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Chronik zur Geschichte der öffentlichen Kommunikation in der SBZ ...

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<strong>Chronik</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>öffentlichen</strong> <strong>Kommunikation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>SBZ</strong><br />

und DDR<br />

1945<br />

15.5. Tägliche Rundschau, Tageszeitung für deutsche Bevölkerung,<br />

Organ des Kommandos <strong>der</strong> Roten Armee, seit 9.6.1945 <strong>der</strong><br />

SMAD; sechsmal wöchentlich bis 30.6.1955.<br />

21.5. Berl<strong>in</strong>er Zeitung, Organ <strong>der</strong> Roten Armee für die Berl<strong>in</strong>er<br />

Bevölkerung; am 20.6.1945 dem Berl<strong>in</strong>er Magistrat<br />

übergeben; seit 5.4.1946 hg. vom Berl<strong>in</strong>er Verlag.<br />

9.6. Bildung <strong>der</strong> Sowjetischen Militäradm<strong>in</strong>istration <strong>in</strong> Deutschland<br />

(SMAD); sie übernimmt die gesamte Leitung des<br />

Rundfunkwesens.<br />

Bildung <strong>der</strong> Informationsverwaltung <strong>der</strong> SMAD, <strong>der</strong>en<br />

Presseabteilung verantwortlich ist für die Vergabe von<br />

Lizenzen, die Verteilung <strong>der</strong> Papiervorräte und die E<strong>in</strong>setzung<br />

sowjetischer Zensoren.<br />

13.6. Deutsche Volkszeitung, Zentralorgan <strong>der</strong> KPD; bis 21.4.1946<br />

sechsmal wöchentlich.<br />

3./4.7. Gründung des Kulturbundes <strong>zur</strong> demokratischen Erneuerung.<br />

14.7. Vertreter <strong>der</strong> KPD, SPD, CDU und LDPD bilden <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> den<br />

antifaschistisch-demokratischen Block.<br />

22.7. Neue Zeit, Zentralorgan <strong>der</strong> CDU (sechsmal wöchentlich).<br />

3.8. Der Morgen, Zentralorgan <strong>der</strong> LDPD (sechsmal wöchentlich).<br />

1.9. Sen<strong>der</strong> Leipzig, strahl erste Sendung aus; bis zum 14.9.1945<br />

Übernahme des Programms vom Berl<strong>in</strong>er Rundfunk; ab<br />

15.9.1945 Eigenprogramm.<br />

10.10. Der Verband <strong>der</strong> Deutschen Presse (VDP) wird durch den<br />

Alliierten Kontrollrat auf grund <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gereichten Satzungen<br />

genehmigt.


2<br />

21.12. Das gesamte Rundfunkwesen wird <strong>der</strong> am 10.08. gebildeten<br />

Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung (DZVfV)<br />

unterstellt.<br />

1946<br />

15.4. Frischer W<strong>in</strong>d, politisch-satirische Zeitschrift; bis 5.4.1954,<br />

dann als Eulenspiegel.<br />

21./22.4. Vere<strong>in</strong>igungsparteitag <strong>der</strong> KPD und SPD–Gründung <strong>der</strong> SED;<br />

Wilhelm Pieck und Otto Grottewohl Vorsitzende.<br />

23.4. Neues Deutschland, Zentralorgan <strong>der</strong> SED.<br />

17.5. Gründung <strong>der</strong> Deutschen Film-AG (DEFA).<br />

Juni E<strong>in</strong>heit, Monatsschrift für Theorie und Praxis des<br />

wissenschaftlichen Sozialismus des PV/ZK <strong>der</strong> SED.<br />

15.8. Das Referat Rundfunk bei <strong>der</strong> DZVfV <strong>in</strong> <strong>der</strong> sowjetischen Zone<br />

wird <strong>in</strong> die „General<strong>in</strong>tendanz <strong>der</strong> Rundfunksen<strong>der</strong>“<br />

umgewandelt.<br />

10.10. Allgeme<strong>in</strong>er Deutscher Nachrichtendienst (ADN) lizenziert, seit<br />

2.4.1953 staatliche Nachrichtenagentur <strong>der</strong> DDR.<br />

18.12. E<strong>in</strong> Erlaß des General<strong>in</strong>tendanten <strong>der</strong> Rundfunksen<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>SBZ</strong> enthält Richtl<strong>in</strong>ien für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Ordnung des<br />

