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Gehölzstrukturen an Dämmen und Deichen (PDF) - Department für ...

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W. Lammer<strong>an</strong>ner/H. Meixner · <strong>Gehölzstrukturen</strong> <strong>an</strong> <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong><br />

<strong>Gehölzstrukturen</strong> <strong>an</strong> <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Ein Widerspruch?<br />

DI Walter Lammer<strong>an</strong>ner<br />

walter.lammer<strong>an</strong>ner@boku.ac.at<br />

DI Harald Meixner<br />

Harald.meixner@boku.ac.at<br />

Universität <strong>für</strong> Bodenkultur<br />

<strong>Department</strong> <strong>für</strong> Bautechnik <strong>und</strong> Naturgefahren<br />

Institut <strong>für</strong> Ingenieurbiologie <strong>und</strong> L<strong>an</strong>dschaftsbau<br />

Peter-Jord<strong>an</strong>-Straße 82, 1190 Wien<br />

Tel.: +43-1-47654-7315; Fax: +43-1-47654-7349<br />

Infolge der extremen Hochwasserereignisse in den letzten Jahren <strong>und</strong><br />

den dadurch hervorgerufenen Schäden sind die Sicherheit sowie Erhaltung<br />

von <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong> hoch aktuell. Durch die entst<strong>an</strong>denen<br />

Hochwasserschäden <strong>an</strong> Hochwasserschutzdämmen wird nun auch verstärkt<br />

das Augenmerk auf die Wechselwirkung zwischen <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong><br />

gehölzartigen Strukturen gelegt.<br />

Die Ablehnung von Gehölzen auf <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong> hat die Ursache<br />

in den verschiedensten Annahmen. Viele dieser Annahmen basieren auf<br />

Erfahrungswerten, welche oft mit problematischen <strong>und</strong> unpassenden<br />

<strong>Gehölzstrukturen</strong> wie Einzelbäumen sowie einzelnen Baum- <strong>und</strong> Strauchgruppen<br />

gemacht wurden. Dabei gibt es einen M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen zu diesem Thema. Der Beitrag zeigt den Einfluss<br />

von <strong>Gehölzstrukturen</strong> auf die St<strong>an</strong>dsicherheit <strong>und</strong> Pflege von <strong>Dämmen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Deichen</strong>.<br />

1 Einleitung<br />

Infolge der extremen Hochwasserereignisse in den letzten<br />

Jahren (1997, 2002, 2006) <strong>und</strong> die dadurch hervorgerufenen<br />

Schäden ist die Sicherheit sowie die Erhaltung von<br />

<strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong> hoch aktuell geworden (Bild 1).<br />

Die DIN 19712 Flussdeiche von 1997 beginnt mit der<br />

Einleitung: „Eine der ältesten Methoden des Hochwasserschutzes<br />

ist der Bau von <strong>Deichen</strong>. Sie sind über Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

mit der Besiedlung der Talräume durch den Menschen<br />

gewachsen, weil sich Sicherheitsbedürfnisse <strong>und</strong><br />

Hochwasserabflüsse erhöht haben. Höhere Hochwasserscheitel<br />

– u. a. bedingt durch eine zunehmende Ausgrenzung<br />

von Überschwemmungsflächen <strong>und</strong> das verhinderte<br />

Rückhaltevermögen in den Einzugsgebieten – erfordern<br />

Deichneubauten <strong>und</strong> Baumaßnahmen <strong>an</strong> bestehenden<br />

<strong>Deichen</strong>“.<br />

Durch die entst<strong>an</strong>denen Hochwasserschäden <strong>an</strong><br />

