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1. Kapitel: Einführung und Systematisierung<br />
Leistungserstellung eines Kafferösters unter Risikoaspekten<br />
Markt<br />
Beschaffung Produktion Absatz<br />
Eigene<br />
Einzelhandelsgesch<br />
äfte, Große<br />
Einkaufsketten,<br />
Plantagen<br />
Spezielle Segmente<br />
(Gastronomie)<br />
Wir könnten am Markt Rohstoffe handeln, jedoch haben wir dann unterschiedliche Preise, die<br />
wir in die Verkaufspreise berücksichtigen müssen. Steigende Rohstoffpreise können Verluste<br />
bedeuten. Gewinne können auch steigen, wenn die Preise fallen. Ich kann jedoch auch eigene<br />
Felder kaufen und Kaffeebohnen anbauen.<br />
Im Bereich des Absatzes könnten wir einzelne Geschäfte liefern, das heißt höhere Preise<br />
verlangen. Wenn wir Großmärkte beliefern, müssen wir niedrigere Preise anbieten. Die<br />
Gastronomie ist abhängig von Tourismus (Konjunktur, saisonale Schwankungen)<br />
Es fallen sehr viele Kosten an bis das Produkt verkauft wurde.<br />
Definitionen:<br />
Unternehmen (Ausnahme Non-Profit-Unternehmen)<br />
Unternehmensfinanzierung<br />
Investition/Desinvestion<br />
Investitionsrechnung<br />
Subvention/Steuern<br />
Finanzmanagement<br />
Ziele<br />
Das Unternehmen muss Steuern zahlen, es hat laufende Auszahlung zur Leistungserstellung<br />
und Investitionen. Es erhält Subventionen, Einzahlungen aus Desinvestitionen, und<br />
Verkaufserlöse. Das Unternehmen kann sich durch Außenfinanzierung und<br />
Innenfinanzierung, Eigen- und Fremdfinanzierung finanzieren.<br />
Ein wichtiges Unternehmensziel ist die Liquidität, die Zahlungsfähigkeit. Das heißt dass wir<br />
die Zahlungen an Mitarbeiter und Lieferanten, Finanzbehörden rechtzeitig bezahlen können.<br />
Wenn wir nicht liquide sind, Konsequenzen, entweder Zahlungsstockung (im Moment können<br />
wir die Rechnung nicht begleichen, aber später schon Zahlung stocken). Wenn ich dauerhaft<br />
nicht in der Lage bin, meine Rechnungen zu zahlen, sehr schlecht, ich bin zahlungsunfähig.<br />
Das Gesetz besagt, dass man Lieferanten und Mitarbeiter schützen muss, weil sie schon etwas<br />
geleistet haben. Die Existenz des Unternehmens ist gefährdet.<br />
Ein großes Ziel des Finanzmanagement ist es für ausreichend Liquidität zu sorgen. Es soll<br />
jederzeit Dasein können. Es stellt sich die Frage wie viel, diese Frage ist jedoch nicht leicht zu<br />
beantworten. Es hängt jedoch von der konjunkturellen Situation ab und von der Branche oder<br />
von anderen Lieferanten/Kunden.<br />
Wann ist ein Unternehmen ist erfolgreich? Gewinn und Kundenzufriedenheit. Wir sind dann<br />
erfolgreich, wenn wir den Wert des Unternehmens steigern.<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 1
Wie kann man den Wert eines Unternehmens messen? Durch die Rendite oder<br />
Rentabilität<br />
Gewinn/Umsatz = Umsatzrentabilität<br />
Gewinn/Eigenkapital = Eigenkaptialrentabilität<br />
Höhere Rentabilität= höherer Wert des Unternehmens, das nennt man auch Value<br />
Management, oder Wertschaffung.<br />
Beziehung von Liquidität und Wertschaffung nicht sehr gut, denn es widerspricht sich. Man<br />
muss sich als Unternehmen entscheiden, was sie wollen. Wollen sie Value Management oder<br />
Liquidität (beständig sein). Danach richten sie dann das Finanzmanagement aus.<br />
Die Ziele des Finanzmanagements sind: Sicherung richtiger (rationaler) Entscheide<br />
Informationsasymmetrie (der eine weiß mehr als der andere, im Finanzmanagement weiß man<br />
mehr über das Geld als bspweise Lieferanten)<br />
Agententheorie: Schuster, Einpersonenunternehmer, er entscheidet etwas und trägt die<br />
Konsequenzen. Coca Cola Aktie: Miteigentümer, ich habe keinen Einfluss auf die<br />
Geschäftsführung. Große Konzerne haben einen Finanzvorstand. Behavioral Finance. Wir sind<br />
davon ausgegangen, dass wir rein rational handeln.<br />
Außenfinanzierung<br />
Beteiligungsfinanzierung<br />
(Eigenfinanzierung): mit<br />
Kapitalmarktfähigkeit, ohne<br />
Kapitalmarktfähigkeit<br />
Kreditfinanzierung (langfristig, kurz- und<br />
Mittelfinanzierung<br />
Innenfinanzierung<br />
Finanzierung aus Abschreibungen<br />
Finanzierung aus Rückstellungen<br />
Selbstfinanzierung (Offene<br />
Selbstfinanzierung, stille Selbstfinanzierung)<br />
Finanzierung aus Vermögensumschichtung<br />
Finanzierung aus Abschreibungen<br />
Finanzierung über Umsatzerlöse, verdiente Abschreibungsgegenwerte verbleiben im Betrieb<br />
ohne Gewinn aufzuscheinen<br />
Kapazitätserweiterungseffekt (Lohmann-Ruchti-Effekt)<br />
Abschreibungsgegenwerte werden in neue Anlagen investiert<br />
Nicht nur Ersatzinvestitionen, sondern auch zusätzliche Investitionen finanzierbar <br />
Kapazitätserweiterung<br />
Umsetzungsproblem des Kapazitätserweiterungseffektes in der Realität<br />
Abschreibungen stehen am Periodenende liquide zur Verfügung?<br />
Wiederbeschaffungskosten gleich hoch?<br />
Absatzmöglichkeiten der vermehrt erzeugten Leistungen?<br />
Finanzierung des höheren Umlaufvermögens?<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 2
Finanzierung aus (langfristigen) Rückstellungen<br />
Mit Dotierung von Rückstellungen (Aufwand!) werden an den Betrieb gebunden (zeitlich<br />
befristet!), die sonst mit einem Gewinn erscheinen würden und ausgeschüttet werden könnten<br />
(innerbetriebliche Fremdfinanzierung)<br />
Lange Unternehmensbindung bei langfristigen RST (i.d.R Pensionsrückstellung)<br />
Hoher Effekt bei Neudotierungen ohne Auszahlungen<br />
Nur bei Gewinnsituation des Unternehmens interessant<br />
Ertragssteuerlicher Effekt: Steuerstundung<br />
Vermögenssteuerlicher Effekt (nicht vorhanden):<br />
Steuerersparnis.<br />
Selbstfinanzierung (Gewinne werden zur Gänze oder nur zum Teil nicht an die Eigentümer<br />
ausgeschüttet (Thesaurierung)<br />
Offene Selbstfinanzierung (im Jahresabschluss durch Gewinnrücklage ersichtlich)<br />
Gewinnermittlung nach unterschiedlichen Rechnunglegungsnormen, Dividendenpolitik<br />
(Ausschüttungspolitik) – Frage nach optimaler Ausschüttung<br />
Steuerliche Einflüsse auf Ausschüttungsentscheide.<br />
Kapitel 2: Selbstfinanzierung: Stille und offene Selbstfinanzierung<br />
Frage, wie wird der Gewinn ermittelt, hängt davon welche Rechnungslegungsnormen wir zur<br />
Grunde liegen. Es gibt zwei dominierende Kreise, eine nationale (laut UGB)und internationales<br />
Rechnungslegungsnormen (Laut IFRS).<br />
Die zentrale Frage ist die, wie viel sollten wir jetzt ausschütten, gibt es da eine Formel und<br />
