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Reisebericht Südschweden und Insel Bornholm

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<strong>Reisebericht</strong> <strong>Südschweden</strong> <strong>und</strong> <strong>Bornholm</strong> vom 04.07.-11.07.2013<br />

Voller Erwartungen starteten 19 reiselustige Senioren am 04.07.2013 um 6:00 Uhr am Hygiene-Museum die<br />

Reise nach Kopenhagen, <strong>Südschweden</strong> <strong>und</strong> <strong>Bornholm</strong>. Zunächst brachte uns unser Busfahrer Falk pünktlich<br />

nach Rostock. Hier bestiegen wir die -Fähre „Kronprinz Frederik“ <strong>und</strong> fuhren von 13:30<br />

Uhr bis 15:10 Uhr nach Gedser auf der <strong>Insel</strong> Falster/Dänemark. Gedser ist mit 786 Einwohnern (Stand<br />

1. Januar 2013) eine der kleinsten Städte Dänemarks. Mit unserem Bus überquerten wir die 514 km² große<br />

<strong>Insel</strong> Falster <strong>und</strong> fuhren über die Farø-Brücke zur kleinen <strong>Insel</strong> Farø im Storstrømmen. Von hier aus konnten<br />

wir die Farø-Brücke <strong>und</strong> im Hintergr<strong>und</strong> die Storstrømbrücke (eine kombinierte Straßen- <strong>und</strong> Eisenbahnbrücke,<br />

welche von der <strong>Insel</strong> Falster über die <strong>Insel</strong> Masnedø nach Kopenhagen führt) bew<strong>und</strong>ern. Nach<br />

einer kleinen Pause gelangten wir auf die <strong>Insel</strong> Seeland zur Kommune Ballerup, einem Vorort von Kopenhagen<br />

<strong>und</strong> bezogen unsere Zimmer im Hotel Lautruppark.<br />

Farø-Brücke (im Hintergr<strong>und</strong> die Storstrømbrücke mit 3 Mittelbögen)<br />

Mit einem reichlichen Abendbuffet <strong>und</strong> den ersten Eindrücken <strong>und</strong> Informationen über Dänemark ging der<br />

erste Reisetag zu Ende.<br />

Was sollte man über Dänemark wissen?<br />

Dänemark, einer der kleinsten Staaten Europas, war im Mittelalter vom 9. Bis 12. Jh. ein mächtiges Reich.<br />

Unter König Knut dem Großen (1016-1035) wurde Dänemark mit England <strong>und</strong> Norwegen zu einem Großreich<br />

Dänemark vereint. Später gehörten zum dänischen Königreich Teile von Schweden (bis 1658), Norwegen<br />

(bis 1814), Schleswig-Holstein (bis 1864) <strong>und</strong> Island (erhielt 1944 seine Unabhängigkeit). Hauptstadt<br />

von Dänemark ist Kopenhagen – unser Ziel für den kommenden Tag.<br />

Am Freitag, den 05.07.13, fuhren wir um 8:15 Uhr nach Kopenhagen, wo uns um 9:00 Uhr unsere nette örtliche<br />

Gästeführerin Karla Falkenhagen empfing, welche uns bis Malmö begleitete. Bis zu ihrem Erscheinen<br />

wurde von unserem Reiseleiter unser Gruppenfoto vor dem Bronzedenkmal von Hans Christian Andersen<br />

geschossen (siehe <strong>Reisebericht</strong> von Peter Rudolph www.eberhardt-reise-forum.de/reiseberichte/blog/21285), wir bestaunten<br />

das monumentale Rathaus (1892 bis 1905 teils in normannischem, teils im Stil italienischen Renaissance<br />

erbaut), über dem Rathauseingang den vergoldeten Bischof Absalon, der als Gründer von Kopenhagen<br />

gilt, <strong>und</strong> den schönen Drachenbrunnen von 1904 in der Nähe des Rathauses.


Die ca. 3- stündige interessante <strong>und</strong> sehr informative Stadtr<strong>und</strong>fahrt durch Kopenhagen begann am 170 Jahre<br />

alten Vergnügungspark Tivoli gegenüber dem Rathaus.<br />

Im Schloßkomplex Amalienborg verfolgten wir den Wachaufzug <strong>und</strong> erfuhren viel über die Geschichte <strong>und</strong><br />

das Leben des Königshauses. Für die Dänen beinhaltet der Stolz auf ihren demokratischen Staat <strong>und</strong> der<br />

Stolz auf das Königshaus keinen Widerspruch. Ihre sehr gebildete Königin Margrethe II. ist seit 1967 mit<br />

dem französischen Grafen Henri de Laborde de Monzepat verheiratet. Ihr Mann nennt sich seit dem nur<br />

Henrik. 1972 kam sie als 31-jährige nach dem Tod ihres Vaters Frederik IX. auf den Thron. Große<br />

Anerkennung genießt sie auch als Künstlerin, da sie Bühnenbilder schuf <strong>und</strong> Illustrationen (so z. B für die<br />

dänische Ausgabe des Buches „Herr der Ringe“) entwarf. Schwächen zeigt sie nur, wenn es um das Rauchen<br />

geht.<br />

Schloss Amalienborg, Palais Brockdorff – Oper hinter Springbrunnen - Palais Schack (5 Schornsteine für „starke Raucherin“)<br />

Residenz des Thronfolgers Frederik <strong>und</strong> seiner Frau Mary von Dänemark offizieller Kopenhagener Wohnsitz von Königin Margrethe II<br />

