Untersuchung von Wasserdampfstrukturen in ERA-Interim - Userpage
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Fachbereich Geowissenschaften<br />
Institut für Weltraumwissenschaften<br />
Bachelorarbeit im Fach Meteorologie<br />
<strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Wasserdampfstrukturen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – und MERIS – Daten<br />
<strong>von</strong> Nicole Docter<br />
Betreuer:<br />
Hannes Diedrich<br />
Gutachter:<br />
Prof. Dr. Jürgen Fischer<br />
Dr. Rasmus L<strong>in</strong>dstrot<br />
10. April 2013
Zusammenfassung<br />
Die Fernerkundung <strong>von</strong> atmosphärischen Gasen wie Wasserdampf, welches hoch variabel<br />
<strong>in</strong> der Atmosphäre auftritt und als wichtigstes Treibhausgas gilt, hat aufgrund der<br />
hohen zeitlichen und räumlichen Auflösung der Daten e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung für<br />
die Analyse der Atmosphäre. Im Rahmen des GlobVapor – Projekts wurde aus Messdaten<br />
vom Satellitenmess<strong>in</strong>strument MERIS (Medium Resolution Imag<strong>in</strong>g Spectrometer)<br />
der Wasserdampfgehalt über Landflächen bestimmt, welcher <strong>in</strong> dieser Arbeit mit dem<br />
der <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Reanalysedaten verglichen wird. Dazu wurden die zonalen monatlichen<br />
Mittel mit Standardabweichung des Säulenwasserdampfgehalts berechnet und<br />
anschließend e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> neun Zonen vorgenommen um <strong>Wasserdampfstrukturen</strong><br />
zu untersuchen. Die Strukturen <strong>in</strong>nerhalb dieser Zonen <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> und MERIS<br />
stimmen h<strong>in</strong>sichtlich der untersuchten Charakteristika, wie dem im Mittel auftretenden<br />
Wasserdampfgehalt mit zugehöriger Standardabweichung und der Variabilität des Wasserdampfs,<br />
mite<strong>in</strong>ander übere<strong>in</strong>. Um Gründe für Unterschiede <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Werten zu<br />
f<strong>in</strong>den, wurde zusätzlich die Abweichung der zonalen monatlichen Mittel <strong>von</strong> MERIS zu<br />
<strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> untersucht. Dabei war allgeme<strong>in</strong> festzustellen, dass der Säulenwasserdampfgehalt<br />
<strong>von</strong> beiden Datensätzen <strong>in</strong>nerhalb der Standardabweichung gleich ist und so auch<br />
die hohe Ähnlichkeit der <strong>Wasserdampfstrukturen</strong> zu erklären ist. In beiden Datensätzen<br />
s<strong>in</strong>d dabei die Tropen mit den höchsten im Mittel auftretenden Werten gekennzeichnet,<br />
welche zu den Polarregionen h<strong>in</strong> abnehmen. In den dazwischen gelegenen Zonen kann<br />
e<strong>in</strong>e teils sehr deutliche Änderung des Säulenwasserdampfgehalts <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres<br />
verzeichnet werden, wobei der E<strong>in</strong>fluss des Ozeans für Unterschiede <strong>in</strong> der Nord– und<br />
Südhemisphäre verantwortlich ist.<br />
Abstract<br />
Remote sens<strong>in</strong>g of atmospheric gases like water vapour, which occurs highly variable<br />
<strong>in</strong> the atmosphere and is considered to be the most important greenhouse gas, is of<br />
importance for atmospheric analysis because of its high resolution data <strong>in</strong> space and time.<br />
Total column water vapour above land surfaces has been retrieved from measurement<br />
data of satellite <strong>in</strong>strument MERIS (Medium Resolution Imag<strong>in</strong>g Spectrometer) with<strong>in</strong> the<br />
GlobVapor – project and <strong>in</strong> this thesis, it is compared to the one of <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> reanalysis.<br />
Therefore, zonal monthly means and standard deviations of total column water vapour<br />
have been calculated and, subsequently a classification <strong>in</strong> n<strong>in</strong>e zones was created <strong>in</strong> order<br />
to analyse water vapour patterns. Patterns match concern<strong>in</strong>g analysed characteristics, like<br />
<strong>in</strong> average occurr<strong>in</strong>g water vapour with l<strong>in</strong>ked standard deviation and the variability<br />
of water vapour, <strong>in</strong> between these zones of <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> and MERIS. In addition, the<br />
deviation of zonal monthly means of MERIS and <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> has been analysed to<br />
f<strong>in</strong>d reasons for differences <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividual values. In the course of this, it was generally<br />
ascerta<strong>in</strong>ed that total column water vapour of both datasets are equal with<strong>in</strong> standard<br />
deviation, which also expla<strong>in</strong>s the close resemblance of water vapour patterns.The tropics<br />
were characterized by the highest <strong>in</strong> average occurr<strong>in</strong>g values, which were decreas<strong>in</strong>g<br />
head<strong>in</strong>g toward the Polar Regions <strong>in</strong> both datasets. A partly significant change <strong>in</strong> total<br />
column water vapour was captured for zones <strong>in</strong> between with<strong>in</strong> a year, whereby the<br />
<strong>in</strong>fluence of the ocean is responsible for differences between the northern and southern<br />
hemispheric zones.<br />
- I -
Inhaltsverzeichnis<br />
1 E<strong>in</strong>leitung 1<br />
2 Grundlagen 5<br />
2.1 Theoretische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.2 Datengrundlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3 Methodik 11<br />
4 Ergebnisse 15<br />
4.1 Zonale Monatliche Mittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
4.2 Zonale Monatliche Standardabweichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
4.3 Abweichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
5 Zusammenfassung und Diskussion 29<br />
Literatur 33<br />
Abbildungsverzeichnis 34<br />
Tabellenverzeichnis 34<br />
- II -
Dies hier ist e<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>dtext zum Testen <strong>von</strong> Textausgaben. Wer diesen Text liest, ist selbst<br />
schuld. Der Text gibt lediglich den Grauwert der Schrift an. Ist das wirklich so? Ist es<br />
gleichgültig, ob ich schreibe: „Dies ist e<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>dtext“ oder „Huardest gefburn“? Kjift<br />
– mitnichten! E<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>dtext bietet mir wichtige Informationen. An ihm messe ich die<br />
Lesbarkeit e<strong>in</strong>er Schrift, ihre Anmutung, wie harmonisch die Figuren zue<strong>in</strong>ander stehen<br />
und prüfe, wie breit oder schmal sie läuft. E<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>dtext sollte möglichst viele verschiedene<br />
Buchstaben enthalten und <strong>in</strong> der Orig<strong>in</strong>alsprache gesetzt se<strong>in</strong>. Er muss ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n<br />
ergeben, sollte aber lesbar se<strong>in</strong>. Fremdsprachige Texte wie „Lorem ipsum“ dienen nicht<br />
dem eigentlichen Zweck, da sie e<strong>in</strong>e falsche Anmutung vermitteln.
1<br />
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Wasserdampf hat aufgrund se<strong>in</strong>er physikalischen Eigenschaften, sowohl <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />
als auch im globalen Klimasystem, e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle. Er ist <strong>in</strong> Raum und Zeit<br />
stark <strong>in</strong>homogen <strong>in</strong> der Atmosphäre verteilt, wobei er e<strong>in</strong>en Anteil <strong>von</strong> bis zu 4% an der<br />
Luft haben kann. [Kraus, 2004]<br />
Von besonderer Bedeutung ist vor allem die physikalische Eigenschaft, dass bei der Änderung<br />
des Aggregatzustands, des <strong>in</strong> der Atmosphäre vorkommenden Stoffes Wasser,<br />
ständig Energie <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Wärme, die man auch als latente Wärme bezeichnet, benötigt<br />
oder abgegeben wird. So wird beispielsweise bei der Verdunstung, auch als Evaporation<br />
bezeichnet, e<strong>in</strong>e Wärmeenergie <strong>von</strong> 2.500 kJ<br />
kg<br />
benötigt [Kraus, 2004]. Genau diese Energie<br />
wird bei der Kondensation wieder abgegeben, weshalb man diese Wärmeenergie auch als<br />
Verdunstungs- oder Kondensationswärme bezeichnet. Da Wasser <strong>in</strong> allen drei Aggregatzuständen<br />
<strong>in</strong> der Erdatmosphäre auftreten kann, f<strong>in</strong>den ständig Phasenumwandlungen bzw.<br />
Energieumsätze statt, wodurch wiederum der Wasserdampftransport mit e<strong>in</strong>em ständigen<br />
horizontalen und vertikalen Energietransport verbunden ist. Somit ist Wasserdampf e<strong>in</strong><br />
wichtiger Faktor bei der Bildung <strong>von</strong> Wolken und Niederschlag und hat E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
Bildung <strong>von</strong> Zyklonen und auf die globale Zirkulation.<br />
E<strong>in</strong>e weitere wichtige Eigenschaft des Wasserdampfs ist se<strong>in</strong>e Wechselwirkung mit elektromagnetischer<br />
Strahlung <strong>in</strong> allen Wellenlängenbereichen vom Sichtbaren bis zum Mikrowellenbereich.<br />
In Abbildung 1 auf der nächsten Seite ist im oberen Teil die emittierte Strahlung<br />
<strong>von</strong> Schwarzkörpern mit Strahlungstemperaturen <strong>von</strong> 6.000K und 255K dargestellt, was<br />
der solaren E<strong>in</strong>strahlung <strong>in</strong><br />
W<br />
m 2 srµm<br />
W<br />
m 2 µm<br />
(gelbe Kurve) und der terrestrischen Ausstrahlung <strong>in</strong><br />
(rote Kurve) entspricht, wenn ke<strong>in</strong>e Absorption durch atmosphärische Bestandteile<br />
stattf<strong>in</strong>den würde. Im unteren Teil der Abbildung ist zudem das Absorptionsvermögen<br />
des Wasserdampfs <strong>in</strong> Prozent dargestellt, wobei die schwarzen Bereiche die Wasserdampfabsorption<br />
kennzeichnen.<br />
Sowohl <strong>in</strong> Bereichen der solaren E<strong>in</strong>strahlung, z.B. um 0, 8µm, 0, 9µm, 1, 1µm, 1, 4µm,<br />
1, 8µm und zwischen 2, 1µm und 3, 2µm, aber auch im Bereich der thermischen Strahlung<br />
um 6, 3µm und ab 13µm absorbiert Wasserdampf [Wissenschaft Onl<strong>in</strong>e, nd]. Da<br />
nach Kirchhoff Gase, wie der Wasserdampf, die absorbierte Strahlung e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Wellenlänge auch wieder emittieren können, wird e<strong>in</strong> gewisser Teil der Strahlung <strong>in</strong><br />
Richtung Erdoberfläche re-emittiert, was e<strong>in</strong> zusätzliches Aufheizen bewirkt. Der Anteil<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
2 1 EINLEITUNG<br />
Abbildung 1: Strahlungsabsorption des Wasserdampfs als Funktion der Wellenlänge;<br />
oben: Emittierte Strahlung e<strong>in</strong>es Schwarzen Körpers mit e<strong>in</strong>er Strahlungstemperatur<br />
<strong>von</strong> 6.000K (gelb) und 255K (rot) <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der Wellenlänge; unten:<br />
Absorption des Wasserdampfs <strong>in</strong> Prozent <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der Wellenlänge,<br />
Quelle: [Australian Government - Bureau of Meteorology, nd]<br />
des Wasserdampfs zum Treibhauseffekt beträgt 60% bei klarem Himmel, wodurch er als<br />
wichtigstes Treibhausgas gilt [Kiehl und Trenberth, 1997].<br />
Um e<strong>in</strong> zusätzliches Aufheizen oder auch Abkühlen der Atmosphäre zu verh<strong>in</strong>dern, muss<br />
der globale Strahlungsfluss <strong>von</strong> e<strong>in</strong>fallender und austretender Strahlung im Gleichgewicht<br />