welche Konsequenzen gibt es davon. Es gibt einige Argumente für bestimmte<br />
Ausschüttungsquoten. Was für theoretisch klar war, war nicht unbedingt für praktische<br />
Überlegungen klar. Ein Argument wäre: Residualprinzip: Die Dividende ist der Rest der übrig<br />
bleibt. Haben wir tolle Investitionspläne, steigert sich der Wert des Unternehmens. Wird<br />
jedoch wenig in der Praxis ausgeführt.<br />
Es hat auch steuerliche Auswirkungen. Es gibt in Österreich diese Steuer nicht. Eine<br />
Kapitalgesellschaft muss jedoch 25 % Kapitalertragssteuer zahlen, deshalb überlegt man nicht<br />
auszuschütten.<br />
Die stille Selbstfinanzierung sehen wir nicht im Jahresabschluss und wir nutzen Spielräume<br />
des Rechnungslegungsrechts. Es kann grundsätzlich 4 Einflussfaktoren, diese haben aber<br />
immer weniger an Bedeutung. Man will dass jetzt nicht mehr so viel Spielraum ist.<br />
Unterbewertung von Vermögensgegenständen: verstärkte Abschreibungen, dadurch ist der<br />
Gewinn niedriger darstellen<br />
Nichtaktivierung von Vermögensgegenständen: Aufwände werden entstehen.<br />
Unterlassung der Zuschreibung von Wertsteigerungen. Zuschreibungen erlassen, nicht<br />
gegeben ansehen. Gewinne werden nicht erhöht<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 3
Überbewertung von Passivposten: Rückstellungen höher bewerten. Sehen Risiko als besonders<br />
groß an. Bildet man RST reduziert das den Gewinn.<br />
Bewertung der Selbstfinanzierung:<br />
Wo sind die Vorteile: Unabhängigkeit gegenüber Kapitalgeber<br />
keine Zins- und Tilgungszahlungen<br />
Nachteil: Gefahr von Kapitalfehlleitungen (siehe Agentenproblem): Management könnte<br />
gedrängt werden Investitionen zu investieren die suboptimal sind (nicht rentieren)<br />
Wenig Ausschütten: mehr Geld im Unternehmen, deswegen brauchen wir keine fremden<br />
Kapitalgebern (Kredit).<br />
Finanzierung aus Vermögensumschichtung<br />
Verkauf nicht betriebsnotwendigen Vermögensgegenstände oder gar betriebsnotwendigen<br />
Vermögen (Desinvestition)<br />
Working Capital Management: Umlaufvermögen anschauen und davon die kurzfristigen<br />
Verbindlichkeiten (Schulden) der Wert, der sich ergibt ist das Working Capital.<br />
Reduktion der für die Leistungserstellung gebundenen Mittel (Verringerung der<br />
Vorratsbestände und Forderungen; Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferung und<br />
Leistungen)<br />
Der Cashflow und die Innenfinanzierung<br />
Maßstab für die Innenfinanzierungskraft des Unternehmens, sie ist eine wichtige Kennzahl zur<br />
Beurteilung der Liquidität. Gibt jene innerhalb einer Periode (Meist ein Jahr) erwirtschafteten<br />
finanziellen Mittel an, die für Investitionen, Ausschüttungen, Schuldentilgung zur Verfügung<br />
standen, bzw. stehen. Cashflow ist immer eine Kennzahl für einen Zeitraum nie einen<br />
Zeitpunkt.<br />
Genügend Cashflow: keine Fremdfinanzierung. Cashflow kann für die genannten Zwecke<br />
verwendet werden. Umso unabhängiger sind wir von fremden Kapitalgebern ab. (hängt auch<br />
von der Branche ab)<br />
Ermittlung: Jahresüberschuss/-Fehlbetrag (Gewinngröße ausgehen)<br />
+ Nichtauszahlungen in Aufwänden (Aufwände haben den Gewinn vermindert,<br />
aber hat keine Auszahlungen gehabt. Bsp.<br />
Abschreibung, deshalb dazu addieren.<br />
- Nichteinzahlungen in den Erträgen<br />
Cashflow<br />
Es gibt wieder Spielräume über die Berechnung des Cashflows. Jetzt wollen wir sie aber<br />
vergleichen, dazu brauchen wir die gleiche Basis (gleiche System, wie es berechnet wird)<br />
Geldflussrechnung (Cashflowrechnung)<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 4
Die Berechnung des Cashflows wurde international harmonisiert und in ein<br />
Geldflussrechnungskonzept mit folgender Grundstruktur erweitert.<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Operating Activities)<br />
+/- Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Investing Activities<br />
+/- Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (FInancing Activities) (Außenfinanzierung)<br />
Zu- und Abnahme der liquiden Mittel (Finanzmittelbestand)<br />
+ Liquide Mittel (Finanzmittelbestand) zu Jahresbeginn<br />
Liquide Mittel (Finanzmittelbestand) am Jahresende<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (von außen Geld in das Unternehmen<br />
hineingepumpt.<br />
Die wichtigsten Größen finden können und wie sich das zusammensetzt und was dahinter<br />
steht.<br />
Die Außenfinanzierung (Eigenfinanzierung)<br />
Eigenkapitalaufbringung ist je nach Rechtsform unterschiedlich<br />
Eigenschaften des Eigenkapitals, Eigenschaften, dass das Fremdkapital nicht hat. Es gibt einige<br />
Fälle die nicht einfach abzugrenzen sind.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Risikotragung hinsichtlich Gewinn/Verlust (erfolgreich oder nicht), Verlust vermindert<br />
das Eigenkapital (bei FK nicht bleiben die Schulden gleich)<br />
Anspruch auf Gewinnbeteiligung (empfängt den Erfolg)<br />
Einfluss auf die Geschäftsführung (je nach Rechtsform unterschiedlich)<br />
Kontrolle/Mitarbeit<br />
Haftung für die Schulden des Unternehmens (je nach Rechtsform unterschiedlich)<br />
es kann eine beschränkte Haftung gegeben sein oder eine unbeschränkte Haftung gibt.<br />
je nach dem haftet man mit Privatvermögen oder nicht. GmbH= Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung; jedoch bei Kreditgewährung muss man eine Sicherheit<br />
gewähren, formal beschränkt haftet.<br />
Die Rechtsformen:<br />
Einzelunternehmen:<br />
Unbeschränkte Haftung<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 5
egrenzte Selbstfinanzierung<br />
Weitere Eigenkapitalbeschaffung von außen (Fast) nur mit Rechtsänderung möglich.<br />
Offene Gesellschaft:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kapitaleinlagen der Gesellschafter<br />
Unbeschränkte Haftung<br />
Persönliche Bindung zum Unternehmen<br />
Selbstfinanzierung eher hoch<br />
Kommanditgesellschaft<br />
<br />
<br />
<br />
Kommandisten: Kapitalhingabe in der Regel ohne Mitarbeit, haben eine beschränkte<br />
Haftung<br />
Komplementäre: unbeschränkte Haftungen<br />
Sonderfall: GmbH & co. Kg<br />
Genossenschaft (Genossenschaftsgesetz, die anderen Rechtsformen sind im UGB geregelt)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Hohe Bedeutung in der Landwirt- und Kreditwirtschaft und im Wohnungsbau, kaum<br />
in der Industriebetrieben<br />
Verein von nicht geschlossener Mitgliederzahl zur Förderung des Erwerbs oder der<br />
Wirtschaft seiner Mitglieder, die Wertsteigerung des Unternehmens ist nicht das Ziel,<br />
