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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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hermitage was a Palladian villa, Castilian style.“ 358 Die Antonius-Eremitage war in<br />

der Art einer Wasserburg von Gärten und einem Kanal umgeben, der mit dem<br />

Hauptkanal in Verbindung stand.<br />

Bernd Dams bezieht in seiner Untersuchung der „Ursprünge des Königlichen<br />

Schlosses Marly“ Buen Retiro mit ein. Er schreibt: „Eine formale oder<br />

architektonische Uniformität (wie in Marly) bestand zwischen diesen originellen<br />

Strukturen nicht, jedoch wies der Park eine weitere bemerkenswerte Ähnlichkeit mit<br />

dem Konzept von Marly auf: im Jahre 1637 wurde ein großer, rechteckiger Teich<br />

ausgehoben, welchen insgesamt zehn kleinere Gebäude in gleichmäßigen Abständen<br />

umgaben. Sechs sogenannte Fischerpavillons für die Höflinge säumten das Bassin,<br />

zwei an den Längsseiten und jeweils ein Pavillon an den Schmalseiten. Diese<br />

Figuration wurde durch vier Wassermühlen ergänzt, die (…) räumlich hinter diesen<br />

Fischerhäuschen angeordnet wurden. Im Zentrum des Sees, welcher für maritime<br />

Schaugefechte benutzt werden konnte, befand sich eine Insel und wiederholt diente<br />

die Anlage dem spanischen Hof als Kulisse für aufwendige Festlichkeiten. (…) Es ist<br />

anzunehmen, dass dem französischen Hof angesichts enger familiärer Bindungen zu<br />

den spanischen Habsburgern – die Mutter Ludwigs XIV. war die Schwester, seine<br />

Gemahlin die Tochter Philipps IV. von Spanien – Buen Retiros See mit den<br />

umliegenden Pavillonen bekannt gewesen ist.“ 359<br />

Von Philipp IV. wird gesagt, dass er mit seinem Hofe als Erster im damaligen<br />

Europa die größten und überraschendsten Gartenfeste gefeiert habe. Er fand für seine<br />

Feste aber nicht nur Künstler und Ingenieure in Italien, er hatte das Glück, dass zu<br />

seiner Zeit Dichter wie Lope de Vega und Calderon und Künstler wie Velazquez<br />

seinen vielseitigen Wünschen zur Verfügung standen. Hinzu kam die<br />

Sammlerleidenschaft des Königs, die Buen Retiro zu einem Kunstzentrum ersten<br />

Ranges machte. Neben der schon erwähnten künstlerischen Innenausgestaltung des<br />

Palastes ergab sich eine einzigartige Ausschmückung der Eremitagen: zu jeder<br />

Eremitage gehörte ein Landschaftsbild mit der Darstellung desjenigen Eremiten,<br />

nach dem die Eremitage benannt war. Philipp IV. sammelte eine ganze Reihe von<br />

Eremitenbildern und schmückte seine Eremitagen mit Werken so bedeutender<br />

358<br />

359<br />

Brown / Elliott, 2003, S. 83.<br />

Dams, 1998, S. 38/39.<br />

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