<strong>Dämmen</strong> wird nun auch verstärkt das Augenmerk auf die<br />

Erhaltungsmaßnahmen gelegt, insbesondere auf die Wechselwirkung<br />

zwischen <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> gehölzartigen Strukturen,<br />

die durch eine natürliche Sukzession aufkommen.<br />

Über Gehölze steht in der DIN folgendes: „Gehölze<br />

setzen sich aus Sträuchern <strong>und</strong> Bäumen zusammen. Auf<br />

<strong>Deichen</strong> dürfen sie nur unter besonderen Bedingungen<br />

Bild 1: Überströmung eines Dammes <strong>und</strong> Dammbruch <strong>an</strong> der March im März 2006<br />

© Ernst & Sohn Verlag <strong>für</strong> Architektur <strong>und</strong> technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Bautechnik <strong>und</strong> Naturgefahren<br />

1


W. Lammer<strong>an</strong>ner/H. Meixner · <strong>Gehölzstrukturen</strong> <strong>an</strong> <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong><br />

geduldet werden. Gehölzbestände werden entweder durch<br />

Pfl<strong>an</strong>zungen begrünt, oder sie entwickeln sich über die<br />

natürlichen Sukzessionsstadien. Bei unterlassener Pflege<br />

können sie l<strong>an</strong>gfristig zu waldartigen Beständen aufwachsen,<br />

die auf <strong>Deichen</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich nicht zulässig sind“.<br />

2 Ziele<br />

Der Neubau bzw. die S<strong>an</strong>ierung von „klassischen“ Hochwasserschutzdämmen<br />

ist sehr aufwendig <strong>und</strong> kostenintensiv.<br />

Vor allem die Herstellung eines Dichtkernes ist<br />

mit hohen Kosten verb<strong>und</strong>en.<br />

Die Schadensfälle <strong>an</strong> den herkömmlichen <strong>Dämmen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Deichen</strong> bei den letzten Hochwasserereignissen haben<br />

aufgezeigt, dass die Begrünung der Dammoberfläche mit<br />

Gräsern <strong>und</strong> Kräutern oft eine zu geringe Schutzwirkung<br />

bietet. Vor allem bei einer Überströmung des Dammes<br />

kommt es zur Bildung von Erosionsrinnen, Ausspülungen<br />

<strong>und</strong> in weiterer Folge zum Böschungsbruch (Bild 2).<br />

Die Ablehnung von Gehölzen auf <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong><br />

begründet sich vor allem mit folgenden möglichen<br />

Auswirkungen: (1) Wurzeln erleichtern entl<strong>an</strong>g ihrer Gänge<br />

die Wasserbewegung; (2) Abgestorbene Wurzeln hinterlassen<br />

Hohlräume im Dammkörper; (3) Angreifende Kräfte<br />

(Wind, Wasser) übertragen sich auf Wurzeln <strong>und</strong> lockern<br />

den Deichboden; (4) Im Schutz von Gehölzen wird die<br />

Aktivität von Wühltieren begünstigt; (5) Gehölze erschweren<br />

Deichüberwachung, eventuelle Schäden werden nicht<br />

erk<strong>an</strong>nt; (6) Gehölze behindern Deichverteidigungsmaßnahmen.<br />

Viele dieser Annahmen basieren auf Erfahrungswerten<br />

welche oft mit problematischen <strong>und</strong> unpassenden <strong>Gehölzstrukturen</strong><br />

wie Einzelbäumen <strong>und</strong> einzelnen Baum<strong>und</strong><br />

Strauchgruppen gemacht wurden. Dabei gibt es einen<br />

M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem<br />

Thema.<br />

Deshalb wurde am Institut <strong>für</strong> Ingenieurbiologie <strong>und</strong><br />

L<strong>an</strong>dschaftsbau <strong>an</strong> der Universität <strong>für</strong> Bodenkultur in Wien<br />

ein Forschungsprojekt gestartet. Ziel dieses Projekts ist die<br />

Untersuchung des Einflusses von <strong>Gehölzstrukturen</strong> auf die<br />

St<strong>an</strong>dsicherheit <strong>und</strong> Pflege von <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong>.<br />

