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1 Reise<br />

Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />

WINTER 2013<br />

Ausgabe 40<br />

2,50 Euro<br />

0 1 5 9 9 0 9 0 1 5


Wenn man in <strong>de</strong>n Bergen Schnee und Eis ausgesetzt ist, braucht man eine Jacke, die<br />

alle Bedürfnisse perfekt erfüllt: optimaler Wetterschutz, sehr hohe Flexibilität und<br />

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schon mehr als einmal als unersetzlich erwiesen. Was einem gefehlt hat, merkt man<br />

oft erst, wenn man es gefun<strong>de</strong>n hat!<br />

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Die Unersetzliche für schnee UnD eis


4 Editorial<br />

Foto: DAV Summit Club<br />

Wie plane ich eine<br />

Expedition? Das ist nur<br />

einer von 28 Vorträgen<br />

am 30. November in<br />

München (mehr auf<br />

Seite 27). Alle Filialevents<br />

auf einen Blick:<br />

globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

Events für 2 bis 8000 Leute<br />

Gut 100 Veranstaltungen führt je<strong>de</strong> Globetrotter-Filiale jährlich durch, neben <strong>de</strong>m<br />

normalen Verkaufsbetrieb. Reichlich Arbeit also für die lokalen Event-Manager. Simone<br />

Heer ist für Globetrotter München am Start – und kommt irgendwie nie ganz ins Ziel.<br />

Simone, du bist ausgebil<strong>de</strong>te Tischlerin und Fitnesstrainerin,<br />

hast 7000er bestiegen und führst Skitouren<br />

für <strong>de</strong>n Alpenverein. I<strong>de</strong>ale Voraussetzunge n<br />

für einen Event-Manager bei Globetrotter?<br />

Am wichtigsten sind Flexibilität und Organisationstalent,<br />

aber ohne eigenen Outdoor-Background wür<strong>de</strong><br />

es wohl nicht so viel Spaß machen. Bergsteigen ist<br />

jedoc h kein Pflichtfach, unter <strong>de</strong>n Event-Managern<br />

sind auch Reiserad-Freaks o<strong>de</strong>r Kajakfahrer.<br />

Was managen die Event-Manager <strong>de</strong>nn so?<br />

Je<strong>de</strong> Filiale hat einen eigenen Event-Manager, <strong>de</strong>r<br />

Veranstaltunge n plant, organisiert und durchführt; mal<br />

in <strong>de</strong>r Filiale, mal im Umfeld. Im Schnitt sind es 100<br />

Events jährlich vom GPS-Kurs bis <strong>zum</strong> Filmvortrag.<br />

Natürlich macht man nicht je<strong>de</strong>n Handgriff selbst,<br />

aber wir arbeite n eng mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Kollege n, Referenten und Veranstaltern zusammen.<br />

Dein schwierigster Job bisher?<br />

Am aufwändigsten war die erste Münchner Globeboot.<br />

In <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Filialstädten ist das ja ein etablierter<br />

Riesentermin, <strong>de</strong>r seit Jahren funktioniert. Die neue<br />

Filiale in München fing bei Null an. Die Vorbereitungen<br />

dauerten fast ein Jahr, aber dann kamen tatsächlich<br />

8000 Leute an <strong>de</strong>n Pilsensee. Alles hat geklappt. Da<br />

waren wir schon sehr zufrie<strong>de</strong>n und erleichtert.<br />

Gibt es weniger nervenaufreiben<strong>de</strong> Events?<br />

Klar, kürzlich hatten wir Kürbisschnitzen für Kin<strong>de</strong>r.<br />

Eine ganze Rasselban<strong>de</strong> war da, aber ganz gemütlich.<br />

Geht auch mal eine Veranstaltung in die Hose?<br />

Katastrophen sind ausgeblieben, Pannen gibt es mal.<br />

Für einen Vortrag von Maximilian Semsch hatten wir<br />

ver sehentlich die Anmeldungen nicht rückbestätigt –<br />

nur zwei Leute kamen. Aber Maximilian hat es für die<br />

bei<strong>de</strong> n durchgezogen, quasi eine Privatvorstellung.<br />

Und wann ist alles erledigt und richtig Feierabend?<br />

Richtig im Ziel ist man nie, aber das ist Teil <strong>de</strong>s Jobs.<br />

Das nächste große Ding steht für uns in München am<br />

30. November an: unser erstes Film- und Vortragsfestival,<br />

das sind 28 Veranstaltungen in einer! <<br />

Simone Heer<br />

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Fin<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Spaß, fi n<strong>de</strong> das Ungewöhnliche, fi n<strong>de</strong> die Dinge<br />

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1 Reise<br />

Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />

Winter 2013<br />

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0 1 5 9 9 0 9 0 1 5<br />

Ausgabe 40<br />

2,50 Euro<br />

6<br />

Inhalt<br />

50<br />

IMPRESSUM<br />

4-SEASONS ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift<br />

von Globetrotter Ausrüstung.<br />

4-SEASONS erscheint vierteljährlich<br />

zur Quartalsmitte.<br />

4-SEASONS wird an aktive Kun<strong>de</strong>n mit<br />

GlobetrotterCard kostenlos verschickt<br />

und ist in <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen<br />

erhältlich (solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht).<br />

Die kostenlose Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

(GlobetrotterCard) können Sie in allen<br />

Filialen o<strong>de</strong>r online beantragen:<br />

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ALLE AUSGABEN VON 4-SEASONS<br />

gibt’s kostenlos auch auf <strong>de</strong>m iPad<br />

(Apple App Store) und als PDF:<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/heftarchiv<br />

42<br />

LESERSERVICE<br />

Adressän<strong>de</strong>rung, Heft fehlt etc.:<br />

Tel. 040/67 96 61 79<br />

HERAUSGEBER<br />

Globetrotter Ausrüstung GmbH<br />

Bargkoppelstieg 10–14<br />

22145 Hamburg<br />

96<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />

Torsten Fischer<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

3. Quartal 2013<br />

400 000 Stück<br />

8<br />

24<br />

42<br />

50<br />

54<br />

60<br />

64<br />

Inhalt<br />

Winter 2013<br />

Träume leben: Jena, Jemen, Jurte<br />

Eine thüringer Noma<strong>de</strong>nfamilie.<br />

Aktuell/Engagiert<br />

Neues aus <strong>de</strong>r Globetrotter-Welt.<br />

Projekte: Kunstvoll trampeln<br />

Simon Beck malt mit Schneeschuhen.<br />

Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />

Träume leben und lernen.<br />

Reise: Alles Walzer, o<strong>de</strong>r was?<br />

Winter-Geheimtipps für Österreich.<br />

Gute Karten<br />

Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard was erleben.<br />

64<br />

68<br />

76<br />

78<br />

90<br />

94<br />

Lola führt.<br />

Ein Familienabenteuer in<br />

<strong>de</strong>r Mongolei (ab Seite 8).<br />

Foto: Barbara Vetter/<br />

Vincent Heiland.<br />

Hersteller: Ecco<br />

Ganz groß in Schuhen.<br />

Ausrüstungsberatung: Winterzelten<br />

Silvester unter <strong>de</strong>n Sternen.<br />

78<br />

5-Sterne-Produkte<br />

Worauf Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n schwören.<br />

Reise: Seychellen<br />

Das verkannte Familienparadies.<br />

Kollege: Dennis Pfitzner<br />

Der Marketingmann mit Abenteuerlust.<br />

Traumtour: Hardangervidda<br />

Manche mögen’s weiß.<br />

REDAKTION & KONZEPT<br />

Redaktionsbüro Glocker & Neumann<br />

Provinostraße 52, D-86153 Augsburg<br />

Tel. 08 21/42 07 84 0<br />

Fax 08 21/42 07 84 20<br />

4-<strong>Seasons</strong>@red-gun.com<br />

REDAKTIONSTEAM<br />

Stephan Glocker (Chefredakteur),<br />

Ingo Wilhelm, Ingo Hübner, Sebastian<br />

Lüke, Philip Baues, Michael Neumann,<br />

Julian Rohn, Cindy Ruch, Moritz<br />

Schäfer, Manuel Arnu, Lotte Kloevekorn.<br />

Korrektorat: Lars Dammann, Claudia<br />

Meyer, Gotlind Blechschmidt.<br />

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />

Barbara Vetter, Vincent Heiland,<br />

Hans Johansson, Ruedi Thomi, Sami<br />

Fayed, Dirk Schäfer, Peter Wilson,<br />

Dr. Tomas Jelinek, Guido Augustiniak,<br />

Johan Lambrechts, Franz Scholz,<br />

Brigitte Püttmann, Fabian Nendza,<br />

Simon Beck, Maike Hoffmann, Günther<br />

Hoffmann, Janne Kiehl, Georg Weindl,<br />

Brian La Plante, Ariane Graf, Markus<br />

Gruner, Thomas Lipke, Dennis Pfitzner,<br />

Martin Hülle, Bernd Ritschel.<br />

GRAFIK & PRODUKTION<br />

B612 GmbH, Werner Bauer, Jan Maier<br />

Tübinger Str. 77-1, 70178 Stuttgart<br />

w.bauer@b612-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN<br />

4-<strong>Seasons</strong> Marketing<br />

Sarah Jentsch<br />

Tel. 08 21/42 07 84 12<br />

Fax 08 21/42 07 84 20<br />

jentsch@red-gun.com<br />

DRUCK<br />

Stark Druck GmbH + Co. KG, Pforzheim<br />

4-SEASONS IM INTERNET<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

Unsere Druckerei und das Papier von<br />

4-<strong>Seasons</strong> sind FSC-zertifiziert.<br />

62<br />

State of the Art: Marmot Isotherm Hoody<br />

We<strong>de</strong>r schwitzen noch frieren.<br />

106<br />

Hin und weg<br />

Sieben Mal »Save the Date« für Globetrotter.


8 Träume leben<br />

Träume leben<br />

9<br />

Im Rhythmus<br />

<strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n<br />

Interview: Cindy Ruch | Fotos: Barbara Vetter, Vincent Heiland<br />

Im Sommer Reisen, im Winter Vorträge: Seit 15 Jahren führen Barbara<br />

Vetter (40) und Vincent Heiland (41) ein Noma<strong>de</strong>nleben. Die letzten<br />

drei Sommer streiften sie durch die Mongolei – mit Kamelen und zwei<br />

kleinen Kin<strong>de</strong>rn. Wie das funktioniert? 4-<strong>Seasons</strong> hat nachgefragt.


10 Träume leben<br />

Träume leben 11<br />

»Eine Marktanalyse hätte gegen die Mongolei als Vortrags-<br />

Thema gesprochen: Keine Hotels, <strong>zum</strong> Waschen nur<br />

Gletscherbäche. Aber dafür schwingt eine Sehnsucht mit,<br />

das Leben <strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n, die Weite …«<br />

Familienidylle in <strong>de</strong>r Steppe. Da stört es nicht,<br />

wenn sich <strong>de</strong>r Hartkäse nur noch lutschen lässt.


12 Träume leben<br />

Träume leben<br />

13<br />

Ganz so einsam ist die<br />

Mongolei gar nicht.<br />

Vorne grasen, hinten Dünen.<br />

An <strong>de</strong>r Uni in Jena fing vor 15 Jahren alles an: Ihr wart frisch<br />

verliebt und seid gleich zu einer einjährigen Radreise<br />

aufgebrochen. Wie<strong>de</strong>r daheim, habt ihr mit Diashows<br />

begonnen. Heute gehört ihr zu <strong>de</strong>n bekanntesten Vortragsreferenten<br />

und Veranstaltern <strong>de</strong>r Szene. Eine geplante Karriere?<br />

Vincent: Nein, wir sind da mehr o<strong>de</strong>r weniger hineingeschlittert.<br />

Barbara und ich kannten uns vom Studium. Die ersten zwei Jahre<br />

machten wir rein freundschaftlich kleinere Ra<strong>de</strong>ltouren. Unsere<br />

damaligen Partner waren nicht so reiselustig. Als wir dann ein<br />

Paar wur<strong>de</strong>n, stand die Reiseplanung sofort im Raum. Wir wollten<br />

beid e unmotorisiert vorankommen, das Fahrrad war erste Wahl.<br />

Seid ihr mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e losgera<strong>de</strong>lt, aus <strong>de</strong>r ersten Reise <strong>de</strong>n<br />

Diavortrag »Jena – Jemen« zu basteln? Damit habt ihr euch<br />

ja einen Namen in <strong>de</strong>r Vortragsszene gemacht.<br />

Barbara: Fotografiert haben wir schon immer. Wir hatten die I<strong>de</strong>e,<br />

unseren Sponsoren als Dank einen Diavortrag anzubieten, sobald<br />

wir wie<strong>de</strong>r zurück waren. Daraus wur<strong>de</strong> eine Diareportage mit<br />

vielen Bil<strong>de</strong>rn, Texten und O-Ton-Material, die wir erstmals auf<br />

<strong>de</strong>m »Weitsicht Festival« in Frankfurt vor 800 Leuten zeigten ...<br />

Eine Ausbildung <strong>zum</strong> Vortragsreferenten o<strong>de</strong>r Reisefotografen gibt<br />

es nicht. Hattet ihr etwas Vorwissen?<br />

Vincent: Ein bisschen. Aber we<strong>de</strong>r unser Geografie-Studium<br />

noch meine frühere Ausbildung als Tischler waren entschei<strong>de</strong>nd.<br />

»Gleich aus unserer ersten Reise<br />

wur<strong>de</strong> eine Dia-Reportage, die wir<br />

vor 800 Leuten zeigten.«<br />

Vielleicht war es wegweisend, dass mein Vater mir mit 14 die erste<br />

Spiegel reflexkamera schenkte. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wollte ich Fotografie<br />

studieren, fand aber keinen Platz. Aber die Lei<strong>de</strong>nschaft blieb.<br />

Wie bist du <strong>zum</strong> Fotografieren gekommen, Barbara?<br />

Barbara: Ebenso durch Learning by Doing auf meinen Reisen.<br />

Bevor ich Vincent kannte, war ich ein Jahr in Asien backpacken<br />

und knipste viel mit meiner Kompaktkamera. Bei mir muss es<br />

schnell gehen, ich bin für die Schnappschüsse verantwortlich.<br />

Vincent bevorzugt meist die technisch aufwändigeren Bil<strong>de</strong>r.<br />

Richtig gutes Timing hattet ihr mit <strong>de</strong>m Jena-Jemen-Vortrag<br />

lei<strong>de</strong>r nicht. Ein Jahr später kam <strong>de</strong>r 11. September 2001, und<br />

<strong>de</strong>r arabische Raum war für die meisten kein Reiseziel mehr …<br />

Barbara: Genau. Niemand interessierte sich mehr für Jemen.<br />

Weniger Leut e besuchten unsere Vorträge, Veranstalter trauten<br />

sich nicht mehr an das Thema ran. Dabei waren wir grad erst > Autark ist das Zauberwort.<br />

Damit das klappt, reist die Milch mit.


14<br />

Träume leben<br />

WHITE SAIL, INDIEN<br />

13. März 2013<br />

»Wir wollten mit Kin<strong>de</strong>rn und Kamelen durch die<br />

Mongolei reisen, hatten aber keinen blassen Schimmer wie.«<br />

#SUMMITSERIES<br />

Familie hatte nur drei domestizierte Kamele, die sie lei<strong>de</strong>r nicht<br />

entbehren konnte.<br />

Aber ihr seid trotz<strong>de</strong>m los?<br />

Barbara: Uns fiel noch eine mongolische Bekannte ein, glücklicherweise<br />

konnte sie uns sofort helfen. Ihre Verwandten aus <strong>de</strong>r<br />

Altai-Region kauften drei Kamele für uns. Mieten geht nicht.<br />

Wir basteln uns einen Kamelsattel.<br />

frisch dabei! Also beschlossen wir, die Sache in die Hand zu<br />

nehmen und die Leute selbst einzula<strong>de</strong>n. Das war die Geburt <strong>de</strong>r<br />

Lichtbildarena, die quasi aus <strong>de</strong>r Not entstand.<br />

Was genau ist die Lichtbildarena?<br />

Vincent: Es ist ein Festival mit Diareportagen, Livemusik,<br />

wissenschaftlichen Vorträgen und Workshops. Je<strong>de</strong>n Herbst<br />

fin<strong>de</strong>t es an <strong>de</strong>r Uni Jena statt. Der Untertitel: »Das Reise-Show-<br />

Festival«. Wir versuchen, es immer weiterzuentwickeln, stecken<br />

ganz viel Arbeit und Mühe rein. Damit es <strong>de</strong>m Publikum gefällt,<br />

und uns natürlich auch.<br />

Der eigentliche Teil eurer Arbeit – neben <strong>de</strong>n Vorträgen und <strong>de</strong>m<br />

Festival – ist das Reisen. Eure letzten drei Reisen haben euch<br />

je<strong>de</strong>s Jahr in die Mongolei geführt, in das Land <strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n.<br />

Vincent: Insgesamt waren wir sieben Monate dort. Mit Kin<strong>de</strong>rn<br />

und Kamelen sind wir rumgezogen wie die Noma<strong>de</strong>n vor Ort.<br />

Unsere Töchter Saba (7) und Lola (3) lieben das Rumreisen und<br />

waren ganz vernarrt in unsere Kamele Botok, Kila und Mila. Die<br />

Steppen sind endlos weit und fühlen sich teils menschenleer an<br />

– das ist großartig. Hier in Jena wirkt alles viel enger.<br />

Ihr habt euch also Kamele ausgeliehen und seid losmarschiert?<br />

Barbara: Wie bei all unseren Reisen ging es los mit einer Vision.<br />

Wir wollten mit Kin<strong>de</strong>rn und Kamelen durch die Mongolei reisen,<br />

hatten aber keinen blassen Schimmer wie. Wir telefonierten rum,<br />

lasen viel, bis die I<strong>de</strong>e langsam Form annahm. Eine mongolische<br />

Bekannte aus Jena wollte uns weiterhelfen. Sie war sich sicher,<br />

dass ihre Familie uns Kamele organisieren könnte. Also besorgten<br />

wir Karten, Flugtickets und Visa. Wir waren abflugbereit. Zwei<br />

Wochen vor Abreise kam dann <strong>de</strong>r Anruf aus <strong>de</strong>r Mongolei: Die<br />

Wer brachte euch <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n Kamelen bei?<br />

Vincent: Socho, ein 50-jähriger Noma<strong>de</strong>. Bei ihm haben wir im<br />

ersten Jahr unser Praktikum gemacht. Es war viel aufwändiger, als<br />

wir dachten! Er ist die Run<strong>de</strong> mitgelaufen, hat uns erklärt, dass<br />

Kamele nicht über Brücken und rund geschliffene Flusssteine<br />

laufen und welche Pflanzen sie fressen. Irgendwann griff er nur<br />

noch ein, wenn etwas schieflief, beispielsweise wenn die Kamele<br />

mal wie<strong>de</strong>r Angst hatten. Dann bleiben sie stehen. Die beste<br />

Lösung ist, einen an<strong>de</strong>ren Weg zu suchen.<br />

2012 wart ihr mit zwei Kamerastu<strong>de</strong>nten unterwegs, dieses Jahr<br />

auf euch alleine gestellt. Mit drei neuen Kamelen. Hat’s geklappt?<br />

Vincent: Echt gut. Wir wan<strong>de</strong>rten, die Tiere trugen das Gepäck,<br />

unter an<strong>de</strong>rem die 25 Kilo Kameraausrüstung o<strong>de</strong>r die Kin<strong>de</strong>r im<br />

Korb. Saba ritt sogar öfters alleine. Anstrengend war das Bela<strong>de</strong>n<br />

je<strong>de</strong>n Morgen – mit Decken, Seilen und Holzstämmen mussten<br />

wir <strong>de</strong>n Sattel schnüren und dann das Gepäck festklemmen.<br />

Barbara: Das klappte immer besser – wir bekamen sogar Lob von<br />

<strong>de</strong>n einheimischen Noma<strong>de</strong>n für unsere Packtechnik. Etwas Hilfe<br />

hatten wir aber, weil Tungaa teilweise mit dabei war.<br />

Wer ist Tungaa?<br />

Barbara: Wir lernten Tungaa im ersten Jahr kennen. Sie wohnt in<br />

<strong>de</strong>m Dorf Mankhan, von <strong>de</strong>m wir immer in die Berge hochstiegen.<br />

Das Jahr über studiert sie in <strong>de</strong>r Hauptstadt Ulan Bator, in <strong>de</strong>n<br />

Sommerferien ist sie zuhause – und nutzte die Gelegenheit, mit<br />

uns das Noma<strong>de</strong>nleben kennen zu lernen.<br />

Eine Mongolin zieht mit einer <strong>de</strong>utschen Familie los?<br />

Barbara: Tungaa hat sogar nomadischen Verwandte und war mit<br />

diesen auch unterwegs gewesen, aber immer nur für ein paar<br />

Tage. Mit uns hatte sie die Möglichkeit, länger durch die Steppe<br />

zu ziehen. Vier Wochen hat sie uns begleitet, also etwa die Hälfte<br />

unseres Trips.<br />

Und ihr hattet eine dritte Tochter dabei …<br />

Barbara: Vom Alter her hätte sie unsere Tochter sein können, aber<br />

wir sehen sie als Freundin an. Es war schön, dass sie mitkam.<br />

Während wir durch die Neugier <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r schnell in Kontakt mit<br />

Einheimischen kamen, öffnete uns Tungaa mit ihrer Übersetzung<br />

die Türen. Wir waren ein gutes Team. Nur ihre Eltern hatten etwas<br />

Angst – sie machten uns klar, gut auf ihre Tochter aufzupassen. ><br />

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FOTO: Chris Figenshau


16<br />

Träume leben<br />

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Lola erwies sich als prima Türöffnerin zu <strong>de</strong>n Jurten – und eroberte auch das Herz <strong>de</strong>r mongolischen Begleiterin Tungaa.<br />

Hattet ihr gar keine Angst, <strong>zum</strong> Beispiel vor wil<strong>de</strong>n Tieren?<br />

Barbara: Es gibt Wölfe, aber solange wir <strong>de</strong>nen nicht im Winter<br />

begegnen, stehen wir nicht auf ihrer Speisekarte. Wir hätten<br />

gerne mehr Wildtiere gesehen. Murmeltiere tauchen öfters auf.<br />

Die wer<strong>de</strong>n auch geschossen, gelten dort als Delikatesse – haben<br />

wir als Vegetarier aber nicht probiert.<br />

Vincent: Wir machten uns um an<strong>de</strong>re Sachen Sorgen: dass die<br />

Kamele in <strong>de</strong>n Bergen abrutschen wür<strong>de</strong>n, dass was mit <strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rn sein könnte. Zum ersten Mal hatten wir ein Satellitentelefon<br />

dabei. Glücklicherweise ist nichts Ernsthaftes passiert.<br />

Barbara: Angst hatten wir eher vor besoffenen Männern ...<br />

Angst vor besoffenen Männern? Was ist passiert?<br />

Vincent: Eines Nachts kamen zwei betrunkene Motorradfahrer zu<br />

unseren Zelten. Sie wollten Tungaa aus ihrem Zelt zerren. Es war<br />

ein Uhr nachts, eiskalt, es herrschten Minusgra<strong>de</strong>. Wir hatten<br />

Angst, dass sie Tungaa mitnehmen und vergewaltigen wür<strong>de</strong>n.<br />

Einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n war hartnäckig, er wollte sogar mit mir ringen.<br />

Das ist ja ein beliebter Volkssport in <strong>de</strong>r Mongolei. Ich hätte keine<br />

Chance gehabt.<br />

Barbara: Ich schrie sie an, auf Deutsch und Englisch, dass sie<br />

Tungaa loslassen sollten, und schlug auf sie ein. Dem an<strong>de</strong>ren<br />

wur<strong>de</strong> die Geschichte zu heiß, das merkten wir. Ihn versuchten<br />

wir zu überre<strong>de</strong>n, wie<strong>de</strong>r abzuhauen. Tungaa hatte totale Angst,<br />

übersetzte aber weiterhin, was wir sagten. Es dauerte eine Stun<strong>de</strong>,<br />

bis das Schreien und das Verhan<strong>de</strong>ln wirkten. Sie fuhren wie<strong>de</strong>r,<br />

kamen aber keine zehn Meter weit. Dann starb <strong>de</strong>r Motor ab. Wir<br />

stan<strong>de</strong>n schon eine Stun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Eiseskälte. Wir dachten nur, oh<br />

nein, jetzt geht es wie<strong>de</strong>r los. Zum Glück sprang <strong>de</strong>r Motor wie<strong>de</strong>r<br />

an, und sie hauten ab.<br />

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18<br />

Träume leben<br />

Ihr traft also doch einige Noma<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r angeblich<br />

menschenleeren Mongolei.<br />

Vincent: Immer wie<strong>de</strong>r kamen wir an Jurten vorbei. Die Noma<strong>de</strong>n<br />

sind furchtbar nett, <strong>de</strong>r nächtliche Überfall war ein Einzelfall.<br />

Wie sahen eure Treffen sonst aus?<br />

Vincent: Sehr herzlich und hilfsbereit. Einmal passierte uns das<br />

größte Malheur, was einem mit Kamelen passieren kann: Der<br />

Stock, <strong>de</strong>r durch die Nase wie ein Piercing geht, brach. An <strong>de</strong>m<br />

hängt sonst <strong>de</strong>r Strick, mit <strong>de</strong>m man das Kamel steuert.<br />

Barbara: Zum Glück war eine Jurte in Sichtweite. Viele Noma<strong>de</strong>n<br />

sind nicht mehr mit Kamelen, son<strong>de</strong>rn mit Lkws und Jeeps unterwegs.<br />

Trotz<strong>de</strong>m kennen sie sich aus. Einer sah sofort, was los war,<br />

schnitzte einen Stock zurecht und ersetzte <strong>de</strong>n Nasenpflock. Wir<br />

hätten das alleine nie hingekriegt.<br />

Kann man überall zelten?<br />

Barbara: Die ganze Mongolei ist ein riesiger Campingplatz!<br />

Man kann sich kaum entschei<strong>de</strong>n, wo man das Zelt aufstellt.<br />

Die Jurtenplätze sind meist schön flach mit einer Wasserquelle<br />

in <strong>de</strong>r Nähe.<br />

Vincent: Bei <strong>de</strong>n Noma<strong>de</strong>n ist das Gewohnheitsrecht üblich. Sie<br />

ziehen zwischen drei- und 15-mal im Jahr um, haben allerdings<br />

ihre Stammplätze, wo sich niemand sonst hinstellt.<br />

Außer Touristen?<br />

Vincent: Das haben wir teilweise schon gemacht. Tungaa hat uns<br />

darauf hingewiesen, dass sich das nicht gehört.<br />

Barbara: Sie praktiziert Schamanismus und hat viele Zeremonien<br />

auf <strong>de</strong>r Reise abgehalten. Sie hat uns erklärt, dass wir nicht auf<br />

diesen Plätzen übernachten sollten. Denn falls <strong>de</strong>r Familie, die<br />

dort zuvor war, etwas passiert sein sollte, könnte sich diese<br />

schlechte Energie auf uns übertragen.<br />

Was gab’s während eurer Wan<strong>de</strong>rschaft eigentlich zu essen?<br />

Barbara: Alles, was haltbar ist. Wie <strong>de</strong>r Hartkäse, <strong>de</strong>n man<br />

irgendwann nur noch lutschen kann. Zum Aben<strong>de</strong>ssen mal Reis<br />

mit Dosenerbsen und ein an<strong>de</strong>rmal Nu<strong>de</strong>ln mit Dosenmais.<br />

Hab ich das eigentlich richtig verstan<strong>de</strong>n: Ihr wart dreimal in <strong>de</strong>r<br />

Mongolei, um daraus einen einzigen Vortrag zu machen? Ist das<br />

nicht ein bisschen viel Aufwand?<br />

Vincent: Das sagt unser Steuerberater auch (lacht). Aber wir<br />

machen das Ganze ja <strong>de</strong>s Reisens wegen.<br />

Barbara: Natürlich müssen wir schauen, dass es sich auch verkaufen<br />

lässt. Eine Marktanalyse hätte sicher nicht für die Mongolei<br />

gesprochen. Es gibt keine Hotels, man muss sich im Gletscherbach<br />

waschen. Aber es schwingt eine Sehnsucht mit: das Leben<br />

<strong>de</strong>r Noma<strong>de</strong>n, die endlose Weite ...<br />

><br />

Quality since 1923 Quality since 1923<br />

»Die ganze Mongolei ist ein riesiger Campingplatz!<br />

Man kann sich kaum entschei<strong>de</strong>n, wo man das Zelt aufstellt.«<br />

Mein Zelt, mein Haustier, mein Lieblingspulli.


20<br />

Träume leben<br />

Manchmal passt alles: die Weite, das Wetter, das Licht. Und die Übersetzung <strong>de</strong>s Gebirgsnamens Altai: »Unter <strong>de</strong>m Mond«.<br />

»Gute Fotos allein machen keinen guten Vortrag.<br />

Auch das Auftreten und die Geschichte müssen stimmen.«<br />

Wie teuer ist so ein Mongolei-Trip?<br />

Barbara: Ein Kamel kostete eine halbe Million Tugrik, ungefähr<br />

280 Euro. Das ist günstig. Hoch waren die Kosten für die Autos,<br />

Visa und Flüge. Mit <strong>de</strong>n Autos fuhren wir die 1800 Kilometer zu<br />

<strong>de</strong>n Kamelen. Die drei Reisen kosteten insgesamt 25 000 Euro.<br />

Gibt es ein Grundrezept für <strong>de</strong>n Erfolg von Diavorträgen?<br />

Barbara: Fotos allein reichen nicht. Auch das Auftreten und<br />

die Geschichte müssen stimmen. Um das Programm für die<br />

Lichtbildarena zusammenzustellen, reisen wir zu Vorträgen von<br />

Kollegen o<strong>de</strong>r la<strong>de</strong>n Newcomer zu Probevorträgen ein – vor uns<br />

und unseren Nachbarn als Testpublikum.<br />

Vincent: Die Län<strong>de</strong>rwahl spielt ebenfalls eine Rolle. Vorträge über<br />

Län<strong>de</strong>r wie Kanada und Neuseeland sind stark nachgefragt, weil<br />

sie einen starken Individualtourismus haben. Viele Zuschauer<br />

holen sich Anregungen o<strong>de</strong>r schwelgen in Reiseerinnerungen.<br />

Kann das je<strong>de</strong>r, mit Reisen Geld verdienen?<br />

Barbara: Wenn man was wirklich will, kann man fast alles<br />

schaffen. Aber man muss sich reinhängen und dranbleiben. Es<br />

geht viel Zeit drauf. Wir verbringen 70 Prozent mit Organisieren<br />

und Büroarbeit und 30 Prozent mit Reisen.<br />

Vincent: Dazu kommen kaum freie Wochenen<strong>de</strong>n im Winter, weil<br />

wir von Oktober bis März auf Vortragstour sind.<br />

Barbara: Es ist unser Lebensinhalt. Wir leben für das Reisen und<br />

sind bereit, unser Leben danach auszurichten. Es hilft, dass wir<br />

uns mit <strong>de</strong>r Lichtbildarena einen Job vor Ort geschaffen haben.<br />

Ihr seid oft mit alternativen Transportmitteln unterwegs. Lässt<br />

sich das besser vermarkten?<br />

Vincent: Wie auch in <strong>de</strong>r Mongolei machen wir immer genau das,<br />

worauf wir Lust haben. Das hat bisher einfach funktioniert. Wir<br />

sind bei<strong>de</strong> aus Überzeugung <strong>zum</strong> langsamen, unmotorisierten<br />

Reisen gekommen. Als ökologisch <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Menschen wollten<br />

wir möglichst wenig fliegen.<br />

Barbara: Diese Einstellung hat uns verbun<strong>de</strong>n. Mit Kanu und Rad<br />

sind wir die Donau entlang, mit Floß und Rad durch Kanada.<br />

Auf euren Vorträgen erzählt ihr gerne, dass ihr leben<strong>de</strong> Souvenirs<br />

von euren Reisen mitbringt …<br />

Vincent: Das stimmt. Unseren Kater Sultan haben wir von <strong>de</strong>r<br />

Jena-Jemen-Reise mitgebracht, unsere älteste Tochter Saba von<br />

<strong>de</strong>r Donau, die jüngste Tochter Lola ist »ma<strong>de</strong> in Canada«. Aus <strong>de</strong>r<br />

Mongolei wollten wir eigentlich zwei Kamele mitbringen …<br />

Ernsthaft? Zwei Kamele in Jena?<br />

Vincent: Denen hätte es gefallen, sie sind Hitze und Kälte bis zu<br />

minus 50 Grad gewöhnt. Aber es wäre zu teuer gewor<strong>de</strong>n und >


22<br />

Träume leben<br />

»Wir leben für das Reisen und sind bereit,<br />

unser Leben komplett danach auszurichten.«<br />

www.teva.tatonka.com<br />

hätte weitere an<strong>de</strong>rthalb Jahre gedauert, um bis nach Deutschland<br />

zu laufen. Wir mussten zurück. Sabas Schuljahr ging ja los.<br />

Saba ist jetzt in <strong>de</strong>r zweiten Klasse, Lola im Kin<strong>de</strong>rgarten.<br />

Befürchtet ihr, in Zukunft nicht mehr so viel rumzukommen?<br />

Vincent: Mit unseren Diavorträgen sind wir immer noch genug<br />

unterwegs. Während wir früher mit Zug und Handwägelchen<br />

anreisten, müssen wir jetzt viel im Auto sitzen, um die großen Projektoren<br />

zu transportieren. In Jena ra<strong>de</strong>ln wir nach wie vor überall hin.<br />

Barbara: Am meisten fehlt Saba das viele Draußensein. Sie hat<br />

Probleme, im Klassenzimmer zu sitzen, beson<strong>de</strong>rs wenn die Fenster<br />

geschlossen sind. Dann bekommt sie schnell Kopfweh, und die<br />

Lehrerin lässt sie eine Run<strong>de</strong> um die Schule laufen.<br />

Und wo geht’s als Nächstes hin?<br />

Vincent: Noch ist es nicht spruchreif, aber Lasttiere sind wie<strong>de</strong>r<br />