Wachablösung am Palais Moltke<br />

Reiterstatue Frederik V. vor dem Palais Levetzau der Elefanten-Orden (höchste Auszeichnung)<br />

am Palais Moltke<br />

Wir erhielten auch Informationen über Schloß Christiansborg (entstanden an der Stelle des 1167 von<br />

Bischof Absalon erbauten ältesten Burg Kopenhagens; heute Sitz von Parlament <strong>und</strong> Regierung), Schloß<br />

Rosenborg (1606 bis 1617 unter Christian IV. im Renaissancestil erbaut <strong>und</strong> 1833 in ein Museum verwandelt)<br />

<strong>und</strong> die neue königliche Oper am Kulturhafen, die im Volksm<strong>und</strong> „Brottoaster“ genannt wird.<br />

Natürlich durfte auch ein Besuch der kleinen Meerjungfrau (Den Lille Havfrue) nicht fehlen, die nach einem<br />

Motiv aus einem Märchen von H.C. Andersen von Edvard Eriksen geschaffen wurde. Autraggeber war der<br />

Sohn des Firmengründers der Carlsberg Brauerei. Eine Kopie wurde am 23.08.1913 an ihrem jetzigen Ort<br />

aufgestellt. Sie wiegt 175 kg <strong>und</strong> ist 125 cm groß. Ein kurzer Spaziergang am Stadthafen Nyhavn mit seinen<br />

bunten Häusern, in denen einst auch H.C.Andersen wohnte („Herr Andersen“ spazierte als Werbegag vorm<br />

Nachbarhaus), r<strong>und</strong>ete unseren Kurzbesuch in Kopenhagen ab.


kleine Meerjungfrau Geburtshaus von H.C. Anderson Karla Falkenhagen trifft H.C. Anderson Nyhavn<br />

Den Øres<strong>und</strong> mit weißen Villen <strong>und</strong> kleinen Häfen lernten wir auf der Fahrt nach Rungsted, einem blitzsauberen<br />

Städtchen auf halber Strecke zwischen Kopenhagen <strong>und</strong> Helsingor, kennen. Hier besuchten wir das<br />

Eltern- <strong>und</strong> spätere Wohnhaus von Karen Blixen (eigentlich Karen Christence von Blixen-Finecke, geb. Dinesen).<br />

Am 17.04.1885 wurde Dänemarks berühmte Schriftstellerin in Rungstedl<strong>und</strong>, einem großen<br />

Landhaus mit weitläufigem herrlichen Garten, geboren <strong>und</strong> starb auch dort im Alter von 77 Jahren. Hier<br />

entwickelte sich die Tochter aus gutbürgerlichem Hause von der Malerin zur Schriftstellerin, die es sogar zu<br />

einer Nominierung für den Literatur-Nobelpreis brachte, diesen jedoch leider nicht erhielt. 17 Jahre verbrachte<br />

sie - nicht immer glücklich - in Kenia, doch die Sehnsucht nach Afrika ließ sie später auf ihrer<br />

Gartenbank in Rungstedl<strong>und</strong> nicht los. Ihre Erinnerungen veröffentlichte sie 1937 als Tania Blixen unter<br />

dem Titel „Afrika, dunkel lockende Welt“. Das Leben <strong>und</strong> Schaffen sowie die Grabstelle von Karen Blixen<br />

lernten wir im Museum <strong>und</strong> einem Spaziergang durch den Park <strong>und</strong> Garten ihres Geburts- <strong>und</strong> Sterbehauses<br />

kennen.<br />

Doch nun nahmen wir erst einmal Abschied von Dänemark <strong>und</strong> fuhren gegen 16:00 Uhr über die<br />

Øres<strong>und</strong>sbron, eine 16 km lange Brücken- <strong>und</strong> Tunnelkombination für den Bahn- <strong>und</strong> Autoverkehr nach<br />

Malmö. Das wohl 2,6 Milliarden € teure Bauwerk (mit Autobahn <strong>und</strong> Gleisanschlüssen) mit zwei ca. 4 km<br />

langen Tunneln <strong>und</strong> einer ca. 8 km langen Hochbrücke (oben Straße, unten Bahn) wurde innerhalb von<br />

knapp 4 Jahren erbaut <strong>und</strong> im Jahre 2000 eingeweiht. Das monumentale Bauwerk bestaunten wir anschließend<br />

von einem extra dafür eingerichteten Aussichtspunkt aus.<br />

Genug gesehen, nun ging es zum Hotel in Malmö in der Nähe des Gustav Adolf Platzes. Da bis zum Abendessen<br />

noch etwas Zeit war, führte uns unser Reiseleiter Peter Rudolph durch die Altstadt von Malmö, u.a.<br />

zum großen Marktplatz mit dem Reiterstandbild von König Karl X. Gustav <strong>und</strong> der leider bereits geschlossenen<br />

St. Petri Kirche.


