29.12.2013 Aufrufe

Download baz live Ausgabe 13 (PDF-Datei, 10 MB) - BAZ Esslingen

Download baz live Ausgabe 13 (PDF-Datei, 10 MB) - BAZ Esslingen

Download baz live Ausgabe 13 (PDF-Datei, 10 MB) - BAZ Esslingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 14 <strong>baz</strong><strong>live</strong> <strong>13</strong><br />

<strong>baz</strong><strong>live</strong> <strong>13</strong> Seite 15<br />

Mit dem richtigen Coach klappt der<br />

berufliche Erfolg<br />

In Zeiten von Olympia bedient man sich gerne des<br />

Vokabulars des Sports. Der Vergleich passt: Mit dem<br />

richtigen Maß an Zuwendung, Talentförderung<br />

dank fachlicher Unterstützung und dem nötigen<br />

Sponsoring gelingt auch jungen Menschen,<br />

die „nur“ einen Förderschulabschluss haben eine<br />

erfolg reiche Berufskarriere. 60 junge Männer und<br />

Frauen sind der Beweis. Sie standen am 26. Juli<br />

auf ihrem persönlichen Siegertreppchen, als sie im<br />

Beruflichen Ausbildungszentrum (<strong>BAZ</strong>) <strong>Esslingen</strong><br />