Teil <strong>de</strong>s Plans. Mit <strong>de</strong>m Fahrrad ziehen wir wie<strong>de</strong>r los, wenn Saba<br />

groß genug ist, um sich selbst mit Gepäck zu transportieren.<br />

Barbara: Gera<strong>de</strong> eben wür<strong>de</strong>n wir am liebsten zurück in die<br />

Mongolei. Die Kamele fehlen uns. Sie haben solch eine Ruhe<br />

ausgestrahlt. Uns zieht es nach je<strong>de</strong>r Reise wie<strong>de</strong>r zurück. Aber<br />

wir wollen und müssen auch wie<strong>de</strong>r was Neues machen.<br />

Was wur<strong>de</strong> eigentlich aus Botok, Kila und Mila ?<br />

Barbara: Das haben wir uns auch gefragt, als wir die Kamele<br />

zurückgaben. Wir hatten sie aus drei verschie<strong>de</strong>nen Her<strong>de</strong>n<br />

genommen. Wür<strong>de</strong>n sie jetzt wie<strong>de</strong>r zurückfin<strong>de</strong>n in ihre alte<br />

Gruppe? Der Noma<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r uns die Kamele verkauft hatte,<br />

scheuchte sie bei sich über <strong>de</strong>n Fluss. Als sie gemeinsam in die<br />

gleiche Richtung davonrannten, sagte er nur: »So, ihr habt sie zu<br />

einer Her<strong>de</strong> gemacht.« Am nächsten Tag sahen wir drei Punkte<br />

Weitere Lasttiere – und ein Kater, <strong>de</strong>n sie mit heimnahmen. am Fuß <strong>de</strong>r Berge stehen. Das war unsere Kamelher<strong>de</strong>.<br />

<<br />

Alle Jahre wie<strong>de</strong>r: Die Lichtbildarena in Jena<br />

Vom 8. bis 10. November fin<strong>de</strong>t die<br />

12. Lichtbildarena statt. Das Reise-<br />

Show-Festival, organisiert von Barbara<br />

Vetter und Vincent Heiland, präsentiert<br />

ein breites Weltenbummler-Programm:<br />

von Diareportagen über Burma und<br />

Kuba über Seminare <strong>de</strong>r Portraitfotografie<br />

bis hin zu wissenschaftlichen<br />

Beiträgen. Alles fin<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>m<br />

Uni-Campus in Jena statt, Carl-Zeiss-<br />

Str. 3 (Eingang über Ernst-Abbe-Platz),<br />

Hörsaal 1 und 2. Die Noma<strong>de</strong>nfamilie<br />

steht natürlich auch auf <strong>de</strong>r Bühne mit<br />

ihrem neuesten Mongolei-Vortrag inkl.<br />

Livemusik (9. 11., 20 Uhr, Hörsaal 1).<br />

Ticketverkauf: lichtbildarena.<strong>de</strong>.<br />

Die Plakate ihrer letzten vier Diareportagen. Jetzt: Mongolei.<br />

RIVA WINTER MID WP M´s<br />

Der Trailer zur aktuellen Diareportage über die Mongolei auf 4-<strong>Seasons</strong>.tv/lichtbildarena-trailer.<br />

Teva-Vertrieb Deutschland und Österreich:<br />

Tatonka GmbH, Robert-Bosch-Str. 3, D-86453 Dasing, Tel.: + 49 8205 9602-0


24 Aktuell<br />

Aktuell 25<br />

Aktuell<br />

Winter 2013<br />

HAGLÖFS ARTIC WEEKEND<br />

Ein eiskaltes Wochenen<strong>de</strong><br />

Je<strong>de</strong>n Winter trifft sich die<br />

Haglöfs-Crew in Lappland <strong>zum</strong><br />

Arctic Weekend. Auf <strong>de</strong>m<br />

Programm: Ausrüstungstests,<br />

Experten-Workshops und natürlich<br />

Touren ohne En<strong>de</strong>. Im März 2014<br />

fährt ein 4-<strong>Seasons</strong>-Leser mit!<br />

Am Frühstücksbüfett im »Lapland Resort<br />

Riksgränsen«. Vor mir ein langhaariger<br />

Typ in knallbunten Haglöfs-Klamotten.<br />

Jetzt dreht er sich um und reicht mir die<br />

Müslikelle. »Eat lots! It’s gonna be a<br />

loooong day …« Sagt’s und grinst. Der Typ<br />

ist Andreas Fransson, <strong>de</strong>rzeit vielleicht<br />

bester Extrem-Skifahrer <strong>de</strong>r Welt. Nachher<br />

geht er auf Skitour. Und wer will, kann<br />

mitkommen.<br />

So ist das beim Haglöfs Arctic Weekend:<br />

Einmal im Jahr holt <strong>de</strong>r schwedische<br />

Ausrüster für vier Tage die ganze Crew<br />

zusammen. Designer, Produktmanager,<br />

Testteam-Profis wie Andreas Fransson.<br />

Ebenfalls dabei: Händler, Journalisten –<br />

und auch ein paar ganz normale Kun<strong>de</strong>n.<br />

Basislager für das viertägige Event ist das<br />

Lapland Resort Riksgrän sen, ein gemütliches<br />

Hotel im nördlichsten Skigebiet <strong>de</strong>r<br />

Welt. Ganz nach persönlichem Interesse<br />

Pow<strong>de</strong>rn im nördlichsten Skigebiet <strong>de</strong>r Welt: Riksgränsen, Schwedisch-Lappland.<br />

schreiben sich die Teilnehmer je<strong>de</strong>n Tag<br />

für verschie<strong>de</strong>ne Angebote ein und<br />

schwärmen dann aus: <strong>zum</strong> Eisklettern,<br />

Freeri<strong>de</strong>n, Iglubauen o<strong>de</strong>r zur Skitour mit<br />

Lawinenkurs. Haglöfs stellt außer<strong>de</strong>m<br />

Testausrüstung, darunter auch Prototypen<br />

für die kom men<strong>de</strong> Saison.<br />

Abends trifft man sich bei Vorträgen, Workshops<br />

o<strong>de</strong>r einfach zu einem Bier – <strong>zum</strong><br />

Beispiel mit Andreas Fransson. (SG)<br />

Arctic Weekend 2014 – wer fährt mit?<br />

4-<strong>Seasons</strong> vergibt einen <strong>de</strong>r heiß begehrten<br />

Kun<strong>de</strong>nplätze beim Arctic Weekend 2014<br />

(13. – 16. März). Flug, Unterkunft und<br />

Verpflegung übernimmt Haglöfs. Bewerber(innen)<br />

sollten Englisch sprechen, Ski fahren und sich<br />

grundsätzlich für Wintersport und Bekleidung<br />

interessieren. Alle Infos <strong>zum</strong> Programm 2014 und<br />

zur Bewerbung unter 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/arcticweekend.<br />

Fotos: Hans Johansson/Haglöfs<br />

Wintertouren und fachsimpeln: Hier ist im März 2014 noch Platz für einen 4-<strong>Seasons</strong>-Leser.


26 Aktuell<br />

Aktuell 27<br />

MITTEN IN DER DOMSTADT<br />

Ein kölsches Totem<br />

Er ist acht Meter hoch und<br />

mahnt <strong>zum</strong> Erhalt <strong>de</strong>r<br />

Urwäl<strong>de</strong>r: ein Indianerpfahl,<br />

an <strong>de</strong>m Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />

mitgeschnitzt haben.<br />

Mehr als einen Monat lang hat<br />

Harold Joe vom Volk <strong>de</strong>r Cowichan-<br />

Indianer vor <strong>de</strong>r Kölner Globetrotter-Filiale<br />

gesägt und geschnitzt,<br />

um einen hun<strong>de</strong>rtjährigen Baum<br />

aus <strong>de</strong>m Forst von Dormagen in<br />

einen Totempfahl zu verwan<strong>de</strong>ln.<br />

Mit solchen Pfählen stellen die<br />

Indianervölker in Kanada unter<br />

an<strong>de</strong>rem ihre Schutzpatrone dar.<br />

Und Schutz hat Harolds Heimat<br />

dringend nötig: Holzkonzerne<br />

ro<strong>de</strong>n ganze Landschaften für die<br />

Papierherstellung. Deshalb hat<br />

Globetrotter <strong>de</strong>n Cowichan Harold<br />

von Vancouver Island an <strong>de</strong>n Rhein<br />

eingela<strong>de</strong>n, um hier ein Mahnmal<br />

für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r kanadischen<br />

Urwäl<strong>de</strong>r zu setzen. Der 71-Jährige<br />

schnitzte nicht nur selbst; er gab<br />

sein Wissen in Kursen auch an<br />

einige Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n weiter.<br />

Die Teilnahme gebühr sowie<br />

die Spen<strong>de</strong>n gehen an die<br />

Umweltschutzorganisation<br />

SCHNEEHAUS-EVENT<br />

Wer hat’s gebaut?<br />

Nein, die Schweizer haben das<br />

Iglu nicht erfun<strong>de</strong>n. Aber sie<br />

veranstalten ein tipptopp Festival.<br />

Am 1. und 2. März wird <strong>de</strong>r Zentralschweizer<br />

Wintersportort Melchsee-Frutt zur<br />

Hauptstadt <strong>de</strong>r Freizeit-Inuit. Dann steigt<br />

auf <strong>de</strong>r fast 2000 Meter hoch gelegenen<br />

Alpe das »Transa Iglu Festival 2014«.<br />

Mehrere Dutzend Schneefans wer<strong>de</strong>n aus<br />

Wil<strong>de</strong>rness International, die unberührte<br />

Regenwaldflächen vor <strong>de</strong>r Zerstörung<br />

bewahrt. Der Schutzpatron-Totempfahl<br />

wird bis Mitte Mai nächsten Jahres vor<br />

<strong>de</strong>m Olivan<strong>de</strong>nhof stehen, dann zieht er<br />

als Dauerleihgabe ins Rautenstrauch-<br />

Joest-Museum um. Weitere Informationen:<br />

wil<strong>de</strong>rness-international.org.<br />

Harold Joe schnitzte mit<br />

Kun<strong>de</strong>n. Nun steht <strong>de</strong>r Pfahl<br />

vor <strong>de</strong>m Olivan<strong>de</strong>nhof.<br />

Schneeblöcken ein ganzes Dorf bauen und<br />

nach einem Schlummertrunk die Nacht<br />

darin verbringen – bei je<strong>de</strong>m Wetter eine<br />

Riesengaudi. Neben <strong>de</strong>r Schneesäge<br />

und <strong>de</strong>r Schaufel lohnt es sich nun auch,<br />

die feine Feile anzulegen o<strong>de</strong>r Deko<br />

mitzubringen. Denn das schönste und<br />

originellste Iglu wird prämiert – mit einem<br />

Zweitages skipass und einer Übernachtung<br />

im Frutt Lodge & Spa. Alle Infos auf<br />

transa.ch/iglufestival. < Iglubau ist auch Kopfsache.<br />

Fotos: Sami Fayed<br />

OSPREY<br />

Aktentasche 2.0<br />

Der Rucksack Pixel Port kommt<br />

Pendlern entgegen – und lässt<br />

digitale Noma<strong>de</strong>n jubeln.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zur Arbeit noch 148 Mails<br />

checken? Der Pixel Port von Osprey<br />

macht’s einfach. Highlight ist ein Fensterfach<br />

fürs Tablet. Geschützt von einer<br />

gepols terten Frontklappe lassen sich so<br />

die Geräte leicht unterwegs bedienen,<br />

ohne dafür aus <strong>de</strong>r Tasche genommen<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Das Hauptfach fasst Laptops<br />

bis zu einer Größe von 15,4 Zoll. Stifte,<br />

Schlüssel, La<strong>de</strong>gerät und Kleinkram<br />

fin<strong>de</strong>n eigene Plätze. Eine Fronttasche<br />

hält Smartphone o<strong>de</strong>r Sonnenbrille<br />

griffbereit. Mit elf Litern Volumen ist die<br />

Aktentasche 2.0 groß genug, um auf<br />

<strong>de</strong>m Heimweg noch schnell einen Liter<br />

Milch und ein paar Äpfel zu kaufen. Der<br />

Pixel Port kostet 89,95 Euro (Globetrotter-Bestellnummer:<br />

22.62.91) und ist<br />

in mehreren Farben erhältlich. <<br />

FILM- UND VORTRAGSFESTIVAL<br />

Verreisen für einen Tag<br />

Praktisch, wenn ein Kino unterm selben Dach ist: Das CinemaxX neben<br />

<strong>de</strong>r Münchner Globetrotter-Filiale verwan<strong>de</strong>lt sich für einen Tag in ein<br />

großes Forum für die spannendsten Geschichten von unterwegs.<br />

Mit <strong>de</strong>m E-Bike rund um Australien: Maximilian Semsch.<br />

Gleich 28 Veranstaltungen in sieben Kinosälen<br />

stehen am 30. November auf <strong>de</strong>m<br />

Programm: von Wüste bis Hochgebirge,<br />

von Kletterkabarett bis Multivisionsshow.<br />

4-<strong>Seasons</strong> stellt neun Appetithappen aus<br />

<strong>de</strong>m Angebot <strong>de</strong>s Film- und Vortragsfestivals<br />

vor. Das komplette Programm und<br />

Tickets: cinemaxx.<strong>de</strong>/globetrotter.<br />

Arved Fuchs: »Zwei Reisen<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lichts«<br />

Auf <strong>de</strong>r »Avanersuaq«-Expedition fuhr<br />

Fuchs mit Schlittenhun<strong>de</strong>n 800 Kilometer<br />

entlang <strong>de</strong>r Nordwestküste Grönlands, bis<br />

<strong>zum</strong> Humboldt-Gletscher und zurück über<br />

das grönländische Inlan<strong>de</strong>is. Auf einer<br />

zweiten Reise begab er sich mit <strong>de</strong>m Haikutter<br />

»Dagmar Aaen« auf die Spuren <strong>de</strong>r<br />

Lofotfischerei. Tickets: Kategorie I.<br />

Rüdiger Nehberg: »Querschnitt durch ein<br />

aufregen<strong>de</strong>s Leben«<br />

»Sir Vival« erzählt von seinem Leben als<br />

Abenteurer und Aktivist. Von seinem Engagement<br />

für die Yanomami-Indianer und<br />

seinem Kampf gegen Genitalverstümmelung.<br />

Er zeigt aber auch, was ihn befähigt,<br />

monatelang im Abseits <strong>de</strong>r Welt bestehen<br />

zu können. Tickets: Kategorie I.<br />

3. Münchener Lawinenabend<br />

Rudi Mair und Patrick Nairz leiten <strong>de</strong>n<br />

Lawinenwarndienst Tirol. Anhand einiger<br />

Unfallbeispiele und eindrucksvoller<br />

Lawinenbil<strong>de</strong>r stellen die Experten ihre<br />

Erkenntnisse vor und machen Lawinenkun<strong>de</strong><br />

auch für Einsteiger anschaulich und<br />

einprägsam. Tickets: Kategorie II.<br />

Alix von Melle, Luis Stitzinger: »In Thin<br />

Air – Lei<strong>de</strong>nschaft Höhenbergsteigen«<br />

Alix von Melle und Luis Stitzinger sind das<br />

erfolgreichste <strong>de</strong>utsche Bergsteigerpaar.<br />

Sechs Achttausen<strong>de</strong>r haben sie bereits<br />

bestiegen. In ihrem Multivisionsvortrag<br />

berichten die bei<strong>de</strong>n von ihren Erlebnissen<br />

und Sehnsüchten, <strong>de</strong>n Erfolgen und<br />

Nie<strong>de</strong>rlagen – im Sport wie im täglichen<br />

Leben. Tickets: Kategorie II.<br />

David Göttler: »Magic Moments – Passion<br />

Berge«<br />

Der Bergsteiger David Göttler erzählt von<br />

Erfolg und Glück, aber auch von Scheitern<br />

und Tragödien an <strong>de</strong>n hohen Bergen. Seit<br />

mehr als zehn Jahren ist <strong>de</strong>r Münchner<br />

Bergführer und Ausbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DAV-Expeditionska<strong>de</strong>rs<br />

auf Expeditionen unterwegs.<br />

Tickets: Kategorie II.<br />

Alle Infos, volles Programm: globetrotter.<strong>de</strong>/film-vortragsfestival.<br />

Andreas Pröve: »Abenteuer Mekong – von<br />

Vietnam nach Tibet«<br />

Der querschnittsgelähmte Andreas Pröve<br />

hat ein hohes Ziel verfolgt: eine Rollstuhlreise<br />

an <strong>de</strong>n Ufern <strong>de</strong>s Mekong. Vom hektischen<br />

Saigon über die Tempelanlagen<br />

von Angkor Wat bis ins tropische Yunnan in<br />

China. Tickets: Kategorie II.<br />

Michael Martin: »30 Jahre Abenteuer«<br />

Michael Martin erzählt mit einzigartigen<br />

Bil<strong>de</strong>rn von seiner ersten Mofatour nach<br />

Marokko über Reisen mit <strong>de</strong>m Peugeot<br />

504 kreuz und quer durch die Sahara bis<br />

zur ersten Gelän<strong>de</strong>wagentour durch Afrika.<br />

Ferner berichtet er vom neuen Projekt<br />

»Planet Wüste«, das ihn auch in die<br />

Eiswüs ten führt. Tickets: Kategorie I.<br />

Erbse: »Einmal unsterblich«<br />

Klettern führt zu tief gehen<strong>de</strong>r Weisheit,<br />

absoluter Glückseligkeit und nicht zuletzt<br />

Unsterblichkeit. Den Nachweis liefert Klettercomiczeichner<br />

Erbse in seinem zweistündigen<br />

musikalisch-philosophischen<br />

Kletterkabarett. Tickets: Kategorie II.<br />

Maximilian Semsch: »What a Trip –<br />

Around OZ«<br />

Der Reisefotograf Maximilian Semsch<br />

umrun<strong>de</strong>te Australien mit <strong>de</strong>m E-Bike.<br />

16 000 Kilometer entlang <strong>de</strong>s National<br />

Highway No. 1 durch verschie<strong>de</strong>ne<br />

Zeit- und Klimazonen mit einer weltweit<br />

einzig artigen Tier- und Pflanzenwelt und<br />

zu eindrucksvollen Begegnungen.<br />

Tickets: Kategorie II.<br />

Kurz und knapp<br />

Termin: Samstag,<br />

30. 11., (11 bis 23 Uhr).<br />

Ort: CinemaxX, Isartorplatz<br />

8, München.<br />

Karten: cinemaxx.<strong>de</strong>/<br />

globetrotter o<strong>de</strong>r Tel.<br />

040 / 80 80 69 69.<br />

Preise: Kategorie I<br />

16 € (regulär)/14 €<br />

(VVK & Kartenkun<strong>de</strong>n),<br />

II 14 €/12 €, III 8 €/6 €,<br />

Tagesticket 39 €/35 €,<br />

Sitzplatzreservierung<br />

möglich.<br />


28<br />

Aktuell<br />

A G’SCHMEIDIGE SACH’<br />

Hanwag steht auf Yak<br />

CECILIE SKOG SIGNATURE LINE<br />

CECILIE SKOG IST ZWEIFELSOHNE EINE AUSSERGEWÖHNLICHE BERGSTEIGERIN<br />

UND POLARFAHRERIN. IN ZUSAMMENARBEIT MIT IHR HAT BERGANS EINE EIGENE<br />

KOLLEKTION ENTWICKELT, DIE SICH DURCH EXTREM HOHE QUALITÄT AUSZEICHNET.<br />

Die bayerischen Bergschuster produzieren einige Wan<strong>de</strong>rschuhe<br />

aus <strong>de</strong>m Le<strong>de</strong>r tibetischer Hochlandrin<strong>de</strong>r. Der Hanwag-Designer<br />

Peter Wilson erzählt von seiner Reise aufs Dach <strong>de</strong>r Welt.<br />

Im tibetischen Hochgebirge<br />

grasen diese Le<strong>de</strong>rlieferanten.<br />

<strong>de</strong>r Kälte wachsen die Tiere viel langsamer<br />

als die Rin<strong>de</strong>r in unseren Breiten. »Das<br />

macht das Le<strong>de</strong>r extrem fest und strapazierfähig«,<br />

erklärt Peter. Schön geschmeidig sei<br />

es außer<strong>de</strong>m. »Davon schwärmen unsere<br />

Schuh<strong>de</strong>signer«, sagt er strahlend.<br />

Auch die Verarbeitung <strong>de</strong>s Yakle<strong>de</strong>rs will<br />

Weile haben. Vier Monate lang wer<strong>de</strong>n die<br />

Häute unter <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> gelagert, um auszuhärten.<br />

Weitere drei Wochen gerben und<br />

reinigen Arbeiter die an<strong>de</strong>rthalb Zentimeter<br />

dicken Häute, ehe sie das Le<strong>de</strong>r <strong>zum</strong> Trocknen<br />

auf Holzgestelle spannen. 110 Angestellte<br />

zählt die »Lhasa Leather Factory«.<br />

Hanwag importiert das Le<strong>de</strong>r dann und<br />

produziert die Schuhe in Europa.<br />

Zweck von Peters Reise war es auch, die Arbeitsbedingungen<br />

zu prüfen: »Hanwag will<br />

sichergehen, dass wir die Schuhe mit gutem<br />

Le<strong>de</strong>r und gutem Gewissen produzieren.«<br />

In <strong>de</strong>r Lhasa Leather<br />

Factory herrschen<br />

europäische Standards.<br />

CECILIESKOG.COM<br />

Fotos: Peter Wilson<br />

Der Hirte mit <strong>de</strong>m Hanwag-Mo<strong>de</strong>ll Lhasa und Peter Wilson hoch zu Yak.<br />

Seit 2009 verarbeitet Hanwag tibetisches<br />

Yakle<strong>de</strong>r für das Obermaterial von<br />

Schuhen. Globetrotter hat sechs davon im<br />

Programm: Chamdo, Jadong, Lhasa, Rombuk,<br />

Tashi und Tingri. »Das Yakle<strong>de</strong>r macht<br />

<strong>de</strong>n Stiefel zäh und langlebig und gibt ihm<br />

eine ausgeprägte Oberflächenstruktur«,<br />

erklärt Peter Wilson, <strong>de</strong>r seit sechs Jahren in<br />

<strong>de</strong>r Design abteilung von Hanwag in Vierkirchen<br />

bei München arbeitet.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Entwicklung ist Peter selbst<br />

einmal für fünf Tage nach Lhasa geflogen,<br />

Die Fabrik wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er-Jahren mit<br />

<strong>de</strong>utscher Entwicklungshilfe mo<strong>de</strong>rnisiert.<br />

Nun berichtet Peter: »Von außen wirkt die<br />

Fabrik vielleicht veraltet, doch innen<br />

herrschen westeuropäische Standards mit<br />

mo<strong>de</strong>rnen Maschinen.« Je<strong>de</strong>r Angestellte<br />

bekomme einen dauerhaften Arbeitsvertrag.<br />

»Und ich wollte die Yaks natürlich auch in<br />

natura sehen«, sagt Peter. Im Jeep fuhr er<br />

mit <strong>de</strong>m Geschäftsführer <strong>de</strong>r Lhasa Leather<br />

Factory aufs Land, um die zotteligen<br />

um sich <strong>de</strong>n Ursprung <strong>de</strong>s exklusiven Naturprodukts<br />

anzuschauen. »Ich war noch nie<br />

zuvor in Tibet, aber es ist viel entspannter,<br />

als ich es mir angesichts <strong>de</strong>r politischen<br />

Lage vorstellte«, berichtet Peter. In <strong>de</strong>r<br />

Hauptstadt stieß er sogleich auf die ersten<br />

Yaks: zwei gol<strong>de</strong>ne Statuen im Zentrum <strong>de</strong>r<br />

Stadt. Die Tibeter verehren Yaks. Kein<br />

Wun<strong>de</strong>r: Sie dienen als Lasttiere und liefern<br />

Essen, Kleidung und eben auch Schuhe.<br />

Auch für Bergschuhe ist Yakle<strong>de</strong>r laut Peter<br />

Wie<strong>de</strong>rkäuer zu suchen. Doch es war<br />

Spätsommer, und die kältelieben<strong>de</strong>n Yaks<br />

hatten sich ins Hochgebirge zurückgezogen.<br />

Nach fünfstündiger Fahrt ent<strong>de</strong>ckte Peter<br />

die ersten Hochlandrin<strong>de</strong>r, die gemächlich<br />

grasten. Yaks leben nomadisch, ein Hirte<br />

folgt ihnen mit Motorrad, einem Zelt – und<br />

neuerdings auch mit Lhasa-Schuhen: »Ich<br />

hatte ein Paar Schuhe als Gastgeschenk<br />

mitgebracht«, erzählt Peter. »Sie haben<br />

<strong>de</strong>m Hirten gepasst wie angegossen, und er<br />

hervorragend geeignet. Wegen <strong>de</strong>r Höhe und hat sich riesig gefreut.«<br />

<<br />

Cecilie Jacket, technische Hardshelljacke, die eigens für Frauen<br />

entwickelte wur<strong>de</strong>.<br />

Cecilie Summer Beanie, dünne Mütze aus<br />

100 % Bio-Baumwolle.<br />

Cecilie Down Jacket, winddichte, leichte<br />

und komprimierbare Daunenjacke.<br />

Bergans of Norway hat seinen Ursprung in <strong>de</strong>r wil<strong>de</strong>n Natur und <strong>de</strong>m rauen Klima Norwegens. Die oft<br />

widrigen Bedingungen dort stellen beson<strong>de</strong>rs hohe Ansprüche an das Material und seine Nutzer.<br />

Cecilie Light Insulated Anorak, wattierter<br />

Anorak mit geringem Gewicht.<br />

FOREVER PIONEERS<br />

bergans.<strong>de</strong>


30 Aktuell<br />

JETZT BEWERBEN!<br />

Abenteuer Schule<br />

MICHAEL MARTIN<br />

Tour-Marathon<br />

KINDERATLAS<br />

Papa, da will ich hin!<br />

ICH LIEBE NATUR<br />

Ich liebe Performance<br />

Ein halbes Jahr in Norwegens<br />

Wildnis – das können 32<br />

<strong>de</strong>utsche Jugendliche beim<br />

»Outdoor College« erleben.<br />

Wer macht die besten Vorträge?<br />

Michael Martin, sagen viele.<br />

Jetzt ist <strong>de</strong>r Wüstenexperte<br />

wie<strong>de</strong>r auf Tour.<br />

Ab jetzt sagen die Kin<strong>de</strong>r, wo’s<br />

langgeht. Denn ein neues Buch<br />

zeigt die schönsten Familienziele<br />

Deutschlands.<br />

Outdoor College ist ein Naturschulprojekt<br />

für Gymnasiasten und Gesamtschüler.<br />

Die 32 Mädchen und Jungen<br />

verbringen das erste Halbjahr <strong>de</strong>r<br />

neunten Klasse in <strong>de</strong>r Region Sirdal,<br />

inmitten einer abenteuerlichen Landschaft.<br />

Dabei absolvieren sie in einer<br />

Schule, die zugleich als Unterkunft<br />

dient, Unterricht gemäß <strong>de</strong>m schleswigholsteinischen<br />

Lehrplan. Auf <strong>de</strong>m<br />

Programm stehen aber auch naturpädagogische<br />

Inhalte: Die Schüler arbeiten<br />

und trainieren mit Schlittenhun<strong>de</strong>n,<br />

monatlich fin<strong>de</strong>n unterschiedliche einwöchige<br />

Expeditionen in die Natur statt.<br />

Betreut wer<strong>de</strong>n die Schüler unter an<strong>de</strong>rem<br />

von vier Lehrkräften und fünf Outdoortrainern.<br />

Die monatlichen Kosten für<br />

<strong>de</strong>n Aufenthalt betragen 2250 Euro. Alle<br />

Infos <strong>zum</strong> Programm, Ablauf und zur<br />

<<br />

DR. TOMAS JELINEK: GESUNDHEITSTIPPS FÜR GLOBETROTTER<br />

Nicht nur in Afrika: So schützen<br />

Sie sich vor <strong>de</strong>m West-Nil-Fieber<br />

Das West-Nil-Virus kommt vor allem in<br />

Zugvögeln vor. Es wird von Stechmücken<br />

auf <strong>de</strong>n Menschen übertragen und kann<br />

eine Entzündung <strong>de</strong>s Gehirns mit ernstem<br />

Verlauf verursachen. Das Virus wur<strong>de</strong><br />

erstmals in Uganda (Provinz West Nile)<br />

gefun<strong>de</strong>n. Schnell zeigte sich aber, dass<br />

es auch in weiteren Teilen Afrikas, Westasiens<br />

und Osteuropas vorkommt. 1999<br />

wur<strong>de</strong> es in die USA eingeschleppt. In <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren häufen sich Meldungen<br />

über Ausbrüche von West-Nil-Fieber, die<br />

meist zu zahlreichen To<strong>de</strong>sfällen führen.<br />

Vorträge, Bücher,<br />

Fernsehfilme für<br />

Arte … Sein Lebensthema<br />

Wüste hält<br />

Michael Martin auf<br />

Trab. Noch bis 2015<br />

arbeitet <strong>de</strong>r Münchner<br />

Ausnahmefotograf<br />

an seinem neuen Vortragsprojekt, doch<br />

zwischendurch zeigt er seine aktuellen<br />

Shows »Wüsten <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>« und »30 Jahre<br />

Abenteuer«. Alle Termine gibt es unter<br />

michael-martin.<strong>de</strong>.<br />

Passend dazu <strong>de</strong>r Geschenk- und Lesetipp<br />

<strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion: »In <strong>de</strong>r<br />

Welt zuhause« (14,99 €; Globetrotter-<br />

Bestellnummer 22.26.95). Im Buch<br />

lässt Michael 20 Freun<strong>de</strong> wie Andreas<br />

Altmann o<strong>de</strong>r Norbert Rosing von ihren<br />

Touren erzählen. Ein wun<strong>de</strong>rbarer<br />

Schmöker über die Lust am Reisen. <<br />

Zwei bis 14 Tage nach <strong>de</strong>m Mückenstich<br />

kommt es bei <strong>de</strong>n meisten Infizierten zu<br />

einem grippeähnlichen Krankheitsbild mit<br />

Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen<br />

sowie Appetitlosigkeit, Erbrechen und<br />

Durchfall. Gefährlich wird es, wenn sich<br />

auch das Gehirn o<strong>de</strong>r die Hirnhäute entzün<strong>de</strong>n,<br />

was nur einer Min<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Erkrankten<br />

wi<strong>de</strong>rfährt. Das Risiko für solche<br />

Komplikationen steigt ab <strong>de</strong>m 50. Lebensjahr<br />

<strong>de</strong>utlich an, die To<strong>de</strong>srate bei Älteren<br />

beträgt dann fünf bis zehn Prozent. Bei<br />

<strong>de</strong>n Überleben<strong>de</strong>n einer Hirnentzündung<br />

Dr. Tomas Jelinek leitet das Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (bctropen.<strong>de</strong>).<br />

Tierparks, Ferienhöfe,<br />

Naturkun<strong>de</strong>museen,<br />

Ba<strong>de</strong>seen o<strong>de</strong>r auch<br />

Burgen – <strong>de</strong>r neue<br />

Kin<strong>de</strong>ratlas aus <strong>de</strong>m<br />

Glückschuh Verlag<br />

ist <strong>de</strong>r ultimative<br />

Wegweiser für <strong>de</strong>n<br />

Familienurlaub. Auf <strong>de</strong>n kindgerecht<br />

aufbereiteten Karten sehen die Kleinen,<br />

was in <strong>de</strong>r Umgebung auf sie wartet.<br />

Zu<strong>de</strong>m können sie auf Son<strong>de</strong>rseiten<br />

viel über Tiere und die Umwelt lernen.<br />

Eingebaute Spiel i<strong>de</strong>en sorgen dafür, dass<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn unterwegs nicht langweilig<br />

wird. Der Kin<strong>de</strong>ratlas, an <strong>de</strong>m unter an<strong>de</strong>rem<br />

<strong>de</strong>r BUND mitgewirkt hat, ist für<br />

19,95 Euro bei Globetrotter erhältlich<br />

(Bestellnummer 23.58.69). Und: Der<br />

ersten Auflage liegt ein Einkaufsgutschein<br />

für Globetrotter in Höhe von 10 Euro bei.<br />

Bewerbung auf outdoor-college.<strong>de</strong>. <<br />

bleiben häufig irreparable Folgeschä<strong>de</strong>n<br />

wie Konzentrationsschwäche zurück.<br />

Medikamente zur Behandlung sind bisher<br />

nicht bekannt, es können lediglich die<br />

Beschwer<strong>de</strong>n gelin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Auch<br />

Impfstoffe sind nicht verfügbar, befin<strong>de</strong>n<br />

sich aber in Entwicklung. Die Vorbeugung<br />

ist daher <strong>de</strong>r individuelle Schutz vor Stechmücken<br />

durch Repellentien (z. B. Mückenschutzsprays),<br />

stichdichte Kleidung und<br />

Moskitonetze in betroffenen Gebieten.<br />

Dies gilt beson<strong>de</strong>rs für Risikogruppen wie<br />

Ältere und Immungeschwächte. Da das<br />

Virus auch über Blutkonserven übertragen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, dürfen Personen, die sich<br />

vom 1. Juni bis 30. November in Kanada,<br />

Mexiko o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n USA aufgehalten haben,<br />

nach ihrer Rückkehr vier Wochen lang kein<br />

Blut spen<strong>de</strong>n.<br />

<<br />

Photo: Moritz Attenberger Location: Chamonix<br />

Women’s Aletsch Jacket II Vajolet 25<br />

Das VAUDE Umweltsiegel Green Shape steht für grüne Performance, die so funktionell<br />

wie nachhaltig ist. Produziert wird ausschließlich nach strengsten ökologischen Kriterien.<br />

