EINBLICK Sonderheft „Was heißt schon normal?“ - AGAPLESION ...
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Reiseberichte<br />
Cattlemans Ranch<br />
Wir erreichen Wiesendorf über eine<br />
Waldstraße. Bernd Stamm erwartet<br />
uns <strong>schon</strong>. Der Pferdewirt und gebürtige<br />
Frankfurter zeigt uns einen<br />
Teil seiner 50 Hektar großen Ranch,<br />
auf der er Angus-Rinder und Pferde<br />
züchtet. Bei der Besichtigung der<br />
Ställe trauen sich einige Ausflügler<br />
gleich in die Nähe der Pferde,<br />
andere halten sich erst einmal im<br />
Hintergrund. Das ändert sich nach<br />
dem zünftigen Mittagessen und<br />
einer kurzen Erholungspause.<br />
Bernd Stamm bittet zwei Ausflügler,<br />
ihm zu helfen, die Tränke zu befüllen<br />
und ein Pferd zu putzen. Die<br />
beiden Männer gehen vorsichtig auf<br />
das Tier zu und striegeln es schließlich<br />
unter Anleitung.<br />
Eine Mitfahrerin, die den Vorgang<br />
beobachtet, erzählt, dass sie „Tiere<br />
immer mochte, aber an Pferde nicht<br />
rangeht<strong>“</strong>. Daraufhin fordert der<br />
Rancher sie auf, mit ihm gemeinsam<br />
Hafer zu holen. Zögernd gibt<br />
sie dem Pferd das Futter. Dann<br />
berührt sie zaghaft den Hals und<br />
die Mähne, legt die Hand auf und<br />
setzte sie wieder ab.<br />
Nachdem das Pferd geputzt ist, soll<br />
es in den Stall zurückgeführt werden.<br />
Mit dieser Aufgabe wird ein<br />
weiterer Mitfahrer betraut, der bis<br />
dahin die Sonne genossen und dem<br />
Treiben aus der Ferne zugeschaut<br />
hat. Er nähert sich dem Pferd recht<br />
lustlos, doch als er die Zügel in der<br />
Hand hält, wirkt er sehr zufrieden<br />
und wendet sich dem Tier zu.<br />
Die Rückfahrt erfolgt wieder über<br />
die herrliche Waldstrecke mit einem<br />
Abstecher zum Gräbendorfer See.<br />
Stefan Berg<br />
„Wenn ich die See seh, ...<strong>“</strong> – Ausflug nach Warnemünde<br />
Wir fahren mit einer kleinen Bewohnergruppe<br />
für ein paar Stunden<br />
an die Ostsee nach Warnemünde.<br />
Schon die Fahrt dorthin tut gut:<br />
hinaus in die Welt durchs schöne<br />
Land Brandenburg und hügelige<br />
Mecklenburg-Vorpommern, vorbei<br />
an großen Spargelfeldern, weiten<br />
Wäldern, riesigen Windparks und<br />
dem Müritz-Nationalpark. Wir<br />
sehen Bauern, die ihre Felder bestellen,<br />
überholen viele Laster und<br />
sehen Kraniche fliegen. Spätestens<br />
jetzt kommt ein bisschen Urlaubsstimmung<br />
auf. Gleich hinter Berlin<br />
reißt die Wolkendecke auf und<br />
die Sonne strahlt vom knallblauen<br />
Himmel. Wenn Engel reisen!<br />
Herr Bauer* hat einige CDs mit<br />
toller Musik für die Fahrt dabei.<br />
Herr Schornstein steuert behutsam<br />
den Bus, dass man sich fühlt wie in<br />
„Abrahams Schoß<strong>“</strong>. Den ersten Halt<br />
– Raucher- und Kekspause muss<br />
<strong>schon</strong> sein – machen wir an der<br />
Raststätte Walsleben-Ost, den zweiten<br />
kurz vor Rostock. In Warnemünde<br />
parken wir unser Auto direkt<br />
hinter dem berühmten Hotel Neptun,<br />
durchqueren einen kleinen<br />
Park mit einem Gedenkfriedhof<br />
für Kapitäne zur See und <strong>schon</strong><br />
empfangen uns die Düfte von Tang<br />
und Salzwasser und die weitläufige<br />
Strandpromenade.<br />
Einige suchen nach Steinen und<br />
Muscheln, andere legen sich auf<br />
die mitgebrachten Decken, sonnen<br />
sich, lauschen dem Rauschen des<br />
Meeres und beobachten die einund<br />
auslaufenden Schiffe: riesige<br />
Fähren von und nach Skandinavien<br />
und große Containerschiffe. Wir<br />
lassen unsere Gedanken treiben<br />
wie die Möwen, die von den Wellen<br />
getragen werden, trällern alle<br />
„Ein Schiff wird kommen...<strong>“</strong> vor uns<br />
hin und genießen die Zeit. Es ist<br />
Spaziergang am Ostseestrand<br />
April. Einige wenige Mutige baden<br />
<strong>schon</strong> in der eiskalten, klaren Ostsee.<br />
Wir beschließen diesen schönen<br />
Tag bei Kaffee und Kuchen auf der<br />
Sommerterrasse des „Neptun’s<strong>“</strong>.<br />
Gegen 15 Uhr geht es dann wieder<br />
zurück nach Berlin.<br />
Angela Hellmann<br />
8 | <strong>EINBLICK</strong> <strong>Sonderheft</strong>