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Amtsblatt der Gemeinde Bernsdorf vom 25. Februar 2009

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sichtbar ist. Auch die beiden Bergleute sind mit Beson<strong>der</strong>heiten<br />

dargestellt, wie sie sonst nicht zu sehen sind. Oft werden die<br />

Trachtenträger mit einem Hufeisen in <strong>der</strong> Mitte an beiden Händen<br />

gezeigt, wir haben uns hier zu einer Steigerhacke o<strong>der</strong> auch<br />

Bergmannshacke in je<strong>der</strong> Hand entschieden. Der Schlägel und<br />

das Eisen unten in <strong>der</strong> Bildmitte sind in dieser Symbolik <strong>der</strong> Bergmänner<br />

zusätzlich dargestellt. Unser Schnitzer hat wie auf vielen<br />

an<strong>der</strong>en traditionellen Bil<strong>der</strong>n auch ein kleines Reh errichtet, welches<br />

auf seinem Tisch steht, und unter <strong>der</strong> Decke hängt ein geschnitzter<br />

Engel. Bei <strong>der</strong> Klöpplerin hängt über dem Klöppelsack<br />

ein Kerzenleuchter, wie er früher in vielen Stuben zu sehen war.<br />

Wie<strong>der</strong> abweichend von vielen an<strong>der</strong>en Motiven haben wir uns in<br />

den unteren beiden linken und rechten Ecken für zwei Tannenbäume<br />

entschieden, die die waldreiche Umgebung um <strong>Bernsdorf</strong><br />

und die damit verbundene Waldarbeit symbolisiert.<br />

Somit haben wir einen <strong>Bernsdorf</strong>er Schwibbogen eingeschaltet<br />

und als Advents- und Weihnachtsschmuck für unsere <strong>Gemeinde</strong><br />

in Besitz genommen, welcher einzigartig und ohne weiteres Exemplar<br />

zu bewun<strong>der</strong>n ist.<br />

Ich wünsche Ihnen allen und allen <strong>Bernsdorf</strong>er Bürgern viel Freude<br />

an unserer neuen Errungenschaft und möge dieser Schwibbogen<br />

etwas Licht und Wärme in unsere Herzen bringen damit wir<br />

diese auch in unserer Dorfgemeinschaft weitergeben können.<br />

Uwe Bergmann<br />

Bürgermeister<br />

Fahrt zur Kamelienblüte nach Pillnitz<br />

Liebe Seniorinnen und Senioren, verehrte Reisefreunde,<br />

erstes Ziel unserer Fahrt am 26.03.<strong>2009</strong> wird das höchste Aussichtsrestaurant<br />

<strong>der</strong> Stadt Dresden sein. Schumann´s „Luisenhof“.<br />

Wir fahren <strong>vom</strong> Körner – Platz aus mit <strong>der</strong> Standseilbahn hinauf<br />

zum Villenviertel Weißer Hirsch 547m liegen dann zwischen<br />

<strong>der</strong> Talstation und <strong>der</strong> Bergstation, die sich gegenüber dem Luisenhof<br />

befindet. Beim Kaffeetrinken können Sie <strong>vom</strong> Balkon Dresden<br />

aus die tolle Aussicht auf das Weltkulturerbe genießen. Die<br />

anschließende Bahnfahrt bringt Sie dann wie<strong>der</strong> hinab ins Tal und<br />

weiter geht es mit unserem Bus entlang <strong>der</strong> Elbe durch die liebevoll<br />

restaurierten Elbweindörfer Wachwitz, Nie<strong>der</strong>poyritz und<br />

Hosterwitz nach Pillnitz. Bei <strong>der</strong> Führung im Schlossmuseum erfahren<br />

Sie wissenswertes über die Geschichte und um die Architektur<br />

des einstigen Lustschlosses von August dem Starken. Der<br />

Höhepunkt <strong>der</strong> Fahrt wird aber sicherlich <strong>der</strong> Besuch des über 230<br />

Jahre alten Kamelienbaumes sein <strong>der</strong> im Winter durch ein mobiles<br />

Glashaus geschützt wird und <strong>vom</strong> <strong>Februar</strong> bis April über<br />

35 000 karminrote Blüten trägt. Ein stilvolles Abendessen im<br />

Schloss Hotel Pillnitz rundet diese Fahrt ab.<br />

Ablauf:<br />

11.00 Uhr Abfahrt ab <strong>Bernsdorf</strong> Ortseingang,<br />

alle öffentlichen Haltestellen bis Hermsdorf<br />

13.00 Uhr Fahrt mit <strong>der</strong> Standseilbahn<br />

13.30 Uhr Kaffeetrinken im „Luisenhof“<br />

15.00 Uhr Schloss Pillnitz und Kamelie<br />

17.00 Uhr Abendessen a`la carte im Schloss Hotel<br />

18:00 Uhr Rückfahrt<br />

Unsere Leistungen:<br />

Fahrt im Überlandlinienbus, Berg-und Talfahrt mit <strong>der</strong> Standseilbahn,<br />