1% <strong>de</strong>r Erlöse fließt direkt in die Naturschutzarbeit <strong>de</strong>s WWF. Wir wollen die Natur<br />

erhalten, weil wir alle die Natur lieben. vau<strong>de</strong>.com


32<br />

Aktuell<br />

Fotowettbewerb, Run<strong>de</strong> 16:<br />

»Staub schlucken, Dreck fressen«<br />

Um die tollen Momente dort draußen zu erleben, muss man sich öfters mal schmutzig machen. Doch wie die<br />

Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Leser zeigen, ist <strong>de</strong>r Weg dahin manchmal dreckig und schön zugleich.<br />

2.<br />

PLATZ<br />

Fotograf: Matthias Rott<br />

Hun<strong>de</strong>rte Kilometer<br />

Schotterpiste Tag für Tag und<br />

die nasse Kälte tief in <strong>de</strong>n<br />

Knochen – das Bild vom<br />

Dalton Highway in Alaska<br />

zeigt <strong>de</strong>n leidgeprüften<br />

Kompagnon von Matthias<br />

Rott. Auf chinesischen<br />

Billigmotorrä<strong>de</strong>rn fuhren sie<br />

– begleitet von zig Defekten –<br />

durch Matsch und Schlamm<br />

von Bolivien nach Alaska.<br />

Vom Reisen<br />

inspiriert<br />

Das Abenteuer genießen –<br />

mit einem unverwüstlichen und<br />

vielseitigen Reisebegleiter<br />

Equipment<br />

Keeper<br />

ORV Trunk 30<br />

Fotograf: Daniel Swarovski<br />

1.<br />

PLATZ<br />

Fotograf: Bernd Flechsig<br />

Auf Radtour durch Marokko gerät Bernd Flechsig am Rand <strong>de</strong>r Sahara in einen Sandsturm. Leichtes<br />

Sandtreiben entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit <strong>zum</strong> Sandstrahlgebläse. Orientierung ist nur per GPS<br />

möglich, weshalb <strong>de</strong>r Fotograf schnell aus <strong>de</strong>r Hüfte knipst, damit er <strong>de</strong>n Kontakt zur Gruppe nicht verliert.<br />

3.<br />

PLATZ<br />

Dieser Ritt in <strong>de</strong>n<br />

Sonnenuntergang ist fast<br />

schon zu stimmungsvoll für<br />

das Wettbewerbsthema. Auf<br />

staubigen Präriepfa<strong>de</strong>n geht<br />

es zurück zur Nine Quarter<br />

Circle Ranch nach einem<br />

langen Tag in <strong>de</strong>n Rocky<br />

Mountains von Montana,<br />

USA. Beim Versuch, die<br />

Szene einzufangen, wäre<br />

Daniel Swarovski beinahe aus<br />

<strong>de</strong>m Sattel gefallen.<br />

Extrem robust<br />

und strapazierfähig<br />

Wasserdichtes<br />

Bo<strong>de</strong>nfach<br />

Nächster Fotowettbewerb:<br />

»Wintersonne«<br />

In <strong>de</strong>r dunklen Jahreszeit macht sich die Sonne rar, und wir genieße n<br />

je<strong>de</strong>n Strahl, <strong>de</strong>r auf die Er<strong>de</strong> und die Haut trifft. Gesucht sind Fotos<br />

von stimmungs vollen Sonnenmomenten im kalten Winter. Einsen<strong>de</strong>schluss<br />

ist <strong>de</strong>r 20. Januar 2014. Alle Infos: 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/foto.<br />

www.eaglecreek.com


34<br />

Aktuell<br />

BMW Concept<br />

Active Tourer<br />

NEULICH AN<br />

DER KASSE …<br />

Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n gewähren einen Einblick in ihre Einkaufstüte.<br />

Diesmal in <strong>de</strong>r Filiale Hamburg.<br />

www.bmw.com<br />

Freu<strong>de</strong> am Fahren<br />

Fotos: Cindy Ruch<br />

»Klassenfahrt nach Island«<br />

Heute bin ich mit meiner Mutter<br />

hergekommen, um mich für<br />

meine erste Backpackertour<br />

einzu<strong>de</strong>cken. Ich bin in <strong>de</strong>r<br />

zehnten Klasse <strong>de</strong>r Waldorfschule,<br />

und am Sonntag geht’s<br />

auf Klassenfahrt nach Island.<br />

Fürs Übernachten brauchte ich<br />

noch ein Zelt: Das Nordisk<br />

Northern 2 war sogar reduziert<br />

von 279,95 auf 169,95 €.<br />

Jessica Neidahl (16)<br />

<br />

aus Hamburg<br />

»Eigene Kletterschuhe«<br />

Bisher habe ich mir immer<br />

Kletterschuhe in <strong>de</strong>r Nordwandhalle<br />

ausgeliehen. Dort<br />

boul<strong>de</strong>r ich seit vier Monaten.<br />

Bevor sich die Ausleihkosten<br />

summieren, wur<strong>de</strong> es mal<br />

Zeit für eigene Kletterschuhe!<br />

Der Tarantula von La Sportiva<br />

(79,95 €) soll <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Einsteigerkletterschuh<br />

sein. Freitag<br />

geht’s wie<strong>de</strong>r in die Halle!<br />

Kevin Lorenz (26)<br />

<br />

aus Hamburg<br />

»Reif für die Inseln«<br />

Wir brauchen mal wie<strong>de</strong>r<br />

Entspannung von <strong>de</strong>r Arbeit,<br />

also fliegen meine Freundin<br />

und ich nach Thailand. Wir<br />

wollen von Insel zu Insel<br />

reisen. Dafür brauchte ich<br />

einen Rucksack. In <strong>de</strong>n Deuter<br />

ACT Lite SL (149,95 €) mit<br />

seinen 45+10 Litern Fassungsvermögen<br />

sollte alles für drei<br />

Wochen Urlaub reinpassen.<br />

Nadine Lutz (25)<br />

aus Hamburg<br />

»Große Radtour an <strong>de</strong>r Mosel«<br />

Wir planen eine Radtour an <strong>de</strong>r<br />

Mosel! Mehrere Tage möchten<br />

wir unterwegs sein, in Pensionen<br />

übernachten und am<br />

nächsten Morgen weiterra<strong>de</strong>ln.<br />

Dafür brauch ich die wetterfeste<br />

und reißfeste ADFC-Radtourenkarte<br />

Saarland/ Mosel<br />

(7,95 €). Und das Bikeline-<br />

Radtourenbuch Mosel-Radweg<br />

(12,90 €) für Sehenswürdigkeiten.<br />

Bärbel Hoffmann (65)<br />

<br />

aus Hamburg<br />

JETZT BEI GLOBETROTTER<br />

Hightech mit Tradition<br />

Drei Nordwän<strong>de</strong> im Winter –<br />

an diese Sternstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Alpinismus erinnert die neue<br />

Trilogy-Linie von Millet.<br />

Im März 1987 gelang <strong>de</strong>n französischen<br />

Bergsteigern Christophe Profit und Eric<br />

Escoffier, was vor ihnen noch nieman<strong>de</strong>m<br />

gelungen war. Sie bezwangen jeweils solo<br />

die Nordwän<strong>de</strong> von Eiger, Matterhorn und<br />

Grand Jorasses, Profit brauchte dafür nur<br />

40 Stun<strong>de</strong>n. Diese Trilogie ging in die<br />

Annalen <strong>de</strong>s Alpinismus ein – und in die<br />

Firmengeschichte von Millet. Denn Profit<br />

und Escoffier vertrauten auf Equipment <strong>de</strong>r<br />

französischen Firma, die seit <strong>de</strong>n 1950ern<br />

Bergsport ausrüstung herstellt.<br />

Für die aktuelle Winterkollektion hat Millet<br />

eine limitierte Trilogy-Linie aufgelegt. Sie<br />

vereint hochfunktionelle Materialien,<br />

ausgeklügelte Details und sportlichen<br />

Die neue Trilogy-Linie greift farblich Escoffiers Einteiler (Foto links) auf.<br />

Schnitt – gemacht für extreme Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />

wie sie etwa bei hochalpinen Winterbesteigungen<br />

o<strong>de</strong>r auf Skitour auftreten.<br />

Die Herrenjacke Trilogy GTX Pro (539,95 €,<br />

Globetrotter-Bestellnummer 22.61.34)<br />

besteht aus <strong>de</strong>m äußerst robusten und<br />

ist ganz auf alpinistische Einsätze zugeschnitten.<br />

Die optimale Zwischenlage bil<strong>de</strong>t<br />

das Trilogy X Loft Jacket (199,95 €,<br />

22.61.35), eine wärmen<strong>de</strong> Fleecejacke<br />

aus flauschigem Polartec Thermal Pro<br />

Highloft mit elastischen Einsätzen aus<br />

atmungsaktive n Laminat Gore-Tex Pro und Polarte c Power Stretch.<br />

<<br />

AllTAgsFluChTWAgen.<br />

Erleben Sie mehr Raum für Ihren Freiraum mit <strong>de</strong>m BMW Concept Active Tourer.<br />

Mehr unter www.bmw.com/conceptactivetourer<br />

DeR BMW COnCePT ACTIVe TOuReR.<br />

Die Abbildungen zeigen eine Studie <strong>de</strong>s BMW Active Tourer.


36<br />

Aktuell<br />

4-SEASONS PFLEGESERIE<br />

Der Muff muss weg!<br />

Wir zeigen, wie man altgediente Ausrüstung wie<strong>de</strong>r in optimalen Zustand bringt.<br />

Heute: Schlafsäcke (und Jacken) mit Daunen- und Synthetikfüllungen waschen. Die<br />

Basics hier im Heft, die XXL-Version auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/pflegeserie.<br />

Die 4-<strong>Seasons</strong> Pflegeserie<br />

mit Guido Augustiniak*<br />

Teil 1: Waschen, aber richtig!<br />

Teil 2: Das perlt – Hardshell<br />

imprägnieren<br />

Teil 3: Daunen & Synthetikfüllungen<br />

waschen<br />

Teil 4 (nächstes Heft): Lust auf<br />

Le<strong>de</strong>r – Schuhpflege<br />

Was ist schöner, als nach einem Tag in <strong>de</strong>r Natur in seinen Schlafsack zu kriechen?<br />

Doch spätestens wenn sich <strong>de</strong>r Partner wegen <strong>de</strong>s muffigen Geruchs etlicher<br />

vorherige r Trips angewi<strong>de</strong>rt wegdreht, ist es aus mit <strong>de</strong>r Idylle. Dann wird es Zeit<br />

für eine Wäsche <strong>de</strong>r Penntüte. Anhand eines Daunenschlafsacks zeigen wir, wie<br />

man Produkte mit Daunen- o<strong>de</strong>r Synthetikfüllungen wäscht. Denn: Entgegen allen<br />

Mythe n ist so eine Wäsche – sofern man es richtig macht – völlig ungefährlich für<br />

das Material und bringt frischen Wind in die Beziehung. Mehr Hintergrundinfos gibt<br />

es online: Waru m spezielle Waschmittel für Daunen und Kunstfasern? Wie wäscht<br />

man wasserdichte Schlafsäcke und Jacken? Kann man Schlafsäcke <strong>zum</strong> Waschen<br />

abgebe n und wenn ja, was kostet das? Antworten auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/pflegeserie.<br />

100 ml Down o<strong>de</strong>r<br />

Loft Wash kosten<br />

3,95 Euro.<br />

Singi Jacket<br />

Strapazierfähige, leicht gefütterte<br />

Outdoor-Jacke. G-1000 Silent und<br />

G-1000 Original. Sturmkapuze.<br />

Größe: xs-xxl / xxs-xl<br />

Material: G-1000® Silent<br />

/<br />

G-1000® Original:<br />

65% polyester, 35% cotton<br />

030 226 246 620<br />

357 550 620<br />

1. Trockner groß genug?<br />

• Vor <strong>de</strong>m Waschen prüfen, ob <strong>de</strong>r Schlafsack<br />

in <strong>de</strong>n Trockner passt. Ab einem<br />

Füllgewicht von 750 g kann es in einem<br />

han<strong>de</strong>lsüblichen Gerät eng wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ist <strong>de</strong>r Trockner zu klein, bleibt nur <strong>de</strong>r<br />

Waschsalon um die Ecke.<br />

• Bei Jacken entfällt dieser Schritt aufgrund<br />

<strong>de</strong>s geringeren Volumens.<br />

2. Schlafsack/Jacke vorbereiten<br />

• Klettverschlüsse unbedingt schließen!<br />

Sonst drohe n Beschädigungen von Oberstoff<br />

und Futter. Gummizüge entlasten.<br />

• Für Vorsichtige: Reißverschluss zu, so<br />

kann <strong>de</strong>r Zippe r <strong>de</strong>finitiv keinen Scha<strong>de</strong>n<br />

anrichten. Für ein optimales Waschergebnis<br />

kann <strong>de</strong>r RV aber auch offen<br />

bleiben – im Normalfal l passiert nichts.<br />

Mit Schneeschuhen kannst du selbst dann ein tolles Winterabenteuer erleben, wenn die Schnee<strong>de</strong>cke sehr hoch ist.<br />

Trägst du dazu unser Singi-Set<br />

bist du bestens für die winterliche Tour ausgestattet und einem echten Abenteuer<br />

steht nichts mehr im Weg!<br />

DER WINTER<br />

KANN KOMMEN<br />

Mach dich bereit für <strong>de</strong>in Winterabenteuer<br />

3. Speckige Stellen vorbehan<strong>de</strong>ln<br />

• Flecken und stark verschmutzte Stellen<br />

(speckiger Kragen etc.) vorbehan<strong>de</strong>ln.<br />

Dazu ein wenig Fibertec Pro Wash mit<br />

<strong>de</strong>m Finger auftragen und einmassieren.<br />

• Beschädigungen checken. Löcher und<br />

offene Nähte können beim Waschen<br />

weite r aufreißen. Im Zweifelsfall: mit<br />

Textilflicken o<strong>de</strong>r Tape abkleben.<br />

5. Schlafsack austropfen lassen<br />

• Nicht erschrecken: Nach <strong>de</strong>r Wäsche<br />

sieht <strong>de</strong>r Schlafsack furchtbar aus. Nicht<br />

wringen – dabei zerreißen die Daunen!<br />

• Schlafsack großflächig über <strong>de</strong>n Wäschestän<strong>de</strong>r<br />

legen, bis er nicht mehr tropft.<br />

(Es können 1 – 2 l Wasser raustropfen!)<br />

• Nicht über eine Leine hängen, sonst<br />

entsteh t zu viel Zug an einer Stelle.<br />

4. Waschmaschine vorbereiten<br />

• Waschprogramm wählen: 40 °C. Falls vorhan<strong>de</strong>n:<br />

»Wasser plus« o<strong>de</strong>r »Spülen +«.<br />

• Für Daunenschlafsäcke o<strong>de</strong>r -jacken 35 ml<br />

Fibertec Down Wash ins normal e Waschmittelfach.<br />

(Für Kunstfasern die gleiche<br />

Menge Fibertec Loft Wash nehmen.)<br />

• Schleu<strong>de</strong>rgang wenn möglich auf ca.<br />

600 U/min reduzieren.<br />

6. Ab in <strong>de</strong>n Trockner!<br />

• Schlafsack bei mittlerer Hitze (ca. 60 °C)<br />

in <strong>de</strong>n Trockner. Tipp: Drei Tennisbälle in<br />

<strong>de</strong>r Trommel helfen beim Aufbauschen.<br />

• Daunen zwei- bis dreimal zwei Stun<strong>de</strong> n<br />

trocknen. Kunstfaser trocknet schneller.<br />

• Schlafsack nicht direkt eintüten. Offen<br />

hinlegen und ein bis zwei Tage lang die<br />

Restfeuchte trocknen lasse n.<br />

Wer sich in winterlichem Klima draußen<br />

aufhält, sollte verstehen, wie <strong>de</strong>r menschliche<br />

Körper, die eigene Temperatur regelt.<br />

Da <strong>de</strong>r Körper von Natur aus an ein eher<br />

tropisches Klima angepasst ist, braucht<br />

man Kleidung und Ausrüstung, die ihn<br />

schützt, damit er trocken und warm bleibt.<br />

Die Wahl <strong>de</strong>r Kleidung und ihre Kombination<br />

sind von großer Be<strong>de</strong>utung. Die<br />

Kleidung sollte viel Bewegungsfreiheit<br />

bieten und atmen. Die Luft auf <strong>de</strong>r Innenseite<br />

ist entschei<strong>de</strong>nd für die Isolierung,<br />

da Luft ein schlechter Kälteleiter ist. In zu<br />

eng sitzen<strong>de</strong>n Kleidungsstücken, Handschuhen<br />

und Schuhen ist weniger Platz für<br />

Luft und damit die Isolierung schlechter.<br />

(An<strong>de</strong>rerseits reicht bei zu weiter Kleidung<br />

die Körperwärme nicht aus, um die Luft<br />

an <strong>de</strong>r Innenseite zu erwärmen.)<br />

Unser Singi-Set<br />

ist so entwickelt wor<strong>de</strong>n,<br />

all diesen Vorraussetzungen zu entsprechen<br />

und sicherzustellen, dass du auch im kalten<br />

Winter, eine gute Zeit draussen in <strong>de</strong>r Natur<br />

verbringst. Mit unserem Singi-Set, einer<br />

Basisschicht, einer mittleren Schicht und<br />

einer Isolierungsschicht für Pausen bist<br />

du bestens geklei<strong>de</strong>t und ausgerüstet und<br />

<strong>de</strong>r Winter wartet nur noch darauf von<br />

dir ent<strong>de</strong>ckt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Singi Trousers<br />

Outdoor-Hose aus G-1000. Belüftungsöffnungen<br />

an Ober- und Unterschenkeln.<br />

Hosenträgerbefestigung.<br />

Größe: s-xxl<br />

Material: G-1000® Original:<br />

65% polyester, 35% cotton 550 560<br />

Fjällräven Polar<br />

Erlebe mit uns eine <strong>de</strong>r letzten Wildnisregionen<br />

Europas! Bewirb dich für <strong>de</strong>n Fjällräven Polar.<br />

Nähere Infos unter www.fjallraven.<strong>de</strong>/polar<br />

*Bei Guido Augustiniak, Chef von Fibertec, hat die Redaktion ein komplettes Schulungsprogramm absolviert, wie es auch Globetrotter-Berater durchlaufen.<br />

Fibertec sitzt in Neuss und ist auf umweltverträgliche Wasch- und Imprägniermittel spezialisiert. Die Produkte sind bei Globetrotter erhältlich. Mehr: fibertec.info.<br />

Erfahre mehr <strong>zum</strong> Thema Wintertrekking auf www.fjällräven.<strong>de</strong>


38<br />

Aktuell<br />

Die nordische Kombination<br />

aus Design & Funktion.<br />

URSPRUNG DER AUSRÜSTUNG<br />

Der Haken<br />

für alles<br />

Outdoorjacken o<strong>de</strong>r Reiseführer sind<br />

heute selbstverständlich. Aber wer<br />

hat’s erfun<strong>de</strong>n? 4-<strong>Seasons</strong> forscht<br />

nach <strong>de</strong>n Ursprüngen <strong>de</strong>r Reise -<br />

kultur. Folge 3: <strong>de</strong>r Karabinerhaken.<br />

Karabinerhaken sind beim Bergsteigen<br />

unentbehrlic h, aber auch sonst bewährte<br />

Helfer bei Outdoor-Touren. Erfun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Haken vom Militär: zur Befestigung <strong>de</strong>s<br />

Karabinergewehrs am Tragegurt. Erstmals<br />

im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>r Kavallerie<br />

eingesetzt, konnte ein Reiter nach <strong>de</strong>m<br />

Schuss sein Gewehr blitzschnell am<br />

Brustgurt be festigen und weiterkämpfen.<br />

Ab 1830 wur<strong>de</strong>n Karabinerhaken auch auf<br />

Schiffen verwen<strong>de</strong>t und schließlich überall,<br />

wo Seile im Einsatz waren. 1910 ent -<br />

wi ckelte <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Bergsteiger Otto<br />

»Rambo« Herzog <strong>de</strong>n ersten Stahlhaken<br />

speziell für Alpinisten. Diese funktionierten,<br />

ware n jedoc h sehr schwer. Wie<strong>de</strong>r fand das<br />

Militär die Lösung: Im Zweiten Weltkrieg<br />

experimentierte die 10. US-Gebirgsdivision<br />

mit Aluminiumhaken. Den letzten Schritt<br />

<strong>zum</strong> mo<strong>de</strong>rnen Karabiner machte <strong>de</strong>r<br />

Amerikaner Yvon Chouinard: Seine 1957<br />

vorgestellte Version trug zuverlässig und<br />

verformungsfrei das Gewicht eines Bergsteigers<br />

und konnte dabei sogar geöffnet und<br />

geschlossen wer<strong>de</strong>n. Ein unbeabsichtigtes<br />

Öffnen – zuvor ein großes Problem – war mit<br />

<strong>de</strong>r neuen Konstruktio n fast unmöglich. Die<br />

Erfindung erleichterte das technische<br />

Bergsteigen ungemein und verhalf <strong>de</strong>m<br />

Sport <strong>zum</strong> Durchbruch. Für Yvon Chouinard<br />

<strong>de</strong>r Grundstein seines Erfolgs. Später<br />

verkaufte er seine Karabinerschmie<strong>de</strong> und<br />

grün<strong>de</strong>te die Marke Patagonia. Laut <strong>de</strong>r<br />

US-Wirtschafts zeitschrift »Fortune« ist er<br />

<strong>de</strong>r erfolgreichste leben<strong>de</strong> Outdoorunternehmer<br />

<strong>de</strong>r Welt. Johan Lambrechts<br />

Illustration: Franz Scholz<br />

HUSKYS FÜR ALLE<br />

Von Null auf Hund(ert)<br />

Der Wintertraum schlechthin:<br />

Hun<strong>de</strong>nschlitten fahren in<br />

Skandinavien. Huskytrack hilft<br />

bei <strong>de</strong>r Verwirklichung.<br />

Die Sehnsucht ist groß, die Ratlosigkeit<br />

auch: Eine richtige Hun<strong>de</strong>schlittentour organisiert<br />

man nicht aus <strong>de</strong>m Handgelenk.<br />

»Bist du Einsteiger o<strong>de</strong>r schon erfahren,<br />

willst du es gemütlich o<strong>de</strong>r sportlich,<br />

warme Hütten o<strong>de</strong>r cooles Zelt? Bringst du<br />

die Familie mit? Wil<strong>de</strong> Tundra o<strong>de</strong>r lieber<br />

schwedische Wäl<strong>de</strong>r?« Jens Freu<strong>de</strong>nberg<br />

stellt die richtigen Fragen – und bringt mit<br />

seiner Firma Huskytrack Kun<strong>de</strong>n und<br />

Kennel s (Hun<strong>de</strong>farmen) zusammen.<br />

Husky track kennt und vermittelt 50 verschie<strong>de</strong>ne<br />

Kennels in ganz Skandinavien,<br />

meist familiengeführt, viele auch <strong>de</strong>utschsprachig.<br />

Beraten wird über eine Hotline<br />

(Tel. 033 03/297 31 23), außer<strong>de</strong>m liefern<br />

Geht’s schöner?<br />

Mit Huskys durch <strong>de</strong>n<br />

nordischen Winter.<br />

<strong>de</strong>r Katalog und die Website huskytrack.<strong>de</strong><br />

tonnenweise Hintergrundinfos für angehen<strong>de</strong><br />

Musher. Wie gut das funktioniert,<br />

davon zeugen über 200 Reiseberichte von<br />

Kun<strong>de</strong>n, die man online einsehen kann. <<br />

explore mother nature<br />

BORN TO EXPLORE


40 Aktuell<br />

Aktuell 41<br />

Foto: Fabian Nendza<br />

Die Gärtnerin <strong>de</strong>s<br />

VisionsWalds<br />

Vor zweieinhalb Jahren wechselte Brigitte Püttmann ihren<br />

Arbeitsplatz von Globetrotter in Hamburg nach Costa Rica.<br />

Nicht <strong>zum</strong> Urlaubmachen, son<strong>de</strong>rn um <strong>de</strong>n VisionsWald mitzupflanzen.<br />

Nun ist sie zurück in Deutschland und berichtet von ihrem Farmleben.<br />

Brigitte, mit 63 legt manch einer die<br />

Beine hoch. Du bist für Globetrotter nach<br />

Costa Rica gegangen. Wie kam’s?<br />

Eigentlich wollte ich im März 2011 nur<br />

Urlaub in Costa Rica machen. Ich bin kein<br />

Strandmensch, also beschloss ich, mir <strong>de</strong>n<br />

VisionsWald anzuschauen. Globetrotter<br />

gehörte zu diesem Zeitpunkt bereits ein<br />

Stück Land und setzte mich mit Leo<br />

Pröstler in Kontakt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n VisionsWald<br />

mit seinem Projekt BaumInvest initiierte.<br />

Wir schauten uns die Gegend an, auch<br />

mein späteres Zuhause, die Finca Tierras<br />

Buenas. Das Projekt gefiel mir so gut, dass<br />

ich bleiben wollte.<br />

Was ist die I<strong>de</strong>e hinter <strong>de</strong>m VisionsWald?<br />

Globetrotter reduziert mit diesem Projekt<br />

seinen ökologischen Fußabdruck. Konkret<br />

ENGAGIERT<br />

Brigitte pflanzte nicht nur <strong>de</strong>n VisionsWald, son<strong>de</strong>rn züchtete auch Ingwer.<br />

ermöglicht <strong>de</strong>r VisionsWald <strong>de</strong>n klimaneutralen<br />

Versand. Außer<strong>de</strong>m entstehen<br />

vor Ort Arbeitsplätze, eine Landwirtschaft<br />

und dank ökologischer Aufforstung neue<br />

Mischwäl<strong>de</strong>r.<br />

Warum brauchte Globetrotter eine<br />

Mitarbeiterin vor Ort?<br />

Ich versorgte Globetrotter mit Berichten<br />

und startete die Baumschule. Erst damit<br />

wur<strong>de</strong> aus Globetrotters Fleckchen Land<br />

ein Wald. Anfangs sammelte ich überall<br />

Samen, die ich dann pflegte und züchtete.<br />

Gegenüber <strong>de</strong>r Baumschule liegt <strong>de</strong>r<br />

VisionsWald, wo wir die zu Pflänzchen gewor<strong>de</strong>nen<br />

Samen in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n setzten.<br />

Ist das so einfach: eine Baumschule<br />

starten und seltene Pflänzchen züchten?<br />

Ich lebte zuvor bereits 28 Jahre auf einer<br />

Finca in Venezuela mit meinem damaligen<br />

Mann und unseren Kin<strong>de</strong>rn. Wir mussten<br />

uns selbst versorgen. Ich war also mit <strong>de</strong>r<br />

Pflanzenzucht und auch <strong>de</strong>r lateinamerikanischen<br />

Mentalität vertraut. Im Visions-<br />

Wald habe ich dann von Forst- und Landwirtschaftsingenieuren<br />

viel dazugelernt.<br />

Wie sah die Arbeit in <strong>de</strong>r Baumschule aus?<br />

Ich bereitete Samen <strong>zum</strong> Keimen vor,<br />

füllte Beutel mit Er<strong>de</strong>, legte Beete an.<br />

Sobald alles spross, transportierten wir<br />

die Bäumchen zu <strong>de</strong>n Grundstücken und<br />

pflanzten sie dort ein. Eine große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

war auch die Aufzucht von bedrohten<br />

Arten wie Manú. Bisher habe ich<br />

800 Exemplare gepflanzt. Kurz bevor ich<br />

abgefahren bin, begannen weitere 1000<br />

Samen in <strong>de</strong>r Baumschule zu sprießen.<br />

Helfen bedrohte Arten besser<br />

beim Klimaschutz?<br />

Sie helfen in erster Linie beim Erhalt <strong>de</strong>r<br />

Artenvielfalt. Spätere Generation können<br />

in Tierras Buenas seltene Arten fin<strong>de</strong>n.<br />

Auch die Forschung interessiert sich dafür.<br />

Ich war schon stolz, als Professoren einer<br />

costa-ricanischen Universität begeistert<br />

waren, einen kleinen Ajillo in meinem Beet<br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Globetrotter reduziert mit<br />

<strong>de</strong>m VisionsWald seinen<br />

ökologischen Fußabdruck.<br />

Waren weitere Globetrotter-Mitarbeiter<br />

im Team?<br />

Nein, die an<strong>de</strong>ren Helfer kamen aus<br />

Nicaragua. Ich war die Älteste <strong>de</strong>r Truppe<br />

und die an<strong>de</strong>ren wie meine Kin<strong>de</strong>r. Die<br />

Köchin bekam ein Baby, und sie ernannte<br />

mich zur Adoptivoma. Im ersten Jahr unterrichtete<br />

ich die Kin<strong>de</strong>r eines Arbeiters,<br />

die noch nie einen Bleistift in <strong>de</strong>r Hand<br />

gehalten hatten. Nach acht Monaten konnten<br />

sie lesen und schreiben.<br />

Gab’s keine Reibereien?<br />

Ich habe sehr gute Freundschaften<br />

geschlossen. Die Probleme waren nicht<br />

zwischenmenschlicher Natur. So mussten<br />

wir die Pflanzen vor Schlingpflanzen und<br />

hungrigen Blattschnei<strong>de</strong>ameisen retten.<br />

Giftschlangen schlichen durch die Beete.<br />

Außer<strong>de</strong>m herrschte ein ständiger Mangel<br />

an Ersatzteilen für Maschinen, und <strong>de</strong>r<br />

Regen machte auch nicht immer das, was<br />

wir uns wünschten. Letztes Jahr pflanzten<br />

wir <strong>zum</strong> Beispiel auch Ingwer im Visions-<br />

Wald, doch lei<strong>de</strong>r fiel die Ernte ins Wasser.<br />

Dieses Jahr sind wir optimistisch, dass <strong>de</strong>r<br />

Ingwersaft zu Weihnachten bereitsteht.<br />

Wer kümmert sich jetzt um<br />

die Baumschule?<br />

Der Nicaraguaner Melvin, <strong>de</strong>r seit 17 Jahren<br />

in Costa Rica lebt und viel Erfahrung<br />

aus einer Gärtnerei mitbringt. Ich bin mir<br />

sicher, er kann meine Arbeit gut weiterführen.<br />

Bis heute haben wir es immerhin<br />

geschafft, 57 Hektar aufzuforsten.<br />

Seit August bist du wie<strong>de</strong>r in Deutschland.<br />

Was wird dir fehlen?<br />

Die Natur und meine Freun<strong>de</strong>. Jetzt wohne<br />

ich in Berlin und bin überrascht, wie viele<br />

Parks und Seen es hier gibt. Es wachsen<br />

zwar keine Yuccas und Tequisques, dafür<br />

viele Obstbäume. Auch schön.<br />

ENGAGIERT<br />

Wärme spen<strong>de</strong>n!<br />

Globetrotter ruft wie<strong>de</strong>r zu<br />

Schlafsack-Spen<strong>de</strong>n auf, um<br />

Obdachlosen durch <strong>de</strong>n Winter zu<br />

helfen. Jetzt Gutes tun und <strong>de</strong>n<br />

eigenen Schlafsack vorbeibringen.<br />

Zum Wegschmeißen zu scha<strong>de</strong>, im obersten<br />

Fach <strong>de</strong>s Klei<strong>de</strong>rschranks erfüllt er<br />

auch keinen Zweck mehr: also wohin mit<br />

<strong>de</strong>m alten Schlafsack? Vom 1. bis 15. Dezember<br />

Eine Ladung Wärmemacher.<br />

können Schlafsäcke, Decken und<br />

warme Kleidung bei Globetrotter abgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n, um neuen Nutzen zu erlangen. Zeitraum <strong>de</strong>r Aktion. Einfach <strong>de</strong>n<br />

Globetrotter leitet die Materialspen<strong>de</strong>n ausrangierten Schlafsack in <strong>de</strong>r nächsten<br />

weiter an die Kältehilfen, die sie wie<strong>de</strong>rum<br />

Globetrotter-Filiale abgeben und<br />

an Obdachlose verteilen. Im vergangenen Gutschein einsacken. Auch Decken,<br />

Jahr kamen auf diesem Weg mehr als 500 Isomatten, Winterjacken o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Schlafsäcke zusammen.<br />

Wärme macher wer<strong>de</strong>n weitergeleitet.<br />

Je<strong>de</strong>r Spen<strong>de</strong>r erhält als Dank für die alte So macht man <strong>de</strong>n Winter auf Deutschlands<br />

Penntüte einen Gutschein über 30 Euro<br />

Straßen erträglicher – und setzt<br />

< für <strong>de</strong>n Kauf eines neuen Schlafsacks im ein Zeichen gegen soziale Kälte. <<br />

Andy An<strong>de</strong>rson<br />

Associate Content Editor<br />

Joe’s Valley, UT<br />

Photographer: Andrew Burr


42<br />

Projekte<br />

Projekte<br />

43<br />

Sisyphos<br />

auf<br />

Schneeschuhen<br />

Text: Julian Rohn | Fotos: Simon Beck<br />

Als Simon Beck die ersten<br />

Muster in <strong>de</strong>n frischen Schnee<br />

eines Skigebiets trat, hielten<br />

ihn die Leute vor Ort noch für<br />

verrückt. Inzwische n arbeitet<br />

<strong>de</strong>r ausdauern<strong>de</strong> Brite an<br />

seine m ersten Bildband.


44 Projekte Projekte 45<br />

»Ich möchte zeige n, dass die Berge und <strong>de</strong>r Schnee wun<strong>de</strong>rschön sind<br />

und dass es besser e Dinge gibt, als die ganze Zeit nur Geld zu verdienen,<br />

für Sache n, die man eigentlich nicht braucht.«<br />

»Fingerprint« heißt dieses Motiv.<br />

Hier könnte Ihr Logo stehen: Probe einer Auftragsarbeit.<br />

Vergängliches Werk im<br />

großen, weißen Atelier.


