
auf einen Blick:<br />
globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />
Events für 2 bis 8000 Leute<br />
Gut 100 Veranstaltungen führt je<strong>de</strong> Globetrotter-Filiale jährlich durch, neben <strong>de</strong>m<br />
normalen Verkaufsbetrieb. Reichlich Arbeit also für die lokalen Event-Manager. Simone<br />
Heer ist für Globetrotter München am Start – und kommt irgendwie nie ganz ins Ziel.<br />
Simone, du bist ausgebil<strong>de</strong>te Tischlerin und Fitnesstrainerin,<br />
hast 7000er bestiegen und führst Skitouren<br />
für <strong>de</strong>n Alpenverein. I<strong>de</strong>ale Voraussetzunge n<br />
für einen Event-Manager bei Globetrotter?<br />
Am wichtigsten sind Flexibilität und Organisationstalent,<br />
aber ohne eigenen Outdoor-Background wür<strong>de</strong><br />
es wohl nicht so viel Spaß machen. Bergsteigen ist<br />
jedoc h kein Pflichtfach, unter <strong>de</strong>n Event-Managern<br />
sind auch Reiserad-Freaks o<strong>de</strong>r Kajakfahrer.<br />
Was managen die Event-Manager <strong>de</strong>nn so?<br />
Je<strong>de</strong> Filiale hat einen eigenen Event-Manager, <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltunge n plant, organisiert und durchführt; mal<br />
in <strong>de</strong>r Filiale, mal im Umfeld. Im Schnitt sind es 100<br />
Events jährlich vom GPS-Kurs bis <strong>zum</strong> Filmvortrag.<br />
Natürlich macht man nicht je<strong>de</strong>n Handgriff selbst,<br />
aber wir arbeite n eng mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Kollege n, Referenten und Veranstaltern zusammen.<br />
Dein schwierigster Job bisher?<br />
Am aufwändigsten war die erste Münchner Globeboot.<br />
In <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Filialstädten ist das ja ein etablierter<br />
Riesentermin, <strong>de</strong>r seit Jahren funktioniert. Die neue<br />
Filiale in München fing bei Null an. Die Vorbereitungen<br />
dauerten fast ein Jahr, aber dann kamen tatsächlich<br />
8000 Leute an <strong>de</strong>n Pilsensee. Alles hat geklappt. Da<br />
waren wir schon sehr zufrie<strong>de</strong>n und erleichtert.<br />
Gibt es weniger nervenaufreiben<strong>de</strong> Events?<br />
Klar, kürzlich hatten wir Kürbisschnitzen für Kin<strong>de</strong>r.<br />
Eine ganze Rasselban<strong>de</strong> war da, aber ganz gemütlich.<br />
Geht auch mal eine Veranstaltung in die Hose?<br />
Katastrophen sind ausgeblieben, Pannen gibt es mal.<br />
Für einen Vortrag von Maximilian Semsch hatten wir<br />
ver sehentlich die Anmeldungen nicht rückbestätigt –<br />
nur zwei Leute kamen. Aber Maximilian hat es für die<br />
bei<strong>de</strong> n durchgezogen, quasi eine Privatvorstellung.<br />
Und wann ist alles erledigt und richtig Feierabend?<br />
Richtig im Ziel ist man nie, aber das ist Teil <strong>de</strong>s Jobs.<br />
Das nächste große Ding steht für uns in München am<br />
30. November an: unser erstes Film- und Vortragsfestival,<br />
das sind 28 Veranstaltungen in einer! <<br />
Simone Heer<br />
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1 Reise<br />
Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />
Winter 2013<br />
4S_40_Titel_end.indd 1 09.10.13 16:07<br />
0 1 5 9 9 0 9 0 1 5<br />
Ausgabe 40<br />
2,50 Euro<br />
6<br />
Inhalt<br />
50<br />
IMPRESSUM<br />
4-SEASONS ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift<br />
von Globetrotter Ausrüstung.<br />
4-SEASONS erscheint vierteljährlich<br />
zur Quartalsmitte.<br />
4-SEASONS wird an aktive Kun<strong>de</strong>n mit<br />
GlobetrotterCard kostenlos verschickt<br />
und ist in <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen<br />
erhältlich (solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht).<br />
Die kostenlose Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
(GlobetrotterCard) können Sie in allen<br />
Filialen o<strong>de</strong>r online beantragen:<br />
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ALLE AUSGABEN VON 4-SEASONS<br />
gibt’s kostenlos auch auf <strong>de</strong>m iPad<br />
(Apple App Store) und als PDF:<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/heftarchiv<br />
42<br />
LESERSERVICE<br />
Adressän<strong>de</strong>rung, Heft fehlt etc.:<br />
Tel. 040/67 96 61 79<br />
HERAUSGEBER<br />
Globetrotter Ausrüstung GmbH<br />
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22145 Hamburg<br />
96<br />
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />
Torsten Fischer<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
3. Quartal 2013<br />
400 000 Stück<br />
8<br />
24<br />
42<br />
50<br />
54<br />
60<br />
64<br />
Inhalt<br />
Winter 2013<br />
Träume leben: Jena, Jemen, Jurte<br />
Eine thüringer Noma<strong>de</strong>nfamilie.<br />
Aktuell/Engagiert<br />
Neues aus <strong>de</strong>r Globetrotter-Welt.<br />
Projekte: Kunstvoll trampeln<br />
Simon Beck malt mit Schneeschuhen.<br />
Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />
Träume leben und lernen.<br />
Reise: Alles Walzer, o<strong>de</strong>r was?<br />
Winter-Geheimtipps für Österreich.<br />
Gute Karten<br />
Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard was erleben.<br />
64<br />
68<br />
76<br />
78<br />
90<br />
94<br />
Lola führt.<br />
Ein Familienabenteuer in<br />
<strong>de</strong>r Mongolei (ab Seite 8).<br />
Foto: Barbara Vetter/<br />
Vincent Heiland.<br />
Hersteller: Ecco<br />
Ganz groß in Schuhen.<br />
Ausrüstungsberatung: Winterzelten<br />
Silvester unter <strong>de</strong>n Sternen.<br />
78<br />
5-Sterne-Produkte<br />
Worauf Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n schwören.<br />
Reise: Seychellen<br />
Das verkannte Familienparadies.<br />
Kollege: Dennis Pfitzner<br />
Der Marketingmann mit Abenteuerlust.<br />
Traumtour: Hardangervidda<br />
Manche mögen’s weiß.<br />
REDAKTION & KONZEPT<br />
Redaktionsbüro Glocker & Neumann<br />
Provinostraße 52, D-86153 Augsburg<br />
Tel. 08 21/42 07 84 0<br />
Fax 08 21/42 07 84 20<br />
4-<strong>Seasons</strong>@red-gun.com<br />
REDAKTIONSTEAM<br />
Stephan Glocker (Chefredakteur),<br />
Ingo Wilhelm, Ingo Hübner, Sebastian<br />
Lüke, Philip Baues, Michael Neumann,<br />
Julian Rohn, Cindy Ruch, Moritz<br />
Schäfer, Manuel Arnu, Lotte Kloevekorn.<br />
Korrektorat: Lars Dammann, Claudia<br />
Meyer, Gotlind Blechschmidt.<br />
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />
Barbara Vetter, Vincent Heiland,<br />
Hans Johansson, Ruedi Thomi, Sami<br />
Fayed, Dirk Schäfer, Peter Wilson,<br />
Dr. Tomas Jelinek, Guido Augustiniak,<br />
Johan Lambrechts, Franz Scholz,<br />
Brigitte Püttmann, Fabian Nendza,<br />
Simon Beck, Maike Hoffmann, Günther<br />
Hoffmann, Janne Kiehl, Georg Weindl,<br />
Brian La Plante, Ariane Graf, Markus<br />
Gruner, Thomas Lipke, Dennis Pfitzner,<br />
Martin Hülle, Bernd Ritschel.<br />
GRAFIK & PRODUKTION<br />
B612 GmbH, Werner Bauer, Jan Maier<br />
Tübinger Str. 77-1, 70178 Stuttgart<br />
w.bauer@b612-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />
ANZEIGEN & KOOPERATIONEN<br />
4-<strong>Seasons</strong> Marketing<br />
Sarah Jentsch<br />
Tel. 08 21/42 07 84 12<br />
Fax 08 21/42 07 84 20<br />
jentsch@red-gun.com<br />
DRUCK<br />
Stark Druck GmbH + Co. KG, Pforzheim<br />
4-SEASONS IM INTERNET<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
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4-<strong>Seasons</strong> sind FSC-zertifiziert.<br />
62<br />
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We<strong>de</strong>r schwitzen noch frieren.<br />
106<br />
Hin und weg<br />
Sieben Mal »Save the Date« für Globetrotter.
8 Träume leben<br />
Träume leben<br />
9<br />
Im Rhythmus<br />
<strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n<br />
Interview: Cindy Ruch | Fotos: Barbara Vetter, Vincent Heiland<br />
Im Sommer Reisen, im Winter Vorträge: Seit 15 Jahren führen Barbara<br />
Vetter (40) und Vincent Heiland (41) ein Noma<strong>de</strong>nleben. Die letzten<br />
drei Sommer streiften sie durch die Mongolei – mit Kamelen und zwei<br />
kleinen Kin<strong>de</strong>rn. Wie das funktioniert? 4-<strong>Seasons</strong> hat nachgefragt.
10 Träume leben<br />
Träume leben 11<br />
»Eine Marktanalyse hätte gegen die Mongolei als Vortrags-<br />
Thema gesprochen: Keine Hotels, <strong>zum</strong> Waschen nur<br />
Gletscherbäche. Aber dafür schwingt eine Sehnsucht mit,<br />
das Leben <strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n, die Weite …«<br />
Familienidylle in <strong>de</strong>r Steppe. Da stört es nicht,<br />
wenn sich <strong>de</strong>r Hartkäse nur noch lutschen lässt.
12 Träume leben<br />
Träume leben<br />
13<br />
Ganz so einsam ist die<br />
Mongolei gar nicht.<br />
Vorne grasen, hinten Dünen.<br />
An <strong>de</strong>r Uni in Jena fing vor 15 Jahren alles an: Ihr wart frisch<br />
verliebt und seid gleich zu einer einjährigen Radreise<br />
aufgebrochen. Wie<strong>de</strong>r daheim, habt ihr mit Diashows<br />
begonnen. Heute gehört ihr zu <strong>de</strong>n bekanntesten Vortragsreferenten<br />
und Veranstaltern <strong>de</strong>r Szene. Eine geplante Karriere?<br />
Vincent: Nein, wir sind da mehr o<strong>de</strong>r weniger hineingeschlittert.<br />
Barbara und ich kannten uns vom Studium. Die ersten zwei Jahre<br />
machten wir rein freundschaftlich kleinere Ra<strong>de</strong>ltouren. Unsere<br />
damaligen Partner waren nicht so reiselustig. Als wir dann ein<br />
Paar wur<strong>de</strong>n, stand die Reiseplanung sofort im Raum. Wir wollten<br />
beid e unmotorisiert vorankommen, das Fahrrad war erste Wahl.<br />
Seid ihr mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e losgera<strong>de</strong>lt, aus <strong>de</strong>r ersten Reise <strong>de</strong>n<br />
Diavortrag »Jena – Jemen« zu basteln? Damit habt ihr euch<br />
ja einen Namen in <strong>de</strong>r Vortragsszene gemacht.<br />
Barbara: Fotografiert haben wir schon immer. Wir hatten die I<strong>de</strong>e,<br />
unseren Sponsoren als Dank einen Diavortrag anzubieten, sobald<br />
wir wie<strong>de</strong>r zurück waren. Daraus wur<strong>de</strong> eine Diareportage mit<br />
vielen Bil<strong>de</strong>rn, Texten und O-Ton-Material, die wir erstmals auf<br />
<strong>de</strong>m »Weitsicht Festival« in Frankfurt vor 800 Leuten zeigten ...<br />
Eine Ausbildung <strong>zum</strong> Vortragsreferenten o<strong>de</strong>r Reisefotografen gibt<br />
es nicht. Hattet ihr etwas Vorwissen?<br />
Vincent: Ein bisschen. Aber we<strong>de</strong>r unser Geografie-Studium<br />
noch meine frühere Ausbildung als Tischler waren entschei<strong>de</strong>nd.<br />
»Gleich aus unserer ersten Reise<br />
wur<strong>de</strong> eine Dia-Reportage, die wir<br />
vor 800 Leuten zeigten.«<br />
Vielleicht war es wegweisend, dass mein Vater mir mit 14 die erste<br />
Spiegel reflexkamera schenkte. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wollte ich Fotografie<br />
studieren, fand aber keinen Platz. Aber die Lei<strong>de</strong>nschaft blieb.<br />
Wie bist du <strong>zum</strong> Fotografieren gekommen, Barbara?<br />
Barbara: Ebenso durch Learning by Doing auf meinen Reisen.<br />
Bevor ich Vincent kannte, war ich ein Jahr in Asien backpacken<br />
und knipste viel mit meiner Kompaktkamera. Bei mir muss es<br />
schnell gehen, ich bin für die Schnappschüsse verantwortlich.<br />
Vincent bevorzugt meist die technisch aufwändigeren Bil<strong>de</strong>r.<br />
Richtig gutes Timing hattet ihr mit <strong>de</strong>m Jena-Jemen-Vortrag<br />
lei<strong>de</strong>r nicht. Ein Jahr später kam <strong>de</strong>r 11. September 2001, und<br />
<strong>de</strong>r arabische Raum war für die meisten kein Reiseziel mehr …<br />
Barbara: Genau. Niemand interessierte sich mehr für Jemen.<br />
Weniger Leut e besuchten unsere Vorträge, Veranstalter trauten<br />
sich nicht mehr an das Thema ran. Dabei waren wir grad erst > Autark ist das Zauberwort.<br />
Damit das klappt, reist die Milch mit.
14<br />
Träume leben<br />
WHITE SAIL, INDIEN<br />
13. März 2013<br />
»Wir wollten mit Kin<strong>de</strong>rn und Kamelen durch die<br />
Mongolei reisen, hatten aber keinen blassen Schimmer wie.«<br />
#SUMMITSERIES<br />
Familie hatte nur drei domestizierte Kamele, die sie lei<strong>de</strong>r nicht<br />
entbehren konnte.<br />
Aber ihr seid trotz<strong>de</strong>m los?<br />
Barbara: Uns fiel noch eine mongolische Bekannte ein, glücklicherweise<br />
konnte sie uns sofort helfen. Ihre Verwandten aus <strong>de</strong>r<br />
Altai-Region kauften drei Kamele für uns. Mieten geht nicht.<br />
Wir basteln uns einen Kamelsattel.<br />
frisch dabei! Also beschlossen wir, die Sache in die Hand zu<br />
nehmen und die Leute selbst einzula<strong>de</strong>n. Das war die Geburt <strong>de</strong>r<br />
Lichtbildarena, die quasi aus <strong>de</strong>r Not entstand.<br />
Was genau ist die Lichtbildarena?<br />
Vincent: Es ist ein Festival mit Diareportagen, Livemusik,<br />
wissenschaftlichen Vorträgen und Workshops. Je<strong>de</strong>n Herbst<br />
fin<strong>de</strong>t es an <strong>de</strong>r Uni Jena statt. Der Untertitel: »Das Reise-Show-<br />
Festival«. Wir versuchen, es immer weiterzuentwickeln, stecken<br />
ganz viel Arbeit und Mühe rein. Damit es <strong>de</strong>m Publikum gefällt,<br />
und uns natürlich auch.<br />
Der eigentliche Teil eurer Arbeit – neben <strong>de</strong>n Vorträgen und <strong>de</strong>m<br />
Festival – ist das Reisen. Eure letzten drei Reisen haben euch<br />
je<strong>de</strong>s Jahr in die Mongolei geführt, in das Land <strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n.<br />
Vincent: Insgesamt waren wir sieben Monate dort. Mit Kin<strong>de</strong>rn<br />
und Kamelen sind wir rumgezogen wie die Noma<strong>de</strong>n vor Ort.<br />
Unsere Töchter Saba (7) und Lola (3) lieben das Rumreisen und<br />
waren ganz vernarrt in unsere Kamele Botok, Kila und Mila. Die<br />
Steppen sind endlos weit und fühlen sich teils menschenleer an<br />
– das ist großartig. Hier in Jena wirkt alles viel enger.<br />
Ihr habt euch also Kamele ausgeliehen und seid losmarschiert?<br />
Barbara: Wie bei all unseren Reisen ging es los mit einer Vision.<br />
Wir wollten mit Kin<strong>de</strong>rn und Kamelen durch die Mongolei reisen,<br />
hatten aber keinen blassen Schimmer wie. Wir telefonierten rum,<br />
lasen viel, bis die I<strong>de</strong>e langsam Form annahm. Eine mongolische<br />
Bekannte aus Jena wollte uns weiterhelfen. Sie war sich sicher,<br />
dass ihre Familie uns Kamele organisieren könnte. Also besorgten<br />
wir Karten, Flugtickets und Visa. Wir waren abflugbereit. Zwei<br />
Wochen vor Abreise kam dann <strong>de</strong>r Anruf aus <strong>de</strong>r Mongolei: Die<br />
Wer brachte euch <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n Kamelen bei?<br />
Vincent: Socho, ein 50-jähriger Noma<strong>de</strong>. Bei ihm haben wir im<br />
ersten Jahr unser Praktikum gemacht. Es war viel aufwändiger, als<br />
wir dachten! Er ist die Run<strong>de</strong> mitgelaufen, hat uns erklärt, dass<br />
Kamele nicht über Brücken und rund geschliffene Flusssteine<br />
laufen und welche Pflanzen sie fressen. Irgendwann griff er nur<br />
noch ein, wenn etwas schieflief, beispielsweise wenn die Kamele<br />
mal wie<strong>de</strong>r Angst hatten. Dann bleiben sie stehen. Die beste<br />
Lösung ist, einen an<strong>de</strong>ren Weg zu suchen.<br />
2012 wart ihr mit zwei Kamerastu<strong>de</strong>nten unterwegs, dieses Jahr<br />
auf euch alleine gestellt. Mit drei neuen Kamelen. Hat’s geklappt?<br />
Vincent: Echt gut. Wir wan<strong>de</strong>rten, die Tiere trugen das Gepäck,<br />
unter an<strong>de</strong>rem die 25 Kilo Kameraausrüstung o<strong>de</strong>r die Kin<strong>de</strong>r im<br />
Korb. Saba ritt sogar öfters alleine. Anstrengend war das Bela<strong>de</strong>n<br />
je<strong>de</strong>n Morgen – mit Decken, Seilen und Holzstämmen mussten<br />
wir <strong>de</strong>n Sattel schnüren und dann das Gepäck festklemmen.<br />
Barbara: Das klappte immer besser – wir bekamen sogar Lob von<br />
<strong>de</strong>n einheimischen Noma<strong>de</strong>n für unsere Packtechnik. Etwas Hilfe<br />
hatten wir aber, weil Tungaa teilweise mit dabei war.<br />
Wer ist Tungaa?<br />
Barbara: Wir lernten Tungaa im ersten Jahr kennen. Sie wohnt in<br />
<strong>de</strong>m Dorf Mankhan, von <strong>de</strong>m wir immer in die Berge hochstiegen.<br />
Das Jahr über studiert sie in <strong>de</strong>r Hauptstadt Ulan Bator, in <strong>de</strong>n<br />
Sommerferien ist sie zuhause – und nutzte die Gelegenheit, mit<br />
uns das Noma<strong>de</strong>nleben kennen zu lernen.<br />
Eine Mongolin zieht mit einer <strong>de</strong>utschen Familie los?<br />
Barbara: Tungaa hat sogar nomadischen Verwandte und war mit<br />
diesen auch unterwegs gewesen, aber immer nur für ein paar<br />
Tage. Mit uns hatte sie die Möglichkeit, länger durch die Steppe<br />
zu ziehen. Vier Wochen hat sie uns begleitet, also etwa die Hälfte<br />
unseres Trips.<br />
Und ihr hattet eine dritte Tochter dabei …<br />
Barbara: Vom Alter her hätte sie unsere Tochter sein können, aber<br />
wir sehen sie als Freundin an. Es war schön, dass sie mitkam.<br />
Während wir durch die Neugier <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r schnell in Kontakt mit<br />
Einheimischen kamen, öffnete uns Tungaa mit ihrer Übersetzung<br />
die Türen. Wir waren ein gutes Team. Nur ihre Eltern hatten etwas<br />
Angst – sie machten uns klar, gut auf ihre Tochter aufzupassen. ><br />
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16<br />
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Lola erwies sich als prima Türöffnerin zu <strong>de</strong>n Jurten – und eroberte auch das Herz <strong>de</strong>r mongolischen Begleiterin Tungaa.<br />
Hattet ihr gar keine Angst, <strong>zum</strong> Beispiel vor wil<strong>de</strong>n Tieren?<br />
Barbara: Es gibt Wölfe, aber solange wir <strong>de</strong>nen nicht im Winter<br />
begegnen, stehen wir nicht auf ihrer Speisekarte. Wir hätten<br />
gerne mehr Wildtiere gesehen. Murmeltiere tauchen öfters auf.<br />
Die wer<strong>de</strong>n auch geschossen, gelten dort als Delikatesse – haben<br />
wir als Vegetarier aber nicht probiert.<br />
Vincent: Wir machten uns um an<strong>de</strong>re Sachen Sorgen: dass die<br />
Kamele in <strong>de</strong>n Bergen abrutschen wür<strong>de</strong>n, dass was mit <strong>de</strong>n<br />
Kin<strong>de</strong>rn sein könnte. Zum ersten Mal hatten wir ein Satellitentelefon<br />
dabei. Glücklicherweise ist nichts Ernsthaftes passiert.<br />
Barbara: Angst hatten wir eher vor besoffenen Männern ...<br />
Angst vor besoffenen Männern? Was ist passiert?<br />
Vincent: Eines Nachts kamen zwei betrunkene Motorradfahrer zu<br />
unseren Zelten. Sie wollten Tungaa aus ihrem Zelt zerren. Es war<br />
ein Uhr nachts, eiskalt, es herrschten Minusgra<strong>de</strong>. Wir hatten<br />
Angst, dass sie Tungaa mitnehmen und vergewaltigen wür<strong>de</strong>n.<br />
Einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n war hartnäckig, er wollte sogar mit mir ringen.<br />
Das ist ja ein beliebter Volkssport in <strong>de</strong>r Mongolei. Ich hätte keine<br />
Chance gehabt.<br />
Barbara: Ich schrie sie an, auf Deutsch und Englisch, dass sie<br />
Tungaa loslassen sollten, und schlug auf sie ein. Dem an<strong>de</strong>ren<br />
wur<strong>de</strong> die Geschichte zu heiß, das merkten wir. Ihn versuchten<br />
wir zu überre<strong>de</strong>n, wie<strong>de</strong>r abzuhauen. Tungaa hatte totale Angst,<br />
übersetzte aber weiterhin, was wir sagten. Es dauerte eine Stun<strong>de</strong>,<br />
bis das Schreien und das Verhan<strong>de</strong>ln wirkten. Sie fuhren wie<strong>de</strong>r,<br />
kamen aber keine zehn Meter weit. Dann starb <strong>de</strong>r Motor ab. Wir<br />
stan<strong>de</strong>n schon eine Stun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Eiseskälte. Wir dachten nur, oh<br />
nein, jetzt geht es wie<strong>de</strong>r los. Zum Glück sprang <strong>de</strong>r Motor wie<strong>de</strong>r<br />
an, und sie hauten ab.<br />
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18<br />
Träume leben<br />
Ihr traft also doch einige Noma<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r angeblich<br />
menschenleeren Mongolei.<br />
Vincent: Immer wie<strong>de</strong>r kamen wir an Jurten vorbei. Die Noma<strong>de</strong>n<br />
sind furchtbar nett, <strong>de</strong>r nächtliche Überfall war ein Einzelfall.<br />
Wie sahen eure Treffen sonst aus?<br />
Vincent: Sehr herzlich und hilfsbereit. Einmal passierte uns das<br />
größte Malheur, was einem mit Kamelen passieren kann: Der<br />
Stock, <strong>de</strong>r durch die Nase wie ein Piercing geht, brach. An <strong>de</strong>m<br />
hängt sonst <strong>de</strong>r Strick, mit <strong>de</strong>m man das Kamel steuert.<br />
Barbara: Zum Glück war eine Jurte in Sichtweite. Viele Noma<strong>de</strong>n<br />
sind nicht mehr mit Kamelen, son<strong>de</strong>rn mit Lkws und Jeeps unterwegs.<br />
Trotz<strong>de</strong>m kennen sie sich aus. Einer sah sofort, was los war,<br />
schnitzte einen Stock zurecht und ersetzte <strong>de</strong>n Nasenpflock. Wir<br />
hätten das alleine nie hingekriegt.<br />
Kann man überall zelten?<br />
Barbara: Die ganze Mongolei ist ein riesiger Campingplatz!<br />
Man kann sich kaum entschei<strong>de</strong>n, wo man das Zelt aufstellt.<br />
Die Jurtenplätze sind meist schön flach mit einer Wasserquelle<br />
in <strong>de</strong>r Nähe.<br />
Vincent: Bei <strong>de</strong>n Noma<strong>de</strong>n ist das Gewohnheitsrecht üblich. Sie<br />
ziehen zwischen drei- und 15-mal im Jahr um, haben allerdings<br />
ihre Stammplätze, wo sich niemand sonst hinstellt.<br />
Außer Touristen?<br />
Vincent: Das haben wir teilweise schon gemacht. Tungaa hat uns<br />
darauf hingewiesen, dass sich das nicht gehört.<br />
Barbara: Sie praktiziert Schamanismus und hat viele Zeremonien<br />
auf <strong>de</strong>r Reise abgehalten. Sie hat uns erklärt, dass wir nicht auf<br />
diesen Plätzen übernachten sollten. Denn falls <strong>de</strong>r Familie, die<br />
dort zuvor war, etwas passiert sein sollte, könnte sich diese<br />
schlechte Energie auf uns übertragen.<br />
Was gab’s während eurer Wan<strong>de</strong>rschaft eigentlich zu essen?<br />
Barbara: Alles, was haltbar ist. Wie <strong>de</strong>r Hartkäse, <strong>de</strong>n man<br />
irgendwann nur noch lutschen kann. Zum Aben<strong>de</strong>ssen mal Reis<br />
mit Dosenerbsen und ein an<strong>de</strong>rmal Nu<strong>de</strong>ln mit Dosenmais.<br />
Hab ich das eigentlich richtig verstan<strong>de</strong>n: Ihr wart dreimal in <strong>de</strong>r<br />
Mongolei, um daraus einen einzigen Vortrag zu machen? Ist das<br />
nicht ein bisschen viel Aufwand?<br />
Vincent: Das sagt unser Steuerberater auch (lacht). Aber wir<br />
machen das Ganze ja <strong>de</strong>s Reisens wegen.<br />
Barbara: Natürlich müssen wir schauen, dass es sich auch verkaufen<br />
lässt. Eine Marktanalyse hätte sicher nicht für die Mongolei<br />
gesprochen. Es gibt keine Hotels, man muss sich im Gletscherbach<br />
waschen. Aber es schwingt eine Sehnsucht mit: das Leben<br />
<strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n, die endlose Weite ...<br />
><br />
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»Die ganze Mongolei ist ein riesiger Campingplatz!<br />
Man kann sich kaum entschei<strong>de</strong>n, wo man das Zelt aufstellt.«<br />
Mein Zelt, mein Haustier, mein Lieblingspulli.