se<strong>in</strong>. Im Gegensatz dazu wurde jedoch zuletzt e<strong>in</strong>e positive globale Strahlungsbilanz<br />
<strong>von</strong> 0,9 W m 2 für den Zeitraum <strong>von</strong> März 2000 bis Mai 2004 auf Grundlage <strong>von</strong> CERES 1 –<br />
Messungen festgestellt [Trenberth et al., 2009], was e<strong>in</strong>e globale Erwärmung zur Folge<br />
hat, da mehr kurzwellige Strahlung e<strong>in</strong>tritt, als das langwellige Strahlung wieder <strong>in</strong> den<br />
Weltraum ausstrahlt. Dadurch kann es wiederum zu Veränderungen im Klimasystem<br />
kommen, welche ihrerseits die Temperatur bee<strong>in</strong>flussen können und daher auch als<br />
Rückkopplungseffekte bezeichnet werden.<br />
E<strong>in</strong>er dieser Effekte ist die Wasserdampfrückkopplung. Es wird dabei nach der Clausius–<br />
Clapeyron – Gleichung (siehe Kapitel 2.1 auf Seite 5) da<strong>von</strong> ausgegangen, dass das<br />
Wasserdampffassungsvermögen der Atmosphäre mit der Temperatur steigt. Dadurch<br />
kann <strong>in</strong> der Theorie wiederum mehr Wasserdampf aufgenommen werden, der e<strong>in</strong>en<br />
1 CERES, Kurzform für Clouds and Earth’s Radiant Energy System, ist e<strong>in</strong> Satelliten<strong>in</strong>strument, das u.a. zur<br />
Messung der Strahlungsflüsse e<strong>in</strong>gesetzt wird. In der genannten Studie werden Daten des Instruments<br />
an Board des polarumlaufenden sonnensynchronen Terra-Satelliten der NASA (National Aeronautics and<br />
Space Adm<strong>in</strong>istration) genutzt.<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
3<br />
größeren Teil der austretenden langwelligen Strahlung <strong>in</strong> den entsprechenden Bereichen<br />
absorbieren kann. Dies hat zur Folge, dass der Treibhauseffekt verstärkt wird und es somit<br />
zu e<strong>in</strong>er zusätzlichen Erwärmung kommt, weswegen dieser Rückkopplungsprozess auch<br />
als positive Wasserdampfrückkopplung bezeichnet wird. [IPCC TAR WG1 et al., 2001] 2<br />
E<strong>in</strong> weiterer vom Wasserdampf bee<strong>in</strong>flusster Effekt ist die Rückkopplung durch Wolken,<br />
da er, wie schon erwähnt, die Wolkenbildung begünstigt. Wolkenrückkopplungen s<strong>in</strong>d<br />
dabei abhängig <strong>von</strong> der Wolkenhöhe, -dicke und der Wechselwirkung der Wolkenbestandteile<br />
mit der Strahlung. Da Wolken beispielsweise die solare Strahlung reflektieren können,<br />
kann so e<strong>in</strong>e Abkühlung begünstigt werden, was wiederum als negative Rückkopplung<br />
bezeichnet wird. [IPCC TAR WG1 et al., 2001]<br />
Um diese, mit dem Wasserdampf <strong>in</strong> Zusammenhang stehenden, komplexen Vorgänge<br />
besser verstehen zu können, ist e<strong>in</strong>e möglichst genaue Beobachtung <strong>von</strong> Notwendigkeit.<br />
Daher werden Satelliten zur Messung bzw. Bestimmung genutzt, um zeitlich und räumlich<br />
hochauflösende Daten zur globalen Analyse des Wasserdampfs zu erhalten, die <strong>in</strong><br />
Numerische Wettervorhersage- und Klimamodelle e<strong>in</strong>fließen.<br />
Die Beobachtung des Wasserdampfs über Ozeanen durch Satelliten wird schon seit den<br />
1980er Jahren mithilfe <strong>von</strong> Mikrowellenradiometern wie dem SSM/I 3 [Schluessel und<br />
Emery, 1990] durchgeführt. Die Bestimmung des Wasserdampfs über Landflächen im<br />
Mikrowellenbereich ist h<strong>in</strong>gegen nicht geeignet, da die Emissivität der Oberfläche variabel<br />
ist [L<strong>in</strong>dstrot et al., 2012]. Daher nutzt man über Land Sensoren, die im sichtbaren<br />
und nahen Infrarot – Bereich operieren. E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong> solches Instrument ist das<br />
Medium Resolution Imag<strong>in</strong>g Spectrometer, kurz MERIS, mithilfe dessen Messungen der<br />
Säulenwasserdampfgehalt über Land bestimmt wurde. Für die auf diese Weise ermittelten<br />
Werte des Wasserdampfgehalts <strong>in</strong> der Atmosphäre wurde bereits e<strong>in</strong>e ausführliche Validation<br />
gegenüber anderen Messverfahren durchgeführt, wobei über Landflächen GUAN<br />
Radiosondendaten, AERONET Sonnenphotometer – Messungen, ARM Mikrowellenradiometer<br />
– Messungen und bodengestützte GPS Wasserdampfbeobachtungsdaten zu nennen<br />
s<strong>in</strong>d [L<strong>in</strong>dstrot et al., 2012]. E<strong>in</strong>e globale Analyse und e<strong>in</strong> Vergleich mit Modelldaten, wie<br />
z.B. denen <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> wurde jedoch noch nicht realisiert.<br />
Zudem werden je nach Anwenderschwerpunkt sowohl die MERIS – als auch die <strong>ERA</strong>-<br />
<strong>Interim</strong> – Wasserdampfdaten als Referenz genutzt, weswegen <strong>in</strong> dieser Arbeit e<strong>in</strong> qualitati-<br />
2 Intergovernmental Panel on Climate Change Third Assessment Report<br />
3 Special Sensor Microwave/Imager; erstmals an Board des DMSP (Defense Meteorological Satellite Program)<br />
F–8 Satelliten, der im 1987 <strong>in</strong> die Erdumlaufbahn gebracht wurde [Schluessel und Emery, 1990]<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
4 1 EINLEITUNG<br />
ver Vergleich der Strukturen und e<strong>in</strong> quantitativer Vergleich der zonalen Monatsmittel mit<br />
Standardabweichung und Differenzen für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember<br />
2008 auf Grundlage <strong>von</strong> MERIS – und <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Säulenwasserdampfgehalt – Daten<br />
vorgenommen wird.<br />
Dabei erfolgt auf Grundlage der zonalen monatlichen Mittel die zonale E<strong>in</strong>teilung bzw.<br />
Identifikation <strong>von</strong> Strukturen des Wasserdampfs <strong>in</strong> Bereiche <strong>von</strong> hohem bis h<strong>in</strong> zu<br />
niedrigem und für den Zeitraum stark bis ger<strong>in</strong>g variierenden Wasserdampfgehalt <strong>in</strong><br />
Kapitel 4.1. Der Vergleich der Daten <strong>von</strong> MERIS und <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> erfolgt dann durch die<br />
Betrachtung der Abweichung der zonalen monatlichen Mittel <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Abschnitt<br />
4.3, wobei die Standardabweichung (siehe Kapitel 4.2) berücksichtigt wird.<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
5<br />
2 Grundlagen<br />
Im folgenden Abschnitt wird sowohl auf die theoretischen Grundlagen, welche die Größe<br />
des Säulenwasserdampfgehalts und die horizontale und vertikale Verteilung des Wasserdampfs<br />
<strong>in</strong> der Atmosphäre be<strong>in</strong>halten, als auch auf die Datengrundlage e<strong>in</strong>gegangen.<br />
2.1 Theoretische Grundlagen<br />
Die <strong>in</strong> dieser Arbeit verwendeten Daten liegen <strong>in</strong> der Größe des Säulenwasserdampfgehalts<br />
(engl. Total Column Water Vapour) vor und werden im Weiteren <strong>in</strong> der Kurzform als TCWV<br />
bezeichnet. Der TCWV ist dabei der gesamte Wasserdampf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gedachten Säule über<br />
e<strong>in</strong>er bestimmten Fläche an der Erdoberfläche und besitzt die E<strong>in</strong>heit Kilogramm pro<br />
Quadratmeter. Er kann über die absolute Feuchte d, d.h. den Wasserdampfgehalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Luftvolumen, hergeleitet werden, <strong>in</strong>dem man ihn vertikal <strong>in</strong>tegriert (siehe Gl. 1).<br />
TCWV =<br />
∫ H<br />
0<br />
d dh (1)<br />
E<strong>in</strong>e alternative Bezeichnung ist precipitable water, was die Höhe über e<strong>in</strong>er festen Fläche<br />
beschreibt, die e<strong>in</strong>e Wassersäule hätte, wenn der gesamte Wasserdampf über der Fläche<br />
kondensieren und als Regen fallen würde [Seidel, 2002]. Die zugehörige E<strong>in</strong>heit ist hier<br />
Millimeter, welche vom zugehörigen Zahlenwert allerd<strong>in</strong>gs genau dem TCWV, aufgrund<br />
der zugehörigen Umrechnung unter Berücksichtigung der Dichte des Wassers <strong>von</strong> 1.000 kg<br />
m 3<br />
und der E<strong>in</strong>heiten, entspricht.<br />
Zur <strong>Untersuchung</strong> der Strukturen des Wasserdampfs <strong>in</strong> der Atmosphäre ist ferner die<br />
Wasserdampfverteilung <strong>von</strong> Bedeutung, da Wasserdampf, wie bereits erwähnt, hoch<br />
variabel <strong>in</strong> Ort und Zeit <strong>in</strong> der Atmosphäre auftritt. Dabei unterliegt die Verteilung<br />
verschiedenen Abhängigkeiten. Die Bedeutendste ist die Temperaturabhängigkeit, die<br />
mithilfe der Clausius–Clapeyron – Gleichung (siehe Gl. 2, [Kraus, 2004]) beschrieben<br />
werden kann.<br />
de ∗ w<br />
dT =<br />
l g, f<br />
T(ν g − ν f )<br />
(2)<br />
Hierbei wird der Sättigungsdampfdruck über Wasser e ∗ w als e<strong>in</strong>deutige Funktion der<br />
Temperatur T beschrieben, wobei l g, f die spezifische latente Wärme (hier: Verdunstungs-<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
6 2 GRUNDLAGEN<br />
bzw. Kondensationswärme), ν g das spezifische Volumen des Wasserdampfs und ν f das<br />
Spezifische Volumen des Flüssigwassers s<strong>in</strong>d. Somit kann e<strong>in</strong>e wärmere Atmosphäre<br />
mehr Wasserdampf aufnehmen als e<strong>in</strong>e kühlere, bevor sie mit Wasserdampf gesättigt ist.<br />
Als grobe Näherung für e<strong>in</strong>en Temperaturbereich zwischen −20 ◦ und 30 ◦ C gilt dabei,<br />
dass sich der Sättigungsdampfdruck bei e<strong>in</strong>er Temperaturerhöhung um 10 ◦ C verdoppelt<br />
und bei e<strong>in</strong>er Erniedrigung der Temperatur um 10 ◦ C halbiert. [Kraus, 2004]<br />
E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Faktor für die Wasserdampfverteilung ist das Vorhandense<strong>in</strong><br />
<strong>von</strong> Wasser. So ist aufgrund der größeren Wasserverfügbarkeit bei gleicher Temperatur<br />
die Verdunstungsrate über dem Ozean höher als über Landflächen. Betrachtet man<br />
den hydrologischen Zyklus ohne Berücksichtigung des atmosphärischen Transports,<br />
des Abflusses sowie des Niederschlages, ergibt die Summe der Verdunstung über den<br />
Ozeanen 505.000km 3 und über Landoberflächen nur 72.000km 3 [Kraus, 2004]. Zuletzt<br />
s<strong>in</strong>d auch Austauschprozesse <strong>in</strong>nerhalb der Atmosphäre durch großräumige Strömungen,<br />
Konvektion und Turbulenzen, nicht zu vernachlässigen.<br />
Aufgrund dieser Abhängigkeiten lässt sich so auf die horizontale und vertikale Verteilung<br />
des Wasserdampfs <strong>in</strong> der Atmosphäre schließen.<br />
Wie auch <strong>in</strong> Abbildung 2 auf der nächsten Seite zu erkennen ist, f<strong>in</strong>det man den höchsten<br />
Säulenwasserdampfgehalt aufgrund der ganzjährig hohen Temperaturen im Bereich des<br />
Äquators mit Abnahme der Werte zu den Polen h<strong>in</strong>. Ferner s<strong>in</strong>d größere Bereiche des<br />
westlichen äquatorialen Pazifiks durch TCWV – Werte <strong>von</strong> bis zu 56, 5 kg<br />
m 2 für den Zeitraum<br />
<strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008 geprägt, was mit ganzjährig hohen Temperaturen und<br />
der Wasserverfügbarkeit zu erklären ist.<br />
Wüstengebiete s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen trotz der hohen Temperaturen sehr trocken, was vorallem<br />
an der globalen atmosphärischen Zirkulation liegt. Über dem Äquator steigen warme<br />
Luftmassen mit e<strong>in</strong>em sehr hohen Wasserdampfanteil auf, kühlen <strong>in</strong> der Höhe ab, wodurch<br />
sich Wolken bilden, die anschließend ausregnen. In der Höhe strömen zudem die<br />
Luftmassen nach Norden und Süden, akkumulieren über den Wendekreisen und s<strong>in</strong>ken<br />
nach unten ab, wobei sie sich wieder Erwärmen, was zur Folge hat, dass die relative<br />
Luftfeuchte der Luftmasse s<strong>in</strong>kt.<br />