46 Projekte Projekte 47<br />

Liftblick: Am besten wirken die Motive von oben.<br />

Bis zu elf Stun<strong>de</strong>n braucht ein Motiv, beson<strong>de</strong>re<br />

Konzentratio n gilt <strong>de</strong>n Grundlinien – falsche Schritte<br />

sind im Schnee nicht rückgängig zu machen.<br />

Je<strong>de</strong>r Schatten ist ein Schritt mit <strong>de</strong>m Schneeschuh – und es sind viele Schatten.<br />

Mustergültig: Diesen schnö<strong>de</strong>n Speicherteich verwan<strong>de</strong>lt Simon in ein Kunstobjekt.


48 Projekte<br />

Termine<br />

25.10.2013 Oberbalzheim<br />

Nach zehn Jahren und nahezu 500 Veranstaltungen<br />

ist dieser Vortrag <strong>zum</strong> letzten Mal live zu sehen<br />

30.10.2013 Berlin<br />

05.01.2014 Berwang<br />

06.01.2014 München<br />

09.01.2014 Kempten<br />

11.01.2014 Kelheim<br />

12.01.2014 Hamburg<br />

22.02.2014 Witten<br />

09.03.2014 Freiburg<br />

23.03.2014 Köln<br />

30.03.2014 Darmstadt<br />

12.05.2014 Bonn-<br />

Bad Go<strong>de</strong>sberg<br />

Wer hatte da zu viel Energie? Staunen<strong>de</strong> Skifahrer am Pistenrand.<br />

Anerkennung per Klick:<br />

Auf Faceboo k hat Simon fast<br />

37 000 Fans.<br />

Wie alle Bewohner eines Skigebiets freut sich Simo n Beck<br />

über frischen Neuschnee. Doch im Gegensatz zu seinen<br />

Nachbarn im französischen »Les Arcs« interessieren <strong>de</strong>n<br />

Briten nicht mehr die steilen Tiefschneehäng e. Er sucht Ebenen<br />

und Senken. Auf diesen Leinwän<strong>de</strong>n aus Pulverschnee zeichnet<br />

Simo n mit Schneeschuhen. Sein e Werke orientieren sich oft an<br />

mathematische n Formen wie <strong>de</strong>m Apfelmännchen, <strong>de</strong>r Kochsche n<br />

Schneeflocke o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Sierpinski-Dreieck.<br />

Die Karriere als Schneeschuhkünstler begann 2004, als Simon<br />

nach einem Skitag noch etwas Bewegung brauchte. Statt wie gewöhnlich<br />

auf <strong>de</strong>n örtlichen Hausberg zu laufen, schnappte er sich<br />

<strong>de</strong>n Kompass, peilte fünf Punkte auf einem schneebe<strong>de</strong>ckten See<br />

an und stapfte los. Die Punkte verband er zu einem Stern, dann zu<br />

einem Fünfeck und füllte schließlich die leeren Flächen mit<br />

Kreise n. Aus <strong>de</strong>m kleinen Sessellift nebenan betrachtet, fand<br />

Simo n sein Werk spektakulär, und so verzichtete er beim nächsten<br />

Neuschnee darauf, die Hänge auf Ski zu durchpflügen. Lieber<br />

spurte er ein neues Motiv ins jungfräuliche Pulver.<br />

»Die Leute hier hielten mich für ziemlich bekloppt«, sagt Simon.<br />

Noch immer sprechen ihn Skifahrer vom Pistenrand ungläubig an,<br />

was er da eigentlich vorhabe. Auf Facebook hat <strong>de</strong>r Account<br />

»Simo n Beck’s Snow Art« mittlerweile fast 37 000 Fans: »Ich<br />

möchte zeige n, dass die Berge und <strong>de</strong>r Schnee wun<strong>de</strong>rschön sind<br />

und dass es besser e Dinge gibt, als die ganze Zeit nur Geld zu verdienen,<br />

für Sache n, die man eigentlich nicht braucht«, sagt Simon.<br />

Er selbst hat in Oxfor d studiert und für <strong>de</strong>n Schnee und das Skifahren<br />

seine englische Heima t verlassen. Im typisch französischen<br />

Retorten skigebiet in Savoyen besitzt er ein kleines Appartement.<br />

Seinen Lebensunterhal t verdient er im Sommer als Kartenzeichner<br />

für Orientierungs wettkämpfe und reist dafür durch die Alpen.<br />

Obwohl <strong>de</strong>r 55-Jährige fast ohne Hilfsmittel arbeitet, sind seine<br />

Kompass und an markanten Gelän<strong>de</strong>punkten. Radien geht er meist<br />

nach Gefühl. Dabei darf die Konzentration nicht nachlassen –<br />

falsche Schritte sind im Schnee nicht rückgängig zu machen.<br />

Anschließend hofft Simon auf schönes Wetter. Erst ein gutes Foto<br />

dokumentiert das vergängliche Werk. Schon öfter blickte er nach<br />

bis zu elf schweißtreiben<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n auf Schneeschuhen – die<br />

letzten mit Stirnlampe im Dunkeln – am nächsten Tag in sein<br />

weißes Atelier und auf frische 20 Zentimeter Pulverschnee, die<br />

alles einebnen … Wie Sisyphos, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stein auf<br />

<strong>de</strong>n Berg rollt, tritt Simo n dann ein neues Muster in die Landschaft.<br />

Am liebsten arbeitet er dort, wo keiner hinwill: auf <strong>de</strong>n Eisflächen<br />

<strong>de</strong>r Speicherseen für die Kunstschneeproduktion. Hier stört<br />

nieman d, und er zertrampelt <strong>de</strong>n Skifahrern keinen Tiefschneehang.<br />

Bevor er <strong>de</strong>n See betritt, untersucht Simon das Eis auf<br />

Schwachstellen. Dank <strong>de</strong>r Schneeschuhe verteilt sich sein Gewicht<br />

etwas, <strong>de</strong>nnoch ist es nicht ungefährlich. »Es ist nicht schlecht,<br />

wenn die Leute <strong>de</strong>nken, es ist lebensmü<strong>de</strong>, wo ich da rumspaziere,<br />

dann halten sie von meinen Werken Abstand«, sagt Simon.<br />

Bislang bekommt <strong>de</strong>r Schneekünstler für seine Arbeiten kostenlose<br />

Lifttickets. Aber er führt Gespräche über Auftragsarbeiten,<br />

und auch ein Bildband soll folgen. I<strong>de</strong>en für neue Motive gibt es<br />

genu g. Gera<strong>de</strong> ist er von seinem Sommertrip zurück. Oben in <strong>de</strong>n<br />

Bergen ist <strong>de</strong>r erste Schnee schon gefallen, bald stapft Simon<br />

wie<strong>de</strong> r los. Wie Albert Camus schrieb: »Wir müssen uns Sisyphos<br />

Werke sehr präzise. Für die Grundlinien orientiert er sich mit <strong>de</strong>m als eine n glücklichen Mensche n vorstellen.«<br />

<<br />

Online-Reservierung sowie<br />

Bestellung von signierten Büchern,<br />

DVDs und Kalen<strong>de</strong>rn unter<br />

www.michael-martin.<strong>de</strong><br />

Termine<br />

19.10.2013 Neunkirchen<br />

21.10.2013 Radolfzell<br />

01.11.2013 Lippstadt<br />

04.12.2013 Heilbronn<br />

13.12.2013 Dreieich<br />

06.01.2014 München<br />

07.01.2014 Lörrach<br />

08.01.2014 Urbach<br />

12.01.2014 Hamburg<br />

07.03.2014 Bad Dürkheim<br />

11.03.2014 Leonberg<br />

13.03.2014 Uhingen<br />

15.03.2014 Lindau<br />

17.03.2014 Ravensburg<br />

18.03.2014 Aalen<br />

20.03.2014 Ehingen<br />

27.03.2014 Varel<br />

28.03.2014 Groß-Gerau<br />

31.03.2014 Markdorf<br />

04.04.2014 Aue<br />

08.05.2014 Gießen


50 Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />

Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie 51<br />

Maike, erklär uns die<br />

Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie!<br />

Jetzt können Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n noch mehr lernen und erleben: bei<br />

<strong>de</strong>r hauseigenen Aka<strong>de</strong>mie. Maike Hoffmann* verrät, wie’s funktioniert.<br />

*Maike Hoffmann (37)<br />

ist Abteilungsleiterin<br />

Event und Trainings<br />

bei <strong>de</strong>r Globetrotter-<br />

Aka<strong>de</strong>mie.<br />

Maike, was muss ich mir unter einer Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />

vorstellen? Kann ich dort ein Outdoor-Diplom machen?<br />

Du kannst bei uns in <strong>de</strong>r Tat eine Weiterbildung <strong>zum</strong> »Team and<br />

Expedition Instructor« machen. Aber auch wenn du nicht gleich<br />

professionell wer<strong>de</strong>n möchtest, kannst du bei uns eine Menge<br />

lernen. Zum Beispiel wie man sich mittels GPS-Gerät orientiert,<br />

wie man sich in <strong>de</strong>r Wildnis durchschlägt, wie man gute Naturfotos<br />

schießt o<strong>de</strong>r was es in einem Wald alles zu ent<strong>de</strong>cken gibt.<br />

Das lerne ich in Form von Seminaren und Vorlesungen?<br />

Trockene Vorlesungen stehen nicht auf <strong>de</strong>m Stun<strong>de</strong>nplan. Aber<br />

Seminare und Kurse. Wenn du etwa mal eine große Wintertour mit<br />

Schneeschuhen planst, kannst du vorher bei uns eine geführte<br />

Tour mitmachen, bei <strong>de</strong>r dir <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong> alles Nötige erklärt: welches<br />

Equipment du brauchst, was beim Biwakieren zu beachten ist, wie<br />

du <strong>de</strong>r Kälte trotzt und so fort. Mit diesem Know-how und <strong>de</strong>r<br />

Erfahrung kannst du dann auf eigene Faust losziehen.<br />

Wenn ich aber in erster Linie etwas erleben und gar nicht<br />

unbedingt viel lernen möchte?<br />

Dann bist du bei uns auch richtig. Wir bieten viele geführte Touren<br />

und Aktivitäten an, vom Kanutrip über Klettern, Segeln, Trekking<br />

o<strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>schlitten – die ganze Palette an Outdoorerlebnissen.<br />

Das könnte ja auch für Kin<strong>de</strong>r spannend sein.<br />

Absolut. Viele unserer Angebote richten sich an Kin<strong>de</strong>r und<br />

Familien. Wir veranstalten <strong>zum</strong> Beispiel Feriencamps mit Bogenschießen,<br />

Floßbauen, Schnitzen, Lagerfeuer und allem Pipapo.<br />

Da wird <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn gewiss nicht langweilig. Aktivitäten für die<br />

ganze Familie bieten wir auch in Norwegen: Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn,<br />

Hun<strong>de</strong>schlittentouren – <strong>de</strong>r volle Wintertraum. ><br />

Fünf Highlights aus <strong>de</strong>m<br />

Aka<strong>de</strong>mie-Programm 2014<br />

Familiencamp mit Abenteuerprogramm<br />

an <strong>de</strong>r Schlei. Übernachtung<br />

in Holzhütten. Tagsüber Touren<br />

mit <strong>de</strong>m Pad<strong>de</strong>lboot o<strong>de</strong>r Fahrrad.<br />

Bogenschießen, Segeltörn. 996 € für<br />

2 Erwachsene und 2 Kin<strong>de</strong>r.<br />

Mit <strong>de</strong>r Familie in <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>n! Eine<br />

Woche Ski fahren o<strong>de</strong>r entspannen im<br />

norwegischen Sirdal. Übernachtung in<br />

<strong>de</strong>r umgebauten Schule, Selbstverpflegung<br />

möglich. Zweitägige familiengerechte<br />

Hun<strong>de</strong>schlittentour in die Berge.<br />

1720 € für 2 Erwachsene und 2 Kin<strong>de</strong>r.<br />

Neuntägiges Hun<strong>de</strong>schlitten- und<br />

Schneeschuhabenteuer in Sirdal.<br />

Jeweils mehrtägige Touren in die Berge<br />

mit Übernachtung in Berghütten o<strong>de</strong>r<br />

im beheizten Tipi. Inkl. Vollverpflegung,<br />

Gui<strong>de</strong>s und Unterkunft. 1525 € p. P.<br />

Person ab Sirdal.<br />

Schnupperpad<strong>de</strong>ln auf <strong>de</strong>r Schlei.<br />

Halber Tag Einführung ins Seekajakfahren<br />

mit Materialkun<strong>de</strong>, Technik,<br />

Kentertraining. Gemeinsame Tour. Von<br />

Juli bis September. 20 € p. P.<br />

Trekking in Südnorwegen. Zwei<br />

Zweitages- o<strong>de</strong>r eine Vier tagestour<br />

durch die Waldlandschaft und über die<br />

Hochebenen Sirdals. Die Teilnehmer<br />

lernen alles über Trekking: GPS-Navigation,<br />

Rucksack packen, Outdoorküche<br />

… Unterwegs Übernachtung in<br />

Zelten. 649 € p. P. ab Sirdal.<br />

Sämtliche Angebote, Termine und Infos auf globetrotter-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>.<br />

Hun<strong>de</strong>schlittentouren in Norwegen, Pad<strong>de</strong>ln in Mecklenburg, Hochseilgarten in <strong>de</strong>r Uckermark o<strong>de</strong>r Segeln auf <strong>de</strong>r Schlei in<br />

Schleswig-Holstein – die Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie bietet an vielen Orten verschie<strong>de</strong>nste Outdoor-Aktivitäten und -Kurse an.


52<br />

Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie<br />

In Norwegen? Ist dort <strong>de</strong>r Campus <strong>de</strong>r Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie?<br />

Die Aka<strong>de</strong>mie ist an mehreren Orten aktiv. Quasi das Hauptquartier,<br />

wo wir die meisten Aktivitäten abhalten, liegt auf <strong>de</strong>m<br />

Aschberg in Schleswig-Holstein: <strong>de</strong>r Hochseilgarten, die Feriencamps,<br />

Segeln – all das fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Region rund um die Schlei<br />

statt. Wir haben aber auch Außenposten in <strong>de</strong>r Uckermark – wo<br />

<strong>de</strong>r Schwerpunkt auf Wal<strong>de</strong>rleben liegt –, an <strong>de</strong>r Feldberger Seenplatte<br />

(prima <strong>zum</strong> Kanufahren), im hessischen Bie<strong>de</strong>nkopf (ein<br />

super Wan<strong>de</strong>rrevier) und im Harz in Torfhaus (direkt am Brocken).<br />

In <strong>de</strong>r südnorwegischen Bergregion Sirdal fin<strong>de</strong>t ein Großteil <strong>de</strong>r<br />

Winter- und Wildnisaktivitäten statt. Dort steht uns von Februar<br />

bis Juli eine Schule als Quartier zur Verfügung, mit Gemeinschaftsräumen,<br />

einer großen Küche und mit Doppelzimmern für<br />

insgesamt 40 Personen. Da können die Gäste ganz individuell ihr<br />

Programm zusammenstellen: geführte Touren, auf eigene Faust<br />

o<strong>de</strong>r einfach nur relaxen. Ein Highlight sind natürlich die Schlittenhun<strong>de</strong>,<br />

die Husky-Farm liegt nur zwei Kilometer entfernt.<br />

»Zum Übernachten bietet sich<br />

die neue Globetrotter-Lodge auf<br />

<strong>de</strong>m Aschberg an.«<br />

In Norwegen kann ich also in dieser Schule wohnen. Welche<br />

Unterbringungsmöglichkeiten bietet ihr für Aktivitäten in<br />

Deutschland?<br />

In Schleswig-Holstein bietet sich natürlich die Globetrotter-Lodge<br />

auf <strong>de</strong>m Aschberg an: ein neues und sehr mo<strong>de</strong>rnes Hotel in<br />

grandioser Lage und mit angeschlossenem Restaurant, <strong>de</strong>m<br />

»Campfire«. Außer<strong>de</strong>m haben wir im nahen Sundsacker an <strong>de</strong>r<br />

Schlei ein Hüttendorf. In <strong>de</strong>r Uckermark steht uns ein altes<br />

Schloss zur Verfügung, an <strong>de</strong>r Feldberger Seenplatte ein<br />

Waldcamp. Ganz verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten also.<br />

Auch die Globetrotter-Filialen veranstalten Vorträge und<br />

Seminare. Gehen die jetzt in <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie auf?<br />

Das lokale Programm <strong>de</strong>r Filialen bleibt bestehen. Zum Teil wer<strong>de</strong>n<br />

wir solche Workshops o<strong>de</strong>r Seminare künftig vertiefend an<br />

<strong>de</strong>n Locations <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie abhalten. Es wird also an sämtlichen<br />

Globetrotter-Standorten auch künftig interessante Events geben.<br />

Wie mel<strong>de</strong> ich mich für Events <strong>de</strong>r<br />

Aka<strong>de</strong>mie an?<br />

Alle Informationen <strong>zum</strong> Programm und zur<br />

Anmeldung fin<strong>de</strong>st du auf <strong>de</strong>r Website<br />

globetrotter-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>.<br />

Wird es spezielle Angebote für Besitzer<br />

<strong>de</strong>r GlobetrotterCard geben? Erhalten sie<br />

Rabatt auf Veranstaltungen <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie?<br />

Ja, bei<strong>de</strong>s. Von Angeboten speziell für<br />

Kartenkun<strong>de</strong>n wirst du <strong>zum</strong> Beispiel über<br />

<strong>de</strong>n Globetrotter-Newsletter erfahren.<br />

Veranstaltet die Aka<strong>de</strong>mie auch<br />

Gruppenworkshops?<br />

Outdoortrainings für Firmen o<strong>de</strong>r Institutionen<br />

spielen bei uns eine große Rolle.<br />

Dabei geht es <strong>zum</strong> einen um Teambildung<br />

bei gemeinsamen Herausfor<strong>de</strong>rungen in<br />

<strong>de</strong>r Natur. Aber auch <strong>de</strong>r Einzelne nimmt<br />

für sich etwas mit nach Hause. Zum<br />

Beispiel beim Seminar »Burn-out-Door«,<br />

einer Burn-out-Prophylaxe in <strong>de</strong>r Natur.<br />

Burn-out-Vorbeugung in <strong>de</strong>r Natur? Wie<br />

funktioniert das <strong>de</strong>nn?<br />

Gera<strong>de</strong> von Führungskräften wird ja heute<br />

ständige Erreichbarkeit verlangt. Sie sind<br />

mit <strong>de</strong>m Kopf dauernd im Büro, und<br />

immer läuft <strong>de</strong>r Blackberry mit. Die Natur<br />

hingegen hilft dir im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s<br />

Wortes beim Abschalten, schon weil <strong>de</strong>r<br />

Handyempfang dort abreißt (lacht). Und<br />

sie entschleunigt: Die Natur hilft dir, <strong>de</strong>ine<br />

eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>iner Umwelt wie<strong>de</strong>r bewusster wahrzunehmen.<br />

Und natürlich bekommst du auch<br />

Tipps, wie du im Alltag entschleunigen<br />

kannst.<br />

Woher kannst du das? Wie kamst du zur<br />

Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie?<br />

Ich habe Sportwissenschaften und<br />

Psychologie studiert und schon während<br />

meines Studiums als Erlebnispädagogin<br />

gearbeitet. Mein Mann Günther und ich<br />

führen seit acht Jahren eine Firma für<br />

Outdoortrainings und Erlebnispädagogik<br />

und arbeiten auch schon lange mit Globetrotter<br />

zusammen. Denn für unsere Touren<br />

und Kurse brauchen wir natürlich allerbeste<br />

Ausrüstung.<br />

<<br />

BALTORO<br />

Ein Rucksack, <strong>de</strong>r genauso bequem<br />

ist wie Deine bestens eingelaufenen<br />

Wan<strong>de</strong>rschuhe!<br />

∆ Ultra-weiche, 3D-vorgeformte<br />

Schulter- und Hüftgurte<br />

∆ Gurte in verschie<strong>de</strong>nen Größen<br />

individuell austauschbar<br />

∆ Bekannter Gregory-Tragekomfort<br />

und -Passform<br />

∆ Auch als spezielles Damenmo<strong>de</strong>ll DEVA<br />

∆ DER beliebte Trekking-Klassiker!<br />

Fin<strong>de</strong> heraus, was <strong>de</strong>n Baltoro<br />

so bequem macht:<br />

gregorypacks.com<br />

Was eine Globetrotter-Kundin auf Hun<strong>de</strong>schlittentour mit <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie erlebte: 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/janne.<br />

Auf <strong>de</strong>m Aschberg ganz oben: die Globetrotter-Lodge.<br />

Animation: Prof. Moths Architekten<br />

Winter-Highlights <strong>de</strong>r Globetrotter-Lodge<br />

1. Globetrotter Wintertreffen auf <strong>de</strong>m Aschberg.<br />

Drei Tage mit vielen spannen<strong>de</strong>n Kursen, Informationsstän<strong>de</strong>n<br />

und je<strong>de</strong>r Menge Outdoor – das gibt es<br />

beim ersten Testival- und Workshop-Wochenen<strong>de</strong><br />

am 2. Adventswochenen<strong>de</strong> (6. – 8. 12.) auf <strong>de</strong>m<br />

Aschberg in Schleswig-Holstein. Bei <strong>de</strong>r Outdoormesse<br />

kann man Hersteller kennenlernen und<br />

Ausrüstung testen. Inklusive Outdoorparty mit<br />

BBQ und Livemusik sowie Übernachtung in Zelten<br />

74 € p. P. Voranmeldung erfor<strong>de</strong>rlich. Von <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Globetrotter-Filiale fährt ein kostenloser<br />

Shuttlebus hin und zurück. Wer mit <strong>de</strong>m Zug anreist,<br />

kann <strong>de</strong>n Shuttle ab Bahnhof Eckernför<strong>de</strong> nutzen.<br />

Weihnachten aktiv und draußen.<br />

Glühweinempfang, verschie<strong>de</strong>ne Angebote<br />

(Axtwerfen, Bogenschießen), anschließend <strong>de</strong>ftiges<br />

Aben<strong>de</strong>ssen im beheizten Tipi am Lagerfeuer.<br />

12. 12. 2013, 79 € p. P.<br />

Jahreswechsel auf <strong>de</strong>m Aschberg. Silvestergala<br />

mit Sechsgangmenü inkl. Getränken, Feuerwerk<br />

und Party bis <strong>zum</strong> Morgengrauen. 98 € p. P.<br />

Kann auch in einem Pauschalangebot inklusive<br />

drei Übernachtungen in <strong>de</strong>r Lodge und einem<br />

abwechslungsreichen Programm gebucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Romantik ist beim ersten Wintertreffen<br />

garantiert. Schnee hoffentlich auch.<br />

Foto: Andreas Krüger<br />

Das Waldcamp <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie in Bran<strong>de</strong>nburg.<br />

Das Basislager und zugleich die Unterkunft in Norwegen.<br />

Infos und Reservierung: globetrotter-lodge.<strong>de</strong>.


54 Reise<br />

Reise<br />

55<br />

Acht Farben<br />

Weiß<br />

Alpbach<br />

Tiroler Zugspitz Arena<br />

Bregenzerwald<br />

Silvretta<br />

Pyhrn-Priel<br />

Heiligenblut<br />

Bad Kleinkirchheim<br />

Osttirol/Dolomiten<br />

Wussten Sie, dass einer <strong>de</strong>r legendärsten österreichischen<br />

Skipioniere eigentlich Pfarrer war? Die Sternennacht<br />

in <strong>de</strong>n verschneiten Bergen noch viel intensiver wirkt?<br />

Eine Hun<strong>de</strong>schlittenfahrt mit <strong>de</strong>r Familie einen<br />

unheimlich hohen Funfaktor besitzt? Unser<br />

Autor Georg Weindl stellt acht Tipps vor,<br />

die <strong>de</strong>n österreichischen Winter von<br />

seinen ungewöhnlicheren<br />

Seiten zeigen.<br />

Foto: Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier


56 Reise<br />

Reise 57<br />

Skilegen<strong>de</strong>n und Schlittenhun<strong>de</strong><br />

In Kärnten ist <strong>de</strong>r Familienurlaub beson<strong>de</strong>rs abwechslungsreich.<br />

Den Sternen ganz nah<br />

In Heiligenblut am Großglockner wird <strong>de</strong>r winterliche Blick ins Universum zelebriert.<br />

»Da, schau. Da drüben in Mooswald, da ist er aufg’wachs’n.« Der<br />

Sepp, unser Skigui<strong>de</strong>, <strong>de</strong>utet Richtung Sü<strong>de</strong>n. Ein Gasthaus oben<br />

am Berg ist die Heimat vom Klammer Franz, <strong>de</strong>m wohl berühmtesten<br />

Skifahrer nicht nur hier in Bad Kleinkirchheim, son<strong>de</strong>rn in<br />

ganz Österreich. Als Kind, erfahren wir, ist er je<strong>de</strong>n Tag im Winter<br />

mit <strong>de</strong>n Ski in die Schule gefahren. So lernt man es. Und wir? Wir<br />

stehen jetzt hier oben am Strohsack knapp 2000 Meter hoch und<br />

genießen <strong>de</strong>n Blick über die Pisten <strong>de</strong>s bekanntesten Kärntner<br />

Skigebiets. Na ja. Ein wenig nervös sind wir schon, <strong>de</strong>nn wir<br />

haben uns die Franz-Klammer-Weltcup-Abfahrt vorgenommen .<br />

Und die ist ziemlich sportlich. »Keine Angst, die Piste ist gut<br />

prä pa riert und griffig«, sagt <strong>de</strong>r Sepp und schwingt sich <strong>de</strong>n Berg<br />

hinab . Die Kin<strong>de</strong>r mitsamt Eltern hinterher. Beeindruckend, was<br />

die Kids in <strong>de</strong>n Tagen zuvor auf <strong>de</strong>r für sie exklusiven Skipiste<br />

am Katsch berg dazugelernt haben. Unten wartet heute zur Belohnung<br />

das Römer bad mit seinem großen Außenpool. Wie praktisch,<br />

dass wir fast direkt von <strong>de</strong>r Piste hineinhüpfen können.<br />

Hier in Bad Kleinkirchheim bietet <strong>de</strong>r Familienurlaub je<strong>de</strong> Menge<br />

Abwechslung. Carven und kurven auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Skilegen<strong>de</strong><br />

ist nur eine Facette. Es gibt mehr als 100 Pistenkilometer, und<br />

die sind überwiegend gemütlich. Abends fahren wir vom Römerbad<br />

mit <strong>de</strong>r Seilbahn rauf auf die Kaiserburg. Dort wartet das<br />

nächste Familienvergnügen: eine vier Kilometer lange und<br />

beleuchtete Ro<strong>de</strong>lbahn. Im Lichtkegel <strong>de</strong>r Stirnlampe rast die<br />

Nacht vorbei, johlend sausen wir <strong>de</strong>n Berg hinab.<br />

Am nächsten Morgen sind wir mit Hannes verabre<strong>de</strong>t. Er wartet<br />

mit seinen sechs sibirischen Huskys für einen ungewöhnlichen<br />

Ausflug. Die Hun<strong>de</strong> sind schon ganz nervös, freuen sich offensichtlich<br />

auf die Tour. Wir machen es uns auf <strong>de</strong>m Schlitten<br />

bequem . Hinter uns steht Hannes und dirigiert das Gespann flott<br />

durch <strong>de</strong>n Schnee. Wir fliegen und johlen schon wie <strong>de</strong>r , die<br />

Kin<strong>de</strong>r bersten vor Freu<strong>de</strong> und Abenteuerlust. Und die wird bald<br />

bestimmt noch viel mehr angeheizt wer<strong>de</strong>n: Wir wollen weiter in<br />

<strong>de</strong>n Nationalpark Hohe Tauern und dort Tiere beobachten, ein Iglu<br />

bauen und nächtliche Fackelwan<strong>de</strong>rungen unternehmen. <<br />

Urlaubsland Kärnten, Völkermarkter Ring 21 – 23,<br />

A-9020 Klagenfurt, Tel. +43/463/30 00, info@kaernten.at.<br />

Foto: HT-NPR/K. Dapra<br />

Eine Nacht <strong>de</strong>r Sterne soll es sein. In Heiligenblut, 1300 Meter<br />

hoch gelegen an <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>s Großglockners, hast du in je<strong>de</strong>r<br />

klaren Nacht einen traumhaften Sternenhimmel. Aber es geht<br />

noch viel besser, haben sie im Dorf versprochen. Nun gleiten<br />

wir mit <strong>de</strong>r Gon<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Schareckbahn von Heiligenblut rauf zur<br />

Bergstation. Unzählige Sterne funkeln am Himmel. Oben gibt es<br />

Ferngläser, und ein Experte führt in die Geheimnisse<br />

<strong>de</strong>s Weltraums ein. Zurück im Tal wartet<br />

eine Überraschung: Im Ort sind die Lichter<br />

gedimmt. Kerzenschein und Lichtinstalla tionen<br />

schaf fen eine entrückte Atmosphäre , die durch<br />

sphärische Klänge noch verstärkt wird.<br />

In Heiligenblut zeigt sich <strong>de</strong>r Winter nicht nur in<br />

<strong>de</strong>r Nacht von einer an<strong>de</strong>ren Seite. »SkiPlus« ist<br />

ein neues Angebot und verspricht 70 Prozent<br />

Skifahren, 30 Prozent Bergromantik, Natur ­<br />

er leben und Outdoor, so beschreiben es die<br />

Verantwortlichen. Dazu gehört auch eine Zeitreise<br />

in die Vergangenheit. Mit <strong>de</strong>m Pfer<strong>de</strong>schlitten<br />

fahren wir mit einem Nationalparkranger<br />

<strong>zum</strong> abgelegenen Bergdorf Apriach. Die<br />

winterliche Stille lässt das Dorf noch uriger,<br />

noch romantischer wirken. Wir stapfen durch<br />

<strong>de</strong>n Schnee, das Ziel: die Apriacher Almen. Als<br />

wir dort in <strong>de</strong>r Wirtsstube sitzen, glauben wir für einen Moment,<br />

wirklich 100 Jahre zurück durch <strong>de</strong>n Schnee gewan<strong>de</strong>rt zu sein.<br />

Hohe Tauern – die Nationalpark-Region in Kärnten, Hof 4,<br />

A-9844 Heiligenblut am Großglockner, Tel. +43/48 24/27 00,<br />

ski-plus.at.<br />

Der kleine, feine Grenzverkehr<br />

Auf Langlaufski durch die Dolomiten.<br />

Foto: Osttirol Werbung<br />

Erst knud<strong>de</strong>ln, dann johlen: Für die Kids hat so eine Hun<strong>de</strong>schlittenfahrt einen extrem hohen Spaßfaktor.<br />

Foto: Franz Gerdl/Kärnten Werbung<br />

Langlaufen. Da läufst du immer im Kreis o<strong>de</strong>r hin und zurück. Von<br />

wegen. Wir laufen von Osttirol aus quer durch die Dolomiten. »Das<br />

ist eine superschöne Strecke«, meint <strong>de</strong>r Wal<strong>de</strong>r Albert. Albert<br />

war früher im Nationalteam, er kennt die Loipen in <strong>de</strong>n Dolomiten<br />

bestens. Wir treffen ihn beim Warmlaufen auf <strong>de</strong>r ziemlich sportlichen<br />

Grenzlandloipe zwischen Obertilliach und Kartitsch. Von<br />

Sillian geht es dann gemütlich auf <strong>de</strong>m Talbo<strong>de</strong>n durch das Hochpustertal<br />

rüber nach Südtirol. Das Gepäck wird ins Hotel geliefert.<br />

Wir laufen durch Bil<strong>de</strong>rbuchwinter von Dorf zu Dorf, gönnen uns<br />

hier einen Espresso , dort einen Teller Pasta. Genusslaufen pur. In<br />

Toblach könnten wir mit <strong>de</strong>m Zug zurück. »Nichts da«, sagt Gui<strong>de</strong><br />

Eugenio. »Jetzt kommt eine echte Traumloipe durch das Höhlensteintal<br />

nach Cortina.« Traumhaft wegen <strong>de</strong>r Aussichten auf die<br />

Drei Zinnen und <strong>de</strong>n Monte Cristallo, aber auch wegen <strong>de</strong>r Tagliatelle<br />

mit Steinpilzen bei Nilo in <strong>de</strong>r Trattoria Cime Bianche.<br />

Osttirol Information, Albin-Egger-Str.17, A-9900 Lienz,<br />

Tel. +43/50 21/22 12, hochpustertal.com und osttirol.com.