1546 erbautes Rathaus von Malmö Reiterstatue König Karl X. Gustav auf dem Stortorget 1595 erbautes Flensburger Haus<br />

(großen Marktplatz) - durch den Frieden von Roskilde<br />

unter Karl X. Gustav wurde Malmö 1658 schwedisch.<br />

St. Petri Kirche<br />

Fachwerkhaus auf dem Lilla Torg (kleiner Marktplatz) Jörgen Kocks (* 1487; † 1556) Haus - er war<br />

Bürgermeister von Malmö<br />

Am Sonnabend, den 06.07.13 unternahmen wir zuerst mit unserer Gästeführerin Klara eine kurze Stadtr<strong>und</strong>fahrt<br />

durch Malmö. Malmö ist die drittgrößte Stadt Schwedens. Historisch waren der Schiffbau <strong>und</strong> seine<br />

Zulieferer das wirtschaftliche Standbein Malmös, insbesondere die Werft Kockums. Als Folge der Werftenkrise<br />

der 1970er Jahre, die sich bis in die 1990er Jahre hinzog, stieg die Arbeitslosenquote stark an. Seit<br />

1995 hat Malmö die höchste Arbeitslosenquote in Schweden. Die wirtschaftliche Wiederbelebung der Stadt<br />

ist nicht zuletzt auch durch den Bau der Öres<strong>und</strong>brücke bedingt, der die Möglichkeit, als Einwohner<br />

Malmös in Kopenhagen zu arbeiten, deutlich verbessert hat. Auch die durch die Brücke verbesserte Transportinfrastruktur<br />

kam der heimischen Wirtschaft zugute. In Malmös Westhafen Västra Hamnen stehen heute<br />

keine rostigen Ladekräne mehr. Auf dem ehemaligen Industriegelände entstand ein neues Wohnviertel, das<br />

seit 2005 vom 190 m hohen Wohn- <strong>und</strong> Büroturm Turning Torso überragt wird. Der 57-stöckige Wolkenkratzer<br />

des Architekten Santiago Calatrava besteht aus 9 aufeinandergesetzten Würfeln mit gedrehter Fassade,<br />

die den Eindruck erwecken, daß Haus drehe sich um seine eigene Achse.<br />

Auf dem Parkplatz im neuen Wohngebiet kann man die Elektroautos an solar- bzw. windbetriebenen Tankstationen nachladen<br />

Wir verließen Malmö <strong>und</strong> begaben uns auf den Weg nach L<strong>und</strong>. 1020 erhielt L<strong>und</strong> das Münzrecht <strong>und</strong><br />

avancierte zu einer der bedeutensten nordischen Städte des Mittelalters. Als Bischofssitz nahm es ab dem<br />

frühen 12. Jh. auch die Rolle eines geistlichen Zentrums ein, womit es jedoch mit Einzug der Reformation<br />

Mitte des 16. Jh. vorbei war. L<strong>und</strong> besaß ehemals 27 Kirchen <strong>und</strong> 8 Klöster, die mit wenigen Ausnahmen<br />

bis 1538 abgerissen wurden. Im Dom zu L<strong>und</strong> durften wir vor der Domführung ein halbstündiges tolles<br />

Orgelkonzert genießen. Die Akustik im 1103 errichteten Dom war beeindruckend. Das sakrale Bauwerk ist<br />

eine dreischiffige Basilika mit Krypta aus hellem Sandstein im romanischem Stil <strong>und</strong> mit reichen ornamentalen<br />

<strong>und</strong> figuralen Reliefs <strong>und</strong> Skulpturen geschmückt. Sehenswert war die 600 Jahre alte astronomische<br />

Uhr, die 1923 rekonstruiert wurde. Hierbei zeigt Kronus den Tag an, die Sonne durchläuft alle Tierkreiszeichen<br />

<strong>und</strong> in der Mitte steht St. Laurentius mit seinem Rost. Er soll das Eigentum der Kirche an Arme verteilt<br />

haben <strong>und</strong> wurde auf einem Rost verbrannt. In der Krypta werden die beiden romanischen Figurensäulen<br />

links <strong>und</strong> rechts des Einganges auch Finnkolonnerna genannt. Sie stellen angeblich den Riesen Finn <strong>und</strong><br />

seine Familie dar, die der legendäre Dombauer, der hl. Laurentius, in Stein verwandelt haben soll.<br />

Unsere Reise ging nun weiter durch die schwedische Provinz Schonen zum See Ringsjön in der Gemeinde<br />

Höör. Hier befindet sich das ehemalige Benedektinerkloster „Bosjökloster“. Das bereits 1080 erbaut Kloster


wurde während der Reformation geschlossen <strong>und</strong> das Nonnenkloster gelangte in den Besitz der dänischen<br />

Krone. Durch ein Tauschgeschäft erwarb 1560 die „hohe Dame“ Thale Ulfstand das Anwesen - sie wurde<br />

somit die erste private Schloßherrin. 1628 ging das ehemalige Kloster für kurze Zeit in den Besitz von<br />

Jochum Beck über, wurde verkauft <strong>und</strong> kam 1735 nach einem Prozeß wieder in den Besitz der Familie<br />

Beck. 1908 erwarb es Graf Philip Bonde, dessen Familie es heute noch besitzt. Graf Thord Bonde führte uns<br />

durch die gut renovierte Schloßanlage, den Rosen- <strong>und</strong> Kräutergarten <strong>und</strong> die herrliche Parkanlage mit einer<br />

tausendjährigen Eiche.<br />

Dom zu L<strong>und</strong><br />

Bosjökloster<br />

Wir setzten unsere Reise zum Elchpark Gronäsen fort. Hier konnte man das bekannte Elchpaar Karl-Gustav<br />