20<br />
Träume leben<br />
Manchmal passt alles: die Weite, das Wetter, das Licht. Und die Übersetzung <strong>de</strong>s Gebirgsnamens Altai: »Unter <strong>de</strong>m Mond«.<br />
»Gute Fotos allein machen keinen guten Vortrag.<br />
Auch das Auftreten und die Geschichte müssen stimmen.«<br />
Wie teuer ist so ein Mongolei-Trip?<br />
Barbara: Ein Kamel kostete eine halbe Million Tugrik, ungefähr<br />
280 Euro. Das ist günstig. Hoch waren die Kosten für die Autos,<br />
Visa und Flüge. Mit <strong>de</strong>n Autos fuhren wir die 1800 Kilometer zu<br />
<strong>de</strong>n Kamelen. Die drei Reisen kosteten insgesamt 25 000 Euro.<br />
Gibt es ein Grundrezept für <strong>de</strong>n Erfolg von Diavorträgen?<br />
Barbara: Fotos allein reichen nicht. Auch das Auftreten und<br />
die Geschichte müssen stimmen. Um das Programm für die<br />
Lichtbildarena zusammenzustellen, reisen wir zu Vorträgen von<br />
Kollegen o<strong>de</strong>r la<strong>de</strong>n Newcomer zu Probevorträgen ein – vor uns<br />
und unseren Nachbarn als Testpublikum.<br />
Vincent: Die Län<strong>de</strong>rwahl spielt ebenfalls eine Rolle. Vorträge über<br />
Län<strong>de</strong>r wie Kanada und Neuseeland sind stark nachgefragt, weil<br />
sie einen starken Individualtourismus haben. Viele Zuschauer<br />
holen sich Anregungen o<strong>de</strong>r schwelgen in Reiseerinnerungen.<br />
Kann das je<strong>de</strong>r, mit Reisen Geld verdienen?<br />
Barbara: Wenn man was wirklich will, kann man fast alles<br />
schaffen. Aber man muss sich reinhängen und dranbleiben. Es<br />
geht viel Zeit drauf. Wir verbringen 70 Prozent mit Organisieren<br />
und Büroarbeit und 30 Prozent mit Reisen.<br />
Vincent: Dazu kommen kaum freie Wochenen<strong>de</strong>n im Winter, weil<br />
wir von Oktober bis März auf Vortragstour sind.<br />
Barbara: Es ist unser Lebensinhalt. Wir leben für das Reisen und<br />
sind bereit, unser Leben danach auszurichten. Es hilft, dass wir<br />
uns mit <strong>de</strong>r Lichtbildarena einen Job vor Ort geschaffen haben.<br />
Ihr seid oft mit alternativen Transportmitteln unterwegs. Lässt<br />
sich das besser vermarkten?<br />
Vincent: Wie auch in <strong>de</strong>r Mongolei machen wir immer genau das,<br />
worauf wir Lust haben. Das hat bisher einfach funktioniert. Wir<br />
sind bei<strong>de</strong> aus Überzeugung <strong>zum</strong> langsamen, unmotorisierten<br />
Reisen gekommen. Als ökologisch <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Menschen wollten<br />
wir möglichst wenig fliegen.<br />
Barbara: Diese Einstellung hat uns verbun<strong>de</strong>n. Mit Kanu und Rad<br />
sind wir die Donau entlang, mit Floß und Rad durch Kanada.<br />
Auf euren Vorträgen erzählt ihr gerne, dass ihr leben<strong>de</strong> Souvenirs<br />
von euren Reisen mitbringt …<br />
Vincent: Das stimmt. Unseren Kater Sultan haben wir von <strong>de</strong>r<br />
Jena-Jemen-Reise mitgebracht, unsere älteste Tochter Saba von<br />
<strong>de</strong>r Donau, die jüngste Tochter Lola ist »ma<strong>de</strong> in Canada«. Aus <strong>de</strong>r<br />
Mongolei wollten wir eigentlich zwei Kamele mitbringen …<br />
Ernsthaft? Zwei Kamele in Jena?<br />
Vincent: Denen hätte es gefallen, sie sind Hitze und Kälte bis zu<br />
minus 50 Grad gewöhnt. Aber es wäre zu teuer gewor<strong>de</strong>n und >
22<br />
Träume leben<br />
»Wir leben für das Reisen und sind bereit,<br />
unser Leben komplett danach auszurichten.«<br />
www.teva.tatonka.com<br />
hätte weitere an<strong>de</strong>rthalb Jahre gedauert, um bis nach Deutschland<br />
zu laufen. Wir mussten zurück. Sabas Schuljahr ging ja los.<br />
Saba ist jetzt in <strong>de</strong>r zweiten Klasse, Lola im Kin<strong>de</strong>rgarten.<br />
Befürchtet ihr, in Zukunft nicht mehr so viel rumzukommen?<br />
Vincent: Mit unseren Diavorträgen sind wir immer noch genug<br />
unterwegs. Während wir früher mit Zug und Handwägelchen<br />
anreisten, müssen wir jetzt viel im Auto sitzen, um die großen Projektoren<br />
zu transportieren. In Jena ra<strong>de</strong>ln wir nach wie vor überall hin.<br />
Barbara: Am meisten fehlt Saba das viele Draußensein. Sie hat<br />
Probleme, im Klassenzimmer zu sitzen, beson<strong>de</strong>rs wenn die Fenster<br />
geschlossen sind. Dann bekommt sie schnell Kopfweh, und die<br />
Lehrerin lässt sie eine Run<strong>de</strong> um die Schule laufen.<br />
Und wo geht’s als Nächstes hin?<br />
Vincent: Noch ist es nicht spruchreif, aber Lasttiere sind wie<strong>de</strong>r<br />
Teil <strong>de</strong>s Plans. Mit <strong>de</strong>m Fahrrad ziehen wir wie<strong>de</strong>r los, wenn Saba<br />
groß genug ist, um sich selbst mit Gepäck zu transportieren.<br />
Barbara: Gera<strong>de</strong> eben wür<strong>de</strong>n wir am liebsten zurück in die<br />
Mongolei. Die Kamele fehlen uns. Sie haben solch eine Ruhe<br />
ausgestrahlt. Uns zieht es nach je<strong>de</strong>r Reise wie<strong>de</strong>r zurück. Aber<br />
wir wollen und müssen auch wie<strong>de</strong>r was Neues machen.<br />
Was wur<strong>de</strong> eigentlich aus Botok, Kila und Mila ?<br />
Barbara: Das haben wir uns auch gefragt, als wir die Kamele<br />
zurückgaben. Wir hatten sie aus drei verschie<strong>de</strong>nen Her<strong>de</strong>n<br />
genommen. Wür<strong>de</strong>n sie jetzt wie<strong>de</strong>r zurückfin<strong>de</strong>n in ihre alte<br />
Gruppe? Der Noma<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r uns die Kamele verkauft hatte,<br />
scheuchte sie bei sich über <strong>de</strong>n Fluss. Als sie gemeinsam in die<br />
gleiche Richtung davonrannten, sagte er nur: »So, ihr habt sie zu<br />
einer Her<strong>de</strong> gemacht.« Am nächsten Tag sahen wir drei Punkte<br />
Weitere Lasttiere – und ein Kater, <strong>de</strong>n sie mit heimnahmen. am Fuß <strong>de</strong>r Berge stehen. Das war unsere Kamelher<strong>de</strong>.<br />
<<br />
Alle Jahre wie<strong>de</strong>r: Die Lichtbildarena in Jena<br />
Vom 8. bis 10. November fin<strong>de</strong>t die<br />
12. Lichtbildarena statt. Das Reise-<br />
Show-Festival, organisiert von Barbara<br />
Vetter und Vincent Heiland, präsentiert<br />
ein breites Weltenbummler-Programm:<br />
von Diareportagen über Burma und<br />
Kuba über Seminare <strong>de</strong>r Portraitfotografie<br />
bis hin zu wissenschaftlichen<br />
Beiträgen. Alles fin<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>m<br />
Uni-Campus in Jena statt, Carl-Zeiss-<br />
Str. 3 (Eingang über Ernst-Abbe-Platz),<br />
Hörsaal 1 und 2. Die Noma<strong>de</strong>nfamilie<br />
steht natürlich auch auf <strong>de</strong>r Bühne mit<br />
ihrem neuesten Mongolei-Vortrag inkl.<br />
Livemusik (9. 11., 20 Uhr, Hörsaal 1).<br />
Ticketverkauf: lichtbildarena.<strong>de</strong>.<br />
Die Plakate ihrer letzten vier Diareportagen. Jetzt: Mongolei.<br />
RIVA WINTER MID WP M´s<br />
Der Trailer zur aktuellen Diareportage über die Mongolei auf 4-<strong>Seasons</strong>.tv/lichtbildarena-trailer.<br />
Teva-Vertrieb Deutschland und Österreich:<br />
Tatonka GmbH, Robert-Bosch-Str. 3, D-86453 Dasing, Tel.: + 49 8205 9602-0
24 Aktuell<br />
Aktuell 25<br />
Aktuell<br />
Winter 2013<br />
HAGLÖFS ARTIC WEEKEND<br />
Ein eiskaltes Wochenen<strong>de</strong><br />
Je<strong>de</strong>n Winter trifft sich die<br />
Haglöfs-Crew in Lappland <strong>zum</strong><br />
Arctic Weekend. Auf <strong>de</strong>m<br />
Programm: Ausrüstungstests,<br />
Experten-Workshops und natürlich<br />
Touren ohne En<strong>de</strong>. Im März 2014<br />
fährt ein 4-<strong>Seasons</strong>-Leser mit!<br />
Am Frühstücksbüfett im »Lapland Resort<br />
Riksgränsen«. Vor mir ein langhaariger<br />
Typ in knallbunten Haglöfs-Klamotten.<br />
Jetzt dreht er sich um und reicht mir die<br />
Müslikelle. »Eat lots! It’s gonna be a<br />
loooong day …« Sagt’s und grinst. Der Typ<br />
ist Andreas Fransson, <strong>de</strong>rzeit vielleicht<br />
bester Extrem-Skifahrer <strong>de</strong>r Welt. Nachher<br />
geht er auf Skitour. Und wer will, kann<br />
mitkommen.<br />
So ist das beim Haglöfs Arctic Weekend:<br />
Einmal im Jahr holt <strong>de</strong>r schwedische<br />
Ausrüster für vier Tage die ganze Crew<br />
zusammen. Designer, Produktmanager,<br />
Testteam-Profis wie Andreas Fransson.<br />
Ebenfalls dabei: Händler, Journalisten –<br />
und auch ein paar ganz normale Kun<strong>de</strong>n.<br />
Basislager für das viertägige Event ist das<br />
Lapland Resort Riksgrän sen, ein gemütliches<br />
Hotel im nördlichsten Skigebiet <strong>de</strong>r<br />
Welt. Ganz nach persönlichem Interesse<br />
Pow<strong>de</strong>rn im nördlichsten Skigebiet <strong>de</strong>r Welt: Riksgränsen, Schwedisch-Lappland.<br />
schreiben sich die Teilnehmer je<strong>de</strong>n Tag<br />
für verschie<strong>de</strong>ne Angebote ein und<br />
schwärmen dann aus: <strong>zum</strong> Eisklettern,<br />
Freeri<strong>de</strong>n, Iglubauen o<strong>de</strong>r zur Skitour mit<br />
Lawinenkurs. Haglöfs stellt außer<strong>de</strong>m<br />
Testausrüstung, darunter auch Prototypen<br />
für die kom men<strong>de</strong> Saison.<br />
Abends trifft man sich bei Vorträgen, Workshops<br />
o<strong>de</strong>r einfach zu einem Bier – <strong>zum</strong><br />
Beispiel mit Andreas Fransson. (SG)<br />
Arctic Weekend 2014 – wer fährt mit?<br />
4-<strong>Seasons</strong> vergibt einen <strong>de</strong>r heiß begehrten<br />
Kun<strong>de</strong>nplätze beim Arctic Weekend 2014<br />
(13. – 16. März). Flug, Unterkunft und<br />
Verpflegung übernimmt Haglöfs. Bewerber(innen)<br />
sollten Englisch sprechen, Ski fahren und sich<br />
grundsätzlich für Wintersport und Bekleidung<br />
interessieren. Alle Infos <strong>zum</strong> Programm 2014 und<br />
zur Bewerbung unter 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/arcticweekend.<br />
Fotos: Hans Johansson/Haglöfs<br />
Wintertouren und fachsimpeln: Hier ist im März 2014 noch Platz für einen 4-<strong>Seasons</strong>-Leser.
26 Aktuell<br />
Aktuell 27<br />
MITTEN IN DER DOMSTADT<br />
Ein kölsches Totem<br />
Er ist acht Meter hoch und<br />
mahnt <strong>zum</strong> Erhalt <strong>de</strong>r<br />
Urwäl<strong>de</strong>r: ein Indianerpfahl,<br />
an <strong>de</strong>m Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />
mitgeschnitzt haben.<br />
Mehr als einen Monat lang hat<br />
Harold Joe vom Volk <strong>de</strong>r Cowichan-<br />
Indianer vor <strong>de</strong>r Kölner Globetrotter-Filiale<br />
gesägt und geschnitzt,<br />
um einen hun<strong>de</strong>rtjährigen Baum<br />
aus <strong>de</strong>m Forst von Dormagen in<br />
einen Totempfahl zu verwan<strong>de</strong>ln.<br />
Mit solchen Pfählen stellen die<br />
Indianervölker in Kanada unter<br />
an<strong>de</strong>rem ihre Schutzpatrone dar.<br />
Und Schutz hat Harolds Heimat<br />
dringend nötig: Holzkonzerne<br />
ro<strong>de</strong>n ganze Landschaften für die<br />
Papierherstellung. Deshalb hat<br />
Globetrotter <strong>de</strong>n Cowichan Harold<br />
von Vancouver Island an <strong>de</strong>n Rhein<br />
eingela<strong>de</strong>n, um hier ein Mahnmal<br />
für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r kanadischen<br />
Urwäl<strong>de</strong>r zu setzen. Der 71-Jährige<br />
schnitzte nicht nur selbst; er gab<br />
sein Wissen in Kursen auch an<br />
einige Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n weiter.<br />
Die Teilnahme gebühr sowie<br />
die Spen<strong>de</strong>n gehen an die<br />
Umweltschutzorganisation<br />
SCHNEEHAUS-EVENT<br />
Wer hat’s gebaut?<br />
Nein, die Schweizer haben das<br />
Iglu nicht erfun<strong>de</strong>n. Aber sie<br />
veranstalten ein tipptopp Festival.<br />
Am 1. und 2. März wird <strong>de</strong>r Zentralschweizer<br />
Wintersportort Melchsee-Frutt zur<br />
Hauptstadt <strong>de</strong>r Freizeit-Inuit. Dann steigt<br />
auf <strong>de</strong>r fast 2000 Meter hoch gelegenen<br />
Alpe das »Transa Iglu Festival 2014«.<br />
Mehrere Dutzend Schneefans wer<strong>de</strong>n aus<br />
Wil<strong>de</strong>rness International, die unberührte<br />
Regenwaldflächen vor <strong>de</strong>r Zerstörung<br />
bewahrt. Der Schutzpatron-Totempfahl<br />
wird bis Mitte Mai nächsten Jahres vor<br />
<strong>de</strong>m Olivan<strong>de</strong>nhof stehen, dann zieht er<br />
als Dauerleihgabe ins Rautenstrauch-<br />
Joest-Museum um. Weitere Informationen:<br />
wil<strong>de</strong>rness-international.org.<br />
Harold Joe schnitzte mit<br />
Kun<strong>de</strong>n. Nun steht <strong>de</strong>r Pfahl<br />
vor <strong>de</strong>m Olivan<strong>de</strong>nhof.<br />
Schneeblöcken ein ganzes Dorf bauen und<br />
nach einem Schlummertrunk die Nacht<br />
darin verbringen – bei je<strong>de</strong>m Wetter eine<br />
Riesengaudi. Neben <strong>de</strong>r Schneesäge<br />
und <strong>de</strong>r Schaufel lohnt es sich nun auch,<br />
die feine Feile anzulegen o<strong>de</strong>r Deko<br />
mitzubringen. Denn das schönste und<br />
originellste Iglu wird prämiert – mit einem<br />
Zweitages skipass und einer Übernachtung<br />
im Frutt Lodge & Spa. Alle Infos auf<br />
transa.ch/iglufestival. < Iglubau ist auch Kopfsache.<br />
Fotos: Sami Fayed<br />
OSPREY<br />
Aktentasche 2.0<br />
Der Rucksack Pixel Port kommt<br />
Pendlern entgegen – und lässt<br />
digitale Noma<strong>de</strong>n jubeln.<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg zur Arbeit noch 148 Mails<br />
checken? Der Pixel Port von Osprey<br />
macht’s einfach. Highlight ist ein Fensterfach<br />
fürs Tablet. Geschützt von einer<br />
gepols terten Frontklappe lassen sich so<br />
die Geräte leicht unterwegs bedienen,<br />
ohne dafür aus <strong>de</strong>r Tasche genommen<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Das Hauptfach fasst Laptops<br />
bis zu einer Größe von 15,4 Zoll. Stifte,<br />
Schlüssel, La<strong>de</strong>gerät und Kleinkram<br />
fin<strong>de</strong>n eigene Plätze. Eine Fronttasche<br />
hält Smartphone o<strong>de</strong>r Sonnenbrille<br />
griffbereit. Mit elf Litern Volumen ist die<br />
Aktentasche 2.0 groß genug, um auf<br />
<strong>de</strong>m Heimweg noch schnell einen Liter<br />
Milch und ein paar Äpfel zu kaufen. Der<br />
Pixel Port kostet 89,95 Euro (Globetrotter-Bestellnummer:<br />
22.62.91) und ist<br />
in mehreren Farben erhältlich. <<br />
FILM- UND VORTRAGSFESTIVAL<br />
Verreisen für einen Tag<br />
Praktisch, wenn ein Kino unterm selben Dach ist: Das CinemaxX neben<br />
<strong>de</strong>r Münchner Globetrotter-Filiale verwan<strong>de</strong>lt sich für einen Tag in ein<br />
großes Forum für die spannendsten Geschichten von unterwegs.<br />
Mit <strong>de</strong>m E-Bike rund um Australien: Maximilian Semsch.<br />
Gleich 28 Veranstaltungen in sieben Kinosälen<br />
stehen am 30. November auf <strong>de</strong>m<br />
Programm: von Wüste bis Hochgebirge,<br />
von Kletterkabarett bis Multivisionsshow.<br />
4-<strong>Seasons</strong> stellt neun Appetithappen aus<br />
<strong>de</strong>m Angebot <strong>de</strong>s Film- und Vortragsfestivals<br />
vor. Das komplette Programm und<br />
Tickets: cinemaxx.<strong>de</strong>/globetrotter.<br />
Arved Fuchs: »Zwei Reisen<br />
am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lichts«<br />
Auf <strong>de</strong>r »Avanersuaq«-Expedition fuhr<br />
Fuchs mit Schlittenhun<strong>de</strong>n 800 Kilometer<br />
entlang <strong>de</strong>r Nordwestküste Grönlands, bis<br />
<strong>zum</strong> Humboldt-Gletscher und zurück über<br />
das grönländische Inlan<strong>de</strong>is. Auf einer<br />
zweiten Reise begab er sich mit <strong>de</strong>m Haikutter<br />
»Dagmar Aaen« auf die Spuren <strong>de</strong>r<br />
Lofotfischerei. Tickets: Kategorie I.<br />
Rüdiger Nehberg: »Querschnitt durch ein<br />
aufregen<strong>de</strong>s Leben«<br />
»Sir Vival« erzählt von seinem Leben als<br />
Abenteurer und Aktivist. Von seinem Engagement<br />
für die Yanomami-Indianer und<br />
seinem Kampf gegen Genitalverstümmelung.<br />
Er zeigt aber auch, was ihn befähigt,<br />
monatelang im Abseits <strong>de</strong>r Welt bestehen<br />
zu können. Tickets: Kategorie I.<br />
3. Münchener Lawinenabend<br />
Rudi Mair und Patrick Nairz leiten <strong>de</strong>n<br />
Lawinenwarndienst Tirol. Anhand einiger<br />
Unfallbeispiele und eindrucksvoller<br />
Lawinenbil<strong>de</strong>r stellen die Experten ihre<br />
Erkenntnisse vor und machen Lawinenkun<strong>de</strong><br />
auch für Einsteiger anschaulich und<br />
einprägsam. Tickets: Kategorie II.<br />
Alix von Melle, Luis Stitzinger: »In Thin<br />
Air – Lei<strong>de</strong>nschaft Höhenbergsteigen«<br />
Alix von Melle und Luis Stitzinger sind das<br />
erfolgreichste <strong>de</strong>utsche Bergsteigerpaar.<br />
Sechs Achttausen<strong>de</strong>r haben sie bereits<br />
bestiegen. In ihrem Multivisionsvortrag<br />
berichten die bei<strong>de</strong>n von ihren Erlebnissen<br />
und Sehnsüchten, <strong>de</strong>n Erfolgen und<br />
Nie<strong>de</strong>rlagen – im Sport wie im täglichen<br />
Leben. Tickets: Kategorie II.<br />
David Göttler: »Magic Moments – Passion<br />
Berge«<br />
Der Bergsteiger David Göttler erzählt von<br />
Erfolg und Glück, aber auch von Scheitern<br />
und Tragödien an <strong>de</strong>n hohen Bergen. Seit<br />
mehr als zehn Jahren ist <strong>de</strong>r Münchner<br />
Bergführer und Ausbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DAV-Expeditionska<strong>de</strong>rs<br />
auf Expeditionen unterwegs.<br />
Tickets: Kategorie II.<br />
Alle Infos, volles Programm: globetrotter.<strong>de</strong>/film-vortragsfestival.<br />
Andreas Pröve: »Abenteuer Mekong – von<br />
Vietnam nach Tibet«<br />
Der querschnittsgelähmte Andreas Pröve<br />
hat ein hohes Ziel verfolgt: eine Rollstuhlreise<br />
an <strong>de</strong>n Ufern <strong>de</strong>s Mekong. Vom hektischen<br />
Saigon über die Tempelanlagen<br />
von Angkor Wat bis ins tropische Yunnan in<br />
China. Tickets: Kategorie II.<br />
Michael Martin: »30 Jahre Abenteuer«<br />
Michael Martin erzählt mit einzigartigen<br />
Bil<strong>de</strong>rn von seiner ersten Mofatour nach<br />
Marokko über Reisen mit <strong>de</strong>m Peugeot<br />
504 kreuz und quer durch die Sahara bis<br />
zur ersten Gelän<strong>de</strong>wagentour durch Afrika.<br />
Ferner berichtet er vom neuen Projekt<br />
»Planet Wüste«, das ihn auch in die<br />
Eiswüs ten führt. Tickets: Kategorie I.<br />
Erbse: »Einmal unsterblich«<br />
Klettern führt zu tief gehen<strong>de</strong>r Weisheit,<br />
absoluter Glückseligkeit und nicht zuletzt<br />
Unsterblichkeit. Den Nachweis liefert Klettercomiczeichner<br />
Erbse in seinem zweistündigen<br />
musikalisch-philosophischen<br />
Kletterkabarett. Tickets: Kategorie II.<br />
Maximilian Semsch: »What a Trip –<br />
Around OZ«<br />
Der Reisefotograf Maximilian Semsch<br />
umrun<strong>de</strong>te Australien mit <strong>de</strong>m E-Bike.<br />
16 000 Kilometer entlang <strong>de</strong>s National<br />
Highway No. 1 durch verschie<strong>de</strong>ne<br />
Zeit- und Klimazonen mit einer weltweit<br />
einzig artigen Tier- und Pflanzenwelt und<br />
zu eindrucksvollen Begegnungen.<br />
Tickets: Kategorie II.<br />
Kurz und knapp<br />
Termin: Samstag,<br />
30. 11., (11 bis 23 Uhr).<br />
Ort: CinemaxX, Isartorplatz<br />
8, München.<br />
Karten: cinemaxx.<strong>de</strong>/<br />
globetrotter o<strong>de</strong>r Tel.<br />
040 / 80 80 69 69.<br />
Preise: Kategorie I<br />
16 € (regulär)/14 €<br />
(VVK & Kartenkun<strong>de</strong>n),<br />
II 14 €/12 €, III 8 €/6 €,<br />
Tagesticket 39 €/35 €,<br />
Sitzplatzreservierung<br />
möglich.<br />
28<br />
Aktuell<br />
A G’SCHMEIDIGE SACH’<br />
Hanwag steht auf Yak<br />
CECILIE SKOG SIGNATURE LINE<br />
CECILIE SKOG IST ZWEIFELSOHNE EINE AUSSERGEWÖHNLICHE BERGSTEIGERIN<br />
UND POLARFAHRERIN. IN ZUSAMMENARBEIT MIT IHR HAT BERGANS EINE EIGENE<br />
KOLLEKTION ENTWICKELT, DIE SICH DURCH EXTREM HOHE QUALITÄT AUSZEICHNET.<br />
Die bayerischen Bergschuster produzieren einige Wan<strong>de</strong>rschuhe<br />
aus <strong>de</strong>m Le<strong>de</strong>r tibetischer Hochlandrin<strong>de</strong>r. Der Hanwag-Designer<br />
Peter Wilson erzählt von seiner Reise aufs Dach <strong>de</strong>r Welt.<br />
Im tibetischen Hochgebirge<br />
grasen diese Le<strong>de</strong>rlieferanten.<br />
<strong>de</strong>r Kälte wachsen die Tiere viel langsamer<br />
als die Rin<strong>de</strong>r in unseren Breiten. »Das<br />
macht das Le<strong>de</strong>r extrem fest und strapazierfähig«,<br />
erklärt Peter. Schön geschmeidig sei<br />
es außer<strong>de</strong>m. »Davon schwärmen unsere<br />
Schuh<strong>de</strong>signer«, sagt er strahlend.<br />
Auch die Verarbeitung <strong>de</strong>s Yakle<strong>de</strong>rs will<br />
Weile haben. Vier Monate lang wer<strong>de</strong>n die<br />
Häute unter <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> gelagert, um auszuhärten.<br />
Weitere drei Wochen gerben und<br />
reinigen Arbeiter die an<strong>de</strong>rthalb Zentimeter<br />
dicken Häute, ehe sie das Le<strong>de</strong>r <strong>zum</strong> Trocknen<br />
auf Holzgestelle spannen. 110 Angestellte<br />
zählt die »Lhasa Leather Factory«.<br />
Hanwag importiert das Le<strong>de</strong>r dann und<br />
produziert die Schuhe in Europa.<br />
Zweck von Peters Reise war es auch, die Arbeitsbedingungen<br />
zu prüfen: »Hanwag will<br />
sichergehen, dass wir die Schuhe mit gutem<br />
Le<strong>de</strong>r und gutem Gewissen produzieren.«<br />
In <strong>de</strong>r Lhasa Leather<br />
Factory herrschen<br />
europäische Standards.<br />
CECILIESKOG.COM<br />
Fotos: Peter Wilson<br />
Der Hirte mit <strong>de</strong>m Hanwag-Mo<strong>de</strong>ll Lhasa und Peter Wilson hoch zu Yak.<br />
Seit 2009 verarbeitet Hanwag tibetisches<br />
Yakle<strong>de</strong>r für das Obermaterial von<br />
Schuhen. Globetrotter hat sechs davon im<br />
Programm: Chamdo, Jadong, Lhasa, Rombuk,<br />
Tashi und Tingri. »Das Yakle<strong>de</strong>r macht<br />
<strong>de</strong>n Stiefel zäh und langlebig und gibt ihm<br />
eine ausgeprägte Oberflächenstruktur«,<br />
erklärt Peter Wilson, <strong>de</strong>r seit sechs Jahren in<br />
<strong>de</strong>r Design abteilung von Hanwag in Vierkirchen<br />
bei München arbeitet.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Entwicklung ist Peter selbst<br />
einmal für fünf Tage nach Lhasa geflogen,<br />
Die Fabrik wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er-Jahren mit<br />
<strong>de</strong>utscher Entwicklungshilfe mo<strong>de</strong>rnisiert.<br />
Nun berichtet Peter: »Von außen wirkt die<br />
Fabrik vielleicht veraltet, doch innen<br />
herrschen westeuropäische Standards mit<br />
mo<strong>de</strong>rnen Maschinen.« Je<strong>de</strong>r Angestellte<br />
bekomme einen dauerhaften Arbeitsvertrag.<br />
»Und ich wollte die Yaks natürlich auch in<br />
natura sehen«, sagt Peter. Im Jeep fuhr er<br />
mit <strong>de</strong>m Geschäftsführer <strong>de</strong>r Lhasa Leather<br />
Factory aufs Land, um die zotteligen<br />
um sich <strong>de</strong>n Ursprung <strong>de</strong>s exklusiven Naturprodukts<br />
anzuschauen. »Ich war noch nie<br />
zuvor in Tibet, aber es ist viel entspannter,<br />
als ich es mir angesichts <strong>de</strong>r politischen<br />
Lage vorstellte«, berichtet Peter. In <strong>de</strong>r<br />
Hauptstadt stieß er sogleich auf die ersten<br />
Yaks: zwei gol<strong>de</strong>ne Statuen im Zentrum <strong>de</strong>r<br />
Stadt. Die Tibeter verehren Yaks. Kein<br />
Wun<strong>de</strong>r: Sie dienen als Lasttiere und liefern<br />
Essen, Kleidung und eben auch Schuhe.<br />
Auch für Bergschuhe ist Yakle<strong>de</strong>r laut Peter<br />
Wie<strong>de</strong>rkäuer zu suchen. Doch es war<br />
Spätsommer, und die kältelieben<strong>de</strong>n Yaks<br />
hatten sich ins Hochgebirge zurückgezogen.<br />
Nach fünfstündiger Fahrt ent<strong>de</strong>ckte Peter<br />
die ersten Hochlandrin<strong>de</strong>r, die gemächlich<br />
grasten. Yaks leben nomadisch, ein Hirte<br />
folgt ihnen mit Motorrad, einem Zelt – und<br />
neuerdings auch mit Lhasa-Schuhen: »Ich<br />
hatte ein Paar Schuhe als Gastgeschenk<br />
mitgebracht«, erzählt Peter. »Sie haben<br />
<strong>de</strong>m Hirten gepasst wie angegossen, und er<br />
hervorragend geeignet. Wegen <strong>de</strong>r Höhe und hat sich riesig gefreut.«<br />
<<br />
Cecilie Jacket, technische Hardshelljacke, die eigens für Frauen<br />
entwickelte wur<strong>de</strong>.<br />
Cecilie Summer Beanie, dünne Mütze aus<br />
100 % Bio-Baumwolle.<br />
Cecilie Down Jacket, winddichte, leichte<br />
und komprimierbare Daunenjacke.<br />
Bergans of Norway hat seinen Ursprung in <strong>de</strong>r wil<strong>de</strong>n Natur und <strong>de</strong>m rauen Klima Norwegens. Die oft<br />
widrigen Bedingungen dort stellen beson<strong>de</strong>rs hohe Ansprüche an das Material und seine Nutzer.<br />
Cecilie Light Insulated Anorak, wattierter<br />
Anorak mit geringem Gewicht.<br />
FOREVER PIONEERS<br />
bergans.<strong>de</strong>
30 Aktuell<br />
JETZT BEWERBEN!<br />
Abenteuer Schule<br />
MICHAEL MARTIN<br />
Tour-Marathon<br />
KINDERATLAS<br />
Papa, da will ich hin!<br />
ICH LIEBE NATUR<br />
Ich liebe Performance<br />
Ein halbes Jahr in Norwegens<br />
Wildnis – das können 32<br />
<strong>de</strong>utsche Jugendliche beim<br />
»Outdoor College« erleben.<br />
Wer macht die besten Vorträge?<br />
Michael Martin, sagen viele.<br />
Jetzt ist <strong>de</strong>r Wüstenexperte<br />
wie<strong>de</strong>r auf Tour.<br />
Ab jetzt sagen die Kin<strong>de</strong>r, wo’s<br />
langgeht. Denn ein neues Buch<br />
zeigt die schönsten Familienziele<br />
Deutschlands.<br />
Outdoor College ist ein Naturschulprojekt<br />
für Gymnasiasten und Gesamtschüler.<br />
Die 32 Mädchen und Jungen<br />
verbringen das erste Halbjahr <strong>de</strong>r<br />
neunten Klasse in <strong>de</strong>r Region Sirdal,<br />
inmitten einer abenteuerlichen Landschaft.<br />
Dabei absolvieren sie in einer<br />
Schule, die zugleich als Unterkunft<br />
dient, Unterricht gemäß <strong>de</strong>m schleswigholsteinischen<br />
Lehrplan. Auf <strong>de</strong>m<br />
Programm stehen aber auch naturpädagogische<br />
Inhalte: Die Schüler arbeiten<br />
und trainieren mit Schlittenhun<strong>de</strong>n,<br />
monatlich fin<strong>de</strong>n unterschiedliche einwöchige<br />
Expeditionen in die Natur statt.<br />
Betreut wer<strong>de</strong>n die Schüler unter an<strong>de</strong>rem<br />
von vier Lehrkräften und fünf Outdoortrainern.<br />
Die monatlichen Kosten für<br />
<strong>de</strong>n Aufenthalt betragen 2250 Euro. Alle<br />
Infos <strong>zum</strong> Programm, Ablauf und zur<br />
<<br />
DR. TOMAS JELINEK: GESUNDHEITSTIPPS FÜR GLOBETROTTER<br />
Nicht nur in Afrika: So schützen<br />
Sie sich vor <strong>de</strong>m West-Nil-Fieber<br />
Das West-Nil-Virus kommt vor allem in<br />
Zugvögeln vor. Es wird von Stechmücken<br />
auf <strong>de</strong>n Menschen übertragen und kann<br />
eine Entzündung <strong>de</strong>s Gehirns mit ernstem<br />
Verlauf verursachen. Das Virus wur<strong>de</strong><br />
erstmals in Uganda (Provinz West Nile)<br />
gefun<strong>de</strong>n. Schnell zeigte sich aber, dass<br />
es auch in weiteren Teilen Afrikas, Westasiens<br />
und Osteuropas vorkommt. 1999<br />
wur<strong>de</strong> es in die USA eingeschleppt. In <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren häufen sich Meldungen<br />
über Ausbrüche von West-Nil-Fieber, die<br />
meist zu zahlreichen To<strong>de</strong>sfällen führen.<br />
Vorträge, Bücher,<br />
Fernsehfilme für<br />
Arte … Sein Lebensthema<br />
Wüste hält<br />
Michael Martin auf<br />
Trab. Noch bis 2015<br />
arbeitet <strong>de</strong>r Münchner<br />
Ausnahmefotograf<br />
an seinem neuen Vortragsprojekt, doch<br />
zwischendurch zeigt er seine aktuellen<br />
Shows »Wüsten <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>« und »30 Jahre<br />
Abenteuer«. Alle Termine gibt es unter<br />
michael-martin.<strong>de</strong>.<br />
Passend dazu <strong>de</strong>r Geschenk- und Lesetipp<br />
<strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion: »In <strong>de</strong>r<br />
Welt zuhause« (14,99 €; Globetrotter-<br />
Bestellnummer 22.26.95). Im Buch<br />
lässt Michael 20 Freun<strong>de</strong> wie Andreas<br />
Altmann o<strong>de</strong>r Norbert Rosing von ihren<br />
Touren erzählen. Ein wun<strong>de</strong>rbarer<br />
Schmöker über die Lust am Reisen. <<br />
Zwei bis 14 Tage nach <strong>de</strong>m Mückenstich<br />
kommt es bei <strong>de</strong>n meisten Infizierten zu<br />
einem grippeähnlichen Krankheitsbild mit<br />
Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen<br />
sowie Appetitlosigkeit, Erbrechen und<br />
Durchfall. Gefährlich wird es, wenn sich<br />
auch das Gehirn o<strong>de</strong>r die Hirnhäute entzün<strong>de</strong>n,<br />
was nur einer Min<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Erkrankten<br />
wi<strong>de</strong>rfährt. Das Risiko für solche<br />
Komplikationen steigt ab <strong>de</strong>m 50. Lebensjahr<br />
<strong>de</strong>utlich an, die To<strong>de</strong>srate bei Älteren<br />
beträgt dann fünf bis zehn Prozent. Bei<br />
<strong>de</strong>n Überleben<strong>de</strong>n einer Hirnentzündung<br />
Dr. Tomas Jelinek leitet das Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (bctropen.<strong>de</strong>).<br />
Tierparks, Ferienhöfe,<br />
Naturkun<strong>de</strong>museen,<br />
Ba<strong>de</strong>seen o<strong>de</strong>r auch<br />
Burgen – <strong>de</strong>r neue<br />
Kin<strong>de</strong>ratlas aus <strong>de</strong>m<br />
Glückschuh Verlag<br />
ist <strong>de</strong>r ultimative<br />
Wegweiser für <strong>de</strong>n<br />
Familienurlaub. Auf <strong>de</strong>n kindgerecht<br />
aufbereiteten Karten sehen die Kleinen,<br />
was in <strong>de</strong>r Umgebung auf sie wartet.<br />
Zu<strong>de</strong>m können sie auf Son<strong>de</strong>rseiten<br />
viel über Tiere und die Umwelt lernen.<br />
Eingebaute Spiel i<strong>de</strong>en sorgen dafür, dass<br />
<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn unterwegs nicht langweilig<br />
wird. Der Kin<strong>de</strong>ratlas, an <strong>de</strong>m unter an<strong>de</strong>rem<br />
<strong>de</strong>r BUND mitgewirkt hat, ist für<br />
19,95 Euro bei Globetrotter erhältlich<br />
(Bestellnummer 23.58.69). Und: Der<br />
ersten Auflage liegt ein Einkaufsgutschein<br />
für Globetrotter in Höhe von 10 Euro bei.<br />
Bewerbung auf outdoor-college.<strong>de</strong>. <<br />
bleiben häufig irreparable Folgeschä<strong>de</strong>n<br />
wie Konzentrationsschwäche zurück.<br />
Medikamente zur Behandlung sind bisher<br />
nicht bekannt, es können lediglich die<br />
Beschwer<strong>de</strong>n gelin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Auch<br />
Impfstoffe sind nicht verfügbar, befin<strong>de</strong>n<br />
sich aber in Entwicklung. Die Vorbeugung<br />
ist daher <strong>de</strong>r individuelle Schutz vor Stechmücken<br />
durch Repellentien (z. B. Mückenschutzsprays),<br />
stichdichte Kleidung und<br />
Moskitonetze in betroffenen Gebieten.<br />
Dies gilt beson<strong>de</strong>rs für Risikogruppen wie<br />
Ältere und Immungeschwächte. Da das<br />
Virus auch über Blutkonserven übertragen<br />
wer<strong>de</strong>n kann, dürfen Personen, die sich<br />
vom 1. Juni bis 30. November in Kanada,<br />
Mexiko o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n USA aufgehalten haben,<br />
nach ihrer Rückkehr vier Wochen lang kein<br />
Blut spen<strong>de</strong>n.<br />
<<br />
Photo: Moritz Attenberger Location: Chamonix<br />
Women’s Aletsch Jacket II Vajolet 25<br />
Das VAUDE Umweltsiegel Green Shape steht für grüne Performance, die so funktionell<br />
wie nachhaltig ist. Produziert wird ausschließlich nach strengsten ökologischen Kriterien.<br />
1% <strong>de</strong>r Erlöse fließt direkt in die Naturschutzarbeit <strong>de</strong>s WWF. Wir wollen die Natur<br />
erhalten, weil wir alle die Natur lieben. vau<strong>de</strong>.com
32<br />
Aktuell<br />
Fotowettbewerb, Run<strong>de</strong> 16:<br />
»Staub schlucken, Dreck fressen«<br />
Um die tollen Momente dort draußen zu erleben, muss man sich öfters mal schmutzig machen. Doch wie die<br />
Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Leser zeigen, ist <strong>de</strong>r Weg dahin manchmal dreckig und schön zugleich.<br />
2.<br />
PLATZ<br />
Fotograf: Matthias Rott<br />
Hun<strong>de</strong>rte Kilometer<br />
Schotterpiste Tag für Tag und<br />
die nasse Kälte tief in <strong>de</strong>n<br />
Knochen – das Bild vom<br />
Dalton Highway in Alaska<br />
zeigt <strong>de</strong>n leidgeprüften<br />
Kompagnon von Matthias<br />
Rott. Auf chinesischen<br />
Billigmotorrä<strong>de</strong>rn fuhren sie<br />
– begleitet von zig Defekten –<br />
durch Matsch und Schlamm<br />
von Bolivien nach Alaska.<br />
Vom Reisen<br />
inspiriert<br />
Das Abenteuer genießen –<br />
mit einem unverwüstlichen und<br />
vielseitigen Reisebegleiter<br />
Equipment<br />
Keeper<br />
ORV Trunk 30<br />
Fotograf: Daniel Swarovski<br />
1.<br />
PLATZ<br />
Fotograf: Bernd Flechsig<br />
Auf Radtour durch Marokko gerät Bernd Flechsig am Rand <strong>de</strong>r Sahara in einen Sandsturm. Leichtes<br />
Sandtreiben entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit <strong>zum</strong> Sandstrahlgebläse. Orientierung ist nur per GPS<br />
möglich, weshalb <strong>de</strong>r Fotograf schnell aus <strong>de</strong>r Hüfte knipst, damit er <strong>de</strong>n Kontakt zur Gruppe nicht verliert.<br />
3.<br />
PLATZ<br />
Dieser Ritt in <strong>de</strong>n<br />
Sonnenuntergang ist fast<br />
schon zu stimmungsvoll für<br />
das Wettbewerbsthema. Auf<br />
staubigen Präriepfa<strong>de</strong>n geht<br />
es zurück zur Nine Quarter<br />
Circle Ranch nach einem<br />
langen Tag in <strong>de</strong>n Rocky<br />
Mountains von Montana,<br />
USA. Beim Versuch, die<br />
Szene einzufangen, wäre<br />
Daniel Swarovski beinahe aus<br />
<strong>de</strong>m Sattel gefallen.<br />
Extrem robust<br />
und strapazierfähig<br />
Wasserdichtes<br />
Bo<strong>de</strong>nfach<br />
Nächster Fotowettbewerb:<br />
»Wintersonne«<br />
In <strong>de</strong>r dunklen Jahreszeit macht sich die Sonne rar, und wir genieße n<br />
je<strong>de</strong>n Strahl, <strong>de</strong>r auf die Er<strong>de</strong> und die Haut trifft. Gesucht sind Fotos<br />
von stimmungs vollen Sonnenmomenten im kalten Winter. Einsen<strong>de</strong>schluss<br />
ist <strong>de</strong>r 20. Januar 2014. Alle Infos: 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/foto.<br />
www.eaglecreek.com
34<br />
Aktuell<br />
BMW Concept<br />
Active Tourer<br />
NEULICH AN<br />
DER KASSE …<br />
Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n gewähren einen Einblick in ihre Einkaufstüte.<br />
Diesmal in <strong>de</strong>r Filiale Hamburg.<br />
www.bmw.com<br />
Freu<strong>de</strong> am Fahren<br />
Fotos: Cindy Ruch<br />
»Klassenfahrt nach Island«<br />
Heute bin ich mit meiner Mutter<br />
hergekommen, um mich für<br />
meine erste Backpackertour<br />
einzu<strong>de</strong>cken. Ich bin in <strong>de</strong>r<br />
zehnten Klasse <strong>de</strong>r Waldorfschule,<br />
und am Sonntag geht’s<br />
auf Klassenfahrt nach Island.<br />
Fürs Übernachten brauchte ich<br />
noch ein Zelt: Das Nordisk<br />
Northern 2 war sogar reduziert<br />
von 279,95 auf 169,95 €.<br />
Jessica Neidahl (16)<br />
<br />
aus Hamburg<br />
»Eigene Kletterschuhe«<br />
Bisher habe ich mir immer<br />
Kletterschuhe in <strong>de</strong>r Nordwandhalle<br />
ausgeliehen. Dort<br />
boul<strong>de</strong>r ich seit vier Monaten.<br />
Bevor sich die Ausleihkosten<br />
summieren, wur<strong>de</strong> es mal<br />
Zeit für eigene Kletterschuhe!<br />
Der Tarantula von La Sportiva<br />
(79,95 €) soll <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Einsteigerkletterschuh<br />
sein. Freitag<br />
geht’s wie<strong>de</strong>r in die Halle!<br />
Kevin Lorenz (26)<br />
<br />
aus Hamburg<br />
»Reif für die Inseln«<br />
Wir brauchen mal wie<strong>de</strong>r<br />
Entspannung von <strong>de</strong>r Arbeit,<br />
also fliegen meine Freundin<br />
und ich nach Thailand. Wir<br />
wollen von Insel zu Insel<br />
reisen. Dafür brauchte ich<br />
einen Rucksack. In <strong>de</strong>n Deuter<br />
ACT Lite SL (149,95 €) mit<br />
seinen 45+10 Litern Fassungsvermögen<br />
sollte alles für drei<br />
Wochen Urlaub reinpassen.<br />
Nadine Lutz (25)<br />
aus Hamburg<br />
»Große Radtour an <strong>de</strong>r Mosel«<br />
Wir planen eine Radtour an <strong>de</strong>r<br />
Mosel! Mehrere Tage möchten<br />
wir unterwegs sein, in Pensionen<br />
übernachten und am<br />
nächsten Morgen weiterra<strong>de</strong>ln.<br />
Dafür brauch ich die wetterfeste<br />
und reißfeste ADFC-Radtourenkarte<br />
Saarland/ Mosel<br />
(7,95 €). Und das Bikeline-<br />
Radtourenbuch Mosel-Radweg<br />
(12,90 €) für Sehenswürdigkeiten.<br />
Bärbel Hoffmann (65)<br />
<br />
aus Hamburg<br />
JETZT BEI GLOBETROTTER<br />
Hightech mit Tradition<br />
Drei Nordwän<strong>de</strong> im Winter –<br />
an diese Sternstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Alpinismus erinnert die neue<br />
Trilogy-Linie von Millet.<br />
Im März 1987 gelang <strong>de</strong>n französischen<br />
Bergsteigern Christophe Profit und Eric<br />
Escoffier, was vor ihnen noch nieman<strong>de</strong>m<br />
gelungen war. Sie bezwangen jeweils solo<br />
die Nordwän<strong>de</strong> von Eiger, Matterhorn und<br />
Grand Jorasses, Profit brauchte dafür nur<br />
40 Stun<strong>de</strong>n. Diese Trilogie ging in die<br />
Annalen <strong>de</strong>s Alpinismus ein – und in die<br />
Firmengeschichte von Millet. Denn Profit<br />
und Escoffier vertrauten auf Equipment <strong>de</strong>r<br />
französischen Firma, die seit <strong>de</strong>n 1950ern<br />
Bergsport ausrüstung herstellt.<br />
Für die aktuelle Winterkollektion hat Millet<br />
eine limitierte Trilogy-Linie aufgelegt. Sie<br />
vereint hochfunktionelle Materialien,<br />
ausgeklügelte Details und sportlichen<br />
Die neue Trilogy-Linie greift farblich Escoffiers Einteiler (Foto links) auf.<br />
Schnitt – gemacht für extreme Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
wie sie etwa bei hochalpinen Winterbesteigungen<br />
o<strong>de</strong>r auf Skitour auftreten.<br />
Die Herrenjacke Trilogy GTX Pro (539,95 €,<br />
Globetrotter-Bestellnummer 22.61.34)<br />
besteht aus <strong>de</strong>m äußerst robusten und<br />
ist ganz auf alpinistische Einsätze zugeschnitten.<br />
Die optimale Zwischenlage bil<strong>de</strong>t<br />
das Trilogy X Loft Jacket (199,95 €,<br />
22.61.35), eine wärmen<strong>de</strong> Fleecejacke<br />
aus flauschigem Polartec Thermal Pro<br />
Highloft mit elastischen Einsätzen aus<br />
atmungsaktive n Laminat Gore-Tex Pro und Polarte c Power Stretch.<br />
<<br />
AllTAgsFluChTWAgen.<br />
Erleben Sie mehr Raum für Ihren Freiraum mit <strong>de</strong>m BMW Concept Active Tourer.<br />
Mehr unter www.bmw.com/conceptactivetourer<br />
DeR BMW COnCePT ACTIVe TOuReR.<br />
Die Abbildungen zeigen eine Studie <strong>de</strong>s BMW Active Tourer.