58 Reise<br />

Reise 59<br />

Auch Alpbach<br />

hat eine Route 66<br />

Wo die Kaiserin<br />

wan<strong>de</strong>rte<br />

Dolmetscher<br />

gesucht<br />

Wie ein Pfarrer im<br />

Tiefschnee<br />

In <strong>de</strong>r Silvretta<br />

ganz oben<br />

Freeri<strong>de</strong>n beim schönsten<br />

Dorf Tirols.<br />

Ungewöhnliche Spurensuche<br />

in <strong>de</strong>r Pyhrn-Priel-Region.<br />

Ein Familienausflug auf<br />

die Ehrwal<strong>de</strong>r Alm.<br />

Im Bregenzerwald auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>s<br />

legendären Skipioniers Pfarrer Müller.<br />

Die klassische Skitour von <strong>de</strong>r<br />

Bielerhöhe <strong>zum</strong> Piz Buin.<br />

Route 66. Da <strong>de</strong>nkst du an Freiheit und<br />

Abenteuer. Das gibt es auch im Schnee.<br />

Und zwar in Alpbach, <strong>de</strong>m preisgekrönten<br />

Bil<strong>de</strong>rbuchdorf in Tirol mit seinen herausgeputzten<br />

Bauernhöfen. Diese Route 66<br />

ist die lange Skiroute vom Wie<strong>de</strong>rsberger<br />

Horn hinunter nach Inneralpbach. Hinauf<br />

kommen wir mit <strong>de</strong>r Seilbahn, fahren uns<br />

am Hornlift warm und stürzen uns dann<br />

ins Gelän<strong>de</strong>. Kaum verspurte Tiefschneehänge,<br />

mal offen, mal durch schattige<br />

Waldpassagen. Mit schön lang gezogenen<br />

Schwüngen geht es hinein in <strong>de</strong>n Greiter<br />

Graben, dann links rüber <strong>zum</strong> Galtenberglift.<br />

Da unten bei <strong>de</strong>r Böglalm gibt’s die<br />

besten Kasspatz’n, erzählt uns ein einheimischer<br />

Freeri<strong>de</strong>r im Lift. Die können<br />

warten. Zuerst muss noch eine Abfahrt auf<br />

<strong>de</strong>r Route 66 sein. O<strong>de</strong>r auch zwei. Dieser<br />

klangvolle Name und <strong>de</strong>r stieben<strong>de</strong> Tiefschnee<br />

bergen Suchtgefahr.<br />

Foto: Alpbachtal Seenland Tourismus<br />

»Da braucht ihr net nach Kitzbühel. Bei<br />

uns fin<strong>de</strong>t ihr auch Prominente.« Die Aussage<br />

<strong>de</strong>s Hoteliers hat uns überrascht. Die<br />

Pyhrn-Priel-Region in Oberösterreich kennt<br />

man als stressfreies Skifahreridyll, nicht<br />

als Promi<strong>de</strong>stination. Doch Sisi, die legendäre<br />

Kaiserin Elisabeth, ist hier oft im<br />

idylli schen Brunnental gewan<strong>de</strong>rt. Und das<br />

machen wir jetzt auch. Start ist am Gasthof<br />

Kaiserin Elisabeth in Steyrling, in <strong>de</strong>n<br />

sie früher immer eingekehrt ist. Vorbei geht<br />

es an <strong>de</strong>r stattlichen Villa <strong>de</strong>r Fürsten<br />

Schaumburg-Lippe. Bald führt <strong>de</strong>r Weg<br />

durch das bei nahe geräuschlose Tal entlang<br />

<strong>de</strong>s Flusses Steyrling. Spuren von Wild<br />

durchkreuzen <strong>de</strong>n Weg, ansonsten Einsamkeit<br />

pur. Man versteht, warum Sisi hier so<br />

gern unterwegs war. Und <strong>zum</strong> Schluss tun<br />

wir es ihr gleich, kehren in <strong>de</strong>n Gasthof<br />

Kaiserin Elisabeth ein. Nur die Sisi-Torte<br />

hat die Kaiserin wohl nicht bekommen.<br />

Foto: ÖW/Viennasli<strong>de</strong><br />

Selbst wenn die Familie nur zusammen im<br />

Schnee unterwegs ist, ist ein Dolmetscher<br />

manchmal hilfreich: Je<strong>de</strong> Menge Rails und<br />

Boxes, einen Double Kink Rail und einen<br />

Down Tube gebe es hier, freuen sich die<br />

Kids, und die Eltern schütteln verständnislos<br />

<strong>de</strong>n Kopf. Wir stehen am Eingang <strong>zum</strong><br />

Snowpark Betterpark auf <strong>de</strong>r Ehrwal<strong>de</strong>r<br />

Alm in <strong>de</strong>r Tiroler Zugspitz Arena. Dass die<br />

Rails <strong>zum</strong> Darüberrutschen sind, interessiert<br />

die Eltern wenig. Auf sie warten<br />

sonnige Skiabfahrten und eine aussichtsreiche,<br />

zehn Kilometer lange Höhenloipe.<br />

Am späten Nachmittag sitzen alle auf <strong>de</strong>r<br />

Terrasse <strong>de</strong>s neuen Tirolerhauses, schmie<strong>de</strong>n<br />

Pläne für die nächsten Tage. Und das<br />

gestaltet sich einfach, <strong>de</strong>nn Familien<br />

haben es gut in <strong>de</strong>r Tiroler Zugspitz Arena:<br />

sieben kleine, feine Skigebiete, abwechslungsreiche<br />

Aktivitäten und immer wie<strong>de</strong>r<br />

diese grandiose Sicht auf die Zugspitze.<br />

Foto: Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier<br />

Foto: WS Tourismus/Skilifte Warth-Schröcken<br />

Auch so kann Geschichtsunterricht ausschauen und dazu noch<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich viel Spaß machen: Wir stehen am Karhornsattel<br />

oberhalb von Warth am Übergang vom Bregenzerwald <strong>zum</strong> Arlberg.<br />

»Jetzt fahren wir auf <strong>de</strong>n Spuren vom Pfarrer Müller«, erklärt<br />

unser Gui<strong>de</strong> und strahlt von einem Ohr <strong>zum</strong> an<strong>de</strong>ren. Das hat wohl<br />

damit zu tun, dass wir hier keine Prozession vorhaben, son<strong>de</strong>rn<br />

eine gestan<strong>de</strong>ne Freeri<strong>de</strong>tour Richtung Lech. Der Pfarrer Müller<br />

war nämlich nicht nur Pfarrer, son<strong>de</strong>rn auch Visionär. 1894 organisierte<br />

er sich die »schwedischen Bretter« und fuhr als Erster mit<br />

Ski durch <strong>de</strong>n Tiefschnee. Anfangs trainierte er klammheimlich in<br />

<strong>de</strong>r Nacht, damit ihn die an<strong>de</strong>ren nicht auslachten. Heute ist die<br />

Route auf <strong>de</strong>n Spuren von Pfarrer Müller ein Freeri<strong>de</strong> klassiker .<br />

Vom Karhornsattel schwingen wir durch herrlichen Pulverschnee<br />

über die historische Walsersiedlung Bürstegg Richtung Lech,<br />

dann mit <strong>de</strong>r Bahn rauf <strong>zum</strong> Mohnenfluhsattel und auf perfekten<br />

Tiefschneehängen und eine steile Rinne zurück nach Schröcken.<br />

In diesem Winter ist <strong>de</strong>r Ausflug in doppelter Hinsicht historisch,<br />

<strong>de</strong>nn Warth-Schröcken bekommt endlich die Liftverbindung nach<br />

Lech. Dem Pfarrer hätte es bestimmt gefallen.<br />

Bregenzerwald Tourismus, Gerbe 1135, A-6863 Egg,<br />

Tel. +43/55 12/23 65, bregenzerwald.at.<br />

Das Ganze hat schon von Beginn an Geheimtippcharakter: Von<br />

Partenen ging es mit <strong>de</strong>r Vermuntbahn und danach mit einem<br />

Tunnelbus durch alte Bergstollen hinauf. Und dann steht man<br />

oben auf <strong>de</strong>r Silvretta-Bielerhöhe, umgeben von einer gigantischen<br />

Bergwelt mit <strong>de</strong>m alles überragen<strong>de</strong>n Piz Buin, <strong>de</strong>m<br />

höchs ten Gipfel Vorarlbergs. Die Bielerhöhe ist i<strong>de</strong>aler Ausgangspunkt<br />

für zahlreiche Skitouren. Mit unserem Bergführer haben<br />

wir uns heute einen <strong>de</strong>r Klassiker vorgenommen: die Route zur<br />

Wiesba <strong>de</strong>ner Hütte und weiter <strong>zum</strong> Gipfel <strong>de</strong>s Piz Buin. Zunächst<br />

spuren wir flach entlang <strong>de</strong>s Silvrettasees, dann folgt <strong>de</strong>r Anstieg<br />

hinauf zur Hütte. »Ab jetzt wird es richtig schön alpin«, meint <strong>de</strong>r<br />

Gui<strong>de</strong>; <strong>de</strong>r Weg führt über <strong>de</strong>n Vermuntgletscher und <strong>de</strong>n Ochsentaler<br />

Gletscher bis zur Buinlücke. Dort beginnt <strong>de</strong>r Aufstieg <strong>zum</strong><br />

Gipfel mit einigen Kletterpassagen. Fünf Stun<strong>de</strong>n später und<br />

1300 Meter höher ist <strong>de</strong>r Piz Buin bezwungen. Der Gui<strong>de</strong> <strong>de</strong>utet<br />

nach unten , dort war <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r Tour, erklärt er. Während wir das<br />

Wahnsinnspanorama aufsaugen, macht sich ein erhabenes Gefühl<br />

in <strong>de</strong>n Knochen breit. Aber es wird noch stärker, als wir uns in <strong>de</strong>n<br />

Hang schwingen und Teil dieses grenzenlosen Weißes wer<strong>de</strong>n.<br />

Montafon Tourismus GmbH, Montafonerstr. 21, A-6780<br />

Schruns, Tel. +43/55 56/72 25 30, montafon.at.<br />

Foto: Montafon Tourismus GmbH/Illwerke Tourismus/Alexan<strong>de</strong>r Kaiser<br />

Informationsbüro Alpbach, Dorf 175,<br />

A-6236 Alpbach, Tel. +43/53 37/212 00,<br />

alpbachtal.at.<br />

Tourismusverband Pyhrn-Priel,<br />

Hauptstr. 28, A-4580 Windischgarsten,<br />

Tel. +43/75 62/52 66 99, pyhrn-priel.net.<br />

Tiroler Zugspitz Arena, Am Rettensee 1,<br />

A-6632 Ehrwald, Tel. +43/56 73/200 00,<br />

zugspitzarena.com.<br />

Filme über die Regionen: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/winter-oesterreich. Die Österreich Werbung berät<br />

Urlauber kostenlos unter Tel. 008 00/40 02 00 00. Allgemeine Infos: austria.info/winter.


60<br />

Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

Gute Karten<br />

Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard bekommen Sie 4-<strong>Seasons</strong> frei Haus – und Rabatt (in Form von GlobePoints):<br />

Bis zu 10 Prozent sparen Besitzer einer Kun<strong>de</strong>nkarte beim Einkauf. Gewinnspiele und viele weitere Vorteile<br />

gibt’s gratis dazu. Außer<strong>de</strong>m ist die GlobetrotterCard Ihre Eintrittskarte zu exklusiven Events. 600 000 Kun<strong>de</strong>n<br />

nutzen diese Vorteile bereits. Genaue Infos zu <strong>de</strong>n Karten sowie <strong>de</strong>n Online-Antrag fin<strong>de</strong>n Sie auf:<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte. Kun<strong>de</strong>nbetreuung: Tel. 040/67 96 62 82.<br />

Weitere Highlights für GlobetrotterCard-Besitzer<br />

BANFF MOUNTAIN FILM FESTIVAL<br />

WORLD TOUR<br />

Vergünstigte Tickets für die Filmtournee.<br />

Foto: VisitFinland<br />

Autopaket<br />

Travemün<strong>de</strong>-Helsinki v. v.<br />

z. B.<br />

100€ *<br />

p. P.<br />

Einfache Fahrt bei<br />

4 Personen in einer AB4-<br />

Kabine inkl. PKW-<br />

Mitnahme<br />

Ab Februar 2014 bei Globetrotter. Die<br />

Banff Mountain Film Festival<br />

World Tour macht in 39 <strong>de</strong>utschen<br />

Städten Station. Mit im Gepäck:<br />

die besten Abenteuer- und Naturfilme.<br />

Exklusiv an allen Globetrotter-Standorten<br />

wird es zu<strong>de</strong>m einen<br />

zweiten Banff-Tag geben, mit<br />

Extremsportfilmen aus <strong>de</strong>r Radical<br />

Reels Tour. Inhaber <strong>de</strong>r GlobetrotterCard<br />

bekommen Tickets<br />

für 10 statt 12 Euro.<br />

Infos ab 2. Dezember<br />

in <strong>de</strong>n Globetrotter-<br />

Filialen und unter<br />

banff-tour.<strong>de</strong>.<br />

Arved Fuchs exklusiv<br />

Der Abenteurer berichtet über zwei Polarreisen.<br />

Die limitierten Karten für die Vorträge gibt’s nur<br />

für GlobetrotterCard-Besitzer, und zwar kostenlos.<br />

Womöglich ist Arved Fuchs die Reinkarnation eines Eisbären –<br />

o<strong>de</strong>r eines Pinguins. Je<strong>de</strong>nfalls kann es <strong>de</strong>m 60-jährigen<br />

Abenteurer und Polarforscher nicht kalt genug sein. Vor allem die<br />

Arktis ist <strong>de</strong>m Schleswig-Holsteiner zu einer zweiten Heimat<br />

gewor<strong>de</strong>n. Fuchs hat als erster Mensch innerhalb eines Jahres<br />

sowohl <strong>de</strong>n Nordpol als auch <strong>de</strong>n Südpol zu Fuß erreicht. Bei<br />

seinen von Jack Wolfskin unterstützten Expeditionen setzt er<br />

abwechselnd Ski, Hun<strong>de</strong>schlitten und sein Segelschiff »Dagmar<br />

Aaen« ein. Im neuen Vortrag »Zwei Reisen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lichts«<br />

erzählt Fuchs »Von Schlittenhun<strong>de</strong>n, Kabeljau und Packeis«. Und<br />

zwar in <strong>de</strong>n sechs Globetrotter-Filialen und exklusiv für Inhaber<br />

<strong>de</strong>r GlobetrotterCard. Es stehen jeweils 50 limitierte und kostenlose<br />

Doppelkarten pro Termin zur Verfügung. Bewerbung und alle<br />

weiteren Infos unter: globetrotter.<strong>de</strong>/filialen/veranstaltungen.<br />

Die Termine (jeweils 20.30 Uhr):<br />

23.11. Dres<strong>de</strong>n 29.11. München<br />

25.11. Frankfurt 9.12. Köln<br />

27.11. Hamburg 10.12. Berlin<br />

Foto: Alex Ekins<br />

EUROPEAN OUTDOOR<br />

FILM TOUR<br />

Vergünstigtes Kombi-Package: DVD und Ticket.<br />

Noch bis En<strong>de</strong> Dezember tourt<br />

die E.O.F.T. durch Europa,<br />

mit einem zweistündigen<br />

Programm voller Abenteuerund<br />

Actionfilme. Zum Beispiel<br />

mit »Wi<strong>de</strong> Boyz«, einer<br />

krassen Risskletterei in Utah<br />

(Foto). Infos und Tickets<br />

gibt’s unter eoft.eu. Inhaber<br />

<strong>de</strong>r GlobetrotterCard können<br />

vorab online ein Kombipaket<br />

bestellen, bestehend aus <strong>de</strong>r<br />

Eintrittskarte und einer<br />

Best-of-DVD, und zwar <strong>zum</strong> vergünstigten Preis<br />

von 25 statt 33 Euro. Zum Angebot geht’s hier:<br />

eoft.eu/globetrottercard.<br />

Finntastisch reisen<br />

Erfrischen<strong>de</strong>s<br />

Bad geällig?<br />

Nach Skandinavien reisen heißt, Natur<br />

in ihrer ganzen Schönheit zu genießen.<br />

Erleben Sie die Ursprünglichkeit <strong>de</strong>r<br />

Ostsee auf eine gelassene Art und Weise<br />

und ent<strong>de</strong>cken Sie z. B. <strong>de</strong>n finnischen<br />

Winter bei einem erfrischen<strong>de</strong>n Eisbad.<br />

Finnlines ist Urlaub<br />

von Anfang an.<br />

Buchung und Infos unter<br />

Telefon: 0451 1507-443<br />

o<strong>de</strong>r www.finnlines.<strong>de</strong><br />

*bei 4 Personen in einer AB4-Kabine im Reisezeitraum<br />

bis 15.12.2013 nach Verfügbarkeit<br />

Das Vi<strong>de</strong>o-Tagebuch von Arved Fuchs’ Grönlandtour 2013: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/avanersuaq.<br />

Infos zu diesen und weiteren exklusiven Veranstaltungen: globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte.<br />

Finnlines Deutschland GmbH, Einsie<strong>de</strong>lstr. 43-45, 23554 Lübeck<br />

Geschäftsführer: Uwe Bakosch


62 State of the Art<br />

State of the Art 63<br />

Marmot<br />

Isotherm Hoody Frauen<br />

Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.<br />

In State of the Art zeigt 4-<strong>Seasons</strong> Ausrüstung,<br />

die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />

Produktklasse<br />

Einsatzbereich<br />

Status<br />

Hersteller<br />

Konzept/I<strong>de</strong>e<br />

Technische<br />

Daten <br />

Historie<br />

Leichte, atmungsaktive Isolationsjacke für Damen als zusätzlicher<br />

Wärmespen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Außenlage. Auch als Herrenversion erhältlich.<br />

Dank neuer Polartec-Alpha-Wattierung i<strong>de</strong>al für schweißtreiben<strong>de</strong>n<br />

Sport in <strong>de</strong>r Kälte: Skitouren, Bergsteigen, Wan<strong>de</strong>rn, Biken ...<br />

Schluss mit Jacke an, Jacke aus: Das innovative Isotherm Hoody<br />

funktioniert sowohl bei Anstrengung als auch in <strong>de</strong>r Pause.<br />

Marmot Mountain LLC., Santa Rosa, Kalifornien, USA.<br />

Brian LaPlante, Produktentwickler Marmot USA.<br />

Größen: XS – XL, Gewicht: 417 g (Größe M), Farbe: Platinum/<br />

White. Preis: 229,95 €. Globetrotter-Bestellnummer: 22.60.31.<br />

Material: Softshell und Pertex Quantum (Obermaterial), Polartec<br />

Alpha (Füllung).<br />

1971 frieren sich die bei<strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten Eric Reynolds und Dave<br />

Huntley bei einer Winterexkursion in Alaska gehörig <strong>de</strong>n A… ab.<br />

Noch während <strong>de</strong>s Trips grün<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>n »Marmot Club«: Ein<br />

Murmeltier wird, wer mit einem an<strong>de</strong>ren Clubmitglied einen<br />

Gletschergipfel besteigt, je<strong>de</strong>r ist Präsi<strong>de</strong>nt. Zurück in Kalifornien<br />

entwickeln Dave und Eric erste Daunenprodukte. 1973 stößt<br />

Kletterkumpel Tom Boyce dazu, ein Jahr später grün<strong>de</strong>n sie die<br />

Firma »Marmot Mountain Works«. Die Murmeltiere haben einen<br />

guten Riecher: Als Erste setzen sie 1976 auf <strong>de</strong>n neuen Wun<strong>de</strong>rstoff<br />

Gore-Tex und läuten damit ein neues Outdoorzeitalter ein.<br />

Auch die Vorteile <strong>de</strong>r neuen Polartec-Isolierung erkannte Marmot<br />

schnell: optimale Isolation bei maximaler Atmungsaktivität. Denn<br />

frieren soll heute niemand mehr – schwitzen aber auch nicht.<br />

»Polartec Alpha ist so<br />

an<strong>de</strong>rs, dass wir das<br />

Design für unsere Isolationsjacken<br />

komplett<br />

über<strong>de</strong>nken mussten.<br />

Deshalb ist das Isotherm Hoody für uns ein<br />

echter Meilenstein.« Brian LaPlante,<br />

<br />

Produktmanager Marmot USA<br />

»Ursprünglich hat Polartec<br />

die Alpha-Wattierung<br />

für das Militär entwickelt.<br />

Jetzt kann sich auch <strong>de</strong>r<br />

zivile Outdoorer freuen:<br />

Das Isotherm Hoody ist leicht, warm und<br />

dabei maximal atmungsaktiv.« Ariane Graf,<br />

Bekleidungsexpertin Filiale München<br />

windabweisen<strong>de</strong>s<br />

Außengewebe<br />

hocheffiziente<br />

Wärmeisolation<br />

glatte Innenseite für<br />

gutes Gleiten auf <strong>de</strong>r<br />

Schicht darunter<br />

STATE OF THE<br />

ART<br />

Referenzprodukt<br />

Winter 2013<br />

atmungsaktiv<br />

dauerhaft<br />

wasserabweisend<br />

Isolation<br />

Mit seiner neuen Wattierung namens Alpha löst<br />

Polartec einen Wi<strong>de</strong>rspruch auf: Trug man bisher nur<br />

in Pausen und bei geringer körperlicher Belastung<br />

Isolationsjacken, weil man in ihnen schnell<br />

schwitzte, bietet Polartec Alpha eine starke<br />

Wärmeleistung bei gleichzeitig sehr guter Atmungsaktivität.<br />

Im Gegensatz zu Daune o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

synthetischen Füllungen wie Primaloft ist Alpha<br />

kein lockeres Faserknäuel, son<strong>de</strong>rn ein gestricktes<br />

Gewebe – so können sehr luftdurchlässige<br />

Oberstoffe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, ohne dass einzelne<br />

Fasern austreten. Die Gitterstruktur aus 100 %<br />

Polyester lässt Zwischenräume für die Luftzirkulation,<br />

dadurch kann Schweiß in Form von<br />

Wasserdampf doppelt so gut (bis zu 19 l/m 2 /24 h)<br />

entweichen wie aus herkömmlichen Isolierungen.<br />

Da Polyester nahezu keine Feuchtigkeit aufnimmt,<br />

wärmt Alpha auch in nassem Zustand.<br />

Außenmaterial<br />

Im Rumpfbereich kommt Pertex<br />

Quantum <strong>zum</strong> Einsatz, mit 35 g/m 2 ein<br />

extrem leichtes, aber noch ausreichend<br />

strapazier fähiges (20-Denier-Ripstop-<br />

Nylon) und winddichtes Polyamidgewebe.<br />

Eine DWR-Beschichtung macht das<br />

Material dauerhaft wasserabweisend.<br />

Schultern, Arme und Kapuze sind aus<br />

Softshell, das macht diese beson<strong>de</strong>rs<br />

beanspruchten Partien robuster und<br />

die Jacke tagesrucksacktauglich.<br />

Ein Stretchanteil von 14 % sorgt für<br />

Tragekomfort und Bewegungsfreiheit.<br />

Passform<br />

An die weibliche Anatomie<br />

angepasster Schnitt.<br />

Dank einer ausgeklügelten<br />

Schnittführung <strong>de</strong>r Achselund<br />

Armpartie (Angel-Wing<br />

Movement) wird die<br />

Bewegungsfreiheit nicht<br />

eingeschränkt und das<br />

Hochrutschen <strong>de</strong>r Jacke bei<br />

Überkopfarbeiten wie z. B.<br />

beim Klettern verhin<strong>de</strong>rt.<br />

Elastische Armabschlüsse<br />

und <strong>de</strong>r Hüftsaum mit<br />

Gummizug sorgen für<br />

optimalen Sitz.<br />

Handhabung<br />

Waschmaschinen- und<br />

trocknertauglich. Die<br />

bewährten YKK-Zipper<br />

lassen sich dank <strong>de</strong>r<br />

Marmot-Griffschlaufen<br />

auch mit Handschuhen<br />

einhändig bedienen.<br />

Kapuze<br />

Passt zwar nicht über <strong>de</strong>n Helm,<br />

aufgrund <strong>de</strong>r exzellenten Komprimierbarkeit<br />

<strong>de</strong>s Alpha- Vlieses aber<br />

sehr gut darunter. Bei geschlossenem<br />

Reißverschluss schützt eine<br />

breite Ab<strong>de</strong>ckleiste das Kinn vor<br />

unangenehmem Scheuern.<br />

Bodymapping<br />

Futter aus reißfestem<br />

Nylon. Am Rücken und<br />

an <strong>de</strong>n Achseln – also<br />

dort, wo man beson<strong>de</strong>rs<br />

stark schwitzt – erlaubt<br />

luftiges Mesh eine<br />

verstärkte Ventilation.<br />

Taschen<br />

In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Handwärmertaschen<br />

und<br />

<strong>de</strong>r Brusttasche<br />

lassen sich locker die<br />

nötigen Utensilien für<br />

die schnelle Outdoorrun<strong>de</strong><br />

unterbringen:<br />

Handy, Müsliriegel,<br />

Autoschlüssel und<br />

Stirnband sind stets<br />

an <strong>de</strong>r Frau.


64 Hersteller<br />

Hersteller 65<br />

Der freundliche<br />

Riese<br />

Wenn sich große Mo<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>r Schuh-Marken am Thema Outdoor versuchen, geht<br />

das fast immer schief. Die Kun<strong>de</strong>n vertrauen doch lieber <strong>de</strong>n Spezialisten.<br />

Ein Global Player hat es trotz<strong>de</strong>m geschafft: Ecco etabliert sich in <strong>de</strong>r Riege <strong>de</strong>r<br />

führen<strong>de</strong>n Wildnis-Schuster. Wie haben die Dänen das nur angestellt?<br />

Text: Stephan Glocker | Fotos: Archiv Ecco<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen an Outdoor-Schuhe sind extrem. Aber Großproduzent Ecco hat seine Hausaufgaben or<strong>de</strong>ntlich gemacht.<br />

Wer bei Globetrotter nach Schuhen sucht, stößt immer öfter<br />

auf Ecco: komfortable Wan<strong>de</strong>rstiefel, leichte Trailrunner,<br />

robuste Freizeit- und Kin<strong>de</strong>rschuhe. Rund 50 Ecco-<br />

Mo<strong>de</strong>ll e sind bereits im Sortiment – und doch sind sie nur die sichtbare<br />

Spitz e eines Eisbergs. Ecco ist ein Gigant.<br />

D er Schuhhersteller aus Dänemark zählt mit 20000 Mitarbeitern zu<br />

<strong>de</strong>n größten <strong>de</strong>r Welt und hat 2012 einen Umsatz von über eine r<br />

Milliar<strong>de</strong> Euro erzielt. Zum Vergleich: Der <strong>de</strong>utsche Outdoor-Marktführer<br />

Jack Wolfskin liegt bei 351 Millionen; The North Face, das<br />

internationale Branchen-Flaggschiff, bei 2,2 Milliar<strong>de</strong>n.<br />

Bemerkenswert: Hinter <strong>de</strong>n schwin<strong>de</strong>lerregen<strong>de</strong>n Ecco-Zahlen<br />

steckt kein verflochtener Großkonzern, <strong>de</strong>r seine Produktion an<br />

Subunternehmer vergibt, son<strong>de</strong>rn eine Firma mit ganz klassischen<br />

Strukturen. Ecco ist seit <strong>de</strong>r Gründung vor 50 Jahren in Familienbesitz<br />

und macht alles selbst.<br />

Die Zentrale in Dänemark übernimmt Entwicklung und Design, die<br />

Produktion läuft in eigenen Fabriken rund um <strong>de</strong>n Globus. Je<strong>de</strong>r<br />

Schuster, egal ob er in Portugal, Indonesien o<strong>de</strong>r China arbeitet, ist<br />

direkt bei Ecco angestellt. Das Le<strong>de</strong>r kommt aus Gerbereien, die<br />

ebenfalls <strong>de</strong>r Firma gehören. Von <strong>de</strong>r Kuh bis <strong>zum</strong> Schuh, sage n die<br />

Dänen, haben sie alles selbst in <strong>de</strong>r Hand. Und sie fertige n fast je<strong>de</strong><br />

Art von Schuhen: Le<strong>de</strong>rstiefel, High Heels, Golfschuhe, Busines s-<br />

und Straßenmo<strong>de</strong>lle. Aber erst vor ein paar Jahren begann Ecco,<br />

ernsthaft über Outdoor-Schuhe nachzu<strong>de</strong>nken.<br />

Um zu verstehen, wie schwer einem klassischen Hersteller <strong>de</strong>r<br />

Einstie g in die Outdoor-Szene fällt, muss man <strong>de</strong>ren Eigenheiten<br />

kennen: Schiere Größe mag auf <strong>de</strong>m Massenmarkt nützlich sein, in<br />

<strong>de</strong>r vergleichsweise winzigen Abenteuer-Branche ist sie eher hin<strong>de</strong>rlich.<br />

Die meisten Hersteller und Händler starteten in <strong>de</strong>n 70er-Jahren<br />

als kleine Klitschen, zusammengehalten von <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>nschaf t für<br />

Outdoor-Touren und <strong>de</strong>m Willen, dafür brauchbare Ausrüstung zu<br />

entwickeln und zu verkaufen. Die junge Szene wusste zunächst<br />

weni g von Betriebswirtschaftslehre, häufte aber ein Gebirge von<br />

Spezial wissen auf. Dieses Wissen und die bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n erworbene<br />

Glaubwürdigkeit umgaben die Branche wie ein Schutzwall, als<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er-Jahre ein wahrer Boom einsetzte.<br />

Ecco wählt <strong>de</strong>n schweren Weg<br />

Outdoor-Ausrüstung wur<strong>de</strong> alltagstauglich. Nicht nur auf Tour, auch<br />

auf <strong>de</strong>m Arbeitsweg, in Fußgängerzonen o<strong>de</strong>r im Stadtpark trug man<br />

Gore-Tex-Jacken, Fleeceklamotten, bequeme Outdoor-Schuhe o<strong>de</strong>r<br />

rutschfeste Sandalen. Die Outdoor- Klitschen eroberten die Klei<strong>de</strong>rund<br />

Schuhschränke – zur Bestürzun g <strong>de</strong>r klassischen Bekleidungsund<br />

Schuhindustrie, die angestammte Marktanteile verlor.<br />

Naheliegen<strong>de</strong> Gegenmaßnahmen <strong>de</strong>r Etablierten – nämlich selbst<br />

Outdoor-Equipment an <strong>de</strong>n Mann zu bringen – scheiterten am fehlen<strong>de</strong>n<br />

Know-how und mangeln<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nvertrauen: Welche r >


66 Hersteller<br />

Hersteller 67<br />

Schuh-Visionär und Ecco-Grün<strong>de</strong>r: Karl Toosbuy. Auf <strong>de</strong>m Land geblieben: Die Ecco-Zentrale 1963 und heute. Das Biom-Konzept lässt <strong>de</strong>m Fuß freien Lauf. Der<br />

Hike-Schuh Biom Terrain (Foto) kommt 2014 heraus.<br />

Ecco-Vielfalt: Wan<strong>de</strong>r-, Freizeit-, Kin<strong>de</strong>r- und Runningmo<strong>de</strong>lle<br />

aus <strong>de</strong>m aktuellen Globetrotter-Sortiment.<br />

Karl Toosbuy errichtet ein Imperium à la Rockefeller. Allein mit bequemen<br />

Schuhen – und einer Zentrale in Bre<strong>de</strong>bro, 50 Kilometer von Flensburg.<br />

Natursportler, <strong>de</strong>r sich auf seine Ausrüstung verlassen muss, wür<strong>de</strong><br />

diese bei einer Mo<strong>de</strong>kette o<strong>de</strong>r beim Schuhdiscounter kaufen?<br />

Seither gilt: Wer es in die Outdoor-Branche schaffen will, muss ganz<br />

vorne anfangen und mühevoll Know-how und Credibility aufbauen.<br />

Doch welcher Großkonzern mutet sich das zu? Lieber kauft man<br />

eine etablierte Outdoor-Marke auf. Das hätte Ecco sich vermutlich<br />

auch leiste n können. Aber die Dänen gingen <strong>de</strong>n schweren Weg –<br />

nicht verwun<strong>de</strong>rlich, wenn man die Firmengeschichte kennt.<br />

Der Traum <strong>de</strong>s Karl Toosbuy<br />

Die Historie von Ecco beginnt vor genau 50 Jahren im südlichen<br />

Dänemark. 1963 verkauft Karl Toosbuy, ein gelernter Schuh macher<br />

und Designer – und mit Anfang 30 bereits Manager einer Schuhfabrik<br />

in Kopenhagen –, seinen gesamten Besitz. Er kündigt und zieht<br />

mit seiner Frau Birte und <strong>de</strong>r fünfjährigen Tochte r Hanni ins Örtchen<br />

Bre<strong>de</strong>bro nahe <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Grenze. Sein ganzes Geld<br />

investier t Toosbuy in einen lang gehegten Traum: die eigene Schuhfirma,<br />

in <strong>de</strong>r er seine I<strong>de</strong>en ohne Kompromisse umsetzen kann.<br />

Karl Toosbuy ist ein echter Visionär: Er will Schuhe machen, die sich<br />

<strong>de</strong>m Fuß anpassen – nicht umgekehrt. Ein regelrechter Tabubruch<br />

in <strong>de</strong>r jahrhun<strong>de</strong>rtealten Tradition <strong>de</strong>s Schusterhandwerks. Auch<br />

hinsichtlich Design und Produktion <strong>de</strong>nkt Toosbuy in neuen Dimensionen.<br />

Er überträgt die I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>r damals revolutionären skandina-<br />

vischen Designschule auf seine Schuhe und tüftelt <strong>de</strong>tailbesesse n<br />

an neuen Materialien und Fertigungsmetho<strong>de</strong>n. Auch vor gewaltigen<br />

Investitionen in Personal, Maschinen und Standorte schreckt<br />

Toosbuy nicht zurück – er will im großen Stil produzieren.<br />

Anfang <strong>de</strong>r 80er spezialisiert sich Ecco auf das Spritzgussverfahren,<br />

bei <strong>de</strong>m die Sohle nicht mehr mit <strong>de</strong>m Schuh vernäht wer<strong>de</strong>n muss,<br />

son<strong>de</strong>rn Kunststoff direkt aufs Obermaterial gepresst wird – damals<br />

eine unerhörte Innovation, heute Standard. Die Marke Ecco expandiert<br />

weltweit, eröffnet Werke in Portugal, Indonesien, Thailand und<br />

China. Als <strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rnachschub ins Stocken gerät und Toosbuy<br />

Kompromiss e bei <strong>de</strong>r Qualität machen soll, entschließt er sich,<br />

eigen e Gerbereien aufzubauen. Mittlerweile ist Ecco selbst einer <strong>de</strong>r<br />

weltgrößten Le<strong>de</strong>rproduzenten und beliefert auch an<strong>de</strong>re Schuhhersteller<br />

und Industriezweige, die hochwertige Le<strong>de</strong>r verarbeiten.<br />

Kurz: Karl Toosbuy errichtet ein weltumspannen<strong>de</strong>s Imperium à la<br />

Rockefeller o<strong>de</strong>r Bill Gates. Allein mit bequemen Schuhen – und<br />

einer Zentrale in Bre<strong>de</strong>bro, 50 Kilometer von Flensburg.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg <strong>zum</strong> Milliar<strong>de</strong>n-Unternehmen gelingt Ecco ein Kunststück,<br />

das min<strong>de</strong>stens so beeindruckend ist wie das rasante Wachstum:<br />

Die Marke bleibt authentisch. Karl Toosbuys Pioniergeist und<br />

Detailversessenheit übertragen sich auf die Mitarbeiter, es entsteht<br />

eine Unternehmenskultur, die Problemen nicht ausweicht, son<strong>de</strong>rn<br />

sie als Herausfor<strong>de</strong>rung sieht. Gleichzeitig bleibt Ecco eine grundsoli<strong>de</strong><br />

Familienfirma, <strong>de</strong>ren soziale Standards und Umweltschutzmaßnahmen<br />

nicht an <strong>de</strong>r dänischen Grenze en<strong>de</strong> n. Tatsächlich ist<br />

Ecco <strong>de</strong>r weltweit einzige Schuh-Großproduzent, <strong>de</strong>r ohne Subunternehmer<br />

und Outsourcing auskommt und damit bei sämtlichen<br />

Herstellungsschritten in <strong>de</strong>r Verantwortung steht. Aber eben auch<br />

die volle Kontrolle hat – genau, wie es Toosbuy immer vorschwebte.<br />

Der Sprung in die Outdoor-Branche<br />

Als <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r 2004 stirbt, übernimmt Tochter Hanni das Unternehmen<br />

und <strong>de</strong>n Vorsitz im Aufsichtsrat. Geschäftsführer ist ihr<br />

Mann Dieter Kasprzak. Der aus Pirmasens stammen<strong>de</strong> Schuh<strong>de</strong>signe<br />

r ist bereits seit 1991 bei Ecco. Karl Toosbuys Firmen- und<br />

Produktphilosophie wird nahtlos fortgeführt – und birgt auch das<br />

Geheimnis, wie Ecco <strong>de</strong>r Sprung in die Outdoor-Branche gelingt.<br />

Der erste Schritt besteht wie<strong>de</strong>r in einer selbst gestellten Herausfor<strong>de</strong>rung:<br />

Die Ecco-Designer beschäftigen sich intensiv mit <strong>de</strong>n<br />

Bewegungsabläufe n beim Gehen und Laufen. Man fängt bei <strong>de</strong>n<br />

Grundlagen an und holt sich kompetente Hilfe ins Boot: Mit <strong>de</strong>m<br />

Biomechaniker Prof. Gerd-Peter Brüggemann von <strong>de</strong>r Sporthochschule<br />

Köln entwickelt Ecco ein völlig neues Schuhkonzept, das ein<br />

natürliches Abrollverhalten ermöglicht. Ergebnis ist die Serie Biom<br />

Vi<strong>de</strong>os über Ecco-Produkte und -Events auf 4-<strong>Seasons</strong>.tv, Suchbegriff: Ecco.<br />

(abgeleitet von Biomechanik), <strong>de</strong>ren erstes Mo<strong>de</strong>ll 2008 vorgestellt<br />

wird. »Natural Motion« nennt Ecco die I<strong>de</strong>e, nach <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r Fuß<br />

möglichst frei von unnötiger Dämpfung und Führungs elementen<br />

bewege n können soll. Ursprünglich für Laufschuhe gedach t, wird<br />

das Biom-Prinzip mit riesigem Erfolg auf Freizeitschuhe übertrage n.<br />

Wan<strong>de</strong>r- und Hikingschuhe sind <strong>de</strong>r logische nächste Schritt.<br />

Ecco knallt jedoch nicht mit <strong>de</strong>r Gewalt einer Weltmarke in <strong>de</strong>n Outdoor-Markt,<br />

son<strong>de</strong>rn tritt gera<strong>de</strong>zu beschei<strong>de</strong>n auf. »Klar versucht<br />

je<strong>de</strong>r Hersteller, uns möglichst viel Ware zu verkaufen«, erzähl t<br />

Antj e Fock, bei Globetrotter fürs Schuhsortiment zuständig, »aber<br />

Ecco wollte von sich aus erst mal langsam machen. Das war ungewöhnlich<br />

– und hat uns durchaus beeindruckt.«<br />

Je<strong>de</strong> Saison machen die Dänen ihre Hausaufgaben, lernen dazu,<br />

verbessern Details – und schieben immer bessere Outdoor-Mo<strong>de</strong>lle<br />

nach. Dabei nutzt Ecco natürlich seine gewaltigen Ressourcen und<br />

technischen Möglichkeiten, von <strong>de</strong>nen mittel ständische Outdoor-<br />

Schuster nur träumen. Aber überzeugt haben die Dänen auf <strong>de</strong>m<br />

klassischen Weg: von vorne anfangen, Know-how und Glaubwürdigkeit<br />

aufbauen, und schließlich erst die Händler und dann die Kun<strong>de</strong>n<br />

mit perfekten Produkten gewinnen. Ecco, <strong>de</strong>r freundliche Riese<br />

aus <strong>de</strong>m flachen Dänemark, ist in <strong>de</strong>r Wildnis angekommen.