sondern die Förderung der Mitglieder.<br />
In der Regel beschränkte Haftung der Genossenschaften<br />
Das Kern-Eigenkapital schwankt (weil die Mitglieder ein und aussteigen können):<br />
Bedeutung der Schwankung gering.<br />
Eigenkapitalbeschaffungsproblem/Thesaurierung (für zusätzliches Eigenkapital<br />
schwierig aufzubringen, dafür schütten sie wahrscheinlich nichts aus.<br />
Agentenproblem: wenig Wertwachstum, dann werden sie sich weniger engagieren, die<br />
Auswahl zukünftiger Führungskräften wird demnach gering.<br />
Winzergenossenschaft kein Problem, weil sie sich gegenseitig kennen, in Schweiz Migro<br />
anders.<br />
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)<br />
<br />
Beliebte Rechtsform, jedoch Mindestanforderung<br />
Festes Mindest-Kerneigenkapital (=Stammkapital) in der Höhe von mind. EUR 35.000<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kapitalerhöhungen/Kapitalherabsetzungen<br />
Nachschüsse: reale Bedeutung ist eher gering<br />
Klare Trennung von Kapitalhingabe und Management (Agentenproblem: praktisch oft<br />
Familienbesitz, dort vermischt es sich eher)<br />
Keine Handelbarkeit der Anteile möglich (Notariatspflicht)<br />
Wie wird das Eigenkapital aufgebracht? Einfluss im Unternehmen, die mehr finanziell<br />
daran beteiligt ist, desto mehr muss ich mich ins Unternehmen einbringen.<br />
Man kann auch einen Teil des Geldes wieder auszahlen (Kapitalherabsetzungen)<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 6
Man will keine fremden im Management, deshalb Notariatspflicht.<br />
Herkunft der Eigenkapitalgeber<br />
- natürliche Personen<br />
- juristische Personen<br />
<br />
<br />
Mehrstufigkeit (Konzern)<br />
Indirekte Publikumsfinanzierung (Private Equity und Venture Capital)<br />
GmbH man kann einen Anteil haben Private Equity Gesellschaft ist an der<br />
Börse notiert, sammelt damit Eigenkapital auf, und beteiligt sich an Firmen die<br />
nicht an der Börse notiert sind, um diese Gesellschaften eine Investition zu<br />
finanzieren (etablierte Form der Gesellschaft, kein dominierender Faktor der<br />
Finanzierung)<br />
Venture Capital ist eher etwas für jüngere Unternehmer.<br />
Kapitalmarkt: (Aktiengesellschaft)<br />
AG: muss nicht an der Börse notieren, kann aber.<br />
- Grauer Kapitalmarkt (KMG) (nebeliger, nicht transparent, nicht so genau geregelt)<br />
- (Streng) geregelter Kapitalmarkt (mit einer Börsennotierung)<br />
- Wertpapierbörse (Aktien, Partizipationsscheine (Schlechtere Aktien, Bedeutung<br />
gesunken) Anleihen (Fremdkapital; Optionen (Recht zum Kauf, Verkauf, Tausch,<br />
nutzen oder nicht) Finanzterminkontrakte: Rechte sind aneinander gebunden, zu<br />
einem bestimmten Termin haben wir etwas verpflichtet) letzten beiden sind wichtig<br />
für das Risikomanagement.<br />
In Österreich: Wiener Börse AG (im Wettbewerb mit anderen Börsen, man kann sogar<br />
Aktien von der Börse AG in Frankfurt kaufen)<br />
Normen: KMG (Kapitalmarktgesetz = National, Informationen bieten, Prospekt<br />
machen), BörseG (Was das Unternehmen erfüllen muss, dass ihre Wertpapiere<br />
weiterhin gehandelt werden), WAG (was die Gesellschaft erfüllen muss, es ist ein sehr<br />
genormte Form, wenig nationale Richtlinien, sondern europäische Richtlinien<br />
Segmente im equity market: Einreihung nach der Börse: prime market<br />
mid market<br />
standard market continous<br />
standard market auction<br />
Zulassung erfolgt nach BörseG in Handelsarten; Wiener Börse AG reiht Unternehmen<br />
in Segmente ein, und wenn das Unternehmen, dann fünf Punkte mehr zur Verfügung<br />
stellen, dann kommen sie auf den Prime Market: größeres Interesse, höhere Kurse,<br />
dafür bin ich engagierte (OMV)<br />
Die Aktiengesellschaft (Aktiengsetz geregelt, 200 Paragraphen)<br />
Festes Mindest-Kerneigenkapital (= Grundkapital) in der Höhe von mind 75000 EUR.<br />
Haftungsbeschränkung auf Einlage<br />
Zerlegung des Grundkapitals in Aktien<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 7
Genaue Trennung der Aufgaben in die Organe (Vorstand, Aufsichtsrat,<br />
Hauptversammlung)<br />
Hauptversammlung: Versammlung der Aktionäre, bestimmter Ort, bestimmter<br />
Zeitpunkt; wichtige Fragen der Gesellschaft, Beschluss der Kapitalerhöhung.<br />
Qualifizierten Mehrheit, eine Aktie = eine Stimme, one share = one vote<br />
Kapitalerhöhung müssen 75 % des anwesenden Grundkapitals zustimmen.<br />
wesentliche Aufgabe: Wahl des Aufsichtsrat (2/3 vom Hauptversammlung und 1/3 der<br />
Mitarbeiter<br />
Aufsichtsrat überwacht, kontrolliert den Vorstand<br />
Vorstand trifft wichtige Entscheidungen, muss dem Aufsichtsrat Entscheidungen<br />
berichten.<br />
Aktiengesellschaft muss nicht unbedingt in einer Börse notiert sein.<br />
Aktientypen:<br />
<br />
<br />
<br />
Nennbetragsaktien/Stückaktien<br />
Inhaberaktien/Namensaktien<br />
Stammaktien/Vorzugsaktien/Mehrstimmrechtsaktien (sind in A verboten)<br />
Stimmrechtsbeeinflussung durch Höchststimmrecht<br />
Weg an die Börse: going public, initial public offering (IPO)<br />
Sonderfall Privatisierung<br />
Weg von der Börse = idR Going Private<br />
Wie rechnen wir uns den Anteil der Aktie aus? Nennbetragsaktie: Klassiker, Geldbetrag auf der<br />
Aktie obensteht, einfaches System, aufgrund der Währungsreform (EURO),<br />
Stückaktie: Anteil an einer Gesellschaft; beide führen zum selben Ergebnis, technischer Natur.<br />
Das Wissen über den Aktionär ist interessanter, ob die Gesellschaft weiß, wer der Aktionär ist.<br />
Wäre es eine Inhaberaktie (österreichischer Klassiker) weiß es die Gesellschaft nicht. Jene<br />
Person sei es eine natürliche Person oder eine juristische Person, die die Aktie innehat ist<br />
Aktionärin. Die Gesellschaft weiß, dass nicht.<br />
Bei den Namensaktien wird der Name und die Adresse raufgeschrieben. Die Gesellschaft kann<br />
mit dem Aktionär kommunizieren. Es gibt jedoch einen großen Verwaltungsaufwand.<br />
Interessierte Personen, die eventuell eine Aktie kaufen will, wird sich online registrieren und<br />
so kommunizieren kann.<br />
Es gibt keine Aktie wo draufsteht dass, das ist das Modell so sieht einheitlich eine Aktien aus.<br />
Das Grundmodell ist eine Stammaktie. Sie gewährt die klassischen Rechte,<br />
Hauptversammlung, Recht auf Dividende, Liquiditätserlös (Auflösen der Gesellschaft)<br />
Die Vorzugsaktie oder besser gesagt die Stimmrechtslose Vorzugsaktie ist der Sonderfall. Hier<br />
sind wir hinsichtlich der Dividende bevorzugt, das regelt die Satzung. Wir können aber auch<br />
auf unser Stimmrecht verzichten.<br />