36<br />
Aktuell<br />
4-SEASONS PFLEGESERIE<br />
Der Muff muss weg!<br />
Wir zeigen, wie man altgediente Ausrüstung wie<strong>de</strong>r in optimalen Zustand bringt.<br />
Heute: Schlafsäcke (und Jacken) mit Daunen- und Synthetikfüllungen waschen. Die<br />
Basics hier im Heft, die XXL-Version auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/pflegeserie.<br />
Die 4-<strong>Seasons</strong> Pflegeserie<br />
mit Guido Augustiniak*<br />
Teil 1: Waschen, aber richtig!<br />
Teil 2: Das perlt – Hardshell<br />
imprägnieren<br />
Teil 3: Daunen & Synthetikfüllungen<br />
waschen<br />
Teil 4 (nächstes Heft): Lust auf<br />
Le<strong>de</strong>r – Schuhpflege<br />
Was ist schöner, als nach einem Tag in <strong>de</strong>r Natur in seinen Schlafsack zu kriechen?<br />
Doch spätestens wenn sich <strong>de</strong>r Partner wegen <strong>de</strong>s muffigen Geruchs etlicher<br />
vorherige r Trips angewi<strong>de</strong>rt wegdreht, ist es aus mit <strong>de</strong>r Idylle. Dann wird es Zeit<br />
für eine Wäsche <strong>de</strong>r Penntüte. Anhand eines Daunenschlafsacks zeigen wir, wie<br />
man Produkte mit Daunen- o<strong>de</strong>r Synthetikfüllungen wäscht. Denn: Entgegen allen<br />
Mythe n ist so eine Wäsche – sofern man es richtig macht – völlig ungefährlich für<br />
das Material und bringt frischen Wind in die Beziehung. Mehr Hintergrundinfos gibt<br />
es online: Waru m spezielle Waschmittel für Daunen und Kunstfasern? Wie wäscht<br />
man wasserdichte Schlafsäcke und Jacken? Kann man Schlafsäcke <strong>zum</strong> Waschen<br />
abgebe n und wenn ja, was kostet das? Antworten auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/pflegeserie.<br />
100 ml Down o<strong>de</strong>r<br />
Loft Wash kosten<br />
3,95 Euro.<br />
Singi Jacket<br />
Strapazierfähige, leicht gefütterte<br />
Outdoor-Jacke. G-1000 Silent und<br />
G-1000 Original. Sturmkapuze.<br />
Größe: xs-xxl / xxs-xl<br />
Material: G-1000® Silent<br />
/<br />
G-1000® Original:<br />
65% polyester, 35% cotton<br />
030 226 246 620<br />
357 550 620<br />
1. Trockner groß genug?<br />
• Vor <strong>de</strong>m Waschen prüfen, ob <strong>de</strong>r Schlafsack<br />
in <strong>de</strong>n Trockner passt. Ab einem<br />
Füllgewicht von 750 g kann es in einem<br />
han<strong>de</strong>lsüblichen Gerät eng wer<strong>de</strong>n.<br />
• Ist <strong>de</strong>r Trockner zu klein, bleibt nur <strong>de</strong>r<br />
Waschsalon um die Ecke.<br />
• Bei Jacken entfällt dieser Schritt aufgrund<br />
<strong>de</strong>s geringeren Volumens.<br />
2. Schlafsack/Jacke vorbereiten<br />
• Klettverschlüsse unbedingt schließen!<br />
Sonst drohe n Beschädigungen von Oberstoff<br />
und Futter. Gummizüge entlasten.<br />
• Für Vorsichtige: Reißverschluss zu, so<br />
kann <strong>de</strong>r Zippe r <strong>de</strong>finitiv keinen Scha<strong>de</strong>n<br />
anrichten. Für ein optimales Waschergebnis<br />
kann <strong>de</strong>r RV aber auch offen<br />
bleiben – im Normalfal l passiert nichts.<br />
Mit Schneeschuhen kannst du selbst dann ein tolles Winterabenteuer erleben, wenn die Schnee<strong>de</strong>cke sehr hoch ist.<br />
Trägst du dazu unser Singi-Set<br />
bist du bestens für die winterliche Tour ausgestattet und einem echten Abenteuer<br />
steht nichts mehr im Weg!<br />
DER WINTER<br />
KANN KOMMEN<br />
Mach dich bereit für <strong>de</strong>in Winterabenteuer<br />
3. Speckige Stellen vorbehan<strong>de</strong>ln<br />
• Flecken und stark verschmutzte Stellen<br />
(speckiger Kragen etc.) vorbehan<strong>de</strong>ln.<br />
Dazu ein wenig Fibertec Pro Wash mit<br />
<strong>de</strong>m Finger auftragen und einmassieren.<br />
• Beschädigungen checken. Löcher und<br />
offene Nähte können beim Waschen<br />
weite r aufreißen. Im Zweifelsfall: mit<br />
Textilflicken o<strong>de</strong>r Tape abkleben.<br />
5. Schlafsack austropfen lassen<br />
• Nicht erschrecken: Nach <strong>de</strong>r Wäsche<br />
sieht <strong>de</strong>r Schlafsack furchtbar aus. Nicht<br />
wringen – dabei zerreißen die Daunen!<br />
• Schlafsack großflächig über <strong>de</strong>n Wäschestän<strong>de</strong>r<br />
legen, bis er nicht mehr tropft.<br />
(Es können 1 – 2 l Wasser raustropfen!)<br />
• Nicht über eine Leine hängen, sonst<br />
entsteh t zu viel Zug an einer Stelle.<br />
4. Waschmaschine vorbereiten<br />
• Waschprogramm wählen: 40 °C. Falls vorhan<strong>de</strong>n:<br />
»Wasser plus« o<strong>de</strong>r »Spülen +«.<br />
• Für Daunenschlafsäcke o<strong>de</strong>r -jacken 35 ml<br />
Fibertec Down Wash ins normal e Waschmittelfach.<br />
(Für Kunstfasern die gleiche<br />
Menge Fibertec Loft Wash nehmen.)<br />
• Schleu<strong>de</strong>rgang wenn möglich auf ca.<br />
600 U/min reduzieren.<br />
6. Ab in <strong>de</strong>n Trockner!<br />
• Schlafsack bei mittlerer Hitze (ca. 60 °C)<br />
in <strong>de</strong>n Trockner. Tipp: Drei Tennisbälle in<br />
<strong>de</strong>r Trommel helfen beim Aufbauschen.<br />
• Daunen zwei- bis dreimal zwei Stun<strong>de</strong> n<br />
trocknen. Kunstfaser trocknet schneller.<br />
• Schlafsack nicht direkt eintüten. Offen<br />
hinlegen und ein bis zwei Tage lang die<br />
Restfeuchte trocknen lasse n.<br />
Wer sich in winterlichem Klima draußen<br />
aufhält, sollte verstehen, wie <strong>de</strong>r menschliche<br />
Körper, die eigene Temperatur regelt.<br />
Da <strong>de</strong>r Körper von Natur aus an ein eher<br />
tropisches Klima angepasst ist, braucht<br />
man Kleidung und Ausrüstung, die ihn<br />
schützt, damit er trocken und warm bleibt.<br />
Die Wahl <strong>de</strong>r Kleidung und ihre Kombination<br />
sind von großer Be<strong>de</strong>utung. Die<br />
Kleidung sollte viel Bewegungsfreiheit<br />
bieten und atmen. Die Luft auf <strong>de</strong>r Innenseite<br />
ist entschei<strong>de</strong>nd für die Isolierung,<br />
da Luft ein schlechter Kälteleiter ist. In zu<br />
eng sitzen<strong>de</strong>n Kleidungsstücken, Handschuhen<br />
und Schuhen ist weniger Platz für<br />
Luft und damit die Isolierung schlechter.<br />
(An<strong>de</strong>rerseits reicht bei zu weiter Kleidung<br />
die Körperwärme nicht aus, um die Luft<br />
an <strong>de</strong>r Innenseite zu erwärmen.)<br />
Unser Singi-Set<br />
ist so entwickelt wor<strong>de</strong>n,<br />
all diesen Vorraussetzungen zu entsprechen<br />
und sicherzustellen, dass du auch im kalten<br />
Winter, eine gute Zeit draussen in <strong>de</strong>r Natur<br />
verbringst. Mit unserem Singi-Set, einer<br />
Basisschicht, einer mittleren Schicht und<br />
einer Isolierungsschicht für Pausen bist<br />
du bestens geklei<strong>de</strong>t und ausgerüstet und<br />
<strong>de</strong>r Winter wartet nur noch darauf von<br />
dir ent<strong>de</strong>ckt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Singi Trousers<br />
Outdoor-Hose aus G-1000. Belüftungsöffnungen<br />
an Ober- und Unterschenkeln.<br />
Hosenträgerbefestigung.<br />
Größe: s-xxl<br />
Material: G-1000® Original:<br />
65% polyester, 35% cotton 550 560<br />
Fjällräven Polar<br />
Erlebe mit uns eine <strong>de</strong>r letzten Wildnisregionen<br />
Europas! Bewirb dich für <strong>de</strong>n Fjällräven Polar.<br />
Nähere Infos unter www.fjallraven.<strong>de</strong>/polar<br />
*Bei Guido Augustiniak, Chef von Fibertec, hat die Redaktion ein komplettes Schulungsprogramm absolviert, wie es auch Globetrotter-Berater durchlaufen.<br />
Fibertec sitzt in Neuss und ist auf umweltverträgliche Wasch- und Imprägniermittel spezialisiert. Die Produkte sind bei Globetrotter erhältlich. Mehr: fibertec.info.<br />
Erfahre mehr <strong>zum</strong> Thema Wintertrekking auf www.fjällräven.<strong>de</strong>
38<br />
Aktuell<br />
Die nordische Kombination<br />
aus Design & Funktion.<br />
URSPRUNG DER AUSRÜSTUNG<br />
Der Haken<br />
für alles<br />
Outdoorjacken o<strong>de</strong>r Reiseführer sind<br />
heute selbstverständlich. Aber wer<br />
hat’s erfun<strong>de</strong>n? 4-<strong>Seasons</strong> forscht<br />
nach <strong>de</strong>n Ursprüngen <strong>de</strong>r Reise -<br />
kultur. Folge 3: <strong>de</strong>r Karabinerhaken.<br />
Karabinerhaken sind beim Bergsteigen<br />
unentbehrlic h, aber auch sonst bewährte<br />
Helfer bei Outdoor-Touren. Erfun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Haken vom Militär: zur Befestigung <strong>de</strong>s<br />
Karabinergewehrs am Tragegurt. Erstmals<br />
im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>r Kavallerie<br />
eingesetzt, konnte ein Reiter nach <strong>de</strong>m<br />
Schuss sein Gewehr blitzschnell am<br />
Brustgurt be festigen und weiterkämpfen.<br />
Ab 1830 wur<strong>de</strong>n Karabinerhaken auch auf<br />
Schiffen verwen<strong>de</strong>t und schließlich überall,<br />
wo Seile im Einsatz waren. 1910 ent -<br />
wi ckelte <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Bergsteiger Otto<br />
»Rambo« Herzog <strong>de</strong>n ersten Stahlhaken<br />
speziell für Alpinisten. Diese funktionierten,<br />
ware n jedoc h sehr schwer. Wie<strong>de</strong>r fand das<br />
Militär die Lösung: Im Zweiten Weltkrieg<br />
experimentierte die 10. US-Gebirgsdivision<br />
mit Aluminiumhaken. Den letzten Schritt<br />
<strong>zum</strong> mo<strong>de</strong>rnen Karabiner machte <strong>de</strong>r<br />
Amerikaner Yvon Chouinard: Seine 1957<br />
vorgestellte Version trug zuverlässig und<br />
verformungsfrei das Gewicht eines Bergsteigers<br />
und konnte dabei sogar geöffnet und<br />
geschlossen wer<strong>de</strong>n. Ein unbeabsichtigtes<br />
Öffnen – zuvor ein großes Problem – war mit<br />
<strong>de</strong>r neuen Konstruktio n fast unmöglich. Die<br />
Erfindung erleichterte das technische<br />
Bergsteigen ungemein und verhalf <strong>de</strong>m<br />
Sport <strong>zum</strong> Durchbruch. Für Yvon Chouinard<br />
<strong>de</strong>r Grundstein seines Erfolgs. Später<br />
verkaufte er seine Karabinerschmie<strong>de</strong> und<br />
grün<strong>de</strong>te die Marke Patagonia. Laut <strong>de</strong>r<br />
US-Wirtschafts zeitschrift »Fortune« ist er<br />
<strong>de</strong>r erfolgreichste leben<strong>de</strong> Outdoorunternehmer<br />
<strong>de</strong>r Welt. Johan Lambrechts<br />
Illustration: Franz Scholz<br />
HUSKYS FÜR ALLE<br />
Von Null auf Hund(ert)<br />
Der Wintertraum schlechthin:<br />
Hun<strong>de</strong>nschlitten fahren in<br />
Skandinavien. Huskytrack hilft<br />
bei <strong>de</strong>r Verwirklichung.<br />
Die Sehnsucht ist groß, die Ratlosigkeit<br />
auch: Eine richtige Hun<strong>de</strong>schlittentour organisiert<br />
man nicht aus <strong>de</strong>m Handgelenk.<br />
»Bist du Einsteiger o<strong>de</strong>r schon erfahren,<br />
willst du es gemütlich o<strong>de</strong>r sportlich,<br />
warme Hütten o<strong>de</strong>r cooles Zelt? Bringst du<br />
die Familie mit? Wil<strong>de</strong> Tundra o<strong>de</strong>r lieber<br />
schwedische Wäl<strong>de</strong>r?« Jens Freu<strong>de</strong>nberg<br />
stellt die richtigen Fragen – und bringt mit<br />
seiner Firma Huskytrack Kun<strong>de</strong>n und<br />
Kennel s (Hun<strong>de</strong>farmen) zusammen.<br />
Husky track kennt und vermittelt 50 verschie<strong>de</strong>ne<br />
Kennels in ganz Skandinavien,<br />
meist familiengeführt, viele auch <strong>de</strong>utschsprachig.<br />
Beraten wird über eine Hotline<br />
(Tel. 033 03/297 31 23), außer<strong>de</strong>m liefern<br />
Geht’s schöner?<br />
Mit Huskys durch <strong>de</strong>n<br />
nordischen Winter.<br />
<strong>de</strong>r Katalog und die Website huskytrack.<strong>de</strong><br />
tonnenweise Hintergrundinfos für angehen<strong>de</strong><br />
Musher. Wie gut das funktioniert,<br />
davon zeugen über 200 Reiseberichte von<br />
Kun<strong>de</strong>n, die man online einsehen kann. <<br />
explore mother nature<br />
BORN TO EXPLORE
40 Aktuell<br />
Aktuell 41<br />
Foto: Fabian Nendza<br />
Die Gärtnerin <strong>de</strong>s<br />
VisionsWalds<br />
Vor zweieinhalb Jahren wechselte Brigitte Püttmann ihren<br />
Arbeitsplatz von Globetrotter in Hamburg nach Costa Rica.<br />
Nicht <strong>zum</strong> Urlaubmachen, son<strong>de</strong>rn um <strong>de</strong>n VisionsWald mitzupflanzen.<br />
Nun ist sie zurück in Deutschland und berichtet von ihrem Farmleben.<br />
Brigitte, mit 63 legt manch einer die<br />
Beine hoch. Du bist für Globetrotter nach<br />
Costa Rica gegangen. Wie kam’s?<br />
Eigentlich wollte ich im März 2011 nur<br />
Urlaub in Costa Rica machen. Ich bin kein<br />
Strandmensch, also beschloss ich, mir <strong>de</strong>n<br />
VisionsWald anzuschauen. Globetrotter<br />
gehörte zu diesem Zeitpunkt bereits ein<br />
Stück Land und setzte mich mit Leo<br />
Pröstler in Kontakt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n VisionsWald<br />
mit seinem Projekt BaumInvest initiierte.<br />
Wir schauten uns die Gegend an, auch<br />
mein späteres Zuhause, die Finca Tierras<br />
Buenas. Das Projekt gefiel mir so gut, dass<br />
ich bleiben wollte.<br />
Was ist die I<strong>de</strong>e hinter <strong>de</strong>m VisionsWald?<br />
Globetrotter reduziert mit diesem Projekt<br />
seinen ökologischen Fußabdruck. Konkret<br />
ENGAGIERT<br />
Brigitte pflanzte nicht nur <strong>de</strong>n VisionsWald, son<strong>de</strong>rn züchtete auch Ingwer.<br />
ermöglicht <strong>de</strong>r VisionsWald <strong>de</strong>n klimaneutralen<br />
Versand. Außer<strong>de</strong>m entstehen<br />
vor Ort Arbeitsplätze, eine Landwirtschaft<br />
und dank ökologischer Aufforstung neue<br />
Mischwäl<strong>de</strong>r.<br />
Warum brauchte Globetrotter eine<br />
Mitarbeiterin vor Ort?<br />
Ich versorgte Globetrotter mit Berichten<br />
und startete die Baumschule. Erst damit<br />
wur<strong>de</strong> aus Globetrotters Fleckchen Land<br />
ein Wald. Anfangs sammelte ich überall<br />
Samen, die ich dann pflegte und züchtete.<br />
Gegenüber <strong>de</strong>r Baumschule liegt <strong>de</strong>r<br />
VisionsWald, wo wir die zu Pflänzchen gewor<strong>de</strong>nen<br />
Samen in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n setzten.<br />
Ist das so einfach: eine Baumschule<br />
starten und seltene Pflänzchen züchten?<br />
Ich lebte zuvor bereits 28 Jahre auf einer<br />
Finca in Venezuela mit meinem damaligen<br />
Mann und unseren Kin<strong>de</strong>rn. Wir mussten<br />
uns selbst versorgen. Ich war also mit <strong>de</strong>r<br />
Pflanzenzucht und auch <strong>de</strong>r lateinamerikanischen<br />
Mentalität vertraut. Im Visions-<br />
Wald habe ich dann von Forst- und Landwirtschaftsingenieuren<br />
viel dazugelernt.<br />
Wie sah die Arbeit in <strong>de</strong>r Baumschule aus?<br />
Ich bereitete Samen <strong>zum</strong> Keimen vor,<br />
füllte Beutel mit Er<strong>de</strong>, legte Beete an.<br />
Sobald alles spross, transportierten wir<br />
die Bäumchen zu <strong>de</strong>n Grundstücken und<br />
pflanzten sie dort ein. Eine große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
war auch die Aufzucht von bedrohten<br />
Arten wie Manú. Bisher habe ich<br />
800 Exemplare gepflanzt. Kurz bevor ich<br />
abgefahren bin, begannen weitere 1000<br />
Samen in <strong>de</strong>r Baumschule zu sprießen.<br />
Helfen bedrohte Arten besser<br />
beim Klimaschutz?<br />
Sie helfen in erster Linie beim Erhalt <strong>de</strong>r<br />
Artenvielfalt. Spätere Generation können<br />
in Tierras Buenas seltene Arten fin<strong>de</strong>n.<br />
Auch die Forschung interessiert sich dafür.<br />
Ich war schon stolz, als Professoren einer<br />
costa-ricanischen Universität begeistert<br />
waren, einen kleinen Ajillo in meinem Beet<br />
zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Globetrotter reduziert mit<br />
<strong>de</strong>m VisionsWald seinen<br />
ökologischen Fußabdruck.<br />
Waren weitere Globetrotter-Mitarbeiter<br />
im Team?<br />
Nein, die an<strong>de</strong>ren Helfer kamen aus<br />
Nicaragua. Ich war die Älteste <strong>de</strong>r Truppe<br />
und die an<strong>de</strong>ren wie meine Kin<strong>de</strong>r. Die<br />
Köchin bekam ein Baby, und sie ernannte<br />
mich zur Adoptivoma. Im ersten Jahr unterrichtete<br />
ich die Kin<strong>de</strong>r eines Arbeiters,<br />
die noch nie einen Bleistift in <strong>de</strong>r Hand<br />
gehalten hatten. Nach acht Monaten konnten<br />
sie lesen und schreiben.<br />
Gab’s keine Reibereien?<br />
Ich habe sehr gute Freundschaften<br />
geschlossen. Die Probleme waren nicht<br />
zwischenmenschlicher Natur. So mussten<br />
wir die Pflanzen vor Schlingpflanzen und<br />
hungrigen Blattschnei<strong>de</strong>ameisen retten.<br />
Giftschlangen schlichen durch die Beete.<br />
Außer<strong>de</strong>m herrschte ein ständiger Mangel<br />
an Ersatzteilen für Maschinen, und <strong>de</strong>r<br />
Regen machte auch nicht immer das, was<br />
wir uns wünschten. Letztes Jahr pflanzten<br />
wir <strong>zum</strong> Beispiel auch Ingwer im Visions-<br />
Wald, doch lei<strong>de</strong>r fiel die Ernte ins Wasser.<br />
Dieses Jahr sind wir optimistisch, dass <strong>de</strong>r<br />
Ingwersaft zu Weihnachten bereitsteht.<br />
Wer kümmert sich jetzt um<br />
die Baumschule?<br />
Der Nicaraguaner Melvin, <strong>de</strong>r seit 17 Jahren<br />
in Costa Rica lebt und viel Erfahrung<br />
aus einer Gärtnerei mitbringt. Ich bin mir<br />
sicher, er kann meine Arbeit gut weiterführen.<br />
Bis heute haben wir es immerhin<br />
geschafft, 57 Hektar aufzuforsten.<br />
Seit August bist du wie<strong>de</strong>r in Deutschland.<br />
Was wird dir fehlen?<br />
Die Natur und meine Freun<strong>de</strong>. Jetzt wohne<br />
ich in Berlin und bin überrascht, wie viele<br />
Parks und Seen es hier gibt. Es wachsen<br />
zwar keine Yuccas und Tequisques, dafür<br />
viele Obstbäume. Auch schön.<br />
ENGAGIERT<br />
Wärme spen<strong>de</strong>n!<br />
Globetrotter ruft wie<strong>de</strong>r zu<br />
Schlafsack-Spen<strong>de</strong>n auf, um<br />
Obdachlosen durch <strong>de</strong>n Winter zu<br />
helfen. Jetzt Gutes tun und <strong>de</strong>n<br />
eigenen Schlafsack vorbeibringen.<br />
Zum Wegschmeißen zu scha<strong>de</strong>, im obersten<br />
Fach <strong>de</strong>s Klei<strong>de</strong>rschranks erfüllt er<br />
auch keinen Zweck mehr: also wohin mit<br />
<strong>de</strong>m alten Schlafsack? Vom 1. bis 15. Dezember<br />
Eine Ladung Wärmemacher.<br />
können Schlafsäcke, Decken und<br />
warme Kleidung bei Globetrotter abgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n, um neuen Nutzen zu erlangen. Zeitraum <strong>de</strong>r Aktion. Einfach <strong>de</strong>n<br />
Globetrotter leitet die Materialspen<strong>de</strong>n ausrangierten Schlafsack in <strong>de</strong>r nächsten<br />
weiter an die Kältehilfen, die sie wie<strong>de</strong>rum<br />
Globetrotter-Filiale abgeben und<br />
an Obdachlose verteilen. Im vergangenen Gutschein einsacken. Auch Decken,<br />
Jahr kamen auf diesem Weg mehr als 500 Isomatten, Winterjacken o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Schlafsäcke zusammen.<br />
Wärme macher wer<strong>de</strong>n weitergeleitet.<br />
Je<strong>de</strong>r Spen<strong>de</strong>r erhält als Dank für die alte So macht man <strong>de</strong>n Winter auf Deutschlands<br />
Penntüte einen Gutschein über 30 Euro<br />
Straßen erträglicher – und setzt<br />
< für <strong>de</strong>n Kauf eines neuen Schlafsacks im ein Zeichen gegen soziale Kälte. <<br />
Andy An<strong>de</strong>rson<br />
Associate Content Editor<br />
Joe’s Valley, UT<br />
Photographer: Andrew Burr
42<br />
Projekte<br />
Projekte<br />
43<br />
Sisyphos<br />
auf<br />
Schneeschuhen<br />
Text: Julian Rohn | Fotos: Simon Beck<br />
Als Simon Beck die ersten<br />
Muster in <strong>de</strong>n frischen Schnee<br />
eines Skigebiets trat, hielten<br />
ihn die Leute vor Ort noch für<br />
verrückt. Inzwische n arbeitet<br />
<strong>de</strong>r ausdauern<strong>de</strong> Brite an<br />
seine m ersten Bildband.