In Bereichen <strong>von</strong> Gebirgen, wie dem Himalaya oder den Anden, s<strong>in</strong>d im Gegensatz zu<br />
den umliegenden Regionen äußerst ger<strong>in</strong>ge Säulenwasserdampfgehälter zu f<strong>in</strong>den, was<br />
mit der vertikalen Temperaturabnahme <strong>in</strong> der Troposphäre zusammenhängt und somit<br />
nach Clausius–Clapeyron auch den Wasserdampfgehalt <strong>in</strong> Anbetracht der Orographie<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
2.2 Datengrundlage 7<br />
60<br />
0 45 90 135<br />
TCWV [kg/m^2]<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
−60 −30 0 30 60<br />
60 30 0 −30 −60<br />
0<br />
0 45 90 135<br />
Abbildung 2: Mittlerer <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember<br />
2008<br />
bee<strong>in</strong>flusst. Bereits <strong>in</strong> den unteren 1, 5km der Atmosphäre bef<strong>in</strong>den sich fast 50% des<br />
gesamten Wasserdampfs. Weniger als 5% s<strong>in</strong>d schließlich noch <strong>in</strong> der oberen Troposphäre,<br />
also über 5km, wieder zu f<strong>in</strong>den und <strong>in</strong> etwa 1% des Wasserdampfs bef<strong>in</strong>det sich<br />
schließlich <strong>in</strong> der Stratosphäre. [Seidel, 2002]<br />
2.2 Datengrundlage<br />
Die <strong>in</strong> NetCDF – Dateien vorliegenden vorprozessierten <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – und MERIS – Daten<br />
zur <strong>Untersuchung</strong> der <strong>Wasserdampfstrukturen</strong> s<strong>in</strong>d TCWV-Messwerte <strong>in</strong> Kilogramm<br />
pro Quadratmeter vom Januar 2003 bis Dezember 2008. Sie liegen <strong>in</strong> gleichen räumlichen<br />
und zeitlichen Abständen vor, wobei die räumliche Auflösung 1 ◦ x1 ◦ ist und die Werte<br />
für 10:00 Uhr mittlerer lokaler Sonnenzeit e<strong>in</strong>es jeden Tages im Monat vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />
Die hier vorgegebene Uhrzeit ist dabei mit der Zeit des Äquatorüberfluges 4 bzw. dem<br />
Zeitpunkt der MERIS – Messungen zu begründen.<br />
4 [ESA Eartnet Onl<strong>in</strong>e, 2013]<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
8 2 GRUNDLAGEN<br />
<strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> ist e<strong>in</strong> Reanalyseprodukt des ECMWF 5 <strong>von</strong> 1979 an bis zur Gegenwart. Dafür<br />
werden Observationsdaten <strong>von</strong> Synoptischen Messstationen, Bojen, Schiffs- und Flugzeugmeldungen,<br />
Radiosonden und Satellitendaten 12 stündlich, 4 dimensional variationell<br />
assimiliert. [Dee et al., 2011]<br />
Die mit Hilfe <strong>von</strong> MERIS ermittelten Säulenwasserdampfgehalt – Werte wurden im Rahmen<br />
des GlobVapor – Projekts bestimmt. GlobVapor wurde durch das ESA 6 Data User<br />
Element – Programm f<strong>in</strong>anziert und sollte validierte, mehrjährige, globale Wasserdampfdatensätze<br />
erstellen. Das Projekt lief <strong>von</strong> Dezember 2009 bis Januar 2012, wobei für die<br />
Bestimmung des Wasserdampfsäulengehalts das Institut für Weltraumwissenschaften der<br />
Freien Universität Berl<strong>in</strong> verantwortlich war. [GlobVapor Newsletter 1, 2010, GlobVapor<br />
Newsletter 4, 2012]<br />
MERIS selbst ist e<strong>in</strong> Instrument an Bord <strong>von</strong> ENVISAT. Dieser Satellit bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em sonnensynchronen – polarumlaufenden Orbit <strong>in</strong> ca. 800 km Höhe und e<strong>in</strong>er Inkl<strong>in</strong>ation<br />
<strong>von</strong> 98, 5 ◦ [ESA, 2012]. Nach drei Tagen ist dabei e<strong>in</strong>e komplette Datenabdeckung<br />
der gesamten Erde erreicht und nach 35 Tagen bef<strong>in</strong>det er sich wieder auf demselben<br />
Orbit wie zu Beg<strong>in</strong>n [ESA, 2012]. Die Mission startete im März 2002 und wurde im April<br />
2012 für beendet erklärt, da der Kontakt zu dem Satelliten abgebrochen ist.<br />
MERIS war vor allem für die Beobachtung des Ozeans und der Küste verantwortlich,<br />
sodass u.a. aus der Ozeanfarbe auf den Chlorophyllgehalt geschlossen werden konnte.<br />
Des Weiteren wurden Landoberflächen zur Betrachtung der Vegetation beobachtet, aber<br />
auch die Atmosphäre war Teil der Mission, wobei hier wiederum der Wasserdampf zu<br />
erwähnen ist. MERIS deckt e<strong>in</strong> Sichtfeld <strong>von</strong> 68, 5 ◦ um Nadir ab und hat e<strong>in</strong>e Schwadbreite<br />
<strong>von</strong> 1.150km. Das Instrument operiert im Bereich der reflektierten solaren Strahlung und<br />
hat 15 Kanäle die vom sichtbaren Bereich bis <strong>in</strong> den nahen Infrarotbereich (390nm –<br />
1.040nm) reichen. [ESA, 2012]<br />
Für die Bestimmung des Säulenwasserdampfgehalts gibt es zwei wichtige Faktoren, die<br />
das Vorgehen limitieren. Zum e<strong>in</strong>en können nur Strahldichten vom Tag genutzt werden,<br />
da man die reflektierte solare Strahlung betrachtet. Zum anderen muss Wolkenfreiheit<br />
gegeben se<strong>in</strong>, da sonst die Strahlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zu hohen Schicht reflektiert wird und<br />
somit verfälschte Ergebnisse liefert. Von Bedeutung für das Retrieval des Säulenwasserdampfgehalts<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere die letzten beiden MERIS – Kanäle (siehe Abb. 3 auf der<br />
5 European Center for Medium-Range Weather Forecast<br />
6 European Space Agency<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
2.2 Datengrundlage 9<br />
nächsten Seite). In Kanal 14 bei 885nm ist die Transmission annähernd 1, wodurch er als<br />
1.0<br />
0.8<br />
Transmission<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0.0<br />
CH 14 CH 15<br />
880 900 920 940<br />
Wavelength [nm]<br />
Abbildung 3: MERIS Kanäle 14 und 15 <strong>in</strong> grau sowie <strong>in</strong> schwarz die Transmissivität <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
<strong>von</strong> der Wellenlänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich <strong>von</strong> 875 bis 950nm<br />
Fensterkanal angesehen werden kann. Kanal 15 bei 900nm ist h<strong>in</strong>gegen nicht mehr für die<br />
annähernd gesamte Strahlung durchlässig, was vor allem auf den <strong>in</strong> der Atmosphäre vorhandenen<br />
Wasserdampf zurückzuführen ist. Der TCWV ist schließlich proportional zum<br />
Logarithmus des Verhältnisses, der <strong>in</strong> diesen beiden Kanäle gemessenen Strahldichten L 15<br />
und L 14 (siehe Gl. 3).<br />
( )<br />
L15<br />
TCWV ≈ ln<br />
L 14<br />
Für die reale Atmosphäre reicht diese Betrachtungsweise allerd<strong>in</strong>gs nicht aus, da Streuprozesse,<br />
Beobachtungsgeometrie, Oberflächenalbedo, das zugehörige Temperaturprofil,<br />
Luftdruck und Aerosole berücksichtigt werden müssen [L<strong>in</strong>dstrot et al., 2012]. Dazu<br />
werden Strahldichten für diese beiden Kanäle <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> den gerade genannten<br />
Parametern, aber auch vom Wasserdampf, simuliert und die Verhältnisse R modelliert werden<br />
<strong>in</strong> sogenannte Look-Up – Tables, kurz LUTs, geschrieben. Diese werden wiederum mit<br />
dem gemessenen Verhältnis R gemessen verglichen, wobei es das Ziel ist, die <strong>in</strong> Gleichung 4,<br />
formulierte Funktion zu m<strong>in</strong>imieren, um den TCWV – Wert zu optimieren.<br />
(3)<br />
F = |R modelliert − R gemessen | (4)<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
11<br />
3 Methodik<br />
Zur <strong>Untersuchung</strong> der <strong>Wasserdampfstrukturen</strong> wurden die Daten zunächst e<strong>in</strong>er Analyse<br />
auf Vollständigkeit unterzogen. Die MERIS – Daten liefern dabei ke<strong>in</strong>e komplette<br />
Abdeckung der gesamten Erdoberfläche <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Tages aufgrund des ENVISAT<br />
Orbits <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit der Schwadbreite <strong>von</strong> MERIS. Zudem gibt es fehlende Messwerte<br />
<strong>in</strong>nerhalb der daraus resultierenden typischen Streifenstruktur, die durch fehlende<br />
reflektierte Strahlung oder Wolken begründet se<strong>in</strong> können. Daher wurde die Analyse<br />
der zonalen monatlichen TCWV – Mittel <strong>in</strong> Kilogramm pro Quadratmeter, TCWV (siehe<br />
Gl. 5), mit zonaler monatlicher Standardabweichung, STDV (siehe Gl. 6), gewählt. Die<br />
Standardabweichung wurde dabei betrachtet, um e<strong>in</strong>en Absolutwert zur E<strong>in</strong>schätzung der<br />
Abweichungen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Monats pro zonalem Mittel zu erhalten. Zur Berechnung<br />
wurden die folgenden Gleichungen genutzt:<br />
TCWV(m, lat) = 1 n<br />
n<br />
∑ TCWV i (m, lat) (5)<br />
i=1<br />
STDV(m, lat) =<br />
√<br />
∑i=1<br />
n (<br />
TCWVi (m, lat) − TCWV(m, lat) ) 2<br />
n − 1<br />
(6)<br />
Hierbei entspricht n der Anzahl der Tage im Monat und TCWV i dem Säulenwasserdampfgehalt<br />
am jeweiligen Tag im Monat (m) und <strong>in</strong> Abhängigkeit des gewählten Breitengrades<br />
(lat).<br />
Des Weiteren wurde e<strong>in</strong>e Bed<strong>in</strong>gung für die Berechnung vorgegeben. Sie besagt, dass nur<br />
dann der Mittelwert mit Standardabweichung berechnet wird, wenn m<strong>in</strong>destens 20% der<br />
maximal möglichen TCWV – Werte pro Breitengrad und e<strong>in</strong>er mittleren Anzahl <strong>von</strong> 30<br />
Tagen im Monat vorhanden s<strong>in</strong>d. Dabei wurde auch die Verteilung der Landmassen pro<br />
Breitengrad berücksichtigt, da MERIS unter Beachtung der Validierung nur über Landoberflächen<br />
zufriedenstellende TCWV – Werte liefert. Das bedeutet wiederum, dass die<br />
maximale Anzahl an Werten pro Breitengrad und Tag, der Anzahl an Landgitterpunkten<br />
pro Breitengrad entspricht.<br />
Im Bereich <strong>von</strong> 84, 5 ◦ bis 90, 0 ◦ nördlicher Breite (N) ist dabei zu berücksichtigen, dass<br />
ke<strong>in</strong>e Landmassen vorhanden s<strong>in</strong>d, weswegen für diesen Bereich für die Analyse ke<strong>in</strong>e<br />
Ergebnisse zu erwarten s<strong>in</strong>d. Des Weiteren gibt es <strong>von</strong> 35, 5 ◦ bis 65, 5 ◦ Süd (S) nur e<strong>in</strong>en<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
12 3 METHODIK<br />
sehr ger<strong>in</strong>gen Anteil <strong>von</strong> Landmassen, der sich vor allem durch den Süden Südamerikas<br />
und Australiens sowie durch Inseln und Inselgruppen, z.B. Neuseeland, Tasmanien und<br />
die Falkland<strong>in</strong>seln, zusammensetzt. Die Landflächen leisten hier zur Gesamtanzahl an<br />
Werten pro Breitengrad e<strong>in</strong>en Beitrag <strong>von</strong> weniger als 25% und können daher teilweise<br />
stark vom Ozean bee<strong>in</strong>flusst werden, was sich u.a. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erhöhten Wolkenbildung<br />
äußern kann.<br />
Für die e<strong>in</strong>zelnen Monate ergeben sich durch die M<strong>in</strong>destanzahl an Werten unterschiedliche<br />
Breitengrade, für die aufgrund der nicht ausreichenden Datengrundlage im MERIS –<br />
Datensatz ke<strong>in</strong>e Berechnungen durchgeführt werden. Um dies zu verdeutlichen, sei auf<br />
Abbildung 4 verwiesen, <strong>in</strong> der die Bed<strong>in</strong>gung (schwarze Kurve) <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit der<br />
tatsächlichen Anzahl an vorhandenen Werten beispielhaft für Dezember 2003 (l<strong>in</strong>ks) und<br />
Juni 2005 (rechts) dargestellt s<strong>in</strong>d. Auf der Abzisse s<strong>in</strong>d dabei die Breitengrade <strong>von</strong> -90<br />
(entspricht 90 ◦ S) bis 90 (entspricht 90 ◦ N) 7 und auf der Ord<strong>in</strong>ate die Anzahl der validen<br />
Werte <strong>von</strong> 0 bis 12.000 angegeben. Die rote Kurve gibt jeweils die Anzahl der validen<br />