Gesellschaften, die Vorzugsaktien und Stammaktien notieren, die Vorzugsaktie hat immer<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 8
tiefere Kurse als die Stammaktien. Emission der Vorzugsaktien ist beschränkt, es könnte<br />
Missbrauch betrieben.<br />
In Österreich ist es nicht erlaubt, das ist die Mehrstimmaktie: Aktie, die mehrere Stimmen hat,<br />
zb bei der Privatisierung.<br />
Höchststimmrecht: die Satzung einer Gesellschaft kann festlegen, dass ein Aktionär niemals<br />
über eine bestimmte Zahl der Aktien stimmen kann.<br />
Die Aktienbewertung: warum kaufen/verkaufen die Aktionäre einen bestimmten Preis. Es gibt<br />
ja auch Bewertungsverfahren des Unternehmens (sind aber für den täglichen Gebrauch des<br />
Unternehmens zu aufwendig) Zwei große Ideen, beide haben wenig miteinander zu tun.<br />
<br />
<br />
Fundamentalanalyse (betriebswirtschaftlicher Teil; da wird der innere Teil einer Aktie<br />
ermittelt. Der Bare Wert der Aktie. Ist der Kurs bei 5 EUR und der innere Wert der<br />
Aktie 6 EUR, dann muss ich kaufen, ist der Kurs bei 7 EUR dann überlege ich zu<br />
verkaufen. Das schwierigste ist, den inneren Wert zu finden.<br />
o Globalanalyse: eine stammvolkswirtschaftliche Analyse, was erwarten wir<br />
hinsichtlich der Inflation/Deflation und Relationen/Kursschwankungen zu den<br />
Währungen, BiP wachstum, Arbeitslosigkeit;<br />
o Branchenanalyse: wir versuchen gewisse Branchen zu analysieren (Baubranche,<br />
staatliche Programme: besondere Begünstigungen durch den Staat), rechtliche<br />
Rahmenbedingungen (Steuern, Umweltschutznormen,<br />
Wettbewerbsüberlegungen)<br />
o Unternehmensanalyse: konkrete Unternehmen anschauen, quantitative<br />
Analyse (Kennzahlen) ausrechnen und dann vergleichen mit anderen<br />
Unternehmen, qualitative Analyse (Qualitätsmanagement)<br />
• Ermittlung des inneren Wertes einer Aktie, auf den sich das Papier<br />
einpendeln wird.<br />
Technische Analyse (Chartanalye): man stellt grafisch Kursverläufe dar. Kursverläufe<br />
der Vergangenheit, daraus schließen wir auf zukünftige Kursentwicklungen. Es gibt<br />
viele AGs die so agieren.<br />
Annahme: Kursverläufe von Aktien oder Indices wiederholen sich<br />
Erkennung von Gesetzmäßigkeiten zur Kursprognose.<br />
Manchmal wird auch eine Kombination der beiden gemacht.<br />
Kapitalerhöhungen am Kapitalmarkt<br />
<br />
Ordentliche Kapitalerhöhung (Grundkapitalerhöhungen): Grundidee ist wir geben<br />
neue junge Aktien aus (gedruckt) passiert auf einen Hauptversammlungsbeschluss<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 9
o Ausgabe von neuen (jungen) Aktien aufgrund eines<br />
Kapitalerhöhungsbeschlusses der Hauptversammlung gegen Barzahlung oder<br />
Sacheinlage (wertvolles Grundstück, dass das Unternehmen vielleicht haben<br />
will. Ich erhalte viele Aktie, im Gegenzug gebe ich ihnen das Grundstück<br />
BSP Kurs: 6 EUR, erhöhen 10.Mio Aktien auf 20 Mio Aktien. Zu welchem Preis<br />
sollen wir die Aktien verkaufen. Preis wird bspw. Um 5 EUR verkauft. In der<br />
Hauptversammlung kann man dagegen stimmen, weil ich als alter Aktionär<br />
dadurch benachteiligt werde.<br />
o Bezugsrecht:<br />
• Vermeidung von Vermögensnachteilen (im gleichen Ausmaß<br />
teilzunehmen aufgrund des Stimmrechts)<br />
• Wahrung des Stimmrechtsverhältnisses<br />
• Rechnerische Wertbestimmung möglich<br />
• Man kann auch Bezugsrechte verkaufen, mit dieser Formel<br />
Berechnungswert: Kurs alter Aktie – Preis junger Aktie<br />
Kapitalerhöhungsverhältnis + 1<br />
6-5 = 1/ 2 = 50 cent.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Genehmigtes Kapital: Vorstand wird von der Hauptversammlung zur Kapitalerhöhung<br />
für längstens fünf Jahre ermächtigt (max. die Hälfte des Grundkapitals): sehr beliebte<br />
Form.<br />
Bedingte Kapitalerhöhung: Kapitalerhöhung wird zum Zweck der Gewährung von<br />
Umtausch bzw. Bezugsrechten für Gläubiger von Wandel- und Optionsanleihen und<br />
zur Vorbereitung von Fusionen: ist seltener. (Wandel im Sinne von Tauschen in<br />
Aktien.<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln: Kein Zufluss neuer Mittel, bloße<br />
Umbuchung von Rücklagen in Grundkapital (Emission von Gratisaktien): Wert des<br />
Unternehmens hat sich aber nicht gesteigert. Es funktioniert in der Praxis deswegen,<br />
weil eine steigende Nachfrage möglich ist.<br />
Umgekehrter Weg: Kapitalherabsetzungen und Rückkauf (Erwerb) eigener Aktien, in<br />
der Praxis keine große Bedeutung, bekommt dann event. Einen schlechteren Ruf, in<br />
einem gewissen Ausmaß gehören die Aktien dem Unternehmen selbst.<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 10
Fremdkapital aus finanzwirtschaftlicher Sicht:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kein Eigentumserwerb, schuldrechtliche Verbindung (muss wieder zurückbezahlt<br />
werden)<br />
Erfolgsunabhängiges Entgelt (FK zb Kredit; Zinsen sind vom Erfolg des Unternehmens<br />
unabhängig)<br />
Prinzipiell am Unternehmen uninteressiertes Kapital<br />
Andere steuerliche Behandlung als Eigenkapital (System der Buchhaltung, Zinsen<br />
vermindern meinen Gewinn und gleichzeitig auch meine Steuern.)<br />
Außen- und Fremdfinanzierung<br />
<br />
Gliederung<br />
o Herkunft des Fremdkapitals<br />
• Über den Leistungsprozess verbunden (Lieferanten/Kunden):<br />
Anzahlungen von Kunden<br />
• Kreditinstitute, öffentliche Hände (Fonds)<br />
o Sicherung der Rückzahlung für die Gläubiger<br />
• Kreditwürdigkeitsprüfung und Rating (Einteilung in Klassen: Rating;<br />
internes Rating nur Unternehmensintern und extern über<br />
Ratingagenturen: Einschätzungen über die Rückzahlungsfähigkeit.<br />
• Personensicherheiten (für Banken sehr wichtig sind die Sicherheiten.<br />
Zum Beispiel eine Bürgschaft: eine Person bürgt für mich, wenn ich<br />
nicht zahlen kann wendet sich die Bank an den Bürgen.<br />
• Sachsicherheiten (der Bank wird eine Sachsicherheit gegeben, zb Grund<br />
und Boden Hypothek; Bank würde Grundstück verwerten, wenn man<br />
nicht zahlen kann. Immobilien verändern sich am Preis.<br />
• Covenants: internationalen Krediten, größeren Projekten, eher nicht bei<br />
klein und mittelbetrieben. (man darf bestimmte Dinge nicht tun, oder<br />
muss bestimmte Sachen machen (Gewinne ausschütten),<br />
o Dauer der Kapitalüberlassung<br />
• Kurzfristig/mittelfristig (ein- bis dreijährig)<br />
• Langfristig (über 3 Jahre)<br />
Der Lieferantenkredit<br />
<br />
<br />
<br />
Enge Verbundenheit zum Warenabsatz<br />