<strong>und</strong> Silvia füttern <strong>und</strong> bei einem willkommenen Spaziergang weitere Elche entdecken. Der Elch ist das<br />

größte Hirschtier der Erde mit über 2 m Schulterhöhe <strong>und</strong> einem Lebendgewicht von bis zu 800 kg. Es gibt<br />

in Schweden noch ca. 400.000 Elche. Ca. 100.000 Elchtiere werden pro Jahr abgeschossen. Pro Jahr gibt es<br />

aber auch ca. 5.000 Verkehrsunfälle mit Elchen. Mit Freuden brutzelte jeder eine Elchbratwurst <strong>und</strong> ließ<br />

sich diese mit einem „ÄLG“-Bier schmecken.<br />

Durch Smålands Glasreich mit der Glasbläserstadt Växjo fuhren wir weiter nach Kalmar zu unserem Hotel<br />

am Domplatz. Da unser Hotel so w<strong>und</strong>erbar zentral gelegen war, unternahmen mehrere Mitreisende nach<br />

dem wieder reichlichen Abendessen noch einen Stadtbummel. Gleich hinter dem Rathaus konnte man auch<br />

eine lustige Theatervorführung verfolgen.<br />

Stadthotel in Kalmar<br />

Rathaus<br />

Am Sonntag, dem 07.07.13 erlebten wir ab 9:00 Uhr mit unserem Gästeführer Siegfried Heßler eine kleine<br />

Stadtr<strong>und</strong>fahrt durch Kalmar. Kalmar ist bekannt als Schauplatz der Gründung des nordischen Staatenbun-


des zwischen Schweden, Dänemark <strong>und</strong> Norwegen, der als Kalmaer Union bis 1523 Bestand hatte. Während<br />

der vielen schwedisch-dänischen Kriege im 16. Und 17. Jh. wurde Kalmar immer wieder zerstört <strong>und</strong> bei<br />

einem Großbrand 1613 bis auf wenige Gebäude vernichtet. Somit verblieb die alte Stadt nur im Bereich des<br />

Schlosses, bei dem wir einen kurzen Fotostop einlegten. Die neue, inzwischen alte Stadt, entstand ab 1640<br />

nordöstlich des Schlosses mit rechtwinklich verlaufenden Straßenzügen.<br />

Wir überquerten den Kalmars<strong>und</strong> auf der 6.072 m langen Ölandsbron <strong>und</strong> befanden uns auch schon auf<br />

Öland. Öland mit einer Fläche von ca. 1.350 km², einer Länge von 138 km <strong>und</strong> einer Breite von 4-16 km ist<br />

die zweitgrößte <strong>Insel</strong> Schwedens. Die <strong>Insel</strong> besteht aus einer Kalksteinplatte <strong>und</strong> dies führt im Zusammenhang<br />

mit einem perfekten Klima (die meisten Sonnenst<strong>und</strong>en pro Jahr in Schweden) zu einem immensen<br />

Pflanzenreichtum. Hier gibt es mehr als tausend Pflanzenarten, von denen viele nur in Schweden vorkommen.<br />

Auf der Fahrt nach Süden, vorbei an Feldern <strong>und</strong> Wiesen, dann entlang der <strong>und</strong> über die Alvare<br />

(baumloses Land mit einer dünnen Vegetationsschicht auf der Kalksteinplatte) lernten wir die <strong>Insel</strong> näher<br />

kennen. Bei Möckelmossen inmitten der Stora Alvaret (großen Alvare) wurde eine kurze Rast eingelegt.<br />

Kaum einer widerstand der Versuchung, die reich blühenden Bodendecker zu fotografieren. Die westlichen<br />

<strong>und</strong> östlichen ufernahen Bereiche der <strong>Insel</strong> sind durch die Landwirtschaft geprägt. Wir sahen auch einige<br />

mittelalterliche Straßendörfer, d.h. nebeneinander liegende Bauernhöfe, bestehend aus vierseitig umbauten<br />

Gehöften – nur mit Zufahrt durch das Scheunentor. An der Südspitze von Öland war unsere Mittagspause.<br />

Einige Mitreisende erklommen den Leuchtturm „Langer Jan“, der von 1784-1785 erbaut wurde, <strong>und</strong><br />

genossen einen herrlichen R<strong>und</strong>blick über das Naturschutzgebiet Ottenby. Andere besuchten die liebevoll<br />

angelegte Naturschutzstation, das saubere Fischerdörfchen Kyrkhamn oder betrachteten die Komorane <strong>und</strong><br />

andere Seevögel durch Fernrohre. An der Südspitze der <strong>Insel</strong> befindet sich Schwedens älteste Vogelwarte.<br />

Blick vom Leuchtturm „Langer Jan“<br />

Bis Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts war die Südspitze der <strong>Insel</strong> königliches Jagdgebiet, danach wurden die<br />

Waldflächen abgeholzt <strong>und</strong> mit Steinmauern die Feldfluren aufgeteilt. Auf der Weiterreise in Richtung Norden<br />

statteten wir dem Gräberfeld Gettlinge in der Nähe von Klinta einen Besuch ab. Beeindruckend waren<br />

die Schiffssetzungen der Grabanlagen <strong>und</strong> auch zwei gut drei Meter hohe Kalksteinplatten. Diese Art von<br />

Gräbern stammt aus dem 1. Jahrh<strong>und</strong>ert n. Chr. Das Grabfeld war wohl von 1000 v. Chr. bis 1050 n. Chr.,<br />

also über 2000 Jahre lang im Gebrauch. Weiter ging die Fahrt nach Lerkaka, wo wir 5 Bockwindmühlen <strong>und</strong><br />

ein grasgedecktes Haus (Flachsspinnerei) besichtigen konnten. Die Bockwindmühlen, von denen es im 19.<br />

Jh. auf Öland nahezu 2.000 Stück gab, sind typisch für diese Gegend. Viele Bauern hatte ihre eigenen<br />

Mühlen zum Mahlen des Getreides. Heute gibt es noch ca. 350 Mühlen auf Öland. In Gärdslösa besichtigten<br />

wir eine der besterhaltenen mittelalterlichen Kirchen Ölands. Im Inneren der Kirche bestaunten wir<br />

w<strong>und</strong>erschöne Fresken, die ebenfalls aus dem Mittelalter stammen.