TCWV <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> und die blaue Kurve die <strong>von</strong> MERIS wieder.<br />
1.2•10 4<br />
1.0•10 4<br />
Dezember 2003<br />
MERIS<br />
<strong>ERA</strong>−<strong>Interim</strong><br />
Bed<strong>in</strong>gung<br />
1.2•10 4<br />
1.0•10 4<br />
Juni 2005<br />
MERIS<br />
<strong>ERA</strong>−<strong>Interim</strong><br />
Bed<strong>in</strong>gung<br />
Anzahl der Werte<br />
8.0•10 3<br />
6.0•10 3<br />
4.0•10 3<br />
Anzahl der Werte<br />
8.0•10 3<br />
6.0•10 3<br />
4.0•10 3<br />
2.0•10 3<br />
2.0•10 3<br />
0<br />
−90 −60 −40 −20 0 20 40 60 90<br />
Breitengrad<br />
0<br />
−90 −60 −40 −20 0 20 40 60 90<br />
Breitengrad<br />
Abbildung 4: Anzahl der vorhandenen Werte des TCWV <strong>in</strong> Abhängigkeit des Breitengrades für<br />
MERIS (blau) und <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> (rot) mit Angabe der Anzahl der Werte die m<strong>in</strong>destens<br />
zur Berechnung des zonalen Mittels pro Breitengrad vorhanden se<strong>in</strong> müssen (schwarz)<br />
l<strong>in</strong>ks: für Dezember 2003;<br />
rechts: für Juni 2005<br />
Wie <strong>in</strong> der Abbildung zu erkennen ist, erfüllen die MERIS – Daten <strong>in</strong> Bereichen der<br />
hohen und mittleren Breiten nicht über alle Monate e<strong>in</strong>es Jahres die Bed<strong>in</strong>gung und<br />
werden somit nicht bei der Berechnung der zonalen Mittel für den jeweiligen Monat<br />
berücksichtigt. Der Grund für das Nicht-Erfüllen der Anforderung ist der sich über das<br />
Jahr verändernde Sonnenstand. Aus MERIS – Messungen kann, wie bereits erwähnt, ke<strong>in</strong><br />
7 Diese Darstellung der Breitengrade <strong>in</strong> Abbildungen bleibt die gesamte Arbeit über erhalten.<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
13<br />
TCWV ermittelt werden, wenn ke<strong>in</strong>e reflektierte solare Strahlung, z.B. <strong>in</strong> der jeweiligen<br />
Polarnacht, vorhanden ist. Aufgrund dessen wurde beispielsweise im Dezember 2003<br />
nur e<strong>in</strong> Bereich <strong>von</strong> 50, 5 ◦ N bis 83, 5 ◦ S und im Juni 2005 e<strong>in</strong> Bereich <strong>von</strong> 83, 5 ◦ N bis<br />
56, 5 ◦ S betrachtet, wobei anzumerken ist, dass sich die Sonne am 21. Dezember über<br />
dem südlichen und am 21. Juni über dem nördlichen Wendekreis im Zenit bef<strong>in</strong>det.<br />
Zu diesen Zeiten trifft dementsprechend nicht genügend solare Strahlung auf die nicht<br />
berücksichtigten Gebiete der Nord- und Südhalbkugel.<br />
Des Weiteren erfüllt der Bereich <strong>von</strong> 45, 5 ◦ bis 61, 5 ◦ S nicht immer die Bed<strong>in</strong>gung für die<br />
Berechnung des zonalen monatlichen TCWV – Mittels der MERIS – Daten, wie z.B. auch<br />
<strong>in</strong> Abb. 4 auf der vorherigen Seite bei 51, 5 ◦ S, 53, 5 ◦ S, zwischen 57, 5 ◦ und 59, 5 ◦ S wie<br />
auch bei 61, 5 ◦ und 62, 5 ◦ S für den Dezember 2003 (l<strong>in</strong>ks) und für den Juni 2005 (rechts)<br />
zwischen 45, 5 ◦ und 51, 5 ◦ S, aber auch zwischen 53, 5 ◦ und 55, 5 ◦ S zu erkennen ist. Dabei<br />
ist hier als Grund für die fehlenden Daten die Möglichkeit <strong>von</strong> Wolkenbildung über den<br />
vom Ozean bee<strong>in</strong>flussten wenigen Landmassen anzuführen.<br />
Außerdem fällt <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Abbildung für den Dezember 2003 (Abb. 4, l<strong>in</strong>ks)<br />
der Bereich vom Äquator bis <strong>in</strong> etwa 15 ◦ Süd auf. So werden ke<strong>in</strong>e Berechnungen<br />
für 2, 5 ◦ , 3, 5 ◦ , 12, 5 ◦ und 13, 5 ◦ S mit den vorhandenen MERIS – TCWV – Daten durchgeführt,<br />
da nur Werte für 23 Tage vorliegen und somit Fehlwerte, die z.B. durch Wolkenstrukturen<br />
begründet s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> diesem Monat schwerer <strong>in</strong>s Gewicht fallen. Der Effekt, dass die<br />
Bed<strong>in</strong>gung aufgrund <strong>von</strong> zu wenig TCWV – Werten für Tage im Monat <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
mit Fehlwerten durch Wolken nicht erfüllt wird, trat nur noch e<strong>in</strong>mal im Februar 2003<br />
auf, wodurch 2, 5 ◦ , 3, 5 ◦ und 13, 5 ◦ S nicht für die Berechnungen berücksichtigt werden.<br />
Insgesamt kann man zudem erkennen, dass im <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Datensatz wesentlich<br />
mehr valide TCWV – Werte vorhanden s<strong>in</strong>d. Daher werden, um die Vergleichbarkeit<br />
sicherzustellen, zur Berechnung der zonalen monatlichen Mittel und Standardabweichung<br />
nur <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> TCWV – Werte verwendet, für die auch zur selben Zeit und am selben<br />
Ort im MERIS – Datensatz valide Werte vorliegen. Ausnahmen bilden für <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong><br />
hierbei nur Berechnungen für Breitengrade und Monate, für die die gestellte Bed<strong>in</strong>gung<br />
an M<strong>in</strong>destwerten im MERIS – Datensatz nicht erfüllt wurde. In solchen Fällen werden<br />
alle vorhandenen <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> Werte verwendet, um e<strong>in</strong>e komplette Übersicht der<br />
<strong>Wasserdampfstrukturen</strong> zu erhalten.<br />
Nach der Prüfung der Daten und Berechnung der zonalen monatlichen Mittel mit Standardabweichung<br />
für die TCWV – Werte <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> und aus dem MERIS – TCWV –<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
14 3 METHODIK<br />
Retrieval wurden die zonalen monatlichen Mittel nochmals mite<strong>in</strong>ander verglichen, um<br />
Geme<strong>in</strong>samkeiten oder auch Unterschiede zu betrachten. Dabei wurden die <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> –<br />
Modelldaten <strong>in</strong> dieser Arbeit als Referenz betrachtet, da unabhängig <strong>von</strong> Wolken und Sonnenzenitstand<br />
über den gesamten Zeitraum genügend valide Werte vorhanden s<strong>in</strong>d, die<br />
auch unter Beachtung der genannten Bed<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> die Berechnung pro geographischer<br />
Breite e<strong>in</strong>fließen können.<br />
Die Abweichung der Daten <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander wurde dabei wie folgt aus den zonalen monatlichen<br />
Mitteln berechnet:<br />
∆TCWV(m, lat) = TCWV <strong>ERA</strong>−<strong>Interim</strong> (m, lat) − TCWV MERIS (m, lat) (7)<br />
Die nach diesem Vorgehen erzielten Ergebnisse und die daraus resultierenden <strong>Wasserdampfstrukturen</strong><br />
werden <strong>in</strong> Abschnitt 4 auf der nächsten Seite dargestellt und erläutert.<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
15<br />
4 Ergebnisse<br />
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der <strong>Untersuchung</strong> der <strong>Wasserdampfstrukturen</strong><br />
aller vorhanden Monate der vorgegebenen sechs Jahre vorgestellt. Dazu werden die<br />
e<strong>in</strong>zelnen zonalen Mittel der Monate <strong>in</strong> Kapitel 4.1 ab Seite 15 zusammenhängend jeweils<br />
für <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> und für MERIS analysiert und erklärt. Das gleiche Vorgehen folgt später<br />
auch für die zonalen monatlichen Standardabweichungen <strong>in</strong> Kapitel 4.2 ab Seite 21.<br />
In Zusammenhang mit dieser Betrachtung kann e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung nach Zonen vorgenommen<br />
werden, um so die Strukturen des Säulenwasserdampfgehalts zu beschreiben. Dabei<br />
erfolgt die Gruppierung der Zonen auf Grundlage des im Mittel auftretenden zonalen<br />
monatlichen TCWV – Mittel, des Intervalls, <strong>in</strong> dem er auftritt und <strong>in</strong> Abhängigkeit der<br />
Änderung der Werte <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Zone für den gesamten Zeitraum.<br />
Abschließend wird die Abweichung der zonalen monatlichen TCWV – Mittel <strong>von</strong> MERIS<br />
zu <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> <strong>in</strong> Kapitel 4.3 ab Seite 26 betrachtet, um e<strong>in</strong>e Aussage über die Vergleichbarkeit<br />
und die Übere<strong>in</strong>stimmung der betrachteten Zonen <strong>in</strong> den beiden Datensätzen<br />
treffen zu können.<br />
4.1 Zonale Monatliche Mittel<br />
In Abbildung 5 auf der nächsten Seite s<strong>in</strong>d die zonalen monatlichen Mittel des TCWV <strong>in</strong><br />
Kilogramm pro Quadratmeter <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> für alle 72 Monate dargestellt. Auf der<br />
x-Achse s<strong>in</strong>d dazu die Monate <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008 wiederzuf<strong>in</strong>den und<br />
auf der y-Achse die Zonen bzw. Breitengrade <strong>von</strong> 90 ◦ Süd bis 90 ◦ Nord. Der Farbbalken<br />
auf der rechten Seite der Abbildung liefert die zugehörigen TCWV – Werte <strong>in</strong> Kilogramm<br />
pro Quadratmeter zu den Farben. Die Farbskala reicht dabei <strong>von</strong> dunkelblau mit 0 kg<br />
m 2 bis<br />
dunkelrot mit 53 kg<br />
m 2 . Der weiße Bereich <strong>von</strong> 84, 5 ◦ bis 90 ◦ kennzeichnet dabei Fehlwerte<br />
aufgrund der nicht vorhandenen Landmassen <strong>in</strong> dieser Region.<br />
Die Abbildung zeigt e<strong>in</strong>e periodische Änderung des TCWV mit der Zeit, wodurch<br />
e<strong>in</strong>deutig Strukturen zugehörig zu verschiedenen aufe<strong>in</strong>anderfolgenden Breitengraden<br />
identifiziert werden können. Die für diese Arbeit verwendete E<strong>in</strong>teilung der Zonen zur<br />
Beschreibung der Abbildung und Strukturen ist <strong>in</strong> Tabelle 1 auf Seite 17 wiederzuf<strong>in</strong>den,<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
16 4 ERGEBNISSE<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
45<br />
50<br />
40<br />
40<br />
Breitengrad<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
−10<br />
−20<br />
−30<br />
−40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
TCWV <strong>in</strong> [kg/m^2]<br />
−50<br />
−60<br />
10<br />
−70<br />
−80<br />
−90<br />
Jan<br />
2003 2003<br />
Jun<br />
Dec<br />
2003<br />
Jun<br />
2004<br />
Dec<br />
2004<br />
Jun<br />
2005<br />
Dec<br />
2005<br />
Jun<br />
2006<br />
Dec<br />
2006<br />
Jun<br />
2007<br />
Dec<br />
2007<br />
Jun<br />
2008<br />
Dec<br />
2008<br />
5<br />
0<br />
Monat<br />
Abbildung 5: Zonal gemittelter, monatlicher TCWV <strong>in</strong> kg der <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten für e<strong>in</strong>en<br />
m<br />
Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008 2<br />
über Landoberflächen<br />
wobei zugehörig auch die Mittel, das M<strong>in</strong>imum und das Maximum des zonalen <strong>ERA</strong>-<br />
<strong>Interim</strong> – TCWV über den gesamten Zeitraum den jeweiligen Bereichen zugeordnet<br />
ist.<br />
Allgeme<strong>in</strong> ist sowohl <strong>in</strong> Abb. 5 als auch <strong>in</strong> Tab. 1 auf der nächsten Seite zu erkennen, dass<br />
um den Äquator die höchsten TCWV – Werte auftreten, welche dann <strong>in</strong> Richtung Norden<br />
und Süden abfallen. Zudem wird die Variabilität des Wasserdampfs <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />
durch die sich ändernden Werte entlang der Breitengrade e<strong>in</strong>er Zone über den gesamten<br />
Zeitraum durch die Farbänderung <strong>in</strong> der Abbildung deutlich.<br />
In der Äquatorregion treten mit im Mittel 45, 3 kg die höchsten TCWV – Werte auf. Dabei<br />
m 2<br />
variieren sie <strong>von</strong> m<strong>in</strong>imal 35, 0 bis maximal 52, 5 kg über den gesamten Zeitraum und<br />
m 2<br />
weichen somit maximal um 17, 5 kg <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander ab.<br />
m 2<br />
Der direkt an diesen Bereich Anschließende, der südlichen und nördlichen Tropen, weist,<br />
