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Interventionelle Therapie primärer Lebertumoren - Institut für ...

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Leitthema<br />

Onkologe 2012 · 18:593–601<br />

DOI 10.1007/s00761-012-2237-7<br />

Online publiziert: 13. Juni 2012<br />

© Springer-Verlag 2012<br />

T.J. Vogl 1 · F. Marquardt 1 · W. Bechstein 2 · J. Trojan 3 · N.N.N. Naguib 1 ·<br />

T. Gruber-Rouh 1 · M. Beeres 1 · C. Lee 1<br />

1<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Diagnostische und <strong>Interventionelle</strong> Radiologie, Universitätsklinikum<br />

Frankfurt/Main, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt/Main<br />

2<br />

Klinik <strong>für</strong> Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt/<br />

Main, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt/Main<br />

3<br />

Medizinische Klinik I: Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum<br />

Frankfurt/Main, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt/Main<br />

<strong>Interventionelle</strong> <strong>Therapie</strong><br />

<strong>primärer</strong> <strong>Lebertumoren</strong><br />

Die interventionelle Onkologie bietet<br />

mannigfaltige <strong>Therapie</strong>möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> das hepatozelluläre<br />

Karzinom (HCC) und auch das intrahepatische<br />

Cholangiokarzinom<br />

(ICC) in der Palliativsituation. Im<br />

Verlauf dieses Beitrags sollen die<br />

wichtigsten Vertreter dieser Verfahren,<br />

die transarterielle Chemoembolisation<br />

(TACE), die selektive<br />

interne Radiotherapie (SIRT),<br />

die laserinduzierte Thermotherapie<br />

(LITT), die Radiofrequenzablation<br />

(RFA) und die Mikrowellenablation<br />

(MWA) vorgestellt werden.<br />

Indikationen stellen fortgeschrittene<br />

Krankheitsstadien dar, mit entweder<br />

fehlender Möglichkeit einer<br />

chirurgischen Resektion oder dem<br />

Progress bei systemischer Chemooder<br />

Immuntherapie.<br />

Hepatozelluläres Karzinom<br />

Das HCC zählt zu den häufigsten malignen<br />

Tumoren weltweit [2]. Resektion<br />

und Lebertransplantation stellen<br />

den Goldstandard der kurativen <strong>Therapie</strong><br />

dar, sind jedoch durch Anforderungen<br />

an Tumorgröße und Ausbreitung,<br />

Leberrestfunktion, Allgemeinzustand<br />

des Patienten und das Angebot an Spenderorganen<br />

in ihren Einsatzmöglichkeiten<br />

limitiert. So sind nur 5–15% der Patienten<br />

bei Diagnosestellung als operabel<br />

einzustufen [23, 25].<br />

Für die Mehrzahl der Patienten müssen<br />

alternative <strong>Therapie</strong>n gefunden werden.<br />

Hier bieten sich die interventionellen<br />

Verfahren wie TACE, SIRT sowie die<br />

perkutanen ablativen Verfahren wie RFA,<br />

LITT und MWA an [23].<br />

Perkutane ablative Verfahren<br />

Die im Folgenden vorgestellten perkutan<br />

ablativen Verfahren sind Vertreter der<br />

Thermoablation. Dabei wird das Tumorgewebe<br />

durch Hitze zerstört, welche mittels<br />

einer Sonde direkt im Tumor abgegeben<br />

wird. Eine 0,5–1 cm breite Randzone<br />

von nichttumorösem Lebergewebe sollte<br />

dabei stets mitbehandelt werden, um<br />

mögliche Mikrometastasen zu zerstören<br />

und das Risiko eines Lokalrezidivs zu minimieren<br />

[3, 17]. Sie können zumeist in<br />

Lokalanästhesie mit zusätzlicher Gabe<br />

von Schmerz- und Beruhigungsmitteln<br />

durchgeführt werden.<br />

Radiofrequenzablation<br />

Die Frequenz des zur RFA verwendeten<br />

elektrischen Felds beträgt 350–480 kHz<br />

und führt in den Zellen nahe der Sondenspitze<br />

zur Anregung von Ionen und<br />

so zu Reibungswärme [2]. Bei monopolaren<br />

Sonden wird ein Strom über die<br />

Sonde ein- und über eine großflächige<br />

Klebeelektrode abgeleitet. Diese bergen<br />

bei schlechtem Kontakt die Gefahr<br />

von Hautverbrennungen [3, 13]. Bipolare<br />

Sonden dagegen leiten einen hochfrequenten<br />

Strom ein und auch selbst wieder<br />

aus [13]. Die RFA-Sonde wird unter<br />

CT-, MRT- oder Sonographiekontrolle<br />

positioniert. Die Sonden selbst bieten<br />

mittels Impedanz- und Temperaturmessung<br />

Methoden, um abzuschätzen, ob die<br />

Ablation erfolgreich verläuft oder möglicherweise<br />

„Heat-sink“-Effekte durch angrenzende<br />

Gefäße auftreten [13]. Mit eingebauter<br />

Kühlung des Applikators, pulsierender<br />

und langsamer Energieabgabe<br />

kann eine Ablationszone von bis zu 5 cm<br />

erreicht werden [2, 3, 13].<br />

Komplikationen<br />

und Nebenwirkungen<br />

Da während der <strong>Therapie</strong> die Bildgebung<br />

beeinträchtigt ist, muss die Sonde genau<br />

platziert werden. Eine Fehllage kann bei<br />

umliegenden Organen zu Schäden führen<br />

und ein chirurgisches Eingreifen erfordern.<br />

Eine ungenügende Ablation birgt<br />

dagegen die Gefahr eines Rezidivs [2].<br />

» Häufigste Komplikation<br />

ist die Blutung<br />

Die Blutung ist die häufigste Komplikation,<br />

erfordert aber selten eine Transfusion<br />

(

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