Stundung des Kaufpreises durch den Lieferanten; absatzpolitisches Instrument<br />
Teure Kreditform<br />
Beispiel: 2 % Skonto bei Zahlung innerhalb 10 Tagen, sonst netto Kassa in 30 Tagen<br />
Eine Möglichkeit sofort zu zahlen (innerhalb von 10 Tagen) und zweite Alternative in 30<br />
Tagen. Hier ist ein Lieferantenkredit in Ausmaß von 20 Tagen, nämlich um 20 Tage später<br />
zahle habe ich einen Verlust von 2 %.<br />
Soll ich es machen oder nicht, vlt ersparen wir uns dann einen Bankkredit (denn ich<br />
aufnehmen werden) also vergleichen wir es mit dem Jahresszinssatz: dh. Es gibt eine Formel,<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 11
wir kommen auf hohe Zinssätze; teurere Kreditform, vom Lieferantenkredit eher Abstand<br />
nehmen.<br />
Weitere Formen der Fremdfinanzierung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kundenanzahlung<br />
Kontokorrentkredit: in der Höhe schwankender Kredit bis zu einem Maximalbetrag<br />
(Kreditrahmen), welcher der Sicherheit der Zahlungsbereitschaft dient; nur formal<br />
kurzfristig; Jedoch eher eine teure Angelegenheit.<br />
Lombardkredit: (ital. Lombardei = hohen Standard): kurzfristigen Kredit, Sicherheit:<br />
Wertpapiere.<br />
Wechselkredit: an Bedeutung verloren, weil es so kompliziert ist.<br />
Einmalbarkredit: Kredit aufnehmen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt; billiger als<br />
Kontokorrentkredit; Bequemlichkeit ist teurer<br />
Factoring: Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch ein<br />
spezielles Finanzinstitut. Wir ersparen uns einen anderen Kredit, den wir aufnehmen<br />
würden.<br />
o Finanzierungsfunktion<br />
o Delkrederefunktion<br />
o Dienstleistungsfunktion<br />
Forfaitierung: Verkauf von einzelnen, meist betragsmäßig hohen, mittel- bis<br />
langfristige Forderungen: der Bank wird ermöglicht, die Forderung zu uberprüfen<br />
Commercial Papers<br />
Euronotes<br />
Asset-Backed-Finanzierungen (Kapitalmarktfinanzierung): Forderungen aus<br />
Unternehmen herausgelöst und als Wertpapiere emittiert. Dieses Paket wird verbrieft.<br />
Wir haben assets dahinter.<br />
Langfristige Fremdfinanzierung (Außenfinanzierung)<br />
<br />
<br />
<br />
Investitionskredit<br />
o Lange Laufzeit (über zehn Jahre)<br />
o Auch geförderte Kredite möglich<br />
o Zinssatz veränderlich (Zinsgleitklausel); EURIBOR<br />
Leasing<br />
o Vermietung bzw. Nutzung von Gegenständen gegen regelmäßige<br />
Zahlungen (Kreditsubstitut)<br />
o Operate Leasing (mietähnlich)<br />
o Finance Leasing (eingeschränkte Kündigungsmöglichkeiten)<br />
Anleihe (Teilschuldverschreibung: juristischer Begriff)<br />
o Langfristiges, in kleine Teile aufgespaltenes Darlehen in verbriefter Form,<br />
das Unternehmen (coporate bonds) bzw. Gebietskörperschaften und<br />
internationale Institutionen (Europäische Union, Europäische<br />
Institutionsbank) über den Kapitalmarkt emittieren.<br />
o Emissionspreis: Nennbetrag bzw. von diesem leicht abweichend<br />
o Laufzeit: in der Regel fixe Vereinbarung (klar definiert: dass sie am Tag X<br />
gegeben wird und die Rückzahlung am Tag X<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 12
o Tilgungshöhe: in der Regel am Laufzeit meist zum Nennbetrag;<br />
Teilrückzahlungen oder Losziehungen.<br />
o Verzinsung: Sehr unterschiedliche Ausgestaltungen<br />
o Zusätzliche Rechte: können gewährt werden (wandelanleihe, Optionsrecht<br />
Bezug von Aktien); Recht auf Tausch gegen Aktien.<br />
Typen von Anleihen<br />
o Fixzinsanleihe (Straight Bond): während der Laufzeit meist jährlich einen<br />
definierten Zinssatz; brutto, dann noch Steuern (20% KESt); wenn man<br />
während der Laufzeit eine Zinserhöhung hätte, hat man Nachteile, bei<br />
steigenden Zinssatz, Wert verliert. Bei niedrigeren Zinssatz, mehr Wert.<br />
o Variabel verzinste Anleihe (Floater): Der Zinssatz passt sich dem<br />
Marktzinssatz an (vorher vereinbart, für welchen Zeitpunkt; welchen<br />
Zinssatz angepasst wird Euribor)<br />
o Gleitzinsanleihe (Stufenzinsanleihe): unterschiedliche Zinssätze zu<br />
unterschiedlichen Zeiträume; schwierig wie viel durchschnittlich für eine<br />
Anleihe bezahlt wird.<br />
o Nullkuponanleihe (Zerobond): spannende Alternative: kupon =<br />
Zinszahlung; es gibt keine Zinszahlung; während der Laufzeit bekommt er<br />
keine Zinsen, jedoch bei der Rückzahlung können die Zinsen versteckt sein.<br />
Wenn man am Ende einen hohen Betrag zurückhaben will und man nicht<br />
während der Laufzeit an Zinsen interessiert ist.<br />
o Wandelanleihe (Convertible Bond): verbriefte Recht;<br />
Industrieunternehmen; Mischung zwischen Aktien und Anleihen; relativ<br />
hoher Zinssatz, der Emittent entscheidet ob Rückzahlung oder der Käufer<br />
Aktien erhält (die weniger Wert sind als die Anleihen). Ist für Spekulanten<br />
die sich nicht davor scheuen, Aktien zu besitzen am Ende.<br />
o Optionsanleihe (Bond with Warrants)<br />
o Aktienanleihe (Cash or Share Bond)<br />
o Hybrid Anleihe: relative hohe Fixzinssätze, Emittent hat das Recht zu<br />
kündigen und die Anleihe zurückzahlen. Wir wissen aber nicht wann die<br />
Anleihe zurückbezahlt wird.<br />
o Emittent einer Anleihe muss nicht an einer Börse notiert sein:<br />
Energieversorgung;<br />
Abgrenzungsprobleme zwischen Eigenkapital/Fremdkapital<br />
o Mezzaninkapital (Zwischenstock); welcher Anteil ist am höchsten, was<br />
definiere ich selber für Eigen-/Fremdkapital; immer selbst auf die<br />
Eigenschaften schauen<br />
• Nachrangigkeit: meist nachrangig gegenüber dem anderen<br />
Fremdkapital.<br />
• Rückzahlung<br />
o Gesellschafterdarlehen: GmbH; ein Gesellschafter gibt der GmbH einen<br />
Kredit: Problem, wenn das Unternehmen in Konkurs geht. Sind die<br />
Gläubiger Fremdkapitalgeber, die Eigentümer der GmbH sind oder haben<br />
sie es bloß gesagt, dass das Fremdkapital ist obwohl es Eigenkapital sein soll<br />
Eigenkapitalersatzgesetz: versucht zu definieren ob es Eigenkapital oder<br />
Fremdkapital ist.<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 13
Finanzierung im Lebenszyklus des Unternehmens (Junge Unternehmen)<br />
Nur Außenfinanzierung relevant; Innenfinazierung (zu wenig Gewinne, nicht viel<br />
Gegenstände, wenig Rückstellungen)<br />
Probleme:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Planungen schwer beurteilbar<br />
Kaum Sicherheiten vorhanden (wenig Anlagevermögen haben, eventuell<br />
Personalsicherheiten)<br />
Gründerzentrierung (höheres Risiko; was ist wenn diese Person krank wird?)<br />
Kaum Diversifizierung (mehrere Produkte reduzieren das Risiko, mehrere Standbeine<br />
