3611S70005 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Ergebnisse aus Arbeitspaket 1<br />
die radioaktive Belastung von Nahrungsmitteln oder Mineralwasser geht.<br />
Auch hier fehlen jedoch in Deutschland empirische Studien.<br />
Wirkung von<br />
Vorsorgewerten<br />
Zusammenhang<br />
zwischen Wissen und<br />
Verhalten<br />
Positive Effekte im<br />
Bereich UV<br />
Informationen zu Vorsorge<br />
Vorsorge spielt dann eine Rolle, wenn - wie bei nieder- und hochfrequen-<br />
- es zwar Hinweise auf gesundheitlich<br />
ten elektromagnetischen Feldern<br />
relevante Effekte unterhalb der etablierten Grenzwerte gibt, diese Effekte<br />
aber eben nicht nachgewiesen sind.<br />
Eine Umfrage von Wiedemann, Häder & Schütz (2010) belegt, dass Vorsorgeempfehlungen<br />
zum Handy-Telefonieren allgemeine Zustimmung<br />
finden. Studien weisen allerdings darauf hin, dass Vorsorgemaßnahmen<br />
als Gefahrenhinweise verstanden werden und zu einer Verstärkung der<br />
Risikowahrnehmung führen (Wiedemann & Schütz 2005). Dagegen findet<br />
die Studie von Cousin & Siegrist (2011) keine Effekte auf die Risikowahrnehmung.<br />
Des Weiteren zeigt sich, dass Vorsorge-Maßnahmen keinen<br />
positiven Effekt auf das Vertrauen in den öffentlichen Gesundheitsschutz<br />
haben. Die Studie von Wiedemann und Schütz (2005) findet sogar einen<br />
negativen Zusammenhang: Information über Vorsorge mindert das Vertrauen<br />
in das Risiko-Management.<br />
Im Bereich der ionisierenden Strahlung ist kaum untersucht, wie Laien<br />
4<br />
Präventionskonzepte bewerten (z.B. das ALARA -Prinzip) und ob sie<br />
Grenzwerten vertrauen.<br />
Informationen <strong>für</strong> Verhaltensänderungen<br />
Informationen, die auf Verhaltensänderungen aus sind, finden sich insbe-<br />
Ver-<br />
sondere im UV-Bereich. Das Ziel ist dabei die Expositionsminderung.<br />
haltensänderungen werden als Vorsorgemaßnahmen auch beim Handy-<br />
Telefonieren zur Reduktion der Exposition von hochfrequenten elektromagnetischen<br />
Feldern empfohlen.<br />
Die medizinpsychologische Literatur (siehe z.B. Schwarzer 2008) bezweifelt,<br />
dass die Vermittlung von Wissen <strong>für</strong> eine Verhaltensänderung hinrei-<br />
bestenfalls nur ein schwacher Zu-<br />
chend ist. So zeigt Börner (2010), dass<br />
sammenhang zwischen UV-Wissen und Schutzverhalten besteht. Es<br />
reicht nicht aus, über UV-Risiken zu informieren, da das Gesundheitsverhalten<br />
nicht nur von der UV-Risiko-Wahrnehmung bestimmt wird. Vielmehr<br />
kommt es darauf an, die Planung und Initiierung des gewünschten<br />
Schutzverhaltens in geeigneter Weise zu unterstützen (Craciun 2010).<br />
Für die Veränderung des UV-Expositionsverhaltens sind jedoch nur bestimmte<br />
Strategien erfolgreich. Am deutlichsten sind Interventionseffekte,<br />
wenn bereits im Kindergarten und den ersten Jahren der Grundschule<br />
begonnen wird, ein angemessenes Schutzverhalten zu bewirken (Bastuji-<br />
Garin et al. 1999). Effektiv sind auch Interventionen, die direkt in Urlaubund<br />
Erholungs-Situationen ansetzen, um das Sonnenschutz-Verhalten<br />
4<br />
ALARA= As low as reasonable achievable<br />
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