44 Projekte Projekte 45<br />
»Ich möchte zeige n, dass die Berge und <strong>de</strong>r Schnee wun<strong>de</strong>rschön sind<br />
und dass es besser e Dinge gibt, als die ganze Zeit nur Geld zu verdienen,<br />
für Sache n, die man eigentlich nicht braucht.«<br />
»Fingerprint« heißt dieses Motiv.<br />
Hier könnte Ihr Logo stehen: Probe einer Auftragsarbeit.<br />
Vergängliches Werk im<br />
großen, weißen Atelier.
46 Projekte Projekte 47<br />
Liftblick: Am besten wirken die Motive von oben.<br />
Bis zu elf Stun<strong>de</strong>n braucht ein Motiv, beson<strong>de</strong>re<br />
Konzentratio n gilt <strong>de</strong>n Grundlinien – falsche Schritte<br />
sind im Schnee nicht rückgängig zu machen.<br />
Je<strong>de</strong>r Schatten ist ein Schritt mit <strong>de</strong>m Schneeschuh – und es sind viele Schatten.<br />
Mustergültig: Diesen schnö<strong>de</strong>n Speicherteich verwan<strong>de</strong>lt Simon in ein Kunstobjekt.
48 Projekte<br />
Termine<br />
25.10.2013 Oberbalzheim<br />
Nach zehn Jahren und nahezu 500 Veranstaltungen<br />
ist dieser Vortrag <strong>zum</strong> letzten Mal live zu sehen<br />
30.10.2013 Berlin<br />
05.01.2014 Berwang<br />
06.01.2014 München<br />
09.01.2014 Kempten<br />
11.01.2014 Kelheim<br />
12.01.2014 Hamburg<br />
22.02.2014 Witten<br />
09.03.2014 Freiburg<br />
23.03.2014 Köln<br />
30.03.2014 Darmstadt<br />
12.05.2014 Bonn-<br />
Bad Go<strong>de</strong>sberg<br />
Wer hatte da zu viel Energie? Staunen<strong>de</strong> Skifahrer am Pistenrand.<br />
Anerkennung per Klick:<br />
Auf Faceboo k hat Simon fast<br />
37 000 Fans.<br />
Wie alle Bewohner eines Skigebiets freut sich Simo n Beck<br />
über frischen Neuschnee. Doch im Gegensatz zu seinen<br />
Nachbarn im französischen »Les Arcs« interessieren <strong>de</strong>n<br />
Briten nicht mehr die steilen Tiefschneehäng e. Er sucht Ebenen<br />
und Senken. Auf diesen Leinwän<strong>de</strong>n aus Pulverschnee zeichnet<br />
Simo n mit Schneeschuhen. Sein e Werke orientieren sich oft an<br />
mathematische n Formen wie <strong>de</strong>m Apfelmännchen, <strong>de</strong>r Kochsche n<br />
Schneeflocke o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Sierpinski-Dreieck.<br />
Die Karriere als Schneeschuhkünstler begann 2004, als Simon<br />
nach einem Skitag noch etwas Bewegung brauchte. Statt wie gewöhnlich<br />
auf <strong>de</strong>n örtlichen Hausberg zu laufen, schnappte er sich<br />
<strong>de</strong>n Kompass, peilte fünf Punkte auf einem schneebe<strong>de</strong>ckten See<br />
an und stapfte los. Die Punkte verband er zu einem Stern, dann zu<br />
einem Fünfeck und füllte schließlich die leeren Flächen mit<br />
Kreise n. Aus <strong>de</strong>m kleinen Sessellift nebenan betrachtet, fand<br />
Simo n sein Werk spektakulär, und so verzichtete er beim nächsten<br />
Neuschnee darauf, die Hänge auf Ski zu durchpflügen. Lieber<br />
spurte er ein neues Motiv ins jungfräuliche Pulver.<br />
»Die Leute hier hielten mich für ziemlich bekloppt«, sagt Simon.<br />
Noch immer sprechen ihn Skifahrer vom Pistenrand ungläubig an,<br />
was er da eigentlich vorhabe. Auf Facebook hat <strong>de</strong>r Account<br />
»Simo n Beck’s Snow Art« mittlerweile fast 37 000 Fans: »Ich<br />
möchte zeige n, dass die Berge und <strong>de</strong>r Schnee wun<strong>de</strong>rschön sind<br />
und dass es besser e Dinge gibt, als die ganze Zeit nur Geld zu verdienen,<br />
für Sache n, die man eigentlich nicht braucht«, sagt Simon.<br />
Er selbst hat in Oxfor d studiert und für <strong>de</strong>n Schnee und das Skifahren<br />
seine englische Heima t verlassen. Im typisch französischen<br />
Retorten skigebiet in Savoyen besitzt er ein kleines Appartement.<br />
Seinen Lebensunterhal t verdient er im Sommer als Kartenzeichner<br />
für Orientierungs wettkämpfe und reist dafür durch die Alpen.<br />
Obwohl <strong>de</strong>r 55-Jährige fast ohne Hilfsmittel arbeitet, sind seine<br />
Kompass und an markanten Gelän<strong>de</strong>punkten. Radien geht er meist<br />
nach Gefühl. Dabei darf die Konzentration nicht nachlassen –<br />
falsche Schritte sind im Schnee nicht rückgängig zu machen.<br />
Anschließend hofft Simon auf schönes Wetter. Erst ein gutes Foto<br />
dokumentiert das vergängliche Werk. Schon öfter blickte er nach<br />
bis zu elf schweißtreiben<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n auf Schneeschuhen – die<br />
letzten mit Stirnlampe im Dunkeln – am nächsten Tag in sein<br />
weißes Atelier und auf frische 20 Zentimeter Pulverschnee, die<br />
alles einebnen … Wie Sisyphos, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stein auf<br />
<strong>de</strong>n Berg rollt, tritt Simo n dann ein neues Muster in die Landschaft.<br />
Am liebsten arbeitet er dort, wo keiner hinwill: auf <strong>de</strong>n Eisflächen<br />
<strong>de</strong>r Speicherseen für die Kunstschneeproduktion. Hier stört<br />
nieman d, und er zertrampelt <strong>de</strong>n Skifahrern keinen Tiefschneehang.<br />
Bevor er <strong>de</strong>n See betritt, untersucht Simon das Eis auf<br />
Schwachstellen. Dank <strong>de</strong>r Schneeschuhe verteilt sich sein Gewicht<br />
etwas, <strong>de</strong>nnoch ist es nicht ungefährlich. »Es ist nicht schlecht,<br />
wenn die Leute <strong>de</strong>nken, es ist lebensmü<strong>de</strong>, wo ich da rumspaziere,<br />
dann halten sie von meinen Werken Abstand«, sagt Simon.<br />
Bislang bekommt <strong>de</strong>r Schneekünstler für seine Arbeiten kostenlose<br />
Lifttickets. Aber er führt Gespräche über Auftragsarbeiten,<br />
und auch ein Bildband soll folgen. I<strong>de</strong>en für neue Motive gibt es<br />
genu g. Gera<strong>de</strong> ist er von seinem Sommertrip zurück. Oben in <strong>de</strong>n<br />
Bergen ist <strong>de</strong>r erste Schnee schon gefallen, bald stapft Simon<br />
wie<strong>de</strong> r los. Wie Albert Camus schrieb: »Wir müssen uns Sisyphos<br />
Werke sehr präzise. Für die Grundlinien orientiert er sich mit <strong>de</strong>m als eine n glücklichen Mensche n vorstellen.«<br />
<<br />
Online-Reservierung sowie<br />
Bestellung von signierten Büchern,<br />
DVDs und Kalen<strong>de</strong>rn unter<br />
www.michael-martin.<strong>de</strong><br />
Termine<br />
19.10.2013 Neunkirchen<br />
21.10.2013 Radolfzell<br />
01.11.2013 Lippstadt<br />
04.12.2013 Heilbronn<br />
13.12.2013 Dreieich<br />
06.01.2014 München<br />
07.01.2014 Lörrach<br />
08.01.2014 Urbach<br />
12.01.2014 Hamburg<br />
07.03.2014 Bad Dürkheim<br />
11.03.2014 Leonberg<br />
13.03.2014 Uhingen<br />
15.03.2014 Lindau<br />
17.03.2014 Ravensburg<br />
18.03.2014 Aalen<br />
20.03.2014 Ehingen<br />
27.03.2014 Varel<br />
28.03.2014 Groß-Gerau<br />
31.03.2014 Markdorf<br />
04.04.2014 Aue<br />
08.05.2014 Gießen
50 Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />
Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie 51<br />
Maike, erklär uns die<br />
Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie!<br />
Jetzt können Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n noch mehr lernen und erleben: bei<br />
<strong>de</strong>r hauseigenen Aka<strong>de</strong>mie. Maike Hoffmann* verrät, wie’s funktioniert.<br />
*Maike Hoffmann (37)<br />
ist Abteilungsleiterin<br />
Event und Trainings<br />
bei <strong>de</strong>r Globetrotter-<br />
Aka<strong>de</strong>mie.<br />
Maike, was muss ich mir unter einer Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />
vorstellen? Kann ich dort ein Outdoor-Diplom machen?<br />
Du kannst bei uns in <strong>de</strong>r Tat eine Weiterbildung <strong>zum</strong> »Team and<br />
Expedition Instructor« machen. Aber auch wenn du nicht gleich<br />
professionell wer<strong>de</strong>n möchtest, kannst du bei uns eine Menge<br />
lernen. Zum Beispiel wie man sich mittels GPS-Gerät orientiert,<br />
wie man sich in <strong>de</strong>r Wildnis durchschlägt, wie man gute Naturfotos<br />
schießt o<strong>de</strong>r was es in einem Wald alles zu ent<strong>de</strong>cken gibt.<br />
Das lerne ich in Form von Seminaren und Vorlesungen?<br />
Trockene Vorlesungen stehen nicht auf <strong>de</strong>m Stun<strong>de</strong>nplan. Aber<br />
Seminare und Kurse. Wenn du etwa mal eine große Wintertour mit<br />
Schneeschuhen planst, kannst du vorher bei uns eine geführte<br />
Tour mitmachen, bei <strong>de</strong>r dir <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong> alles Nötige erklärt: welches<br />
Equipment du brauchst, was beim Biwakieren zu beachten ist, wie<br />
du <strong>de</strong>r Kälte trotzt und so fort. Mit diesem Know-how und <strong>de</strong>r<br />
Erfahrung kannst du dann auf eigene Faust losziehen.<br />
Wenn ich aber in erster Linie etwas erleben und gar nicht<br />
unbedingt viel lernen möchte?<br />
Dann bist du bei uns auch richtig. Wir bieten viele geführte Touren<br />
und Aktivitäten an, vom Kanutrip über Klettern, Segeln, Trekking<br />
o<strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>schlitten – die ganze Palette an Outdoorerlebnissen.<br />
Das könnte ja auch für Kin<strong>de</strong>r spannend sein.<br />
Absolut. Viele unserer Angebote richten sich an Kin<strong>de</strong>r und<br />
Familien. Wir veranstalten <strong>zum</strong> Beispiel Feriencamps mit Bogenschießen,<br />
Floßbauen, Schnitzen, Lagerfeuer und allem Pipapo.<br />
Da wird <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn gewiss nicht langweilig. Aktivitäten für die<br />
ganze Familie bieten wir auch in Norwegen: Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn,<br />
Hun<strong>de</strong>schlittentouren – <strong>de</strong>r volle Wintertraum. ><br />
Fünf Highlights aus <strong>de</strong>m<br />
Aka<strong>de</strong>mie-Programm 2014<br />
Familiencamp mit Abenteuerprogramm<br />
an <strong>de</strong>r Schlei. Übernachtung<br />
in Holzhütten. Tagsüber Touren<br />
mit <strong>de</strong>m Pad<strong>de</strong>lboot o<strong>de</strong>r Fahrrad.<br />
Bogenschießen, Segeltörn. 996 € für<br />
2 Erwachsene und 2 Kin<strong>de</strong>r.<br />
Mit <strong>de</strong>r Familie in <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>n! Eine<br />
Woche Ski fahren o<strong>de</strong>r entspannen im<br />
norwegischen Sirdal. Übernachtung in<br />
<strong>de</strong>r umgebauten Schule, Selbstverpflegung<br />
möglich. Zweitägige familiengerechte<br />
Hun<strong>de</strong>schlittentour in die Berge.<br />
1720 € für 2 Erwachsene und 2 Kin<strong>de</strong>r.<br />
Neuntägiges Hun<strong>de</strong>schlitten- und<br />
Schneeschuhabenteuer in Sirdal.<br />
Jeweils mehrtägige Touren in die Berge<br />
mit Übernachtung in Berghütten o<strong>de</strong>r<br />
im beheizten Tipi. Inkl. Vollverpflegung,<br />
Gui<strong>de</strong>s und Unterkunft. 1525 € p. P.<br />
Person ab Sirdal.<br />
Schnupperpad<strong>de</strong>ln auf <strong>de</strong>r Schlei.<br />
Halber Tag Einführung ins Seekajakfahren<br />
mit Materialkun<strong>de</strong>, Technik,<br />
Kentertraining. Gemeinsame Tour. Von<br />
Juli bis September. 20 € p. P.<br />
Trekking in Südnorwegen. Zwei<br />
Zweitages- o<strong>de</strong>r eine Vier tagestour<br />
durch die Waldlandschaft und über die<br />
Hochebenen Sirdals. Die Teilnehmer<br />
lernen alles über Trekking: GPS-Navigation,<br />
Rucksack packen, Outdoorküche<br />
… Unterwegs Übernachtung in<br />
Zelten. 649 € p. P. ab Sirdal.<br />
Sämtliche Angebote, Termine und Infos auf globetrotter-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>.<br />
Hun<strong>de</strong>schlittentouren in Norwegen, Pad<strong>de</strong>ln in Mecklenburg, Hochseilgarten in <strong>de</strong>r Uckermark o<strong>de</strong>r Segeln auf <strong>de</strong>r Schlei in<br />
Schleswig-Holstein – die Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie bietet an vielen Orten verschie<strong>de</strong>nste Outdoor-Aktivitäten und -Kurse an.
52<br />
Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />
In Norwegen? Ist dort <strong>de</strong>r Campus <strong>de</strong>r Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie?<br />
Die Aka<strong>de</strong>mie ist an mehreren Orten aktiv. Quasi das Hauptquartier,<br />
wo wir die meisten Aktivitäten abhalten, liegt auf <strong>de</strong>m<br />
Aschberg in Schleswig-Holstein: <strong>de</strong>r Hochseilgarten, die Feriencamps,<br />
Segeln – all das fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Region rund um die Schlei<br />
statt. Wir haben aber auch Außenposten in <strong>de</strong>r Uckermark – wo<br />
<strong>de</strong>r Schwerpunkt auf Wal<strong>de</strong>rleben liegt –, an <strong>de</strong>r Feldberger Seenplatte<br />
(prima <strong>zum</strong> Kanufahren), im hessischen Bie<strong>de</strong>nkopf (ein<br />
super Wan<strong>de</strong>rrevier) und im Harz in Torfhaus (direkt am Brocken).<br />
In <strong>de</strong>r südnorwegischen Bergregion Sirdal fin<strong>de</strong>t ein Großteil <strong>de</strong>r<br />
Winter- und Wildnisaktivitäten statt. Dort steht uns von Februar<br />
bis Juli eine Schule als Quartier zur Verfügung, mit Gemeinschaftsräumen,<br />
einer großen Küche und mit Doppelzimmern für<br />
insgesamt 40 Personen. Da können die Gäste ganz individuell ihr<br />
Programm zusammenstellen: geführte Touren, auf eigene Faust<br />
o<strong>de</strong>r einfach nur relaxen. Ein Highlight sind natürlich die Schlittenhun<strong>de</strong>,<br />
die Husky-Farm liegt nur zwei Kilometer entfernt.<br />
»Zum Übernachten bietet sich<br />
die neue Globetrotter-Lodge auf<br />
<strong>de</strong>m Aschberg an.«<br />
In Norwegen kann ich also in dieser Schule wohnen. Welche<br />
Unterbringungsmöglichkeiten bietet ihr für Aktivitäten in<br />
Deutschland?<br />
In Schleswig-Holstein bietet sich natürlich die Globetrotter-Lodge<br />
auf <strong>de</strong>m Aschberg an: ein neues und sehr mo<strong>de</strong>rnes Hotel in<br />
grandioser Lage und mit angeschlossenem Restaurant, <strong>de</strong>m<br />
»Campfire«. Außer<strong>de</strong>m haben wir im nahen Sundsacker an <strong>de</strong>r<br />
Schlei ein Hüttendorf. In <strong>de</strong>r Uckermark steht uns ein altes<br />
Schloss zur Verfügung, an <strong>de</strong>r Feldberger Seenplatte ein<br />
Waldcamp. Ganz verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten also.<br />
Auch die Globetrotter-Filialen veranstalten Vorträge und<br />
Seminare. Gehen die jetzt in <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie auf?<br />
Das lokale Programm <strong>de</strong>r Filialen bleibt bestehen. Zum Teil wer<strong>de</strong>n<br />
wir solche Workshops o<strong>de</strong>r Seminare künftig vertiefend an<br />
<strong>de</strong>n Locations <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie abhalten. Es wird also an sämtlichen<br />
Globetrotter-Standorten auch künftig interessante Events geben.<br />
Wie mel<strong>de</strong> ich mich für Events <strong>de</strong>r<br />
Aka<strong>de</strong>mie an?<br />
Alle Informationen <strong>zum</strong> Programm und zur<br />
Anmeldung fin<strong>de</strong>st du auf <strong>de</strong>r Website<br />
globetrotter-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>.<br />
Wird es spezielle Angebote für Besitzer<br />
<strong>de</strong>r GlobetrotterCard geben? Erhalten sie<br />
Rabatt auf Veranstaltungen <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie?<br />
Ja, bei<strong>de</strong>s. Von Angeboten speziell für<br />
Kartenkun<strong>de</strong>n wirst du <strong>zum</strong> Beispiel über<br />
<strong>de</strong>n Globetrotter-Newsletter erfahren.<br />
Veranstaltet die Aka<strong>de</strong>mie auch<br />
Gruppenworkshops?<br />
Outdoortrainings für Firmen o<strong>de</strong>r Institutionen<br />
spielen bei uns eine große Rolle.<br />
Dabei geht es <strong>zum</strong> einen um Teambildung<br />
bei gemeinsamen Herausfor<strong>de</strong>rungen in<br />
<strong>de</strong>r Natur. Aber auch <strong>de</strong>r Einzelne nimmt<br />
für sich etwas mit nach Hause. Zum<br />
Beispiel beim Seminar »Burn-out-Door«,<br />
einer Burn-out-Prophylaxe in <strong>de</strong>r Natur.<br />
Burn-out-Vorbeugung in <strong>de</strong>r Natur? Wie<br />
funktioniert das <strong>de</strong>nn?<br />
Gera<strong>de</strong> von Führungskräften wird ja heute<br />
ständige Erreichbarkeit verlangt. Sie sind<br />
mit <strong>de</strong>m Kopf dauernd im Büro, und<br />
immer läuft <strong>de</strong>r Blackberry mit. Die Natur<br />
hingegen hilft dir im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s<br />
Wortes beim Abschalten, schon weil <strong>de</strong>r<br />
Handyempfang dort abreißt (lacht). Und<br />
sie entschleunigt: Die Natur hilft dir, <strong>de</strong>ine<br />
eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse<br />
<strong>de</strong>iner Umwelt wie<strong>de</strong>r bewusster wahrzunehmen.<br />
Und natürlich bekommst du auch<br />
Tipps, wie du im Alltag entschleunigen<br />
kannst.<br />
Woher kannst du das? Wie kamst du zur<br />
Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie?<br />
Ich habe Sportwissenschaften und<br />
Psychologie studiert und schon während<br />
meines Studiums als Erlebnispädagogin<br />
gearbeitet. Mein Mann Günther und ich<br />
führen seit acht Jahren eine Firma für<br />
Outdoortrainings und Erlebnispädagogik<br />
und arbeiten auch schon lange mit Globetrotter<br />
zusammen. Denn für unsere Touren<br />
und Kurse brauchen wir natürlich allerbeste<br />
Ausrüstung.<br />
<<br />
BALTORO<br />
Ein Rucksack, <strong>de</strong>r genauso bequem<br />
ist wie Deine bestens eingelaufenen<br />
Wan<strong>de</strong>rschuhe!<br />
∆ Ultra-weiche, 3D-vorgeformte<br />
Schulter- und Hüftgurte<br />
∆ Gurte in verschie<strong>de</strong>nen Größen<br />
individuell austauschbar<br />
∆ Bekannter Gregory-Tragekomfort<br />
und -Passform<br />
∆ Auch als spezielles Damenmo<strong>de</strong>ll DEVA<br />
∆ DER beliebte Trekking-Klassiker!<br />
Fin<strong>de</strong> heraus, was <strong>de</strong>n Baltoro<br />
so bequem macht:<br />
gregorypacks.com<br />
Was eine Globetrotter-Kundin auf Hun<strong>de</strong>schlittentour mit <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie erlebte: 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/janne.<br />
Auf <strong>de</strong>m Aschberg ganz oben: die Globetrotter-Lodge.<br />
Animation: Prof. Moths Architekten<br />
Winter-Highlights <strong>de</strong>r Globetrotter-Lodge<br />
1. Globetrotter Wintertreffen auf <strong>de</strong>m Aschberg.<br />
Drei Tage mit vielen spannen<strong>de</strong>n Kursen, Informationsstän<strong>de</strong>n<br />
und je<strong>de</strong>r Menge Outdoor – das gibt es<br />
beim ersten Testival- und Workshop-Wochenen<strong>de</strong><br />
am 2. Adventswochenen<strong>de</strong> (6. – 8. 12.) auf <strong>de</strong>m<br />
Aschberg in Schleswig-Holstein. Bei <strong>de</strong>r Outdoormesse<br />
kann man Hersteller kennenlernen und<br />
Ausrüstung testen. Inklusive Outdoorparty mit<br />
BBQ und Livemusik sowie Übernachtung in Zelten<br />
74 € p. P. Voranmeldung erfor<strong>de</strong>rlich. Von <strong>de</strong>r<br />
Hamburger Globetrotter-Filiale fährt ein kostenloser<br />
Shuttlebus hin und zurück. Wer mit <strong>de</strong>m Zug anreist,<br />
kann <strong>de</strong>n Shuttle ab Bahnhof Eckernför<strong>de</strong> nutzen.<br />
Weihnachten aktiv und draußen.<br />
Glühweinempfang, verschie<strong>de</strong>ne Angebote<br />
(Axtwerfen, Bogenschießen), anschließend <strong>de</strong>ftiges<br />
Aben<strong>de</strong>ssen im beheizten Tipi am Lagerfeuer.<br />
12. 12. 2013, 79 € p. P.<br />
Jahreswechsel auf <strong>de</strong>m Aschberg. Silvestergala<br />
mit Sechsgangmenü inkl. Getränken, Feuerwerk<br />
und Party bis <strong>zum</strong> Morgengrauen. 98 € p. P.<br />
Kann auch in einem Pauschalangebot inklusive<br />
drei Übernachtungen in <strong>de</strong>r Lodge und einem<br />
abwechslungsreichen Programm gebucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Romantik ist beim ersten Wintertreffen<br />
garantiert. Schnee hoffentlich auch.<br />
Foto: Andreas Krüger<br />
Das Waldcamp <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie in Bran<strong>de</strong>nburg.<br />
Das Basislager und zugleich die Unterkunft in Norwegen.<br />
Infos und Reservierung: globetrotter-lodge.<strong>de</strong>.
54 Reise<br />
Reise<br />
55<br />
Acht Farben<br />
Weiß<br />
Alpbach<br />
Tiroler Zugspitz Arena<br />
Bregenzerwald<br />
Silvretta<br />
Pyhrn-Priel<br />
Heiligenblut<br />
Bad Kleinkirchheim<br />
Osttirol/Dolomiten<br />
Wussten Sie, dass einer <strong>de</strong>r legendärsten österreichischen<br />
Skipioniere eigentlich Pfarrer war? Die Sternennacht<br />
in <strong>de</strong>n verschneiten Bergen noch viel intensiver wirkt?<br />
Eine Hun<strong>de</strong>schlittenfahrt mit <strong>de</strong>r Familie einen<br />
unheimlich hohen Funfaktor besitzt? Unser<br />
Autor Georg Weindl stellt acht Tipps vor,<br />
die <strong>de</strong>n österreichischen Winter von<br />
seinen ungewöhnlicheren<br />
Seiten zeigen.<br />
Foto: Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier
56 Reise<br />
Reise 57<br />
Skilegen<strong>de</strong>n und Schlittenhun<strong>de</strong><br />
In Kärnten ist <strong>de</strong>r Familienurlaub beson<strong>de</strong>rs abwechslungsreich.<br />
Den Sternen ganz nah<br />
In Heiligenblut am Großglockner wird <strong>de</strong>r winterliche Blick ins Universum zelebriert.<br />
»Da, schau. Da drüben in Mooswald, da ist er aufg’wachs’n.« Der<br />
Sepp, unser Skigui<strong>de</strong>, <strong>de</strong>utet Richtung Sü<strong>de</strong>n. Ein Gasthaus oben<br />
am Berg ist die Heimat vom Klammer Franz, <strong>de</strong>m wohl berühmtesten<br />
Skifahrer nicht nur hier in Bad Kleinkirchheim, son<strong>de</strong>rn in<br />
ganz Österreich. Als Kind, erfahren wir, ist er je<strong>de</strong>n Tag im Winter<br />
mit <strong>de</strong>n Ski in die Schule gefahren. So lernt man es. Und wir? Wir<br />
stehen jetzt hier oben am Strohsack knapp 2000 Meter hoch und<br />
genießen <strong>de</strong>n Blick über die Pisten <strong>de</strong>s bekanntesten Kärntner<br />
Skigebiets. Na ja. Ein wenig nervös sind wir schon, <strong>de</strong>nn wir<br />
haben uns die Franz-Klammer-Weltcup-Abfahrt vorgenommen .<br />
Und die ist ziemlich sportlich. »Keine Angst, die Piste ist gut<br />
prä pa riert und griffig«, sagt <strong>de</strong>r Sepp und schwingt sich <strong>de</strong>n Berg<br />
hinab . Die Kin<strong>de</strong>r mitsamt Eltern hinterher. Beeindruckend, was<br />
die Kids in <strong>de</strong>n Tagen zuvor auf <strong>de</strong>r für sie exklusiven Skipiste<br />
am Katsch berg dazugelernt haben. Unten wartet heute zur Belohnung<br />
das Römer bad mit seinem großen Außenpool. Wie praktisch,<br />
dass wir fast direkt von <strong>de</strong>r Piste hineinhüpfen können.<br />
Hier in Bad Kleinkirchheim bietet <strong>de</strong>r Familienurlaub je<strong>de</strong> Menge<br />
Abwechslung. Carven und kurven auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Skilegen<strong>de</strong><br />
ist nur eine Facette. Es gibt mehr als 100 Pistenkilometer, und<br />
die sind überwiegend gemütlich. Abends fahren wir vom Römerbad<br />
mit <strong>de</strong>r Seilbahn rauf auf die Kaiserburg. Dort wartet das<br />
nächste Familienvergnügen: eine vier Kilometer lange und<br />
beleuchtete Ro<strong>de</strong>lbahn. Im Lichtkegel <strong>de</strong>r Stirnlampe rast die<br />
Nacht vorbei, johlend sausen wir <strong>de</strong>n Berg hinab.<br />
Am nächsten Morgen sind wir mit Hannes verabre<strong>de</strong>t. Er wartet<br />
mit seinen sechs sibirischen Huskys für einen ungewöhnlichen<br />
Ausflug. Die Hun<strong>de</strong> sind schon ganz nervös, freuen sich offensichtlich<br />
auf die Tour. Wir machen es uns auf <strong>de</strong>m Schlitten<br />
bequem . Hinter uns steht Hannes und dirigiert das Gespann flott<br />
durch <strong>de</strong>n Schnee. Wir fliegen und johlen schon wie <strong>de</strong>r , die<br />
Kin<strong>de</strong>r bersten vor Freu<strong>de</strong> und Abenteuerlust. Und die wird bald<br />
bestimmt noch viel mehr angeheizt wer<strong>de</strong>n: Wir wollen weiter in<br />
<strong>de</strong>n Nationalpark Hohe Tauern und dort Tiere beobachten, ein Iglu<br />
bauen und nächtliche Fackelwan<strong>de</strong>rungen unternehmen. <<br />
Urlaubsland Kärnten, Völkermarkter Ring 21 – 23,<br />
A-9020 Klagenfurt, Tel. +43/463/30 00, info@kaernten.at.<br />
Foto: HT-NPR/K. Dapra<br />
Eine Nacht <strong>de</strong>r Sterne soll es sein. In Heiligenblut, 1300 Meter<br />
hoch gelegen an <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>s Großglockners, hast du in je<strong>de</strong>r<br />
klaren Nacht einen traumhaften Sternenhimmel. Aber es geht<br />
noch viel besser, haben sie im Dorf versprochen. Nun gleiten<br />
wir mit <strong>de</strong>r Gon<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Schareckbahn von Heiligenblut rauf zur<br />
Bergstation. Unzählige Sterne funkeln am Himmel. Oben gibt es<br />
Ferngläser, und ein Experte führt in die Geheimnisse<br />
<strong>de</strong>s Weltraums ein. Zurück im Tal wartet<br />
eine Überraschung: Im Ort sind die Lichter<br />
gedimmt. Kerzenschein und Lichtinstalla tionen<br />
schaf fen eine entrückte Atmosphäre , die durch<br />
sphärische Klänge noch verstärkt wird.<br />
In Heiligenblut zeigt sich <strong>de</strong>r Winter nicht nur in<br />
<strong>de</strong>r Nacht von einer an<strong>de</strong>ren Seite. »SkiPlus« ist<br />
ein neues Angebot und verspricht 70 Prozent<br />
Skifahren, 30 Prozent Bergromantik, Natur <br />
er leben und Outdoor, so beschreiben es die<br />
Verantwortlichen. Dazu gehört auch eine Zeitreise<br />
in die Vergangenheit. Mit <strong>de</strong>m Pfer<strong>de</strong>schlitten<br />
fahren wir mit einem Nationalparkranger<br />
<strong>zum</strong> abgelegenen Bergdorf Apriach. Die<br />
winterliche Stille lässt das Dorf noch uriger,<br />
noch romantischer wirken. Wir stapfen durch<br />
<strong>de</strong>n Schnee, das Ziel: die Apriacher Almen. Als<br />
wir dort in <strong>de</strong>r Wirtsstube sitzen, glauben wir für einen Moment,<br />
wirklich 100 Jahre zurück durch <strong>de</strong>n Schnee gewan<strong>de</strong>rt zu sein.<br />
Hohe Tauern – die Nationalpark-Region in Kärnten, Hof 4,<br />
A-9844 Heiligenblut am Großglockner, Tel. +43/48 24/27 00,<br />
ski-plus.at.<br />
Der kleine, feine Grenzverkehr<br />
Auf Langlaufski durch die Dolomiten.<br />
Foto: Osttirol Werbung<br />
Erst knud<strong>de</strong>ln, dann johlen: Für die Kids hat so eine Hun<strong>de</strong>schlittenfahrt einen extrem hohen Spaßfaktor.<br />
Foto: Franz Gerdl/Kärnten Werbung<br />
Langlaufen. Da läufst du immer im Kreis o<strong>de</strong>r hin und zurück. Von<br />
wegen. Wir laufen von Osttirol aus quer durch die Dolomiten. »Das<br />
ist eine superschöne Strecke«, meint <strong>de</strong>r Wal<strong>de</strong>r Albert. Albert<br />
war früher im Nationalteam, er kennt die Loipen in <strong>de</strong>n Dolomiten<br />
bestens. Wir treffen ihn beim Warmlaufen auf <strong>de</strong>r ziemlich sportlichen<br />
Grenzlandloipe zwischen Obertilliach und Kartitsch. Von<br />
Sillian geht es dann gemütlich auf <strong>de</strong>m Talbo<strong>de</strong>n durch das Hochpustertal<br />
rüber nach Südtirol. Das Gepäck wird ins Hotel geliefert.<br />
Wir laufen durch Bil<strong>de</strong>rbuchwinter von Dorf zu Dorf, gönnen uns<br />
hier einen Espresso , dort einen Teller Pasta. Genusslaufen pur. In<br />
Toblach könnten wir mit <strong>de</strong>m Zug zurück. »Nichts da«, sagt Gui<strong>de</strong><br />
Eugenio. »Jetzt kommt eine echte Traumloipe durch das Höhlensteintal<br />
nach Cortina.« Traumhaft wegen <strong>de</strong>r Aussichten auf die<br />
Drei Zinnen und <strong>de</strong>n Monte Cristallo, aber auch wegen <strong>de</strong>r Tagliatelle<br />
mit Steinpilzen bei Nilo in <strong>de</strong>r Trattoria Cime Bianche.<br />
Osttirol Information, Albin-Egger-Str.17, A-9900 Lienz,<br />
Tel. +43/50 21/22 12, hochpustertal.com und osttirol.com.