ihre Ausbildungszeugnisse erhielten.<br />

Patrick<br />

Mörgenthaler<br />

mit seinem<br />

Gesellenstück<br />

■ Einer der Glücklichen, der frischgebackene<br />

Tischlergeselle Patrick<br />

Mörgen thaler, blickt auf seine „Trainings<br />

zeit“ zurück: „Erst ab Ende des<br />

zwei ten Lehrjahr habe ich meine<br />

Aus bildung ernst genommen.“ Der<br />

heute 21-Jährige gibt offen zu, dass<br />

er anfangs „schon ein bisschen Mist“<br />

gebaut hat: „In der Schule hatte<br />

ich schlechte Noten und mir fehlte<br />

die nötige Reife, als ich mit 17<br />

die Lehre begann. Aber die aus dem<br />

<strong>BAZ</strong> haben alles aus mir rausgekitzelt<br />

und mein Potential erkannt.“ Noch<br />

kennt Patrick nicht die Note für sein<br />

Gesellenstück, eine Kirschbaumvitrine,<br />

aber er weiß, er hat bestanden und<br />

eine feste Anstellung bei der Möbelschreinerei<br />

Gräber in Nellingen in<br />

der Tasche. Firmeninhaber Jürgen<br />

Gräber lernte Patrick als 14-jährigen<br />

Schüler kennen: „Damals war Patrick<br />

in der 8. Klasse in der Rohräckerschule<br />

am Zollberg und machte bei uns<br />

ein Praktikum. Er war so dünn und<br />

schmäch tig, dass wir damals scherzten,<br />

wenn ein Brett umfällt, ist der<br />

Patrick bestimmt drunter.“ Dann verlor<br />

Jürgen Gräber den Schüler aus den<br />

Augen. Drei Jahre später, um ein paar<br />

Zentimeter länger, aber immer noch<br />

schmächtig und kam der 17-jährige<br />

Patrick wieder. Diesmal als Lehrling des<br />

<strong>BAZ</strong> <strong>Esslingen</strong>. Die Schreinerei Gräber<br />

wurde zum Kooperationsbetrieb des<br />

<strong>BAZ</strong> und so Dauerpraktikumsstelle für<br />

Patrick. Firmenchef Gräber schätzt<br />

Patrick sehr: „Er ist ein Allrounder und<br />

kommt auch bei den Kunden sehr gut<br />

an.“ Drei Tage die Woche war Azubi<br />

Patrick in der Gräberschen Werkstatt,<br />

zwei Tage im <strong>BAZ</strong> <strong>Esslingen</strong>. „Meine<br />

Sozialpädagogin Tina Taudt und die<br />

Ausbilder und Berufsschullehrer im<br />

<strong>BAZ</strong> haben immer an mein Können<br />

geglaubt und mich durchgezogen,<br />

heute bin ich froh darüber“, blickt<br />

Patrick zurück, „auch Herr Gräber<br />

hat mich motiviert und mir den<br />

Gesellenabschluss zugetraut.“ Patrick<br />

hat von den kleinen Klassen, dem<br />

Förder- und Stützunterricht in der<br />

Johannes-Landenberger-Schule, der<br />

Sonderberufsschule im <strong>BAZ</strong> und dem<br />

Ausbildungskonzept des <strong>BAZ</strong> profitiert.<br />

Gepaart mit der Ver netzung mit<br />

Esslinger Industrie- und Hand werksbetrieben<br />

kann diese Aus bil dungsmo<br />

dell jährlich beachtliche Erfolge<br />

vor weisen. Die Zahlen beweisen es:<br />

2012 gehen 87,5 % der 60 <strong>BAZ</strong>-<br />

Ab sol ventinnen und Abso lven ten<br />

einer sozialversicherungspflichtigen<br />

Be schäftigung nach, oder qualifizieren<br />

sich weiter mit einer betrieblichen<br />

Folge ausbildung, zum Teil<br />

ohne Förde rung der Agentur für<br />

Arbeit. Konkret heißt das im Fall von<br />

Patrick Mörgenthaler: die Tischlerei<br />

Jürgen Gräber gewinnt einen guten<br />

Gesellen und Patrick profitierte von<br />

der Unterstützung des <strong>BAZ</strong>, ohne die<br />

er als Förderschüler vielleicht nie die<br />

Tischlerlehre geschafft hätte.<br />

Sibylle Kessel<br />

Feriencamp im Beruflichen<br />

Ausbildungszentrum <strong>Esslingen</strong><br />

Bericht eines Teilnehmers<br />

■ „In der Woche vom <strong>13</strong>. bis 17.<br />

August 2012 fand im Rahmen des<br />

Projek tes LIWING „Leben In Würde<br />

Inte gration Nachhaltig Gestalten“<br />

ein Feriencamp im <strong>BAZ</strong> statt. Sie<br />

diente der Verknüpfung von Berufsorientierung,<br />

freizeitpädago gischen<br />

Maßnahmen und interkultu reller<br />

Kom petenzförderung. Die Woche war<br />

vielfältig angelegt, ge plant und durchgeführt<br />

von den Mit ar beiterinnen und<br />

Mitarbeitern des <strong>BAZ</strong> <strong>Esslingen</strong>. Der<br />

Schwerpunkt der Woche lag mit dem<br />

Besuch der Stuttgarter Synagoge,<br />

dem Besuch der Sonderausstellung<br />

„Widerstand und Volksgemeinschaft“<br />

im Haus der Geschichte in Stuttgart<br />

und der Auseinandersetzung mit<br />

dem oscar prämierten Film „Das<br />

Leben ist schön“ von Roberto Benigni<br />

auf dem interreligiösen Dialog und<br />

der Auseinandersetzung mit dem<br />

National sozialismus. Dass der interreligiöse<br />

Dialog funktionieren kann,<br />

zeigte unser Besuch in der Synagoge<br />

in Stuttgart. Als uns Frau Dror von der<br />

Israelitischen Religionsgemeinschaft<br />

Würt tem berg von den Bräuchen<br />

und dem religiösen Leben der Juden<br />

an schau lich berichtete, konnte ich<br />

schnell feststellen, dass das Judentum<br />

und der Islam mehr Gemeinsamkeiten<br />

haben, als ich gedacht habe.<br />

Ganz nach dem Motto „Lernen mit<br />

Kopf, Herz und Hand“ lief die restliche<br />

Woche ab. Am ersten Tag besuchten<br />

wir das Erfahrungsfeld der Sinne Eins<br />

+ Alles“, wo mitten im idyllischen<br />

Welz heimer Wald Riechen, Hören,<br />

Tas ten, Balancieren,<br />

Experi mentieren und<br />

Staunen, wo zu die<br />

Sin ne in der Lage sind, im Mittelpunkt<br />

standen. Bei strahlendem<br />

Sonnen schein nahmen wir dann<br />

Hacken und Spaten in die Hand und<br />

errichteten im Laufe der Woche eine<br />

Kräuterschnecke, die in den nächsten<br />

Jahren frische Kräuter für die<br />

selbst gekochten Mahlzeiten im <strong>BAZ</strong><br />

<strong>Esslingen</strong> liefern soll. Ganz nebenbei<br />

erhielten wir Einblick in das<br />

Berufsfeld des Gärtners, was bei dem<br />

ein oder anderen meiner Freunde hier<br />

im <strong>BAZ</strong> <strong>Esslingen</strong> positiv zur Berufsorientierung<br />

beigetragen hat.<br />

Abschließend bestand für uns noch<br />

die Möglichkeit, sich in angenehmer<br />

Atmosphäre Tipps zur Stellenrecherche<br />

und dem Verfassen einer Bewerbung<br />

zu holen. Denn trotz tollem Programm<br />

stand ja auch in dieser Woche der<br />

Ar beits markt nicht still.<br />

Grundsätzlich kann man von einer<br />

gelungenen Woche sprechen, die uns<br />

Teilnehmenden großen Spaß bereitete<br />

und Urlaub vom Alltag gebracht hat."<br />

Das Projekt LIWING steht für einen<br />

Pro jektverbund mit fünf Teilprojektpart<br />

nern (Kreisjugendring <strong>Esslingen</strong><br />

e.V., Bruderhaus Diakonie – Fachdienst<br />

Jugend Bildung Migration, BBW Waiblingen,<br />

KICKFAIR, BBQ Berufliche Bildung<br />

gGmbH) mit dem Ziel, die berufliche<br />

und gesellschaftliche Integration<br />

von benachteiligten Jugendlichen<br />

nach haltig zu verbessern.<br />

Ulrike Franz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!