entsprechend des horizontalen Temperaturgefälles nach Nord und Süd, die zweithöchsten<br />
zonalen TCWV – Werte auf. Dabei verändert sich der Wert des TCWV jährlich im Mittel<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
4.1 Zonale Monatliche Mittel 17<br />
Tabelle 1: Struktur der zonalen monatlichen Mittel des TCWV aus <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten für e<strong>in</strong>en<br />
Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008<br />
Zone Bereich <strong>in</strong> Grad Mittel<br />
der Zone<br />
<strong>in</strong> kg<br />
m 2<br />
M<strong>in</strong>imum<br />
der Zone<br />
<strong>in</strong> kg<br />
m 2<br />
Maximum<br />
der Zone<br />
<strong>in</strong> kg<br />
m 2<br />
nördliche hohe Breiten 60 bis 90 6.5 1.4 21.5<br />
nördliche mittlere Breiten 40 bis 60 11.7 3.3 23.9<br />
nördliche Subtropen 20 bis 40 17.6 6.0 36.7<br />
nördliche Tropen 5.5 bis 20 33.5 15.5 51.1<br />
Äquatorregion -5.5 bis 5.5 45.3 35.0 52.5<br />
südliche Tropen -5.5 bis -20 36.1 18.0 50.9<br />
südliche Subtropen -20 bis -40 18.7 9.7 39.8<br />
südliche mittlere Breiten -40 bis -60 11.0 2.5 21.8<br />
südliche hohe Breiten -60 bis -90 2.5 0.2 11.6<br />
über alle Breitengrade der Zone maximal um 24, 1 kg<br />
m 2 <strong>in</strong> der nördlichen Hemisphäre und<br />
um 21, 4 kg<br />
m 2 <strong>in</strong> der Südlichen, wodurch diese beiden Zonen durch die höchsten TCWV –<br />
Änderungen mit der Zeit gekennzeichnet s<strong>in</strong>d.<br />
In der Zone der Subtropen s<strong>in</strong>d auffällig ger<strong>in</strong>gere TCWV – Werte wiederzuf<strong>in</strong>den. Im<br />
Mittel betragen sie 17, 6 kg <strong>in</strong> diesem Bereich der Nordhalbkugel und 18, 7 kg auf der<br />
m 2<br />
m 2<br />
Südhalbkugel. Insgesamt ändert sich der zonale TCWV dieser Zone dabei mit der Zeit<br />
ähnlich stark wie der des zuvor genannten Bereichs.<br />
In den mittleren Breiten, d.h. <strong>von</strong> 40 ◦ bis 60 ◦ N bzw. S, s<strong>in</strong>d im Mittel wieder ger<strong>in</strong>gere<br />
TCWV – Werte als <strong>in</strong> den äquatornäheren Zonen zu f<strong>in</strong>den. Die Variation des TCWV<br />
mit der Zeit ist dabei für die Südhalbkugel deutlich ger<strong>in</strong>ger als für die Nordhalbkugel<br />
und beträgt nur 8, 6 kg<br />
m 2 . Die mittleren Breiten der Nordhalbkugel weisen h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e<br />
maximale Änderung des TCWV <strong>von</strong> im Mittel 19, 0 kg<br />
m 2 auf.<br />
Schließlich folgt noch die letzte Zone <strong>von</strong> 60 ◦ bis 90 ◦ N bzw. S. In diesen Bereichen s<strong>in</strong>d die<br />
im Mittel ger<strong>in</strong>gsten TCWV – Werte mit 6, 5 kg<br />
m 2 im Norden und 2, 5 kg<br />
m 2 im Süden zu f<strong>in</strong>den.<br />
Die jährliche Änderung des TCWV ist dabei auch <strong>in</strong> diesen Zonen je Hemisphäre die ger<strong>in</strong>gste<br />
und beträgt über alle Breitengrade dieser Zone gemittelt maximal 14, 1 bzw. 3, 1 kg<br />
m 2<br />
im Norden bzw. Süden, wobei auch hier wieder e<strong>in</strong> deutlicher Unterschied der Variabilität<br />
zwischen den Hemisphären zu erkennen ist.<br />
Die Darstellung der zonalen monatlichen TCWV – Mittel, die aus MERIS – Daten stammen,<br />
liefert dieselbe periodische Struktur mit den höchsten Werten <strong>in</strong> Äquatornähe und<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
18 4 ERGEBNISSE<br />
abfallenden TCWV – Werten zu den Polen h<strong>in</strong>, wobei die Werte <strong>in</strong> den Zonen leicht <strong>von</strong><br />
denen <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> abweichen.<br />
In Abbildung 6 auf der nächsten Seite s<strong>in</strong>d die mittleren zonalen TCWVs <strong>von</strong> MERIS <strong>in</strong><br />
Kilogramm pro Quadratmeter <strong>in</strong> Abhängigkeit des Monats und des Breitengrades aufgetragen.<br />
Dabei ist die Achsen- und Farbe<strong>in</strong>teilung analog zu der der zonalen monatlichen<br />
Mittel <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong>s.<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
45<br />
50<br />
40<br />
40<br />
Breitengrad<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
−10<br />
−20<br />
−30<br />
−40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
TCWV <strong>in</strong> [kg/m^2]<br />
−50<br />
−60<br />
10<br />
−70<br />
−80<br />
−90<br />
Jan<br />
2003 2003<br />
Jun<br />
Dec<br />
2003<br />
Jun<br />
2004<br />
Dec<br />
2004<br />
Jun<br />
2005<br />
Dec<br />
2005<br />
Jun<br />
2006<br />
Dec<br />
2006<br />
Jun<br />
2007<br />
Dec<br />
2007<br />
Jun<br />
2008<br />
Dec<br />
2008<br />
5<br />
0<br />
Monat<br />
Abbildung 6: Zonal gemittelter, monatlicher TCWV <strong>in</strong> kg der MERIS – Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum<br />
m<br />
<strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008 über Landoberflächen<br />
2<br />
Besonders auffällig s<strong>in</strong>d die meist periodisch auftretenden, weiß gekennzeichneten Fehlwertbereiche<br />
<strong>in</strong> dieser Abbildung. In den nördlichen Breiten können sie für den Bereich<br />
<strong>von</strong> 84, 5 ◦ bis 90 ◦ N mit fehlenden Landmassen und im Bereich <strong>von</strong> 50, 5 ◦ bis 84, 5 ◦ N mit<br />
fehlender reflektierter solarer Strahlung im Jahresverlauf erklärt werden. In der südlichen<br />
Hemisphäre ist e<strong>in</strong>e größere Breitenzone periodisch mit Fehlwerten belegt, da der vorhandene<br />
TCWV <strong>in</strong> diesen Gebieten nach der zuvor gestellten Bed<strong>in</strong>gung nicht repräsentativ<br />
ist. Sie erstreckt sich <strong>von</strong> 45 ◦ bis 90 ◦ S und ist nicht mehr nur durch die fehlende solare<br />
Strahlung aufgrund des Sonnenzenitstandes im Südw<strong>in</strong>ter zu erklären. Dabei sei an<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
4.1 Zonale Monatliche Mittel 19<br />
dieser Stelle jedoch auf das Kapitel 3 ab Seite 11 verwiesen, <strong>in</strong> dem bereits der E<strong>in</strong>fluss<br />
<strong>von</strong> Wolken und e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>geren Landmassenanteil vorgestellt wurde. Ebenso wurden<br />
dort bereits Gründe für die Fehlwerte im Bereich südlich des Äquators im Februar und<br />
Dezember 2003 erörtert.<br />
Des Weiteren wurden auch hier wieder die Zonen zur Beschreibung der Abbildung<br />
mit zugehörigen Mittelwerten, M<strong>in</strong>ima und Maxima des gesamten Zeitraumes zusammengefasst<br />
und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 2 zu f<strong>in</strong>den. Hierbei ist allerd<strong>in</strong>gs zu beachten, dass die<br />
mit Sternchen (*) gekennzeichneten Bereiche zwar Angaben zu Mittelwert, M<strong>in</strong>ima und<br />
Maxima haben, jedoch nicht e<strong>in</strong>deutig vergleichbar mit denen <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> s<strong>in</strong>d.<br />
Insbesondere die M<strong>in</strong>ima und dadurch auch die Mittelwerte könnten <strong>in</strong> diesen Zonen<br />
<strong>von</strong> den Angegebenen abweichen, da zumeist die entsprechenden W<strong>in</strong>termonate über<br />
größere Bereiche mit Fehlwerten belastet s<strong>in</strong>d. Sie s<strong>in</strong>d hier der Vollständigkeit halber<br />
angegeben, um e<strong>in</strong>e komplette Übersicht zu erhalten.<br />
Tabelle 2: Struktur der zonalen monatlichen Mittel des TCWV aus MERIS – Daten für e<strong>in</strong>en<br />
Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008<br />
Zone Bereich <strong>in</strong> Grad Mittel<br />
der Zone<br />
<strong>in</strong> kg<br />
m 2<br />
M<strong>in</strong>imum<br />
der Zone<br />
<strong>in</strong> kg<br />
m 2<br />
Maximum<br />
der Zone<br />
<strong>in</strong> kg<br />
m 2<br />
nördliche hohe Breiten 60 bis 90 * 8.4 2.1 22.1<br />
nördliche mittlere Breiten 40 bis 60 * 11.8 2.9 25.0<br />
nördliche Subtropen 20 bis 40 18.6 5.9 36.9<br />
nördliche Tropen 5.5 bis 20 34.2 17.1 51.2<br />
Äquatorregion -5.5 bis 5.5 44.6 35.5 51.1<br />
südliche Tropen -5.5 bis -20 35.8 18.7 49.6<br />
südliche Subtropen -20 bis -40 18.9 9.1 39.5<br />
südliche mittlere Breiten -40 bis -60 * 10.9 5.0 20.6<br />
südliche hohe Breiten -60 bis -90 * 3.4 0.7 12.6<br />
Der Bereich der Äquatorregion ist auch <strong>in</strong> den aus MERIS – Daten ermittelten zonalen<br />
monatlichen Mitteln jener, der die höchsten TCWV – Werte mit im Mittel 44, 6 kg<br />
m 2 aufweist.<br />
Dabei tritt auch hier wieder e<strong>in</strong>e verhältnismäßig ger<strong>in</strong>ge Variabilität über den gesamten<br />
Zeitraum, mit e<strong>in</strong>em m<strong>in</strong>imalen TCWV <strong>von</strong> 35, 5 kg<br />
m 2<br />
<strong>von</strong> 51, 1 kg , auf.<br />
m 2<br />
und e<strong>in</strong>em maximalen TCWV<br />
Die daran anschließenden Zonen der nördlichen und südlichen Tropen und Subtropen s<strong>in</strong>d<br />
h<strong>in</strong>gegen wieder durch e<strong>in</strong>e hohe Variabilität <strong>von</strong> über 20 kg<br />
m 2 im Norden und über 18 kg<br />
m 2<br />
im Süden geprägt. Dabei s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Tropen deutlich höhere TCWV – Werte mit im Mittel<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
20 4 ERGEBNISSE<br />
34, 2 bzw. 35, 8 kg<br />
m 2 wiederzuf<strong>in</strong>den. Im Bereich der Subtropen s<strong>in</strong>d die TCWV – Mittel der<br />
Zone h<strong>in</strong>gegen im Vergleich dazu um mehr als 15 kg<br />
m 2 ger<strong>in</strong>ger.<br />
Der mittlere TCWV aus MERIS – Daten der mittleren und hohen Breiten weist trotz der<br />
Lücken ähnliche Werte zu denen <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> auf. Dabei schwanken die zonalen<br />
TCWV – Werte <strong>in</strong> den nördlichen, hohen und mittleren Breiten jährlich im Mittel um maximal<br />
12, 2 und 20, 3 kg<br />
m 2 , <strong>in</strong> den südlichen, mittleren Breiten h<strong>in</strong>gegen nur um maximal 9, 1 kg<br />
m 2<br />
<strong>in</strong>nerhalb der abgebildeten Monate. In den südlichen, hohen Breiten tritt hier, wie bei<br />
den zonalen monatlichen Mitteln der <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten, die ger<strong>in</strong>gste Variabilität des<br />
TCWV auf. Dabei liegt e<strong>in</strong>e über alle Breiten gemittelte jährliche Änderung des TCWV<br />
<strong>von</strong> maximal 2, 6 kg<br />
m 2 vor.<br />
Die Strukturen, die <strong>in</strong> den zonalen monatlichen Mitteln des TCWV der <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong><br />
– und MERIS – Daten auftreten, zeigen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Sonnenstands- bzw. dadurch<br />
Temperaturabhängigkeit. Der Sonnenstand bee<strong>in</strong>flusst hierbei die Temperaturen aufgrund<br />
der Wärmezufuhr durch E<strong>in</strong>strahlung. Gebiete, über denen sich die Sonne im Zenit<br />
bef<strong>in</strong>det, s<strong>in</strong>d dabei durch e<strong>in</strong>e höhere Wärmezufuhr als weiter da<strong>von</strong> entfernte Gebiete<br />
gekennzeichnet, wodurch dort wiederum auch höhere Temperaturen begründet s<strong>in</strong>d.<br />
Zudem verändert sich die Position des Zenitstandes der Sonne zwischen nördlichem und<br />
südlichem Wendekreis im Laufe des Jahres aufgrund der Neigung der Rotationsachse<br />
der Erde zur Ekliptik, was zur Folge hat, dass die E<strong>in</strong>strahlung und somit auch die<br />
Temperaturen über e<strong>in</strong>em bestimmtem Gebiet über das Jahr varrieren.<br />
Da die Temperatur nach der Clausius–Clapeyron – Gleichung auch die Wasserdampfaufnahme<br />
der Atmosphäre bee<strong>in</strong>flusst, ist <strong>in</strong> den jeweiligen Hemisphären – W<strong>in</strong>termonaten<br />