58 Reise<br />
Reise 59<br />
Auch Alpbach<br />
hat eine Route 66<br />
Wo die Kaiserin<br />
wan<strong>de</strong>rte<br />
Dolmetscher<br />
gesucht<br />
Wie ein Pfarrer im<br />
Tiefschnee<br />
In <strong>de</strong>r Silvretta<br />
ganz oben<br />
Freeri<strong>de</strong>n beim schönsten<br />
Dorf Tirols.<br />
Ungewöhnliche Spurensuche<br />
in <strong>de</strong>r Pyhrn-Priel-Region.<br />
Ein Familienausflug auf<br />
die Ehrwal<strong>de</strong>r Alm.<br />
Im Bregenzerwald auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>s<br />
legendären Skipioniers Pfarrer Müller.<br />
Die klassische Skitour von <strong>de</strong>r<br />
Bielerhöhe <strong>zum</strong> Piz Buin.<br />
Route 66. Da <strong>de</strong>nkst du an Freiheit und<br />
Abenteuer. Das gibt es auch im Schnee.<br />
Und zwar in Alpbach, <strong>de</strong>m preisgekrönten<br />
Bil<strong>de</strong>rbuchdorf in Tirol mit seinen herausgeputzten<br />
Bauernhöfen. Diese Route 66<br />
ist die lange Skiroute vom Wie<strong>de</strong>rsberger<br />
Horn hinunter nach Inneralpbach. Hinauf<br />
kommen wir mit <strong>de</strong>r Seilbahn, fahren uns<br />
am Hornlift warm und stürzen uns dann<br />
ins Gelän<strong>de</strong>. Kaum verspurte Tiefschneehänge,<br />
mal offen, mal durch schattige<br />
Waldpassagen. Mit schön lang gezogenen<br />
Schwüngen geht es hinein in <strong>de</strong>n Greiter<br />
Graben, dann links rüber <strong>zum</strong> Galtenberglift.<br />
Da unten bei <strong>de</strong>r Böglalm gibt’s die<br />
besten Kasspatz’n, erzählt uns ein einheimischer<br />
Freeri<strong>de</strong>r im Lift. Die können<br />
warten. Zuerst muss noch eine Abfahrt auf<br />
<strong>de</strong>r Route 66 sein. O<strong>de</strong>r auch zwei. Dieser<br />
klangvolle Name und <strong>de</strong>r stieben<strong>de</strong> Tiefschnee<br />
bergen Suchtgefahr.<br />
Foto: Alpbachtal Seenland Tourismus<br />
»Da braucht ihr net nach Kitzbühel. Bei<br />
uns fin<strong>de</strong>t ihr auch Prominente.« Die Aussage<br />
<strong>de</strong>s Hoteliers hat uns überrascht. Die<br />
Pyhrn-Priel-Region in Oberösterreich kennt<br />
man als stressfreies Skifahreridyll, nicht<br />
als Promi<strong>de</strong>stination. Doch Sisi, die legendäre<br />
Kaiserin Elisabeth, ist hier oft im<br />
idylli schen Brunnental gewan<strong>de</strong>rt. Und das<br />
machen wir jetzt auch. Start ist am Gasthof<br />
Kaiserin Elisabeth in Steyrling, in <strong>de</strong>n<br />
sie früher immer eingekehrt ist. Vorbei geht<br />
es an <strong>de</strong>r stattlichen Villa <strong>de</strong>r Fürsten<br />
Schaumburg-Lippe. Bald führt <strong>de</strong>r Weg<br />
durch das bei nahe geräuschlose Tal entlang<br />
<strong>de</strong>s Flusses Steyrling. Spuren von Wild<br />
durchkreuzen <strong>de</strong>n Weg, ansonsten Einsamkeit<br />
pur. Man versteht, warum Sisi hier so<br />
gern unterwegs war. Und <strong>zum</strong> Schluss tun<br />
wir es ihr gleich, kehren in <strong>de</strong>n Gasthof<br />
Kaiserin Elisabeth ein. Nur die Sisi-Torte<br />
hat die Kaiserin wohl nicht bekommen.<br />
Foto: ÖW/Viennasli<strong>de</strong><br />
Selbst wenn die Familie nur zusammen im<br />
Schnee unterwegs ist, ist ein Dolmetscher<br />
manchmal hilfreich: Je<strong>de</strong> Menge Rails und<br />
Boxes, einen Double Kink Rail und einen<br />
Down Tube gebe es hier, freuen sich die<br />
Kids, und die Eltern schütteln verständnislos<br />
<strong>de</strong>n Kopf. Wir stehen am Eingang <strong>zum</strong><br />
Snowpark Betterpark auf <strong>de</strong>r Ehrwal<strong>de</strong>r<br />
Alm in <strong>de</strong>r Tiroler Zugspitz Arena. Dass die<br />
Rails <strong>zum</strong> Darüberrutschen sind, interessiert<br />
die Eltern wenig. Auf sie warten<br />
sonnige Skiabfahrten und eine aussichtsreiche,<br />
zehn Kilometer lange Höhenloipe.<br />
Am späten Nachmittag sitzen alle auf <strong>de</strong>r<br />
Terrasse <strong>de</strong>s neuen Tirolerhauses, schmie<strong>de</strong>n<br />
Pläne für die nächsten Tage. Und das<br />
gestaltet sich einfach, <strong>de</strong>nn Familien<br />
haben es gut in <strong>de</strong>r Tiroler Zugspitz Arena:<br />
sieben kleine, feine Skigebiete, abwechslungsreiche<br />
Aktivitäten und immer wie<strong>de</strong>r<br />
diese grandiose Sicht auf die Zugspitze.<br />
Foto: Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier<br />
Foto: WS Tourismus/Skilifte Warth-Schröcken<br />
Auch so kann Geschichtsunterricht ausschauen und dazu noch<br />
außeror<strong>de</strong>ntlich viel Spaß machen: Wir stehen am Karhornsattel<br />
oberhalb von Warth am Übergang vom Bregenzerwald <strong>zum</strong> Arlberg.<br />
»Jetzt fahren wir auf <strong>de</strong>n Spuren vom Pfarrer Müller«, erklärt<br />
unser Gui<strong>de</strong> und strahlt von einem Ohr <strong>zum</strong> an<strong>de</strong>ren. Das hat wohl<br />
damit zu tun, dass wir hier keine Prozession vorhaben, son<strong>de</strong>rn<br />
eine gestan<strong>de</strong>ne Freeri<strong>de</strong>tour Richtung Lech. Der Pfarrer Müller<br />
war nämlich nicht nur Pfarrer, son<strong>de</strong>rn auch Visionär. 1894 organisierte<br />
er sich die »schwedischen Bretter« und fuhr als Erster mit<br />
Ski durch <strong>de</strong>n Tiefschnee. Anfangs trainierte er klammheimlich in<br />
<strong>de</strong>r Nacht, damit ihn die an<strong>de</strong>ren nicht auslachten. Heute ist die<br />
Route auf <strong>de</strong>n Spuren von Pfarrer Müller ein Freeri<strong>de</strong> klassiker .<br />
Vom Karhornsattel schwingen wir durch herrlichen Pulverschnee<br />
über die historische Walsersiedlung Bürstegg Richtung Lech,<br />
dann mit <strong>de</strong>r Bahn rauf <strong>zum</strong> Mohnenfluhsattel und auf perfekten<br />
Tiefschneehängen und eine steile Rinne zurück nach Schröcken.<br />
In diesem Winter ist <strong>de</strong>r Ausflug in doppelter Hinsicht historisch,<br />
<strong>de</strong>nn Warth-Schröcken bekommt endlich die Liftverbindung nach<br />
Lech. Dem Pfarrer hätte es bestimmt gefallen.<br />
Bregenzerwald Tourismus, Gerbe 1135, A-6863 Egg,<br />
Tel. +43/55 12/23 65, bregenzerwald.at.<br />
Das Ganze hat schon von Beginn an Geheimtippcharakter: Von<br />
Partenen ging es mit <strong>de</strong>r Vermuntbahn und danach mit einem<br />
Tunnelbus durch alte Bergstollen hinauf. Und dann steht man<br />
oben auf <strong>de</strong>r Silvretta-Bielerhöhe, umgeben von einer gigantischen<br />
Bergwelt mit <strong>de</strong>m alles überragen<strong>de</strong>n Piz Buin, <strong>de</strong>m<br />
höchs ten Gipfel Vorarlbergs. Die Bielerhöhe ist i<strong>de</strong>aler Ausgangspunkt<br />
für zahlreiche Skitouren. Mit unserem Bergführer haben<br />
wir uns heute einen <strong>de</strong>r Klassiker vorgenommen: die Route zur<br />
Wiesba <strong>de</strong>ner Hütte und weiter <strong>zum</strong> Gipfel <strong>de</strong>s Piz Buin. Zunächst<br />
spuren wir flach entlang <strong>de</strong>s Silvrettasees, dann folgt <strong>de</strong>r Anstieg<br />
hinauf zur Hütte. »Ab jetzt wird es richtig schön alpin«, meint <strong>de</strong>r<br />
Gui<strong>de</strong>; <strong>de</strong>r Weg führt über <strong>de</strong>n Vermuntgletscher und <strong>de</strong>n Ochsentaler<br />
Gletscher bis zur Buinlücke. Dort beginnt <strong>de</strong>r Aufstieg <strong>zum</strong><br />
Gipfel mit einigen Kletterpassagen. Fünf Stun<strong>de</strong>n später und<br />
1300 Meter höher ist <strong>de</strong>r Piz Buin bezwungen. Der Gui<strong>de</strong> <strong>de</strong>utet<br />
nach unten , dort war <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r Tour, erklärt er. Während wir das<br />
Wahnsinnspanorama aufsaugen, macht sich ein erhabenes Gefühl<br />
in <strong>de</strong>n Knochen breit. Aber es wird noch stärker, als wir uns in <strong>de</strong>n<br />
Hang schwingen und Teil dieses grenzenlosen Weißes wer<strong>de</strong>n.<br />
Montafon Tourismus GmbH, Montafonerstr. 21, A-6780<br />
Schruns, Tel. +43/55 56/72 25 30, montafon.at.<br />
Foto: Montafon Tourismus GmbH/Illwerke Tourismus/Alexan<strong>de</strong>r Kaiser<br />
Informationsbüro Alpbach, Dorf 175,<br />
A-6236 Alpbach, Tel. +43/53 37/212 00,<br />
alpbachtal.at.<br />
Tourismusverband Pyhrn-Priel,<br />
Hauptstr. 28, A-4580 Windischgarsten,<br />
Tel. +43/75 62/52 66 99, pyhrn-priel.net.<br />
Tiroler Zugspitz Arena, Am Rettensee 1,<br />
A-6632 Ehrwald, Tel. +43/56 73/200 00,<br />
zugspitzarena.com.<br />
Filme über die Regionen: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/winter-oesterreich. Die Österreich Werbung berät<br />
Urlauber kostenlos unter Tel. 008 00/40 02 00 00. Allgemeine Infos: austria.info/winter.
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www.globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte. Kun<strong>de</strong>nbetreuung: Tel. 040/67 96 62 82.<br />
Weitere Highlights für GlobetrotterCard-Besitzer<br />
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WORLD TOUR<br />
Vergünstigte Tickets für die Filmtournee.<br />
Foto: VisitFinland<br />
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Travemün<strong>de</strong>-Helsinki v. v.<br />
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Ab Februar 2014 bei Globetrotter. Die<br />
Banff Mountain Film Festival<br />
World Tour macht in 39 <strong>de</strong>utschen<br />
Städten Station. Mit im Gepäck:<br />
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wird es zu<strong>de</strong>m einen<br />
zweiten Banff-Tag geben, mit<br />
Extremsportfilmen aus <strong>de</strong>r Radical<br />
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bekommen Tickets<br />
für 10 statt 12 Euro.<br />
Infos ab 2. Dezember<br />
in <strong>de</strong>n Globetrotter-<br />
Filialen und unter<br />
banff-tour.<strong>de</strong>.<br />
Arved Fuchs exklusiv<br />
Der Abenteurer berichtet über zwei Polarreisen.<br />
Die limitierten Karten für die Vorträge gibt’s nur<br />
für GlobetrotterCard-Besitzer, und zwar kostenlos.<br />
Womöglich ist Arved Fuchs die Reinkarnation eines Eisbären –<br />
o<strong>de</strong>r eines Pinguins. Je<strong>de</strong>nfalls kann es <strong>de</strong>m 60-jährigen<br />
Abenteurer und Polarforscher nicht kalt genug sein. Vor allem die<br />
Arktis ist <strong>de</strong>m Schleswig-Holsteiner zu einer zweiten Heimat<br />
gewor<strong>de</strong>n. Fuchs hat als erster Mensch innerhalb eines Jahres<br />
sowohl <strong>de</strong>n Nordpol als auch <strong>de</strong>n Südpol zu Fuß erreicht. Bei<br />
seinen von Jack Wolfskin unterstützten Expeditionen setzt er<br />
abwechselnd Ski, Hun<strong>de</strong>schlitten und sein Segelschiff »Dagmar<br />
Aaen« ein. Im neuen Vortrag »Zwei Reisen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lichts«<br />
erzählt Fuchs »Von Schlittenhun<strong>de</strong>n, Kabeljau und Packeis«. Und<br />
zwar in <strong>de</strong>n sechs Globetrotter-Filialen und exklusiv für Inhaber<br />
<strong>de</strong>r GlobetrotterCard. Es stehen jeweils 50 limitierte und kostenlose<br />
Doppelkarten pro Termin zur Verfügung. Bewerbung und alle<br />
weiteren Infos unter: globetrotter.<strong>de</strong>/filialen/veranstaltungen.<br />
Die Termine (jeweils 20.30 Uhr):<br />
23.11. Dres<strong>de</strong>n 29.11. München<br />
25.11. Frankfurt 9.12. Köln<br />
27.11. Hamburg 10.12. Berlin<br />
Foto: Alex Ekins<br />
EUROPEAN OUTDOOR<br />
FILM TOUR<br />
Vergünstigtes Kombi-Package: DVD und Ticket.<br />
Noch bis En<strong>de</strong> Dezember tourt<br />
die E.O.F.T. durch Europa,<br />
mit einem zweistündigen<br />
Programm voller Abenteuerund<br />
Actionfilme. Zum Beispiel<br />
mit »Wi<strong>de</strong> Boyz«, einer<br />
krassen Risskletterei in Utah<br />
(Foto). Infos und Tickets<br />
gibt’s unter eoft.eu. Inhaber<br />
<strong>de</strong>r GlobetrotterCard können<br />
vorab online ein Kombipaket<br />
bestellen, bestehend aus <strong>de</strong>r<br />
Eintrittskarte und einer<br />
Best-of-DVD, und zwar <strong>zum</strong> vergünstigten Preis<br />
von 25 statt 33 Euro. Zum Angebot geht’s hier:<br />
eoft.eu/globetrottercard.<br />
Finntastisch reisen<br />
Erfrischen<strong>de</strong>s<br />
Bad geällig?<br />
Nach Skandinavien reisen heißt, Natur<br />
in ihrer ganzen Schönheit zu genießen.<br />
Erleben Sie die Ursprünglichkeit <strong>de</strong>r<br />
Ostsee auf eine gelassene Art und Weise<br />
und ent<strong>de</strong>cken Sie z. B. <strong>de</strong>n finnischen<br />
Winter bei einem erfrischen<strong>de</strong>n Eisbad.<br />
Finnlines ist Urlaub<br />
von Anfang an.<br />
Buchung und Infos unter<br />
Telefon: 0451 1507-443<br />
o<strong>de</strong>r www.finnlines.<strong>de</strong><br />
*bei 4 Personen in einer AB4-Kabine im Reisezeitraum<br />
bis 15.12.2013 nach Verfügbarkeit<br />
Das Vi<strong>de</strong>o-Tagebuch von Arved Fuchs’ Grönlandtour 2013: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/avanersuaq.<br />
Infos zu diesen und weiteren exklusiven Veranstaltungen: globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte.<br />
Finnlines Deutschland GmbH, Einsie<strong>de</strong>lstr. 43-45, 23554 Lübeck<br />
Geschäftsführer: Uwe Bakosch
62 State of the Art<br />
State of the Art 63<br />
Marmot<br />
Isotherm Hoody Frauen<br />
Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.<br />
In State of the Art zeigt 4-<strong>Seasons</strong> Ausrüstung,<br />
die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />
Produktklasse<br />
Einsatzbereich<br />
Status<br />
Hersteller<br />
Konzept/I<strong>de</strong>e<br />
Technische<br />
Daten <br />
Historie<br />
Leichte, atmungsaktive Isolationsjacke für Damen als zusätzlicher<br />
Wärmespen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Außenlage. Auch als Herrenversion erhältlich.<br />
Dank neuer Polartec-Alpha-Wattierung i<strong>de</strong>al für schweißtreiben<strong>de</strong>n<br />
Sport in <strong>de</strong>r Kälte: Skitouren, Bergsteigen, Wan<strong>de</strong>rn, Biken ...<br />
Schluss mit Jacke an, Jacke aus: Das innovative Isotherm Hoody<br />
funktioniert sowohl bei Anstrengung als auch in <strong>de</strong>r Pause.<br />
Marmot Mountain LLC., Santa Rosa, Kalifornien, USA.<br />
Brian LaPlante, Produktentwickler Marmot USA.<br />
Größen: XS – XL, Gewicht: 417 g (Größe M), Farbe: Platinum/<br />
White. Preis: 229,95 €. Globetrotter-Bestellnummer: 22.60.31.<br />
Material: Softshell und Pertex Quantum (Obermaterial), Polartec<br />
Alpha (Füllung).<br />
1971 frieren sich die bei<strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten Eric Reynolds und Dave<br />
Huntley bei einer Winterexkursion in Alaska gehörig <strong>de</strong>n A… ab.<br />
Noch während <strong>de</strong>s Trips grün<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>n »Marmot Club«: Ein<br />
Murmeltier wird, wer mit einem an<strong>de</strong>ren Clubmitglied einen<br />
Gletschergipfel besteigt, je<strong>de</strong>r ist Präsi<strong>de</strong>nt. Zurück in Kalifornien<br />
entwickeln Dave und Eric erste Daunenprodukte. 1973 stößt<br />
Kletterkumpel Tom Boyce dazu, ein Jahr später grün<strong>de</strong>n sie die<br />
Firma »Marmot Mountain Works«. Die Murmeltiere haben einen<br />
guten Riecher: Als Erste setzen sie 1976 auf <strong>de</strong>n neuen Wun<strong>de</strong>rstoff<br />
Gore-Tex und läuten damit ein neues Outdoorzeitalter ein.<br />
Auch die Vorteile <strong>de</strong>r neuen Polartec-Isolierung erkannte Marmot<br />
schnell: optimale Isolation bei maximaler Atmungsaktivität. Denn<br />
frieren soll heute niemand mehr – schwitzen aber auch nicht.<br />
»Polartec Alpha ist so<br />
an<strong>de</strong>rs, dass wir das<br />
Design für unsere Isolationsjacken<br />
komplett<br />
über<strong>de</strong>nken mussten.<br />
Deshalb ist das Isotherm Hoody für uns ein<br />
echter Meilenstein.« Brian LaPlante,<br />
<br />
Produktmanager Marmot USA<br />
»Ursprünglich hat Polartec<br />
die Alpha-Wattierung<br />
für das Militär entwickelt.<br />
Jetzt kann sich auch <strong>de</strong>r<br />
zivile Outdoorer freuen:<br />
Das Isotherm Hoody ist leicht, warm und<br />
dabei maximal atmungsaktiv.« Ariane Graf,<br />
Bekleidungsexpertin Filiale München<br />
windabweisen<strong>de</strong>s<br />
Außengewebe<br />
hocheffiziente<br />
Wärmeisolation<br />
glatte Innenseite für<br />
gutes Gleiten auf <strong>de</strong>r<br />
Schicht darunter<br />
STATE OF THE<br />
ART<br />
Referenzprodukt<br />
Winter 2013<br />
atmungsaktiv<br />
dauerhaft<br />
wasserabweisend<br />
Isolation<br />
Mit seiner neuen Wattierung namens Alpha löst<br />
Polartec einen Wi<strong>de</strong>rspruch auf: Trug man bisher nur<br />
in Pausen und bei geringer körperlicher Belastung<br />
Isolationsjacken, weil man in ihnen schnell<br />
schwitzte, bietet Polartec Alpha eine starke<br />
Wärmeleistung bei gleichzeitig sehr guter Atmungsaktivität.<br />
Im Gegensatz zu Daune o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
synthetischen Füllungen wie Primaloft ist Alpha<br />
kein lockeres Faserknäuel, son<strong>de</strong>rn ein gestricktes<br />
Gewebe – so können sehr luftdurchlässige<br />
Oberstoffe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, ohne dass einzelne<br />
Fasern austreten. Die Gitterstruktur aus 100 %<br />
Polyester lässt Zwischenräume für die Luftzirkulation,<br />
dadurch kann Schweiß in Form von<br />
Wasserdampf doppelt so gut (bis zu 19 l/m 2 /24 h)<br />
entweichen wie aus herkömmlichen Isolierungen.<br />
Da Polyester nahezu keine Feuchtigkeit aufnimmt,<br />
wärmt Alpha auch in nassem Zustand.<br />
Außenmaterial<br />
Im Rumpfbereich kommt Pertex<br />
Quantum <strong>zum</strong> Einsatz, mit 35 g/m 2 ein<br />
extrem leichtes, aber noch ausreichend<br />
strapazier fähiges (20-Denier-Ripstop-<br />
Nylon) und winddichtes Polyamidgewebe.<br />
Eine DWR-Beschichtung macht das<br />
Material dauerhaft wasserabweisend.<br />
Schultern, Arme und Kapuze sind aus<br />
Softshell, das macht diese beson<strong>de</strong>rs<br />
beanspruchten Partien robuster und<br />
die Jacke tagesrucksacktauglich.<br />
Ein Stretchanteil von 14 % sorgt für<br />
Tragekomfort und Bewegungsfreiheit.<br />
Passform<br />
An die weibliche Anatomie<br />
angepasster Schnitt.<br />
Dank einer ausgeklügelten<br />
Schnittführung <strong>de</strong>r Achselund<br />
Armpartie (Angel-Wing<br />
Movement) wird die<br />
Bewegungsfreiheit nicht<br />
eingeschränkt und das<br />
Hochrutschen <strong>de</strong>r Jacke bei<br />
Überkopfarbeiten wie z. B.<br />
beim Klettern verhin<strong>de</strong>rt.<br />
Elastische Armabschlüsse<br />
und <strong>de</strong>r Hüftsaum mit<br />
Gummizug sorgen für<br />
optimalen Sitz.<br />
Handhabung<br />
Waschmaschinen- und<br />
trocknertauglich. Die<br />
bewährten YKK-Zipper<br />
lassen sich dank <strong>de</strong>r<br />
Marmot-Griffschlaufen<br />
auch mit Handschuhen<br />
einhändig bedienen.<br />
Kapuze<br />
Passt zwar nicht über <strong>de</strong>n Helm,<br />
aufgrund <strong>de</strong>r exzellenten Komprimierbarkeit<br />
<strong>de</strong>s Alpha- Vlieses aber<br />
sehr gut darunter. Bei geschlossenem<br />
Reißverschluss schützt eine<br />
breite Ab<strong>de</strong>ckleiste das Kinn vor<br />
unangenehmem Scheuern.<br />
Bodymapping<br />
Futter aus reißfestem<br />
Nylon. Am Rücken und<br />
an <strong>de</strong>n Achseln – also<br />
dort, wo man beson<strong>de</strong>rs<br />
stark schwitzt – erlaubt<br />
luftiges Mesh eine<br />
verstärkte Ventilation.<br />
Taschen<br />
In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Handwärmertaschen<br />
und<br />
<strong>de</strong>r Brusttasche<br />
lassen sich locker die<br />
nötigen Utensilien für<br />
die schnelle Outdoorrun<strong>de</strong><br />
unterbringen:<br />
Handy, Müsliriegel,<br />
Autoschlüssel und<br />
Stirnband sind stets<br />
an <strong>de</strong>r Frau.
64 Hersteller<br />
Hersteller 65<br />
Der freundliche<br />
Riese<br />
Wenn sich große Mo<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>r Schuh-Marken am Thema Outdoor versuchen, geht<br />
das fast immer schief. Die Kun<strong>de</strong>n vertrauen doch lieber <strong>de</strong>n Spezialisten.<br />
Ein Global Player hat es trotz<strong>de</strong>m geschafft: Ecco etabliert sich in <strong>de</strong>r Riege <strong>de</strong>r<br />
führen<strong>de</strong>n Wildnis-Schuster. Wie haben die Dänen das nur angestellt?<br />
Text: Stephan Glocker | Fotos: Archiv Ecco<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen an Outdoor-Schuhe sind extrem. Aber Großproduzent Ecco hat seine Hausaufgaben or<strong>de</strong>ntlich gemacht.<br />
Wer bei Globetrotter nach Schuhen sucht, stößt immer öfter<br />
auf Ecco: komfortable Wan<strong>de</strong>rstiefel, leichte Trailrunner,<br />
robuste Freizeit- und Kin<strong>de</strong>rschuhe. Rund 50 Ecco-<br />
Mo<strong>de</strong>ll e sind bereits im Sortiment – und doch sind sie nur die sichtbare<br />
Spitz e eines Eisbergs. Ecco ist ein Gigant.<br />
D er Schuhhersteller aus Dänemark zählt mit 20000 Mitarbeitern zu<br />
<strong>de</strong>n größten <strong>de</strong>r Welt und hat 2012 einen Umsatz von über eine r<br />
Milliar<strong>de</strong> Euro erzielt. Zum Vergleich: Der <strong>de</strong>utsche Outdoor-Marktführer<br />
Jack Wolfskin liegt bei 351 Millionen; The North Face, das<br />
internationale Branchen-Flaggschiff, bei 2,2 Milliar<strong>de</strong>n.<br />
Bemerkenswert: Hinter <strong>de</strong>n schwin<strong>de</strong>lerregen<strong>de</strong>n Ecco-Zahlen<br />
steckt kein verflochtener Großkonzern, <strong>de</strong>r seine Produktion an<br />
Subunternehmer vergibt, son<strong>de</strong>rn eine Firma mit ganz klassischen<br />
Strukturen. Ecco ist seit <strong>de</strong>r Gründung vor 50 Jahren in Familienbesitz<br />
und macht alles selbst.<br />
Die Zentrale in Dänemark übernimmt Entwicklung und Design, die<br />
Produktion läuft in eigenen Fabriken rund um <strong>de</strong>n Globus. Je<strong>de</strong>r<br />
Schuster, egal ob er in Portugal, Indonesien o<strong>de</strong>r China arbeitet, ist<br />
direkt bei Ecco angestellt. Das Le<strong>de</strong>r kommt aus Gerbereien, die<br />
ebenfalls <strong>de</strong>r Firma gehören. Von <strong>de</strong>r Kuh bis <strong>zum</strong> Schuh, sage n die<br />
Dänen, haben sie alles selbst in <strong>de</strong>r Hand. Und sie fertige n fast je<strong>de</strong><br />
Art von Schuhen: Le<strong>de</strong>rstiefel, High Heels, Golfschuhe, Busines s-<br />
und Straßenmo<strong>de</strong>lle. Aber erst vor ein paar Jahren begann Ecco,<br />
ernsthaft über Outdoor-Schuhe nachzu<strong>de</strong>nken.<br />
Um zu verstehen, wie schwer einem klassischen Hersteller <strong>de</strong>r<br />
Einstie g in die Outdoor-Szene fällt, muss man <strong>de</strong>ren Eigenheiten<br />
kennen: Schiere Größe mag auf <strong>de</strong>m Massenmarkt nützlich sein, in<br />
<strong>de</strong>r vergleichsweise winzigen Abenteuer-Branche ist sie eher hin<strong>de</strong>rlich.<br />
Die meisten Hersteller und Händler starteten in <strong>de</strong>n 70er-Jahren<br />
als kleine Klitschen, zusammengehalten von <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>nschaf t für<br />
Outdoor-Touren und <strong>de</strong>m Willen, dafür brauchbare Ausrüstung zu<br />
entwickeln und zu verkaufen. Die junge Szene wusste zunächst<br />
weni g von Betriebswirtschaftslehre, häufte aber ein Gebirge von<br />
Spezial wissen auf. Dieses Wissen und die bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n erworbene<br />
Glaubwürdigkeit umgaben die Branche wie ein Schutzwall, als<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er-Jahre ein wahrer Boom einsetzte.<br />
Ecco wählt <strong>de</strong>n schweren Weg<br />
Outdoor-Ausrüstung wur<strong>de</strong> alltagstauglich. Nicht nur auf Tour, auch<br />
auf <strong>de</strong>m Arbeitsweg, in Fußgängerzonen o<strong>de</strong>r im Stadtpark trug man<br />
Gore-Tex-Jacken, Fleeceklamotten, bequeme Outdoor-Schuhe o<strong>de</strong>r<br />
rutschfeste Sandalen. Die Outdoor- Klitschen eroberten die Klei<strong>de</strong>rund<br />
Schuhschränke – zur Bestürzun g <strong>de</strong>r klassischen Bekleidungsund<br />
Schuhindustrie, die angestammte Marktanteile verlor.<br />
Naheliegen<strong>de</strong> Gegenmaßnahmen <strong>de</strong>r Etablierten – nämlich selbst<br />
Outdoor-Equipment an <strong>de</strong>n Mann zu bringen – scheiterten am fehlen<strong>de</strong>n<br />
Know-how und mangeln<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nvertrauen: Welche r >
66 Hersteller<br />
Hersteller 67<br />
Schuh-Visionär und Ecco-Grün<strong>de</strong>r: Karl Toosbuy. Auf <strong>de</strong>m Land geblieben: Die Ecco-Zentrale 1963 und heute. Das Biom-Konzept lässt <strong>de</strong>m Fuß freien Lauf. Der<br />
Hike-Schuh Biom Terrain (Foto) kommt 2014 heraus.<br />
Ecco-Vielfalt: Wan<strong>de</strong>r-, Freizeit-, Kin<strong>de</strong>r- und Runningmo<strong>de</strong>lle<br />
aus <strong>de</strong>m aktuellen Globetrotter-Sortiment.<br />
Karl Toosbuy errichtet ein Imperium à la Rockefeller. Allein mit bequemen<br />
Schuhen – und einer Zentrale in Bre<strong>de</strong>bro, 50 Kilometer von Flensburg.<br />
Natursportler, <strong>de</strong>r sich auf seine Ausrüstung verlassen muss, wür<strong>de</strong><br />
diese bei einer Mo<strong>de</strong>kette o<strong>de</strong>r beim Schuhdiscounter kaufen?<br />
Seither gilt: Wer es in die Outdoor-Branche schaffen will, muss ganz<br />
vorne anfangen und mühevoll Know-how und Credibility aufbauen.<br />
Doch welcher Großkonzern mutet sich das zu? Lieber kauft man<br />
eine etablierte Outdoor-Marke auf. Das hätte Ecco sich vermutlich<br />
auch leiste n können. Aber die Dänen gingen <strong>de</strong>n schweren Weg –<br />
nicht verwun<strong>de</strong>rlich, wenn man die Firmengeschichte kennt.<br />
Der Traum <strong>de</strong>s Karl Toosbuy<br />
Die Historie von Ecco beginnt vor genau 50 Jahren im südlichen<br />
Dänemark. 1963 verkauft Karl Toosbuy, ein gelernter Schuh macher<br />
und Designer – und mit Anfang 30 bereits Manager einer Schuhfabrik<br />
in Kopenhagen –, seinen gesamten Besitz. Er kündigt und zieht<br />
mit seiner Frau Birte und <strong>de</strong>r fünfjährigen Tochte r Hanni ins Örtchen<br />
Bre<strong>de</strong>bro nahe <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Grenze. Sein ganzes Geld<br />
investier t Toosbuy in einen lang gehegten Traum: die eigene Schuhfirma,<br />
in <strong>de</strong>r er seine I<strong>de</strong>en ohne Kompromisse umsetzen kann.<br />
Karl Toosbuy ist ein echter Visionär: Er will Schuhe machen, die sich<br />
<strong>de</strong>m Fuß anpassen – nicht umgekehrt. Ein regelrechter Tabubruch<br />
in <strong>de</strong>r jahrhun<strong>de</strong>rtealten Tradition <strong>de</strong>s Schusterhandwerks. Auch<br />
hinsichtlich Design und Produktion <strong>de</strong>nkt Toosbuy in neuen Dimensionen.<br />
Er überträgt die I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>r damals revolutionären skandina-<br />
vischen Designschule auf seine Schuhe und tüftelt <strong>de</strong>tailbesesse n<br />
an neuen Materialien und Fertigungsmetho<strong>de</strong>n. Auch vor gewaltigen<br />
Investitionen in Personal, Maschinen und Standorte schreckt<br />
Toosbuy nicht zurück – er will im großen Stil produzieren.<br />
Anfang <strong>de</strong>r 80er spezialisiert sich Ecco auf das Spritzgussverfahren,<br />
bei <strong>de</strong>m die Sohle nicht mehr mit <strong>de</strong>m Schuh vernäht wer<strong>de</strong>n muss,<br />
son<strong>de</strong>rn Kunststoff direkt aufs Obermaterial gepresst wird – damals<br />
eine unerhörte Innovation, heute Standard. Die Marke Ecco expandiert<br />
weltweit, eröffnet Werke in Portugal, Indonesien, Thailand und<br />
China. Als <strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rnachschub ins Stocken gerät und Toosbuy<br />
Kompromiss e bei <strong>de</strong>r Qualität machen soll, entschließt er sich,<br />
eigen e Gerbereien aufzubauen. Mittlerweile ist Ecco selbst einer <strong>de</strong>r<br />
weltgrößten Le<strong>de</strong>rproduzenten und beliefert auch an<strong>de</strong>re Schuhhersteller<br />
und Industriezweige, die hochwertige Le<strong>de</strong>r verarbeiten.<br />
Kurz: Karl Toosbuy errichtet ein weltumspannen<strong>de</strong>s Imperium à la<br />
Rockefeller o<strong>de</strong>r Bill Gates. Allein mit bequemen Schuhen – und<br />
einer Zentrale in Bre<strong>de</strong>bro, 50 Kilometer von Flensburg.<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg <strong>zum</strong> Milliar<strong>de</strong>n-Unternehmen gelingt Ecco ein Kunststück,<br />
das min<strong>de</strong>stens so beeindruckend ist wie das rasante Wachstum:<br />
Die Marke bleibt authentisch. Karl Toosbuys Pioniergeist und<br />
Detailversessenheit übertragen sich auf die Mitarbeiter, es entsteht<br />
eine Unternehmenskultur, die Problemen nicht ausweicht, son<strong>de</strong>rn<br />
sie als Herausfor<strong>de</strong>rung sieht. Gleichzeitig bleibt Ecco eine grundsoli<strong>de</strong><br />
Familienfirma, <strong>de</strong>ren soziale Standards und Umweltschutzmaßnahmen<br />
nicht an <strong>de</strong>r dänischen Grenze en<strong>de</strong> n. Tatsächlich ist<br />
Ecco <strong>de</strong>r weltweit einzige Schuh-Großproduzent, <strong>de</strong>r ohne Subunternehmer<br />
und Outsourcing auskommt und damit bei sämtlichen<br />
Herstellungsschritten in <strong>de</strong>r Verantwortung steht. Aber eben auch<br />
die volle Kontrolle hat – genau, wie es Toosbuy immer vorschwebte.<br />
Der Sprung in die Outdoor-Branche<br />
Als <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r 2004 stirbt, übernimmt Tochter Hanni das Unternehmen<br />
und <strong>de</strong>n Vorsitz im Aufsichtsrat. Geschäftsführer ist ihr<br />
Mann Dieter Kasprzak. Der aus Pirmasens stammen<strong>de</strong> Schuh<strong>de</strong>signe<br />
r ist bereits seit 1991 bei Ecco. Karl Toosbuys Firmen- und<br />
Produktphilosophie wird nahtlos fortgeführt – und birgt auch das<br />
Geheimnis, wie Ecco <strong>de</strong>r Sprung in die Outdoor-Branche gelingt.<br />
Der erste Schritt besteht wie<strong>de</strong>r in einer selbst gestellten Herausfor<strong>de</strong>rung:<br />
Die Ecco-Designer beschäftigen sich intensiv mit <strong>de</strong>n<br />
Bewegungsabläufe n beim Gehen und Laufen. Man fängt bei <strong>de</strong>n<br />
Grundlagen an und holt sich kompetente Hilfe ins Boot: Mit <strong>de</strong>m<br />
Biomechaniker Prof. Gerd-Peter Brüggemann von <strong>de</strong>r Sporthochschule<br />
Köln entwickelt Ecco ein völlig neues Schuhkonzept, das ein<br />
natürliches Abrollverhalten ermöglicht. Ergebnis ist die Serie Biom<br />
Vi<strong>de</strong>os über Ecco-Produkte und -Events auf 4-<strong>Seasons</strong>.tv, Suchbegriff: Ecco.<br />
(abgeleitet von Biomechanik), <strong>de</strong>ren erstes Mo<strong>de</strong>ll 2008 vorgestellt<br />
wird. »Natural Motion« nennt Ecco die I<strong>de</strong>e, nach <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r Fuß<br />
möglichst frei von unnötiger Dämpfung und Führungs elementen<br />
bewege n können soll. Ursprünglich für Laufschuhe gedach t, wird<br />
das Biom-Prinzip mit riesigem Erfolg auf Freizeitschuhe übertrage n.<br />
Wan<strong>de</strong>r- und Hikingschuhe sind <strong>de</strong>r logische nächste Schritt.<br />
Ecco knallt jedoch nicht mit <strong>de</strong>r Gewalt einer Weltmarke in <strong>de</strong>n Outdoor-Markt,<br />
son<strong>de</strong>rn tritt gera<strong>de</strong>zu beschei<strong>de</strong>n auf. »Klar versucht<br />
je<strong>de</strong>r Hersteller, uns möglichst viel Ware zu verkaufen«, erzähl t<br />
Antj e Fock, bei Globetrotter fürs Schuhsortiment zuständig, »aber<br />
Ecco wollte von sich aus erst mal langsam machen. Das war ungewöhnlich<br />
– und hat uns durchaus beeindruckt.«<br />
Je<strong>de</strong> Saison machen die Dänen ihre Hausaufgaben, lernen dazu,<br />
verbessern Details – und schieben immer bessere Outdoor-Mo<strong>de</strong>lle<br />
nach. Dabei nutzt Ecco natürlich seine gewaltigen Ressourcen und<br />
technischen Möglichkeiten, von <strong>de</strong>nen mittel ständische Outdoor-<br />
Schuster nur träumen. Aber überzeugt haben die Dänen auf <strong>de</strong>m<br />
klassischen Weg: von vorne anfangen, Know-how und Glaubwürdigkeit<br />
aufbauen, und schließlich erst die Händler und dann die Kun<strong>de</strong>n<br />
mit perfekten Produkten gewinnen. Ecco, <strong>de</strong>r freundliche Riese<br />
aus <strong>de</strong>m flachen Dänemark, ist in <strong>de</strong>r Wildnis angekommen.
