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Experimenteller Rotlauf beim Schwein

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<strong>Experimenteller</strong> <strong>Rotlauf</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwein</strong> 459<br />

zyten. Sie liegen der Endothelzelloberflache dicht an und fullen das<br />

Lumen kleiner Kapillaren fast vollig aus. An der Oberflache dieser<br />

Makrophagen lassen sich zahlreiche pseudopodienartige Fortsatze erkennen.<br />

Im Hyaloplasma befinden sich nach Hamalaun-Eosin- und<br />

Toluidinblaufarbung verschieden grosse, runde bis ovale dunkelblaue<br />

Partikel und helle Vakuolen. Die Gramfarbung und die elektronenmikroskopischen<br />

Untersuchungen ergeben, dass diese Makrophagen,<br />

die bei den Kontrolltieren nur selten zu beobachten sind, in variabler<br />

Menge Gram-positive Bakterien phagozytiert haben (Abb. 3). Diese<br />

Bakterien, bei denen es sich um Etys@elothrix insidiosa handelt, besitzen<br />

einen Durchmesser von 0,25 bis 0,3 ,u und lassen elektronenmikroskopisch<br />

eine doppelt konturierte Aussenmembran sowie ein<br />

osmiophiles Externum und ein aufgelockertes helleres Internum erkennen.<br />

Eine nahere Beschreibung der elektronenmikroskopischen<br />

Befunde erfolgt an anderer Stelle. Gleichzeitig lassen sich auch in<br />

grosser Zahl schmale stabchenformige Bakterien frei im Gefasslumen<br />

nachweisen, die bei den perfundierten Tieren in engem Kontakt mit<br />

den geschwollenen Endothelzellen liegen (Abb. 1). Ganz vereinzelt<br />

sind die Bakterien auch im Zytoplasma der Endothelzellen und im<br />

Neuropil zu beobachten. Die zusatzlich durchgefuhrten fluoreszenzmikroskopischen<br />

Untersuchungen und der bakteriologische Befund<br />

bestatigen, dass es sich bei diesen stabchenfjrmigen Gram-positiven<br />

Bakterien um Etys@elothrix insidiosa handelt. Permeabilitatsstorungen<br />

in Form von Plasmarrhagien und Erythrodiapedesen sind bei dieser<br />

Versuchsgruppe nur geringgradig ausgepragt. Dagegen werden perivaskuliire<br />

Astrozytenodeme um Kapillaren, Venulen und um einige<br />

Sulcocommissurialgefasse des Ruckenmarkes haufiger angetroffen<br />

(Abb. 4). Diese Astrozytenodeme sind auch regelmassig bei den perfusionsfixierten<br />

Tieren auflindbar, so dass der Verdacht einer artefiziellen<br />

postmortalen Schwellung entfallt.<br />

Bei allen infizierten Ferkeln lassen sich im Neuropil in unterschiedlicher<br />

Anzahl sehr dunkle geschrumpfte Nervenzellen mit polygonalem<br />

pyknotischem Kern und zahlreichen Vakuolen im Zytoplasma<br />

beobachten (Abb. 5). Diese Nervenzelldegeneration ist am<br />

hliufigsten im Bereich der Pons und der Medulla oblongata zu finden<br />

sowie in geringerer Auspragung in der grauen Substanz aller Ruckenmarkslokalisationen.<br />

Eine Gliareaktion um die dunklen, atrophischen<br />

Nervenzellen ist nur selten nachweisbar. Bei den Kontrolltieren treten<br />

dagegen nur ganz vereinzelt im Hirnstamm einige geschrumpfte Nervenzellen<br />

auf.<br />

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