Rundfunkwesens.<br />

1947<br />

28./29.1. Kulturkonferenz <strong>der</strong> SED.<br />

17.4.1.1. Befehl Nr. 90 <strong>der</strong> SMAD „Die Tätigkeit <strong>der</strong> Verlage und<br />

Druckereien“ hebt offiziell die Vorzensur auf.<br />

4.-8.10. Erster Deutscher Schriftstellerkongress <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

5.10. Junge Generation, Organ des Zentralrates <strong>der</strong> FDJ für das<br />

Verbandsaktiv (monatlich).<br />

1948<br />

22.3. National-Zeitung, „Das Volksblatt für deutsche Politik“<br />

(Untertitel), bereitet Gründung <strong>der</strong> NDP (25.5.1948) vor; seit<br />

12.9.1948 <strong>der</strong>en Organ.


3<br />

5.-7.5. Erster Kulturtag <strong>der</strong> SED <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> betont die Verantwortung <strong>der</strong><br />

Kultur- und Geistesschaffenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Volksdemokratie.<br />

19.5. Verbot <strong>der</strong> USA-Behörden, Presseerzeugnisse <strong>der</strong> sowjetischen<br />

Besatzungszone <strong>in</strong> die US-Zone e<strong>in</strong>zuführen.<br />

1949<br />

1.1. Beg<strong>in</strong>n des Zweijahrplans; <strong>der</strong> Rundfunk nimmt die operative<br />

Sen<strong>der</strong>eihe „Der Plan im Echo des Funks“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Programm<br />

auf.<br />

1.5. Deutschlandsen<strong>der</strong>, nimmt eigenen Sendebetrieb auf (bereits<br />

seit dem 3.10.1948 Teil des Berl<strong>in</strong>er Rundfunks).<br />

7.10. Gründung <strong>der</strong> DDR; <strong>der</strong> Deutsche Volksrat konstituiert sich<br />

<strong>zur</strong> Provisorischen Volkskammer.<br />

Oktober In <strong>der</strong> DDR ersche<strong>in</strong>en 32 Tageszeitungen (Gesamtauflage:<br />

4,7 Mio. Exemplaren).<br />

1950<br />

9./10.2. Pressekonferenz des Parteivorstandes <strong>der</strong> SED <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>;<br />

Wilhelm Pieck referiert vor rund 200 Parteijournalisten,<br />

Volkskorrespondenten und Funktionären über „Die nächsten<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Partei und <strong>der</strong> Parteipresse“; Diskussion unter<br />

dem Motto „Unsere Presse – die schärfste Waffe <strong>der</strong> Partei“.<br />

20.-24.7. III. Parteitag <strong>der</strong> SED <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>; Beschluss über den ersten<br />

Fünfjahrplan, Annahme e<strong>in</strong>es neuen Parteistatuts<br />

(Parteivorstand wird zum Zentralkomitee); die Entschließung<br />

„Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben <strong>der</strong> SED“ nennt „die<br />

Umwandlung unserer Presse <strong>in</strong> Massenzeitungen auf <strong>der</strong> Basis<br />

<strong>der</strong> pr<strong>in</strong>zipiellen Politik des Marxismus-Len<strong>in</strong>ismus e<strong>in</strong>e<br />

unaufschiebbare Aufgabe <strong>zur</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Partei neuen<br />

Typus“.<br />

15.12. Gesetz zum Schutze des Friedens stellt Kriegspropaganda<br />

unter Strafe.<br />

1951


4<br />

5.1. Die ersten 78 Studenten beg<strong>in</strong>nen das Studium am „Institut<br />

für Publizistik und Zeitungswissenschaft“ an <strong>der</strong> Leipziger<br />

