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COVERSTORY<br />

Helden wider<br />

Willen<br />

Die Lebenswege von drei Personen<br />

könnten sich einmal ganz kurz am<br />

Zürcher Hauptbahnhof gekreuzt<br />

haben. In seinem neuen Roman<br />

führt Alex Capus die Leser von<br />

Zürich aus in die grosse Welt, wo sie<br />

unerwartet Geschichte schreiben.<br />

Von Martin Walker<br />

Ein Mädchen sitzt in der offenen<br />

Tür im hintersten Wagen<br />

des Orient-Express, der an diesem<br />

Novembermorgen 1924 im Zürcher<br />

Hauptbahnhof aus Konstantinopel<br />

kommend einfährt, raucht eine Zigarette<br />

und singt orientalische Lieder<br />

dazu. Ein Junge sitzt in Knickerbockern<br />

auf der Laderampe des Güterbahnhofs<br />

– vielleicht hebt er die Hand,<br />

winkt, lächeln sie sich en passant zu.<br />

Er überlegt, welches Studium er nun<br />

beginnen soll, ob er dem Rat des<br />

Vaters – Maschinenbau an der ETH<br />

– folgen soll. Ein Kunstmaler sitzt in<br />

einem Erste-Klasse-Abteil, die Reise<br />

bringt ihn aus Griechenland über<br />

Triest, Innsbruck, Zürich an den Genfersee,<br />

wo er die Asche seines Vaters<br />

verstreuen will. Drei Leben, die sich in<br />

einem kurzen Moment kreuzen – oder<br />

zumindest gekreuzt haben könnten,<br />

die Leben eines Fälschers, eines Bombenbauers<br />

und einer Spionin. Seit<br />

Alex Capus vor knapp zwanzig Jahren<br />

mit seinen ersten Erzählungen,<br />

1997 dann mit seinem ersten Roman<br />

„Munzingers Pascha“, an die Öffentlichkeit<br />

getreten ist, hat er sich ein<br />

grosses Fanpublikum erschrieben. In<br />

seinem Romanen verbindet er sorgfältig<br />

recherchierte Fakten (auch in<br />

seinem neuen Buch bekommt man<br />

ganz nebenbei viel mit über Archäologie<br />

und Quantenphysik) mit ebenso<br />

sorgfältig ergänzten, imaginierten,<br />

fiktiven Erzählebenen. Mit grossem<br />

Gespür und Einfühlungsvermögen<br />

bringt er uns Personen aus vergangenen<br />

Zeiten näher, erweckt sie wieder<br />

zum Leben. Sein wohl grösster Erfolg<br />

ist der Roman „Léon und Louise“,<br />

viele erinnern sich mit Tränen in den<br />

Augen an diese grossartige Liebesgeschichte<br />

zweier junger Leute, die<br />

der Erste Weltkrieg trennt, die sich<br />

später zufällig in der Metro wieder<br />

treffen. Der 1961 in der Normandie<br />

geborene Alex Capus, lebt heute in<br />

Olten (wo er unter anderem zusammen<br />

mit Pedro Lenz das Restaurant<br />

Foto: Marco Grob<br />

6<br />

buchmedia<br />

magazin 21 (3/13)

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