68 Ausrüstungsberatung<br />

Ausrüstungsberatung 69<br />

Was man für eine Nacht im Schnee braucht<br />

Wer friert, ist dumm<br />

o<strong>de</strong>r faul – sagen<br />

die Inuit …<br />

Interview: Sebastian Lüke | Fotos: Archiv Markus Gruner<br />

Eine Winternacht im Freien gilt unter Outdoorern<br />

als Königsdisziplin. Gut vorbereitet ist halb gewonnen,<br />

und das Equipment macht <strong>de</strong>n Rest. Das zeigt die<br />

Ausrüstungsliste von Markus Gruner* für Silvester<br />

unter <strong>de</strong>m Sternenhimmel <strong>de</strong>r Sächsischen Schweiz.<br />

*Markus Gruner (30) ist seit einer<br />

gefühlten Ewigkeit Kun<strong>de</strong> bei Globetrotter.<br />

2011 wechselte er die Seiten und verkauft<br />

seit<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Dres<strong>de</strong>ner Filiale Boote<br />

und Ski. Er hat verschie<strong>de</strong>nste<br />

Wintertouren absolviert. Seine<br />

komplette Packliste für die<br />

Silvesternacht im Freien<br />

gibt’s auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/<br />

winterzelten.


70 Ausrüstungsberatung<br />

Ausrüstungsberatung 71<br />

Markus, mich fröstelt schon bei<br />

einstelligen Temperaturen. Soll<br />

ich Winterzelten wagen?<br />

Na klar! Die Luft ist klar, die Wäl<strong>de</strong>r tief<br />

verschneit. Die Landschaft zeigt sich in<br />

einem neuen Licht, und du hast sie oft<br />

für dich allein – willst du das verpassen?<br />

Außer<strong>de</strong>m bieten Schnee und Eis ganz<br />

an<strong>de</strong>re Möglichkeiten, sich zu bewegen:<br />

Mit Ski gleitest du durch die Landschaft,<br />

mit Schneeschuhen wird Tiefschnee <strong>zum</strong><br />

Vergnügen. Und frösteln musst du nicht.<br />

Die Inuit sagen: Wer friert, ist entwe<strong>de</strong>r<br />

faul, weil er sich nicht bewegt, o<strong>de</strong>r dumm,<br />

weil er sich falsch anzieht.<br />

Dann lass uns schlau packen. Wird es eine<br />

Materialschlacht, wenn du Silvester unter<br />

<strong>de</strong>n Sternen verbringst?<br />

Man könnte mit einem 45-Liter-Rucksack<br />

ein Wintercamp angehen. Aber ich nehme<br />

lieber etwas mehr mit, weil ich’s komfortabel<br />

mag. Und: Im Gegensatz <strong>zum</strong> Ultralight-Trend<br />

im Sommer ist Wintercamping<br />

eine gewichtige Angelegenheit. Weil sich<br />

das Gepäck darin bequem verstauen lässt<br />

und man <strong>de</strong>n Schnee damit ausnutzen<br />

kann, bin ich mit einem Pulka unterwegs.<br />

Das ist ein leichter und trotz<strong>de</strong>m robuster<br />

Lastenschlitten. Auf zwei Kufen sitzt eine<br />

Plastikwanne fürs Gepäck – 50 Kilo sind<br />

»Ich nehme lieber etwas<br />

mehr mit, weil ich es<br />

komfortabel mag. Daher<br />

Pulka statt Rucksack.«<br />

ein realistischer Wert. Der Pulka ist mit dir<br />

als »Zugpferd« über ein festes Gestänge<br />

verbun<strong>de</strong>n. Daran schließt ein gepols terter<br />

Zuggürtel – ähnlich <strong>de</strong>m Hüftgurt eines<br />

Rucksacks – mit Schulterriemen an. Durch<br />

die starre Verbindung folgt <strong>de</strong>r Pulka sehr<br />

direkt und rutscht dir bei einer Abfahrt<br />

nicht in die Hacken. Das Beste an meinem<br />

Pulka: Sein Kufenabstand entspricht <strong>de</strong>r<br />

Spurweite klassischer Loipen.<br />

Gehst du also auf Ski?<br />

Auf gewalzten Winterwan<strong>de</strong>rwegen könntest<br />

du nur in Wan<strong>de</strong>rstiefeln gehen, im<br />

Tiefschnee bräuchtest du Schneeschuhe.<br />

Aber für mich sind Ski in Verbindung mit<br />

einem Pulka das optimale Fortbewegungsmittel.<br />

Für <strong>de</strong>n Anfang könntest du es mit<br />

klassischen Langlaufski versuchen. Für<br />

anspruchsvolleres Gelän<strong>de</strong> bedarf es spezieller<br />

Backcountry-Ski mit Stahlkante. In<br />

je<strong>de</strong>m Fall solltest du längenverstellbare<br />

Stöcke mit Schneetellern mitnehmen, sie<br />

geben Halt und unterstützen <strong>de</strong>n Vortrieb.<br />

Vortrieb – jetzt verstehe ich, was die Inuit<br />

mit wärmen<strong>de</strong>r Bewegung meinen …<br />

Das Temperaturmanagement hängt von <strong>de</strong>r<br />

Aktivität ab: Bewegst du dich, benötigst<br />

du eher atmungsaktive als wärmen<strong>de</strong><br />

Klamotten. Sitzt du rum, brauchst du eine<br />

Isolationsschicht. Wichtig ist, während <strong>de</strong>s<br />

gesamten Tags die gol<strong>de</strong>ne Mitte zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Denn wenn du schwitzt, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ine<br />

unteren Bekleidungsschichten feucht,<br />

was wie<strong>de</strong>rum das Frieren in Ruhephasen<br />

för<strong>de</strong>rt. Du brauchst also Temperaturausgleich,<br />

und dabei hilft dir das Zwiebelprinzip<br />

mit Funktionsbekleidung.<br />

Auf welches Material setzt du dabei?<br />

Sowohl bei <strong>de</strong>r Unterwäsche als auch bei<br />

<strong>de</strong>n direkt darüberliegen<strong>de</strong>n Schichten<br />

trage ich am liebsten Merinowolle, weil sie<br />

ein angenehmes Klima erzeugt und nicht so<br />

schnell müffelt. Dabei variiere ich die<br />

Gewebe stärke: An einem eisigen Tag ziehe<br />

ich ein 200er- und ein 400er-Shirt übereinan<strong>de</strong>r.<br />

Wird es zu warm, entblättere ich<br />

mich. Dieses Merino-Schichtenprinzip wen<strong>de</strong><br />

ich vom Pullover bis zu <strong>de</strong>n Socken an.<br />

Wie bekommst du feucht geschwitzte<br />

Socken und Schuhe wie<strong>de</strong>r trocken?<br />

So weit lasse ich es gar nicht erst kommen:<br />

durch eine Dampfsperre an <strong>de</strong>n Füßen.<br />

Eine Dampfsperre an <strong>de</strong>n Füßen? Wie<br />

funktioniert das?<br />

Um etwas zu trocknen, bleibt beim Zelten<br />

im Winter nur <strong>de</strong>r Schlafsack als Wärmekammer.<br />

Den will ich mir aber nicht mit<br />

Skistiefeln teilen. Also ziehe ich über ganz<br />

dünne Merinosocken jeweils einen Gefrierbeutel<br />

à sechs Liter und darüber gegebenenfalls<br />

weitere Socken. Das Plastik<br />

verhin<strong>de</strong>rt, dass Schwitzfeuchtigkeit in die<br />

äußeren Socken und die Schuhe gelangt.<br />

Und die dünnen Merinosocken trocknen<br />

nachts problemlos im Schlafsack.<br />

Was ziehst du am Oberkörper über die<br />

Merinoschichten?<br />

Bei Bedarf eine wattierte Jacke, wobei ich<br />

auf eine Kunstfaserisolierung setze. Die<br />

wärmt im Gegensatz zu Daune auch in<br />

feuchtem Zustand, also auch wenn man in<br />

Bewegung ist und dabei schwitzt.<br />

Und als äußerste Schicht?<br />

Wenn es das Wetter erfor<strong>de</strong>rt, etwa bei<br />

Schneeregen, ziehe ich eine Hardshell jacke<br />

drüber. Die muss sehr robust sein, da die<br />

Beanspruchung bei Kälte höher ist. Da<br />

auch die beste Membran im Winter schlechter<br />

atmet, sind Belüftungsreiß verschlüsse<br />

unerlässlich. Die Kapuze sollte sich an die<br />

Kopfform anpassen lassen. Dadurch staut<br />

sich vor <strong>de</strong>m Gesicht Luft – in <strong>de</strong>r Physik<br />

spricht man von einer stehen<strong>de</strong>n Welle –<br />

und bil<strong>de</strong>t ein Isolationspolster, das <strong>de</strong>in<br />

Gesicht vor Kälte schützt. Die Überhose<br />

sollte Gamaschen und einen Schneefang<br />

haben. Außer<strong>de</strong>m lange seitliche Reißverschlüsse,<br />

um das An- und Ausziehen mit<br />

Schuhen zu erleichtern.<br />

Genügt also die Kapuze, um das Gesicht<br />

und <strong>de</strong>n Kopf warm zu halten?<br />

Ich habe zusätzlich<br />

Mundschutz, Mützen<br />

und Sturmhaube<br />

dabei, die ich<br />

nach Bedarf kombiniere.<br />

Am schnellsten<br />

frieren die Hän<strong>de</strong>,<br />

daher nehme<br />

ich mehrere Paar<br />

Handschuhe mit.<br />

Markus in motion. Am liebsten mit Ski und Pulka. In <strong>de</strong>m<br />

Lastschlitten dürfen auch mal die Kin<strong>de</strong>r mitfahren.<br />

Trägst du wirklich mehrere Mützen und<br />

Handschuhe übereinan<strong>de</strong>r?<br />

Nein, das Prinzip ist ein an<strong>de</strong>res. Erstens<br />

geht es mir um Redundanz, <strong>de</strong>nn wenn<br />

etwa die Handschuhe verloren gehen und<br />

du kein zweites Paar dabeihast, ist das<br />

kein Spaß, da drohen ernsthafte Erfrierungen<br />

an <strong>de</strong>n Fingern. Und <strong>zum</strong> Zweiten<br />

nutze ich die doppelten Produkte <strong>zum</strong><br />

Wechseln, wenn etwa die Sturmhaube<br />

nass geschwitzt ist. Nachts trockne ich<br />

dann alles wie<strong>de</strong>r im Schlafsack. ><br />

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leiten sich von <strong>de</strong>n homöopathischen Arzneimittelbil<strong>de</strong>rn<br />

ab. Dazu gehören: Grippale Infekte. Hinweis: Bei Fieber,<br />

das länger als 3 Tage anhält o<strong>de</strong>r über 39 °C ansteigt, sollte ein Arzt<br />

aufgesucht wer<strong>de</strong>n. Warnhinweis: Enthält 37 Vol.-% Alkohol. meta<br />

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und<br />

fragen Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.<br />

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23.09.2013 11:03:47 Uhr


72 Ausrüstungsberatung<br />

Ausrüstungsberatung 73<br />

»Die Isomatte ist <strong>de</strong>r<br />

wichtigste Teil <strong>de</strong>r<br />

Ausrüstung. Ich schwöre<br />

auf Daunenfüllung.«<br />

Gretchenfrage: Fingerhandschuhe<br />

o<strong>de</strong>r Fäustlinge?<br />

Mit Fingerhandschuhen hast du mehr Gefühl,<br />

etwa beim Einführen von Zeltstangen<br />

o<strong>de</strong>r beim Kocheranzün<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rerseits<br />

halten Fäustlinge viel besser warm. Ich<br />

benutze bei<strong>de</strong> Arten, je nach Situation und<br />

Wetter. Wärmstens empfehlen kann ich<br />

<strong>de</strong>n Fingerhandschuh »Super Alpine<br />

Glove« von Mountain Equipment. Seine<br />

griffige Handinnenfläche vermittelt enorm<br />

gutes Fingerspitzengefühl. Übrigens trage<br />

ich auch an <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n als unterste Lage<br />

dünne Merinohandschuhe, die dann <strong>zum</strong><br />

Trocknen in <strong>de</strong>n Schlafsack kommen.<br />

bringen sie wenig. Du könntest also vor<br />

<strong>de</strong>m Umziehen noch schnell ein paar<br />

Run<strong>de</strong>n ums Lager joggen. Dann ganz<br />

schnell Hardshell ausziehen und rein in<br />

die Daunenkombi. Am Camp bewege ich<br />

mich wenig, <strong>de</strong>swegen bevorzuge ich dort<br />

die noch bessere Isolierung von Daune im<br />

Vergleich mit Kunstfaser.<br />

Braucht man im <strong>de</strong>utschen Winter<br />

wirklich eine Daunenkombi?<br />

Meist genügt es, unter die Hardshelllage<br />

eine wattierte Jacke und Hose zu ziehen.<br />

Für die Silvestertour packen wir uns aber<br />

richtig warm ein, <strong>de</strong>nn wir wollen ja Mitternacht<br />

draußen erleben.<br />

Was macht einen guten Zeltplatz aus?<br />

Er sollte schön gelegen und windgeschützt<br />

sein. Der Schnee sollte etwas verfestigt<br />

sein, aber nicht blankes Eis. Ohne Schnee<br />

wird es schwer, <strong>de</strong>nn in gefrorenen Bo<strong>de</strong>n<br />

bekommst du keinen Hering. Mit Ski o<strong>de</strong>r<br />

Schneeschuhen wird eine Fläche plattgetrampelt.<br />

Dann wird das Zelt aufgebaut.<br />

Kann ich mein Sommerzelt benutzen?<br />

Davon rate ich ab. Winterzelte unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich in wichtigen Details von Sommermo<strong>de</strong>llen.<br />

Sie sind stabiler, um auch<br />

Schneelasten standzuhalten. Lüftungsschlitze<br />

lassen sich komplett verschließen.<br />

Das Außenzelt reicht bis <strong>zum</strong> Bo<strong>de</strong>n und<br />

verfügt im besten Fall über Snowflaps, die<br />

sich mit Schnee beschweren lassen, damit<br />

kein Wind unter die Außenhaut fährt.<br />

Winterzelte bieten viel Platz für das<br />

gesamte Equipment, haben eine große<br />

Apsis. Außer<strong>de</strong>m lassen sich bei Wintermo<strong>de</strong>llen<br />

die Innenzelte komplett abdichten,<br />

damit kein Schneegriesel durch<br />

Moskitonetze eindringt.<br />

Der Zauber einer Winternacht im sächsischen Fichtendickicht.<br />

Wie spannst du das Zelt ab?<br />

Zunächst einmal ist es mir wichtig, dass<br />

ich kein an<strong>de</strong>rweitig benötigtes Equipment<br />

als Fixpunkt zweckentfrem<strong>de</strong>, wie <strong>zum</strong><br />

Beispiel die Schneeschaufel. Ich arbeite<br />

bestenfalls nur mit Schneeheringen und<br />

Schnee ankern. Wobei ich bei <strong>de</strong>n Ankern<br />

eine Superleicht-Lösung gefun<strong>de</strong>n habe:<br />

reißfeste Plastikbeutel, die ich mit Schnee<br />

fülle und vergrabe. An <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>s Zelts,<br />

die <strong>de</strong>m Wind zugewandt ist, kommt die<br />

jeweils stabilere Lösung <strong>zum</strong> Einsatz, also<br />

Anker bei weichem Schnee und Heringe<br />

bei Hartschnee.<br />

Das Zelt steht. Richten wir es ein!<br />

Im gesamten Innenzelt breite ich eine<br />

große Schaumstoff-Isomatte aus. Darauf<br />

wird dann das Herzstück je<strong>de</strong>r Winterübernachtung<br />

gelegt: Die Isomatte ist für<br />

mich <strong>de</strong>r wichtigste aller Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>nn kalt wird es als Erstes<br />

von unten. Ich schwöre auf daunengefüllte<br />

Luftmatratzen wie die »Downmat 9« von<br />

Exped, und dann auch gleich in <strong>de</strong>r<br />

größten Ausführung. Die Kombination<br />

aus Luftpolsterung und Füllung ergibt<br />

beson<strong>de</strong>ren Liegekomfort mit höchster<br />

Isolierleistung.<br />

Was zeichnet für dich <strong>de</strong>n richtigen<br />

Schlafsack aus?<br />

Beim Kauf muss man darauf achten,<br />

dass die Größe <strong>de</strong>s Schlafsacks zu <strong>de</strong>r ><br />

nkel.se<br />

Somit sind wir beim Nachtlager<br />

angekommen. Friert man abends am<br />

Camp nicht am meisten?<br />

Mit guter Wärmekleidung sollte das kein<br />

Problem sein. Aber auch die dicksten<br />

Dinger sind nur passive Wärmer. Wenn du<br />

beim Anziehen bereits ausgekühlt bist,<br />

Markus’ Top-Tipps für die erste Nacht im Schnee<br />

1. Vertrautheit gibt Sicherheit. Kennt man ein<br />

Gebiet schon vom Wan<strong>de</strong>rn im Sommer, vermittelt<br />

das Sicherheit und Geborgenheit – genau richtig für<br />

die erste Nacht im Schnee. Vielleicht sogar im eigenen<br />

Garten. Auch Handyempfang bringt Sicherheit.<br />

2. Hilfestellung für Schlafsackkombinationen.<br />

Wer unsicher ist, welche Wärmewirkung in Summe<br />

erreicht wird, fin<strong>de</strong>t bei verschie<strong>de</strong>nen Herstellern<br />

sogenannte 3-1- o<strong>de</strong>r 2-1-Systeme inklusive<br />

Temperaturangaben für Innen- und Außenschlafsack<br />

sowie Messwerte für <strong>de</strong>ren Kombination.<br />

3. Essen und Trinken nicht vergessen. Bei Kälte<br />

spürt man weniger Durst und Hunger, aber auch im<br />

Winter muss <strong>de</strong>r Bedarf an Flüssigkeit und Nahrung<br />

ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Pausen einplanen.<br />

4. Orientierung will gelernt sein. Wo im Sommer<br />

Wan<strong>de</strong>rzeichen <strong>de</strong>n Weg weisen, ist im Winter oft<br />

nur Schnee zu sehen. Kompass und Karte sind<br />

Pflicht, ein GPS-Gerät die Kür. Nicht vergessen:<br />

Akkus verlieren in <strong>de</strong>r Kälte an Leistungsfähigkeit.<br />

Lithium-Ionen-Batterien halten länger.<br />

5. Winternächte sind lang. Eine gute Kopflampe<br />

gehört zur Ausrüstung. Bewährt haben sich<br />

LED-Mo<strong>de</strong>lle, die die Batterie direkt an <strong>de</strong>r Lampe<br />

tragen. Die Abwärme <strong>de</strong>r Stirn hält dadurch die<br />

Batterie auf Betriebstemperatur.<br />

Bis ans En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Weges! Und ein<br />

Stückchen weiter…<br />

Der neue Eta Power bietet einen einzigartig guten Wirkungsgrad. Er braucht bis zu<br />

50 % weniger Brennstoff als ein konventioneller Kocher, um die gleiche Menge<br />

Wasser zu erhitzen. Der Kocher selbst ist zwar etwas schwerer, aber du schleppst<br />

weniger Gaskartuschen mit. O<strong>de</strong>r du bleibst länger draußen. Da freut sich <strong>de</strong>in<br />

Rücken, <strong>de</strong>in Geldbeutel – und vor allem die Umwelt.<br />

A part of people’s<br />

adventures since 1892


74<br />

Ausrüstungsberatung<br />

Beim Kochen beschränke ich mich im<br />

Winter auf Tütengerichte. Wasser ist<br />

dank <strong>de</strong>s Schnees immer in <strong>de</strong>r Nähe,<br />

aber er muss mit <strong>de</strong>m Kocher geschmolzen<br />

wer<strong>de</strong>n. Deswegen verbraucht man <strong>de</strong>utlich<br />

mehr Brennstoff als im Sommer. Im<br />

Winter verwen<strong>de</strong> ich Benzin, da es auch<br />

bei Kälte genug Leistung bringt. Den<br />

Kocher versuche ich nur einmal am Tag<br />

aufzubauen. In Isolierflaschen halte ich<br />

erwärmtes Wasser vorrätig. Wichtig ist, <strong>de</strong>n<br />

Kocher auf eine Unterlage zu stellen, sonst<br />

sinkt er samt Topf in <strong>de</strong>n Schnee.<br />

CHOSEN BY<br />

Körpergröße und <strong>de</strong>m Gewicht passt, <strong>de</strong>nn<br />

zierliche Menschen frieren schneller. Den<br />

vom Hersteller angegebenen Temperaturbereich<br />

muss man mit Geschlecht und<br />

<strong>de</strong>m Kälteempfin<strong>de</strong>n abstimmen, <strong>de</strong>nn<br />

das ist höchst individuell. Ähnlich wie<br />

mit <strong>de</strong>r Gefriertüten-Dampfsperre beim<br />

Schuh ziehe ich auch in <strong>de</strong>n Schlafsack<br />

eine Zwischenschicht ein. Denn die<br />

Körperfeuchtigkeit steigt in die Daune <strong>de</strong>s<br />

Schlafsacks. Irgendwo in <strong>de</strong>r Füllung<br />

befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Taupunkt, das heißt:<br />

Dein Schweiß gefriert an <strong>de</strong>n Daunen und<br />

beeinträchtigt die Isolierwirkung. Mit<br />

einem Dampfsperren-Inlett wie <strong>de</strong>m<br />

»Exped VBL-Linerbag« verhin<strong>de</strong>re ich das.<br />

Und du stehst am Morgen durchnässt auf?<br />

Natürlich komme ich feuchter aus <strong>de</strong>m<br />

Schlafsack, aber das trocknet schnell. Ich<br />

trage auch während <strong>de</strong>s Schlafens Merino-<br />

Baselayer inklusive Socken, sodass ich auf<br />

<strong>de</strong>r Haut ein angenehmes Gefühl habe.<br />

Kann man mehrere Schlafsäcke<br />

übereinan<strong>de</strong>rziehen, um eine höhere<br />

Wärmeleistung zu erzielen?<br />

Im Prinzip ja. Der äußere Schlafsack muss<br />

jedoch groß genug sein, um dich mitsamt<br />

»Kälteempfin<strong>de</strong>n ist höchst<br />

subjektiv. Das gilt beim<br />

Schlafsackkauf und bei<br />

Touren mit <strong>de</strong>r Freundin.«<br />

<strong>de</strong>m inneren aufzunehmen. Und bei einer<br />

Kombination von Daune und Kunstfaser<br />

sollte <strong>de</strong>r Synthetikschlafsack außen sein.<br />

Dann liegt <strong>de</strong>r Taupunkt im Kunst fasergewebe,<br />

das viel besser mit Feuchtigkeit<br />

zurechtkommt als Daune.<br />

Wie schlüpft <strong>de</strong>r Experte in <strong>de</strong>n Schlafsack?<br />

Möglichst schnell und möglichst nicht in<br />

ausgekühltem Zustand, <strong>de</strong>nn auch <strong>de</strong>r<br />

Schlafsack wärmt nur passiv. Noch ein<br />

Tipp gegen nächtliches Frieren: Wenn ich<br />

am Abend mein Essen bereite, koche ich<br />

immer einen Liter Wasser mehr. Das fülle<br />

ich in eine Flasche und <strong>de</strong>poniere sie im<br />

Fußteil <strong>de</strong>s Schlafsacks – als Wärmflasche.<br />

Außer<strong>de</strong>m habe ich so am Morgen<br />

lauwarmes Wasser fürs Müsli.<br />

Was gibt es bei <strong>de</strong>inen Wintertouren zu<br />

essen? Wie wird unser Silvestermenü?<br />

Gibt es weitere Beson<strong>de</strong>rheiten zu beachten,<br />

wie man mit seinem Körper umgehen sollte?<br />

Durch die Kälte trocknet die Haut aus. Das<br />

Pulka-Zuggeschirr kann Scheuerstellen<br />

bil<strong>de</strong>n. Deshalb benutze ich frühzeitig<br />

Fettcreme. Körperpflege fährt man auf ein<br />

Minimum zurück. Feuchttücher genügen,<br />

<strong>de</strong>nn man schwitzt weniger als im Sommer.<br />

Wichtig ist, auf <strong>de</strong>n Körper zu hören.<br />

Ob Hunger, Toilettengang o<strong>de</strong>r Leistungsgrenze,<br />

das muss man frühzeitig erkennen.<br />

Was mache ich, wenn etwas kaputtgeht?<br />

Das kann im Winter das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tour<br />

be<strong>de</strong>uten. Hat man etwa einen Schlafsack,<br />

<strong>de</strong>r nicht fürs Biwakieren geeignet ist,<br />

kann man bei einem gebrochenen<br />

Zeltgestänge nicht einfach mit einem<br />

Tarp improvisieren. Deswegen habe ich<br />

Reparaturequipment mit, das nicht immer<br />

lebensnotwendig ist, aber <strong>zum</strong>in<strong>de</strong>st <strong>de</strong>n<br />

Komfort rettet. Mit <strong>de</strong>n Reparaturhülsen<br />

von Tatonka schient man eine gebrochene<br />

Zeltstange. Multitool, Nähzeug, Karabiner,<br />

Kabelbin<strong>de</strong>r, ein paar Schnüre und Spanngurte<br />

kann man immer gebrauchen.<br />

Jetzt bin ich super ausgerüstet für die<br />

Silves ternacht. Fehlt nur noch meine<br />

Freundin – wie überre<strong>de</strong> ich die?<br />

Zeig ihr, dass eine Wintertour nicht zwangsläufig<br />

Komfortverlust be<strong>de</strong>utet. Ich gebe<br />

ihr bei solchen Touren stets mein bestes<br />

Equipment. Aber du solltest auch ihre<br />

Be<strong>de</strong>nken ernst nehmen. Kälte empfin<strong>de</strong>n<br />

ist höchst subjektiv. Die Tour sollte auf<br />

euch bei<strong>de</strong> zugeschnitten sein. Im Winter<br />

muss man sportliche Ziele zurückstecken.<br />

Wenn du das beachtest, wird es für alle ein<br />

unvergesslicher Start ins neue Jahr. <<br />

TRILOGY GTX JACKET<br />

Technische Jacke aus 3-lagigem Gore-Tex Pro.<br />

Inspiriert von <strong>de</strong>r Trilogy: <strong>de</strong>r legendären<br />

Solo-Winterbesteigung <strong>de</strong>r 3 Nordwän<strong>de</strong> Cervin,<br />

Gran<strong>de</strong>s Jorasses und Eiger. Alle Nähte sind<br />

verschweißt, Ventilationszips, ergonomischer<br />

Flex Comfort tm Schnitt.<br />

Die filmische Anleitung fürs Schlafen im Schnee: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/winterbiwak.<br />

WWW.MILLET.FR


76<br />

Produkte<br />

Produkte<br />

77<br />

Yeti Solace Vest Männer<br />

269,95 €, Nr. 13.40.07<br />

Bin sehr zufrie<strong>de</strong>n. Habe das Teil<br />

immer dabei und fast je<strong>de</strong>n Tag<br />

bei allen möglichen Gelegenheiten<br />

an. Die Weste nimmt keinen<br />

Platz weg, ist sehr angenehm<br />

zu tragen und noch dazu wasserabweisend.<br />

Der Wärmerückhalt für<br />

diese Größe ist enorm! Andreas F.<br />

Ausrüstungsfavoriten <strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />

»Eine klare<br />

Empfehlung!«<br />

Bevor ein Produkt im Globetrotter-Sortiment lan<strong>de</strong>t,<br />

wird getestet und diskutiert. Über <strong>de</strong>n tatsächlichen<br />

Erfolg eines Artikels entschei<strong>de</strong>t allerdings die<br />

Meinung <strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n. Damit <strong>de</strong>ren<br />

wertvoller Erfahrungsschatz nicht nur am Lagerfeuer die Run<strong>de</strong> macht,<br />

gibt es auf <strong>de</strong>r Globetrotter-Website zu je<strong>de</strong>m Artikel Kommentare und<br />

Bewertungen. Hier sind neun Produkte, die von unseren Kun<strong>de</strong> n die<br />

begehrte Maximalbewertung von fünf Sternen bekommen haben.<br />

Tubbs Flex Alp 22 Women<br />

219,95 €, Nr. 13.47.57<br />

Die können einfach alles richtig<br />

gut: steil rauf o<strong>de</strong>r runter, auf Eis o<strong>de</strong>r<br />

durch Tiefschnee, Hänge queren – ganz egal,<br />

diese Schneeschuhe haben mich noch nie im<br />

Stich gelassen. Einziger Kritikpunkt: Den Schnellverschluss<br />

fin<strong>de</strong> ich ziemlich schwergängig. Barbara K.<br />

Hilleberg Tarra<br />

965,00 €, Nr. 10.05.29<br />

Unglaublich stabiles und komfortables Zweipersonenzelt.<br />

Einsetzbar sowohl bei Schiet wetter als auch<br />

bei sommerlichen Temperaturen. Das macht<br />

das geringfügig höhere Gewicht mehr als<br />

wett. Klare Empfehlung! K.A.<br />

The North Face Slot WP Frauen<br />

129,95 €, Nr. 15.37.97<br />

Weltbester Winterschuh! Mein Mann und ich haben<br />

uns diesen Schuh vor zwei Jahren gekauft (er<br />

natürlich das Herrenmo<strong>de</strong>ll) und sind total<br />

zufrie<strong>de</strong>n. Wir können damit auch lange<br />

Winterwan<strong>de</strong>rungen ohne jegliche<br />

Beschwer<strong>de</strong>n machen. Fällt<br />

recht klein aus. Isabella V.<br />

Thermos King Bottle<br />

ab 39,95 €, Nr. 21.37.34<br />

Die beste Kanne, die ich kenne. Sie ist<br />

sehr leicht, kleckert nicht und hält echt<br />

lange heiß. Der Hinweis, das Getränk<br />

immer in <strong>de</strong>n Becher zu gießen, um<br />

Verbrühungen zu vermei<strong>de</strong>n, sollte also<br />

ernst genommen wer<strong>de</strong>n! Björn G.<br />

Meru Ringebu Overall<br />

Kin<strong>de</strong>r<br />

89,95 €, Nr. 13.81.08<br />

Ganz toller Anzug!<br />

Meine Tochter geht<br />

damit ro<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r<br />

schmeißt sich in<br />

<strong>de</strong>n Schnee und<br />

macht Engelsfiguren.<br />

Sie<br />

kann sich toll<br />

darin bewegen<br />

und wird we<strong>de</strong>r<br />

nass noch friert<br />

sie. Nächstes Jahr muss<br />

wie<strong>de</strong>r einer her, am besten<br />

auch für mich ;-). Tanja D.<br />

Grivel Spi<strong>de</strong>r<br />

34,95 €, Nr. 11.83.22<br />

Diese Grö<strong>de</strong>l sind einer meiner<br />

besten Käufe! Superleicht,<br />

kompakt und schnell<br />

zu befestigen. Auch<br />

prima fürs Joggen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>zum</strong><br />

Nordic Walking<br />

geeignet. Es<br />

macht unglaublich<br />

Spaß, damit im Winter<br />

rumzulaufen. J.W.<br />

Victorinox Swiss Tool X<br />

129,95 €, Nr. 11.29.34<br />

Klar, das Multitool ist kein Leichtgewicht.<br />

Dafür ist es aber auch<br />

vernünftig einsetzbar und SEHR<br />

stabil. Klingen und Werkzeuge sind<br />

vernünftig verriegelbar und sicher<br />

benutzbar. Auch nach mehr als<br />

fünf Jahren Nutzung wür<strong>de</strong> ich<br />

es uneingeschränkt weiterempfehlen.<br />

Holger M.<br />

Red Chili Spirit VCR IZ Männer<br />

99,95 €, Nr. 19.69.05<br />

Ich habe diesen Schuh zwei<br />

Nummern kleiner gekauft<br />

und bin nach anfänglichem<br />

Drücken total mit ihm verschmolzen.<br />

Ich nutze ihn <strong>zum</strong><br />

Boul<strong>de</strong>rn und kann nur Positives<br />

berichten: superstabiler<br />

Stand, fast keine<br />

Abnutzung, kaum<br />

Geruch, und er<br />

hat sich nicht<br />

geweitet. Felix L.