Auf dem Gräberfeld Gettlinge eine von 5 Bockwindmühlen in Lerkaka Kirche von Gärdslösa Schlossruine in Borgholm<br />

Unsere <strong>Insel</strong>besichtigung beendeten wir in Borgholm, einer der beliebesten Sommerreiseziele Schwedens.<br />

Zufällig konnten wir im Park am Hafen einem kleinen Konzert beiwohnen. Borgholm erhielt 1816 die<br />

Stadtrechte. Gegen Ende des 19. Jh. entwickelte sich die Stadt zu einem beliebten Kur- <strong>und</strong> Badeort. Das<br />

Schloss war im Mittelalter eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen des schwedischen Reiches. 1806<br />

brach im Schloss ein Brand aus, der nur noch die mächtigen Kalksteinmauern <strong>und</strong> 4 R<strong>und</strong>türme stehen ließ.<br />

Zum Tagesabschluß erlebten wir noch eine Führung durch das<br />

vom Wasser umgebene Renaissanceschloss in Kalmar. Das<br />

Kalmar Slott war jahrh<strong>und</strong>ertelang Schauplatz zahlloser Kämpfe,<br />

aber auch friedlicher, zukunftsweisender Treffen, etwa der Vertragsunterzeichnung<br />

zur Kalmarer Union (hierbei wurde 1397 unter<br />

Margarete I. Dänemarks Vorherrschaft über Schweden <strong>und</strong><br />

Norwegen gesichert). Das Schloss geht auf einen um 1160 errichteten<br />

Wehrturm zurück, dem bald eine Ringmauer <strong>und</strong> repräsentative<br />

Anbauten folgten. Seine heutige Form mit den wuchtigen<br />

Bastionen erhielt es im 16. Jh.. Die Könige Erik XIV. <strong>und</strong> Johan<br />

III. ließen das Schloss zu einem zweistöckigen Renaissancepalast<br />

umbauen.<br />

Nach der Schlossbesichtigung liefen wir zu Fuß durch die Kalmarer<br />

Altstadt zurück zum Hotel. Wir hatten noch Gelegenheit, den Kalmarer<br />

Dom zu besichtigen. Die von Nicodemus Tessin entworfene Domkirche<br />

wurde von 1660 bis 1703 gebaut <strong>und</strong> ist eine der besterhaltenen<br />

Barockkirchen Nordeuropas. Die F<strong>und</strong>amente des von vier Ecktürmen<br />

akzentuierten Zentralbaus bestehen aus Granit, das Mauerwerk aus<br />

Kalkstein. Die prachtvolle Kanzel von 1647 wurde aus der mittelalterlichen<br />

Dorfkirche in der Nähe des Schlosses zum Dom gebracht.<br />

Am Montag, dem 08.07.13 fuhren wir in die schwedische Provinz Schonen nach Ystad. Zwischenstops<br />

legten wir am Wildwasser in Mörrum, einem Ort mit Lachsfangtradition seit dem Mittelalter, <strong>und</strong> im kleinen<br />

Städtchen Simrishamn am Yachthafen ein.<br />

Mörrum<br />

am Hafen von Simrishamn<br />

In Ystad angekommen, wurden wir von unserem Gästeführer Oliver Willnow begrüßt. Ystad wurde durch<br />

die dort spielenden Kriminalromane von Henning Mankell mit Kommissar Kurt Wallander bekannt. Die<br />

Plätze, Straßen <strong>und</strong> Restaurants, die in den Büchern erwähnt werden, existieren noch in der Realität. Viele<br />

davon sahen wir uns mit Oliver an. So z.B. das Wohnhaus Wallanders in der Mariagatan 10, ein schlichtes<br />

Gebäude aus rotem Backstein. Ystad hat aber eine viel ältere interessante Geschichte. Bereits Anfang des<br />

12. Jh. siedelten Fischer hier an. Der Heringsfang war über viele Jahrh<strong>und</strong>erte das größte Gewerbe. Anfang<br />

des 13. Jh. wurde das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt, die St. Marienkirche, gebaut <strong>und</strong> 1267 das<br />

Kloster der Grauen Mönche vom Franziskanerorden gegründet (heute Museum). Hier beeindruckte uns vor


allem der neu angelegte herrliche Klostergarten - u.a. mit vielen, vielen Rosen. 1532 erreichte die Reformation<br />

Ystad <strong>und</strong> die Mönche wurden aus dem Kloster vertrieben. 1569 brannten die Schweden das Rathaus<br />

mit dem Archiv der Stadt nieder. Auch der Heringsfang verlor an Bedeutung, aber der Warenaustausch von<br />