Kaffeetrinken, Eintritt und Führung Pillnitz<br />

Preis: 37,00 €<br />

Wenn Sie an er dieser Fahrt teilnehmen möchten o<strong>der</strong> Fragen dazu<br />

haben, dann wenden Sie sich bitte an Frau Schmidt, HOT-ABS<br />

mbH, Muldentalmarketing Tel.: 03723 / 42213, 037608 / 20174<br />

o<strong>der</strong> Handy: 0173 6997546 Sie sind herzlich eingeladen -<br />

Christine Schmidt, Muldentalmarketing<br />

Krieg- und Notzeiten<br />

Chronik<br />

<strong>Bernsdorf</strong> war durch seine verkehrsbedingte Lage<br />

ein indirekter Zeuge vieler historischer Ereignisse<br />

und Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Zunächst nahm man an,<br />

dass <strong>der</strong> Fund um 1840 von verfallenen Schanzgräben und den darin befindlichen<br />

böhmischen Brakteaten, einseitig geprägte Silbermünzen,<br />

Zeugnisse für ein Gefecht mit den Hussiten im Hussitenkrieg sei. An dieser<br />

Stelle soll sich einst eine Siedlung dörflichen Charakters befunden haben.<br />

Nach urkundlichen Quellen ist jedoch kaum anzunehmen dass die<br />

Hussiten in unserer Gegend waren. Sie können also nicht dazu beigetragen<br />

haben, dass es zu solchen Wüstungen gekommen ist. Ursachen für<br />

eine solche Zerstörung können <strong>der</strong> Einfluss größerer Ortschaften sein,<br />

<strong>der</strong> keine gedeihliche Entwicklung zuließ, o<strong>der</strong> auch eine ungünstige Lage<br />

und schlechter Boden.<br />

Mehr Einfluss auf <strong>Bernsdorf</strong> hatte <strong>der</strong> Dreißigjährige Krieg von 1618-<br />

1648. Es war auch für <strong>Bernsdorf</strong> eine schwere Zeit, da auch die Pest zu<br />

<strong>der</strong> Zeit im Ort wütete und vielen Einwohnern den Tod brachte. Auch<br />

wenn <strong>der</strong> Krieg bereits 1618 begann, waren die letzten Jahre die<br />

schlimmsten Jahre für das Dorf. Er brachte eine Teuerung mit sich.<br />

Zunächst streiften abgesprengte o<strong>der</strong> weggelaufene Soldaten umher und<br />

plün<strong>der</strong>ten vereinzelt Bauernhöfe, wenn sie nichts mehr zu essen hatten.<br />

Im Jahre 1630 wurde <strong>der</strong> Herrschaft von seitens <strong>der</strong> Schönburger eine<br />

Kriegssteuer auferlegt.<br />

Mit dem Jahre 1632 gelangte <strong>der</strong> Krieg in seiner unverhüllten Grausamkeit<br />

nach <strong>Bernsdorf</strong>. Das Hauptlager wurde zwar in Lichtenstein aufgeschlagen,<br />

doch auch die Einwohner <strong>der</strong> umliegenden Dörfer wurden in<br />

Angst und Schrecken versetzt. Sie brachten das nötige Hab und Gut und<br />

das Vieh in den nahe gelegenen Wäl<strong>der</strong>n in Sicherheit. Dennoch kam es<br />

zu Misshandlungen <strong>der</strong> Männer und Vergewaltigungen <strong>der</strong> Frauen. Auch<br />

in den folgenden Jahren kam es immer wie<strong>der</strong> zu Durchmärschen<br />

schwedischer und kaiserlicher Truppen, und je<strong>der</strong> Durchmarsch brachte<br />

erneutes Leid und Elend. Die Schweden schleppten auch die Pest mit ein.<br />

Am 6. Juni im Jahre 1640 kam es zu einem größeren Reitergefecht links<br />

und rechts des Ortes. Die kaiserlichen Soldaten wurden von den Schweden<br />

geschlagen und die Einwohner des Dorfes mussten die Verwundeten<br />

pflegen.<br />

Nach dem Krieg lag nicht nur das Gewerbe danie<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Moral <strong>der</strong> Menschen. Leerstehende Häuser wurden vollends ausgeraubt,<br />

man legte heimliche Lager an und nährte sich von dem, was sonst nur<br />

das Vieh bekam. Da <strong>der</strong> Kurfürst von Sachsen und <strong>der</strong> Oberbefehlshaber<br />

des schwedischen Heeres Waffenstillstand schlossen, waren die letzten<br />

drei Jahre des Krieges in seiner Grausamkeit gemäßigt.<br />

Die Pest<br />

Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es die Pest im Ort. Zum ersten<br />

Mal trat die Pest im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t auf, wie 1599 berichtet wurde.<br />

Ganze Familien starben in kurzer Zeit aus. Die Totengräber hatten beson<strong>der</strong>s<br />

1613, als es die ersten Toten <strong>der</strong> nächsten Pestzeit gab, alle Hände<br />

voll zu tun. Man räucherte die Häuser <strong>der</strong> Betroffenen mit Wachhol<strong>der</strong>zweigen<br />

aus und vernagelte Türen und Fenster. Viele <strong>Bernsdorf</strong>er<br />

versuchten zu fliehen, nicht ahnend, dass <strong>der</strong> Krankheitskeim bereits in<br />

ihnen steckte, und verschleppten so die Pest auch in an<strong>der</strong>e Ortschaften.<br />

Das schönburgische Justizamt ordnete an, dass alle von <strong>der</strong> Pest betroffenen<br />

Orte hermetisch abzuschließen seien. Die Hauptzufahrtswege wurden<br />

bewacht und sogar die Briefe wurden geräuchert. Der Frondienst<br />

wurde nur noch von weitem auf den Fel<strong>der</strong>n beobachtet, und nicht mehr<br />

direkt geleistet.<br />

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