Es wird geprüft, wie eine flexible <strong>und</strong> dichte Strauchvegetation<br />

zur Erhöhung der Stabilität sowie zur Reduktion<br />

des Pflege- <strong>und</strong> Wartungsaufw<strong>an</strong>ds beitragen k<strong>an</strong>n.<br />

Entgegen der gängigen Lehrmeinung <strong>und</strong> Praxis, dass<br />

Dämme <strong>und</strong> Deiche von Gehölzvegetation freizuhalten<br />

sind, belegen mehrere Arbeiten die positiven Auswirkungen<br />

von <strong>Gehölzstrukturen</strong> auf St<strong>an</strong>dsicherheit <strong>und</strong> Inst<strong>an</strong>dhaltung.<br />

So setzen sich Pflug <strong>und</strong> Stähr (1999) mit<br />

der Wirkung von Wurzelwerk <strong>und</strong> Stammraum waldartiger<br />

Bestände auf Flussdeichen ausein<strong>an</strong>der <strong>und</strong> gehen dabei<br />

auf Fragen der St<strong>an</strong>dsicherheit, des Windwurfes, der<br />

Wühltiere, der Artenzusammensetzung sowie der Pflege<br />

<strong>und</strong> Unterhaltung ein. Dabei kommen sie zum Schluss,<br />

dass „… Waldbestände auf Flussdeichen einer geschlossenen<br />

Grasnarbe oder krautreichen Vegetationsdecke, was<br />

die nachhaltige Sicherung der ökologischen Leistungsfähigkeit<br />

des Naturhaushalts der Deiche, ihre St<strong>an</strong>dsicherheit,<br />

ihre Pflege <strong>und</strong> Unterhaltung sowie das L<strong>an</strong>dschaftsbild<br />

betrifft, überlegen sind“ (Pflug <strong>und</strong> Stähr, 1999).<br />

Im Vergleich zur Bewehrung der obersten Bodenschicht<br />

durch eine Grasnarbe ist die Bewehrung des<br />

Deichkörpers durch einen Gehölzbest<strong>an</strong>d ungleich höher<br />

<strong>und</strong> wirkungsvoller. Der St<strong>an</strong>dsicherheitszuwachs liegt bei<br />

Rutschungen mindestens zehnfach höher <strong>und</strong> k<strong>an</strong>n weit<br />

über fünfzigfach höher sein (Schaarschmidt, 1974).<br />

Hinzu kommt, dass der oberirdische durchlässige<br />

Best<strong>an</strong>d aus Stämmen, Zweigen, <strong>und</strong> Halmen die Strö-<br />

Bild 2: Schadensarten <strong>an</strong> Hochwasserdämmen<br />

Bild 3: Links: Deich mit konventioneller Gräser- Kräuterbegrünung.<br />

Rechts: Deich mit elastischer <strong>und</strong> dichter<br />

Strauchvegetation.<br />

2<br />

Bautechnik <strong>und</strong> Naturgefahren


W. Lammer<strong>an</strong>ner/H. Meixner · <strong>Gehölzstrukturen</strong> <strong>an</strong> <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Bild 4: Schematische Darstellung der Versuchs<strong>an</strong>ordnung<br />

mit ungefähren Maßen.<br />

mungsgeschwindigkeit <strong>und</strong> den Wellenschlag des Hochwassers<br />

im Vergleich zur Grasnarbe erheblich verringert<br />

<strong>und</strong> damit den Angriff von Wellen <strong>und</strong> Strömung auf den<br />

Deich stark abmildert (Felkel, 1960; W<strong>an</strong>del o. J.). Elastische<br />