je der ger<strong>in</strong>gste Wasserdampfgehalt pro Jahr und Zone und <strong>in</strong> den jeweiligen Sommermonaten<br />
der Höchste wiederzuf<strong>in</strong>den. Hierbei ist anzumerken, dass Zonen um den Äquator<br />
e<strong>in</strong>e ganzjährig hohe Wärmezufuhr haben und daher <strong>in</strong> diesen Bereichen auch ganzjährig<br />
die höchsten TCWV – Werte auftreten.<br />
Zudem s<strong>in</strong>d die Maxima und M<strong>in</strong>ima des zonalen TCWV <strong>in</strong> Monaten anzutreffen, die<br />
e<strong>in</strong>e leichte Verschiebung zum eigentlichen Zeitpunkt des Sonnenzenitstandes haben. So<br />
liegen die zonalen M<strong>in</strong>ima bzw. Maxima im Januar – Februar (W<strong>in</strong>ter der Nordhemisphäre,<br />
Sommer der Südhemisphäre) und im Juli – August (Sommer der Nordhemisphäre,<br />
W<strong>in</strong>ter der Südhemisphäre). Diese Feststellung ist darauf zurückzuführen, dass sich die<br />
Erdoberfläche zunächst erwärmen muss. Das bedeutet, dass die Strahlungsenergie der<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
4.2 Zonale Monatliche Standardabweichung 21<br />
Sonne je nach Oberfläche unterschiedlich stark absorbiert wird, bevor sie <strong>in</strong> Form <strong>von</strong><br />
Wärmeenergie wieder an die Atmosphäre abgegeben wird.<br />
Des Weiteren s<strong>in</strong>d auf der Nordhalbkugel mehr Breiten durch e<strong>in</strong>e deutliche, jahreszeitlich<br />
bed<strong>in</strong>gte Änderung des TCWV gekennzeichnet. Dies ist auf die erhöhte Wärmespeicherkapazität<br />
des Ozeans gegenüber Landoberflächen zurückzuführen und steht somit wieder<br />
aufgrund der Clausius–Clapeyron – Gleichung <strong>in</strong> Zusammenhang mit der Wasserdampfaufnahme<br />
der Atmosphäre. Die Nordhalbkugel ist aufgrund der Landmassenverteilung<br />
weniger stark vom Ozean bee<strong>in</strong>flusst. Die betrachteten Gebiete kühlen mit s<strong>in</strong>kender Wärmezufuhr<br />
durch E<strong>in</strong>strahlung stärker und schneller aus und können mit zunehmender<br />
Wärmezufuhr stärker und schneller aufheizen. Die wenigen Landmassen der Südhemisphäre<br />
stehen h<strong>in</strong>gegen aufgrund ihrer Verteilung unter e<strong>in</strong>em stärkeren E<strong>in</strong>fluss des<br />
Ozeans. Die betrachteten Gebiete kühlen nicht so schnell <strong>in</strong> den entsprechend kälteren<br />
Monaten aus bzw. heizen sich nicht so schnell und stark <strong>in</strong> den entsprechenden wärmeren<br />
Monaten auf. Aufgrund dessen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den mittleren Breiten der Nordhalbkugel<br />
vergleichsweise hohe Änderungen des TCWV über das Jahr festzustellen, woh<strong>in</strong>gegen die<br />
Änderung <strong>in</strong> den südlichen mittleren Breiten weniger als 10 kg<br />
m 2 beträgt.<br />
Die Ausnahme bilden hierbei die Polarregionen. Die Arktis wird durch e<strong>in</strong> Eisschild,<br />
welches sich auf dem Nordpolarmeer bef<strong>in</strong>det, dargestellt. Die Antarktis ist h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong><br />
mit Eis bedeckter Kont<strong>in</strong>ent. Aufgrund der Wechselwirkung mit dem Ozean ist somit die<br />
Arktis im Jahresmittel durch höhere Temperaturen als die Antarktis geprägt, was sich<br />
deutlich im zonalen TCWV aufgrund der Temperaturabhängigkeit der Wasserdampfaufnahme<br />
der Atmosphäre äußert. Wobei natürlich auch <strong>in</strong> diesen Regionen der höchste<br />
zonale TCWV <strong>in</strong> den jeweiligen Sommermonaten und der Niedrigste <strong>in</strong> den jeweiligen<br />
W<strong>in</strong>termonaten auftritt.<br />
4.2 Zonale Monatliche Standardabweichung<br />
Im Folgenden wird die Standardabweichung des <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> und MERIS TCWV zugehörig<br />
zu den zonalen monatlichen Mitteln betrachtet, um e<strong>in</strong> Maß für die Streubreite der<br />
Werte <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Monats zugehörig zu den Zonen zu erhalten. Daraus können u.a.<br />
auch Rückschlüsse auf die Verlässlichkeit der ermittelten, zonalen monatlichen Mittel<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Bereiche gezogen werden. Die E<strong>in</strong>teilung der Zonen, die schon <strong>in</strong> Abschnitt<br />
4.1 vorgenommen wurde, wird dabei zur Beschreibung beibehalten.<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
22 4 ERGEBNISSE<br />
Abbildung 7 auf der nächsten Seite zeigt die zonale monatliche Standardabweichung des<br />
zonalen monatlichen <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> TCWV <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Monat (x-Achse) und<br />
Breitengrad (y-Achse) für den gesamten Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008.<br />
Die Farbskala auf der rechten Seite gibt den farblich zugehörigen Wert der TCWV –<br />
Standardabweichung <strong>in</strong> Kilogramm pro Quadratmeter an, wobei sie <strong>von</strong> 0 bis 18 kg<br />
m 2 reicht.<br />
90<br />
80<br />
18<br />
70<br />
16<br />
60<br />
50<br />
14<br />
40<br />
30<br />
12<br />
Breitengrad<br />
20<br />
10<br />
0<br />
−10<br />
−20<br />
10<br />
8<br />
TCWV <strong>in</strong> [kg/m^2]<br />
−30<br />
6<br />
−40<br />
−50<br />
4<br />
−60<br />
−70<br />
2<br />
−80<br />
−90<br />
Jan<br />
2003 2003<br />
Jun<br />
Dec<br />
2003<br />
Jun<br />
2004<br />
Dec<br />
2004<br />
Jun<br />
2005<br />
Dec<br />
2005<br />
Jun<br />
2006<br />
Dec<br />
2006<br />
Jun<br />
2007<br />
Dec<br />
2007<br />
Jun<br />
2008<br />
Dec<br />
2008<br />
0<br />
Monat<br />
Abbildung 7: Standardabweichung des zonal gemittelten, monatlichen TCWV <strong>in</strong> kg der <strong>ERA</strong>m<br />
<strong>Interim</strong> – Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2<br />
2008 über<br />
Landoberflächen<br />
Insgesamt liegt die monatliche zonale Standardabweichung mit Ausnahme des Bereiches<br />
zwischen 40 ◦ Süd bis 40 ◦ Nord im Mittel unter 10 kg und im Bereich vom Äquator<br />
bis 40 ◦ S bzw. N periodisch darüber. Die periodische Änderung der<br />
m 2<br />
Standardabweichung<br />
ist dabei vor allem auf der Nordhalbkugel deutlicher erkennbar.<br />
Die Zone <strong>von</strong> 5, 5 ◦ S bis 5, 5 ◦ N hat, im Vergleich zum entsprechenden monatlichen Mittel,<br />
mit durchschnittlich 9, 0 kg die ger<strong>in</strong>gste monatliche Standardabweichung, obwohl die<br />
m 2<br />
Absolutwerte der mittleren und hohen Breiten ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d. So beträgt die Standard-<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
4.2 Zonale Monatliche Standardabweichung 23<br />
abweichung der südlichen hohen Breiten im Mittel zwar nur 1, 4 kg<br />
m 2 , ist aber dennoch<br />
im Vergleich zum durchschnittlich auftretenden zonalen monatlichen Mittel <strong>von</strong> 2, 5 kg<br />
m 2<br />
mit 54, 9% die Höchste.<br />
Die höchsten Absolut – Standardabweichungen <strong>von</strong> maximal 17, 8 kg s<strong>in</strong>d so auf der<br />
m 2<br />
Nordhalbkugel im Bereich Subtropen zu f<strong>in</strong>den. Die Streuung entspricht auch hier über<br />
50% des im Mittel auftretenden zonalen monatlichen TCWV. Dabei s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Zone<br />
die höchsten Werte im Bereich des nördlichen Wendekreises leicht versetzt zum Zeitpunkt<br />
des dortigen Sonnenzenits wiederzuf<strong>in</strong>den.<br />
Der Bereich der nördlichen Tropen weist die im Mittel höchste absolute Standardabweichung<br />
auf. Sie beträgt 11, 4 kg<br />
m 2 , aber streut um den mittleren zonalen TCWV um lediglich<br />
32, 9%.<br />
Die Zonen der südlichen Tropen und Subtropen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abb. 7 durch ähnlich hohe, maximale<br />
Standardabweichungen gekennzeichnet. Dennoch treten im Bereich der südlichen<br />
Subtropen im Vergleich zu den zonalen monatlichen Mitteln mit durchschnittlich 7, 9 kg<br />
m 2 ,<br />
was e<strong>in</strong>er Streuung <strong>von</strong> 42, 3% entspricht, höhere Standardabweichungen auf als <strong>in</strong> der<br />
zum Äquator näheren Zone.<br />
Die mittleren Breiten der Nord- und Südhalbkugel zeigen im Weiteren im jeweiligen<br />
Hemisphärensommer höhere Standardabweichungen als im jeweiligen W<strong>in</strong>ter, wobei<br />
sie über den gesamten Zeitraum m<strong>in</strong>imal 2, 2 bzw. 1, 3 kg<br />
m 2<br />
betragen.<br />
und maximal 9, 6 bzw. 8, 1 kg<br />
m 2<br />
Die Darstellung der zonalen monatlichen Standardabweichung des MERIS TCWV wurde<br />
analog zu der vorherigen gewählt und ist <strong>in</strong> Abbildung 8 zu f<strong>in</strong>den. Hierbei ist die Achsene<strong>in</strong>teilung<br />
und Farbwahl zugehörig zur Standardabweichung des zonalen monatlich<br />
TCWV analog zu der <strong>in</strong> Abbildung 7 auf der vorherigen Seite.<br />
Insgesamt ist die Darstellung der Standardabweichungen des MERIS TCWV ähnlich zu<br />
der <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs treten hier im Mittel höhere Werte auf, was <strong>in</strong>sbesondere<br />
für den Bereich <strong>von</strong> 40 ◦ S bis 40 ◦ N <strong>in</strong> der Abbildung deutlich wird. Mit Ausnahme dieses<br />
Bereichs beträgt die Standardabweichung dennoch auch für MERIS meist weniger als<br />
10 kg<br />
m 2 .<br />
In Abbildung 8 ist wie auch bereits für die <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> Daten die im Verhältnis zum<br />
zonalen monatlichen Mittel ger<strong>in</strong>gste im Mittel vorliegende Standardabweichung mit<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
24 4 ERGEBNISSE<br />
90<br />
80<br />
18<br />
70<br />
16<br />
60<br />
50<br />
14<br />
40<br />
30<br />
12<br />
Breitengrad<br />
20<br />
10<br />
0<br />
−10<br />
−20<br />
10<br />
8<br />
TCWV <strong>in</strong> [kg/m^2]<br />
−30<br />
6<br />
−40<br />
−50<br />
4<br />
−60<br />
−70<br />
2<br />
−80<br />
−90<br />
Jan<br />
2003 2003<br />
Jun<br />
Dec<br />
2003<br />
Jun<br />
2004<br />
Dec<br />
2004<br />
Jun<br />
2005<br />
Dec<br />
2005<br />
Jun<br />
2006<br />
Dec<br />
2006<br />
Jun<br />
2007<br />
Dec<br />
2007<br />
Jun<br />
2008<br />
Dec<br />
2008<br />
0<br />
Monat<br />
Abbildung 8: Standardabweichung des zonal gemittelten, monatlichen TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 der MERIS –<br />
Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008 über Landoberflächen<br />
10, 8 kg<br />
m 2 <strong>in</strong> der Äquatorregion wiederzuf<strong>in</strong>den, was e<strong>in</strong>er Standardabweichung <strong>von</strong> durchschnittlich<br />
24, 2% entspricht.<br />
Die höchste Standardabweichung im Vergleich zum im Mittel auftretenden zonalen TCWV<br />
ist auch hier <strong>in</strong> den südlichen hohen Breiten vorhanden. Sie beträgt im Mittel 59, 2%,<br />
wobei anzumerken ist, das sie, genau wie die Standardabweichung der südlichen mittleren<br />
Breiten, nur aus den <strong>in</strong>nerhalb der Bed<strong>in</strong>gung validen Werten berechnet wurde. Dennoch<br />
ist <strong>in</strong> der Abbildung <strong>in</strong> den dargestellten Bereichen zu erkennen, dass die genannten<br />
Zonen der Südhalbkugel vergleichsweise konstante Standardabweichungen aufweisen.<br />
Im Gegensatz dazu ist im dargestellten Bereich der hohen und mittleren Breiten der<br />
Nordhalbkugel e<strong>in</strong>e Tendenz zu e<strong>in</strong>er jahreszeitlichen Abhängigkeit zu erkennen, was sich<br />
durch die zwischen Dezember und Juni ansteigenden Standardabweichungen äußert.<br />
Wie <strong>in</strong> den <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Standardabweichungen tritt auch <strong>in</strong> denen <strong>von</strong> MERIS zonalem<br />
TCWV die absolut Höchste im Bereich der nördlichen Subtropen auf und beträgt maximal<br />
17, 6 kg<br />