78 Reise<br />

Reise<br />

79<br />

Wer hat die<br />

Kokosnuss<br />

geklaut?<br />

SEYCHELLEN<br />

Man muss nicht kriminell wer<strong>de</strong>n, um sich einen Familienurlaub<br />

auf <strong>de</strong>n Seychellen leisten zu können. Denn vom Klischee <strong>de</strong>s<br />

Luxusreiseziels ist die Inselgruppe im Indischen Ozean weiter<br />

entfernt als <strong>de</strong>r Nordpol vom Südpol. Eine Probe aufs Exempel ...<br />

Text und Fotos: Michael Neumann


80 Reise<br />

Reise 81<br />

Im Frühjahr hat es nicht geklappt, im Sommer schon gleich<br />

gar nicht. Doch jetzt bin ich fällig, meine Frau besteht völlig<br />

zu Recht auf einen FAMILIENURLAUB. Aber Mitte November?<br />

Dem Schmud<strong>de</strong>lmonat überhaupt, schamhaft versteckt<br />

zwischen Gol<strong>de</strong>ne m Oktobe r und <strong>de</strong>m ersten relevanten Auftritt<br />

von Frau Holle? Hilft nichts, Zeitfenster ist Zeitfenster.<br />

Also wohin? Die üblichen Last-Minute-Ziele in Sü<strong>de</strong>uropa schei<strong>de</strong> n<br />

schon aus Prinzip aus. Zu<strong>de</strong>m ist dort das Wetter so spät im Jahr<br />

auch keine Bank. So zieht <strong>de</strong>r Finger auf <strong>de</strong>r Weltkarte immer<br />

weiter e Kreise. Kin<strong>de</strong>rfreundliche Destination fernab <strong>de</strong>r üblichen<br />

Pfa<strong>de</strong> gesucht, bei <strong>de</strong>r Sonne, Strand und Sandburgen mit<br />

außergewöhnlichen Naturlandschaften und Outdoor akti vitäten<br />

eine harmonisch e Symbiose eingehen.<br />

O<strong>de</strong>r als Ein zeiler: Wir wollen Palmen UND Berge!<br />

Nach zwei, drei Wochen Sondierungsphase, bei <strong>de</strong>r auch das Fernweh<br />

von früher wie<strong>de</strong>r aufflammt, als man noch ohne Kin<strong>de</strong>r im<br />

Schlepp zigeunermäßig durch die Welt zog, rückt Thailand in <strong>de</strong>n<br />

Fokus. Ein völlig an<strong>de</strong>rer Kulturkreis, eine tolle Küche und zahllose<br />

Optionen in Sachen Unterkunft und Ausflüge. Doch wie steht es ><br />

Solange nicht auch Mami untergeht …<br />

Manchmal machen’s einem die Seychellen nicht einfach.


82 Reise<br />

Reise 83<br />

SEYCHELLEN<br />

An<strong>de</strong>rs als in vielen asiatischen<br />

o<strong>de</strong>r afrikanischen Län<strong>de</strong>rn<br />

gibt es auf <strong>de</strong>n Seychellen<br />

keine giftigen Tiere, die<br />

unvorsichtigen Kin<strong>de</strong>rn<br />

gefährlich wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

in Thailand mit Impfungen, Malaria und wil<strong>de</strong>n Tieren? Immerhin<br />

habe n wir ein Krabbelkind dabei, das <strong>de</strong>rzeit seine orale Phase hat.<br />

Heißt für Nichteltern: Alles, was nicht bei drei auf <strong>de</strong>n Bäumen ist,<br />

wird gegrabscht, ausgiebig angesabbert, abgekaut und in <strong>de</strong>n<br />

Hamsterbacken gebunkert. Okay, das Malaria risiko ist minimal,<br />

doch eine Hepatitis-A-Impfung wird empfohlen, und die ein o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>re Giftschlange wur<strong>de</strong> dort auch schon gesichtet. Somit schei<strong>de</strong>t<br />

Thailand schon in <strong>de</strong>r Vorrun<strong>de</strong> aus. Auf <strong>de</strong>m Weg zurück nach<br />

Europa nimmt <strong>de</strong>r Finger eine n kleinen Schwenk nach Sü<strong>de</strong>n und<br />

bleibt an einem grünen Mückenschiss im Indischen Ozean hängen:<br />

<strong>de</strong>n Seychellen. In begriff <strong>de</strong>s Inselparadieses und Fototapete<br />

schlechthin. Noch mal Orakel Google befragt: akzeptable Flugzeit<br />

(keine zehn Stun<strong>de</strong>n mit einmal Umsteigen in Dubai), akzeptabler<br />

Flugpreis (750 Euro statt 1000 wie nach Thailand), wenig Zeitverschiebung<br />

(drei Stun<strong>de</strong>n), keine Impfungen, keine giftigen Tiere.<br />

Auf <strong>zum</strong> Bacardi-Beach<br />

Aber die Seychellen können sich doch nur die Reichen und wenig e<br />

Schöne leisten, o<strong>de</strong>r? Werbewelten aus <strong>de</strong>n Neunzigern, in <strong>de</strong>nen<br />

sorglose Menschen in wehen<strong>de</strong>n weißen Klei<strong>de</strong>rn auf Segel jachten<br />

vor bizarren Granitfelsen kreuzten, Raffaello-Kugeln einwarfen und<br />

mit Bacardi nachspülten, prägen noch heute die gemeine Vorstellung<br />

von <strong>de</strong>n Seychellen. Dazu kommen Super luxusresorts wie ><br />

Welche Farbe kommt <strong>de</strong>nn heute auf <strong>de</strong>n Teller?<br />

Graf Zahl? Nein, nur einer von Abertausen<strong>de</strong>n Flughun<strong>de</strong>n.<br />

Fotos: Thomas Lipke<br />

Fehlt nur noch <strong>de</strong>r T-Rex<br />

– im prähistorischen<br />

Palmenwald <strong>de</strong>s Vallée<br />

<strong>de</strong> Mai.


84 Reise<br />

Reise 85<br />

Frégate Islan d, die von Bill Gates und Konsorten gern mal komplett<br />

gebucht wer<strong>de</strong>n, was dann an die 100 000 Dollar kostet – pro Tag!<br />

Doch auch diese Medaille hat zwei Seiten, wie Google weiß. So gibt<br />

es neben <strong>de</strong>m Fünf-Sterne-Tourismus auch für Max Mustermann<br />

und Otto Normalverdiener Möglichkeiten, die Seychelle n zu<br />

ent <strong>de</strong>cken, ohne <strong>de</strong>n Dispo zu sprengen. Nur eines wollen die<br />

Insulaner keinesfalls: Camping. Zelt und Schlafsack können also<br />

zu Hause bleiben. Die Zauberworte heißen vielmehr Bungalow mit<br />

Selbstversorgung und essen gehen, wo die Locals essen gehen.<br />

SEYCHELLEN<br />

Morgens Wan<strong>de</strong>rn, mittags<br />

Siesta am Strand, abends<br />

Sonnenuntergang gucken –<br />

<strong>de</strong>r Seychellen-Triathlon.<br />

Touchdown im Paradies<br />

Schon beim Lan<strong>de</strong>anflug steht <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Mund offen. Wow,<br />

alles so schön grünblau hier. Losgeflogen im Münchener Herbstgrau,<br />

könnte <strong>de</strong>r Kontrast kaum größer ausfallen. Die Temperaturen<br />

auf <strong>de</strong>m Rollfeld tun ein Übrigens, uns davon zu überzeugen, eine<br />

goldrichtige Entscheidung getroffen zu haben: 28 Grad und ein<br />

laues Lüftchen. Yes!<br />

Als ersten Stopp steuern wir die Bucht Beau Vallon auf <strong>de</strong>r Hauptinsel<br />

Mahé an, keine 45 Minuten vom Flughafen entfernt. Hier<br />

gönne n wir uns zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Luxus eines Hotels mit Vollpension <strong>zum</strong><br />

Ankommen, Runterkommen und Eingewöhnen – ein bisschen<br />

Raffaello muss schon sein.<br />

Obwohl <strong>de</strong>r Strand auch bei <strong>de</strong>n Einheimischen sehr beliebt ist,<br />

fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>m zwei Kilometer langen Halbmond aus Sand je<strong>de</strong>r<br />

seine Palme <strong>zum</strong> Drunterliegen o<strong>de</strong>r Raufklettern. Das Beste an<br />

<strong>de</strong>r Bucht ist aber <strong>de</strong>r nahe Nationalpark Morne Seychellois mit<br />

<strong>de</strong>m gleichnamigen 905 Meter hohen Berg. Dort erstreckt sich<br />

ein ausgeschil<strong>de</strong>rtes Wan<strong>de</strong>rwegenetz über Dutzen<strong>de</strong> Kilometer.<br />

Und da nur die Wenigsten zur Ba<strong>de</strong>hose auch die Bergstiefel<br />

dabei haben, hat man diese nahezu für sich allein. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Überschaubarkeit <strong>de</strong>s Gebiets ist <strong>de</strong>r allenthalben empfohlene<br />

Wan<strong>de</strong>r führer zwar nicht notwendig, doch überaus praktisch. Wer<br />

sonst könnte einem Flora und Fauna besser erklären als ein Einheimischer,<br />

<strong>de</strong>r die Insel wie seine Westentasche kennt? Und sieht,<br />

was ein Stadtindianer niemals sieht? Die Überreste einer von<br />

Achtung! Jährlich sterben 150 Menschen durch fallen<strong>de</strong> Kokosnüsse<br />

Schweizer Mönchen betriebenen Zimt<strong>de</strong>stille etwa, wo vor über<br />

100 Jahren Parfümessenzen gewonnen wur<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r die Frucht<br />

<strong>de</strong>s Muskatnussbaums, aus <strong>de</strong>r man die von einem rötlichen<br />

Samenmantel umschlungene Nuss pulen kann. Ohne Führer hätte<br />

man allein mit <strong>de</strong>m Offensichtlichen sein Tun: die stete Steigung<br />

<strong>de</strong>s Trails, die hohe Luftfeuchte und die immer wie<strong>de</strong>r grandiosen<br />

Ausblicke auf <strong>de</strong>n Indischen Ozean, bevor sich <strong>de</strong>r Trail wie<strong>de</strong>r im<br />

Dschungel verliert.<br />

So vergehen die ersten Tage wie im Flug: Wan<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Morgenstun<strong>de</strong>n,<br />

dann Siesta unter Palmen, nachmittags ein bisschen auf<br />

<strong>de</strong>m aufblasbaren SUP-Board durch die Bucht pad<strong>de</strong>ln und Fisch e<br />

gucken, abends Strandwan<strong>de</strong>rung mit Sonnenuntergang und zu<br />

guter Letzt, wenn die Kin<strong>de</strong>r selig schlummern, ein Drink unterm<br />

Sternenzelt.<br />

Fototapetenwechsel<br />

Wer die Seychellen in ihrer ganzen Vielfalt erleben will, muss<br />

jedoc h irgendwann die Koffer packen und umziehen. Praslin, die<br />

zweitgrößte <strong>de</strong>r über 100 Inseln und am besten per Schnellfähre<br />

erreichbar, ist unsere zweite Station. Hier locken zwei absolute<br />

Natur wun<strong>de</strong>r: <strong>de</strong>r Palmenwald im »Vallée <strong>de</strong> Mai« und <strong>de</strong>r Strand<br />

Anse Lazio, <strong>de</strong>m das Prädikat »schönster Strand <strong>de</strong>r Welt«<br />

an haftet. Ob <strong>de</strong>m so ist, sei dahingestellt, doch <strong>de</strong>r Mix aus weißem<br />

Strand, braunen Granitfelsen, grünen Palmen und knallblauem<br />

Wasser begeistert selbst Sonnenallergiker mit Sandflohphobie.<br />

Und wer nun glaubt, dass es am Strand <strong>de</strong>r Strän<strong>de</strong> entsprechend<br />

zugeht, kennt die Seychellen schlecht. Bereits wenige Meter vom<br />

Parkplatz entfernt fin<strong>de</strong>t sich ein stilles Fleckchen, an <strong>de</strong>m wir uns<br />

fühlen, als hätte Robinson einst nicht Freitag getroffen, son<strong>de</strong>rn<br />

Jane – und eine Familie gegrün<strong>de</strong>t. Die Kin<strong>de</strong>r wühlen im Sand<br />

und för<strong>de</strong>rn Muscheln statt Zigarettenstummel zutage, während<br />

wir <strong>de</strong>m meditativen Rascheln <strong>de</strong>r Palmwe<strong>de</strong>l lauschen. Ja, Herr<br />

Doktor, so geht’s ... möge uns jetzt nur keine Kokosnuss auf <strong>de</strong>n<br />

Kopf fallen.<br />

Auf <strong>de</strong>m Rückweg ist ein Stopp im »Maital« Pflicht. Dieser Palmenurwald<br />

ist mit 19,5 Hektar <strong>de</strong>r wohl kleinste Nationalpark <strong>de</strong>r Welt<br />

und wur<strong>de</strong> 1983 von <strong>de</strong>r UNESCO <strong>zum</strong> Weltnaturerbe erklärt. Die<br />

Landschaft ist ein Überbleibsel eines prähistorischen Wal<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r<br />

bereits existierte, als die Granitfelsen <strong>de</strong>r Seychellen noch <strong>zum</strong><br />

Kontinent Gondwana gehörten. Dort ge<strong>de</strong>iht auch die Coco <strong>de</strong> Mer,<br />

eine getrenntgeschlechtliche Palme, <strong>de</strong>ren Nuss aussieht wie <strong>de</strong>r<br />

Hintern einer etwas korpulenteren Dame. Dass noch dazu <strong>de</strong>r<br />

männliche Blütenstand aussieht wie ein meter langer eregierter ><br />

POWER YOUR LIFE<br />

FROM THE SUN<br />

Sag <strong>de</strong>m kalten Wetter<br />

auf Wie<strong>de</strong>rsehen<br />

Wir wollen <strong>de</strong>n Vögeln keine Fe<strong>de</strong>rn<br />

stehlen, son<strong>de</strong>rn glauben an die Vorteile<br />

<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Technologie.<br />

ALEX HONNOLD‘S KIT:<br />

Learn more at www.goalzero.<strong>de</strong><br />

Magische Nacht nach <strong>de</strong>m Abstieg vom Mt. Beerenberg.<br />

Die vulkanische Insel Jan Mayen im Nordatlantik.<br />

Foto: Fredrik Schenholm<br />

Anstatt mit Daunen ist <strong>de</strong>r Sleepwalker<br />

daher mit PrimaLoft® ausgestattet und<br />

bietet wärmen<strong>de</strong>n Komfort, egal bei<br />

welchen Bedingungen. Er ist fe<strong>de</strong>rleicht,<br />

weich und lässt sich optimal verstauen.<br />

Der Sleepwalker bleibt trocken, ist zu<strong>de</strong>m<br />

pflegeleicht und hält ein ganzes Leben lang.<br />

www.houdinisportswear.com


86 Reise<br />

Die neuen XXL-Kalen<strong>de</strong>r im Posterformat sind da!<br />

Reise 87<br />

Hier kommen Ihre guten Vorsätze für 2014<br />

Klettern<br />

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Best of Whitewater<br />

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Pow<strong>de</strong>r<br />

47 x 67 cm · 13 Photos · E 27,90<br />

Mattis messerscharfe Erkenntnis: Und <strong>de</strong>r Haifisch, <strong>de</strong>r hat Zähne.<br />

SEYCHELLEN<br />

Selbst notorische Strandverweiger<br />

konvertieren auf <strong>de</strong>n Seychellen<br />

über kurz o<strong>de</strong>r lang und fallen <strong>de</strong>m<br />

Müßiggang anheim.<br />

Penis, beflügelt die Fantasie um diese sinnlich geformte und bis zu<br />

30 Kilogramm schwere Nuss beinahe ins Pornografische. Und das<br />

erklären Sie jetzt mal Ihren Kin<strong>de</strong>rn ...<br />

Kleine Pfa<strong>de</strong> durchziehen <strong>de</strong>n Park und ergeben zusammengenommen<br />

eine etwa zweistündige und absolut kindgerechte<br />

Wan<strong>de</strong>run g. Wer Glück hat, sieht auch ein Chamäleon o<strong>de</strong>r einen<br />

<strong>de</strong>r schwarzen Vasapapageien. Diese gelten als vom Aussterben<br />

bedroht, die einzig bekannte Population von vielleicht 30 Tieren<br />

existiert hier auf Praslin.<br />

Den nächsten Ortswechsel machen wir als Tagestour. Mit <strong>de</strong>r Fähr e<br />

geht es nach La Digue, <strong>de</strong>r Postkarteninsel schlechthin. Keine<br />

zehn Quadratkilometer groß, kann man sie ganz bequem per<br />

Fahrrad und zu Fuß erkun<strong>de</strong>n. Alternativ stehen noch Ochsenkarren<br />

zur Verfügung und zwei, drei Taxis. Absolutes Highlight ist<br />

<strong>de</strong>r Strand Source d’Argent mit seinem Kartenhaus aus turm hohen<br />

Granitmurmeln. Ist das Prädikat »schönster Strand <strong>de</strong>r Welt«<br />

eigentlich schon vergeben?<br />

Pad<strong>de</strong>ln im Paradies<br />

Best of Outdoor<br />

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Letzte Station unserer Reise ist die kleine Insel Cerf vor <strong>de</strong>r<br />

Hauptstadt Victoria. Hier kommt endlich das Faltboot, das wir<br />

bisher aufgrund <strong>de</strong>r recht giftigen Brandung noch kein einziges<br />

Mal aufgebaut haben, <strong>zum</strong> Einsatz. Direkt vor unserem Bungalow<br />

breitet sich <strong>de</strong>r Nationalpark Sainte Anne Marine aus mit seinen<br />

sechs kleinen Inseln und einer Wasserfläche von zehn Quadratkilometern.<br />

Da sich weite Teile innerhalb eines Riffs be fin<strong>de</strong>n,<br />

Früchtchen: Sam, Kalle und die Nuss <strong>de</strong>r Coco-<strong>de</strong>-Mer-Palme. sind die Bedingungen meist vom Typ Ententeich und i<strong>de</strong>al <strong>zum</strong> ><br />

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88<br />

Reise<br />

SEYCHELLEN<br />

Auch wir fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Piratenschatz<br />

<strong>de</strong>s Korsaren La Buse auf Moyenne<br />

nicht – wohl aber das Vermächtnis<br />

<strong>de</strong>s Brendon Grimshaw.<br />

Trotz<strong>de</strong>m sollte man das Hotel auch mal verlassen.<br />

Familienpad<strong>de</strong>ln. Von einem nahen Hotel leihen wir noch ein<br />

Sit-on-Top-Kajak dazu und stechen zu diversen Touren in See.<br />

Letztes Ziel unseres Urlaubs ist die Insel Moyenne, auf <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Legen<strong>de</strong> nach ein Schatz <strong>de</strong>s Korsaren La Buse liegt, <strong>de</strong>r 1730 auf<br />

La Réunion <strong>zum</strong> To<strong>de</strong> verurteilt durch <strong>de</strong>n Strick starb. Eines vorneweg:<br />

Den Schatz im kolportierten Gesamtwert von 30 Millionen<br />

Pfund haben auch wir nicht gefun<strong>de</strong>n, dafür aber das skurile<br />

Refugium <strong>de</strong>s 2012 verstorbenen Brendon Grimshaw. Der britische<br />

Zeitungsredakteur hat die einstmals völlig abgeholzte Insel 1962<br />

für 20 000 Dollar erworben und wie<strong>de</strong>raufgeforstet. Seine<br />

unermüdlichen Mühen führten 2009 dazu, dass man Moyenne<br />

<strong>zum</strong> Nationalpark ernannte – und das Vallée <strong>de</strong> Mai nunmehr nur<br />

noch zweitkleinster Nationalpark ist. So soll verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass Investoren, die Grimshaw bereits 50 Millionen für sein 300<br />

mal 500 Meter großes Eiland geboten haben und die an<strong>de</strong>rnorts<br />

auf <strong>de</strong>n Seychellen eine Art Landplage gewor<strong>de</strong>n sind, sich die<br />

Insel unter <strong>de</strong>n Nagel reißen.<br />

Zeit seines Lebens war Grimshaw zu<strong>de</strong>m ein rechter Spaßvogel.<br />

So markierte er etwa die selbst angelegten Wege über die Insel<br />

mit dicken roten Farbklecksen. Und die 109 Riesenschildkröten,<br />

die die Wege bevölkern, gleich mit. So kann es passieren, dass<br />

mancher angepeilte Farbklecks plötzlich Beine bekommt. Auf <strong>de</strong>m<br />

Rückweg drehen wir eine letzte Run<strong>de</strong> um Cerf Islan d. Durchs<br />

flache Wasser huschen papageibunte Fische, und kleine Rochen,<br />

die beim Abtauchen ihren Schwanz aus <strong>de</strong>m Wasser heben, scheinen<br />

uns <strong>zum</strong> Abschied zuzuwinken. Servus, Seychellen! <<br />

ERMÄSSIGTES TICKET-DVD-PAKET<br />

FÜR GLOBETROTTERCARD INHABER!<br />

Tom Randall / photo: Franz Faltermaier for E.O.F.T.<br />

Selber Seychellen<br />

Wer ein Faltboot dabei hat, ist König.<br />

Anreise<br />

Am besten mit Emirates (emirates.<strong>de</strong>)<br />

von vielen <strong>de</strong>utschen Flughäfen via<br />

Dubai. Reisezeit: ca. 12 Stun<strong>de</strong>n. Preis<br />

je nach Saison ab 750 €. O<strong>de</strong>r direkt mit<br />

Condor (condor.<strong>de</strong>) ab Frankfurt.<br />

Unterkunft<br />

Erste Adresse für erschwingliche<br />

Bungalows ist das <strong>de</strong>utsche Buchungsportal<br />

seyvillas.com.<br />

Erste Anlaufstation auf Mahé war das<br />

Coral Strand Hotel (coralstrand.com),<br />

das durch seine Lage i<strong>de</strong>al <strong>zum</strong><br />

Erkun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Morne Seychelles NP<br />

ist. Auf Praslin verbrachten wir zu<strong>de</strong>m<br />

zwei Nächte im Castello Beach Hotel<br />

(castellobeachhotel.com). Von dort<br />

kann man tagsüber <strong>zum</strong> Anse Lazio<br />

o<strong>de</strong>r <strong>zum</strong> Anse Georgette wan<strong>de</strong>rn<br />

und abends fantastische Sonnenuntergänge<br />

genießen.<br />

Addis Abeba<br />

ÄTHIOPIEN<br />

KENIA<br />

Viktoriasee<br />

Nairobi<br />

Dodoma<br />

Zanzibar<br />

TANSANIA<br />

MOSAMBIK<br />

SOMALIA<br />

Mogadischu<br />

MADAGASKAR<br />

0 200 400 600 km<br />

Victoria<br />

SEYCHELLEN<br />

Allgemeine Infos<br />

• hauser-exkursionen.<strong>de</strong>: bieten Allinclusive-Wan<strong>de</strong>r-<br />

und Kombireisen.<br />

• club-aktiv.<strong>de</strong>: <strong>de</strong>utscher Reiseveranstalter,<br />

<strong>de</strong>r eine Kajakreise mit<br />

Segelbootübernachtungen im<br />

Programm hat.<br />

• seychelles.travel/<strong>de</strong>/: das Portal für<br />

die Reiseplanung schlechthin.<br />

Die Seychellen in bewegten Bil<strong>de</strong>rn: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/paradies-seychellen.<br />

Karten in <strong>de</strong>n Globetrotter Filialen für folgen<strong>de</strong> Events:<br />

19./20.10. BERLIN URANIA, jeweils 17:00 und 20:30 Uhr<br />

04./05./06.11. HAMBURG CINEMAXX DAMMTOR, jeweils 20:00 Uhr<br />

24.11. BONN WOKI, 13:00, 17:00 und 20:30 Uhr<br />

09./10.12. DRESDEN RUNDKINO, jeweils 20:00 Uhr<br />

Eine Produktion von<br />

ALLE INFOS ZUM PROGRAMM UND<br />

MEHR TERMINE AUF WWW.EOFT.EU<br />

16./17.12. DRESDEN RUNDKINO, jeweils 20:00 Uhr<br />

14.12. FRANKFURT GOETHE UNIVERSITÄT, 17:00, 20:30 Uhr<br />

15.12. FRANKFURT GOETHE UNIVERSITÄT, 17:00 Uhr<br />

präsentiert von


90 Kollege Globetrotter<br />

Kollege Globetrotter 91<br />

Träume geben<br />

Als Marketingmann möchte Dennis Pfitzner die Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />

dafür begeistern, ihre Träume zu leben. Wie wertvoll das ist, hat er<br />

selbst erfahren – in fernen Län<strong>de</strong>rn und vor <strong>de</strong>r Haustür.<br />

Text: Manuel Arnu | Fotos: Archiv Dennis Pfitzner<br />

Den Grauen Riffhai hat Dennis nicht<br />

kommen sehen. Eben schnorchelte<br />

er noch durch das warme und putzigbunte<br />

Fin<strong>de</strong>t-Nemo-Land im Ningaloo<br />

Reef. Das 250 Kilometer lange Korallenriff<br />

vor <strong>de</strong>r Nordwestküste Australiens ist<br />

UNESCO-Welterbe und Taucherparadies.<br />

Als Dennis langsam über die Riffkante<br />

gleitet, än<strong>de</strong>rt sich die Stimmung schlagartig.<br />

Plötzlich ist das Wasser empfindlich<br />

kälter, Strömung zerrt an <strong>de</strong>n Flossen, es<br />

ist dunkel. Vor ihm ein farbloser, schemenhafter<br />

Kegel, in ständiger Bewegung. Groß<br />

wie ein dreistöckiges Haus. Dennis taucht<br />

näher heran und erspäht etwa 30 Haie,<br />

die um eine Station von Putzerfischen<br />

schwärmen.<br />

Dennis hört<br />

nur sein Blut in <strong>de</strong>n Ohren rauschen und<br />

<strong>de</strong>n eigenen Herzschlag pochen. Und<br />

plötzlich kreist dieser Graue Riffhai mit<br />

dreieinhalb Meter Länge um ihn herum.<br />

Dennis nur mit Schnorchel und Flossen,<br />

ihm gegenüber ein Raubtier in seinem<br />

Element. Zum allerersten Mal fühlt sich<br />

Dennis <strong>de</strong>r Natur ausgeliefert. »Ich wusste:<br />

Egal, was ich mache, es hat keinerlei<br />

Auswirkung.« Nach kurzem Mustern<br />

verliert <strong>de</strong>r Hai sein Interesse und entschwin<strong>de</strong>t<br />

in <strong>de</strong>r Dunkelheit. Traum o<strong>de</strong>r<br />

Albtraum? Noch heute ergreift Dennis eine<br />

tiefe Ehrfurcht, wenn er sich an diese<br />

Begegnung erinnert.<br />

Reisen be<strong>de</strong>utet: raus aus <strong>de</strong>r Komfortzone<br />

Dennis Pfitzner, 34 Jahre alt, ist Teamleiter<br />

im Zentralmarketing am Neuen<br />

Höltigbaum in Hamburg Rahlstedt. Er<br />

befeuert <strong>de</strong>n Globetrotter-Slogan<br />

»Träume leben«, um bei<br />

<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n einen Funken zu zün<strong>de</strong>n. Er<br />

kümmert sich um Media- und Kampagnenplanung,<br />

ist die Schnittstelle zwischen<br />

Agenturen, Herstellern und Globetrotter.<br />

Reisen sind für Dennis mehr als Urlaub<br />

und Entspannung. »Für mich geht es beim<br />

Reisen darum, Horizonte zu erweitern und<br />

Erfahrungen zu sammeln. Wie reagiere ich<br />

auf Situationen, die mir neu sind, und auf<br />

Umgebungen, die ich nicht kenne.« Dazu<br />

können Hai-Kontakte zählen, ein dramatischer<br />

Wetterumschwung am Klettersteig<br />

in <strong>de</strong>n Schweizer Alpen, o<strong>de</strong>r ganz einfach<br />

auch nur eine neue Wan<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n<br />

Hamburger Wäl<strong>de</strong>rn.<br />

In seiner Heimatstadt Köln studierte er<br />

Kommunikationswissenschaften und war<br />

regelmäßig Kun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Globetrotter-Filiale.<br />

»Für mich immer noch die schönste.<br />

Ich wür<strong>de</strong> dort sofort fünf Tage die Woche<br />

Urlaub machen.« 2010 bewarb er sich bei<br />

Globetrotter, weil er seinen Beruf enger mit<br />

seinen Freizeitaktivitäten verknüpfen >


92<br />

Kollege Globetrotter<br />

Dennis war fünf Jahre alt, als eine Postkarte seiner<br />

Tante seine Sehnsucht nach <strong>de</strong>r weiten Welt weckte.<br />

IDENTITY – LEDER MIT<br />

HERKUNFTSNACHWEIS<br />

Dennis Down Un<strong>de</strong>r. Der fünfte Kontinent wur<strong>de</strong> seine zweite Heimat.<br />

wollte. Statt Ferien im Olivan<strong>de</strong>nhof<br />

bekam Dennis eine Stelle in <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Globetrotter-Zentrale.<br />