68 Ausrüstungsberatung<br />
Ausrüstungsberatung 69<br />
Was man für eine Nacht im Schnee braucht<br />
Wer friert, ist dumm<br />
o<strong>de</strong>r faul – sagen<br />
die Inuit …<br />
Interview: Sebastian Lüke | Fotos: Archiv Markus Gruner<br />
Eine Winternacht im Freien gilt unter Outdoorern<br />
als Königsdisziplin. Gut vorbereitet ist halb gewonnen,<br />
und das Equipment macht <strong>de</strong>n Rest. Das zeigt die<br />
Ausrüstungsliste von Markus Gruner* für Silvester<br />
unter <strong>de</strong>m Sternenhimmel <strong>de</strong>r Sächsischen Schweiz.<br />
*Markus Gruner (30) ist seit einer<br />
gefühlten Ewigkeit Kun<strong>de</strong> bei Globetrotter.<br />
2011 wechselte er die Seiten und verkauft<br />
seit<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Dres<strong>de</strong>ner Filiale Boote<br />
und Ski. Er hat verschie<strong>de</strong>nste<br />
Wintertouren absolviert. Seine<br />
komplette Packliste für die<br />
Silvesternacht im Freien<br />
gibt’s auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/<br />
winterzelten.
70 Ausrüstungsberatung<br />
Ausrüstungsberatung 71<br />
Markus, mich fröstelt schon bei<br />
einstelligen Temperaturen. Soll<br />
ich Winterzelten wagen?<br />
Na klar! Die Luft ist klar, die Wäl<strong>de</strong>r tief<br />
verschneit. Die Landschaft zeigt sich in<br />
einem neuen Licht, und du hast sie oft<br />
für dich allein – willst du das verpassen?<br />
Außer<strong>de</strong>m bieten Schnee und Eis ganz<br />
an<strong>de</strong>re Möglichkeiten, sich zu bewegen:<br />
Mit Ski gleitest du durch die Landschaft,<br />
mit Schneeschuhen wird Tiefschnee <strong>zum</strong><br />
Vergnügen. Und frösteln musst du nicht.<br />
Die Inuit sagen: Wer friert, ist entwe<strong>de</strong>r<br />
faul, weil er sich nicht bewegt, o<strong>de</strong>r dumm,<br />
weil er sich falsch anzieht.<br />
Dann lass uns schlau packen. Wird es eine<br />
Materialschlacht, wenn du Silvester unter<br />
<strong>de</strong>n Sternen verbringst?<br />
Man könnte mit einem 45-Liter-Rucksack<br />
ein Wintercamp angehen. Aber ich nehme<br />
lieber etwas mehr mit, weil ich’s komfortabel<br />
mag. Und: Im Gegensatz <strong>zum</strong> Ultralight-Trend<br />
im Sommer ist Wintercamping<br />
eine gewichtige Angelegenheit. Weil sich<br />
das Gepäck darin bequem verstauen lässt<br />
und man <strong>de</strong>n Schnee damit ausnutzen<br />
kann, bin ich mit einem Pulka unterwegs.<br />
Das ist ein leichter und trotz<strong>de</strong>m robuster<br />
Lastenschlitten. Auf zwei Kufen sitzt eine<br />
Plastikwanne fürs Gepäck – 50 Kilo sind<br />
»Ich nehme lieber etwas<br />
mehr mit, weil ich es<br />
komfortabel mag. Daher<br />
Pulka statt Rucksack.«<br />
ein realistischer Wert. Der Pulka ist mit dir<br />
als »Zugpferd« über ein festes Gestänge<br />
verbun<strong>de</strong>n. Daran schließt ein gepols terter<br />
Zuggürtel – ähnlich <strong>de</strong>m Hüftgurt eines<br />
Rucksacks – mit Schulterriemen an. Durch<br />
die starre Verbindung folgt <strong>de</strong>r Pulka sehr<br />
direkt und rutscht dir bei einer Abfahrt<br />
nicht in die Hacken. Das Beste an meinem<br />
Pulka: Sein Kufenabstand entspricht <strong>de</strong>r<br />
Spurweite klassischer Loipen.<br />
Gehst du also auf Ski?<br />
Auf gewalzten Winterwan<strong>de</strong>rwegen könntest<br />
du nur in Wan<strong>de</strong>rstiefeln gehen, im<br />
Tiefschnee bräuchtest du Schneeschuhe.<br />
Aber für mich sind Ski in Verbindung mit<br />
einem Pulka das optimale Fortbewegungsmittel.<br />
Für <strong>de</strong>n Anfang könntest du es mit<br />
klassischen Langlaufski versuchen. Für<br />
anspruchsvolleres Gelän<strong>de</strong> bedarf es spezieller<br />
Backcountry-Ski mit Stahlkante. In<br />
je<strong>de</strong>m Fall solltest du längenverstellbare<br />
Stöcke mit Schneetellern mitnehmen, sie<br />
geben Halt und unterstützen <strong>de</strong>n Vortrieb.<br />
Vortrieb – jetzt verstehe ich, was die Inuit<br />
mit wärmen<strong>de</strong>r Bewegung meinen …<br />
Das Temperaturmanagement hängt von <strong>de</strong>r<br />
Aktivität ab: Bewegst du dich, benötigst<br />
du eher atmungsaktive als wärmen<strong>de</strong><br />
Klamotten. Sitzt du rum, brauchst du eine<br />
Isolationsschicht. Wichtig ist, während <strong>de</strong>s<br />
gesamten Tags die gol<strong>de</strong>ne Mitte zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Denn wenn du schwitzt, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ine<br />
unteren Bekleidungsschichten feucht,<br />
was wie<strong>de</strong>rum das Frieren in Ruhephasen<br />
för<strong>de</strong>rt. Du brauchst also Temperaturausgleich,<br />
und dabei hilft dir das Zwiebelprinzip<br />
mit Funktionsbekleidung.<br />
Auf welches Material setzt du dabei?<br />
Sowohl bei <strong>de</strong>r Unterwäsche als auch bei<br />
<strong>de</strong>n direkt darüberliegen<strong>de</strong>n Schichten<br />
trage ich am liebsten Merinowolle, weil sie<br />
ein angenehmes Klima erzeugt und nicht so<br />
schnell müffelt. Dabei variiere ich die<br />
Gewebe stärke: An einem eisigen Tag ziehe<br />
ich ein 200er- und ein 400er-Shirt übereinan<strong>de</strong>r.<br />
Wird es zu warm, entblättere ich<br />
mich. Dieses Merino-Schichtenprinzip wen<strong>de</strong><br />
ich vom Pullover bis zu <strong>de</strong>n Socken an.<br />
Wie bekommst du feucht geschwitzte<br />
Socken und Schuhe wie<strong>de</strong>r trocken?<br />
So weit lasse ich es gar nicht erst kommen:<br />
durch eine Dampfsperre an <strong>de</strong>n Füßen.<br />
Eine Dampfsperre an <strong>de</strong>n Füßen? Wie<br />
funktioniert das?<br />
Um etwas zu trocknen, bleibt beim Zelten<br />
im Winter nur <strong>de</strong>r Schlafsack als Wärmekammer.<br />
Den will ich mir aber nicht mit<br />
Skistiefeln teilen. Also ziehe ich über ganz<br />
dünne Merinosocken jeweils einen Gefrierbeutel<br />
à sechs Liter und darüber gegebenenfalls<br />
weitere Socken. Das Plastik<br />
verhin<strong>de</strong>rt, dass Schwitzfeuchtigkeit in die<br />
äußeren Socken und die Schuhe gelangt.<br />
Und die dünnen Merinosocken trocknen<br />
nachts problemlos im Schlafsack.<br />
Was ziehst du am Oberkörper über die<br />
Merinoschichten?<br />
Bei Bedarf eine wattierte Jacke, wobei ich<br />
auf eine Kunstfaserisolierung setze. Die<br />
wärmt im Gegensatz zu Daune auch in<br />
feuchtem Zustand, also auch wenn man in<br />
Bewegung ist und dabei schwitzt.<br />
Und als äußerste Schicht?<br />
Wenn es das Wetter erfor<strong>de</strong>rt, etwa bei<br />
Schneeregen, ziehe ich eine Hardshell jacke<br />
drüber. Die muss sehr robust sein, da die<br />
Beanspruchung bei Kälte höher ist. Da<br />
auch die beste Membran im Winter schlechter<br />
atmet, sind Belüftungsreiß verschlüsse<br />
unerlässlich. Die Kapuze sollte sich an die<br />
Kopfform anpassen lassen. Dadurch staut<br />
sich vor <strong>de</strong>m Gesicht Luft – in <strong>de</strong>r Physik<br />
spricht man von einer stehen<strong>de</strong>n Welle –<br />
und bil<strong>de</strong>t ein Isolationspolster, das <strong>de</strong>in<br />
Gesicht vor Kälte schützt. Die Überhose<br />
sollte Gamaschen und einen Schneefang<br />
haben. Außer<strong>de</strong>m lange seitliche Reißverschlüsse,<br />
um das An- und Ausziehen mit<br />
Schuhen zu erleichtern.<br />
Genügt also die Kapuze, um das Gesicht<br />
und <strong>de</strong>n Kopf warm zu halten?<br />
Ich habe zusätzlich<br />
Mundschutz, Mützen<br />
und Sturmhaube<br />
dabei, die ich<br />
nach Bedarf kombiniere.<br />
Am schnellsten<br />
frieren die Hän<strong>de</strong>,<br />
daher nehme<br />
ich mehrere Paar<br />
Handschuhe mit.<br />
Markus in motion. Am liebsten mit Ski und Pulka. In <strong>de</strong>m<br />
Lastschlitten dürfen auch mal die Kin<strong>de</strong>r mitfahren.<br />
Trägst du wirklich mehrere Mützen und<br />
Handschuhe übereinan<strong>de</strong>r?<br />
Nein, das Prinzip ist ein an<strong>de</strong>res. Erstens<br />
geht es mir um Redundanz, <strong>de</strong>nn wenn<br />
etwa die Handschuhe verloren gehen und<br />
du kein zweites Paar dabeihast, ist das<br />
kein Spaß, da drohen ernsthafte Erfrierungen<br />
an <strong>de</strong>n Fingern. Und <strong>zum</strong> Zweiten<br />
nutze ich die doppelten Produkte <strong>zum</strong><br />
Wechseln, wenn etwa die Sturmhaube<br />
nass geschwitzt ist. Nachts trockne ich<br />
dann alles wie<strong>de</strong>r im Schlafsack. ><br />
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leiten sich von <strong>de</strong>n homöopathischen Arzneimittelbil<strong>de</strong>rn<br />
ab. Dazu gehören: Grippale Infekte. Hinweis: Bei Fieber,<br />
das länger als 3 Tage anhält o<strong>de</strong>r über 39 °C ansteigt, sollte ein Arzt<br />
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und<br />
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23.09.2013 11:03:47 Uhr
72 Ausrüstungsberatung<br />
Ausrüstungsberatung 73<br />
»Die Isomatte ist <strong>de</strong>r<br />
wichtigste Teil <strong>de</strong>r<br />
Ausrüstung. Ich schwöre<br />
auf Daunenfüllung.«<br />
Gretchenfrage: Fingerhandschuhe<br />
o<strong>de</strong>r Fäustlinge?<br />
Mit Fingerhandschuhen hast du mehr Gefühl,<br />
etwa beim Einführen von Zeltstangen<br />
o<strong>de</strong>r beim Kocheranzün<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rerseits<br />
halten Fäustlinge viel besser warm. Ich<br />
benutze bei<strong>de</strong> Arten, je nach Situation und<br />
Wetter. Wärmstens empfehlen kann ich<br />
<strong>de</strong>n Fingerhandschuh »Super Alpine<br />
Glove« von Mountain Equipment. Seine<br />
griffige Handinnenfläche vermittelt enorm<br />
gutes Fingerspitzengefühl. Übrigens trage<br />
ich auch an <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n als unterste Lage<br />
dünne Merinohandschuhe, die dann <strong>zum</strong><br />
Trocknen in <strong>de</strong>n Schlafsack kommen.<br />
bringen sie wenig. Du könntest also vor<br />
<strong>de</strong>m Umziehen noch schnell ein paar<br />
Run<strong>de</strong>n ums Lager joggen. Dann ganz<br />
schnell Hardshell ausziehen und rein in<br />
die Daunenkombi. Am Camp bewege ich<br />
mich wenig, <strong>de</strong>swegen bevorzuge ich dort<br />
die noch bessere Isolierung von Daune im<br />
Vergleich mit Kunstfaser.<br />
Braucht man im <strong>de</strong>utschen Winter<br />
wirklich eine Daunenkombi?<br />
Meist genügt es, unter die Hardshelllage<br />
eine wattierte Jacke und Hose zu ziehen.<br />
Für die Silvestertour packen wir uns aber<br />
richtig warm ein, <strong>de</strong>nn wir wollen ja Mitternacht<br />
draußen erleben.<br />
Was macht einen guten Zeltplatz aus?<br />
Er sollte schön gelegen und windgeschützt<br />
sein. Der Schnee sollte etwas verfestigt<br />
sein, aber nicht blankes Eis. Ohne Schnee<br />
wird es schwer, <strong>de</strong>nn in gefrorenen Bo<strong>de</strong>n<br />
bekommst du keinen Hering. Mit Ski o<strong>de</strong>r<br />
Schneeschuhen wird eine Fläche plattgetrampelt.<br />
Dann wird das Zelt aufgebaut.<br />
Kann ich mein Sommerzelt benutzen?<br />
Davon rate ich ab. Winterzelte unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich in wichtigen Details von Sommermo<strong>de</strong>llen.<br />
Sie sind stabiler, um auch<br />
Schneelasten standzuhalten. Lüftungsschlitze<br />
lassen sich komplett verschließen.<br />
Das Außenzelt reicht bis <strong>zum</strong> Bo<strong>de</strong>n und<br />
verfügt im besten Fall über Snowflaps, die<br />
sich mit Schnee beschweren lassen, damit<br />
kein Wind unter die Außenhaut fährt.<br />
Winterzelte bieten viel Platz für das<br />
gesamte Equipment, haben eine große<br />
Apsis. Außer<strong>de</strong>m lassen sich bei Wintermo<strong>de</strong>llen<br />
die Innenzelte komplett abdichten,<br />
damit kein Schneegriesel durch<br />
Moskitonetze eindringt.<br />
Der Zauber einer Winternacht im sächsischen Fichtendickicht.<br />
Wie spannst du das Zelt ab?<br />
Zunächst einmal ist es mir wichtig, dass<br />
ich kein an<strong>de</strong>rweitig benötigtes Equipment<br />
als Fixpunkt zweckentfrem<strong>de</strong>, wie <strong>zum</strong><br />
Beispiel die Schneeschaufel. Ich arbeite<br />
bestenfalls nur mit Schneeheringen und<br />
Schnee ankern. Wobei ich bei <strong>de</strong>n Ankern<br />
eine Superleicht-Lösung gefun<strong>de</strong>n habe:<br />
reißfeste Plastikbeutel, die ich mit Schnee<br />
fülle und vergrabe. An <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>s Zelts,<br />
die <strong>de</strong>m Wind zugewandt ist, kommt die<br />
jeweils stabilere Lösung <strong>zum</strong> Einsatz, also<br />
Anker bei weichem Schnee und Heringe<br />
bei Hartschnee.<br />
Das Zelt steht. Richten wir es ein!<br />
Im gesamten Innenzelt breite ich eine<br />
große Schaumstoff-Isomatte aus. Darauf<br />
wird dann das Herzstück je<strong>de</strong>r Winterübernachtung<br />
gelegt: Die Isomatte ist für<br />
mich <strong>de</strong>r wichtigste aller Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong>,<br />
<strong>de</strong>nn kalt wird es als Erstes<br />
von unten. Ich schwöre auf daunengefüllte<br />
Luftmatratzen wie die »Downmat 9« von<br />
Exped, und dann auch gleich in <strong>de</strong>r<br />
größten Ausführung. Die Kombination<br />
aus Luftpolsterung und Füllung ergibt<br />
beson<strong>de</strong>ren Liegekomfort mit höchster<br />
Isolierleistung.<br />
Was zeichnet für dich <strong>de</strong>n richtigen<br />
Schlafsack aus?<br />
Beim Kauf muss man darauf achten,<br />
dass die Größe <strong>de</strong>s Schlafsacks zu <strong>de</strong>r ><br />
nkel.se<br />
Somit sind wir beim Nachtlager<br />
angekommen. Friert man abends am<br />
Camp nicht am meisten?<br />
Mit guter Wärmekleidung sollte das kein<br />
Problem sein. Aber auch die dicksten<br />
Dinger sind nur passive Wärmer. Wenn du<br />
beim Anziehen bereits ausgekühlt bist,<br />
Markus’ Top-Tipps für die erste Nacht im Schnee<br />
1. Vertrautheit gibt Sicherheit. Kennt man ein<br />
Gebiet schon vom Wan<strong>de</strong>rn im Sommer, vermittelt<br />
das Sicherheit und Geborgenheit – genau richtig für<br />
die erste Nacht im Schnee. Vielleicht sogar im eigenen<br />
Garten. Auch Handyempfang bringt Sicherheit.<br />
2. Hilfestellung für Schlafsackkombinationen.<br />
Wer unsicher ist, welche Wärmewirkung in Summe<br />
erreicht wird, fin<strong>de</strong>t bei verschie<strong>de</strong>nen Herstellern<br />
sogenannte 3-1- o<strong>de</strong>r 2-1-Systeme inklusive<br />
Temperaturangaben für Innen- und Außenschlafsack<br />
sowie Messwerte für <strong>de</strong>ren Kombination.<br />
3. Essen und Trinken nicht vergessen. Bei Kälte<br />
spürt man weniger Durst und Hunger, aber auch im<br />
Winter muss <strong>de</strong>r Bedarf an Flüssigkeit und Nahrung<br />
ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Pausen einplanen.<br />
4. Orientierung will gelernt sein. Wo im Sommer<br />
Wan<strong>de</strong>rzeichen <strong>de</strong>n Weg weisen, ist im Winter oft<br />
nur Schnee zu sehen. Kompass und Karte sind<br />
Pflicht, ein GPS-Gerät die Kür. Nicht vergessen:<br />
Akkus verlieren in <strong>de</strong>r Kälte an Leistungsfähigkeit.<br />
Lithium-Ionen-Batterien halten länger.<br />
5. Winternächte sind lang. Eine gute Kopflampe<br />
gehört zur Ausrüstung. Bewährt haben sich<br />
LED-Mo<strong>de</strong>lle, die die Batterie direkt an <strong>de</strong>r Lampe<br />
tragen. Die Abwärme <strong>de</strong>r Stirn hält dadurch die<br />
Batterie auf Betriebstemperatur.<br />
Bis ans En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Weges! Und ein<br />
Stückchen weiter…<br />
Der neue Eta Power bietet einen einzigartig guten Wirkungsgrad. Er braucht bis zu<br />
50 % weniger Brennstoff als ein konventioneller Kocher, um die gleiche Menge<br />
Wasser zu erhitzen. Der Kocher selbst ist zwar etwas schwerer, aber du schleppst<br />
weniger Gaskartuschen mit. O<strong>de</strong>r du bleibst länger draußen. Da freut sich <strong>de</strong>in<br />
Rücken, <strong>de</strong>in Geldbeutel – und vor allem die Umwelt.<br />
A part of people’s<br />
adventures since 1892
74<br />
Ausrüstungsberatung<br />
Beim Kochen beschränke ich mich im<br />
Winter auf Tütengerichte. Wasser ist<br />
dank <strong>de</strong>s Schnees immer in <strong>de</strong>r Nähe,<br />
aber er muss mit <strong>de</strong>m Kocher geschmolzen<br />
wer<strong>de</strong>n. Deswegen verbraucht man <strong>de</strong>utlich<br />
mehr Brennstoff als im Sommer. Im<br />
Winter verwen<strong>de</strong> ich Benzin, da es auch<br />
bei Kälte genug Leistung bringt. Den<br />
Kocher versuche ich nur einmal am Tag<br />
aufzubauen. In Isolierflaschen halte ich<br />
erwärmtes Wasser vorrätig. Wichtig ist, <strong>de</strong>n<br />
Kocher auf eine Unterlage zu stellen, sonst<br />
sinkt er samt Topf in <strong>de</strong>n Schnee.<br />
CHOSEN BY<br />
Körpergröße und <strong>de</strong>m Gewicht passt, <strong>de</strong>nn<br />
zierliche Menschen frieren schneller. Den<br />
vom Hersteller angegebenen Temperaturbereich<br />
muss man mit Geschlecht und<br />
<strong>de</strong>m Kälteempfin<strong>de</strong>n abstimmen, <strong>de</strong>nn<br />
das ist höchst individuell. Ähnlich wie<br />
mit <strong>de</strong>r Gefriertüten-Dampfsperre beim<br />
Schuh ziehe ich auch in <strong>de</strong>n Schlafsack<br />
eine Zwischenschicht ein. Denn die<br />
Körperfeuchtigkeit steigt in die Daune <strong>de</strong>s<br />
Schlafsacks. Irgendwo in <strong>de</strong>r Füllung<br />
befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Taupunkt, das heißt:<br />
Dein Schweiß gefriert an <strong>de</strong>n Daunen und<br />
beeinträchtigt die Isolierwirkung. Mit<br />
einem Dampfsperren-Inlett wie <strong>de</strong>m<br />
»Exped VBL-Linerbag« verhin<strong>de</strong>re ich das.<br />
Und du stehst am Morgen durchnässt auf?<br />
Natürlich komme ich feuchter aus <strong>de</strong>m<br />
Schlafsack, aber das trocknet schnell. Ich<br />
trage auch während <strong>de</strong>s Schlafens Merino-<br />
Baselayer inklusive Socken, sodass ich auf<br />
<strong>de</strong>r Haut ein angenehmes Gefühl habe.<br />
Kann man mehrere Schlafsäcke<br />
übereinan<strong>de</strong>rziehen, um eine höhere<br />
Wärmeleistung zu erzielen?<br />
Im Prinzip ja. Der äußere Schlafsack muss<br />
jedoch groß genug sein, um dich mitsamt<br />
»Kälteempfin<strong>de</strong>n ist höchst<br />
subjektiv. Das gilt beim<br />
Schlafsackkauf und bei<br />
Touren mit <strong>de</strong>r Freundin.«<br />
<strong>de</strong>m inneren aufzunehmen. Und bei einer<br />
Kombination von Daune und Kunstfaser<br />
sollte <strong>de</strong>r Synthetikschlafsack außen sein.<br />
Dann liegt <strong>de</strong>r Taupunkt im Kunst fasergewebe,<br />
das viel besser mit Feuchtigkeit<br />
zurechtkommt als Daune.<br />
Wie schlüpft <strong>de</strong>r Experte in <strong>de</strong>n Schlafsack?<br />
Möglichst schnell und möglichst nicht in<br />
ausgekühltem Zustand, <strong>de</strong>nn auch <strong>de</strong>r<br />
Schlafsack wärmt nur passiv. Noch ein<br />
Tipp gegen nächtliches Frieren: Wenn ich<br />
am Abend mein Essen bereite, koche ich<br />
immer einen Liter Wasser mehr. Das fülle<br />
ich in eine Flasche und <strong>de</strong>poniere sie im<br />
Fußteil <strong>de</strong>s Schlafsacks – als Wärmflasche.<br />
Außer<strong>de</strong>m habe ich so am Morgen<br />
lauwarmes Wasser fürs Müsli.<br />
Was gibt es bei <strong>de</strong>inen Wintertouren zu<br />
essen? Wie wird unser Silvestermenü?<br />
Gibt es weitere Beson<strong>de</strong>rheiten zu beachten,<br />
wie man mit seinem Körper umgehen sollte?<br />
Durch die Kälte trocknet die Haut aus. Das<br />
Pulka-Zuggeschirr kann Scheuerstellen<br />
bil<strong>de</strong>n. Deshalb benutze ich frühzeitig<br />
Fettcreme. Körperpflege fährt man auf ein<br />
Minimum zurück. Feuchttücher genügen,<br />
<strong>de</strong>nn man schwitzt weniger als im Sommer.<br />
Wichtig ist, auf <strong>de</strong>n Körper zu hören.<br />
Ob Hunger, Toilettengang o<strong>de</strong>r Leistungsgrenze,<br />
das muss man frühzeitig erkennen.<br />
Was mache ich, wenn etwas kaputtgeht?<br />
Das kann im Winter das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tour<br />
be<strong>de</strong>uten. Hat man etwa einen Schlafsack,<br />
<strong>de</strong>r nicht fürs Biwakieren geeignet ist,<br />
kann man bei einem gebrochenen<br />
Zeltgestänge nicht einfach mit einem<br />
Tarp improvisieren. Deswegen habe ich<br />
Reparaturequipment mit, das nicht immer<br />
lebensnotwendig ist, aber <strong>zum</strong>in<strong>de</strong>st <strong>de</strong>n<br />
Komfort rettet. Mit <strong>de</strong>n Reparaturhülsen<br />
von Tatonka schient man eine gebrochene<br />
Zeltstange. Multitool, Nähzeug, Karabiner,<br />
Kabelbin<strong>de</strong>r, ein paar Schnüre und Spanngurte<br />
kann man immer gebrauchen.<br />
Jetzt bin ich super ausgerüstet für die<br />
Silves ternacht. Fehlt nur noch meine<br />
Freundin – wie überre<strong>de</strong> ich die?<br />
Zeig ihr, dass eine Wintertour nicht zwangsläufig<br />
Komfortverlust be<strong>de</strong>utet. Ich gebe<br />
ihr bei solchen Touren stets mein bestes<br />
Equipment. Aber du solltest auch ihre<br />
Be<strong>de</strong>nken ernst nehmen. Kälte empfin<strong>de</strong>n<br />
ist höchst subjektiv. Die Tour sollte auf<br />
euch bei<strong>de</strong> zugeschnitten sein. Im Winter<br />
muss man sportliche Ziele zurückstecken.<br />
Wenn du das beachtest, wird es für alle ein<br />
unvergesslicher Start ins neue Jahr. <<br />
TRILOGY GTX JACKET<br />
Technische Jacke aus 3-lagigem Gore-Tex Pro.<br />
Inspiriert von <strong>de</strong>r Trilogy: <strong>de</strong>r legendären<br />
Solo-Winterbesteigung <strong>de</strong>r 3 Nordwän<strong>de</strong> Cervin,<br />
Gran<strong>de</strong>s Jorasses und Eiger. Alle Nähte sind<br />
verschweißt, Ventilationszips, ergonomischer<br />
Flex Comfort tm Schnitt.<br />
Die filmische Anleitung fürs Schlafen im Schnee: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/winterbiwak.<br />
WWW.MILLET.FR
76<br />
Produkte<br />
Produkte<br />
77<br />
Yeti Solace Vest Männer<br />
269,95 €, Nr. 13.40.07<br />
Bin sehr zufrie<strong>de</strong>n. Habe das Teil<br />
immer dabei und fast je<strong>de</strong>n Tag<br />
bei allen möglichen Gelegenheiten<br />
an. Die Weste nimmt keinen<br />
Platz weg, ist sehr angenehm<br />
zu tragen und noch dazu wasserabweisend.<br />
Der Wärmerückhalt für<br />
diese Größe ist enorm! Andreas F.<br />
Ausrüstungsfavoriten <strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />
»Eine klare<br />
Empfehlung!«<br />
Bevor ein Produkt im Globetrotter-Sortiment lan<strong>de</strong>t,<br />
wird getestet und diskutiert. Über <strong>de</strong>n tatsächlichen<br />
Erfolg eines Artikels entschei<strong>de</strong>t allerdings die<br />
Meinung <strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n. Damit <strong>de</strong>ren<br />
wertvoller Erfahrungsschatz nicht nur am Lagerfeuer die Run<strong>de</strong> macht,<br />
gibt es auf <strong>de</strong>r Globetrotter-Website zu je<strong>de</strong>m Artikel Kommentare und<br />
Bewertungen. Hier sind neun Produkte, die von unseren Kun<strong>de</strong> n die<br />
begehrte Maximalbewertung von fünf Sternen bekommen haben.<br />
Tubbs Flex Alp 22 Women<br />
219,95 €, Nr. 13.47.57<br />
Die können einfach alles richtig<br />
gut: steil rauf o<strong>de</strong>r runter, auf Eis o<strong>de</strong>r<br />
durch Tiefschnee, Hänge queren – ganz egal,<br />
diese Schneeschuhe haben mich noch nie im<br />
Stich gelassen. Einziger Kritikpunkt: Den Schnellverschluss<br />
fin<strong>de</strong> ich ziemlich schwergängig. Barbara K.<br />
Hilleberg Tarra<br />
965,00 €, Nr. 10.05.29<br />
Unglaublich stabiles und komfortables Zweipersonenzelt.<br />
Einsetzbar sowohl bei Schiet wetter als auch<br />
bei sommerlichen Temperaturen. Das macht<br />
das geringfügig höhere Gewicht mehr als<br />
wett. Klare Empfehlung! K.A.<br />
The North Face Slot WP Frauen<br />
129,95 €, Nr. 15.37.97<br />
Weltbester Winterschuh! Mein Mann und ich haben<br />
uns diesen Schuh vor zwei Jahren gekauft (er<br />
natürlich das Herrenmo<strong>de</strong>ll) und sind total<br />
zufrie<strong>de</strong>n. Wir können damit auch lange<br />
Winterwan<strong>de</strong>rungen ohne jegliche<br />
Beschwer<strong>de</strong>n machen. Fällt<br />
recht klein aus. Isabella V.<br />
Thermos King Bottle<br />
ab 39,95 €, Nr. 21.37.34<br />
Die beste Kanne, die ich kenne. Sie ist<br />
sehr leicht, kleckert nicht und hält echt<br />
lange heiß. Der Hinweis, das Getränk<br />
immer in <strong>de</strong>n Becher zu gießen, um<br />
Verbrühungen zu vermei<strong>de</strong>n, sollte also<br />
ernst genommen wer<strong>de</strong>n! Björn G.<br />
Meru Ringebu Overall<br />
Kin<strong>de</strong>r<br />
89,95 €, Nr. 13.81.08<br />
Ganz toller Anzug!<br />
Meine Tochter geht<br />
damit ro<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r<br />
schmeißt sich in<br />
<strong>de</strong>n Schnee und<br />
macht Engelsfiguren.<br />
Sie<br />
kann sich toll<br />
darin bewegen<br />
und wird we<strong>de</strong>r<br />
nass noch friert<br />
sie. Nächstes Jahr muss<br />
wie<strong>de</strong>r einer her, am besten<br />
auch für mich ;-). Tanja D.<br />
Grivel Spi<strong>de</strong>r<br />
34,95 €, Nr. 11.83.22<br />
Diese Grö<strong>de</strong>l sind einer meiner<br />
besten Käufe! Superleicht,<br />
kompakt und schnell<br />
zu befestigen. Auch<br />
prima fürs Joggen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>zum</strong><br />
Nordic Walking<br />
geeignet. Es<br />
macht unglaublich<br />
Spaß, damit im Winter<br />
rumzulaufen. J.W.<br />
Victorinox Swiss Tool X<br />
129,95 €, Nr. 11.29.34<br />
Klar, das Multitool ist kein Leichtgewicht.<br />
Dafür ist es aber auch<br />
vernünftig einsetzbar und SEHR<br />
stabil. Klingen und Werkzeuge sind<br />
vernünftig verriegelbar und sicher<br />
benutzbar. Auch nach mehr als<br />
fünf Jahren Nutzung wür<strong>de</strong> ich<br />
es uneingeschränkt weiterempfehlen.<br />
Holger M.<br />
Red Chili Spirit VCR IZ Männer<br />
99,95 €, Nr. 19.69.05<br />
Ich habe diesen Schuh zwei<br />
Nummern kleiner gekauft<br />
und bin nach anfänglichem<br />
Drücken total mit ihm verschmolzen.<br />
Ich nutze ihn <strong>zum</strong><br />
Boul<strong>de</strong>rn und kann nur Positives<br />
berichten: superstabiler<br />
Stand, fast keine<br />
Abnutzung, kaum<br />
Geruch, und er<br />
hat sich nicht<br />
geweitet. Felix L.
