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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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mit einer ähnlichen Themenstellung wie diese Arbeit, allerdings für einen kürzeren<br />

Zeitraum. Horschs Beitrag lautet: „Gli inizi di una tipologia: ermitage di corte nel<br />

Cinquecento e primo Seicento“. Bereits in dem in der Kunstchronik vom Mai 2009<br />

veröffentlichten Tagungsbericht hatte Horsch die ungenügende Darstellung der<br />

architektonischen Vielfalt der Eremitagen bei allen Tagungsteilnehmern bemängelt.<br />

Dabei hatte sie sich eingeschlossen. Sie selbst legte in ihrem Tagungsbeitrag den<br />

Schwerpunkt auf die ideologischen Grundlagen für die Entstehung von Eremitagen<br />

und zitierte dabei als wichtigste literarische Quelle Petrarca mit seinem Werk „De<br />

vita solitaria“. Diese Buch zeigt, nach ihrer Meinung „una vita eremitica<br />

‚compatibile‟ con la vita dei laici ed e perciò importantisimo (…) per la genesi dell<br />

ermitage di corte“ 11 . Bei Petrarca finde sich auch „la sensibilità estetica per la<br />

bellezza della natura selvaggia“, die sich dann ikonographisch in der Darstellung von<br />

Höhlen, Felsen, Waldesdickicht und einsamen Ruinen niederschlägt. Diese Topoi<br />

eremitischen Lebens zeigt Horsch an einer Reihe von Beispielen auf, die von der<br />

Eremitage von Gaillon bis zu Wilhelm V. von Bayern und Marcus Sitticus in<br />

Hellbrunn führen. Typologisch am interessantesten ist ihr Hinweis auf die „stanza<br />

della penitenza“ im Palazzo Farnese von Caprarola. Die weitere Entwicklung der<br />

Eremitagen in Frankreich, Deutschland und England wird von Horsch nicht<br />

berücksichtigt.<br />

3. Versuch einer Definition<br />

Das französische Wort „ermitage“ („hermitage“ 12 ), englisch „hermitage“, wird im<br />

Deutschen mit „Einsiedelei“ oder Eremitage übersetzt und stammt von dem<br />

griechischen Wort „eremos“ (Wüste). Im Althochdeutschen finden sich<br />

gleichbedeutend die Begriffe „einsidilo, einsidel“ für „heremita, solitarius,<br />

anachoreta“ 13 . Das ebenfalls verwendete Wort „Klause“ leitet sich von dem<br />

Mittelhochdeutschen „kluse“, lateinisch clusa, ab und bedeutet ein umzäuntes oder<br />

11<br />

12<br />

13<br />

Nadja Horsch: „Gli inizi di una tipologia: ermitage di corte nel Cinquecento e primo<br />

Seicento‟, in: Le tentazioni dell’ermitage, Mailand 2011, S. 99.<br />

Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth benutzte z. B. für ihre Bayreuther „Eremitage“ in ihren<br />

auf Französisch geschriebenen Memoiren das Wort „hermitage“. In modernen Lexika finden<br />

sich ebenfalls beide Schreibweisen.<br />

Herbert Grundmann: ‚Ausgewählte Aufsätze, Teil 1 Religiöse Bewegungen‟, Schriften der<br />

Monumenta Germaniae Historica, Bd. 25/1, 1976, S. 93.<br />

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