Zuständig auch für Andreas Kieling<br />

Ist es nicht schwierig, im Büro zu sitzen<br />

und an <strong>de</strong>n Träumen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n zu<br />

basteln? Dennis lacht und winkt ab: »Nein,<br />

das ist toll. Ich wer<strong>de</strong> selbst je<strong>de</strong>n Tag<br />

wie<strong>de</strong>r neu inspiriert.« Sei es durch Kollegen,<br />

Kun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r das Sortiment. Dennis<br />

koordiniert unter an<strong>de</strong>rem auch das<br />

Sponsoring. Wüstenfotograf Michael<br />

Martin und Naturfilmer Andreas Kieling<br />

zählen zu <strong>de</strong>n prominenten Partnern,<br />

aber auch die Höhenbergsteigerin Alix<br />

von Melle, zugleich Pressesprecherin bei<br />

Globetrotter München. »Zu<strong>de</strong>m liefern wir<br />

vom Marketing Input für die Website o<strong>de</strong>r<br />

auch für die Print aus gabe von 4-<strong>Seasons</strong>.«<br />

Diese Medien bieten viel Raum für neue<br />

Impulse. Aber »Träume leben« sei nicht<br />

nur auf sportliche Hel<strong>de</strong>ntaten und auf<br />

Outdoor aktivitäten voller Entbehrung und<br />

Schmerzen gemünzt. »Es umfasst alle<br />

Erlebnisse in <strong>de</strong>r Natur und auf Reisen«,<br />

sagt Dennis. »Egal ob Strandurlaub in<br />

St. Peter-Ording o<strong>de</strong>r eine Besteigung<br />

<strong>de</strong>s Kilimandscharo. Da hat Globetrotter<br />

für je<strong>de</strong>n etwas zu bieten.«<br />

Dennis kennt diese Träume und Bil<strong>de</strong>r, die<br />

sich ein Leben lang im Kopf festbrennen.<br />

Als Fünfjähriger bekam er seine erste eigene<br />

Ansichtskarte: von seiner Tante, aus<br />

Australien. Das Foto weckte Sehnsüchte,<br />

und über die Jahre formte sich ein Traum,<br />

<strong>de</strong>n er nach seinem Studium verwirklichte:<br />

Es macht<br />

immer<br />

Tuk-Tuk.<br />

Auf einem<br />

Thailand-Trip.<br />

Dennis kündigte 2003 Wohnung und Job,<br />

packte seinen Rucksack und flog für ein<br />

Jahr nach Australien. Ohne Plan und Ziel<br />

stand er am Flughafen von Sydney. »Ich<br />

fühlte mich total frei. Es war egal, ob ich<br />

links, rechts o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong>aus gehe.« Dennis<br />

fand seinen Weg. Wenn nötig, machte er<br />

ein paar Dollar mit Gelegenheitsjobs. »Ich<br />

war Tourgui<strong>de</strong> nahe Cairns und Baggerfahrer<br />

in Sydney.« Immer gera<strong>de</strong> so viel<br />

Arbeit, dass es für eine Woche im Busch<br />

Ob Kufen o<strong>de</strong>r Klettersteig – Dennis lässt nichts unversucht.<br />

o<strong>de</strong>r <strong>zum</strong> Wellenreiten genügte. Inzwischen<br />

kenne er Australien besser als<br />

Europa, meint Dennis. Fünfmal flog er bis<br />

heute nach Down Un<strong>de</strong>r. Das Land hat ihn<br />

nicht mehr losgelassen.<br />

Nach seinem Medienstudium hat Dennis<br />

ein weiteres Mal die Hörsaalbank gedrückt:<br />

Biologie bis <strong>zum</strong> Vordiplom. Aber eine<br />

Arbeit im Labor war für ihn unvorstellbar.<br />

»Nun habe ich eben bei Globetrotter einen<br />

Finger am Puls <strong>de</strong>r Natur.« Auf Reisen<br />

wur<strong>de</strong> seine Beobachtungsgabe geschärft,<br />

die australische Wüste öffnete ihm die<br />

Augen: »Ich war zuerst total überfor<strong>de</strong>rt,<br />

weil da nichts ist außer Ödnis. Dann gehst<br />

du in die Hocke, <strong>de</strong>ine Augen gewöhnen<br />

sich an die Langsamkeit. Auf einmal siehst<br />

du vor dir im Sand einen Dorn teufel, das<br />

ist eine Echsenart. Du erkennst die<br />

Fülle an Leben in so einer Umgebung und<br />

bekommst einen ganz an<strong>de</strong>ren Fokus.«<br />

Wer wan<strong>de</strong>rt, wird bewan<strong>de</strong>rt<br />

Gleiches gelte für Deutschland, erklärt<br />

Dennis. Wenn er aus <strong>de</strong>m Büro blickt,<br />

schaut er auf Wald: Naturschutzgebiet,<br />

ehemaliger Truppenübungsplatz. »Manche<br />

Leute marschieren stun<strong>de</strong>nlang durch <strong>de</strong>n<br />

Wald und haben nichts gesehen. Die<br />

sollten sich einfach mal hinsetzen und<br />

eine halbe Stun<strong>de</strong> warten.« Rothirsche,<br />

Kraniche und Mar<strong>de</strong>r hat Dennis in <strong>de</strong>n<br />

Wäl<strong>de</strong>rn und Naturschutzgebieten rings<br />

um Hamburg beobachtet. »Nördlich von<br />

Bargtehei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n sogar Wölfe gesichtet.«<br />

Keine 50 Kilometer von <strong>de</strong>r Reeperbahn<br />

entfernt.<br />

Bei seiner ersten Australienreise wog<br />

Dennis’ Rucksack über 30 Kilo. Nach<br />

einem Monat trennte er sich von <strong>de</strong>r Hälfte<br />

<strong>de</strong>s Gepäcks. Aber egal ob Wald- und<br />

Wiesentour in Hamburg o<strong>de</strong>r Dschungelabenteuer<br />

im Nationalpark Khao Sok in<br />

Thailand, etwas hat Dennis immer dabei:<br />

sein Leatherman Tool. Auf <strong>de</strong>r letzten Tour<br />

wog <strong>de</strong>r Rucksack nur noch zwölf Kilo, und<br />

Dennis hat nichts vermisst. Trägt man alles<br />

auf <strong>de</strong>m Rücken, was man für <strong>de</strong>n Alltag<br />

braucht, bekommt man einen verän<strong>de</strong>rten<br />

Blick aufs Leben, fin<strong>de</strong>t Dennis: »Wer<br />

wan<strong>de</strong>rt, wird bewan<strong>de</strong>rt.« Und: »Reisen<br />

lehrt Demut. In Australien habe ich Südafrikaner<br />

kennengelernt, die <strong>de</strong>n Sonnenuntergang<br />

am Strand genossen haben.<br />

Wegen <strong>de</strong>r Kriminalität in ihrer Heimat<br />

hätten sie sich dort in <strong>de</strong>r Dämmerung<br />

kaum mehr rausgetraut.« Da erscheint das<br />

Leben in Deutschland doch gleich in<br />

einem freundlicheren Licht.<br />

Dennis ist mit Hun<strong>de</strong>schlitten in Norwegen<br />

gefahren, hat Krokodile in Australien<br />

und Königskobras in Thailand beobachtet.<br />

Aber als Hardcore-Outdoorer will er sich<br />

nicht bezeichnen. »Meine Aktivitäten<br />

hatten nie mit Performance zu tun. Ich<br />

wollte nie alle Achttausen<strong>de</strong>r besteigen –<br />

nur meine Neugier stillen.« Vor vier Jahren<br />

wan<strong>de</strong>rte Dennis 155 Kilometer auf <strong>de</strong>m<br />

Rothaarsteig. »Ein wun<strong>de</strong>rschönes Mittelgebirge<br />

mit alten Mischwäl<strong>de</strong>rn. Totale<br />

Ruhe, mitten in Deutschland.« Es war ein<br />

Aha-Erlebnis. Dass man um die halbe Welt<br />

fliegen muss, um seine Träume zu leben –<br />

davon verabschie<strong>de</strong>t sich Dennis gera<strong>de</strong><br />

ein Stück weit. <<br />

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94<br />

Traumtour<br />

Traumtour<br />

95<br />

Die volle Ladung<br />

Winter ist gewiss<br />

nicht je<strong>de</strong>rmanns<br />

Sache. Aber manche<br />

mögen’s weiß. Wer<br />

also von Schnee und<br />

Kälte gar nicht genug<br />

bekommen kann …


96 Traumtour<br />

Traumtour 97<br />

… fin<strong>de</strong>t auf einer<br />

norwegischen<br />

Hochebene sein<br />

Paradies. So wie<br />

<strong>de</strong>r Autor dieser<br />

Geschichte:<br />

Text und Fotos: Martin Hülle<br />

»Hardangervidda<br />

auf Ski«.<br />

Die ersten Kilometer über <strong>de</strong>n Ståvatn sind Warm-up,<br />

bevor es steil hinaufgeht. Die Pulkas zerren an <strong>de</strong>r<br />

Hüfte, die Ski suchen Grip, und <strong>de</strong>r Puls schnellt in<br />

die Höhe. Denn auch wenn die Hardangervidda<br />

weitgehend eine von Eismassen zerfurchte Hochebene<br />

ist, gibt es einige Gipfel von beachtlicher<br />

Höhe, und <strong>de</strong>r westliche Teil weist alpinen Charakter auf. In diese<br />

Welt kämpfen wir uns am ersten Tag hinein. Mit <strong>de</strong>n schwer bepackten<br />

Schlitten im Schlepp, in <strong>de</strong>nen wir all die <strong>zum</strong> Überleben<br />

wichtige Ausrüstung mitführen. Dazu Verpflegung für über eine<br />

Woche: gefriergetrocknetes Zeug in Alubeuteln, Müsli, Trockenfleisch<br />

und an<strong>de</strong>re Leckereien. Noch weit entfernt ist <strong>de</strong>r Hardangerjøkulen,<br />

einer <strong>de</strong>r größten Gletscher <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, zu <strong>de</strong>ssen<br />

Füßen unser Ziel liegt, die Bahnstation Finse. Dazwischen erwartet<br />

uns eine Weite, die bis jenseits <strong>de</strong>s Horizonts zu reichen<br />

scheint. Kein Baum, kein Strauch – ein Traum in Weiß.<br />

Doch hinauf gen Vesle Nup ziehen stürmische Win<strong>de</strong> auf. Sie<br />

erschweren das Laufen und vernebeln die Sicht durch aufstieben<strong>de</strong>n<br />

Schnee. Böen mit Geschwindigkeiten von 80 Stun<strong>de</strong>nkilometern<br />

drohen uns umzuwerfen. In einer Pause entreißt ein<br />

Luftzug Tobias beinahe <strong>de</strong>ssen Windjacke, die er unachtsam im<br />

Schnee abgelegt hatte, um noch eine wärmen<strong>de</strong> Schicht unterzuziehen.<br />

Wer nicht aufpasst, wird hier schnell bestraft.<br />

Zum Glück sind die Temperaturen mo<strong>de</strong>rat und nur knapp im<br />

Frostbereich, sonst wäre es durch <strong>de</strong>n Windchill-Effekt noch viel<br />

kälter. Die kraftlose Sonne zeigt sich bloß als fahler Fleck ab >


98<br />

Traumtour<br />

HOW<br />

Eine <strong>de</strong>r wenigen Orientierungshilfen.<br />

Die Abgeschie<strong>de</strong>nheit<br />

löst einen Kitzel aus.<br />

Unwi<strong>de</strong>rstehlich für alle,<br />

die Abenteuer suchen.<br />

IS NOW?<br />

Schön wär’s, wenn’s Wetter immer so wär.<br />

Blaue Stun<strong>de</strong> mit heimeliger Gasfunzel.<br />

und an am diffusen Himmel. Immer mehr<br />

nimmt das Chaos das Zepter in die Hand.<br />

Distanzen lassen sich nur noch schwer<br />

abschätzen. Nach vielen Stun<strong>de</strong>n sind wir<br />

froh, als wir am See Mannevatn ankommen<br />

und an einer kleinen Fischerhütte Schutz<br />

fin<strong>de</strong>n für die Nacht.<br />

Amundsens Hölle<br />

war Anfang 20, als er mit seinem Bru<strong>de</strong>r<br />

Leon die Orientierung in einem tagelangen<br />

Schneesturm verlor. Ausgezehrt von Hunger<br />

und erschöpft durch Kälteeinbrüche,<br />

fielen sie in tiefen Schlaf. Als Roald in <strong>de</strong>r<br />

Nacht erwachte, war er in einem Eissarg<br />

eingeschlossen, <strong>de</strong>m Ersticken nah. Leon<br />

gelang die Rettung: Er durchbrach die<br />

Wand <strong>de</strong>r Eishöhle mit einem Eispickel,<br />

und sie konnten umkehren. Lange galt die<br />

Hardangervidda als uneinnehmbar, und<br />

erst 1896 gelang es Amundsen, die Hochebene<br />

mit Ski zu bewältigen.<br />

Es ist dieser Mythos, <strong>de</strong>r auch uns hinaustreibt<br />

ins eisige Freie. Das Wissen darum,<br />

dass die Hardangervidda nach wie vor die<br />

Gegend par excellence ist, um sich in einer<br />

rauen Winterwelt zu behaupten, sich zu<br />

arrangieren mit <strong>de</strong>n Unbil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Wetters.<br />

Früh im Winter, bevor die Region um die<br />

Ostertage von Scharen an Norwegern<br />

heimgesucht wird, sind die »Wege« noch<br />

überwiegend unmarkiert. Es gibt nur<br />

Richtungen und eine scheinbar grenzenlose<br />

Freiheit in all <strong>de</strong>r Einsamkeit. Weit<br />

entfernt von Bussen, Bahnen o<strong>de</strong>r zugewehten<br />

Straßen löst diese Abgeschie<strong>de</strong>nheit<br />

einen Kitzel aus. Unwi<strong>de</strong>rstehlich<br />

Rückblick: Am Morgen, beim Frühstück in<br />

<strong>de</strong>r Haukeliseter Fjellstue, <strong>de</strong>m Ausgangspunkt<br />

unserer Skitour über das Hochplateau,<br />

wähnten wir uns noch fern <strong>de</strong>r Hölle,<br />

die sich hier so schnell auftun kann. Dabei<br />

hätten wir nur zurück<strong>de</strong>nken müssen an<br />

<strong>de</strong>n norwegischen Nationalhel<strong>de</strong>n Roald<br />

Amundsen, Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>s Südpols und<br />

<strong>de</strong>r Nordwestpassage, <strong>de</strong>r 1893 das erste<br />

Mal versuchte, die Hardangervidda mit Ski<br />

zu überqueren. Eigentlich sollte die Tour<br />

nur eine Trainingsfahrt für spätere Expeditionen<br />

sein, doch Amundsen musste feststellen,<br />

dass er die Natur vor <strong>de</strong>r eigenen<br />

Haustür unterschätzt hatte. Mehrmals<br />

versuchte er die Traverse, immer wie<strong>de</strong>r<br />

wur<strong>de</strong> er zur Umkehr gezwungen. Dabei<br />

entging Amundsen nur knapp <strong>de</strong>m Tod: Er ><br />

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100 Traumtour<br />

Traumtour 101<br />

Wir sind gefangen in<br />

einem Milchglas, sitzen<br />

fest in unseren Zelten.<br />

Ein Weitergehen un<strong>de</strong>nkbar.<br />

eine Umkehr nach Haukeliseter o<strong>de</strong>r eine einfachere Alternativroute<br />

nach Rjukan in Betracht. Der geplante Weg nach Finse<br />

scheint weit und bei Wind, Schneefall und schlechter Sicht kaum<br />

schaffbar. Der Traum <strong>de</strong>r Süd-Nord-Überquerung <strong>de</strong>r Hardangervidda<br />

wür<strong>de</strong> platzen. Wir drängen uns zu fünft in einem <strong>de</strong>r Zelte<br />

zusammen, wälzen die Karten, diskutieren das Für und Wi<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Optionen und grübeln lange darüber, welche Möglichkeiten<br />

wir haben. Ein Zurück o<strong>de</strong>r eine schnö<strong>de</strong> Rundtour käme einer<br />

Nie<strong>de</strong>rlage gleich, auch wenn es die Vernunft diktiert.<br />

für alle, die von Abenteuern träumen. Und die eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

suchen, die es zu bewältigen gilt. Wir sind Feuer und Flamme<br />

Zur Vorbereitung: Autoreifen durch <strong>de</strong>n Wald zerren<br />

für diese kalte, für viele wenig verlocken<strong>de</strong> Welt. In <strong>de</strong>n nächs ten Doch am folgen<strong>de</strong>n Morgen sieht die Wetterprognose nicht mehr<br />

bei<strong>de</strong>n Tagen bessert sich das Wetter, und wir laufen durch das Tal ganz so schlimm aus, und wir beschließen, unserem ursprünglichen<br />

Plan treu zu bleiben. Schließlich sind wir fit, haben zu<br />

<strong>de</strong>r Bora und an <strong>de</strong>r Hellevassbu vorbei bis <strong>zum</strong> Bjørnavatnet. Ein<br />

farbenfrohes Idyll am Himmel muntert uns auf, vertreibt für einige Hause Autoreifen durch <strong>de</strong>n Wald gezerrt und uns vorbereitet wie<br />

Zeit die Tristesse und lässt je<strong>de</strong> Unannehmlichkeit vergessen. Es für eine Polarexpedition. Und genauso zeigt uns die Hardangervidda<br />

mal wie<strong>de</strong>r ihre Zähne. Wir wähnen uns in Grönland o<strong>de</strong>r<br />

sind diese blauen, roten und violetten Abendstun<strong>de</strong>n, die uns in<br />

ihren Bann ziehen. Wie immer ist es die Schönheit <strong>de</strong>r Natur, die sonst wo in <strong>de</strong>r Arktis. Aber ist es nicht gera<strong>de</strong> das, was <strong>de</strong>n Reiz<br />

all die Strapazen nichtig macht.<br />

ausmacht? Diese Ungewissheit? Trotz bester Vorbereitung mit<br />

Aber dann: ein neuer Sturm, dazu Whiteout, herbeigeführt Grenzen konfrontiert zu wer<strong>de</strong>n? Es ist Ansporn, über sich hinauszuwachsen.<br />

Gemeinsam alles zu geben, um das gesteckte Ziel<br />

vom Wind. Der Landschaft wird jegliche Kontur genommen, sie<br />

verschmilzt zu einer Einheit ohne oben und unten. Wir sind zu erreichen.<br />

gefangen in einem Milchglas, sitzen fest in unseren Zelten. Ein Auf <strong>de</strong>r weiteren Strecke über Låven und Hansbu schläft <strong>de</strong>r Wind<br />

Weitergehen un<strong>de</strong>nkbar, zu gefährlich. Wir verlieren kostbare Zeit gar für kurze Zeit komplett ein, und bei Sonnenschein wirkt die<br />

und ziehen in Anbetracht einer beschei<strong>de</strong>nen Wettervorhersage Weite friedlich. Über <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n treibt nur ein wenig Schnee, ><br />

BUbububub Wenn am Himmel ubub ubu <strong>de</strong>r bubu Vidda bub die Sonne im Schnee versinkt.<br />

„WIE GUT ES EINEM GEHT,<br />

WEISS MAN AM BESTEN,<br />

WENN MAN SCHNEE UND<br />

KÄLTE KENNT.“<br />

„VOR MEINER HAUSTÜR<br />

GIBT ES DAVON REICHLICH.“<br />

HANWAG ProTeam: Till Gottbrath<br />

Im Chiemgau zu Hause<br />

Die Tage sind kurz, die Etappen lang.<br />

KATEGORIE WINTER | FJÄLL EXTREME GTX ®<br />

Bereit für die kalte Jahreszeit: unsere Winterschuhe<br />

trotzen Nässe, Kälte und Schnee. Alle<br />

Wintermo<strong>de</strong>lle laufen auf <strong>de</strong>r bewährten<br />

Hanwag IceGrip Sohle, die selbst auf Glatteis<br />

guten Halt bietet.<br />

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102<br />

Traumtour<br />

huskytrack<br />

Alle 60 Minuten halten<br />

wir an, essen Schokola<strong>de</strong><br />

und trinken Tee. Dann<br />

wechselt die Spitze.<br />

was faszinierend anzusehen ist. Die Gegend hat etwas Ursprüngliches.<br />

Keine Spuren weit und breit. Aufgereiht wie eine Perlenschnur<br />

betritt <strong>de</strong>r Erste in unserer Reihe jungfräuliches Terrain.<br />

Alle an<strong>de</strong>ren marschieren gedankenverloren hinterher, oft nur<br />

mit <strong>de</strong>m Blick auf die Skispitzen gerichtet, an <strong>de</strong>nen das Weiß<br />

vorüberzieht. Alle 60 Minuten halten wir an, essen einen Schokoriegel<br />

und trinken einen Becher Tee. Dann wechselt die Spitze –<br />

ein je<strong>de</strong>r läuft mal voran, sucht nach <strong>de</strong>m besten Weg und ebnet<br />

die Spur.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>s Tages wer<strong>de</strong>n jedoch erneut Wolken stürmisch<br />

herangetragen, und wir haben am Abend mal wie<strong>de</strong>r alle Hän<strong>de</strong><br />

voll zu tun, unsere Zelte sicher aufzubauen, um eine weitere<br />

Nacht im Schutze dünnen Nylons zu verbringen. Bevor wir in<br />

dicke Schlafsäcke krabbeln, schmelzen wir Schnee auf <strong>de</strong>n<br />

Benzinkochern, löffeln Sahnenu<strong>de</strong>ln mit Hühnchen und Spinat<br />

Die letzte Hütte vor Finse. Aber wir zelten noch einmal.<br />

und gönnen uns noch in gemütlicher Enge einen Kaffee, während<br />

die Dunkelheit sich längst über die Landschaft gelegt hat.<br />

Das Wetter bleibt wechselhaft. Mal miserable Sicht, dann wie<strong>de</strong>r<br />

Sonne und blauer Himmel. Mal starker Wind, dann Flaute. Oft ist<br />

es ein Mix aus allem. In Sandhaug machen wir Mittagspause in<br />

<strong>de</strong>r warmen, bewirteten Hütte, bei Hellehalsen genießen wir <strong>de</strong>n<br />

Zeltaufbau ganz ohne Wind, und zwischen Dyranutane und Søre<br />

Gjerenuten erleben wir einen herrlichen Sonnenaufgang mit Blick<br />

auf das eisige Dach <strong>de</strong>s Hardangerjøkulen. Hier wähnen wir uns<br />

schon fast am Ziel, doch hinter <strong>de</strong>r Kjel<strong>de</strong>bu kommt es n och mal<br />

knüppeldick. Die Hardangervidda will uns wohl nicht so einfach<br />

ziehen lassen. Zuckerbrot gibt es selten, dafür wird die Peitsche<br />

umso häufiger geschwungen.<br />

Schritt für Schritt vergeht die Zeit<br />

Große Flocken fallen vom Himmel, und tiefer Neuschnee liegt in<br />

<strong>de</strong>n Tälern. Mühsam stapfen wir weiter und hinterlassen eine<br />

Schneise im Schnee, die <strong>de</strong>r stete Wind rasch wie<strong>de</strong>r zuweht.<br />

Wenn es wenigstens bei <strong>de</strong>r leichten Brise bleiben wür<strong>de</strong> – <strong>de</strong>n<br />

Schneefall könnten wir da stoisch akzeptieren. Aber nein: Aus<br />

<strong>de</strong>m Wind muss natürlich noch einmal ein Sturm erwachsen!<br />

Wir schnaufen, ackern und pflügen durch die weiße Pracht. Das<br />

Drumherum wird in diesen Stun<strong>de</strong>n zu einem kräftezehren<strong>de</strong>n<br />

Albtraum. Schritt für Schritt vergeht die Zeit. Die Nacht vor ><br />

Finnland | Schwe<strong>de</strong>n | Lappland | Norwegen | Kanada<br />

Hun<strong>de</strong>schlittentouren<br />

Bei uns sind Sie richtig wenn es um Ihren Urlaub mit <strong>de</strong>m Hun<strong>de</strong>schlitten<br />

geht, <strong>de</strong>nn wir machen im Winter nichts an<strong>de</strong>res!<br />

Wir haben für Sie über 50 Huskyfarmen in ganz Skandinavien persönlich<br />

besucht und eines <strong>de</strong>r umfangreichsten Reiseprogramme mit Hun<strong>de</strong>schlitten<br />

zusammengestellt.<br />

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mit nordfreundlichen Grüßen<br />

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JF 08/2013


104<br />

Traumtour<br />

An Ostern folgen Scharen von Skiläufern diesen Zeichen.<br />

Augen und von <strong>de</strong>r Schufterei ermü<strong>de</strong>t, erreichen wir zu später<br />

Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Finnsbergvatnet, auf <strong>de</strong>m wir die Zelte ein letztes<br />

Mal bei kräftigen Böen aufschlagen. Die restliche Strecke nach<br />

Finse wird <strong>zum</strong> finalen Kraftakt. Weiterhin grundloser Schnee und<br />

ein Wind, <strong>de</strong>r kalt vom Gletscher herunterweht und unsere<br />

Gesichter erstarren lässt.<br />

Doch als wir nach neun anstrengen<strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>n Bahnsteig am<br />

Hotel Finse 1222 betreten, unser Traum wahr wird, sind wir<br />

glücklich und zufrie<strong>de</strong>n. Glücklich darüber, von Süd nach Nord<br />

über die Hardangervidda gelaufen zu sein. Und zufrie<strong>de</strong>n, es trotz<br />

Sturmwind und Tiefschnee geschafft zu haben. Völlig frei durch<br />

die Berge zu ziehen, ist ein erhabenes Gefühl. Ein Stück Himmel<br />

auf Er<strong>de</strong>n trotz aller Widrigkeiten. Was es so wertvoll gemacht hat,<br />

in diese weiße Wüste aufzubrechen? Es waren die weit auseinan<strong>de</strong>rliegen<strong>de</strong>n<br />

Pole zwischen <strong>de</strong>r Kälte, <strong>de</strong>r oft zermürben<strong>de</strong>n<br />

Anstrengung <strong>de</strong>s Schlittenziehens sowie <strong>de</strong>m Kampf mit <strong>de</strong>n<br />

Elementen einerseits und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> über einen<br />

wärmen<strong>de</strong>n Sonnenstrahl, einen Leckerbissen zur rechten Zeit<br />

o<strong>de</strong>r eine aufmuntern<strong>de</strong> Geste <strong>de</strong>r Mitwan<strong>de</strong>rer.<br />

<<br />

Einfacher, sicherer,<br />

trockener<br />

Die Hardangervidda – vor allem im Hochwinter kein Ponyhof<br />

Das Revier<br />

Die Hardangervidda ist eines <strong>de</strong>r<br />

schönsten Hochfjellplateaus<br />

Skandinaviens und mit einer Fläche<br />

von rund 8600 km 2 die größte Hochebene<br />

Nor<strong>de</strong>uropas. In ihrem Westteil<br />

erheben sich höhere Berge (bis zu<br />

1700 m) als im flacheren Ostteil. Die<br />

Hardangervidda liegt recht südlich in<br />

Norwegen, doch diesen klimatischen<br />

Vorteil macht die durchschnittliche<br />

Höhe (1200 – 1400 m) wie<strong>de</strong>r<br />

zunichte; das Wetter darf also nicht<br />

unterschätzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Tour<br />

Der Klassiker ist eine Nord-Süd-Überquerung<br />

von Finse nach Haukeliseter.<br />

O<strong>de</strong>r umgekehrt. Min<strong>de</strong>stens acht<br />

Tage sollte man für die Tour einplanen,<br />

um auch mal einen Schlechtwettertag<br />

aussitzen zu können.<br />

Beste Zeit<br />

Ab Anfang März, wenn die Tage länger<br />

wer<strong>de</strong>n, das Wetter etwas stabiler<br />

ist und die Temperaturen nicht mehr<br />

ganz so garstig sind. Außer<strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n dann zahlreiche Routen mit<br />

Ästen markiert – auf Norwegisch<br />

»Kvisteruter« genannt. Im Frühund<br />

Hoch winter hingegen ist kaum<br />

jemand anzutreffen, da die langen<br />

Nächte, eisige Minusgra<strong>de</strong> und das<br />

für Stürme noch anfälligere Wetter<br />

die meisten abhalten. Je nach <strong>de</strong>n<br />

Verhältnissen sind Skitouren bis in<br />

<strong>de</strong>n Mai möglich.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen/Gefahren<br />

Eine Skitour über die Hochebene ist<br />

eine sehr ernste Unternehmung, die<br />

nur mit <strong>de</strong>r richtigen Planung und<br />

Ausrüstung in Angriff genommen<br />

wer<strong>de</strong>n sollte. Warme Kleidung,<br />

ein stabiles Zelt und ausreichen<strong>de</strong><br />

Verpflegung sind überlebenswichtig.<br />

Wie in allen Fjellregionen steckt<br />

auch hier im Winterwetter die größte<br />

Gefahr: Plötzlich auftreten<strong>de</strong> Stürme,<br />

Whiteout, tiefe Temperaturen – die<br />

Kombination aus alle<strong>de</strong>m kann sehr<br />

unangenehm sein. Vor allem früh<br />

im Winter, wenn noch keine Routen<br />

markiert sind und kaum an<strong>de</strong>re<br />

Wan<strong>de</strong>rer auf Tour sind, ist die<br />

Hardangervidda kein Gebiet für Anfänger.<br />

Erfahrung ist Voraussetzung.<br />

Bergen<br />

Kinsarvik<br />

Trondheim<br />

Bergen<br />

NORWEGEN<br />

(finse1222.no),<br />

direkt neben<br />

Nord europas<br />

höchst gelegener<br />

Bahn station. In<br />

<strong>de</strong>n Bergen <strong>de</strong>r<br />

vidda Vidda gibt es<br />

gute Übernachtungshütten,<br />

die<br />

entwe<strong>de</strong>r vom<br />

norwegischen<br />

Bergwan<strong>de</strong>rverein<br />

(DNT) betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in<br />

Privatbesitz sind.<br />

Manche DNT-Hütten sind bewirtet und<br />

haben selbst im Hochwinter geöffnet.<br />

Die meisten kleineren Hütten sind<br />

zur Selbstversorgung und mit einem<br />

Schlüssel zugänglich, <strong>de</strong>n man sich<br />

vor <strong>de</strong>r Tour besorgen muss. Infos:<br />

turistforeningen.no.<br />

Hardangervidda<br />

OSLO<br />

Voss<br />

Haukeliseter<br />

Anreise<br />

Die Hardangervidda liegt etwa<br />

200 Kilometer westlich von Oslo. Die<br />

Bergenbahn, die mehrmals täglich<br />

zwischen Oslo und Bergen verkehrt,<br />

hält in Finse, Ustaoset und Geilo.<br />

Alternativ kann man auch mit <strong>de</strong>m<br />

Bus anreisen, z. B. nach Haukeliseter.<br />

Infos: nsb.no, nor-way.no.<br />

Übernachten<br />

Rund um die Hardangervidda gibt es<br />

Hotels, Pensionen und Ferienhütten.<br />

Legendär ist das Hotel Finse 1222<br />

Traumhafte Filmaufnahmen von <strong>de</strong>r Hardangervidda: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/hardangervidda.<br />

Hardanger-<br />

Hellevassbu<br />

Finse<br />

Dyranut<br />

0 20 40 60 km<br />

Karten<br />

Hardangervidda Turkart West und Ost,<br />

1 : 100 000, Statens Kartverk.<br />

Allgemeine Infos<br />

visitnorway.<strong>de</strong>, turistforeningen.no.<br />

Schmutz und<br />

eingedrungene<br />

Feuchtigkeit zerstören<br />

die Feuchtigkeit<br />

transportieren<strong>de</strong>n<br />

Eigenschaften<br />

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isolieren<strong>de</strong>n Eigenschaften<br />

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Fluorkarbon (PFC) enthalten. Wir haben immer die Nutzung von PFCs vermie<strong>de</strong>n, weil wir überzeugt<br />

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106<br />

Hin und weg<br />

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Winter-Highlights von und für Globetrotter<br />

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#OUTDOORPASSION<br />

OUTDOORFESTIVAL<br />

Alle Wege führen nach Köln<br />

Am 9. und 10. November dreht sich die GlobeWelt wie<strong>de</strong>r um die Domstadt. Das große<br />

Outdoorfestival bietet zig Möglichkeiten <strong>zum</strong> Ausprobieren, Mitmachen, Nervenkitzeln<br />

und Lachen – für Letzteres sorgt <strong>de</strong>r Humorist Herbert Feuerstein mit einem Vortrag<br />

über »Reisen und an<strong>de</strong>re Katastrophen«. Hersteller präsentieren Produkte, es gibt<br />

kostenlose Workshops von Slackline bis Erste Hilfe. Infos: globewelt.info.<br />

Foto: Bernd Ritschel<br />

AUSSTELLUNG<br />

Das Beste von NatGeo<br />

National Geographic, die Geografie-Gesellschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Zeitschrift, wird 125 Jahre alt. Zum<br />

Jubiläum zeigt Globetrotter 55 tolle Fotos von<br />

<strong>de</strong>r Gründung bis heute. In <strong>de</strong>n Filialen Frankfurt<br />

(6. – 22. 12.), Berlin (1. – 23. 11.) und München<br />

(13. – 31. 1.). Infos: globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

4-SEASONS.TV<br />

Expertentalk<br />

MULTIVISIONSVORTRÄGE<br />

Rumgekommen<br />

Tilmann Waldthaler erzählt<br />

in fünf Globetrotter-Filialen<br />

von 35 Jahren auf <strong>de</strong>m<br />

Fahrrad mit 450 000 gestrampelten<br />

Kilometern.<br />

globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

GLOBETROTTER HAMBURG<br />

Kanuten können kentern<br />

Mehr im Netz<br />

ALLE EVENTS<br />

& TERMINE<br />

Mehrere Hun<strong>de</strong>rt Veranstaltungen<br />

organisieren allein die Globetrotter-<br />

Filialen je<strong>de</strong>s Jahr – vom Vortrag bis<br />

<strong>zum</strong> GPS-Kurs. Die komplette<br />

Übersicht inklusive Suchfunktion<br />

für alle Filialen gibt’s im Internet<br />

unter globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

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HAGLÖ FS LOGOTYPE<br />

BASIC LOGOTYPE. TO BE USED AS NEGATIVE WHITE ON A BLACK OR DARK BACKGROUND<br />

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Wan<strong>de</strong>rn weltweit<br />

Andreas Kieling verrät, was<br />

er auf keiner seiner Reisen<br />

zu Hause lassen wür<strong>de</strong>. Zu<br />

sehen auf 4-<strong>Seasons</strong>.tv/<br />

expertengespraech-kieling.<br />

In Kooperation mit <strong>de</strong>m Bergverlag Rother<br />

hat die 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion einen Online-<br />

Reiseführer über die schönsten Wan<strong>de</strong>r- und<br />

Trekkingregionen erstellt. Ab sofort unter:<br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/reisen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Kajak o<strong>de</strong>r Kanadier kentern? Halb so<br />

schlimm, wenn man weiß, wie man sich aus <strong>de</strong>r<br />

misslichen Lage befreit. Die Hamburger Filiale<br />

veranstaltet bis März Hallen-Kentertrainings für<br />

Kanuten. Infos: globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

GLOBETROTTER BERLIN<br />

Der Natur auf <strong>de</strong>r Spur<br />

Der Förster und Naturfotograf<br />

Josef Vorholt zeigt am<br />

13. 12. mit tollen Bil<strong>de</strong>rn<br />

die Vielfalt <strong>de</strong>r Natur. Infos:<br />

globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

OUTDOORNEWS<br />

& REPORTAGEN<br />

Tagesaktuelle News, Reisestorys,<br />

Hintergrund infos, Bil<strong>de</strong>rgalerien,<br />

Produkttests und Surftipps<br />

– immer frisch auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>.<br />

OUTDOORFILME<br />

& VIDEOBERATUNG<br />

Bewegte Bil<strong>de</strong>r zu Outdoor-Sport,<br />

Umwelt, Ausrüstung, Events und<br />

vielem mehr bieten die Kollegen<br />

von 4-<strong>Seasons</strong>.tv.


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Fotograf: Christian Weiermann<br />

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