Rindern <strong>und</strong> Pferden mit norddeutschen Städten ging weiter. 1599 erhielt Ystad das Privileg als Exporthafen<br />

für Rinder. 1658 wurde Ystad eine schwedische Stadt <strong>und</strong> hatte damals 2.000 Einwohner. Es setzte ein<br />

Postschiffverkehr zwischen Ystad <strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> ein. Napoleons Ostseeblockade brachte Ystad durch<br />

Schmuggel einen großen Aufschwung. In den 1890 Jahren wurde Ystad zur Garnisionsstadt. Bis 1997<br />

bildete man hier Soldaten aus. Ystad hat inzwischen ca. 18.350 Einwohner (Stand vom 31. 12. 2010) <strong>und</strong><br />

noch über 300 Fachwerkhäuser. Auf unserem Spaziergang durch das Städtchen besuchten wir u.a. auch:<br />

das Theater (das im Originalzustand von 1894 die ehemalige Brauerei von Ystad, die alte Lateinschule von 1544 (ältestes erhalbesterhaltenste<br />

Theatergebäude Schwedens),<br />

tenes Schulhaus Nordeuropas),<br />

die St. Marienkirche,<br />

das Kloster in Ystad (heute interessantes Museum). Abschied von Ystad – Blick von der Fähre Ystad-<strong>Bornholm</strong> aus<br />

Nach dem R<strong>und</strong>gang ging es zur Fähre, die uns nach Rønne auf <strong>Bornholm</strong> brachte. Nach dem, wie immer<br />

reichhaltigem Abendessen zog es viele an die Ostseeküste, denn unser Hotel lag nicht weit vom Meer. Dort<br />

beobachteten wir die Seeschwalben beim Füttern ihrer Jungen.<br />

Rønne in Sicht abendliche Strandwanderung Vögel fütterten ihre Jungen an derSteilküste<br />

Am Dienstag, dem 09.07.13 erk<strong>und</strong>eten wir mit unserer Gästeführerin Claudia auf einer R<strong>und</strong>fahrt <strong>Bornholm</strong>.<br />

Mit seinen 588 km² ist <strong>Bornholm</strong> die fünftgrößte <strong>Insel</strong> Dänemarks. Die Küstenlänge beträgt 158 km.<br />

Die weiteste Entfernung von Hammeren nach Dueodde beträgt in direkter Luftlinie 40 km, von Rönne bis<br />

Svaneke 30 km. An keinem Ort der <strong>Insel</strong> ist man weiter als 15 km von der Küste entfernt. <strong>Bornholm</strong> hat<br />

ungefähr 41.000 Einwohner. Die <strong>Insel</strong> hat ein gemäßigtes Küstenklima <strong>und</strong> ist die sonnenreichste Region<br />

Dänemarks. Unterhalb der Burg Hammershus hielt unser Bus das erste Mal auf unserer <strong>Insel</strong>r<strong>und</strong>fahrt. Die<br />

Burg gehörte im Mittelalter zum Eigentum des Erzbischofs von L<strong>und</strong>. 1522 bekam der König die <strong>Insel</strong><br />

<strong>Bornholm</strong>, mußte sie aber 1525 den Lübeckern für eine 50jährige Periode als Pfand übergeben. Die Lübekker<br />

haben an der Hammershus viel gebaut. 1576 löste der dänische König Frederik II. das Pfand ein, jedoch<br />

kam die Burg in den Schwedenkriegen von 1645 bis 1658 wiederum unter schwedisches Kommando. 1658<br />

wurde durch 3 <strong>Bornholm</strong>er der schwedische Kommandant in Rønne erschossen <strong>und</strong> die Burg wieder dem


König Frederik III. übergeben. Zu Ehren dieser <strong>Bornholm</strong>er Freiheitskämpfer steht ein Obelisk am Aufstiegsweg.<br />

Bis 1743 wurde Hammershus von <strong>Bornholm</strong>s Vizekommandanten bewohnt, danach verfiel die<br />

Burg. 1822 stellte man die letzten Überreste unter Denkmalschutz. Weiter ging die Fahrt zum 1993 errichteten<br />

<strong>Bornholm</strong>er Kunstmuseum nördlich von Gudhjem. Das Museum, dessen Architektur als eine der<br />

besten in Nordeuropa gerühmt wird, beherbergt eine interessante Kunstsammlung, deren Besichtigung wir<br />

uns nicht entgehen ließen. Eine Besonderheit ist, daß durch das Museum Wasser von einer heiligen Quelle<br />

fließt. Unterhalb von dem Museum liegen die imposanten Felsenformationen der Heiligdomsklippen, zu<br />

welchen wir auch spazierten. Diese Klippen erheben sich 22 m senkrecht über den Meeresspiegel. Mehrere<br />

tiefe Höhlen tragen Namen wie „der schwarze Topf“ oder „die Gänserinne“.<br />

Burg Hammershus mit Gedenkobelisk <strong>Bornholm</strong>s Kunstmuseum Helligdommsklippen<br />

Weiter ging es nach Gudhjem, <strong>Bornholm</strong>s ältester Handelsstadt. 1866 wurde hier die erste <strong>Bornholm</strong>er<br />