Ufergehölze werden bei Hochwasser überströmt, sie<br />

biegen sich <strong>und</strong> legen sich am Boden <strong>an</strong> <strong>und</strong> schützen<br />

diesen vor Erosion. Die Fließgeschwindigkeit, Durchflussfläche<br />

<strong>und</strong> damit der Wasserabfluss werden nur geringfügig<br />

verringert (Florineth, 2004; Rauch, 2005). Überströmbare,<br />

elastische Laubgehölze tragen somit zum Hochwasserschutz<br />

bei (Bild 3).<br />

Die konventionelle Begrünung mit Gräsern <strong>und</strong> Kräutern<br />

erfordert eine regelmäßige Mahd (mindestens 1 oder<br />

2 x im Jahr) der Damm- <strong>und</strong> Deichoberflächen. L<strong>an</strong>gsam<br />

wachsende Sträucher hingegen, die einen dichten Schutz<br />

<strong>für</strong> Deiche <strong>und</strong> Dämme gewährleisten, benötigen nur seltene<br />

Pflegeeingriffe. So sind die Gehölze je nach Stärke<br />

<strong>und</strong> Biegeverhalten auf den Stock zu setzen <strong>und</strong> zwar in<br />

der Vegetationsruhe, mit einem glatten, schrägen Schnitt<br />

so nah wie möglich über der Bodenober fläche. Diese Verjüngung<br />

k<strong>an</strong>n als streckenweiser Kahlschlag durchgeführt<br />

werden, um den gesamten Abschnitt gleichmäßig wieder<br />

aufwachsen zu lassen. Nach Weitzer et al. (1998 <strong>und</strong> 2000)<br />

nimmt die Durchbiegung von Gehölzen ab einem Durchmesser<br />

von 4 cm stark ab, was bedeutet, dass ab dieser<br />

Holzstärke bereits ein Stockschnitt erfolgen muss, sofern<br />

das Abflussvermögen nicht eingeschränkt werden darf.<br />

Bäume <strong>und</strong> Baumweiden (Silberweide, Fahlweide, Lorbeerweide,<br />

Reifweide…) erreichen diesen Durchmesser je<br />

nach St<strong>an</strong>dort nach 4–5 Jahren, Sträucher <strong>und</strong> strauchförmige<br />

Weiden (Korbweide, Purpurweide, Schwarzweide,<br />

M<strong>an</strong>delweide…) erst nach 10–12 Jahren, (Florineth, 2004).<br />

So lässt sich durch richtige Artenwahl der Pflegeaufw<strong>an</strong>d<br />

deutlich verringern.<br />

Die <strong>Gehölzstrukturen</strong> verl<strong>an</strong>gen natürlich auch nach<br />

einem neuen Deichsicherungssystem. Bei Überwachung<br />

<strong>und</strong> Verteidigung wird es notwendig sein einen neuen<br />

Blick <strong>für</strong> eventuelle Schadensursachen <strong>und</strong> sich daraus<br />

eventuell entwickelnde Schäden zu entwickeln. Die not-<br />

wendigen neuen Vorgehensweisen sind ein wichtiger Best<strong>an</strong>dteil<br />

des Projektes.<br />

<strong>Gehölzstrukturen</strong> <strong>an</strong> <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong> können<br />

auch einen Schutz gegen Wühltiere bieten. So meidet<br />

nach DVWK (1997) der Bisam lückenlos beschattete Ufer,<br />

wie sie durch eine durchgehende Strauchvegetation entstehen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich richtet sich die Gefährdung durch<br />

Wühltiere nach Entfernung der Dämme <strong>und</strong> Deiche vom<br />

Fliessgewässer. So werden vom Biber, nach bisherigen Erfahrungen<br />

(DVWK, 1997; LFU, o. J.) Deiche <strong>für</strong> Erdbaue<br />

nicht mehr <strong>an</strong>genommen, die weiter als 10 m vom Ufer<br />

entfernt sind. Im Hochwasserfall kommt es aber oft zur<br />

Errichtung von Ersatzbauten in den Hochwasserdämmen.<br />

Hier ist es zentrales Anliegen, durch Feldaufnahmen <strong>und</strong><br />

Literaturstudien zu klären, inwieweit geschlossene <strong>Gehölzstrukturen</strong><br />