besser)<br />
Kein Zugang zum Kapitalmarkt: viel zu klein.<br />
Nichtprofessionelle Kapitalgeber „Founder, Family and Friends = 3Fs: nicht mit<br />
Information, Wissen, sondern eher Vertrauen<br />
Professionelle Kapitalgeber<br />
<br />
<br />
Fremdkapital (schlechte Informationslage<br />
Eigenkapital<br />
o Inkubatoren (Investoren, hohes Risiko): sehr frühe unternehmerische Phase<br />
o Business Angels (Private Personen, meisten Unternehmer, die am Ende ihres<br />
Arbeitslebens stehen: haben die nötigen Mitteln, Netzwerk und damit das<br />
junge Unternehmen unterstützen. Anteil an Wert steigt.<br />
o Venture Capital: Beteiligungen an<br />
• Nicht börsennotierten<br />
• Nicht börsereifen<br />
• Jungen<br />
• In innovativen Branchen tätigen Unternehmen<br />
• Als Minderheitsgesellschafter<br />
• Mit Eigenkapital<br />
• Mit Managementunterstützung<br />
Öffentliche Hände: Fördermaßnahmen wie Gründungssparen, Eigenkapitalgarantie<br />
Finanzierung im Lebenszyklus des Unternehmens (Eigentümerveränderung)<br />
<br />
<br />
Überblick (Private Equity, Mezzaninkapital, IPO, M & A – Aktivitäten<br />
Unternehmenszusammenschlüsse (Fusionen) und Unternehmensübertragungen<br />
(Mergers and Acquisitions (Merger = Fusion; Zusammenschluss, keine allgemein<br />
gültigen Begriff.)<br />
o Unklare Begriffsabgrenzungen (engere und weitere Sicht)<br />
o Fusion = Verschmelzung zweier oder mehrerer Unternehmen, bei der diese<br />
oder nur eines ihre Rechtspersönlichkeit verlieren (Fusion durch Neugründung<br />
bzw. Aufnahme)<br />
o Synergieeffekte<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 14
o Akquisition = Kauf ganzer Unternehmen oder von Unternehmensanteilen.<br />
Asset Deal (einen Teil; ein Werk des Unternehmens)<br />
Share Deal (einen Anteil des Unternehmens kauft)<br />
Übernahme: jemand erwirbt die Kontrolle in einem anderen Unternehmen,<br />
wenn er Anteile gekauft hat.<br />
Weitere Fragestellungen<br />
o Kooperation<br />
• Allianz<br />
• Arbeitsgemeinschaft/Konsortium: löst sich am Schluss wieder auf<br />
• Joint Venture: gemeinsam, im gleichen Ausmaß beteiligt<br />
o Management-Buy-Variation: Oftmals wird auch das Management bei M & A<br />
Transaktionen eingebungen.<br />
• Management-Buy-Out(meist ein Finanzierungsproblem, Eigentümer<br />
müssen in der Lage sein, das Unternehmen zu kaufen.)<br />
• Leveraged-Buy-out<br />
• Management-Buy-in<br />
o Unternehmensnachfolge<br />
• Innerhalb der Eigentümergruppe<br />
• Unternehmensintern<br />
• Dritte<br />
Finanzierung im Lebenszyklus des Unternehmens (Sanierungsfinanzierung)<br />
<br />
<br />
<br />
Krise/Sanierung: Kunden zahlen nicht, interne und externe Krisen<br />
Erreichung von Mittelzuflüssen<br />
o Desinvestition<br />
o Eigenkapital (Beschaffung von Eigenkapital, sind neue Eigentümer dazu bereit,<br />
traut man sich)<br />
o Fremdkapital (schwierig)<br />
Verzögerung bzw. Verringerung von Mittelabflüssen<br />
o Dauerhafte Verringerung<br />
o Zeitlich beschränkte Verringerung<br />
Besondere Fragestellungen des Finanzmanagements (Finanzplanung)<br />
Finanzplan: Plan über die Zu- und Abflüsse in einem Unternehmen.<br />
<br />
<br />
Sinn: Risiko der Illiquidität durch Problem-Früherkennung reduzieren<br />
Typen von Finanzplänen<br />
o Kurzfristiger Finanzplan<br />
o Mittelfristiger Finanzplan (monatliche Orientierung) meist rollender<br />
Finanzplan<br />
o Langfristiger Finanzplan (Horizont fünf Jahre)<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 15
Konsequenzen bei Problemen<br />
o Beschaffung von liquiden Mitteln<br />
o Reduktion bzw. Verzögerung der Auszahlungen (Investitionsprojekt<br />
verschieben)<br />
o Beschleunigung der Einzahlungen (Preisnachlässe, auf Kosten der Rentabilität)<br />
o Verkauf von Gegenständen<br />
o Sale and lease back – Transaktionen (muss nicht automatisch schlechtes<br />
bedeuten<br />
Besondere Fragestellungen des Finanzmanagements (Risikomanagement)<br />
Risikomanagement-Prozess<br />
o 1. Schritt: Risikoidentifikation: Risiken im Unternehmen identifizieren<br />
(Überschwemmung, Exponiertheit Wind; Natureinflüsse, Marktrisiken) welche<br />
Risiken könnten das Unternehmen beeinflussen.<br />
o 2. Schritt: Risikobewertung: Was bedeutet das für unser Unternehmen, wenn so<br />
ein Risiko eintritt. Es gibt Risiken, die nicht bewertbar sind (monetär); nicht<br />
wahrscheinlich, dass etwas eintritt (atomarer Unfall); aber, wenn es eintritt, ist<br />
ein schwerer Schaden<br />
o 3. Schritt: Risikoaggregation: Kunden eventuell Nachlässe fordern, Lieferanten<br />
gehen weg.<br />
o 4. Schritt: Risikobewältigung; Zugsunglück (Wagone sind nicht versichert,<br />
müssen neu angeschafft werden): es gibt Versicherungen (Wind, Sturm, Brand)<br />
Überschwemmungen (schwer eine Versicherung finden)<br />
o 5. Schritt: Risikoüberwachung<br />
Risiken im Finanzmanagement<br />
o Zinsrisiko – Bekämpfung<br />
• Swaps (variable gegen fixe Verzinsung tauschen, allgemeine Zinsniveau<br />
steigt, müssen wir auch hohe Zinsen zahlen<br />
• Forward Rate Agreements (für eine Zeitspanne für das nächste halbe<br />
Jahr vereinbaren wir einen fixen Zinssatz)<br />
• Caps, Floors (nur diese sind interessant, Kappe begrenzt einen nach<br />
oben, bei Überschreiten eines bestimmten Zinssatz möchten wir eine<br />
Absicherung haben, erreicht er den Höchstbetrag: dann würde man<br />
einen Ausgleich bekommen (wie Brandversicherung), Collars (genau<br />
Gegenteil; Hals; nach unten begrenzt)<br />
o Währungsrisiko – Bekämpfung (Drittland, außerhalb der EURO- Zone,<br />
Kursverluste, kann das Unternehmen überhaupt nicht beeinflussen)<br />
• Konten in unterschiedlichen Währungen (Saldierungseffekt)<br />
• Termingeschäfte (für einen Termin schon in der Zukunft einen<br />
bestimmten Kurs für eine Währung schon bekommen, man kann genau<br />
kalkulieren, hätte man nichts vereinbart, hätte man mehr auch<br />
vielleicht bekommen können)<br />
• Währungsswap (Währungen tauschen samt den zukünftigen Beträgen,<br />
eventuell auch Zinszahlungen<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 16
• Devisenoptionen (kauft man sich ein Recht, die Währung zu tauschen<br />
zu einem bestimmten Zeitpunkt; man kann auch das Recht zerreißen. Je<br />
nach dem wo man besser aussteigt.<br />
o Weitere Risiken<br />
• Ausfallsrisiko (Kunde bezahlt schleppend, nicht, nicht zur Gänze,<br />
zentrales Thema, Kunde kommt in Konkurs, mein Unternehmen auch<br />
Konkurs gefährdet?<br />
• Risiken im internationalen Geschäft (Politische Risiken, weitere<br />