78 Reise<br />
Reise<br />
79<br />
Wer hat die<br />
Kokosnuss<br />
geklaut?<br />
SEYCHELLEN<br />
Man muss nicht kriminell wer<strong>de</strong>n, um sich einen Familienurlaub<br />
auf <strong>de</strong>n Seychellen leisten zu können. Denn vom Klischee <strong>de</strong>s<br />
Luxusreiseziels ist die Inselgruppe im Indischen Ozean weiter<br />
entfernt als <strong>de</strong>r Nordpol vom Südpol. Eine Probe aufs Exempel ...<br />
Text und Fotos: Michael Neumann
80 Reise<br />
Reise 81<br />
Im Frühjahr hat es nicht geklappt, im Sommer schon gleich<br />
gar nicht. Doch jetzt bin ich fällig, meine Frau besteht völlig<br />
zu Recht auf einen FAMILIENURLAUB. Aber Mitte November?<br />
Dem Schmud<strong>de</strong>lmonat überhaupt, schamhaft versteckt<br />
zwischen Gol<strong>de</strong>ne m Oktobe r und <strong>de</strong>m ersten relevanten Auftritt<br />
von Frau Holle? Hilft nichts, Zeitfenster ist Zeitfenster.<br />
Also wohin? Die üblichen Last-Minute-Ziele in Sü<strong>de</strong>uropa schei<strong>de</strong> n<br />
schon aus Prinzip aus. Zu<strong>de</strong>m ist dort das Wetter so spät im Jahr<br />
auch keine Bank. So zieht <strong>de</strong>r Finger auf <strong>de</strong>r Weltkarte immer<br />
weiter e Kreise. Kin<strong>de</strong>rfreundliche Destination fernab <strong>de</strong>r üblichen<br />
Pfa<strong>de</strong> gesucht, bei <strong>de</strong>r Sonne, Strand und Sandburgen mit<br />
außergewöhnlichen Naturlandschaften und Outdoor akti vitäten<br />
eine harmonisch e Symbiose eingehen.<br />
O<strong>de</strong>r als Ein zeiler: Wir wollen Palmen UND Berge!<br />
Nach zwei, drei Wochen Sondierungsphase, bei <strong>de</strong>r auch das Fernweh<br />
von früher wie<strong>de</strong>r aufflammt, als man noch ohne Kin<strong>de</strong>r im<br />
Schlepp zigeunermäßig durch die Welt zog, rückt Thailand in <strong>de</strong>n<br />
Fokus. Ein völlig an<strong>de</strong>rer Kulturkreis, eine tolle Küche und zahllose<br />
Optionen in Sachen Unterkunft und Ausflüge. Doch wie steht es ><br />
Solange nicht auch Mami untergeht …<br />
Manchmal machen’s einem die Seychellen nicht einfach.
82 Reise<br />
Reise 83<br />
SEYCHELLEN<br />
An<strong>de</strong>rs als in vielen asiatischen<br />
o<strong>de</strong>r afrikanischen Län<strong>de</strong>rn<br />
gibt es auf <strong>de</strong>n Seychellen<br />
keine giftigen Tiere, die<br />
unvorsichtigen Kin<strong>de</strong>rn<br />
gefährlich wer<strong>de</strong>n könnten.<br />
in Thailand mit Impfungen, Malaria und wil<strong>de</strong>n Tieren? Immerhin<br />
habe n wir ein Krabbelkind dabei, das <strong>de</strong>rzeit seine orale Phase hat.<br />
Heißt für Nichteltern: Alles, was nicht bei drei auf <strong>de</strong>n Bäumen ist,<br />
wird gegrabscht, ausgiebig angesabbert, abgekaut und in <strong>de</strong>n<br />
Hamsterbacken gebunkert. Okay, das Malaria risiko ist minimal,<br />
doch eine Hepatitis-A-Impfung wird empfohlen, und die ein o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re Giftschlange wur<strong>de</strong> dort auch schon gesichtet. Somit schei<strong>de</strong>t<br />
Thailand schon in <strong>de</strong>r Vorrun<strong>de</strong> aus. Auf <strong>de</strong>m Weg zurück nach<br />
Europa nimmt <strong>de</strong>r Finger eine n kleinen Schwenk nach Sü<strong>de</strong>n und<br />
bleibt an einem grünen Mückenschiss im Indischen Ozean hängen:<br />
<strong>de</strong>n Seychellen. In begriff <strong>de</strong>s Inselparadieses und Fototapete<br />
schlechthin. Noch mal Orakel Google befragt: akzeptable Flugzeit<br />
(keine zehn Stun<strong>de</strong>n mit einmal Umsteigen in Dubai), akzeptabler<br />
Flugpreis (750 Euro statt 1000 wie nach Thailand), wenig Zeitverschiebung<br />
(drei Stun<strong>de</strong>n), keine Impfungen, keine giftigen Tiere.<br />
Auf <strong>zum</strong> Bacardi-Beach<br />
Aber die Seychellen können sich doch nur die Reichen und wenig e<br />
Schöne leisten, o<strong>de</strong>r? Werbewelten aus <strong>de</strong>n Neunzigern, in <strong>de</strong>nen<br />
sorglose Menschen in wehen<strong>de</strong>n weißen Klei<strong>de</strong>rn auf Segel jachten<br />
vor bizarren Granitfelsen kreuzten, Raffaello-Kugeln einwarfen und<br />
mit Bacardi nachspülten, prägen noch heute die gemeine Vorstellung<br />
von <strong>de</strong>n Seychellen. Dazu kommen Super luxusresorts wie ><br />
Welche Farbe kommt <strong>de</strong>nn heute auf <strong>de</strong>n Teller?<br />
Graf Zahl? Nein, nur einer von Abertausen<strong>de</strong>n Flughun<strong>de</strong>n.<br />
Fotos: Thomas Lipke<br />
Fehlt nur noch <strong>de</strong>r T-Rex<br />
– im prähistorischen<br />
Palmenwald <strong>de</strong>s Vallée<br />
<strong>de</strong> Mai.
84 Reise<br />
Reise 85<br />
Frégate Islan d, die von Bill Gates und Konsorten gern mal komplett<br />
gebucht wer<strong>de</strong>n, was dann an die 100 000 Dollar kostet – pro Tag!<br />
Doch auch diese Medaille hat zwei Seiten, wie Google weiß. So gibt<br />
es neben <strong>de</strong>m Fünf-Sterne-Tourismus auch für Max Mustermann<br />
und Otto Normalverdiener Möglichkeiten, die Seychelle n zu<br />
ent <strong>de</strong>cken, ohne <strong>de</strong>n Dispo zu sprengen. Nur eines wollen die<br />
Insulaner keinesfalls: Camping. Zelt und Schlafsack können also<br />
zu Hause bleiben. Die Zauberworte heißen vielmehr Bungalow mit<br />
Selbstversorgung und essen gehen, wo die Locals essen gehen.<br />
SEYCHELLEN<br />
Morgens Wan<strong>de</strong>rn, mittags<br />
Siesta am Strand, abends<br />
Sonnenuntergang gucken –<br />
<strong>de</strong>r Seychellen-Triathlon.<br />
Touchdown im Paradies<br />
Schon beim Lan<strong>de</strong>anflug steht <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Mund offen. Wow,<br />
alles so schön grünblau hier. Losgeflogen im Münchener Herbstgrau,<br />
könnte <strong>de</strong>r Kontrast kaum größer ausfallen. Die Temperaturen<br />
auf <strong>de</strong>m Rollfeld tun ein Übrigens, uns davon zu überzeugen, eine<br />
goldrichtige Entscheidung getroffen zu haben: 28 Grad und ein<br />
laues Lüftchen. Yes!<br />
Als ersten Stopp steuern wir die Bucht Beau Vallon auf <strong>de</strong>r Hauptinsel<br />
Mahé an, keine 45 Minuten vom Flughafen entfernt. Hier<br />
gönne n wir uns zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Luxus eines Hotels mit Vollpension <strong>zum</strong><br />
Ankommen, Runterkommen und Eingewöhnen – ein bisschen<br />
Raffaello muss schon sein.<br />
Obwohl <strong>de</strong>r Strand auch bei <strong>de</strong>n Einheimischen sehr beliebt ist,<br />
fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>m zwei Kilometer langen Halbmond aus Sand je<strong>de</strong>r<br />
seine Palme <strong>zum</strong> Drunterliegen o<strong>de</strong>r Raufklettern. Das Beste an<br />
<strong>de</strong>r Bucht ist aber <strong>de</strong>r nahe Nationalpark Morne Seychellois mit<br />
<strong>de</strong>m gleichnamigen 905 Meter hohen Berg. Dort erstreckt sich<br />
ein ausgeschil<strong>de</strong>rtes Wan<strong>de</strong>rwegenetz über Dutzen<strong>de</strong> Kilometer.<br />
Und da nur die Wenigsten zur Ba<strong>de</strong>hose auch die Bergstiefel<br />
dabei haben, hat man diese nahezu für sich allein. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Überschaubarkeit <strong>de</strong>s Gebiets ist <strong>de</strong>r allenthalben empfohlene<br />
Wan<strong>de</strong>r führer zwar nicht notwendig, doch überaus praktisch. Wer<br />
sonst könnte einem Flora und Fauna besser erklären als ein Einheimischer,<br />
<strong>de</strong>r die Insel wie seine Westentasche kennt? Und sieht,<br />
was ein Stadtindianer niemals sieht? Die Überreste einer von<br />
Achtung! Jährlich sterben 150 Menschen durch fallen<strong>de</strong> Kokosnüsse<br />
Schweizer Mönchen betriebenen Zimt<strong>de</strong>stille etwa, wo vor über<br />
100 Jahren Parfümessenzen gewonnen wur<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r die Frucht<br />
<strong>de</strong>s Muskatnussbaums, aus <strong>de</strong>r man die von einem rötlichen<br />
Samenmantel umschlungene Nuss pulen kann. Ohne Führer hätte<br />
man allein mit <strong>de</strong>m Offensichtlichen sein Tun: die stete Steigung<br />
<strong>de</strong>s Trails, die hohe Luftfeuchte und die immer wie<strong>de</strong>r grandiosen<br />
Ausblicke auf <strong>de</strong>n Indischen Ozean, bevor sich <strong>de</strong>r Trail wie<strong>de</strong>r im<br />
Dschungel verliert.<br />
So vergehen die ersten Tage wie im Flug: Wan<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Morgenstun<strong>de</strong>n,<br />
dann Siesta unter Palmen, nachmittags ein bisschen auf<br />
<strong>de</strong>m aufblasbaren SUP-Board durch die Bucht pad<strong>de</strong>ln und Fisch e<br />
gucken, abends Strandwan<strong>de</strong>rung mit Sonnenuntergang und zu<br />
guter Letzt, wenn die Kin<strong>de</strong>r selig schlummern, ein Drink unterm<br />
Sternenzelt.<br />
Fototapetenwechsel<br />
Wer die Seychellen in ihrer ganzen Vielfalt erleben will, muss<br />
jedoc h irgendwann die Koffer packen und umziehen. Praslin, die<br />
zweitgrößte <strong>de</strong>r über 100 Inseln und am besten per Schnellfähre<br />
erreichbar, ist unsere zweite Station. Hier locken zwei absolute<br />
Natur wun<strong>de</strong>r: <strong>de</strong>r Palmenwald im »Vallée <strong>de</strong> Mai« und <strong>de</strong>r Strand<br />
Anse Lazio, <strong>de</strong>m das Prädikat »schönster Strand <strong>de</strong>r Welt«<br />
an haftet. Ob <strong>de</strong>m so ist, sei dahingestellt, doch <strong>de</strong>r Mix aus weißem<br />
Strand, braunen Granitfelsen, grünen Palmen und knallblauem<br />
Wasser begeistert selbst Sonnenallergiker mit Sandflohphobie.<br />
Und wer nun glaubt, dass es am Strand <strong>de</strong>r Strän<strong>de</strong> entsprechend<br />
zugeht, kennt die Seychellen schlecht. Bereits wenige Meter vom<br />
Parkplatz entfernt fin<strong>de</strong>t sich ein stilles Fleckchen, an <strong>de</strong>m wir uns<br />
fühlen, als hätte Robinson einst nicht Freitag getroffen, son<strong>de</strong>rn<br />
Jane – und eine Familie gegrün<strong>de</strong>t. Die Kin<strong>de</strong>r wühlen im Sand<br />
und för<strong>de</strong>rn Muscheln statt Zigarettenstummel zutage, während<br />
wir <strong>de</strong>m meditativen Rascheln <strong>de</strong>r Palmwe<strong>de</strong>l lauschen. Ja, Herr<br />
Doktor, so geht’s ... möge uns jetzt nur keine Kokosnuss auf <strong>de</strong>n<br />
Kopf fallen.<br />
Auf <strong>de</strong>m Rückweg ist ein Stopp im »Maital« Pflicht. Dieser Palmenurwald<br />
ist mit 19,5 Hektar <strong>de</strong>r wohl kleinste Nationalpark <strong>de</strong>r Welt<br />
und wur<strong>de</strong> 1983 von <strong>de</strong>r UNESCO <strong>zum</strong> Weltnaturerbe erklärt. Die<br />
Landschaft ist ein Überbleibsel eines prähistorischen Wal<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r<br />
bereits existierte, als die Granitfelsen <strong>de</strong>r Seychellen noch <strong>zum</strong><br />
Kontinent Gondwana gehörten. Dort ge<strong>de</strong>iht auch die Coco <strong>de</strong> Mer,<br />
eine getrenntgeschlechtliche Palme, <strong>de</strong>ren Nuss aussieht wie <strong>de</strong>r<br />
Hintern einer etwas korpulenteren Dame. Dass noch dazu <strong>de</strong>r<br />
männliche Blütenstand aussieht wie ein meter langer eregierter ><br />
POWER YOUR LIFE<br />
FROM THE SUN<br />
Sag <strong>de</strong>m kalten Wetter<br />
auf Wie<strong>de</strong>rsehen<br />
Wir wollen <strong>de</strong>n Vögeln keine Fe<strong>de</strong>rn<br />
stehlen, son<strong>de</strong>rn glauben an die Vorteile<br />
<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Technologie.<br />
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Magische Nacht nach <strong>de</strong>m Abstieg vom Mt. Beerenberg.<br />
Die vulkanische Insel Jan Mayen im Nordatlantik.<br />
Foto: Fredrik Schenholm<br />
Anstatt mit Daunen ist <strong>de</strong>r Sleepwalker<br />
daher mit PrimaLoft® ausgestattet und<br />
bietet wärmen<strong>de</strong>n Komfort, egal bei<br />
welchen Bedingungen. Er ist fe<strong>de</strong>rleicht,<br />
weich und lässt sich optimal verstauen.<br />
Der Sleepwalker bleibt trocken, ist zu<strong>de</strong>m<br />
pflegeleicht und hält ein ganzes Leben lang.<br />
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86 Reise<br />
Die neuen XXL-Kalen<strong>de</strong>r im Posterformat sind da!<br />
Reise 87<br />
Hier kommen Ihre guten Vorsätze für 2014<br />
Klettern<br />
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Best of Whitewater<br />
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Pow<strong>de</strong>r<br />
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Mattis messerscharfe Erkenntnis: Und <strong>de</strong>r Haifisch, <strong>de</strong>r hat Zähne.<br />
SEYCHELLEN<br />
Selbst notorische Strandverweiger<br />
konvertieren auf <strong>de</strong>n Seychellen<br />
über kurz o<strong>de</strong>r lang und fallen <strong>de</strong>m<br />
Müßiggang anheim.<br />
Penis, beflügelt die Fantasie um diese sinnlich geformte und bis zu<br />
30 Kilogramm schwere Nuss beinahe ins Pornografische. Und das<br />
erklären Sie jetzt mal Ihren Kin<strong>de</strong>rn ...<br />
Kleine Pfa<strong>de</strong> durchziehen <strong>de</strong>n Park und ergeben zusammengenommen<br />
eine etwa zweistündige und absolut kindgerechte<br />
Wan<strong>de</strong>run g. Wer Glück hat, sieht auch ein Chamäleon o<strong>de</strong>r einen<br />
<strong>de</strong>r schwarzen Vasapapageien. Diese gelten als vom Aussterben<br />
bedroht, die einzig bekannte Population von vielleicht 30 Tieren<br />
existiert hier auf Praslin.<br />
Den nächsten Ortswechsel machen wir als Tagestour. Mit <strong>de</strong>r Fähr e<br />
geht es nach La Digue, <strong>de</strong>r Postkarteninsel schlechthin. Keine<br />
zehn Quadratkilometer groß, kann man sie ganz bequem per<br />
Fahrrad und zu Fuß erkun<strong>de</strong>n. Alternativ stehen noch Ochsenkarren<br />
zur Verfügung und zwei, drei Taxis. Absolutes Highlight ist<br />
<strong>de</strong>r Strand Source d’Argent mit seinem Kartenhaus aus turm hohen<br />
Granitmurmeln. Ist das Prädikat »schönster Strand <strong>de</strong>r Welt«<br />
eigentlich schon vergeben?<br />
Pad<strong>de</strong>ln im Paradies<br />
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Filialen erhältlich.<br />
O<strong>de</strong>r online bestellen<br />
unter www-mountainelements.<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r<br />
www.globetrotter.<strong>de</strong><br />
Letzte Station unserer Reise ist die kleine Insel Cerf vor <strong>de</strong>r<br />
Hauptstadt Victoria. Hier kommt endlich das Faltboot, das wir<br />
bisher aufgrund <strong>de</strong>r recht giftigen Brandung noch kein einziges<br />
Mal aufgebaut haben, <strong>zum</strong> Einsatz. Direkt vor unserem Bungalow<br />
breitet sich <strong>de</strong>r Nationalpark Sainte Anne Marine aus mit seinen<br />
sechs kleinen Inseln und einer Wasserfläche von zehn Quadratkilometern.<br />
Da sich weite Teile innerhalb eines Riffs be fin<strong>de</strong>n,<br />
Früchtchen: Sam, Kalle und die Nuss <strong>de</strong>r Coco-<strong>de</strong>-Mer-Palme. sind die Bedingungen meist vom Typ Ententeich und i<strong>de</strong>al <strong>zum</strong> ><br />
Best of Touring<br />
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Monatsfotos können<br />
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88<br />
Reise<br />
SEYCHELLEN<br />
Auch wir fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Piratenschatz<br />
<strong>de</strong>s Korsaren La Buse auf Moyenne<br />
nicht – wohl aber das Vermächtnis<br />
<strong>de</strong>s Brendon Grimshaw.<br />
Trotz<strong>de</strong>m sollte man das Hotel auch mal verlassen.<br />
Familienpad<strong>de</strong>ln. Von einem nahen Hotel leihen wir noch ein<br />
Sit-on-Top-Kajak dazu und stechen zu diversen Touren in See.<br />
Letztes Ziel unseres Urlaubs ist die Insel Moyenne, auf <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Legen<strong>de</strong> nach ein Schatz <strong>de</strong>s Korsaren La Buse liegt, <strong>de</strong>r 1730 auf<br />
La Réunion <strong>zum</strong> To<strong>de</strong> verurteilt durch <strong>de</strong>n Strick starb. Eines vorneweg:<br />
Den Schatz im kolportierten Gesamtwert von 30 Millionen<br />
Pfund haben auch wir nicht gefun<strong>de</strong>n, dafür aber das skurile<br />
Refugium <strong>de</strong>s 2012 verstorbenen Brendon Grimshaw. Der britische<br />
Zeitungsredakteur hat die einstmals völlig abgeholzte Insel 1962<br />
für 20 000 Dollar erworben und wie<strong>de</strong>raufgeforstet. Seine<br />
unermüdlichen Mühen führten 2009 dazu, dass man Moyenne<br />
<strong>zum</strong> Nationalpark ernannte – und das Vallée <strong>de</strong> Mai nunmehr nur<br />
noch zweitkleinster Nationalpark ist. So soll verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass Investoren, die Grimshaw bereits 50 Millionen für sein 300<br />
mal 500 Meter großes Eiland geboten haben und die an<strong>de</strong>rnorts<br />
auf <strong>de</strong>n Seychellen eine Art Landplage gewor<strong>de</strong>n sind, sich die<br />
Insel unter <strong>de</strong>n Nagel reißen.<br />
Zeit seines Lebens war Grimshaw zu<strong>de</strong>m ein rechter Spaßvogel.<br />
So markierte er etwa die selbst angelegten Wege über die Insel<br />
mit dicken roten Farbklecksen. Und die 109 Riesenschildkröten,<br />
die die Wege bevölkern, gleich mit. So kann es passieren, dass<br />
mancher angepeilte Farbklecks plötzlich Beine bekommt. Auf <strong>de</strong>m<br />
Rückweg drehen wir eine letzte Run<strong>de</strong> um Cerf Islan d. Durchs<br />
flache Wasser huschen papageibunte Fische, und kleine Rochen,<br />
die beim Abtauchen ihren Schwanz aus <strong>de</strong>m Wasser heben, scheinen<br />
uns <strong>zum</strong> Abschied zuzuwinken. Servus, Seychellen! <<br />
ERMÄSSIGTES TICKET-DVD-PAKET<br />
FÜR GLOBETROTTERCARD INHABER!<br />
Tom Randall / photo: Franz Faltermaier for E.O.F.T.<br />
Selber Seychellen<br />
Wer ein Faltboot dabei hat, ist König.<br />
Anreise<br />
Am besten mit Emirates (emirates.<strong>de</strong>)<br />
von vielen <strong>de</strong>utschen Flughäfen via<br />
Dubai. Reisezeit: ca. 12 Stun<strong>de</strong>n. Preis<br />
je nach Saison ab 750 €. O<strong>de</strong>r direkt mit<br />
Condor (condor.<strong>de</strong>) ab Frankfurt.<br />
Unterkunft<br />
Erste Adresse für erschwingliche<br />
Bungalows ist das <strong>de</strong>utsche Buchungsportal<br />
seyvillas.com.<br />
Erste Anlaufstation auf Mahé war das<br />
Coral Strand Hotel (coralstrand.com),<br />
das durch seine Lage i<strong>de</strong>al <strong>zum</strong><br />
Erkun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Morne Seychelles NP<br />
ist. Auf Praslin verbrachten wir zu<strong>de</strong>m<br />
zwei Nächte im Castello Beach Hotel<br />
(castellobeachhotel.com). Von dort<br />
kann man tagsüber <strong>zum</strong> Anse Lazio<br />
o<strong>de</strong>r <strong>zum</strong> Anse Georgette wan<strong>de</strong>rn<br />
und abends fantastische Sonnenuntergänge<br />
genießen.<br />
Addis Abeba<br />
ÄTHIOPIEN<br />
KENIA<br />
Viktoriasee<br />
Nairobi<br />
Dodoma<br />
Zanzibar<br />
TANSANIA<br />
MOSAMBIK<br />
SOMALIA<br />
Mogadischu<br />
MADAGASKAR<br />
0 200 400 600 km<br />
Victoria<br />
SEYCHELLEN<br />
Allgemeine Infos<br />
• hauser-exkursionen.<strong>de</strong>: bieten Allinclusive-Wan<strong>de</strong>r-<br />
und Kombireisen.<br />
• club-aktiv.<strong>de</strong>: <strong>de</strong>utscher Reiseveranstalter,<br />
<strong>de</strong>r eine Kajakreise mit<br />
Segelbootübernachtungen im<br />
Programm hat.<br />
• seychelles.travel/<strong>de</strong>/: das Portal für<br />
die Reiseplanung schlechthin.<br />
Die Seychellen in bewegten Bil<strong>de</strong>rn: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/paradies-seychellen.<br />
Karten in <strong>de</strong>n Globetrotter Filialen für folgen<strong>de</strong> Events:<br />
19./20.10. BERLIN URANIA, jeweils 17:00 und 20:30 Uhr<br />
04./05./06.11. HAMBURG CINEMAXX DAMMTOR, jeweils 20:00 Uhr<br />
24.11. BONN WOKI, 13:00, 17:00 und 20:30 Uhr<br />
09./10.12. DRESDEN RUNDKINO, jeweils 20:00 Uhr<br />
Eine Produktion von<br />
ALLE INFOS ZUM PROGRAMM UND<br />
MEHR TERMINE AUF WWW.EOFT.EU<br />
16./17.12. DRESDEN RUNDKINO, jeweils 20:00 Uhr<br />
14.12. FRANKFURT GOETHE UNIVERSITÄT, 17:00, 20:30 Uhr<br />
15.12. FRANKFURT GOETHE UNIVERSITÄT, 17:00 Uhr<br />
präsentiert von
90 Kollege Globetrotter<br />
Kollege Globetrotter 91<br />
Träume geben<br />
Als Marketingmann möchte Dennis Pfitzner die Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />
dafür begeistern, ihre Träume zu leben. Wie wertvoll das ist, hat er<br />
selbst erfahren – in fernen Län<strong>de</strong>rn und vor <strong>de</strong>r Haustür.<br />
Text: Manuel Arnu | Fotos: Archiv Dennis Pfitzner<br />
Den Grauen Riffhai hat Dennis nicht<br />
kommen sehen. Eben schnorchelte<br />
er noch durch das warme und putzigbunte<br />
Fin<strong>de</strong>t-Nemo-Land im Ningaloo<br />
Reef. Das 250 Kilometer lange Korallenriff<br />
vor <strong>de</strong>r Nordwestküste Australiens ist<br />
UNESCO-Welterbe und Taucherparadies.<br />
Als Dennis langsam über die Riffkante<br />
gleitet, än<strong>de</strong>rt sich die Stimmung schlagartig.<br />
Plötzlich ist das Wasser empfindlich<br />
kälter, Strömung zerrt an <strong>de</strong>n Flossen, es<br />
ist dunkel. Vor ihm ein farbloser, schemenhafter<br />
Kegel, in ständiger Bewegung. Groß<br />
wie ein dreistöckiges Haus. Dennis taucht<br />
näher heran und erspäht etwa 30 Haie,<br />
die um eine Station von Putzerfischen<br />
schwärmen.<br />
Dennis hört<br />
nur sein Blut in <strong>de</strong>n Ohren rauschen und<br />
<strong>de</strong>n eigenen Herzschlag pochen. Und<br />
plötzlich kreist dieser Graue Riffhai mit<br />
dreieinhalb Meter Länge um ihn herum.<br />
Dennis nur mit Schnorchel und Flossen,<br />
ihm gegenüber ein Raubtier in seinem<br />
Element. Zum allerersten Mal fühlt sich<br />
Dennis <strong>de</strong>r Natur ausgeliefert. »Ich wusste:<br />
Egal, was ich mache, es hat keinerlei<br />
Auswirkung.« Nach kurzem Mustern<br />
verliert <strong>de</strong>r Hai sein Interesse und entschwin<strong>de</strong>t<br />
in <strong>de</strong>r Dunkelheit. Traum o<strong>de</strong>r<br />
Albtraum? Noch heute ergreift Dennis eine<br />
tiefe Ehrfurcht, wenn er sich an diese<br />
Begegnung erinnert.<br />
Reisen be<strong>de</strong>utet: raus aus <strong>de</strong>r Komfortzone<br />
Dennis Pfitzner, 34 Jahre alt, ist Teamleiter<br />
im Zentralmarketing am Neuen<br />
Höltigbaum in Hamburg Rahlstedt. Er<br />
befeuert <strong>de</strong>n Globetrotter-Slogan<br />
»Träume leben«, um bei<br />
<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n einen Funken zu zün<strong>de</strong>n. Er<br />
kümmert sich um Media- und Kampagnenplanung,<br />
ist die Schnittstelle zwischen<br />
Agenturen, Herstellern und Globetrotter.<br />
Reisen sind für Dennis mehr als Urlaub<br />
und Entspannung. »Für mich geht es beim<br />
Reisen darum, Horizonte zu erweitern und<br />
Erfahrungen zu sammeln. Wie reagiere ich<br />
auf Situationen, die mir neu sind, und auf<br />
Umgebungen, die ich nicht kenne.« Dazu<br />
können Hai-Kontakte zählen, ein dramatischer<br />
Wetterumschwung am Klettersteig<br />
in <strong>de</strong>n Schweizer Alpen, o<strong>de</strong>r ganz einfach<br />
auch nur eine neue Wan<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n<br />
Hamburger Wäl<strong>de</strong>rn.<br />
In seiner Heimatstadt Köln studierte er<br />
Kommunikationswissenschaften und war<br />
regelmäßig Kun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Globetrotter-Filiale.<br />
»Für mich immer noch die schönste.<br />
Ich wür<strong>de</strong> dort sofort fünf Tage die Woche<br />
Urlaub machen.« 2010 bewarb er sich bei<br />
Globetrotter, weil er seinen Beruf enger mit<br />
seinen Freizeitaktivitäten verknüpfen >
92<br />
Kollege Globetrotter<br />
Dennis war fünf Jahre alt, als eine Postkarte seiner<br />
Tante seine Sehnsucht nach <strong>de</strong>r weiten Welt weckte.<br />
IDENTITY – LEDER MIT<br />
HERKUNFTSNACHWEIS<br />
Dennis Down Un<strong>de</strong>r. Der fünfte Kontinent wur<strong>de</strong> seine zweite Heimat.<br />
wollte. Statt Ferien im Olivan<strong>de</strong>nhof<br />
bekam Dennis eine Stelle in <strong>de</strong>r Hamburger<br />
Globetrotter-Zentrale.<br />
Zuständig auch für Andreas Kieling<br />
Ist es nicht schwierig, im Büro zu sitzen<br />
und an <strong>de</strong>n Träumen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n zu<br />
basteln? Dennis lacht und winkt ab: »Nein,<br />
das ist toll. Ich wer<strong>de</strong> selbst je<strong>de</strong>n Tag<br />
wie<strong>de</strong>r neu inspiriert.« Sei es durch Kollegen,<br />
Kun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r das Sortiment. Dennis<br />
koordiniert unter an<strong>de</strong>rem auch das<br />
Sponsoring. Wüstenfotograf Michael<br />
Martin und Naturfilmer Andreas Kieling<br />
zählen zu <strong>de</strong>n prominenten Partnern,<br />
aber auch die Höhenbergsteigerin Alix<br />
von Melle, zugleich Pressesprecherin bei<br />
Globetrotter München. »Zu<strong>de</strong>m liefern wir<br />
