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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Dianenhain ist wohl, laut Lohmeyer, eine römische Reiseerinnerung an den<br />

Zaubergarten „Chigi in Ariccia“. Mit einem gotischen Haus, einem chinesischen<br />

Pavillon - nach dem ehelich geborenen Sohn der Katarina Kest und späteren<br />

Herzogin von Dillenburg „Adolphsfreude benamset“ 1497 - mit Pagode und Turm des<br />

Malborough werden alle Requisiten englischer Landschaftsgärten aus der Spätzeit<br />

aufgefahren. Dazu gehört auch die schon erwähnte Einsiedlerkapelle. Einzigartig -<br />

und sonst nirgends aufgeführt – sind die bekleideten menschlichen Figuren, die in<br />

Gruppen oder einzeln an „öden“ Plätzen aufgestellt wurden wie Wäscherinnen an<br />

einem Bassin oder Mose, der an einem Felsen Wasser schlägt, oder eine versteckte<br />

Höhle, in der eine Gruppe Zigeuner lagert. 1498 Der Ludwigsberg stand der<br />

Bevölkerung zur Benutzung und Erholung offen und es waren sogar Wirtschaften zur<br />

Einkehr bereitgestellt. Dies stand ganz im Gegensatz zum benachbarten Karlsberg,<br />

der durch Grenadiere bewacht wurde, vor denen die Vorübereilenden den Hut ziehen<br />

mussten. Dennoch gab es bereits Pläne, den Besuchermagnet Ludwigsberg durch<br />

Sckell umzugestalten und die abstrusesten Staffagen abbauen zu lassen. Dieser<br />

Landschafts- und Volkspark mit all seinen Kuriositäten wurde am 7. Oktober 1793 in<br />

wenigen Stunden von einem Trupp französischer Kanoniere und Sansculotten mit<br />

Pechkränzen und Stroh abgebrannt und dem Erdboden gleichgemacht.<br />

Das als Endpunkt in der Blickachse zum Saarbrückener Stadtschloss von Fürst<br />

Ludwig von Nassau-Saarbrücken errichtete Lustschloss Halberg–Monplaisir war<br />

auf dem „Höhlenberg“ errichtet, bei dem man einen „Opferaltar“ von einem<br />

Römerkastell vermutete. Dieses erste Lustschloss des Fürsten mit einem<br />

Hauptgebäude und zwei seitlichen Pavillons, das „allbeliebte Beispiel des<br />

französischen Lustschlosses im Park von Versailles ‚Trianon de porcelaine‟“ 1499 ,<br />

überließ Ludwig seiner ersten Gemahlin Sophie Eleonore Wilhelmine von<br />

Schwarzburg-Rudolstadt, die daraus ihr „Mon Plaisir“ und ihre Eremitage machte.<br />

Der Gartenbaumeister Friedrich Koellner berichtete auf einem Plan, dass er „1776<br />

1497<br />

1498<br />

1499<br />

Einzelne Parkteile oder Bauten benannte man zu Ehren beliebter Familienmitglieder.<br />

Gartenfascikel aus dem Koellner‟schen Nachlass, Heimatmuseum Saarbrücken, zit. n.<br />

Lohmeyer, 1937, S. 113.<br />

Lohmeyer, 1937, S. 80.<br />

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