Universität.<br />

13.3. Entschließung des Politbüros „Die nächsten Aufgaben <strong>der</strong><br />

Presse <strong>der</strong> SED“ <strong>in</strong> Auswertung <strong>der</strong> zweiten Pressekonferenz;<br />

rückt den Kampf um den Frieden und die „konkreten<br />

wirtschaftspolitischen und kulturellen Aufgaben des<br />

Fünfjahrplans“ <strong>in</strong> den Mittelpunkt journalistischer Arbeit.<br />

25.11. Erstes technisches Versuchsprogramm des Fernsehens <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

DDR.<br />

1952<br />

21.12. Der Deutsche Fernsehfunk (Fernsehen <strong>der</strong> DDR) nimmt se<strong>in</strong><br />

öffentliches Versuchsprogramm auf; die DDR gehört damit zu<br />

den ersten fünf Staaten Europas mit regelmäßigem<br />

Fernsehprogramm.<br />

1953<br />

10.12. Neues Leben, illustrierte Monatszeitschrift des Zentralrats <strong>der</strong><br />

FDJ.<br />

22.12. Wochenpost, Wochenzeitung für die Familie.<br />

1954<br />

Januar Filmspiegel, zweimal wöchentlich.<br />

20.9. Gründung <strong>der</strong> Fakultät für Journalistik an <strong>der</strong> Karl-Marx-<br />

Universität Leipzig; erster Dekan wird Hermann Budzislawski.<br />

1955<br />

8.5. In <strong>der</strong> DDR gibt es 39 Tageszeitungen (Gesamtauflage: 5,25<br />

Mio.), 23 Wochenzeitungen (4,6 Mio.), 325 Betriebszeitungen,<br />

550 Dorfzeitungen.<br />

11.9. Radio DDR, Berl<strong>in</strong>er Rundfunk, Deutschland-Sen<strong>der</strong> – unter<br />

diesen Namen arbeiten fortan die drei zentralen Programme<br />

des DDR-Rundfunks.<br />

1956<br />

3.1. Beg<strong>in</strong>n des regulären Programms des DDR-Fernsehens.


5<br />

1956/1957<br />

Politische Prozesse gegen Harich, Janka u.a. wegen<br />

„Plattformbildung“.<br />

1959<br />

20.2. Zentrale Agitations- und Propagandakonferenz des ZK <strong>der</strong> SED<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> betont die Verantwortung je<strong>der</strong> Parteileitung für das<br />

politisch-ideologische Klima <strong>in</strong> ihrem Wirkungsbereich.<br />

24.4. Erste Bitterfel<strong>der</strong> Konferenz orientiert unter <strong>der</strong> Losung „Greif<br />

<strong>zur</strong> Fe<strong>der</strong>, Kumpel“ auch den Journalismus auf die För<strong>der</strong>ung<br />

des künstlerischen Volksschaffens.<br />

1960<br />

April Kulturkonferenz des ZK <strong>der</strong> SED und des MfK sowie des<br />

Kulturbunds.<br />

30.6. Da die Presse <strong>der</strong> DDR sich weiterh<strong>in</strong> weigert, das Programm<br />

des Deutschen Fernsehens zu ver<strong>öffentlichen</strong>, stellen alle<br />

Programm-Zeitschriften <strong>der</strong> Bundesrepublik die<br />

Veröffentlichung <strong>der</strong> Programme <strong>der</strong> DDR bis <strong>zur</strong> Gewährung<br />

<strong>der</strong> Gegenseitigkeit im Abdruck e<strong>in</strong>.<br />

August Ich schreibe, Vierteljahreszeitschrift für die Bewegung<br />

schreiben<strong>der</strong> Arbeiter.<br />

1971<br />

3.5. Entmachtung Walter Ulbrichts durch Erich Honecker auf <strong>der</strong><br />

16. Tagung des ZK <strong>der</strong> SED.<br />

1972 Im Juli 6. Tagung des ZK <strong>der</strong> SED <strong>zur</strong> Kulturpolitik, „Weite,<br />

Breite und Vielfalt sozialistischer Kultur“, planmäßige<br />

Entwicklung sozialistischer Kultur, „... die Pr<strong>in</strong>zipien des<br />

sozialistisch- realistischen Kunstschaffens - fester Standpunkt,<br />

Parteilichkeit, Lebensnähe und Volksverbundenheit“.<br />

1979<br />

7.6. Der Schriftstellerverband <strong>der</strong> DDR schließt neun Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Bezirksverbandes Berl<strong>in</strong> aus, darunter Stefan Heym.<br />