Heeringsräucherei gegründet <strong>und</strong> zu Beginn des 20. Jh. gab es davon in Gudhjem 25 Stück. Einige Mitreisende<br />

gönnten sich eine „Sonne von Gudhjem“ oder ein anderes <strong>Bornholm</strong>er Heringsgericht. Dann fuhren<br />

wir nach Østerlars zur wohl schönsten <strong>und</strong> ältesten der 4 erhaltenen R<strong>und</strong>kirchen auf <strong>Bornholm</strong>. Die R<strong>und</strong>kirchen<br />

waren in Kriegszeiten Verteidigungs- <strong>und</strong> Zufluchtsburgen. Während der Innenraum im Erdgeschoß<br />

mit Altar, Orgel, Kanzel <strong>und</strong> Taufstein sakralen Zwecken dient, nutzte die Bevölkerung das mittlere Stockwerk<br />

als Schutzraum <strong>und</strong> in Friedenszeiten als Lagerraum. Das oberste Stockwerk ist im Außenring als<br />

Wehrgang mit Schießscharten ausgebildet. Die hölzerne Dachkonstruktion ist einzigartig. Die massiven<br />

Stützpfeiler der Außenmauer geben der Kirche von Østerlars ihre besondere Prägung. In dieser R<strong>und</strong>kirche<br />

soll sich unter dem Fußboden ein 10,5 m langer, 3 m hoher <strong>und</strong> 2 m breiter Hohlraum befinden. Nachdem<br />

wir alle Stockwerke besichtigt hatten, fuhren wir weiter, um bei Baltic Sea Glass östlich von Gudhjem den<br />

Glasbläsern bei der Arbeit zuzuschauen <strong>und</strong> echte Glaskunstwerke <strong>und</strong> Unikate zu bew<strong>und</strong>ern.<br />

Hafen von Gudhjem R<strong>und</strong>kirche von Østerlars von außen <strong>und</strong> von innen im Erdgeschoß<br />

(im Hintergr<strong>und</strong>: Rogeri – Fischrösterei)<br />

Baltic Sea Glass Svaneke grüßt uns mit seinem Leuchtturm Rosen im Siemsens-Gaard<br />

Weiter ging unsere R<strong>und</strong>fahrt an der Küste entlang nach Svaneke. Dies ist ein Ort der Gemüdlichkeit <strong>und</strong><br />

Idylle. Hier blüht ein vielfältiges Kultur- <strong>und</strong> Kunstleben von Kunstmalern, Keramikern, Glasbläsern. Bier


wird in der Brauerei Svaneke Bryghus gebraut. Eine Heringsräucherei fehlt auch nicht. Wir sahen die Bonbonfabrik<br />

(Svaneke Bolcher) <strong>und</strong> durften bei der Schokoladen- <strong>und</strong> Lakritzherstellung zuschauen. Weiter<br />

ging die Fahrt durch Nexö (ohne Halt) - hier gibt es außerhalb vom Zentrum 75 Holzhäuser als Geschenk an<br />

die zerstörte Stadt von Schweden nach dem Ende des 2. Weltkrieges - zum weißen Sandstrand von Dueodde<br />

im Südosten der <strong>Insel</strong>. Der Quarzsand ist so fein, daß er für Herstellung von Sanduhren Verwendung fand.<br />

Dueodde besitzt den beliebtesten Badestrand Dänemarks. Wir konnten den w<strong>und</strong>erbaren Strand leider nur<br />

kurz genießen. Wir wollten auch noch Almindingen, den mit ca. 3.800 ha wohl fünftgrößten dänischen<br />

Wald, kennenlernen. Hier liegt auch <strong>Bornholm</strong>s höchster Punkt, Rytterknegten, 162 m hoch mit einem<br />

Aussichtsturm. Da die Bäume immer höher wuchsen, sah man sich 1899 gezwungen, den Turm mit einer<br />

Eisenkonstruktion zu erhöhen. Somit steht man auf dem Turm in 184 m Höhe. In einem eingezäunten Gebiet<br />

lebt auch eine Herde europäischer Bisons. Viel zu schnell ging der Tag zur Neige <strong>und</strong> wir fuhren vollgefüllt<br />

mit unzähligen neuen w<strong>und</strong>erbaren Eindrücken zurück zum Hotel.<br />

Strand von Dueodde vorbei an der Kirche von Aakirkeby Aussichtsturm in Almindingen, welcher 1851 anläßlich eines Be-<br />

(einzige Stadt <strong>Bornholm</strong>s ohne Hafen) suchs von König Frederik VII. errichtet wurde – Blick vom Turm<br />

Am Mittwoch, den 10.07.13 nahmen alle Mitreisenden an dem fakultativen Ausflug zu den Erbseninseln<br />

(dän. Ertholmene) teil. Diese bestehen aus den beiden bewohnten <strong>Insel</strong>n Christiansø <strong>und</strong> Frederiksø, welche<br />

wir besuchten, sowie dem Vogelreservat Gräsholm <strong>und</strong> einer Anzahl größerer <strong>und</strong> kleinerer Felsen.<br />

Christiansø ist 710 m lang, 430 m breit <strong>und</strong> ca. 22 ha groß. Der höchste Punkt liegt 22 m über dem Meeresspiegel.<br />

Frederiksø ist 440 m lang, 160 m breit <strong>und</strong> ca. 4 ha groß. Der höchste Punkt liegt 8 m über dem<br />

