Man wird ja wohl Israel noch kritisieren dürfen - Amadeu Antonio ...

Inge Höger, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, beteiligte sich an der Gaza-Flotille
© flickr.com/photos/linksfraktion
werden Israel und israelische Akteure als »zwanghaft« 64 , »hypernervös« 65 und »verrückt« 66
bezeichnet. Im Land herrsche eine »Bunkermentalität« 67 , es sei eine »Wagenburg« 68 , die
Israelis ein »Volk, das das Shoah-Trauma zum höchsten Wert erhoben hat.« 69
… zum Antisemtismus
Die eigentlichen Vorfälle auf der Mavi Marmara und den anderen Schiffen der »Free
Gaza«-Flotte werden also schlicht ignoriert, übertrieben oder verfälscht und so mit einem
stark negativen Israel-Bild in Einklang gebracht sowie zu dessen Fortschreibung verwendet.
Auch wenn die Grenzen verschwimmen, ist diese ressentimenthafte Einstellung gegenüber
dem jüdischen Staat von Antisemitismus erst einmal zu unterscheiden: Israelbezogener
Antisemitismus liegt vor, wenn Aussagen über Israel doppelte Standards verwenden, Israels
Existenz beispielsweise durch Dämonisierungen delegitimieren, sie NS-Vergleiche
oder klassische antisemitische Stereotype beinhalten (siehe «Was ist israelbezogener Anti-
64 »Zwanghaft wie eine Marionette«, in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2.6.10, S. 31
65 »Die israelische Seite ist hypernervös«, in tageszeitung vom 1.6.10, S. 5
66 »Wut in der arabischen Welt«, in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1.6.10, S. 6
67 »Schüsse aus dem Bunker«, in tageszeitung vom 1.6.10, S. 12
68 »'Nieder mit Israel'«, in Süddeutsche Zeitung vom 1.6.10, S. 7
69 »Blockade, welche Blockade?«, in Süddeutsche Zeitung vom 4.6.10, S. 11
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