Zahlungsrisiken; Institutionen die sich dabei kümmern, für die<br />
Exportwirtschaft betreffen.<br />
Besondere Fragestellungen des Finanzmanagements (Kapitalstruktur)<br />
<br />
<br />
<br />
Kapitalstruktur = Frage nach dem optimalen Verhältnis zwischen Eigen- und<br />
Fremdkapital<br />
Zentrale Fragen<br />
o Kapitalkosten (so niedrig wie möglich halten, Fremdkapital = Zinsniveau; je<br />
mehr FK umso mehr werden wir unter Druck gesetzt. Es gibt keine Formel mit<br />
dem wir ein optimales Verhältnis berechnen können.<br />
o Risiko<br />
Optimales Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital<br />
o Modigliani/Miller: es spielt keine Rolle welche Kapitalstruktur das<br />
Unternehmen hat.<br />
o Finanzierungsregeln (Verhältnis 1:1 oder 1:2)<br />
o Leverage – Effekt<br />
o Traditionelle These: optimales Verhältnis bei niedrigen Kapitalkosten.<br />
Der Leverage – Effekt<br />
Ist die Gesamtkapitalrentabilität höher als Fremdkapitalkosten, führt ein höherer<br />
Fremdkapitalanteil zu einer Erhöhung der Eigenkapitalrentabilität. Es ist eine Hebelwirkung<br />
zu beachten, der sogenannte Leverage-Effekt. (Beispiel im Buch)<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 17
Die Investitionsrechnung<br />
Gliederung:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Arten von Investitionen<br />
Phasen der Investitionsentscheide<br />
Investitionsrechenverfahren<br />
o Statische Investitionsrechnungen (einfacher zu rechnen<br />
o Berücksichtigung des Zeitwertes<br />
o Dynamische Investitionsrechnungen (Realitätskonformer)<br />
o Beide verfallen in subvarianten; Schwierigkeit ist es eine Variante nehmen<br />
Sonderfragen<br />
Arten von Investitionen<br />
<br />
<br />
Sachinvestitionen<br />
o Gründungsinvestition (Unternehmen neu gründet)<br />
o Ersatzinvestition (vorhandene Gegenstände austauschen)<br />
o Rationalisierungsinvestition (vlt ist der Energiefresser nicht mehr so ideal,<br />
vielleicht sollten wir eine weniger Energiefresser kaufen)<br />
o Erweiterungsinvestition (vergrößern unsere Kapazität)<br />
o Umstellungsinvestition (wenn wir in eine andere Tätigkeit hineintreten<br />
würden)<br />
Finanzinvestitionen<br />
o Beteiligungserwerb (Anteil an einem anderen Unternehmen, reines<br />
Finanzinvestment; strategische Gründe; verschränken uns kapitalmäßig)<br />
o Forderungspapierkauf (Geld in den Anleihenkauf investieren)<br />
Phasen der Investitionsentscheide<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Idee zur Investition, Wahlproblem liegt vor<br />
Vorbereitung zum Entscheid (Kriterien, Alternativen, Bewertung)<br />
Investitionsentscheid (auch nicht monetäre Gründe)<br />
Durchführung der Investition<br />
Überwachung (Ausführungs-, Termin-, Ergebnisüberwachung) – wann wird durch wen<br />
kontrolliert bzw. geprüft?<br />
Investitionsrechnungsverfahren<br />
Ziel: Ermittlung desjenigen Investitionsobjektes, welches das Unternehmensziel<br />
Wertsteigerung bestmöglich realisiert.<br />
Verschiedene Arten der Investitionsrechnung, Unterscheidungen sind möglich nach:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Realitätsnähe<br />
Zeitbezug<br />
Menge an benötigten Daten<br />
Genauigkeit der benötigten Daten<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 18
Aussagekraft für den Investitionsentscheid<br />
Statische Verfahren (einfacher durchzuführen)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kostenvergleichsrechnung<br />
Gewinnvergleichsrechnung<br />
Rentabilitätsvergleichsrechnung<br />
Statische Amortisationsrechnung<br />
Dynamische Verfahren (aufwendiger, weil realitätsnäher)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kapitalwertmethode (Grundmodell)<br />
Methode des internen Zinsfußes<br />
Annuitätenmethode<br />
Dynamische Amortisationsrechnung<br />
Statische Investitionsrechnung<br />
Merkmale<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Betrachten meist nur eine Periode der gesamten Investitionsdauer<br />
Meist Rechengrößen aus Kosten- und Leistungsrechnung verwendet<br />
Sie sind leicht zu handhaben und kommen mit relativ wenigen Daten aus.<br />
Weisen mitunter wegen Vereinfachung wenig Realitätsbezug auf.<br />
Die Kostenvergleichsrechnung<br />
Methodik:<br />
Bei zwei oder mehreren Investitionsalternativen werden die durchschnittlichen<br />
Periodenkosten pro Periode verglichen, die Alternative mit den geringsten Kosten wird<br />
durchgeführt. Eine besondere Berücksichtigung der durchschnittlichen kalkulatorischen<br />
Abschreibungen und der durchschnittlichen kalkulatorischen Zinsen ist notwendig<br />
Vorteile<br />
<br />
<br />
Rasche Durchführung<br />
Geringe Menge an Daten notwendig<br />
Nachteile<br />
<br />
<br />
<br />
Es wird lediglich eine Periode betrachtet (dies wird als repräsentativ unterstellt)<br />
Unterschiede der Investitionsobjekte hinsichtlich Qualität (weniger Ausschuss),<br />
erzielbare Erlöse der Produkte, etc. werden nicht berücksichtigt.<br />
Unternehmensziel „Wertschaffung“ wird unter Umständen nicht erreicht<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 19
Die Gewinnvergleichsrechnung<br />
Methodik:<br />
Bei zwei oder mehreren Investitionsalternativen werden die Gewinne pro Periode verglichen<br />
(Differenz zwischen durchschnittliche Periodenerlösen und durchschnittlichen<br />
Periodenkosten); die Alternative mit den höchsten Gewinnen wird durchgeführt<br />
Vorteile:<br />
<br />
<br />
<br />
Rasche Durchführung<br />
Geringe Menge an Daten notwendig<br />
Investitionsobjekte mit unterschiedlicher Ausbringungsmenge bzw. –qualität lassen<br />
sich reihen.<br />
Nachteile:<br />
<br />
<br />
Es wird lediglich eine Periode betrachtet (diese wird als repräsentativ unterstellt)<br />
Es wird keine Relation des Gewinnes zum Kapitaleinsatz gebildet<br />
Die Rentabilitätsvergleichsrechnung<br />
Methodik:<br />
Gewinne pro Periode werden auf das durchschnittlich gebundene Kapital bezogen und damit<br />
die Rentabilitäten verglichen; die Alternative mit der höchsten Rentabilität (Netto- bzw.<br />
Bruttorentabilität; inwieweit wir hier Verzinsungen mit einbauen oder der nicht) wird<br />
durchgeführt. Es ergeben sich Prozentzahlen.<br />
Vorteile<br />
<br />
<br />
Wie bei Gewinnvergleichsrechnung<br />
Investitionsobjekte mit unterschiedlichen Kapitaleinsatz können verglichen werden<br />
Nachteile<br />
<br />
<br />
<br />
Es wird lediglich nur eine Periode betrachtet<br />
Alternative Investitionsmöglichkeiten für unterschiedliche Investitionssummen<br />
werden meist nicht berücksichtigt.<br />
