Download PDF [5,37 MB] - MTU Aero Engines
Download PDF [5,37 MB] - MTU Aero Engines
Download PDF [5,37 MB] - MTU Aero Engines
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Titelthema<br />
Wachstumstreiber Getriebefan<br />
Michael Schreyögg ist seit 1. Juli 2013 Vorstand Programme der <strong>MTU</strong> <strong>Aero</strong><br />
<strong>Engines</strong> und verantwortet die Vermarktung der Getriebefan-Triebwerke. Schon<br />
heute ist die PW1000G-Familie ein Verkaufsschlager und hat dem Unternehmen<br />
volle Auftragsbücher beschert.<br />
Herr Schreyögg, die PW1000G-Triebwerksfamilie<br />
verzeichnet Rekordbestellungen. Wie<br />
wirkt sich das auf die <strong>MTU</strong>-Geschäftsentwicklung<br />
aus?<br />
Die Getriebefan-Familie PW1000G ist für die<br />
<strong>MTU</strong> <strong>Aero</strong> <strong>Engines</strong> ohne Zweifel ein voller<br />
Erfolg. So hohe Verkaufszahlen für ein neues<br />
Triebwerk, welches noch nicht einmal im<br />
Markt eingeführt ist, gab es noch nie. Die<br />
Airlines setzen heute verstärkt auf treibstoffsparende,<br />
emissionsarme und leisere Antriebe.<br />
Diese Tatsache hat dazu geführt, dass<br />
sich die Flugzughersteller schnell für die<br />
neue Triebwerksgeneration mit Getriebefan<br />
entschieden haben. Ab Mitte dieses Jahrzehnts,<br />
wenn diese Antriebe bei Airbus und<br />
Regionaljet-Herstellern, wie Bombardier und<br />
Embraer, zum Einsatz kommen, werden sie<br />
einen wesentlichen Beitrag zum Umsatzwachstum<br />
der <strong>MTU</strong> leisten. Die Antriebe dieser<br />
Flugzeugtypen machen das größte Segment<br />
des weltweiten Triebwerksmarkts aus.<br />
War dieser Erfolg zu erwarten?<br />
Ab 2015 wird das PW1100G-JM für den Airbus A320neo bei der <strong>MTU</strong> in München endmontiert.<br />
bereits langfristige Verträge geschlossen. Alle<br />
diese Projekte haben in den letzten Jahren<br />
viel Engagement von unseren hoch motivierten<br />
Mitarbeitern gefordert – und tun es immer<br />
noch. Aber: In diese Zukunft zu investieren,<br />
lohnt sich.<br />
Wie bewerten Sie die Zukunft des Getriebefans?<br />
Für die <strong>MTU</strong> werden die GTF-Triebwerke ein<br />
klarer Wachstumstreiber sein. Mit der Realisierung<br />
des Getriebefans zusammen mit<br />
unserem Partner Pratt & Whitney leistet die<br />
<strong>MTU</strong> einen wesentlichen Beitrag zum Thema<br />
Nachhaltigkeit: Die innovative GTF-Technologie<br />
sorgt im ersten Schritt für eine Reduzierung<br />
von Kerosinverbrauch und CO 2 -Ausstoß<br />
um je 15 Prozent. Zudem wird der Lärm halbiert,<br />
was zu einer spürbaren Entlastung der<br />
Flughafen-Anrainer führen wird. Es gibt heute<br />
bereits das Drei-Liter-Flugzeug; würde man<br />
in der nächsten Generation etwa eine Kombination<br />
aus GTF und weiteren neuen Technologien<br />
verwenden, könnte man klar in Richtung<br />
Zwei-Liter-Flugzeug gehen.<br />
Doch nicht nur der Markterfolg dokumentiert<br />
die Qualität unserer Produkte. Sie wird auch<br />
durch Preise und Auszeichnungen bestätigt:<br />
Wir haben für unsere schnelllaufende Niederdruckturbine,<br />
die eine Schlüsselkomponente<br />
des Getriebefans ist, Anfang dieses Jahres<br />
gleich zwei Preise erhalten: den Innovationspreis<br />
der deutschen Wirtschaft und den Deutschen<br />
Innovationspreis. Das zeigt uns, dass<br />
wir auf dem richtigen Weg sind.<br />
Michael Schreyögg, Vorstand Programme<br />
Mit einer derart rasanten Marktdurchdringung<br />
haben wir nicht gerechnet. Wenn vor<br />
fünf Jahren jemand gesagt hätte, die <strong>MTU</strong><br />
hat im Jahr 2013 einen Auftragsbestand von<br />
über 4.700 GTF-Triebwerken, dann hätte das<br />
keiner von uns für möglich gehalten. Damit<br />
wir unseren hohen Standards bezüglich<br />
Liefertreue und Qualität gerecht werden, richten<br />
wir unsere volle Aufmerksamkeit auf den<br />
Hochlauf der Fertigung. Eine wichtige Maßnahme<br />
war beispielsweise der Bau eines<br />
neuen Kompetenzzentrums für die Blisk-Herstellung,<br />
das wir im April dieses Jahres eingeweiht<br />
haben. Die Produktionszahlen für die<br />
dort gefertigten Hochtechnologie-Bauteile<br />
entfallen zu 90 Prozent auf den Getriebefan.<br />
Das bedeutet, dass sich das Volumen in den<br />
nächsten Jahren etwa verfünffacht. Wir steuern<br />
zum Getriebefan die schnelllaufende Niederdruckturbine<br />
bei und die ersten vier Stufen<br />
des Hochdruckverdichters. Darüber hinaus<br />
werden 30 Prozent der Triebwerke für die<br />
A320neo bei uns in München endmontiert<br />
und direkt an Airbus geliefert – die Endmontage<br />
eines zivilen Antriebs in München ist für<br />
die <strong>MTU</strong> ein Novum.<br />
Haben Sie bei diesem immensen Auftragsbestand<br />
nicht Bedenken bezüglich der Lieferfähigkeit?<br />
Wir sind sehr zuversichtlich, unseren Verpflichtungen<br />
voll nachkommen zu können.<br />
Seit einigen Jahren bereiten wir uns darauf<br />
vor, die Fertigung der <strong>MTU</strong> neu zu gestalten,<br />
unser Supply Chain Management neu zu organisieren<br />
und unsere Prozesse auf den Hochlauf<br />
der neuen Programme einzustellen. Verschiedene<br />
Effizienzsteigerungsprojekte wurden<br />
aufgelegt, der Ausbau des Werkes in<br />
Polen beschlossen und weitere Maßnahmen<br />
gestartet – einige sind schon umgesetzt. Mit<br />
unseren wichtigsten Lieferanten haben wir<br />
Hochmodern ausgestattet: das neue Blisk-Kompetenzzentrum der <strong>MTU</strong>.<br />
12 13