1982


6<br />

14.2. Friedensforum von 5.000 Personen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kreuzkirche <strong>in</strong><br />

Dresden; 1983 werden etliche von ihnen zwangsweise<br />

„abgeschoben“.<br />

1985<br />

August Auf den Weltjugendfestspielen <strong>in</strong> Moskau schreiben 34 DDR-<br />

Bürger e<strong>in</strong>en Protestbrief, <strong>in</strong> dem sie u.a. Me<strong>in</strong>ungs- und<br />

Verhandlungsfreiheit for<strong>der</strong>n.<br />

1986<br />

6.5. Kulturabkommen zwischen <strong>der</strong> DDR und <strong>der</strong> BR Deutschland.<br />

1987<br />

6.5. Kooperationsvertrag zwischen ZDF, ARD und dem DDR-<br />

Fernsehen.<br />

7.-11.9. Honecker besucht die BR Deutschland.<br />

18.11. Der sowjetische SPUTNIK wird für die DDR verboten.<br />

1988<br />

15.8. Die EG und die DDR nehmen diplomatische Beziehungen auf.<br />

1989<br />

4.9. Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Proteste vor <strong>der</strong> Leipziger Nikolaikirche Bürger für<br />

Me<strong>in</strong>ungs- und Reisefreiheit - „Montagsdemo“.<br />

11.9. Ungarn öffnet se<strong>in</strong>e Westgrenzen; <strong>in</strong>nerhalb von drei Tagen<br />

verlassen 15.000 DDR-Bürger die Republik, bis Ende des<br />

Monats s<strong>in</strong>d es 25.000.<br />

2.10. Die Demonstration von 20.000 Leipzigern wird gewaltsam<br />

aufgelöst.<br />

4.10. 7.600 Ausreisende fahren <strong>in</strong> versiegelten Son<strong>der</strong>zügen durch<br />

die DDR und dürfen ausreisen; <strong>in</strong> Dresden kommt es zu<br />

gewalttätigen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen von 20.000<br />

Demonstranten und den Ordnungskräften vor den<br />

Hauptbahnhof.<br />

9.10. 70.000 bei <strong>der</strong> Montagsdemo <strong>in</strong> Leipzig; die Demo verläuft<br />

friedlich und ohne E<strong>in</strong>satz von Polizei und Militär.<br />

16.10. 120.000 auf <strong>der</strong> Montagsdemo <strong>in</strong> Leipzig.


7<br />

23.10. 300.000 Demonstranten auf <strong>der</strong> Montagsdemo <strong>in</strong> Leipzig.<br />

Auf Initiative von Berl<strong>in</strong>er Theaterschaffenden und<br />

Medienmitarbeitern f<strong>in</strong>det auf dem Alexan<strong>der</strong>platz e<strong>in</strong>e<br />

Kundgebung mit etwa 1.000.000 Teilnehmern statt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ungsfreiheit gefor<strong>der</strong>t wird.<br />

1990<br />

18.3. Erste freie Wahlen <strong>in</strong> <strong>der</strong> DDR mit Sieg <strong>der</strong> konservativen<br />

„Allianz für Deutschland“.<br />

Die Volkskammer bittet die Bundesregierung, gesamtdeutsche<br />

Wahlen und den Beitritt <strong>der</strong> DDR zum 14.10. zu ermöglichen.<br />

20.9. Bundestag und Volkskammer verabschieden den<br />

E<strong>in</strong>igungsvertrag.<br />

3.10. Vere<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> deutschen Staaten; gesamtdeutsche<br />

Bundestagswahl am 2.12.

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