die Wühlaktivität der verschiedenen Säugetiere<br />

verhindern.<br />

Ein oft geäußerter Einw<strong>an</strong>d ist weiters, dass beim Absterben<br />

der Wurzeln Hohlräume entstehen würden. Beim<br />

Absterben der Wurzeln entstehen aber keine Hohlräume<br />

im Sinne dieses Wortes, sondern nach dem Vermodern mit<br />

Humus gefüllte Räume. Die vermodernden Wurzeln eines<br />

gefällten Einzelbaums können zwar nach <strong>und</strong> nach das<br />

Eindringen von Sickerwasser in den Deich bei Hochwasser<br />

erleichtern. Aber wie Pflug <strong>und</strong> Stähr (1999) ausführen:<br />

„Im geschlossenen Waldbest<strong>an</strong>d werden diese Räume<br />

durch eine neue Wurzelgeneration meist rasch aufgesucht<br />

<strong>und</strong> durchwachsen. Die Stabilität des Deiches wird durch<br />

das Absterben von Wurzeln nicht beeinträchtigt, zumal er<br />

dicht mit lebendem Wurzelwerk durchsetzt ist.“<br />

3 Methodik<br />

Die zuvor skizzierten Aufgabenstellungen werden <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />

eines naturmaßstäblichen Deichmodells untersucht. An<br />

diesem Modell werden Einstau- <strong>und</strong> Überströmversuche<br />

durchgeführt sowie Deichstabilität <strong>und</strong> Durchsickerung<br />

gemessen.<br />

Die Versuchs<strong>an</strong>ordnung (Bild 4) besteht aus zwei<br />

<strong>Dämmen</strong> in dessen Mitte sich ein Becken befindet welches<br />

mit Wasser eingestaut werden k<strong>an</strong>n. Die Dammkrone<br />

ist <strong>für</strong> die Flutungen mit Überströmbereichen ausgestattet.<br />

An diesen beiden <strong>Dämmen</strong> werden unterschiedliche<br />

Bereiche eingerichtet <strong>und</strong> verschiedenartige Gehölzpfl<strong>an</strong>zungen<br />

den konventionellen Gräser- Kräuterbegrünungen<br />

gegenübergestellt.<br />

Die dabei gewonnen Daten werden durch Feldversuche<br />

<strong>und</strong> Feldaufnahmen <strong>an</strong> der March ergänzt, wobei vor<br />

allem bodenphysikalische <strong>und</strong> vegetationstechnische Parameter<br />

erhoben werden.<br />

Weiters werden die Auswirkungen der <strong>Gehölzstrukturen</strong><br />

auf Pflege <strong>und</strong> Wartung herausgearbeitet <strong>und</strong> mit<br />

dem konventionellen System verglichen. Ergebnis sind<br />

nach messbaren <strong>und</strong> nachvollziehbaren Kriterien erstellte<br />

St<strong>an</strong>dards <strong>und</strong> Methoden <strong>für</strong> Gestaltung, Aufbau, Pflege<br />

<strong>und</strong> Inst<strong>an</strong>dhaltung von <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong> mit <strong>Gehölzstrukturen</strong>.<br />

D<strong>an</strong>k<br />

Das Forschungsprojekt wird vom B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong><br />

Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie (bmvit), dem Lebensministerium<br />

<strong>und</strong> dem L<strong>an</strong>d Niederösterreich gefördert.<br />

Bautechnik <strong>und</strong> Naturgefahren 3


W. Lammer<strong>an</strong>ner/H. Meixner · <strong>Gehölzstrukturen</strong> <strong>an</strong> <strong>Dämmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Deichen</strong><br />

Literatur<br />

DIN 19712 1997: Flussdeiche.<br />

DVWK 1997: Bisam, Biber, Nutria. Erkennungsmerkmale <strong>und</strong><br />

Lebensweisen. Gestaltung <strong>und</strong> Sicherung gefährdeter Ufer,<br />

Deiche <strong>und</strong> Dämme. Merkblätter zur Wasserwirtschaft. Kommissionsvertrieb<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Verlagsgesellschaft Gas<br />