m 2 . Die mittlere Standardabweichung <strong>in</strong> dieser Zone beträgt dabei über 50% im<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
4.2 Zonale Monatliche Standardabweichung 25<br />
Vergleich zum im Mittel auftretenden Säulenwasserdampfgehalt. Hierbei ist auch <strong>in</strong> dieser<br />
Abbildung das Maximum der Standardabweichung <strong>in</strong>nerhalb der Zone leicht verschoben<br />
zum Zeitpunkt des Sonnenzenitstandes am nördlichen Wendekreis wiederzuf<strong>in</strong>den.<br />
Analog zu den zonalen monatlichen Standardabweichungen <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> hat der<br />
Bereich der nördlichen Tropen die höchsten mittleren Standardabweichungen mit durchschnittlich<br />
12, 2 kg<br />
m 2 für den betrachteten Zeitraum.<br />
Dabei s<strong>in</strong>d ähnlich hohe Werte <strong>in</strong> diesem Bereich der Südhalbkugel zu f<strong>in</strong>den. Die mittlere<br />
Standardabweichung beträgt dort 11, 9 kg , wobei das Intervall <strong>in</strong> dem Standardabweichungen<br />
auftreten mit 9, 7 kg bis 14, 9 kg kle<strong>in</strong>er ist. Somit ist diese Zone das ganze Jahr über <strong>von</strong><br />
m 2<br />
m 2 m 2<br />
ähnlichen Standardabweichungen geprägt, woh<strong>in</strong>gegen dieser Bereich der Nordhalbkugel<br />
e<strong>in</strong>e periodische Änderung aufweist.<br />
Die periodische Änderung der zonalen monatlichen Standardabweichung ist sowohl <strong>in</strong> der<br />
Darstellung <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> als auch <strong>in</strong> der <strong>von</strong> MERIS für die Nordhalbkugel deutlich<br />
erkennbar, was mit den sich über das Jahr ändernden Temperaturen zusammenhängt.<br />
Insbesondere treten stets höhere Standardabweichungen im jeweiligen Hemisphärensommer<br />
als -w<strong>in</strong>ter auf, da durch die höhere Wärmezufuhr, die damit verbundenen höheren<br />
Temperaturen die Verdunstung, die <strong>in</strong> Zusammenhang mit Konvektion zu Wolkenbildung<br />
und Niederschlägen führt, begünstigen. Daher variiert der Wasserdampfgehalt dieser<br />
Zonen zum Zeitpunkt des Nordhemisphären – Sommers stärker als im W<strong>in</strong>ter, was sich<br />
<strong>in</strong> höheren monatlichen Standardabweichungen äußert.<br />
Dabei s<strong>in</strong>d die höchsten Absolut – Standardabweichungen auf der Nordhalbkugel im<br />
Bereich der Subtropen zu f<strong>in</strong>den, da diese Zone besonders stark durch die Wärmezufuhr<br />
durch E<strong>in</strong>strahlung bee<strong>in</strong>flusst wird, da <strong>in</strong>nerhalb dieser Zone der nördliche Wendekreis<br />
liegt, über dem sich die Sonne Ende März im Zenit bef<strong>in</strong>det. Die höchsten Werte s<strong>in</strong>d<br />
dabei im Bereich des nördlichen Wendekreises leicht versetzt zum Zeitpunkt des dortigen<br />
Sonnenzenits wiederzuf<strong>in</strong>den, da es zunächst e<strong>in</strong>mal zu e<strong>in</strong>er Erwärmung kommen muss,<br />
bevor mehr Wasserdampf aufgenommen werden kann. Folglich kann durch Konvektion<br />
e<strong>in</strong>e erhöhte Wolkenbildung und Niederschlag auftreten, was wiederum den täglich<br />
vorliegenden Wasserdampfgehalt bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Auf der Südhalbkugel ist diese periodische Struktur h<strong>in</strong>gegen nicht so deutlich zu erkennen,<br />
was auf den E<strong>in</strong>fluss des Ozeans auf die verhältnismäßig wenigen Landmassen der<br />
Südhemisphäre zurückzuführen se<strong>in</strong> könnte. Die Temperaturen <strong>in</strong>nerhalb der Zonen s<strong>in</strong>d<br />
über den gesamten Zeitraum, aufgrund der Wärmespeicherkapazität des Ozeans, <strong>in</strong> der<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
26 4 ERGEBNISSE<br />
Regel konstanter als auf der Nordhalbkugel, was sich hier <strong>in</strong> den Standardabweichungen<br />
des Wasserdampfgehalts zeigt. Dennoch s<strong>in</strong>d die absoluten Standardabweichungen<br />
<strong>in</strong> Regionen, die an den Äquator angrenzen, höher als <strong>in</strong> den hohen und mittleren<br />
Breiten, was auf mit den über den gesamten Zeitraum hohen Temperaturen und somit<br />
Austauschprozessen des Wasserdampfs <strong>in</strong>nerhalb der Atmosphäre zurückzuführen se<strong>in</strong><br />
könnte.<br />
Im Bereich um den Äquator selbst, d.h. <strong>in</strong> der Zone <strong>von</strong> 5, 5 ◦ S bis 5, 5 ◦ N, treten <strong>in</strong> beiden<br />
Abbildungen die ger<strong>in</strong>gste Standardabweichung im Vergleich zum zonalen Mittel auf,<br />
was durch die ganzjährig hohen Temperaturen durch solare E<strong>in</strong>strahlung erklärt werden<br />
könnte. So verändert sich das Verhältnis <strong>von</strong> Verdunstung und Niederschlag <strong>in</strong> diesen<br />
Breiten <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Monats weniger als <strong>in</strong> den anderen Zonen, wodurch auch der<br />
Wasserdampfgehalt konstanter ist als <strong>in</strong> den anderen Zonen.<br />
4.3 Abweichung<br />
Im folgenden Abschnitt werden nun die zonalen monatlichen Mittel der MERIS – und<br />
<strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten durch die Berechnung und Darstellung der Abweichung e<strong>in</strong>ander<br />
gegenüber gestellt, um die Vergleichbarkeit zu überprüfen. Da hierfür die <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> –<br />
Daten als Referenz verwendet werden, bedeuten positive Werte, dass MERIS e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren<br />
zonalen monatlichen Wasserdampfgehalt als <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> aufweist, also dass MERIS<br />
den vorhandenen TCWV pro Breitengrad und Monat unterschätzt. Negative Werte stehen<br />
h<strong>in</strong>gegen dafür, dass MERIS den TCWV überschätzt bzw. dass, vere<strong>in</strong>facht ausgedrückt,<br />
MERIS höhere Werte des zonalen monatlichen mittleren TCWV liefert als <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong>.<br />
Die Abweichung wurde <strong>in</strong> Abbildung 9 auf der nächsten Seite dargestellt. Dazu s<strong>in</strong>d auf<br />
der Abzisse die vorhandenen Monate und auf der Ord<strong>in</strong>ate die Breitengrade abgebildet.<br />
Der Farbbalken gibt die Abweichung <strong>in</strong> Kilogramm pro Quadratmeter an und reicht<br />
<strong>von</strong> dunkelblau bis dunkelrot bzw. <strong>von</strong> −6 bis 6 kg<br />
m 2 . Die <strong>in</strong> der Abbildung auftretenden<br />
Lücken s<strong>in</strong>d hier durch Bereiche mit nicht repräsentativen TCWV – Werten <strong>von</strong> MERIS<br />
begründet und s<strong>in</strong>d somit analog zu denen <strong>in</strong> den zonalen monatlichen Mitteln und<br />
Standardabweichungen <strong>von</strong> MERIS.<br />
Insgesamt lässt sich <strong>in</strong> der Abbildung e<strong>in</strong>e sehr gute Übere<strong>in</strong>stimmung der zonalen<br />
monatlichen TCWV – Mittel <strong>von</strong> MERIS und <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> erkennen, da die Abweichung<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
4.3 Abweichung 27<br />
90<br />
80<br />
70<br />
6<br />
5<br />
60<br />
4<br />
50<br />
40<br />
3<br />
30<br />
2<br />
Breitengrad<br />
20<br />
10<br />
0<br />
−10<br />
−20<br />
1<br />
0<br />
−1<br />
TCWV <strong>in</strong> [kg/m^2]<br />
−30<br />
−2<br />
−40<br />
−50<br />
−3<br />
−60<br />
−4<br />
−70<br />
−80<br />
−90<br />
Jan<br />
2003 2003<br />
Jun<br />
Dec<br />
2003<br />
Jun<br />
2004<br />
Dec<br />
2004<br />
Jun<br />
2005<br />
Dec<br />
2005<br />
Jun<br />
2006<br />
Dec<br />
2006<br />
Jun<br />
2007<br />
Dec<br />
2007<br />
Jun<br />
2008<br />
Dec<br />
2008<br />
−5<br />
−6<br />
Monat<br />
Abbildung 9: Abweichung der zonal gemittelten, monatlichen TCWV <strong>in</strong> kg der MERIS – Daten<br />
m<br />
<strong>von</strong> den <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2<br />
2003 bis Dezember<br />
2008 über Landoberflächen<br />
<strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander größtenteils ger<strong>in</strong>ger ist als die zugehörigen Standardabweichungen. Ausnahmen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel der Bereich über 80 ◦ N und zwischen 65 ◦ und 70 ◦ S für die<br />
hier vorgegebenen Monate. Des Weiteren bef<strong>in</strong>den sich die zonalen monatlichen Mittel<br />
im Bereich <strong>von</strong> 40 ◦ bis 55 ◦ S für die jahreszeitlich bed<strong>in</strong>gt kühlsten, abgebildeten Monate<br />
nicht <strong>in</strong>nerhalb der Standardabweichung <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander.<br />
Die stärksten Abweichungen der zonalen monatlichen Mittel <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d hier<br />
vorwiegend im positiven Bereich der Skala zu f<strong>in</strong>den. Die negative Abweichung beträgt<br />
h<strong>in</strong>gegen nicht weniger als −3, 6 kg<br />
m 2 und tritt zudem wesentlich seltener <strong>in</strong> dieser Höhe<br />
auf.<br />
Von größeren positiven Abweichungen ist <strong>in</strong>sbesondere die Zone um den Äquator <strong>von</strong><br />
Oktober/Dezember bis Mai/Juni betroffen, wobei hier die Jahre 2003/04, 2005/06 und<br />
2007/08 hohe positive Abweichungen mit bis zu 5 kg aufweisen. Dabei tragen hier <strong>in</strong>sbesondere<br />
zu ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geschätzte TWCVs über Indonesien zu der hohen<br />
m 2<br />
positiven<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
28 4 ERGEBNISSE<br />
Abweichung bei. Den ger<strong>in</strong>geren ermittelten Wasserdampfgehalt durch das MERIS –<br />
Retrieval kann man dabei auf die Wolkenerkennung zurückführen. Wenn Wolken, bevor<br />
das Retrieval durchgeführt wird, nicht erkannt werden, wird die Strahlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zu<br />
hohen Schicht reflektiert und ist somit e<strong>in</strong>er wesentlich ger<strong>in</strong>geren Absorption durch<br />
Wasserdampf ausgesetzt, da dieser sich zu e<strong>in</strong>em Großteil darunter bef<strong>in</strong>det. Dadurch<br />
ergeben sich wiederum ger<strong>in</strong>ge Wasserdampfgehälter, als tatsächlich vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />
Auch im Bereich der mittleren bis hohen Breiten der Nord- und Südhalbkugel s<strong>in</strong>d<br />
die teils hohen positiven Abweichungen durch die Wolkenerkennung zu erklären. Da<br />
Abweichungen <strong>von</strong> bis zu 3 kg <strong>in</strong> der nördlichen Hemisphäre und bis zu 4 kg <strong>in</strong> der<br />
m 2<br />
m 2<br />
südlichen Hemisphäre hier vorwiegend <strong>in</strong> den kältesten verzeichneten Monaten pro<br />
Breitengrad auftreten, ist als Hauptgrund im Speziellen die Unterscheidung zwischen<br />
Schnee- bzw. Eisflächen und Wolken anzuführen.<br />
Negative Abweichungen treten, wie bereits erwähnt, <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß als positive<br />
Abweichungen auf, wobei sie dennoch e<strong>in</strong>en Großteil der ermittelten Abweichungen<br />
darstellen. Diese höhere E<strong>in</strong>schätzung des Wasserdampfgehalts durch MERIS wurde<br />
auch schon bei der Validation der MERIS – Daten über Landflächen gegenüber anderen<br />
Messverfahren festgestellt [L<strong>in</strong>dstrot et al., 2012], wobei als mögliche Gründe e<strong>in</strong>e ungenaue<br />
Beschreibung der Wasserdampfkont<strong>in</strong>uumabsorption oder die Kalibrierung des<br />
Instruments <strong>in</strong> der Arbeit <strong>von</strong> L<strong>in</strong>dstrot et al. [2012] genannt werden.<br />
Trotz der beschriebenen Abweichungen s<strong>in</strong>d die zonalen monatlichen Mittel des TCWV<br />
<strong>von</strong> MERIS und <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> meist <strong>in</strong>nerhalb ihrer Standardabweichungen als gleich zu<br />