vom Marketing Input für die Website o<strong>de</strong>r<br />
auch für die Print aus gabe von 4-<strong>Seasons</strong>.«<br />
Diese Medien bieten viel Raum für neue<br />
Impulse. Aber »Träume leben« sei nicht<br />
nur auf sportliche Hel<strong>de</strong>ntaten und auf<br />
Outdoor aktivitäten voller Entbehrung und<br />
Schmerzen gemünzt. »Es umfasst alle<br />
Erlebnisse in <strong>de</strong>r Natur und auf Reisen«,<br />
sagt Dennis. »Egal ob Strandurlaub in<br />
St. Peter-Ording o<strong>de</strong>r eine Besteigung<br />
<strong>de</strong>s Kilimandscharo. Da hat Globetrotter<br />
für je<strong>de</strong>n etwas zu bieten.«<br />
Dennis kennt diese Träume und Bil<strong>de</strong>r, die<br />
sich ein Leben lang im Kopf festbrennen.<br />
Als Fünfjähriger bekam er seine erste eigene<br />
Ansichtskarte: von seiner Tante, aus<br />
Australien. Das Foto weckte Sehnsüchte,<br />
und über die Jahre formte sich ein Traum,<br />
<strong>de</strong>n er nach seinem Studium verwirklichte:<br />
Es macht<br />
immer<br />
Tuk-Tuk.<br />
Auf einem<br />
Thailand-Trip.<br />
Dennis kündigte 2003 Wohnung und Job,<br />
packte seinen Rucksack und flog für ein<br />
Jahr nach Australien. Ohne Plan und Ziel<br />
stand er am Flughafen von Sydney. »Ich<br />
fühlte mich total frei. Es war egal, ob ich<br />
links, rechts o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong>aus gehe.« Dennis<br />
fand seinen Weg. Wenn nötig, machte er<br />
ein paar Dollar mit Gelegenheitsjobs. »Ich<br />
war Tourgui<strong>de</strong> nahe Cairns und Baggerfahrer<br />
in Sydney.« Immer gera<strong>de</strong> so viel<br />
Arbeit, dass es für eine Woche im Busch<br />
Ob Kufen o<strong>de</strong>r Klettersteig – Dennis lässt nichts unversucht.<br />
o<strong>de</strong>r <strong>zum</strong> Wellenreiten genügte. Inzwischen<br />
kenne er Australien besser als<br />
Europa, meint Dennis. Fünfmal flog er bis<br />
heute nach Down Un<strong>de</strong>r. Das Land hat ihn<br />
nicht mehr losgelassen.<br />
Nach seinem Medienstudium hat Dennis<br />
ein weiteres Mal die Hörsaalbank gedrückt:<br />
Biologie bis <strong>zum</strong> Vordiplom. Aber eine<br />
Arbeit im Labor war für ihn unvorstellbar.<br />
»Nun habe ich eben bei Globetrotter einen<br />
Finger am Puls <strong>de</strong>r Natur.« Auf Reisen<br />
wur<strong>de</strong> seine Beobachtungsgabe geschärft,<br />
die australische Wüste öffnete ihm die<br />
Augen: »Ich war zuerst total überfor<strong>de</strong>rt,<br />
weil da nichts ist außer Ödnis. Dann gehst<br />
du in die Hocke, <strong>de</strong>ine Augen gewöhnen<br />
sich an die Langsamkeit. Auf einmal siehst<br />
du vor dir im Sand einen Dorn teufel, das<br />
ist eine Echsenart. Du erkennst die<br />
Fülle an Leben in so einer Umgebung und<br />
bekommst einen ganz an<strong>de</strong>ren Fokus.«<br />
Wer wan<strong>de</strong>rt, wird bewan<strong>de</strong>rt<br />
Gleiches gelte für Deutschland, erklärt<br />
Dennis. Wenn er aus <strong>de</strong>m Büro blickt,<br />
schaut er auf Wald: Naturschutzgebiet,<br />
ehemaliger Truppenübungsplatz. »Manche<br />
Leute marschieren stun<strong>de</strong>nlang durch <strong>de</strong>n<br />
Wald und haben nichts gesehen. Die<br />
sollten sich einfach mal hinsetzen und<br />
eine halbe Stun<strong>de</strong> warten.« Rothirsche,<br />
Kraniche und Mar<strong>de</strong>r hat Dennis in <strong>de</strong>n<br />
Wäl<strong>de</strong>rn und Naturschutzgebieten rings<br />
um Hamburg beobachtet. »Nördlich von<br />
Bargtehei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n sogar Wölfe gesichtet.«<br />
Keine 50 Kilometer von <strong>de</strong>r Reeperbahn<br />
entfernt.<br />
Bei seiner ersten Australienreise wog<br />
Dennis’ Rucksack über 30 Kilo. Nach<br />
einem Monat trennte er sich von <strong>de</strong>r Hälfte<br />
<strong>de</strong>s Gepäcks. Aber egal ob Wald- und<br />
Wiesentour in Hamburg o<strong>de</strong>r Dschungelabenteuer<br />
im Nationalpark Khao Sok in<br />
Thailand, etwas hat Dennis immer dabei:<br />
sein Leatherman Tool. Auf <strong>de</strong>r letzten Tour<br />
wog <strong>de</strong>r Rucksack nur noch zwölf Kilo, und<br />
Dennis hat nichts vermisst. Trägt man alles<br />
auf <strong>de</strong>m Rücken, was man für <strong>de</strong>n Alltag<br />
braucht, bekommt man einen verän<strong>de</strong>rten<br />
Blick aufs Leben, fin<strong>de</strong>t Dennis: »Wer<br />
wan<strong>de</strong>rt, wird bewan<strong>de</strong>rt.« Und: »Reisen<br />
lehrt Demut. In Australien habe ich Südafrikaner<br />
kennengelernt, die <strong>de</strong>n Sonnenuntergang<br />
am Strand genossen haben.<br />
Wegen <strong>de</strong>r Kriminalität in ihrer Heimat<br />
hätten sie sich dort in <strong>de</strong>r Dämmerung<br />
kaum mehr rausgetraut.« Da erscheint das<br />
Leben in Deutschland doch gleich in<br />
einem freundlicheren Licht.<br />
Dennis ist mit Hun<strong>de</strong>schlitten in Norwegen<br />
gefahren, hat Krokodile in Australien<br />
und Königskobras in Thailand beobachtet.<br />
Aber als Hardcore-Outdoorer will er sich<br />
nicht bezeichnen. »Meine Aktivitäten<br />
hatten nie mit Performance zu tun. Ich<br />
wollte nie alle Achttausen<strong>de</strong>r besteigen –<br />
nur meine Neugier stillen.« Vor vier Jahren<br />
wan<strong>de</strong>rte Dennis 155 Kilometer auf <strong>de</strong>m<br />
Rothaarsteig. »Ein wun<strong>de</strong>rschönes Mittelgebirge<br />
mit alten Mischwäl<strong>de</strong>rn. Totale<br />
Ruhe, mitten in Deutschland.« Es war ein<br />
Aha-Erlebnis. Dass man um die halbe Welt<br />
fliegen muss, um seine Träume zu leben –<br />
davon verabschie<strong>de</strong>t sich Dennis gera<strong>de</strong><br />
ein Stück weit. <<br />
Meindl Schladming I<strong>de</strong>ntity<br />
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Vita! Mit <strong>de</strong>r individuellen I<strong>de</strong>ntitynummer,<br />
Vita! die <strong>de</strong>r Mit Schuh <strong>de</strong>r individuellen im Innenteil I<strong>de</strong>ntitynummer,<br />
<strong>de</strong>r Manschette<br />
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94<br />
Traumtour<br />
Traumtour<br />
95<br />
Die volle Ladung<br />
Winter ist gewiss<br />
nicht je<strong>de</strong>rmanns<br />
Sache. Aber manche<br />
mögen’s weiß. Wer<br />
also von Schnee und<br />
Kälte gar nicht genug<br />
bekommen kann …
96 Traumtour<br />
Traumtour 97<br />
… fin<strong>de</strong>t auf einer<br />
norwegischen<br />
Hochebene sein<br />
Paradies. So wie<br />
<strong>de</strong>r Autor dieser<br />
Geschichte:<br />
Text und Fotos: Martin Hülle<br />
»Hardangervidda<br />
auf Ski«.<br />
Die ersten Kilometer über <strong>de</strong>n Ståvatn sind Warm-up,<br />
bevor es steil hinaufgeht. Die Pulkas zerren an <strong>de</strong>r<br />
Hüfte, die Ski suchen Grip, und <strong>de</strong>r Puls schnellt in<br />
die Höhe. Denn auch wenn die Hardangervidda<br />
weitgehend eine von Eismassen zerfurchte Hochebene<br />
ist, gibt es einige Gipfel von beachtlicher<br />
Höhe, und <strong>de</strong>r westliche Teil weist alpinen Charakter auf. In diese<br />
Welt kämpfen wir uns am ersten Tag hinein. Mit <strong>de</strong>n schwer bepackten<br />
Schlitten im Schlepp, in <strong>de</strong>nen wir all die <strong>zum</strong> Überleben<br />
wichtige Ausrüstung mitführen. Dazu Verpflegung für über eine<br />
Woche: gefriergetrocknetes Zeug in Alubeuteln, Müsli, Trockenfleisch<br />
und an<strong>de</strong>re Leckereien. Noch weit entfernt ist <strong>de</strong>r Hardangerjøkulen,<br />
einer <strong>de</strong>r größten Gletscher <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, zu <strong>de</strong>ssen<br />
Füßen unser Ziel liegt, die Bahnstation Finse. Dazwischen erwartet<br />
uns eine Weite, die bis jenseits <strong>de</strong>s Horizonts zu reichen<br />
scheint. Kein Baum, kein Strauch – ein Traum in Weiß.<br />
Doch hinauf gen Vesle Nup ziehen stürmische Win<strong>de</strong> auf. Sie<br />
erschweren das Laufen und vernebeln die Sicht durch aufstieben<strong>de</strong>n<br />
Schnee. Böen mit Geschwindigkeiten von 80 Stun<strong>de</strong>nkilometern<br />
drohen uns umzuwerfen. In einer Pause entreißt ein<br />
Luftzug Tobias beinahe <strong>de</strong>ssen Windjacke, die er unachtsam im<br />
Schnee abgelegt hatte, um noch eine wärmen<strong>de</strong> Schicht unterzuziehen.<br />
Wer nicht aufpasst, wird hier schnell bestraft.<br />
Zum Glück sind die Temperaturen mo<strong>de</strong>rat und nur knapp im<br />
Frostbereich, sonst wäre es durch <strong>de</strong>n Windchill-Effekt noch viel<br />
kälter. Die kraftlose Sonne zeigt sich bloß als fahler Fleck ab >
98<br />
Traumtour<br />
HOW<br />
Eine <strong>de</strong>r wenigen Orientierungshilfen.<br />
Die Abgeschie<strong>de</strong>nheit<br />
löst einen Kitzel aus.<br />
Unwi<strong>de</strong>rstehlich für alle,<br />
die Abenteuer suchen.<br />
IS NOW?<br />
Schön wär’s, wenn’s Wetter immer so wär.<br />
Blaue Stun<strong>de</strong> mit heimeliger Gasfunzel.<br />
und an am diffusen Himmel. Immer mehr<br />
nimmt das Chaos das Zepter in die Hand.<br />
Distanzen lassen sich nur noch schwer<br />
abschätzen. Nach vielen Stun<strong>de</strong>n sind wir<br />
froh, als wir am See Mannevatn ankommen<br />
und an einer kleinen Fischerhütte Schutz<br />
fin<strong>de</strong>n für die Nacht.<br />
Amundsens Hölle<br />
war Anfang 20, als er mit seinem Bru<strong>de</strong>r<br />
Leon die Orientierung in einem tagelangen<br />
Schneesturm verlor. Ausgezehrt von Hunger<br />
und erschöpft durch Kälteeinbrüche,<br />
fielen sie in tiefen Schlaf. Als Roald in <strong>de</strong>r<br />
Nacht erwachte, war er in einem Eissarg<br />
eingeschlossen, <strong>de</strong>m Ersticken nah. Leon<br />
gelang die Rettung: Er durchbrach die<br />
Wand <strong>de</strong>r Eishöhle mit einem Eispickel,<br />
und sie konnten umkehren. Lange galt die<br />
Hardangervidda als uneinnehmbar, und<br />
erst 1896 gelang es Amundsen, die Hochebene<br />
mit Ski zu bewältigen.<br />
Es ist dieser Mythos, <strong>de</strong>r auch uns hinaustreibt<br />
ins eisige Freie. Das Wissen darum,<br />
dass die Hardangervidda nach wie vor die<br />
Gegend par excellence ist, um sich in einer<br />
rauen Winterwelt zu behaupten, sich zu<br />
arrangieren mit <strong>de</strong>n Unbil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Wetters.<br />
Früh im Winter, bevor die Region um die<br />
Ostertage von Scharen an Norwegern<br />
heimgesucht wird, sind die »Wege« noch<br />
überwiegend unmarkiert. Es gibt nur<br />
Richtungen und eine scheinbar grenzenlose<br />
Freiheit in all <strong>de</strong>r Einsamkeit. Weit<br />
entfernt von Bussen, Bahnen o<strong>de</strong>r zugewehten<br />
Straßen löst diese Abgeschie<strong>de</strong>nheit<br />
einen Kitzel aus. Unwi<strong>de</strong>rstehlich<br />
Rückblick: Am Morgen, beim Frühstück in<br />
<strong>de</strong>r Haukeliseter Fjellstue, <strong>de</strong>m Ausgangspunkt<br />
unserer Skitour über das Hochplateau,<br />
wähnten wir uns noch fern <strong>de</strong>r Hölle,<br />
die sich hier so schnell auftun kann. Dabei<br />
hätten wir nur zurück<strong>de</strong>nken müssen an<br />
<strong>de</strong>n norwegischen Nationalhel<strong>de</strong>n Roald<br />
Amundsen, Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>s Südpols und<br />
<strong>de</strong>r Nordwestpassage, <strong>de</strong>r 1893 das erste<br />
Mal versuchte, die Hardangervidda mit Ski<br />
zu überqueren. Eigentlich sollte die Tour<br />
nur eine Trainingsfahrt für spätere Expeditionen<br />
sein, doch Amundsen musste feststellen,<br />
dass er die Natur vor <strong>de</strong>r eigenen<br />
Haustür unterschätzt hatte. Mehrmals<br />
versuchte er die Traverse, immer wie<strong>de</strong>r<br />
wur<strong>de</strong> er zur Umkehr gezwungen. Dabei<br />
entging Amundsen nur knapp <strong>de</strong>m Tod: Er ><br />
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100 Traumtour<br />
Traumtour 101<br />
Wir sind gefangen in<br />
einem Milchglas, sitzen<br />
fest in unseren Zelten.<br />
Ein Weitergehen un<strong>de</strong>nkbar.<br />
eine Umkehr nach Haukeliseter o<strong>de</strong>r eine einfachere Alternativroute<br />
nach Rjukan in Betracht. Der geplante Weg nach Finse<br />
scheint weit und bei Wind, Schneefall und schlechter Sicht kaum<br />
schaffbar. Der Traum <strong>de</strong>r Süd-Nord-Überquerung <strong>de</strong>r Hardangervidda<br />
wür<strong>de</strong> platzen. Wir drängen uns zu fünft in einem <strong>de</strong>r Zelte<br />
zusammen, wälzen die Karten, diskutieren das Für und Wi<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Optionen und grübeln lange darüber, welche Möglichkeiten<br />
wir haben. Ein Zurück o<strong>de</strong>r eine schnö<strong>de</strong> Rundtour käme einer<br />
Nie<strong>de</strong>rlage gleich, auch wenn es die Vernunft diktiert.<br />
für alle, die von Abenteuern träumen. Und die eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
suchen, die es zu bewältigen gilt. Wir sind Feuer und Flamme<br />
Zur Vorbereitung: Autoreifen durch <strong>de</strong>n Wald zerren<br />
für diese kalte, für viele wenig verlocken<strong>de</strong> Welt. In <strong>de</strong>n nächs ten Doch am folgen<strong>de</strong>n Morgen sieht die Wetterprognose nicht mehr<br />
bei<strong>de</strong>n Tagen bessert sich das Wetter, und wir laufen durch das Tal ganz so schlimm aus, und wir beschließen, unserem ursprünglichen<br />
Plan treu zu bleiben. Schließlich sind wir fit, haben zu<br />
<strong>de</strong>r Bora und an <strong>de</strong>r Hellevassbu vorbei bis <strong>zum</strong> Bjørnavatnet. Ein<br />
farbenfrohes Idyll am Himmel muntert uns auf, vertreibt für einige Hause Autoreifen durch <strong>de</strong>n Wald gezerrt und uns vorbereitet wie<br />
Zeit die Tristesse und lässt je<strong>de</strong> Unannehmlichkeit vergessen. Es für eine Polarexpedition. Und genauso zeigt uns die Hardangervidda<br />
mal wie<strong>de</strong>r ihre Zähne. Wir wähnen uns in Grönland o<strong>de</strong>r<br />
sind diese blauen, roten und violetten Abendstun<strong>de</strong>n, die uns in<br />
ihren Bann ziehen. Wie immer ist es die Schönheit <strong>de</strong>r Natur, die sonst wo in <strong>de</strong>r Arktis. Aber ist es nicht gera<strong>de</strong> das, was <strong>de</strong>n Reiz<br />
all die Strapazen nichtig macht.<br />
ausmacht? Diese Ungewissheit? Trotz bester Vorbereitung mit<br />
Aber dann: ein neuer Sturm, dazu Whiteout, herbeigeführt Grenzen konfrontiert zu wer<strong>de</strong>n? Es ist Ansporn, über sich hinauszuwachsen.<br />
Gemeinsam alles zu geben, um das gesteckte Ziel<br />
vom Wind. Der Landschaft wird jegliche Kontur genommen, sie<br />
verschmilzt zu einer Einheit ohne oben und unten. Wir sind zu erreichen.<br />
gefangen in einem Milchglas, sitzen fest in unseren Zelten. Ein Auf <strong>de</strong>r weiteren Strecke über Låven und Hansbu schläft <strong>de</strong>r Wind<br />
Weitergehen un<strong>de</strong>nkbar, zu gefährlich. Wir verlieren kostbare Zeit gar für kurze Zeit komplett ein, und bei Sonnenschein wirkt die<br />
und ziehen in Anbetracht einer beschei<strong>de</strong>nen Wettervorhersage Weite friedlich. Über <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n treibt nur ein wenig Schnee, ><br />
BUbububub Wenn am Himmel ubub ubu <strong>de</strong>r bubu Vidda bub die Sonne im Schnee versinkt.<br />
„WIE GUT ES EINEM GEHT,<br />
WEISS MAN AM BESTEN,<br />
WENN MAN SCHNEE UND<br />
KÄLTE KENNT.“<br />
„VOR MEINER HAUSTÜR<br />
GIBT ES DAVON REICHLICH.“<br />
HANWAG ProTeam: Till Gottbrath<br />
Im Chiemgau zu Hause<br />
Die Tage sind kurz, die Etappen lang.<br />
KATEGORIE WINTER | FJÄLL EXTREME GTX ®<br />
Bereit für die kalte Jahreszeit: unsere Winterschuhe<br />
trotzen Nässe, Kälte und Schnee. Alle<br />
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102<br />
Traumtour<br />
huskytrack<br />
Alle 60 Minuten halten<br />
wir an, essen Schokola<strong>de</strong><br />
und trinken Tee. Dann<br />
wechselt die Spitze.<br />
was faszinierend anzusehen ist. Die Gegend hat etwas Ursprüngliches.<br />
Keine Spuren weit und breit. Aufgereiht wie eine Perlenschnur<br />
betritt <strong>de</strong>r Erste in unserer Reihe jungfräuliches Terrain.<br />
Alle an<strong>de</strong>ren marschieren gedankenverloren hinterher, oft nur<br />
mit <strong>de</strong>m Blick auf die Skispitzen gerichtet, an <strong>de</strong>nen das Weiß<br />
vorüberzieht. Alle 60 Minuten halten wir an, essen einen Schokoriegel<br />
und trinken einen Becher Tee. Dann wechselt die Spitze –<br />
ein je<strong>de</strong>r läuft mal voran, sucht nach <strong>de</strong>m besten Weg und ebnet<br />
die Spur.<br />
Im Laufe <strong>de</strong>s Tages wer<strong>de</strong>n jedoch erneut Wolken stürmisch<br />
herangetragen, und wir haben am Abend mal wie<strong>de</strong>r alle Hän<strong>de</strong><br />
voll zu tun, unsere Zelte sicher aufzubauen, um eine weitere<br />
Nacht im Schutze dünnen Nylons zu verbringen. Bevor wir in<br />
dicke Schlafsäcke krabbeln, schmelzen wir Schnee auf <strong>de</strong>n<br />
Benzinkochern, löffeln Sahnenu<strong>de</strong>ln mit Hühnchen und Spinat<br />
Die letzte Hütte vor Finse. Aber wir zelten noch einmal.<br />
und gönnen uns noch in gemütlicher Enge einen Kaffee, während<br />
die Dunkelheit sich längst über die Landschaft gelegt hat.<br />
Das Wetter bleibt wechselhaft. Mal miserable Sicht, dann wie<strong>de</strong>r<br />
Sonne und blauer Himmel. Mal starker Wind, dann Flaute. Oft ist<br />
es ein Mix aus allem. In Sandhaug machen wir Mittagspause in<br />
<strong>de</strong>r warmen, bewirteten Hütte, bei Hellehalsen genießen wir <strong>de</strong>n<br />
Zeltaufbau ganz ohne Wind, und zwischen Dyranutane und Søre<br />
Gjerenuten erleben wir einen herrlichen Sonnenaufgang mit Blick<br />
auf das eisige Dach <strong>de</strong>s Hardangerjøkulen. Hier wähnen wir uns<br />
schon fast am Ziel, doch hinter <strong>de</strong>r Kjel<strong>de</strong>bu kommt es n och mal<br />
knüppeldick. Die Hardangervidda will uns wohl nicht so einfach<br />
ziehen lassen. Zuckerbrot gibt es selten, dafür wird die Peitsche<br />
umso häufiger geschwungen.<br />
Schritt für Schritt vergeht die Zeit<br />
Große Flocken fallen vom Himmel, und tiefer Neuschnee liegt in<br />
<strong>de</strong>n Tälern. Mühsam stapfen wir weiter und hinterlassen eine<br />
Schneise im Schnee, die <strong>de</strong>r stete Wind rasch wie<strong>de</strong>r zuweht.<br />
Wenn es wenigstens bei <strong>de</strong>r leichten Brise bleiben wür<strong>de</strong> – <strong>de</strong>n<br />
Schneefall könnten wir da stoisch akzeptieren. Aber nein: Aus<br />
<strong>de</strong>m Wind muss natürlich noch einmal ein Sturm erwachsen!<br />
Wir schnaufen, ackern und pflügen durch die weiße Pracht. Das<br />
Drumherum wird in diesen Stun<strong>de</strong>n zu einem kräftezehren<strong>de</strong>n<br />
Albtraum. Schritt für Schritt vergeht die Zeit. Die Nacht vor ><br />
Finnland | Schwe<strong>de</strong>n | Lappland | Norwegen | Kanada<br />
Hun<strong>de</strong>schlittentouren<br />
Bei uns sind Sie richtig wenn es um Ihren Urlaub mit <strong>de</strong>m Hun<strong>de</strong>schlitten<br />
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JF 08/2013
104<br />
Traumtour<br />
An Ostern folgen Scharen von Skiläufern diesen Zeichen.<br />
Augen und von <strong>de</strong>r Schufterei ermü<strong>de</strong>t, erreichen wir zu später<br />
Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Finnsbergvatnet, auf <strong>de</strong>m wir die Zelte ein letztes<br />
Mal bei kräftigen Böen aufschlagen. Die restliche Strecke nach<br />
Finse wird <strong>zum</strong> finalen Kraftakt. Weiterhin grundloser Schnee und<br />
ein Wind, <strong>de</strong>r kalt vom Gletscher herunterweht und unsere<br />
Gesichter erstarren lässt.<br />
Doch als wir nach neun anstrengen<strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>n Bahnsteig am<br />
Hotel Finse 1222 betreten, unser Traum wahr wird, sind wir<br />
glücklich und zufrie<strong>de</strong>n. Glücklich darüber, von Süd nach Nord<br />
über die Hardangervidda gelaufen zu sein. Und zufrie<strong>de</strong>n, es trotz<br />
Sturmwind und Tiefschnee geschafft zu haben. Völlig frei durch<br />
die Berge zu ziehen, ist ein erhabenes Gefühl. Ein Stück Himmel<br />
auf Er<strong>de</strong>n trotz aller Widrigkeiten. Was es so wertvoll gemacht hat,<br />
in diese weiße Wüste aufzubrechen? Es waren die weit auseinan<strong>de</strong>rliegen<strong>de</strong>n<br />
Pole zwischen <strong>de</strong>r Kälte, <strong>de</strong>r oft zermürben<strong>de</strong>n<br />
Anstrengung <strong>de</strong>s Schlittenziehens sowie <strong>de</strong>m Kampf mit <strong>de</strong>n<br />
Elementen einerseits und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> über einen<br />
wärmen<strong>de</strong>n Sonnenstrahl, einen Leckerbissen zur rechten Zeit<br />
o<strong>de</strong>r eine aufmuntern<strong>de</strong> Geste <strong>de</strong>r Mitwan<strong>de</strong>rer.<br />
<<br />
Einfacher, sicherer,<br />
trockener<br />
Die Hardangervidda – vor allem im Hochwinter kein Ponyhof<br />
Das Revier<br />
Die Hardangervidda ist eines <strong>de</strong>r<br />
schönsten Hochfjellplateaus<br />
Skandinaviens und mit einer Fläche<br />
von rund 8600 km 2 die größte Hochebene<br />
Nor<strong>de</strong>uropas. In ihrem Westteil<br />
erheben sich höhere Berge (bis zu<br />
1700 m) als im flacheren Ostteil. Die<br />
Hardangervidda liegt recht südlich in<br />
Norwegen, doch diesen klimatischen<br />
Vorteil macht die durchschnittliche<br />
Höhe (1200 – 1400 m) wie<strong>de</strong>r<br />
zunichte; das Wetter darf also nicht<br />
unterschätzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Tour<br />
Der Klassiker ist eine Nord-Süd-Überquerung<br />
von Finse nach Haukeliseter.<br />
O<strong>de</strong>r umgekehrt. Min<strong>de</strong>stens acht<br />
Tage sollte man für die Tour einplanen,<br />
um auch mal einen Schlechtwettertag<br />
aussitzen zu können.<br />
Beste Zeit<br />
Ab Anfang März, wenn die Tage länger<br />
wer<strong>de</strong>n, das Wetter etwas stabiler<br />
ist und die Temperaturen nicht mehr<br />
ganz so garstig sind. Außer<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n dann zahlreiche Routen mit<br />
Ästen markiert – auf Norwegisch<br />
»Kvisteruter« genannt. Im Frühund<br />
Hoch winter hingegen ist kaum<br />
jemand anzutreffen, da die langen<br />
Nächte, eisige Minusgra<strong>de</strong> und das<br />
für Stürme noch anfälligere Wetter<br />
die meisten abhalten. Je nach <strong>de</strong>n<br />
Verhältnissen sind Skitouren bis in<br />
<strong>de</strong>n Mai möglich.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen/Gefahren<br />
Eine Skitour über die Hochebene ist<br />
eine sehr ernste Unternehmung, die<br />
nur mit <strong>de</strong>r richtigen Planung und<br />
Ausrüstung in Angriff genommen<br />
wer<strong>de</strong>n sollte. Warme Kleidung,<br />
ein stabiles Zelt und ausreichen<strong>de</strong><br />
Verpflegung sind überlebenswichtig.<br />
Wie in allen Fjellregionen steckt<br />
auch hier im Winterwetter die größte<br />
Gefahr: Plötzlich auftreten<strong>de</strong> Stürme,<br />
Whiteout, tiefe Temperaturen – die<br />
Kombination aus alle<strong>de</strong>m kann sehr<br />
unangenehm sein. Vor allem früh<br />
im Winter, wenn noch keine Routen<br />
markiert sind und kaum an<strong>de</strong>re<br />
Wan<strong>de</strong>rer auf Tour sind, ist die<br />
Hardangervidda kein Gebiet für Anfänger.<br />
Erfahrung ist Voraussetzung.<br />
Bergen<br />
Kinsarvik<br />
Trondheim<br />
Bergen<br />
NORWEGEN<br />
(finse1222.no),<br />
direkt neben<br />
Nord europas<br />
höchst gelegener<br />
Bahn station. In<br />
<strong>de</strong>n Bergen <strong>de</strong>r<br />
vidda Vidda gibt es<br />
gute Übernachtungshütten,<br />
die<br />
entwe<strong>de</strong>r vom<br />
norwegischen<br />
Bergwan<strong>de</strong>rverein<br />
(DNT) betrieben<br />
wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in<br />
Privatbesitz sind.<br />
Manche DNT-Hütten sind bewirtet und<br />
haben selbst im Hochwinter geöffnet.<br />
Die meisten kleineren Hütten sind<br />
zur Selbstversorgung und mit einem<br />
Schlüssel zugänglich, <strong>de</strong>n man sich<br />
vor <strong>de</strong>r Tour besorgen muss. Infos:<br />
turistforeningen.no.<br />
Hardangervidda<br />
OSLO<br />
Voss<br />
Haukeliseter<br />
Anreise<br />
Die Hardangervidda liegt etwa<br />
200 Kilometer westlich von Oslo. Die<br />
Bergenbahn, die mehrmals täglich<br />
zwischen Oslo und Bergen verkehrt,<br />
hält in Finse, Ustaoset und Geilo.<br />
Alternativ kann man auch mit <strong>de</strong>m<br />
Bus anreisen, z. B. nach Haukeliseter.<br />
Infos: nsb.no, nor-way.no.<br />
Übernachten<br />
Rund um die Hardangervidda gibt es<br />
Hotels, Pensionen und Ferienhütten.<br />
Legendär ist das Hotel Finse 1222<br />
Traumhafte Filmaufnahmen von <strong>de</strong>r Hardangervidda: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/hardangervidda.<br />
Hardanger-<br />
Hellevassbu<br />
Finse<br />
Dyranut<br />
0 20 40 60 km<br />
Karten<br />
Hardangervidda Turkart West und Ost,<br />
1 : 100 000, Statens Kartverk.<br />
Allgemeine Infos<br />
visitnorway.<strong>de</strong>, turistforeningen.no.<br />
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