Zahlungsflussorientierung nicht gewährleistet. Wir rechnen immer mit Kosten der<br />
Kostenrechnung, jedoch denken wir nicht in Zahlungsflüssen<br />
Die Statische Amortisationsrechnung<br />
Methodik:<br />
Es werden alle Cashflows der Investition aufsummiert, bis die ursprüngliche<br />
Investitionssumme erreicht wird. Dadurch ermittelt sich die Zeitspanne bis zur Amortisation<br />
der Investition (Amortisationsdauer)<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 20
Die Alternative mit der kürzesten Amortisationsdauer wird bevorzugt.<br />
Vorteile:<br />
<br />
<br />
Wie bei der Kostenvergleichsrechnung, zusätzlich<br />
Sollamortisationszeit kann vom Management für alle Investitionen vorgegeben werden,<br />
einfaches Entscheidungskriterium, ob die Investition durchgeführt werden soll<br />
Nachteile:<br />
<br />
<br />
Zeitwert des Geldes wird auch hier nicht berücksichtigt<br />
Keine Information über die Zeit nach der Amortisationsdauer<br />
Die Amortisationsrechnung kann zu einer dynamischen Rechnung modifiziert werden!<br />
Berücksichtigung des Zeitwertes<br />
Bei positiver Verzinsung ist ein Betrag, über den heute verfügt werden kann, mehr wert als<br />
derselbe Betrag in der Zukunft.<br />
Aufzinsung: Einen Geldbetrag, der ist 100, 10 % Zinsen pro Jahr. Wie viele habe ich in 2 Jahren?<br />
121 ist der Betrag in 10 Jahren. Ähnlich wie Sparbuch. Ich lege Geld ein.<br />
Ich will jetzt 121 EUR in 2 Jahren habe, ich weiß, dass ich 10% Zinsen habe, wie viel brauch ich<br />
jetzt?<br />
<br />
<br />
Die Abzinsung ist dabei genau die Umkehrung der Formel für die Aufzinsung<br />
Durch obige Beziehungen können Geldströme (Cashflows), die zu unterschiedlichen<br />
Zeiten anfallen, vergleichbar gemacht werden; dies ist das Grundprinzip aller<br />
dynamischen Investitionsrechenverfahren.<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 21
Dynamische Investitionsrechnung<br />
Merkmale:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Rechnerische Bezugspunkt sind Cashflows, nicht Erlöse und Kosten<br />
Dynamische Investitionsrechenverfahren berücksichtigen den unterschiedlichen<br />
zeitlichen Anfall von Zahlungen<br />
Qualität und Quantität der benötigten Daten nimmt stark an<br />
Investition wird zwingend über die gesamte Nutzungsdauer beurteilt, es wir keine<br />
Periode als repräsentativ angenommen.<br />
Methoden der dynamischen Investitionsrechnung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kapitalwertmethode<br />
Methode des internen Zinsfußes (Zinssatzes)<br />
Annuitätenmethode (jährlich gleichbleibende Beträge)<br />
Dynamische Amortisationsrechnung<br />
Die Kapitalwertmethode<br />
Die Kapitalwertmethode (KWM, Net Present Value-Methode) ist die zentrale<br />
Investitionsrechenmethode.<br />
Einzahlungen und Auszahlungen werden in jedem Jahr saldiert (Cashflows); diese<br />
AUszahlungs- oder Einzahlungsüberschusse werden auf den Zeitpunkt der<br />
Investitionsdurchführung abgezinst.<br />
Von diesem Betrag wird die Investitionssumme abgezogen. Der so ermittelte Betrag heißt<br />
Kapitalwert, die einzelnen, abgezinsten Cashflows heißen Barwerte. Ist das Ergebnis<br />
(Kapitalwert) 0 oder positiv, sollte die Investition durchgeführt werden.<br />
Voraussetzung der Kapitalwertmethode<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Zahlungen können einem Investitionsobjekt zugeordnet werden.<br />
Die Zahlungsfolge ist bekannt. Es ist also eine detaillierte Finanzplanung über den<br />
gesamten Investitionszeitraum hinweg notwendig.<br />
Annahme, dass die Anschaffungsauszahlung am Beginn der ersten Periode anfällt, die<br />
laufenden Ein- und Auszahlungen jedoch am Ende der jeweiligen Periode anfallen.<br />
Annahme, dass der Investor jederzeit und in beliebiger Höhe zu einem einheitlichen<br />
Zinssatz Mittel aufnehmen und anlegen kann. Dies bedeutet, dass zwischenzeitlich<br />
werdende Mittel jederzeit wieder zum Kalkulationszinssatz angelegt werden können<br />
(Wiederanlageprämisse).<br />
Methode des internen Zinsfußes<br />
Berechnet wird jener Zinssatz, bei dem eine Investition einen Kapitalwert von Null hat<br />
(abgezinste Cashflows entsprechen genau den Investitionsausgaben).<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 22
Dies bedeutet: ist der interne Zinsfuß (IZF, i*) höher als der alternativ erzielbare Zinssatz<br />
(erzielbare Rendite), so ist die Investition durchzuführen, im umgekehrten Falle nicht. Bei<br />
mehreren Alternativen wird jene mit dem höchsten Zinsfuß gewählt.<br />
Der interne Zinsfuß kann nicht analytisch mittels Formel bestimmt werden, jedoch gibt es ein<br />
Näherungsverfahren<br />
Dazu werden ein Kapitalwert von knapp unter null und ein Kapitalwert von knapp über null<br />
durchgeführt.<br />
Die Annuitätenmethode<br />
Die Annutiätenmethode ist eine Abwandlung der Kapitalwertmethode und errechnet den<br />
periodenweise ausschüttbaren Einzahlungsüberschuss der Investition.<br />
Der Kapitalwert wird dabei in gleich große Beträge aufgeteilt, welche in jeder Periode während<br />
der Laufzeit der Investition entnommen werden könnten, ohne dass die Investition in einen<br />
negativen Kapitalwert aufweisen wird.<br />
Eine Interpretation der Annuität lautet:<br />
Fallen in jeder Periode zusätzliche Auszahlungen in Höhe der Annuität an, so würde der<br />
Kapitalwert der Investition genau Null betragen<br />
Die dynamische Amortisationsrechnung<br />
Es wird der Zeitraum bestimmt, in dem sich die Investition amortisiert hat, d. h. die<br />
investierten Mittel inkl. einer Verzinsung durch Rückflüsse ausgeglichen werden.<br />
Der Amortisationszeitraum ist erreicht, wenn die Summe der abgezinsten Cashflows<br />
(Barwerte) der Investitionssumme entspricht und damit einen Kapitalwert von null aufweist.<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 23
Wie bei der statischen Form wird jene Alternative gewählt, die die geringste Amortisationszeit<br />
aufweist, bzw. die in der Sollamortisationsdauer liegt.<br />
Projektbezogene Fremdfinanzierung:<br />
Die Kreditaufnahme gilt als Einzahlung, Tilgungsraten und Zinsen gelten als Auszahlungen,<br />
abgezinst wird mit dem Eigenkapitalzinsfuß.<br />
Steuern:<br />
Kostensteuern sind zusätzliche Auszahlungen, Gewinnsteuern sind zuerst zu ermitteln und<br />
ebenso in Zahlungsströmen einzurechnen. Als Abzinsungssatz wird jener nach Steuern<br />
angewendet. Investitionsbegünstigungen müssen bei der Ermittlung der Gewinnsteuern<br />
berücksichtigt werden.<br />
Nicole Lienbacher Finanzmanagement 24