Meeresspiegel. Die Bedeutung der <strong>Insel</strong>gruppe begann 1684, als Christian V. beschloß, eine Festungsanlage<br />

zur Verteidigung der Flotte in der Ostsee zu errichten. Dänemark mußte die Bewegungen der Schweden in<br />

der Ostsee beobachten. Da es auf Ertholmene zwischen zwei der <strong>Insel</strong>n einen natürlichen Hafen gab, errichtete<br />

man die Festung Christiansø als weltweit erste Flottenbasis. Zuerst wurden der Große Turm (Store Tärn)<br />

auf Christiansø <strong>und</strong> der Kleine Turm (Lille Tärn) auf Frederiksø gebaut. Weiterhin errichtete man auf beiden<br />

<strong>Insel</strong>n Bastionen <strong>und</strong> Mauerringe zum offenen Meer hin <strong>und</strong> dahinter die anderen Gebäude. Die Festung<br />

Christiansø wurde 1855 stillgelegt. Auf Christiansø gibt es einen Leuchtturm, eine Kirche, eine Schule, ein<br />

Posthaus (Pakete werden mit der Schubkarre verteilt), eine Bibliothek, ein Versammlungshaus, ein Museum,<br />

einen Zeltplatz <strong>und</strong> Ferienhäuser. Die <strong>Insel</strong> hat eine eigene Feuerwehr, ein eigenes Elektrizitätswerk <strong>und</strong> ein<br />

Wasserwerk. Das Regenwasser wird als Trinkwasser in großen Felsenbrunnen gesammelt. 2006 wurde in<br />

50 m Tiefe Gr<strong>und</strong>wasser gef<strong>und</strong>en, das seitdem als Ergänzung zum Regenwasser dient. Vögel dominieren<br />

das Tierleben auf den <strong>Insel</strong>n, besonders Möwen.<br />

Dieses Boot brachte uns 8:45 Uhr von Gudhjem nach Christiansø<br />

Blick zurück auf Gudhjem<br />

Blick auf Christiansø von Frederiksø aus


Großer Turm von Christiansø, hier vom nördl. Teich aus gesehen Blick vom Großen Turm auf Frederiksø - Brücke verbindet Frederiksø mit<br />

Christiansø<br />

Rønne hat uns wieder<br />

Bei etwas stärkerem Wind fuhren wir mit dem Boot nach 4 St<strong>und</strong>en<br />

Aufenthalt auf den Erbseninseln zurück nach Rønne. Bei einem einstündigen<br />

Stadtr<strong>und</strong>gang mit unserem Reiseleiter Peter Rudolph sahen<br />

wir noch etwas von Rønne. 1327 wurde die Kaufmannsstadt gegründet.<br />

Heute ist Rønne Hauptstadt <strong>Bornholm</strong>s <strong>und</strong> hat den größten Hafen<br />

der <strong>Insel</strong>. Wir besuchten die Kirche St. Nikolai. Sie wurde 1215 erbaut<br />

<strong>und</strong> in den Jahren 1915-18 umfassend renoviert. Wir besichtigten Dänemarks<br />

ältestes aktives Theater, das 1823 gegründet wurde (das alte<br />

Kaufmannshaus, in dem es untergebracht ist, stammt von 1753). In der<br />

Straße vor dem Gymnasium liegen drei flache Steine, einer mit der Jahreszahl 1658. Genau an dieser Stelle<br />

wurde damals der ehemalige schwedische Kommandant von Hammershus, Johan Printzensköld, getötet.<br />

Gegenüber der Kirche St. Nikolai sahen wir die sogenannten Bombenhäuser, die nach den russischen Bombenangriffen<br />

vom 8. - 9. Mai 1945 wieder aufgebaut wurden. Ein Relief an einem dieser Häuser errinnert an<br />

das traurige Ereignis. Der Stadtr<strong>und</strong>gang war für einige zu kurz, für andere zu schnell <strong>und</strong> nach den vielen<br />

tollen Erlebnissen auf den Erbseninseln für einige zu viel. Alle waren jedoch froh, Rønne etwas näher kennengelernt<br />

zu haben.<br />

Kirche St. Nikolai Rathaus von Rønne Theater von Rønne<br />

Johnsens Gǻrd – wohl 1754 von einem Schiffsreeder errichtet<br />

Am Donnerstag, den 11.07.13 mußten wir leider schon von <strong>Bornholm</strong> Abschied nehmen. Unsere Fähre von<br />

Rønne nach Saßnitz legte bereits um 8:00 Uhr ab (7:30 Uhr einchecken). Nach ca. 3 ½ Std. geruhsamer<br />

Schiffahrt fuhren wir mit unserem Bus aus der Fähre <strong>und</strong> hatten noch eine angenehme Fahrt über die <strong>Insel</strong><br />

Rügen, vorbei an Strals<strong>und</strong> <strong>und</strong> weiter in Richtung Dresden. Gegen 18:30 Uhr kamen wir am<br />

Hygienemuseum an. Unser Busfahrer gab vielen Mitreisenden auch die Gelegenheit am Hauptbahnhof<br />

Dresden auszusteigen, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell zu Hause anzukommen.


Wir hatten bei bestem Wetter w<strong>und</strong>erschöne Tage mit vielen tollen Eindrücken erlebt <strong>und</strong> viel über Land<br />

<strong>und</strong> Leute erfahren. Wir möchten uns hiermit noch einmal recht herzlich bei unserem Reiseleiter, Herrn<br />

Peter Rudolph, <strong>und</strong> natürlich auch bei unserem Busfahrer Falk bedanken.<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Rosemarie <strong>und</strong> Frieder W<strong>und</strong>erlich

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