<strong>und</strong> Wasser mbH, Bonn, [63 S.]<br />

Felkel K. 1960: Gemessene Abflüsse in Gerinnen mit Weidenbewuchs.<br />

Mitteilungsblatt der B<strong>und</strong>eswasser<strong>an</strong>stalt <strong>für</strong> Wasserbau,<br />

Karlsruhe.<br />

Florineth F. 2004: Pfl<strong>an</strong>zen statt Beton – H<strong>an</strong>dbuch zur Ingenieurbiologie<br />

<strong>und</strong> Vegetationstechnik, Patzer Verlag, Berlin-<br />

H<strong>an</strong>nover, [282 S.].<br />

Pflug W. <strong>und</strong> Stähr E. 1999: Wald auf <strong>und</strong> <strong>an</strong> Flussdeichen. In:<br />

Ingenieurbiologie. Flussdeiche <strong>und</strong> Flussdämme. Bewuchs<br />

<strong>und</strong> St<strong>an</strong>dsicherheit. [S. 297–321], PFLUG W <strong>und</strong> Hacker<br />

E (Hrsg.), Jahrbuch 4 der Gesellschaft <strong>für</strong> Ingenieurbiologie,<br />

Aachen.<br />

LFU o. J.: Der Biber in Baden-Württemberg. H<strong>an</strong>dreichung<br />

zum Umg<strong>an</strong>g mit dem Biber. Merkblatt 3, L<strong>an</strong>des<strong>an</strong>stalt <strong>für</strong><br />

Umweltschutz Baden-Württemberg Fachdienst Naturschutz,<br />

[4 S.]<br />

Rauch H. P. 2005: Hydraulischer Einfluss von <strong>Gehölzstrukturen</strong><br />

am Beispiel der ingenieurbiologischen Versuchsstrecke<br />

am Wienfluss. Dissertation <strong>an</strong> der Universität <strong>für</strong> Bodenkultur<br />

Wien, Wien [222 S.]<br />

Schaarschmidt G. 1974: Zur ingenieurbiologischen Sicherung<br />

von Straßenböschungen durch Bewuchs <strong>und</strong> Lebendverbau.<br />

Dissertation <strong>an</strong> der RWTH Aachen, Aachen.<br />

W<strong>an</strong>del o. J.: Über den Nutzen <strong>und</strong> Schaden des Uferbewuchses<br />

<strong>an</strong> fließenden Gewässern. Arbeiten des L<strong>an</strong>desamtes <strong>für</strong><br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Verkehr des L<strong>an</strong>des Nordrhein-Westfalen.<br />

Düsseldorf.<br />

Weitzer CH., Doppler F. <strong>und</strong> Florineth F. 1998: Untersuchungen<br />

über die Wirksamkeit von Pfl<strong>an</strong>zen in Einzugsgebieten des<br />

Forsttechnischen Dienstes der Wildbach- <strong>und</strong> Lawinenverbauung.<br />

Arbeitsbereich Ingenieurbiologie <strong>und</strong> L<strong>an</strong>dschaftsbau,<br />

Universität <strong>für</strong> Bodenkultur Wien, Hrsg. B<strong>und</strong>esministerium<br />

<strong>für</strong> L<strong>an</strong>d- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Wien [81 S]<br />

Weitzer-Bruckner CH., Doppler F. <strong>und</strong> Florineth F. 2000: Untersuchungen<br />

über die Wirksamkeit von Pfl<strong>an</strong>zen in Einzugsgebieten<br />

des Forsttechnischen Dienstes der Wildbach<strong>und</strong><br />

Lawinenverbauung. Wildbach <strong>und</strong> Lawinenverbau 142<br />

[S. 7–27]<br />

4<br />

Bautechnik <strong>und</strong> Naturgefahren

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