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Ludwig Thoma Komödie in drei Akten Personen: Fritz ... - act-n-arts

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Beermann: Ich kann das unk<strong>in</strong>dliche Betragen nicht leiden.<br />

Effie legt das Buch auf den Tisch: Ich bitte um Verzeihung, lieber Papa!<br />

Beermann nimmt hastig den Band und stellt ihn <strong>in</strong> das Regal. Jeder Scherz hat se<strong>in</strong>e Grenzen; das darfst du nicht<br />

vergessen.<br />

Effie: Und zur Strafe darf ich die Tänzer<strong>in</strong> nicht sehen?<br />

Beermann: Ich möchte doch lieber mit dir gehen, als - - hier sitzen. Aber es ist e<strong>in</strong>mal nicht möglich.<br />

Frau Beermann: Geh jetzt, K<strong>in</strong>d! Ich muß noch alle<strong>in</strong> mit Papa reden.<br />

Beermann: Aber ich habe wirklich ke<strong>in</strong>e Zeit.<br />

Frau Beermann bestimmt: So viel hast du.<br />

Effie: Adieu, Papachen!<br />

Dritte Szene<br />

Frau Beermann setzt sich <strong>in</strong> den Lederstuhl, der neben dem Bücherregal steht. Beermann steht mit dem Rücken an den<br />

Schreibtisch gelehnt. Durch das Doppelfenster sche<strong>in</strong>t die Abendsonne, so daß Beermann beleuchtet ist, während Frau<br />

Beermann im Halbdunkel sitzt.<br />

Beermann: L<strong>in</strong>a, ist es notwendig, daß wir...?<br />

Frau Beermann: Ja.<br />

Beermann: Läßt sich's nicht verschieben?<br />

Frau Beermann: Ich habe es manches Jahr verschoben, und jetzt ist es Zeit geworden.<br />

Beermann verwirrt: Manches Jahr? Von was sprichst du denn?<br />

Frau Beermann: Ich habe e<strong>in</strong>e Bitte an dich.<br />

Beermann: Aber gerne...<br />

Frau Beermann: Blamiere uns nicht!<br />

Beermann: Wie?<br />

Frau Beermann: Du sollst uns nicht blamieren. Das ist me<strong>in</strong>e Bitte.<br />

Beermann: Sei so gut und gib mir ke<strong>in</strong>e Rätsel auf!<br />

Frau Beermann: Was man weiß, muß man nicht erst erraten.<br />

Beermann: Erklär dich doch deutlich!<br />

Frau Beermann: N... n... ne<strong>in</strong>! Ich werde mich nicht deutlich erklären.<br />

Beermann: Das verlange ich als de<strong>in</strong> Mann.<br />

Frau Beermann: N... ne<strong>in</strong>!<br />

Beermann: Das ist aber sehr traurig! Zwischen Eheleuten soll es überhaupt ke<strong>in</strong>e Geheimnisse geben.<br />

Frau Beermann: Ist das wieder e<strong>in</strong> Grundsatz? Aber es s<strong>in</strong>d ja ke<strong>in</strong>e Geheimnisse! Beermann zuckt die Achseln. Ne<strong>in</strong>.<br />

Nimm an, ich wüßte e<strong>in</strong>iges von dir.<br />

Beermann hastig: Was?<br />

Frau Beermann: E<strong>in</strong>iges. Was du sehr genau wissen mußt, und was ich nun auch weiß. Kle<strong>in</strong>e Pause. De<strong>in</strong> Grundsatz<br />

ist also nicht verletzt. Es gibt zwischen uns ke<strong>in</strong>e Geheimnisse.<br />

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