betrachten, wodurch die <strong>in</strong> Kapitel 4.1 auf Seite 15 e<strong>in</strong>geteilten Bereiche zur <strong>Untersuchung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>in</strong> diesen Zonen vorrangig auftretenden Wasserdampfmustern bestätigt wird.<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
29<br />
5 Zusammenfassung und Diskussion<br />
Mithilfe der zonalen monatlichen Mittel des Säulenwasserdampfgehalts aus Daten <strong>von</strong><br />
<strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> und MERIS konnten zonale Strukturen des Wasserdampfs über Landflächen<br />
bestimmt werden. Dabei zeigt sich sehr deutlich die Temperaturabhängigkeit der<br />
Aufnahme <strong>von</strong> Wasserdampf <strong>in</strong> der Atmosphäre durch die höchsten TCWV – Werte pro<br />
Zone über den gesamten Zeitraum <strong>in</strong> Abhängigkeit des Sonnenzenitstandes bzw. der<br />
höchsten Wärmezufuhr durch E<strong>in</strong>strahlung. Zudem s<strong>in</strong>d Unterschiede auf der Nord- und<br />
Südhalbkugel für Zonen, die gleich weit vom Äquator entfernt s<strong>in</strong>d, zu verzeichnen, was<br />
auf den E<strong>in</strong>fluss des Ozeans auf Landflächen zurückgeführt werden kann und mit dessen<br />
Wärmespeicherkapazität zusammen hängt.<br />
Die <strong>in</strong> dieser Arbeit beschriebenen Zonen s<strong>in</strong>d dabei im MERIS – und <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> –<br />
Datensatz dieselben und weisen ähnliche Werte auf. So f<strong>in</strong>den sich am Äquator und den<br />
direkt an ihn anschließenden Breitengraden die im Mittel höchsten zonalen monatlichen<br />
Wasserdampfgehälter über den gesamten Zeitraum wieder. Dabei unterliegen sie e<strong>in</strong>er<br />
ger<strong>in</strong>gfügigen jährlichen Änderung und weisen die kle<strong>in</strong>ste prozentuale Standardabweichung<br />
auf.<br />
Die daran anschließende Zone bis 20 ◦ Nord bzw. Süd weist h<strong>in</strong>gegen im Mittel e<strong>in</strong>en um<br />
bis zu 10 kg<br />
m 2 ger<strong>in</strong>geren Wasserdampfgehalt auf, aber gleichzeitig die größte Variabilität<br />
der Mittel und die höchsten mittleren Standardabweichungen je für Süd und Nord<br />
über den betrachteten Zeitraum. Dabei s<strong>in</strong>d die über die anteiligen Breiten gemittelten<br />
Wasserdampfgehälter der Zone der Südhalbkugel höher als die der Nordhalbkugel. Die<br />
Standardabweichungen und Änderungen <strong>in</strong>nerhalb der Zone s<strong>in</strong>d jedoch im Mittel für<br />
die südliche Hemisphäre ger<strong>in</strong>ger.<br />
Dieser Unterschied zwischen Nord- und Südhalbkugel e<strong>in</strong>er Zone kann auch im Bereich<br />
der Subtropen beobachtet werden. Allerd<strong>in</strong>gs liegt <strong>in</strong> diesen Breiten e<strong>in</strong> deutlich ger<strong>in</strong>gerer<br />
mittlerer Säulenwasserdampfgehalt vor, wobei die Variabilität der Mittel ähnlich hoch<br />
ist wie im vorherigen Bereich. Zudem zeichnet sich diese Zone durch hohe Standardabweichungen<br />
<strong>von</strong> 40 bis 50% vom Mittel aus und besitzt <strong>in</strong> den nördlichen Subtropen die<br />
höchste, maximale Standardabweichung.<br />
Im Bereich der mittleren Breiten liegt im Vergleich zur vorherigen Zone wieder e<strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>gerer Wasserdampfgehalt vor, wobei diesmal <strong>in</strong> der nördlichen Hemisphäre höhere<br />
Werte als <strong>in</strong> der Südlichen zu beobachten s<strong>in</strong>d. Die Veränderung des Wasserdampfgehalts<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
30 5 ZUSAMMENFASSUNG UND DISKUSSION<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Zone der Nordhalbkugel über den Zeitraum ist, wie die monatliche mittlere<br />
Standardabweichung, e<strong>in</strong>er deutlicheren periodischen Schwankung unterworfen, was<br />
durch den jahreszeitlich bed<strong>in</strong>gten Sonnenstand und die damit verbundene schnelle und<br />
starke Aufheizung bzw. Abkühlung der Landflächen begründet ist.<br />
Letztendlich wurde noch der Bereich der hohen Breiten betrachtet, <strong>in</strong> dem aufgrund der<br />
jährlich ger<strong>in</strong>gen Strahlungsenergie als <strong>in</strong> den anderen Zonen, die ger<strong>in</strong>gsten Wasserdampfgehälter<br />
zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Dabei s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen Zonen allerd<strong>in</strong>gs sehr hohe Änderungen<br />
des Säulenwasserdampfgehaltes über alle anteiligen Breiten gemittelt und auch hohe<br />
mittlere Standardabweichungen aufgetreten. Dies könnte dar<strong>in</strong> begründet se<strong>in</strong>, dass hier<br />
die Betrachtung des zonalen Mittels nicht angebracht ist, da hierbei auch Extremwerte<br />
dieser Region voll berücksichtigt werden. Als Alternative könnte man daher <strong>in</strong> diesen<br />
Zonen auch e<strong>in</strong>e regionale Betrachtung des Medians durchführen.<br />
Zur Bestätigung der vorgenommenen Zonene<strong>in</strong>teilung wurden zudem die zonalen monatlichen<br />
Mittel des Säulenwasserdampfgehalts <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> und MERIS mite<strong>in</strong>ander<br />
verglichen. Dabei ist die Abweichung der Mittel zue<strong>in</strong>ander im Vergleich zu den zugehörigen<br />
Standardabweichungen meist vernachlässigbar. Die Ausnahme bilden vor allem die<br />
hohen nördlichen und südlichen Breiten, wodurch sich e<strong>in</strong>e andere Betrachtungsweise, als<br />
die der zonalen Mittel, auch hier noch e<strong>in</strong>mal für die hohen Breiten empfehlen würde.<br />
Die größten Unterschiede der zonalen monatlichen Säulenwasserdampfgehaltmittel traten<br />
periodisch im Bereich der Tropen auf, wobei sie hauptsächlich durch nicht erkannte<br />
Wolken begründet se<strong>in</strong> könnten und sich durch ger<strong>in</strong>gere zonale monatliche MERIS –<br />
Wasserdampfgehälter als jene <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> äußern. Genauso sche<strong>in</strong>t die Wolken- und<br />
Schneeunterscheidung problematisch zu se<strong>in</strong>, da <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> kälteren Monaten der<br />
mittleren und hohen Breiten e<strong>in</strong> höherer Wasserdampfgehalt <strong>in</strong> den MERIS – Mitteln<br />
vorliegt.<br />
Des Weiteren konnte im Allgeme<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Tendenz zu negativen Abweichungen für die<br />
meisten Monate und Breiten erkannt werden, was genau wie die Validation der MERIS –<br />
Daten gegenüber anderen Messverfahren zeigt, dass das MERIS – Retrieval den TCWV<br />
leicht zu hoch e<strong>in</strong>schätzt.<br />
Trotz der aufgeführten Abweichungen konnten dennoch bestimmte Charakteristika des<br />
Säulenwasserdampfgehalts beider Datensätze <strong>in</strong> den Zonen erkannt werden und so e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>teilung erfolgen. Diese Gruppierung bestimmter Breitengrade liefert wiederum e<strong>in</strong>en<br />
Überblick über die zonale Verteilung des Wasserdampfs <strong>in</strong> Abhängigkeit des Monats.<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013
31<br />
Dabei bleibt dennoch die zu Beg<strong>in</strong>n erwähnte hohe zeitliche und räumliche Variabilität des<br />
Wasserdampfgehalts <strong>in</strong> der Atmosphäre erhalten. So lassen sich bei der Betrachtung der<br />
e<strong>in</strong>zelnen Monate räumliche und bei der Betrachtung der e<strong>in</strong>zelnen Breitengrade zeitliche<br />
Inhomogenitäten bzw. Veränderungen des Wasserdampfes f<strong>in</strong>den. Aufgrund dessen<br />
können weitere zahlreiche <strong>Untersuchung</strong>en und Analysen mit den Daten vorgenommen<br />
werden. Diese könnten sich beispielsweise mit e<strong>in</strong>er genaueren <strong>Untersuchung</strong> der Zonen,<br />
e<strong>in</strong>em genauen Vergleich der Datensätze oder mit e<strong>in</strong>er regionalen <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong><br />
Strukturen h<strong>in</strong>sichtlich der Orographie oder der Polregionen beschäftigen und so auch<br />
weiter zur genauen <strong>Untersuchung</strong> der <strong>Wasserdampfstrukturen</strong> beitragen.<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
Literatur 33<br />
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April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>
34 Tabellenverzeichnis<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
1 Strahlungsabsorption des Wasserdampfs als Funktion der Wellenlänge;<br />
oben: Emittierte Strahlung e<strong>in</strong>es Schwarzen Körpers mit e<strong>in</strong>er Strahlungstemperatur<br />
<strong>von</strong> 6.000K (gelb) und 255K (rot) <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der<br />
Wellenlänge; unten: Absorption des Wasserdampfs <strong>in</strong> Prozent <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
<strong>von</strong> der Wellenlänge, Quelle: [Australian Government - Bureau of<br />
Meteorology, nd] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2 Mittlerer <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis<br />
Dezember 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3 MERIS Kanäle 14 und 15 <strong>in</strong> grau sowie <strong>in</strong> schwarz die Transmissivität <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit <strong>von</strong> der Wellenlänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich <strong>von</strong> 875 bis 950nm . . 9<br />
4 Anzahl der vorhandenen Werte des TCWV <strong>in</strong> Abhängigkeit des Breitengrades<br />
für MERIS (blau) und <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> (rot) mit Angabe der Anzahl der<br />
Werte die m<strong>in</strong>destens zur Berechnung des zonalen Mittels pro Breitengrad<br />
vorhanden se<strong>in</strong> müssen (schwarz)<br />
l<strong>in</strong>ks: für Dezember 2003;<br />
rechts: für Juni 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
5 Zonal gemittelter, monatlicher TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 der <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten für<br />
e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008 über Landoberflächen 16<br />
6 Zonal gemittelter, monatlicher TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 der MERIS – Daten für e<strong>in</strong>en<br />
Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008 über Landoberflächen . . . . 18<br />
7 Standardabweichung des zonal gemittelten, monatlichen TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 der<br />
<strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember<br />
2008 über Landoberflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
8 Standardabweichung des zonal gemittelten, monatlichen TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 der<br />
MERIS – Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008<br />
über Landoberflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
9 Abweichung der zonal gemittelten, monatlichen TCWV <strong>in</strong> kg<br />
m 2 der MERIS –<br />
Daten <strong>von</strong> den <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> – Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003<br />
bis Dezember 2008 über Landoberflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Tabellenverzeichnis<br />
1 Struktur der zonalen monatlichen Mittel des TCWV aus <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> –<br />
Daten für e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
2 Struktur der zonalen monatlichen Mittel des TCWV aus MERIS – Daten für<br />
e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> Januar 2003 bis Dezember 2008<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong> April 2013